[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen einer vorliegenden oder drohenden
Blockade mindestens eines Strömungswegs, der ein Heizgerät, das in einem Gebäude installiert
ist, mit der Umgebung außerhalb des Gebäudes strömungstechnische verbindet, ein Computerprogramm
zur Durchführung des Verfahrens, ein maschinenlesbares Speichermedium sowie ein Heizgerät
für ein Gebäude und ein das Heizgerät aufweisendes System. Die Erfindung kann insbesondere
zur Detektion eines zumindest teilweise blockierten oder verstopften Abgas- und/oder
Zuluftrohres, Kamins bzw. Schornsteins beitragen. Weiterhin kann vorteilhafterweise
auch der Grund für die Blockade, wie bspw. eine Vereisung oder ein Vogelnestbau, ermittelt
werden. Somit kann die Erfindung in vorteilhafter Weise zur Vermeidung von Geräteausfällen
durch z.B. Vereisung der Abgas- und/oder Zuluftführung oder Vogelnestbau verwendet
werden.
[0002] Bei einer Verstopfung oder Vereisung des Abgas- und/oder Zuluftweges von Gas-Brennwert-Heizungen
müssen diese nach Stand der Technik in eine geregelte verriegelnde Störabschaltung
übergehen. Der Benutzer der Heizung hat in diesem Fall bis zu einer Reparatur in der
Regel keine Heizung und kein Warmwasser zur Verfügung. Meist geschieht dies abrupt
und ohne Vorwarnung für den Benutzer.
[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die mit Bezug auf den Stand der Technik genannten
Probleme wenigstens teilweise zu lösen bzw. ein Verfahren bereitzustellen, mittels
welchem die Einsatzbereitschaft eines Heizgeräts verbessert werden kann. Insbesondere
sollen eine Verstopfung oder Vereisung des Strömungsweges, die zu einer abrupten Störabschaltung
des Heizgeräts führen könnte, sowie insbesondere auch deren Ursache möglichst frühzeitig
und/oder zuverlässig erkannt werden können.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich durch die Merkmale der abhängigen Ansprüche.
[0005] Hierzu trägt ein Verfahren zum Erkennen einer vorliegenden oder drohenden Blockade
mindestens eines Strömungswegs, der ein Heizgerät, das in einem Gebäude installiert
ist, mit der Umgebung außerhalb des Gebäudes strömungstechnisch verbindet, bei, umfassend
zumindest folgende Schritte:
- a) Erfassen mindestens eines Maßes für die Durchströmung des Strömungswegs,
- b) Auswerten des in Schritt a) erfassten mindestens einen Maßes, wobei ein Vergleich
mit Referenzdaten für eine freie Durchströmung des Strömungswegs erfolgt,
- c) Veranlassen zumindest einer Warnung oder einer Beeinflussung des Betriebs des Heizgeräts,
wenn aus der Auswertung gemäß Schritt b) auf eine vorliegende oder drohende Blockade
des Strömungswegs geschlossen werden kann.
[0006] Die Schritte a) bis c) können zur Durchführung des Verfahrens beispielsweise zumindest
einmal in der angegebenen Reihenfolge durchgeführt werden. Weiterhin können die Schritte
a) und b) auch (mehrfach) wiederholt werden bzw. die Schritte a) und b) wiederholt
(in der Art einer Schleife) mit Schritt a) beginnen bevor Schritt c) durchgeführt
wird. Zumindest Teile der Schritte a) bis c), insbesondere der Schritte a) und b)
können zumindest teilweise parallel oder gleichzeitig durchgeführt werden.
[0007] Das Verfahren ermöglicht in vorteilhafter Weise, dass die Einsatzbereitschaft eines
Heizgeräts verbessert werden kann, indem beispielsweise eine (zumindest teilweise)
Verstopfung oder Vereisung des Strömungswegs, insbesondere eines Abgas- und/oder Zuluftweges,
die zu einer abrupten Störabschaltung des Heizgeräts führen könnte, sowie insbesondere
auch deren Ursache möglichst führzeitig und/oder zuverlässig erkannt werden können.
Eine frühzeitige Erkennung einer drohenden Blockade trägt insbesondere dazu bei, dass
verriegelnde Störabschaltungen aufgrund einer Blockade des Strömungsweges z. B. verursacht
durch eine zumindest teilweise Verstopfung (z. B. durch den Bau eines Vogelnestes)
oder Vereisung des Strömungsweges möglichst vermieden werden können. Eine zuverlässige
Erkennung der Ursache für eine vorliegende Blockade kann dazu beitragen, dass das
Heizgerät nach Beseitigung der Ursache möglichst schnell wieder in den regulären Betrieb
zurückkehren kann.
[0008] Bei dem Heizgerät handelt es sich in der Regel um ein Heizgerät für ein Gebäude.
Weiterhin kann es sich bei dem Heizgerät beispielsweise um ein Gasheizgerät handeln.
Dies betrifft mit anderen Worten insbesondere ein Heizgerät, welches dazu eingerichtet
ist, einen oder mehrere fossile Brennstoffe wie etwa Flüssiggas und/oder Erdgas, ggf.
unter Zufuhr von Umgebungsluft aus einem Gebäude oder der Umgebung zu verbrennen,
um Energie zur Erwärmung von beispielsweise Wasser zum Gebrauch in einer Wohnung des
Gebäudes und/oder einen Wasserkreislauf zum Heizen des Gebäudes oder eines Teils davon
zu erzeugen. Beispielsweise kann es sich bei dem Heizgerät um ein sogenanntes Gas-Brennwertgerät
handeln. Das Heizgerät weist in der Regel zumindest einen Brenner und eine Fördereinrichtung,
wie etwa ein Gebläse auf, die ein Gemisch von Brennstoff (Gas) und Verbrennungsluft
(durch einen Gemischkanal des Heizgeräts) zum Brenner fördert.
[0009] Anschließend kann das durch die Verbrennung entstehende Abgas durch ein (internes)
Abgasrohr des Heizgeräts zu einer Abgasanlage (des Gebäudes bzw. des Systems) geführt
werden. An einer (gemeinsamen) Abgasanlage können gegebenenfalls auch mehrere Heizgeräte
angeschlossen sein. Bei dem mindestens einen Strömungsweg kann es sich beispielsweise
um einen Zuluftweg (bzw. Zuluftströmungsweg) und/oder einen Abgasweg (bzw. Abgasströmungsweg)
handeln. Bei der Strömung kann es sich zum Beispiel um eine Zuluftströmung und/oder
Abgasströmung handeln.
