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(11) |
EP 3 899 121 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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25.01.2023 Patentblatt 2023/04 |
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Anmeldetag: 06.12.2019 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP2019/083971 |
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Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2020/126546 (25.06.2020 Gazette 2020/26) |
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BRINGER-GREIFERKOPF, WEBMASCHINE MIT EINEM SOLCHEN BRINGER-GREIFERKOPF UND VERFAHREN
ZUM DOPPELSCHUSSEINTRAG
GIVER RAPIER HEAD, LOOM WITH A GIVER RAPIER HEAD OF THIS KIND AND METHOD FOR DOUBLE
WEFT INSERTION
TÊTE DE PINCE DONNEUSE, MÉTIER À TISSER COMPRENANT UNE TELLE TÊTE DE PINCE DONNEUSE
ET PROCÉDÉ D'INSERTION DE DOUBLE TRAME
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
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Priorität: |
21.12.2018 DE 102018222722
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| (43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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27.10.2021 Patentblatt 2021/43 |
| (73) |
Patentinhaber: Lindauer Dornier Gesellschaft mit beschränkter
Haftung |
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88131 Lindau (DE) |
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| (72) |
Erfinder: |
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- ÖLLER, Lars
88131 Lindau (DE)
- SEIFRIED, Frank
88147 Achberg (DE)
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Entgegenhaltungen: :
EP-A1- 0 633 336 WO-A1-2010/142264
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WO-A1-2009/135636
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| Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft einen Bringer-Greiferkopf, eine Webmaschine mit einem solchen
Bringer-Greiferkopf und ein Verfahren zum Doppelschusseintrag.
[0002] Beim Doppelschusseintrag werden mittels eines Bringer-Greifers zwei Schussfäden gleichzeitig
in ein Webfach eingebracht. Etwa in der Mitte des Webfaches werden die beiden Schussfäden
an einen Holer-Greifer übergeben, welcher die Schussfäden nach ihrer Übernahme zur
Austragsseite aus dem Webfach hin befördert. Der Bringer-Greifer fährt aus dem Webfach
wieder zur Eintragsseite zurück, um dort erneut einen oder zwei Schussfäden aufzunehmen.
Die bekannten Bringer-Greiferköpfe weisen zwei Führungseinrichtungen auf, mittels
welcher zwei Schussfäden beabstandet zueinander in ein Webfach eingebracht werden.
Mittels des Holer-Greiferkopfes können die mit dem Bringer-Greiferkopf beabstandet
ins Webfach eingebrachten Schussfäden in beanstandeter Form zwar aus dem Webfach wieder
ausgetragen werden, bei den bekannten Systemen geht jedoch nach erfolgter Übergabe
an den Holer-Greiferkopf und damit Freigabe der Schussfäden aus den Führungseinrichtungen
des Bringer-Greiferkopfes die Beabstandung der Schussfäden verloren, oder aber diese
separate Führung des einen Schussfadens lässt eine freie Farbwahl, welche auch als
Pic à Pic-System bezeichnete wird, nicht zu.
[0003] So ist ein sogenannter Texo-Bringer-Greiferkopf bekannt, bei welchem für den einen
Schussfaden eine Greiferklemme vorhanden ist und für den zweiten Schussfaden eine
zweite Führungseinrichtung vorhanden ist, welche beabstandet zu der als erster Führungseinrichtung
dienenden Greiferklemme ist. Mittels dieses bekannten Bringer-Greiferkopfes werden
also die zwei Schussfäden in das Webfach bis etwa zu dessen Mitte beabstandet voneinander
eingebracht und dort vom Holer-Greiferkopf übernommen. Nach erfolgter Übergabe werden
sowohl die Greiferklemme als auch die Führungseinrichtung für den zweiten Schussfaden
geöffnet, so dass über die Breite des Webfaches beim Austragen der beiden Schussfäden
mittels des Holer-Greiferkopfes ihre Beabstandung wieder aufgehoben wird, d. h. die
Separierung zwischen den beiden Schussfäden geht verloren, wodurch ein verdrehungsarmer
Doppelschusseintrag nicht möglich ist. Der Vorteil dieses bekannten Systems besteht
zwar darin, dass wegen der Tatsache, dass die zweite Führungseinrichtung geöffnet
und geschlossen werden kann, eine freie Farbwahl möglich ist. Ein verdrehungsfreies
Einbringen der Schussfäden ist jedoch nicht möglich. Sind die Schussfäden über die
Länge des Webfaches nicht separiert und können nicht verdrehungsarm in das Webfach
eingebracht werden, so führt das zu einer Minderqualität im fertigen Gewebe.
[0004] Um die Beabstandung der beiden Schussfäden voneinander während des gesamten Doppelschusseintrags
so lange aufrechtzuerhalten, dass sowohl der Bringer-Greiferkopf als auch der Holer-Greiferkopf
das Webfach verlassen haben und die Schussfäden an den Bindepunkt gleichmäßig angeschlagen
werden können, ist ein Bringer-Greiferkopf entwickelt worden, welcher als Panama-Bringer-Greiferkopf
bezeichnet wird, welcher eine Greiferklemme aufweist und als zweite Führungseinrichtung
eine geschlossene Öse aufweist, welche nicht geöffnet werden kann. Der zweite Schussfaden,
welcher durch diese Öse als zweite Fadenführungseinrichtung geführt ist, sichert den
Abstand zwischen den beiden Schussfäden auch während des Zurückfahrens des Bringer-Greiferkopfes
aus dem Webfach. Damit kann zwar auch der zweite Schussfaden verdrehungsarm in das
Webfach eingeführt werden, die Realisierung eines Pic à Pic-Systems ist damit aber
nicht möglich, weil der zweite Schussfaden ja in der als geschlossene Öse ausgebildeten
zweiten Fadenführungseinrichtung ein Wechseln des Schussfadens von Schusseintrag zu
Schusseintrag nicht ermöglicht. Dazu müsste die Maschine angehalten und ein anderer
Schussfaden eingezogen werden, was technisch jedenfalls keine sinnvolle Realisierung
darstellt. Bringer-Greiferkopf-Systeme, welche nicht nur ein Beabstanden des Einbringens
von zwei Schussfäden in ein Webfach und eine Aufrechterhaltung des Abstandes der beiden
Schussfäden und damit ein verdrehungsarmes Einführen der Schussfäden in das Webfach
so lange ermöglichen, bis sowohl Holer-Greiferkopf als auch Bringer-Greiferkopf das
Webfach wieder verlassen haben, und bei denen außerdem eine freie Farbwahl durch ein
sogenannte Pic à Pic-System gewährleistet ist, sind im Stand der Technik nicht bekannt.
[0005] In
WO 2010/142264 A1 ist ein System für einen Doppelschusseintrag beschrieben, bei welchem zwei Schussfäden
mittels eines Bringer-Greiferkopfes in ein Webfach eingetragen werden, wobei die beiden
Schussfäden im Bringer-Greiferkopf von getrennten Elementen geführt und geklemmt sind.
Die beiden Schussfäden sind dabei derartig positioniert, dass sie während des Schusseintrags
voneinander separiert bleiben. Nach erfolgter Übergabe an den Holer-Greiferkopf werden
beide Schussfäden freigegeben, so dass der Bringer-Greiferkopf aus dem Webfach zurückfahren
kann. Dadurch verlieren die beiden Schussfäden ihre Beabstandung zueinander und können
somit nicht mehr gleichmäßig an den Bindepunkt angeschlagen werden.
[0006] In
WO 2014/206818 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung für einen Doppelschusseintrag beschrieben.
Der erste Schussfaden der beiden gleichzeitig in das Webfach eingebrachten Schussfäden
wird mittels einer Anpasseinrichtung quer zur Eintragsrichtung und weg von dem zweiten
Schussfaden bewegt, so dass ein Verwinden beider Schussfäden beim Eintrag nicht auftreten
soll. Der erste Schussfaden und der zweite Schussfaden werden am Kopf des Greifers
auf Abstand gehalten, und es wird während des Einführens mittels einer Anpassungseinrichtung
der Abstand vergrößert. Der Abstand der Schussfäden soll aufrechterhalten werden,
bis das Webfach schließt und der Greifer außerhalb des Webfaches angeordnet ist. Bei
dieser Anordnung haben jedoch die Schussfäden zum Zeitpunkt des Schließens des Webfaches
einen variierenden Abstand zum Bindepunkt. Dieser ungleiche Abstand soll dazu dienen,
dass der Teil des Schussfadens, welcher schon dichter an dem Bindepunkt ist, bereits
abgebunden wird und dessen Verrutschen somit in Richtung auf den zweiten Schussfaden
verhindert werden soll. Eine freie Farbwahl des Schussfadens ist bei dieser bekannten
Anordnung nicht beschrieben.