[0010] Der Zuluftweg kann beispielsweise zumindest einen Teil eines (internen) Zuluftrohrs
des Heizgeräts und/oder zumindest einen Teil einer Zuluftanlage (des Gebäudes bzw.
des Systems) umfassen. Der Zuluftweg kann beispielsweise an einem Ende bzw. an einem
von zwei Enden an einer Mischstelle (zum Mischen von Brennstoff und Luft) und/oder
einem Gemischkanal des Heizgeräts münden. Der Zuluftweg kann beispielsweise an einem
anderen Ende bzw. an dem jeweils anderen von zwei Enden in der Umgebung außerhalb
des Gebäudes münden. Der Zuluftweg dient insbesondere dazu, eine (ausreichende) Zufuhr
von Luft aus der Umgebung zu dem Heizgerät, in dem es im Brenner üblicherweise als
Verbrennungsluft einsetzbar ist, zu ermöglichen.
[0011] Der Abgasweg kann beispielsweise zumindest einen Teil eines (internen) Abgasrohrs
des Heizgeräts und/oder zumindest einen Teil einer Abgasanlage (des Gebäudes bzw.
des Systems) umfassen. Der Zuluftweg kann zumindest abschnittsweise den Abgasweg (koaxial)
umgeben. Dies kann mit anderen Worten auch so beschrieben werden, dass der Zuluftweg
und der Abgasweg zumindest abschnittsweise durch zwei voneinander getrennte Kanäle
in einem gemeinsamen Rohr gebildet sind, das üblicherweise zwischen dem Heizgerät
und der Umgebung angeordnet ist (beispielsweise bei einer zumindest teilweise kombinierten
Abgasund Zuluftanlage). Somit können die Zuluftanlage und die Abgasanlage beispielhaft
zumindest abschnittsweise als eine kombinierte Anlage ausgeführt sein. Ein Bereich
des Strömungswegs, der besonders anfällig für vorliegende oder drohende Blockaden
des Strömungswegs ist, ist insbesondere das in die Umgebung mündende Ende des Strömungswegs
bzw. der Zuluft- und/oder Abgasanlage. Dieser Bereich wird häufig durch den Schornstein
bzw. den gebäude-externen Abschnitt der Zuluft- und/oder Abgasanlage gebildet.
[0012] Bei dem Gebäude kann es sich grundsätzlich um ein Wohngebäude und/oder ein gewerblich
genutztes Gebäude handeln. Das Heizgerät kann dabei insbesondere zur Beheizung nur
oder zumindest eines Teils des Gebäudes, wie etwa einer einzelnen Wohnung oder eines
einzelnen Raumes genutzt werden. Alternativ oder kumulativ kann das Heizgerät auch
zur Beheizung eines Wassersystems (Heizungswasserkreislauf) des Gebäudes oder einer
Wohnung zum Einsatz kommen Alternativ oder kumulativ kann das Heizgerät auch zur Erwärmung
von Trinkwasser oder Nutzwasser in dem Gebäude zum Einsatz kommen.
[0013] Eine vorliegende Blockade ist insbesondere dann gegeben, wenn eine (durchströmbare)
Querschnittsfläche des Strömungswegs so weit reduziert bzw. verengt ist, dass eine
ausreichende Zufuhr von Luft aus der Umgebung zu dem Heizgerät und/oder eine ausreichende
Abfuhr von Abgas(en) von dem Heizgerät in die Umgebung nicht mehr gewährleistet werden
kann. Eine solche Blockade des Strömungswegs liegt insbesondere dann vor, wenn der
Strömungsweg (zumindest in einem Abschnitt, wie etwa einem gebäude-externen Abschnitt
einer Zuluft- und/oder Abgasanlage, z.B. gebildet in einem Schornstein) bereits vollständig
oder nahezu vollständig verstopft ist. Eine drohende Blockade ist insbesondere dann
gegeben, wenn eine zukünftige Verstopfung des Strömungswegs zu befürchten ist. In
diesem Zusammenhang kann insbesondere dann auf eine drohende Blockade geschlossen
werden, wenn eine Verringerung der (durchströmbaren) Querschnittsfläche des Strömungswegs
beginnt und/oder zunimmt.
[0014] In Schritt a) erfolgt ein Erfassen mindestens eines Maßes für die Durchströmung des
Strömungswegs. Bei dem Maß für die Durchströmung des Strömungswegs kann es sich beispielsweise
um einen (Strömungs-)Druck (wie etwa einen Abgasdruck und/oder einen Zuluftdruck),
insbesondere um einen Druck im Heizgerät, eine Differenzdruck (insbesondere zwischen
dem Umgebungsdruck und dem Strömungsdruck bzw. Druck im Heizgerät), einen (Strömungs-)Massenstrom
und/oder einen (Strömungs-)Volumenstrom (insbesondere gemessen im Heizgerät) handeln.
Das Erfassen erfolgt in der Regel sensorisch, insbesondere über mindestens einen Sensor
des Heizgeräts bzw. über mindestens einen in dem Heizgerät angeordneten Sensor. Beispielsweise
kann das Erfassen über einen insbesondere mit der Strömung, wie etwa einer Zuluftströmung
und/oder einer Abgasströmung in Kontakt bringbaren Sensor des Heizgerätes erfolgen.
Es können ein oder mehrere Sensoren verwendet werden. Dabei kann ein Sensor einem
Zuluftweg und ein weiterer Sensor einem Abgasweg zugeordnet sein. Es kann (alternativ)
jedoch auch vorgesehen sein, dass dem Zuluftweg und dem Abgasweg ein gemeinsamer Sensor
zugeordnet ist. Weiterhin kann gegebenenfalls (zum Beispiel wenn ein Differenzdruck
ermittelt werden soll) ein heizgerät-externer Umgebungsdrucksensor zum Einsatz kommen.