[0007] In
WO 2009/135636 A1 sind ein Bringer-Greifer, ein Holer-Greifer und eine Vorrichtung für eine Greifer-Webmaschine
beschrieben, welche einen Doppelschusseintrag realisiert. Dabei werden zwei Schussfäden
durch einen Schussfadentrenner, welcher zwei Anschläge aufweist und an einer Seite
des Bringer-Greifers angeordnet ist, durch die zwei Anschläge auf Abstand zueinander
gehalten. In der Mitte des Webfaches übergibt der Bringer-Greifer die auf Abstand
gehaltenen Schussfäden an den Holer-Greifer, welcher unter Beibehaltung des Abstandes
diese Schussfäden klemmt und durch seine Rückwärtsbewegung aus dem Webfach auf der
Austragsseite herausbewegt. Der Abstand der beiden Schussfäden zueinander wird dabei
durch den Höhenunterschied des Schussfadentrenners realisiert, welcher durch zwei
Gleitflächen gebildet wird, über welche der jeweilige Schussfaden gleitet.
[0008] In
EP 1 135 548 B1 ist ein Bringer-Greifer für schützenlose Webmaschinen insbesondere zum gleichzeitigen
Eintrag von mehreren Schussfäden in ein Webfach beschrieben. Der Bringer-Greifer bekommt
zumindest zwei Schussfäden von Stangen übergeben, weist eine kastenartige hohle Form
auf und hat eine obere Abdeckung mit einer Kerbe, in welche die Schussfäden eingesetzt
sind. In dieser Kerbe ist eine Mehrzahl von Kehlen geformt, wobei jede Kehle für einen
Schussfaden vorgesehen ist. Ein Greiforgan ist dazu da, die Schussfäden zu ergreifen
und im Webfach an einen Holer-Greifer zu übergeben. Die Schussfäden sind jeweils entlang
relativ angewinkelt schräg gestellter Zufuhrpfade in Bezug auf die axiale Bewegung
des Bringer-Greifers angeordnet, damit sie in den Kehlen angeordnet bleiben. Insbesondere
durch die Schrägstellung sind beispielsweise bei einem Doppelschusseintrag die beiden
Schussfäden relativ dicht nebeneinander angeordnet, so dass beim Anschlagen an den
Bindepunkt ein Berühren und Übereinanderrutschen der Schussfäden nicht gänzlich vermieden
werden kann.
[0009] Weiterhin offenbart
EP 0 633 336 A1 einen Bringer-Greiferkopf mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0010] Gegenüber diesem bekannten Stand der Technik besteht die Aufgabe der Erfindung darin,
einen Bringer-Greiferkopf bereitzustellen, welcher für einen Doppelschusseintrag zwei
Schussfäden in das Webfach zur Übergabe an den Holer-Greiferkopf beabstandet voneinander
übergibt und eine Beibehaltung des Abstandes der beiden Schussfäden zueinander auch
beim Zurückfahren aus dem Webfach beibehält, wobei der Bringer-Greiferkopf eine Pic
à Pic-Schussfadenauswahl ermöglichen soll.
[0011] Diese Aufgabe wird durch einen Bringer-Greiferkopf mit den Merkmalen gemäß Anspruch
1, durch eine Greiferwebmaschine für einen Doppelschusseintrag mit einem derartigen
Bringer-Greiferkopf mit den Merkmalen gemäß Anspruch 7 und durch ein Verfahren zum
Schusseintrag mittels einer derartigen Greiferwebmaschine mit den Merkmalen gemäß
Anspruch 10 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen sind in den jeweiligen abhängigen
Ansprüchen definiert.
[0012] Der erfindungsgemäße Bringer-Greiferkopf für eine Greiferwebmaschine mit Doppelschusseintrag
weist eine erste Führungseinrichtung, welche einen ersten Schussfaden führt, und eine
zweite Führungseinrichtung auf, welche einen zweiten Schussfaden führt. Beide Führungseinrichtungen
sind in Eintragsrichtung der Schussfäden am vorderen Ende des Bringer-Greiferkopfes
in einem Abstand voneinander angeordnet. Der Abstand erstreckt sich im Wesentlichen
quer zur Eintragsrichtung, damit die Schussfäden im Webfach bezüglich des Bindepunktes,
an welchem sie mittels der Weblade letztlich angeschlagen werden, hintereinander bzw.
nebeneinander angeordnet sind. Wichtig ist dabei, dass der Abstand eine solche Größe
hat, dass vor oder beim Anschlagen an den Bindepunkt die Schussfäden nicht übereinander
oder der hintere Schussfaden beispielsweise auch nicht abschnittsweise vor den vorderen
Schussfaden gelangt und sich damit auch nicht verdreht. Der erste Schussfaden wird
in der ersten Führungseinrichtung geführt, welche in Eintragsrichtung hin offen ausgebildet
ist. Die zweite Führungseinrichtung, welche den zweiten Schussfaden führt, weist ein
Klemmblech auf, mittels welchem diese zweite Führungseinrichtung verschlossen gehalten
werden kann. Während des Schusseintrags werden die Schussfäden in einer Greiferklemme,
welche ebenfalls am Bringer-Greiferkopf, und zwar an dessen in Eintragsrichtung vorderem
Ende, vorgesehen ist, geklemmt. Mittels einer Betätigungseinrichtung ist die Greiferklemme
aus einer Klemmposition in eine offene, nicht klemmende Position und aus der offenen,
nicht klemmenden Position wieder in eine Klemmposition bringbar. Das Klemmblech ist
mittels der
[0013] Betätigungseinrichtung ebenfalls in eine offene, die zweite Führungseinrichtung nicht
verschließende Position bzw. aus der offenen, nicht verschließenden Position in eine
geschlossene Position bringbar.
[0014] Gemäß der Erfindung wird die Greiferklemme im Sinne einer Doppelfunktion mittels
der Betätigungseinrichtung von der Bewegung des Klemmbleches zur Übergabe der Schussfäden
aus der Greiferklemme entweder entkoppelt oder gemäß einer zweiten Funktion gemeinsam
mit dem Klemmblech zur Freigabe des zweiten Schussfadens auch aus der zweiten Führungsrichtung
betätigt. Dabei sind die Zeitpunkte der Freigabe des jeweiligen Schussfadens einstellbar.
Das bedeutet, dass die Greiferklemme geöffnet oder geschlossenen werden kann, ohne
dass die zweite Führungseinrichtung für den zweiten Schussfaden geöffnet wird. Da
der erste Schussfaden in der ersten, offenen Führungseinrichtung geführt ist, kann
also bei der Übergabe der Schussfäden an einen Holer-Greiferkopf nach dem Öffnen der
Greiferklemme erreicht werden, dass beide Schussfäden vom Holer-Greifer erfasst und
dort geklemmt werden, und zwar unter Beibehaltung des Abstandes zwischen den beiden
Schussfäden, ohne dass der zweite Schussfaden aus der zweiten Führungseinrichtung,
welche zu dem Zeitpunkt noch geschlossen ist, freigegeben wird. Wenn nach erfolgter
Übergabe der Schussfäden an den Holer-Greiferkopf dieser sich in Austragsrichtung
zurückbewegt und gleichzeitig der Bringer-Greiferkopf sich zurückbewegt, bleibt der
zweite Schussfaden in der zweiten Führungseinrichtung geführt. Diese Führung bleibt
aufrechterhalten, bis der Bringer-Greiferkopf die Eintragsseite nach seiner Rückwärtsbewegung
aus dem Webfach heraus passiert hat und wieder das Webfach verlassen hat. Damit wird
gewährleistet, dass über die gesamte Breite der Weblade eine parallele Beabstandung
beider Schussfäden aufrechterhalten wird.