Das Erfassen kann alternativ oder kumulativ auch mit mindestens einem Sensor des Systems,
umfassend das Heizgerät und zumindest einen Teil der Abgasanlage und/oder zumindest
einen Teil der Zuluftanlage erfolgen. Dabei kann der Sensor beispielsweise der Abgasanlage
oder der Zuluftanlage zugeordnet, insbesondere in bzw. an der Abgasanlage oder der
Zuluftanlage angeordnet sein. Wenn mehrere Sensoren verwendet werden, können beispielsweise
ein Sensor der Abgasanlage und ein weiterer Sensor der Zuluftanlage zugeordnet und/oder
darin bzw. daran angeordnet sein. Bei dem mindestens einen Sensor kann es sich beispielhaft
(jeweils) um einen Drucksensor, Differenzdrucksensor, Massenstromsensor und/oder Volumenstromsensor
handeln. Es können auch verschiedene dieser Sensoren zum Einsatz kommen.
[0015] In Schritt b) erfolgt ein Auswerten des in Schritt a) erfassten mindestens einen
Maßes, wobei ein Vergleich mit Referenzdaten für eine freie Durchströmung des Strömungswegs
erfolgt. Die Referenzdaten können beispielsweise eine freie Durchströmung des Strömungswegs
repräsentieren bzw. beschreiben. Die freie Durchströmung kann dabei einen Zustand
des Strömungswegs ohne Verstopfung oder Verschmutzung des Strömungswegs repräsentieren
bzw. beschreiben oder zumindest einen Zustand, in dem eine ausreichende Zufuhr von
Luft aus der Umgebung zu dem Heizgerät und/oder eine ausreichende Abfuhr von Abgas(en)
von dem Heizgerät in die Umgebung gewährleistet werden kann. Das Auswerten kann beispielsweise
durch ein Steuergerät des Heizgeräts erfolgen. Das Auswerten kann beispielhaft ein
(kontinuierliches oder in zeitlichen Abständen wiederholtes) Überwachen des mindestens
einen Maßes umfassen.
[0016] In Schritt c) erfolgt ein Veranlassen zumindest einer Warnung oder einer Beeinflussung
des Betriebs des Heizgeräts, wenn aus der Auswertung gemäß Schritt b) auf eine vorliegende
oder drohende Blockade des Strömungswegs geschlossen werden kann. Die Warnung kann
beispielsweise über eine Anzeige bzw. ein Display des Heizgeräts und/oder über eine
Funkverbindung an ein mobiles Endgerät (wie etwa an ein Smartphone) eines Benutzers
des Heizgeräts und/oder an einen Dienstleister für die Überwachung und/oder Wartung
des Heizgeräts ausgegeben werden. Die Beeinflussung des Betriebs des Heizgeräts kann
beispielsweise eine Einschränkung des Betriebs des Heizgeräts und/oder eine Überführung
des Heizgeräts in einen Enteisungsmodus umfassen. Es kann beispielsweise dann auf
eine vorliegende Blockade des Strömungswegs geschlossen werden, wenn eine Differenz
zwischen den Referenzdaten (bzw. einem Referenzwert für die freie Durchströmung) und
dem erfassten Maß für die Durchströmung des Strömungswegs größer ist als ein (vordefinierter)
maximal zulässiger Schwellwert. Weiterhin kann beispielsweise dann auf eine drohende
Blockade des Strömungswegs geschlossen werden, wenn eine Differenz zwischen den Referenzdaten
(bzw. einem Referenzwert für die freie Durchströmung) und dem erfassten Maß für die
Durchströmung des Strömungswegs größer ist als ein (vordefinierter) Schwellwert, der
in der Regel unterhalb des maximal zulässigen Schwellwerts liegt.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante betrifft das Verfahren und insbesondere
Schritt c) eine (Zuluft- und/oder Abgas-)Volumenstromüberwachung für Gas-Brennwert-Heizungen
zur Detektion einer vorliegenden oder drohenden Verstopfung und/oder Vereisung des
(Zuluft- und/oder Abgas-)Strömungswegs. Insbesondere können dabei abrupte und/oder
verriegelnde Störabschaltungen, die in der Regel eine Wiederinbetriebnahme durch Fachpersonal
bedingen, vorteilhaft durch eine Nutzung von zusätzlicher Sensorik und der logischen
Verknüpfung der zur Verfügung gestellten (Sensor-)Signale möglichst vermieden werden,
beispielsweise indem frühzeitig eine Warnmeldung ausgegeben bzw. geeignete Gegenmaßnahmen
eingeleitet werden.
[0018] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass das Erfassen gemäß
Schritt a) mittels mindestens eines Sensors des Heizgeräts durchgeführt wird. Bei
diesem Sensor kann es sich beispielhaft um einen Drucksensor, Differenzdrucksensor,
Massenstromsensor und/oder Volumenstromsensor handeln. Es können ggf. auch mehrere
dieser Sensoren eingesetzt werden, um beispielsweise mehrere (verschiedene) Maße für
die Durchströmung des Strömungswegs und/oder ein Maß für die Durchströmung eines Zuluftwegs
und (gegebenenfalls sogar gleichzeitig) ein Maß für die Durchströmung eines Abgaswegs
messen zu können.
[0019] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass das Erfassen
gemäß Schritt a) bei einer bestimmten Betriebsbedingung einer Fördereinrichtung des
Heizgeräts durchgeführt wird. Bei der bestimmten Betriebsbedingung der Fördereinrichtung
kann es sich beispielhaft um eine bestimmte Drehzahl eines die Fördereinrichtung repräsentierenden
Gebläses handeln. Die Erfassung bei der bestimmten Betriebsbedingung kann in vorteilhafter
Weise dazu beitragen, dass das erfasste Maß für die Durchströmung des Strömungswegs
möglichst einfach mit Referenzdaten verglichen werden kann, die sich ebenfalls auf
die bestimmte Betriebsbedingung beziehen bzw. die ebenfalls bei der bestimmten Betriebsbedingung
ermittelt wurden.
[0020] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass weiterhin
mindestens ein Maß für die Umgebungstemperatur erfasst und ausgewertet wird. Bei dem
Maß für die Umgebungstemperatur handelt es sich vorzugsweise um eine gemessene Umgebungstemperatur.
Die Umgebungstemperatur kann dabei beispielsweise von einem heizgerät-externen und/oder
gebäude-externen Temperatursensor gemessen werden. Das Maß für die Umgebungstemperatur
kann in die Auswertung gemäß Schritt b) einfließen und/oder ebenfalls in Schritt b)
(mit) ausgewertet werden. Beispielsweise können die Referenzdaten temperaturabhängige
Referenzwerte umfassen. Das Maß für die Umgebungstemperatur kann alternativ oder kumulativ
derart in Schritt c) einfließen, dass die Art der Warnung bzw. Beeinflussung des Betriebs
des Heizgeräts von der Umgebungstemperatur abhängig ist.
[0021] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass weiterhin
mindestens ein Maß für die Luftfeuchtigkeit in der Umgebung erfasst und ausgewertet
wird. Bei dem Maß für die Luftfeuchtigkeit in der Umgebung handelt es sich vorzugsweise
um eine gemessene Luftfeuchtigkeit in der Umgebung. Die Luftfeuchtigkeit kann dabei
beispielsweise von einem heizgerät-externen und/oder gebäude-externen (Luft-)Feuchtigkeitssensor
gemessen werden. Das Maß für die Luftfeuchtigkeit in der Umgebung kann in die Auswertung
gemäß Schritt b) einfließen und/oder ebenfalls in Schritt b) (mit) ausgewertet werden.
Beispielsweise können die Referenzdaten feuchte-abhängige Referenzwerte umfassen.
Das Maß für die Luftfeuchtigkeit kann alternativ oder kumulativ derart in Schritt
c) einfließen, dass die Art der Warnung bzw. Beeinflussung des Betriebs des Heizgeräts
von der Luftfeuchtigkeit in der Umgebung abhängig ist.
[0022] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass, wenn aus
der Auswertung gemäß Schritt b) auf eine vorliegende oder drohende Blockade des Strömungswegs
geschlossen werden kann, der Grund für die vorliegende oder drohende Blockade unter
Verwendung des Maßes für die Umgebungstemperatur und/oder des Maßes für die Luftfeuchtigkeit
in der Umgebung bestimmt bzw. eingegrenzt wird. Die Bestimmung bzw. Eingrenzung des
Grundes kann insbesondere die Ermittlung umfassen, ob die vorliegende oder drohende
Blockade auf einer Vereisung des Strömungswegs bzw. einer Eisbildung im Strömungsweg
beruht. Wenn beispielsweise bei Umgebungstemperaturen unterhalb eines vordefinierbaren
Temperaturgrenzwerts (wie etwa 5°C) auf eine vorliegende Blockade des Strömungswegs
geschlossen wird, kann daraus beispielsweise bestimmt werden, dass eine Verstopfung
des Strömungswegs durch Vereisung vorliegt. Wenn beispielsweise bei Außentemperaturen
unterhalb eines vordefinierbaren Temperaturgrenzwerts auf eine drohende Blockade des
Strömungswegs geschlossen wird, kann daraus beispielsweise bestimmt werden, dass eine
Blockade des Strömungswegs durch Eisbildung droht. Wenn Vereisung und/oder Eisbildung
als Grund ermittelt wurden, können beispielsweise Heizmaßnamen eingeleitet werden,
die einer abrupten und/oder verriegelnden Störabschaltung vorteilhaft entgegenwirken
können. Als Heizmaßname kann das Heizgerät beispielsweise in einen Enteisungsmodus
überführt werden. Alternativ oder kumulativ kann, wenn beispielsweise bei Luftfeuchtigkeiten
in der Umgebung oberhalb eines vordefinierbaren Feuchtigkeitsgrenzwerts (wie etwa
60%) auf eine vorliegende oder drohende Blockade des Strömungswegs geschlossen wird,
daraus beispielsweise bestimmt werden, dass eine Verstopfung des Strömungswegs durch
Vereisung vorliegt oder durch Eisbildung droht. Besonders anfällig für Vereisung oder
Eisbildung ist insbesondere der Zuluftweg, sodass bei entsprechenden Bedingungen insbesondere
bestimmt werden kann, dass eine Verstopfung eines Zuluftwegs durch Vereisung vorliegt
oder durch Eisbildung droht. Insbesondere wenn der Zuluftweg einen Abgasweg zumindest
teilweise umgibt, kann beispielsweise eine erhöhte und/oder wärmere Durchströmung
des Abgaswegs im Enteisungsmodus genutzt werden. Demgegenüber kann, wenn beispielsweise
bei Umgebungstemperaturen oberhalb eines vordefinierbaren Temperaturgrenzwertes und/oder
Luftfeuchtigkeiten in der Umgebung unterhalb eines vordefinierbaren Feuchtigkeitsgrenzwerts
auf eine vorliegende oder drohende Blockade des Strömungswegs geschlossen wird, daraus
beispielsweise bestimmt werden, dass eine Verstopfung des Strömungswegs vorliegt oder
droht, die nicht auf einer Vereisung oder Eisbildung beruht, sondern beispielsweise
auf einen Vogelnestbau zurückführbar sein kann. Besonders anfällig für solche Verstopfungen
ist insbesondere der Abgasweg, sodass bei entsprechenden Bedingungen insbesondere
bestimmt werden kann, dass eine Verstopfung eines Abgaswegs vorliegt oder droht, die
nicht auf einer Vereisung oder Eisbildung beruht, sondern beispielsweise auf einen
Vogelnestbau zurückführbar sein kann.
[0023] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass auf eine
drohende Blockade geschlossen wird, wenn sich aus zeitlichen zueinander beabstandeten
Erfassungsvorgängen gemäß Schritt a) ergibt, dass sich das erfasste Maß für die Durchströmung
des Strömungswegs von Erfassungsvorgang zu Erfassungsvorgang in die gleiche Richtung
ändert. Es können in diesem Zusammenhang beispielsweise mehrere (voneinander verschiedene)
(Zwischen-)Schwellwerte (vor-)definiert sein (die in der Regel jeweils unterhalb des
maximal zulässigen Schwellwerts liegen), bei deren (aufeinander folgender bzw. sukzessiver)
Überschreitung vorteilhaft zuverlässig darauf geschlossen werden kann, dass eine schrittweise
Verringerung des (durchströmbaren) Querschnitts des Strömungswegs vorliegt und somit
eine Blockade droht.
[0024] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass zumindest
ein Teil der Referenzdaten für die Auswertung gemäß Schritt b) während eines Betriebs
des Heizgeräts mit inaktivem Brenner ermittelt werden. Dies bedeutet mit anderen Worten
insbesondere, dass die Referenzdaten sich auf eine Durchströmung mit Luft beziehen.