[0015] Durch die Tatsache, dass erst nach Verlassen des Webfaches der zweite Schussfaden
durch ein Öffnen der zweiten Führungseinrichtung in diesem Zeitpunkt freigegeben wird,
wird also der Abstand zwischen den Schussfäden bis zu diesem Zeitpunkt sozusagen eingefroren.
Dadurch, dass die zweite Führungseinrichtung unabhängig von der Greiferklemme bewegbar
ist und zu gewählten Zeitpunkten geöffnet werden kann, ist es möglich, ein Pic à Pic-System
zu realisieren, d. h. die Schussfäden können von einem Eintrag zu einem anderem Eintrag
gewechselt werden, ohne dass die Maschine angehalten werden muss. Wenn der Bringer-Greiferkopf
außerhalb des Webfaches befindet, kann nämlich in geöffneter Position der zweiten
Führungseinrichtung zu diesem Zeitpunkt ein neuer, eben auch anderer Schussfaden in
die zweite Führungseinrichtung eingeführt werden, so dass nach erfolgtem Schließen
dieser zweiten Führungseinrichtung beide Schussfäden dann wieder in das offene Webfach
für einen erneuten Schusseintrag eingebracht werden können.
[0016] Der erfindungsgemäße Bringer-Greiferkopf weist also den Vorteil auf, dass über die
gesamte Webbreite, d. h. die gesamte Breite des Webfaches quer zur Erstreckung der
Kettfäden, welche das Webfach ausbilden, zwei gleichzeitig eingetragene Schussfäden
über die gesamte Breite des Webfaches in dem Abstand voneinander gehalten werden,
welcher durch den Abstand der zweiten Führungseinrichtung am Bringer-Greiferkopf festgelegt
bzw. ausgebildet ist. Da die zweite Führungseinrichtung in ihrer Bewegung zu deren
Öffnen und Schließen von der Bewegung der Greiferklemme entkoppelt ist, d. h. von
der Bewegung des Klemmbleches der Greiferklemme entkoppelt ist, können also beide
Schussfäden an den Holer-Greiferkopf übergeben werden, ohne dass der zweite Schussfaden
aus der zweiten Führungseinrichtung freigegeben wird. Der zweite Schussfaden wird
also bei der Rückwärtsbewegung des Bringer-Greiferkopfes heraus aus dem Webfach wieder
mitzurückgeführt.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausbildung ist die Betätigungseinrichtung des Bringer-Greiferkopfes
als geteilter Klemmhebel ausgebildet, dessen erster Teil die Greiferklemme, um diese
zu öffnen oder zu schließen, betätigt und dessen zweiter Teil die Greiferklemme und
das Klemmblech zum gleichzeitigen Öffnen und Schließen der zweiten Führungseinrichtung
betätigt. Damit sind die zweite Führungseinrichtung und das Klemmblech einerseits
und die Greiferklemme anderseits unabhängig voneinander betätigbar, d. h. ihre Betätigung
ist voneinander entkoppelt.
[0018] Vorzugsweise sind die Betätigungseinrichtung und damit im Zusammenhang der geteilte
Klemmhebel an dem Bringer-Greiferkopf so ausgebildet, dass der Zeitpunkt der Freigabe
der Schussfäden aus der Greiferklemme der Zeitpunkt ist, bei welchem die Übergabeposition
an den Holer-Greiferkopf erreicht ist, und dass der Zeitpunkt der Freigabe des zweiten
Schussfadens aus der zweiten Führungseinrichtung, d. h. der Zeitpunkt des Öffnens
der zweiten Führungseinrichtung, durch Betätigung des Klemmbleches der Greiferklemme
das Erreichen oder das Verlassen des Webfaches durch den Bringer-Greiferkopf ist.
Durch die Trennung der Betätigung des Klemmbleches der Greiferklemme einerseits und
der zweiten Führungseinrichtung andererseits durch den geteilten Klemmhebel ist eine
Festlegung oder Steuerung der Zeitpunkte des jeweiligen Öffnens bzw. Schließens möglich.