Dies trägt in vorteilhafter Weise dazu bei, dass eine Aufzeichnung von (initialen)
Referenzdaten bereits während der Inbetriebnahme des Heizgeräts und insbesondere vor
Inbetriebnahme des Brenners erfolgen kann, wodurch eine Beeinflussung der Referenzdaten
durch Ruß möglichst gut vermieden werden kann.
[0025] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Computerprogramm zur Durchführung eines
hier beschriebenen Verfahrens vorgeschlagen. Dies betrifft mit anderen Worten insbesondere
ein Computerprogramm(-produkt), umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms
durch einen Computer diesen veranlassen, ein hier beschriebenes Verfahren auszuführen.
[0026] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein maschinenlesbares Speichermedium vorgeschlagen,
auf dem das Computerprogramm gespeichert ist. Regelmäßig handelt es sich bei dem maschinenlesbaren
Speichermedium um einen computerlesbaren Datenträger.
[0027] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Heizgerät für ein Gebäude vorgeschlagen,
wobei das Heizgerät zur Durchführung eines hier beschriebenen Verfahrens eingerichtet
ist. Hierzu kann das Heizgerät beispielsweise ein Steuergerät umfassen, welches zur
Durchführung des Verfahrens eingerichtet ist. Beispielhaft kann das Steuergerät einen
Prozessor (Controller) umfassen, der zumindest einen Teil des Verfahrens ausführen
kann. Hierzu kann der Prozessor beispielsweise das Computerprogramm ausführen, wozu
der Prozessor etwa auf das Speichermedium zugreifen kann. Dazu kann das Speichermedium
einen Bestandteil des Steuergeräts darstellen oder mit diesem verbindbar sein. Weiterhin
kann das Heizgerät zur Durchführung des Verfahrens eine entsprechende Sensorik umfassen,
wie etwa einen Sensor zur Erfassung des Maßes für die Durchströmung des Strömungswegs
und/oder einen Sensor zur Erfassung des Maß für die Umgebungstemperatur, und/oder
einen Sensor zur Erfassung des Maß für die Luftfeuchtigkeit in der Umgebung oder Daten
von der entsprechenden Sensorik (z. B. von einem externen Temperatursensor und/oder
Luftfeuchtigkeitssensor) einlesen.
[0028] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein System (für ein Gebäude) vorgeschlagen,
umfassend ein hier beschriebenes Heizgerät sowie zumindest einen Teil einer mit dem
Heizgerät verbindbaren Abgasanlage und/oder zumindest einen Teil einer mit dem Heizgerät
verbindbaren Zuluftanlage. Die Abgasanlage und die Zuluftanlage können beispielsweise
Bestandteile einer zumindest teilweise kombinierten Abgas- und Zuluftanlage sein.
[0029] Die im Zusammenhang mit dem Verfahren erörterten Details, Merkmale und vorteilhaften
Ausgestaltungen können entsprechend auch bei dem hier vorgestellten Computerprogramm,
dem Speichermedium, dem Heizgerät und/oder dem System auftreten und umgekehrt. Insoweit
wird auf die dortigen Ausführungen zur näheren Charakterisierung der Merkmale vollumfänglich
Bezug genommen.
[0030] Die Erfindung wird nun anhand der Figuren detailliert erläutert.
[0031] Es stellen dar:
Figur 1: schematisch ein Ablaufdiagramm zur Veranschaulichung eines Ausführungsbeispiels
des hier beschriebenen Verfahrens, und
Figur 2: schematisch ein beispielhaftes Heizgerät zur Durchführung des Verfahrens.
[0032] Figur 1 zeigt schematisch ein Ablaufdiagramm zur Veranschaulichung eines Ausführungsbeispiels
des hier beschriebenen Verfahrens. Das Verfahren dient zum Erkennen einer vorliegenden
oder drohenden Blockade mindestens eines Strömungswegs 2 (vgl. Fig. 2), der ein Heizgerät
1, das in einem Gebäude 3 installiert ist, mit der Umgebung außerhalb des Gebäudes
3 strömungstechnische verbindet. Die mit den Blöcken 110, 120 und 130 dargestellte
Reihenfolge der Schritte a), b) und c) ist beispielhaft und kann so bei einem regulären
Betriebsablauf durchgeführt werden.
[0033] In Block 110 erfolgt gemäß Schritt a) ein Erfassen mindestens eines Maßes für die
Durchströmung des Strömungswegs 2. In Block 120 erfolgt gemäß Schritt b) ein Auswerten
des in Schritt a) erfassten mindestens einen Maßes, wobei ein Vergleich mit Referenzdaten
für eine freie Durchströmung des Strömungswegs 2 erfolgt. In Block 130 erfolgt gemäß
Schritt c) ein Veranlassen zumindest einer Warnung oder einer Beeinflussung des Betriebs
des Heizgeräts 1, wenn aus der Auswertung gemäß Schritt b) auf eine vorliegende oder
drohende Blockade des Strömungswegs 2 geschlossen werden kann.
[0034] Figur 2 zeigt schematisch ein beispielhaftes Heizgerät 1 für ein Gebäude 3, wobei
das Heizgerät 1 zur Durchführung des hier beschriebenen Verfahrens eingerichtet ist.
Das Verfahren wird hier beispielhaft anhand des Abgaswegs erläutert. Es kann jedoch
entsprechend (alternativ oder kumulativ) auch auf den Zuluftweg angewendet werden.
Der Strömungsweg 2 wird hier somit beispielhaft zumindest teilweise (auch) von einer
Abgasanlage gebildet. Das Heizgerät 2 und die Abgasanlage (und/oder eine Zuluftanlage)
können insbesondere ein (zusammengehöriges) System bilden.
[0035] In Fig. 2 ist veranschaulicht, dass das Erfassen des Maßes für die Durchströmung
des Strömungswegs 2 beispielhalft mittels eines Sensors 4 des Heizgeräts 2 durchgeführt
werden kann. Bei dem Sensor 4 handelt es sich hier beispielhaft um einen Volumenstromsensor.
Alternativ oder kumulativ kann als Sensor 4 auch ein Massenstromsensor und/oder (Differenz-)Drucksensor
zum Einsatz kommen.
[0036] Weiterhin kann das Erfassen des Maßes für die Durchströmung des Strömungswegs 2 bei
einer bestimmten Betriebsbedingung einer Fördereinrichtung 6 des Heizgeräts 1 durchgeführt
werden. Bei der bestimmten Betriebsbedingung der Fördereinrichtung 6 kann es sich
beispielhaft um eine bestimmte Drehzahl eines die Fördereinrichtung 6 repräsentierenden
Gebläses handeln. Die Erfassung bei der bestimmten Betriebsbedingung kann in vorteilhafter
Weise dazu beitragen, dass das erfasste Maß für die Durchströmung des Strömungswegs
2 möglichst einfach mit Referenzdaten verglichen werden kann, die sich ebenfalls auf
die bestimmte Betriebsbedingung beziehen bzw. die ebenfalls bei der bestimmten Betriebsbedingung
ermittelt wurden.
[0037] In diesem Zusammenhang kann eine beispielhafte Referenzmessung zur Beschaffung der
Referenzdaten wie folgt ablaufen: Zunächst kann hierzu das hier beispielhaft die Fördereinrichtung
6 repräsentierende Gebläse auf eine definierte Drehzahl (bestimmte Betriebsbedingung),
wie etwa 6.000 1/min angesteuert bzw. gebracht werden. Der Brenner ist dabei in der
Regel außer Betrieb. Es strömt daher nur die vom Gebläse geförderte Luft. Anschließend
erfolgt ein Erfassen des Volumenstroms mit Hilfe der genannten Sensorik (Sensor 4)
und Abspeichern des Wertepaares (Drehzahl - Volumenstrom) in beispielsweise der Geräteelektronik.
Dies stellt auch ein Beispiel dafür dar, dass zumindest ein Teil der Referenzdaten
für die Auswertung gemäß Schritt b) während eines Betriebs des Heizgeräts 1 mit inaktivem
Brenner ermittelt werden kann.
[0038] Zudem kann mindestens ein Maß für die Umgebungstemperatur, wie etwa die Umgebungstemperatur
selbst, und/oder ein Maß für die Luftfeuchtigkeit in der Umgebung erfasst und ausgewertet
werden. Zur Veranschaulichung ist in diesem Zusammenhang in Fig. 2 ein Temperatur-Sensor
und/oder Luftfeuchtigkeits-Sensor 5 eingetragen. Somit kann beispielsweise zusätzlich
die Außentemperatur über einen Außentemperaturfühler und/oder die Außenluftfeuchtigkeit
über einen Außenluftfeuchtigkeitsfühler ermittelt werden und in den Erkennungsvorgang
mit einfließen. Wenn zusätzlich ein Maß für die Umgebungstemperatur und/oder Luftfeuchtigkeit
erfasst und ausgewertet wird bzw. in den Erkennungsvorgang mit einfließen soll, kann
während der zuvor beschriebenen Referenzmessung auch eine Erfassung der Außentemperatur
und/oder Lufteuchtigkeit über den angeschlossenen Temperaturfühler bzw. Temperatur-Sensor
und/oder Luftfeuchtigkeitsfühler bzw. Lufteuchtigkeits-Sensor 5 erfolgen. In diesem
Zusammenhang kann beispielsweise das Wertepaar (Drehzahl - Volumenstrom) um die Temperatur
und/oder die Luftfeuchtigkeit erweitert und/oder temperaturabhängig und/oder luftfeuchtigkeitsabhängig
bestimmt und abgespeichert werden.
[0039] Im Rahmen der Auswertung gemäß Schritt b) kann eine Überwachung des Maßes für die
Durchströmung des Strömungswegs 2 und/oder des Maßes für die Umgebungstemperatur und/oder
Luftfeuchtigkeit durchgeführt werden. Zur Überwachung kann beispielsweise kontinuierlich
oder in definierten zeitlichen Abständen (z. B. vor oder nach jedem x-ten Brennerzyklus,
nach x Betriebsstunden oder nach x Stunden) ein Messen über die vorhandene Sensorik
(z. B. Volumenstrom-Sensor 4 und Temperatur- und/oder Luftfeuchtigkeits-Sensor 5)
und eine logische Verknüpfung der zur Verfügung gestellten (Mess-)Signale erfolgen.
Weiterhin kann dabei ein Vergleich der gemessenen Werte mit den Referenzwerten erfolgen.
Die Auswertung wird hier beispielhaft von einem Steuergerät 7 des Heizgeräts 1 durchgeführt.
[0040] Wenn aus der Auswertung bzw. Überwachung auf eine vorliegende oder drohende Blockade
des Strömungswegs 2 geschlossen werden kann, beispielsweise weil die Differenz zwischen
dem vorgegebenen Referenzwert, zu dem gemessenen Wert größer ist als ein vorher definierter
Schwellwert, kann darauf basierend auch der Grund für die vorliegende oder drohende
Blockade unter Verwendung des Maßes für die Umgebungstemperatur und/oder Luftfeuchtigkeit
in der Umgebung bestimmt bzw. eingegrenzt werden. In diesem Zusammenhang kann beispielsweise
der Schwellwert in Kombination mit dem Temperatursignal und/oder Luftfeuchtigkeitssignal
zur Auswertung verknüpft werden. Auf dieser Basis können beispielsweise die nachfolgend
erläuterten Rückschlüsse gezogen werden.
[0041] Es kann zum Beispiel auf eine vorliegende Blockade (vorliegende Verstopfung) des
Strömungswegs 2 (hier z.B. des Abgasrohres) geschlossen werden, wenn bei einer Auswertung
erkannt wird, dass eine Differenz zwischen den Referenzdaten und dem erfassten Maß
für die Durchströmung des Strömungswegs 2 größer ist als ein vordefinierter, maximal
zulässiger Schwellwert. Wenn dies bei vergleichsweise geringer Außentemperatur (beispielsweise
im Bereich oder unterhalb von 0°C), etwa bei Außentemperaturen unterhalb eines vordefinierbaren
Temperaturgrenzwerts und/oder bei Luftfeuchtigkeiten in der Umgebung oberhalb eines
vordefinierbaren Luftfeuchtigkeitsgrenzwerts passiert, kann aus der Kombination dieser
Informationen geschlossen werden, dass eine Verstopfung des Strömungswegs 2 durch
Vereisung vorliegt. Wenn dies bei vergleichsweise normaler oder erhöhter Außentemperatur
(beispielsweise im Bereich oder oberhalb von 20°C) oder bei Außentemperaturen (beispielsweise
oberhalb von 5°C oder 10°C) und/oder Luftfeuchtigkeiten (< 60%), bei denen keine Vereisung
zu erwarten ist, etwa bei Außentemperaturen unterhalb eines vordefinierbaren Temperaturgrenzwerts
und/oder bei Luftfeuchtigkeiten in der Umgebung unterhalb eines vordefinierbaren Luftfeuchtigkeitsgrenzwerts,
passiert, kann aus der Kombination dieser Informationen geschlossen werden, dass eine
Verstopfung des Strömungswegs 2 vorliegt, die (wahrscheinlich) nicht auf einer Vereisung
beruht. Entsprechende Verstopfungen können beispielsweise durch ein Vogelnest oder
eine Verschmutzung des Abgasrohres durch Ruß verursacht werden. Wenn darauf geschlossen
wurde, dass eine Blockade aufgrund einer Vereisung vorliegt, können beispielsweise
Heizmaßnahmen eingeleitet werden, um die Vereisung zu beseitigen. Während einer entsprechenden
Enteisung kann der Betrieb des Heizgeräts 1 eingeschränkt werden, um eine Beschädigung
des Heizgeräts 1 und/oder ein Eindringen von Abgas in das Gebäude 3 möglichst zu vermeiden.