[0019] Vorzugsweise ist die Greiferklemme in ihrer Klemmposition mit einer solchen Klemmkraft
ausgebildet, dass die Schussfäden in ihrem Klemmbereich derart geklemmt sind, dass
während ihres Eintrags in das Webfach, d. h. bei der Vorwärtsbewegung des Bringer-Greiferkopfes
in das Webfach hinein, die Schussfäden im Klemmbereich durch diesen nicht rutschen,
sondern rutschfrei in das Webfach sozusagen hineingezogen bzw. eingetragen werden.
Dadurch, dass die Schussfäden im Klemmbereich nicht rutschen, werden sie auch nicht
beschädigt, außer vielleicht im unmittelbaren Klemmbereich. Der unmittelbare Klemmbereich
des Schussfadens liegt aber in der Regel außerhalb der Gewebekante, wird mithin abgeschnitten.
Wenn es sich um eine Einlegerkante handelt, dann ist diese Beschädigung des Schussfadens,
die äußerlich durchaus sichtbar sein kann, auf die Gewebekante beschränkt, welche
bei der Konfektionierung später ohnehin nicht mitverarbeitet wird.
[0020] Demgegenüber ist das Klemmblech in seiner die zweite Führungseinrichtung verschließenden
Position bezüglich der eigentlichen zweiten Führungseinrichtung so ausgebildet, dass
der zweite Schussfaden bei Bewegung des Bringer-Greiferkopfes aus dem Webfach heraus,
d. h. in seiner Rückwärtsbewegung nach Übergabe der Schussfäden an den Holer-Greifer,
beim Führen des zweiten Schussfadens durch die zweite Führungseinrichtung in dieser
hindurchgleitet. Dieses leichte und sanfte Hindurchgleiten des zweiten Schussfadens
soll diesen trotz seiner mit Rückwärtsbewegung des Bringer-Greifers aus dem Webfach
heraus erfolgenden zusätzlichen Bewegung nicht beschädigen, soll aber gleichzeitig
gewährleisten, dass der Abstand dieses zweiten Schussfadens zum ersten Schussfaden
beibehalten wird, so dass die Schussfäden in ihrer Anordnung im Webfach vor dem Anschlagen
an den Bindepunkt parallel voneinander über die gesamte Breite des Webfaches angeordnet
sind bzw. bleiben. Erst bei der Anschlagbewegung der Weblade in Richtung auf den Bindepunkt
werden die beiden parallel zueinander mit Abstand im Webfach angeordneten Schussfäden
nacheinander an den Bindepunkt gebracht, wodurch sichergestellt ist, dass die Schussfäden
nicht übereinanderrutschen und Verdrehungen erfahren, sondern tatsächlich einer nach
dem anderen sorgfältig und so behutsam wie möglich an den Bindepunkt angeschlagen
werden.
[0021] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird eine Greiferwebmaschine für einen Doppelschusseintrag
mit einem derartigen Bringer-Greiferkopf beschrieben. Dabei sind ein Bringer-Greiferkopf
und ein Holer-Greiferkopf vorgesehen, welche bei der Schussfadenübergabe in der Greiferwebmaschine,
d. h. im Webfach der Greiferwebmaschine zusammenwirken. Der Bringer-Greiferkopf weist
eine Greiferklemme auf, welche zum Klemmen von zumindest zwei Schussfäden vorgesehen
ist, welche in geklemmter Position in das Webfach eingetragen werden. Zusätzlich ist
ein Klemmblech zum Führen eines zweiten Schussfadens vorgesehen, damit die Führung
in einer mit dem Klemmblech verschließbaren zweiten Führungseinrichtung ausgebildet
ist. Die zweite Führungseinrichtung und die Greiferklemme sind voneinander beabstandet,
so dass die Schussfäden diesen Abstand zueinander nach dem Eintrag in das Webfach
aufweisen. Die mittels des Bringer-Greiferkopfes im Abstand gehaltenen zwei Schussfäden
werden unter Beibehaltung dieses Abstandes an den Holer-Greiferkopf übergeben, welcher
zwei beabstandet zueinander angeordnete Vertiefungen aufweist, in welche die beiden
Schussfäden jeweils eingelegt werden. Nach erfolgter Übergabe der Schussfäden vom
Bringer-Greiferkopf an den Holer-Greiferkopf bewegt sich zum einen der Bringer-Greiferkopf
rückwärts aus dem Webfach in Richtung auf dessen Eintragsseite heraus, wobei sich
der Holer-Greiferkopf ebenfalls mit einer Rückwärtsbewegung von der Übergabestelle
der Schussfäden in Richtung auf die Austragsseite aus dem Webfach herausbewegt. Dabei
ist der zweite Schussfaden noch immer in der mit dem Klemmblech verschlossenen zweiten
Führungseinrichtung des Bringer-Greiferkopfes bezüglich des ersten Schussfadens abstandsfixiert
geführt. Selbst bei der Bewegung des Holer-Greiferkopfes in Richtung auf die Austragsseite
heraus aus dem Webfach bleiben beide Schussfäden in einer allenfalls gering von einer
Parallelität abweichenden Anordnung zueinander, und zwar über die gesamte Webbreite.