Beispielsweise kann das Heizgerät 1 als Heizmaßnahme in einem Enteisungsmodus betrieben
werden. Eine entsprechende Enteisung kann vorteilhaft dazu beitragen, dass eine verriegelnde
Störabschaltung des Heizgeräts 1 nicht erforderlich ist. Wenn darauf geschlossen wurde,
dass eine Blockade nicht aufgrund einer Vereisung vorliegt, kann beispielsweise der
Betrieb des Heizgeräts 1 eingeschränkt werden, bis die Ursache für die Verstopfung
beseitigt wurde. Die erfolgreiche bzw. ausreichende Beseitigung der Ursache für die
Verstopfung oder der Vereisung kann beispielsweise über eine anschließende bzw. erneute
Messung des Maßes für die Durchströmung des Strömungswegs 2 verifiziert werden, um
so den regulären Betrieb des Heizgeräts 1 wieder freizuschalten. Auch dies kann vorteilhaft
dazu beitragen, eine verriegelnde Störabschaltung des Heizgeräts 1, die in der Regel
die Reparatur und anschließende Freigabe durch Fachpersonal bedingt, möglichst zu
vermeiden.
[0042] Es kann zum Beispiel auf eine drohende Blockade (teilweise Verstopfung oder langsam
zunehmende Verstopfung) des Strömungswegs 2 geschlossen werden, wenn bei einer Auswertung
erkannt wird, dass eine Differenz zwischen den Referenzdaten und dem erfassten Maß
für die Durchströmung des Strömungswegs 2 vorliegt und insbesondere größer ist als
ein vordefinierter Schwellwert (der in der Regel unterhalb des maximal zulässigen
Schwellwerts liegt). Wenn dies bei vergleichsweise geringer Außentemperatur (beispielsweise
im Bereich oder unterhalb von 0°C) und/oder hoher Luftfeuchtigkeit passiert, kann
aus der Kombination dieser Informationen geschlossen werden, dass eine Verstopfung
des Strömungswegs 2 durch Eisbildung droht. Wenn dies bei vergleichsweise normaler
oder erhöhter Außentemperatur (beispielsweise im Bereich oder oberhalb von 20°C) oder
bei Außentemperaturen (beispielsweise oberhalb von 5°C oder 10°C) und/oder Luftfeuchtigkeiten
(< 60%), bei denen keine Vereisung zu erwarten ist passiert, kann aus der Kombination
dieser Informationen geschlossen werden, dass eine Verstopfung des Strömungswegs 2
droht, die (wahrscheinlich) nicht auf einer Eisbildung beruht. Entsprechende Verstopfungen
können beispielsweise durch den Bau eines Vogelnestes oder eine (zunehmende) Verschmutzung
des Abgasrohres durch Ruß verursacht werden. Wenn darauf geschlossen wurde, dass eine
Blockade aufgrund einer Eisbildung droht, können beispielsweise Heizmaßnahmen eingeleitet
werden, um der Eisbildung entgegenzuwirken. Während einer solchen Maßnahme kann der
Betrieb des Heizgeräts 1 in der Regel uneingeschränkt oder mit vergleichsweise geringen
Einschränkungen fortgeführt werden, sodass insbesondere eine abrupte (verriegelnde)
Störabschaltung vorteilhaft vermieden werden kann. Wenn daraus geschlossen wurde,
dass eine Blockade nicht aufgrund einer Eisbildung bzw. Vereisung droht, kann beispielsweise
eine Warnung einer drohenden Blockade an einen Benutzer oder einen Dienstleister des
Heizgeräts 1 ausgegeben werden (z. B. über ein Display des Heizgeräts oder durch eine
Benachrichtigung auf einem smartphone des Benutzers oder an einen Dienstleister).
Auch dies kann vorteilhaft dazu beitragen, eine abrupte (verriegelnde) Störabschaltung
des Heizgeräts möglichst zu vermeiden.
[0043] Wird eine vorliegende Blockade oder eine drohende Blockade (zum Beispiel sich langsam
zusetzendes Abgasrohr) detektiert oder nicht detektiert, kann beispielsweise über
ein im und/oder am Heizgerät integriertes Display (hier nicht dargestellt) oder via
einer smartphone-App-Lösung eine der folgenden Informationen für den Benutzer des
Heizgeräts 1 bereitgestellt werden: Anzeige eines i.O.-Signals, Anzeige eines Warnsignals
für ein sich langsam zusetzendes Abgasrohr, oder dass der Betrieb des Heizgeräts 1
eingeschränkt ist. Wenn nach dem Versuch der Beseitigung der Ursache für die Verstopfung
oder der Vereisung (z.B. nach einem Betrieb des Heizgeräts 1 im Enteisungsmodus) und/oder
nach einer Einschränkung des Betriebs des Heizgeräts 1 über eine anschließende bzw.
erneute Messung des Maßes für die Durchströmung des Strömungswegs 2 nicht verifiziert
werden kann, dass der Strömungsweg 2 wieder ausreichend frei ist, kann eine geregelte
verriegelnde Störabschaltung des Heizgeräts 1 initiiert werden. Dies kann ebenfalls
über das Display oder die App angezeigt werden.
[0044] Weiterhin kann auf eine drohende Blockade rückgeschlossen werden, wenn sich aus zeitlichen
zueinander beabstandeten Erfassungsvorgängen gemäß Schritt a) ergibt, dass sich das
erfasste Maß für die Durchströmung des Strömungswegs 2 von Erfassungsvorgang zu Erfassungsvorgang
in die gleiche Richtung ändert. Dies kann in vorteilhafter Weise zur Fehlerfindung
und/oder zum Auslösen von Triggern bei einem langsam verschmutzenden Abgasrohr genutzt
werden. Es können beispielsweise mehrere (voneinander verschiedene) (Zwischen-)Schwellwerte
(vor-)definiert sein (die in der Regel jeweils unterhalb des maximal zulässigen Schwellwerts
liegen), bei deren (aufeinander folgender bzw. sukzessiver) Überschreitung davon auszugehen
ist, dass eine schrittweise Verschmutzung des Strömungswegs 2 vorliegt und/oder eine
Blockade durch zunehmende Verschmutzung des Strömungswegs 2 droht. Bei Erreichen eines
(Zwischen-)Schwellwerts kann ggf. jeweils eine Servicemeldung bzw. Warnung ausgelöst
werden. Bei Erreichen oder Überschreiten eines finalen Schwellwerts bzw. des maximal
zulässigen Schwellwerts können eine Regelabschaltung vorgenommen und ggf. eine diese
anzeigende Servicemeldung bzw. Warnung ausgelöst werden.
[0045] Mit dem beschriebenen Verfahren kann insbesondere bei einer sich mit der Zeit aufbauenden
bzw. drohenden Blockade des Abgaswegs einer (Gas-)Heizung einer abrupten verriegelnden
Störabschaltung vorteilhaft dadurch vorgebeugt werden, dass eine Veränderung des Abgasvolumenstroms
bzw. des Druckverlustes im Abgasweg mit Hilfe von Sensorik (z.B. Massenstrom-, Differenzdruck-
und/oder Volumenstrom-Sensor) im Verhältnis zu insbesondere einem vorher definierten
Referenzwert ermittelt und ausgewertet wird.
[0046] Somit wird ein Verfahren bereitgestellt, mittels welchem die Einsatzbereitschaft
eines Heizgeräts verbessert werden kann. Insbesondere kann eine Verstopfung oder Vereisung
des Strömungsweges, die zu einer abrupten Störabschaltung des Heizgeräts führen könnte,
sowie insbesondere auch deren Ursache möglichst führzeitig und/oder zuverlässig erkannt
werden.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 1
- Heizgerät
- 2
- Strömungsweg
- 3
- Gebäude
- 4
- Volumenstrom-Sensor
- 5
- Temperatur- und/oder Feuchtigkeits-Sensor
- 6
- Fördereinrichtung
- 7
- Steuergerät
1. Verfahren zum Erkennen einer vorliegenden oder drohenden Blockade mindestens eines
Strömungswegs (2), der ein Heizgerät (1), das in einem Gebäude (3) installiert ist,
mit der Umgebung außerhalb des Gebäudes (3) strömungstechnisch verbindet,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) Erfassen mindestens eines Maßes für die Durchströmung des Strömungswegs (2),
b) Auswerten des in Schritt a) erfassten mindestens einen Maßes, wobei ein Vergleich
mit Referenzdaten für eine freie Durchströmung des Strömungswegs (2) erfolgt,
c) Veranlassen zumindest einer Warnung oder einer Beeinflussung des Betriebs des Heizgeräts
(1), wenn aus der Auswertung gemäß Schritt b) auf eine vorliegende oder drohende Blockade
des Strömungswegs (2) geschlossen werden kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Erfassen gemäß Schritt a) mittels mindestens eines Sensors (4) des Heizgeräts
(2) durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Erfassen gemäß Schritt a) bei einer bestimmten Betriebsbedingung einer Fördereinrichtung
(6) des Heizgeräts (1) durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass weiterhin mindestens ein Maß für die Umgebungstemperatur erfasst und ausgewertet
wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass weiterhin mindestens ein Maß für die Luftfeuchtigkeit in der Umgebung erfasst und
ausgewertet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass, wenn aus der Auswertung gemäß Schritt b) auf eine vorliegende oder drohende Blockade
des Strömungswegs (2) geschlossen werden kann, der Grund für die vorliegende oder
drohende Blockade unter Verwendung des Maßes für die Umgebungstemperatur und/oder
für die Luftfeuchtigkeit in der Umgebung bestimmt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei als Grund für die Blockade eine Vereisung oder ein
Vogelnestbau ermittelt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, wobei die Bestimmung des Grundes die Ermittlung
umfasst, ob die vorliegende oder drohende Blockade auf einer Vereisung des Strömungswegs
oder einer Eisbildung im Strömungsweg beruht.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, wobei, wenn bei Umgebungstemperaturen
oberhalb eines vordefinierbaren Temperaturgrenzwertes und/oder Luftfeuchtigkeiten
in der Umgebung unterhalb eines vordefinierbaren Feuchtigkeitsgrenzwerts auf eine
vorliegende oder drohende Blockade des Strömungswegs (2) geschlossen wird, daraus
bestimmt wird, dass eine Verstopfung des Strömungswegs (2) vorliegt oder droht, die
nicht auf einer Vereisung oder Eisbildung beruht, sondern auf einen Vogelnestbau zurückführbar
ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei auf eine drohende Blockade
geschlossen wird, wenn sich aus zeitlichen zueinander beabstandeten Erfassungsvorgängen
gemäß Schritt a) ergibt, dass sich das erfasste Maß für die Durchströmung des Strömungswegs
(2) von Erfassungsvorgang zu Erfassungsvorgang in die gleiche Richtung ändert.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest ein Teil der Referenzdaten
für die Auswertung gemäß Schritt b) während eines Betriebs des Heizgeräts (1) mit
inaktivem Brenner ermittelt werden.
12. Computerprogramm, eingerichtet zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.
13. Maschinenlesbares Speichermedium, auf dem das Computerprogramm nach Anspruch 12 gespeichert
ist.
14. Heizgerät (1) für ein Gebäude (3), wobei das Heizgerät (1) zur Durchführung eines
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 12 eingerichtet ist.
15. System, umfassend ein Heizgerät (1) nach Anspruch 10 sowie zumindest einen Teil einer
mit dem Heizgerät (1) verbindbaren Abgasanlage und/oder zumindest einen Teil einer
mit dem Heizgerät (1) verbindbaren Zuluftanlage.