Der zweite Schussfaden wird erst dann durch Öffnung der zweiten Führungseinrichtung
durch Betätigung des Klemmbleches mittels Betätigungseinrichtung freigeben. Der entscheidende
Vorteil der erfindungsgemäßen Greiferwebmaschine besteht nun darin, dass beim Doppelschusseintrag
nicht nur über die gesamte Webbreite die Parallelität, d. h. der Abstand der einzelnen
Schussfäden zueinander, beibehalten wird, sondern andererseits aber für jeden einzelnen
Schussfadeneintrag ein anderer Schussfaden gewählt werden kann, sollte das webtechnisch
von Bedeutung sein.
[0022] Vorzugsweise weist der Bringer-Greiferkopf einen Klemmhebel, und zwar einen geteilten
Klemmhebel, auf, welcher einen ersten Teil und einen zweiten Teil aufweist. Mittels
des ersten Teils wird die Greiferklemme über die Betätigungseinrichtung im Bereich
zur Übergabe an den Holer-Greiferkopf betätigt, so dass einer der Schussfäden aus
einer klemmenden Position in eine die Schussfäden freigebende Position bringbar ist,
wobei die Betätigung des ersten Teils des Klemmhebels von der Betätigung des zweiten
Teils des Klemmhebels entkoppelt ist. Es kann also die Greiferklemme betätigt werden,
ohne dass das Klemmblech der zweiten Führungseinrichtung betätigt wird. Dadurch kann
der Klemmhebel der Greiferklemme zu einem ersten Zeitpunkt und das Klemmblech der
zweiten Führungseinrichtung zu einem zweiten Zeitpunkt betätigt werden, welcher verschieden
ist von dem ersten Zeitpunkt. Aber es ist auch möglich, dass die Kopplung aufgehoben
wird und der Klemmhebel und das Klemmblech beide synchron zueinander bewegt werden
können, so dass der erfindungsgemäße Greiferkopf auch als ein im Stand der Technik
üblicher, bekannter Greiferkopf eingesetzt werden kann.
[0023] Vorzugsweise ist die Betätigungseinrichtung am Bringer-Greiferkopf für die erfindungsgemäße
Greiferwebmaschine so ausgebildet, dass das Klemmblech mittels des zweiten Teils des
Klemmhebels aus einer ersten Position, in der die zweite Führungseinrichtung verschlossen
ist, in eine zweite Position bringbar ist, in welcher die zweite Führungseinrichtung
offen ist. Dabei betätigt der zweite Teil des Klemmhebels bei Betätigung der Betätigungseinrichtung
den ersten Teil des Klemmhebels im Sinne einer Doppelfunktion zusammen mit dem ersten
Teil des Klemmhebels.
[0024] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung werden bei einem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Schusseintrag mittels einer zuvor beschriebenen Greiferwebmaschine bei einer vorhandenen
Anzahl von Schussfäden für einen Webzyklus ein erster und ein zweiter Schussfaden
ausgewählt und gleichzeitig einem Bringer-Greiferkopf, wie er zuvor beschrieben, vorgelegt.
Der erste und der zweite Schussfaden werden von dem Bringer-Greiferkopf anschließend
erfasst, in ein Webfach eingetragen und etwa in dessen Mitte an einen Holer-Greiferkopf
unter Beibehaltung eines Abstandes der beiden Schussfäden zueinander übergeben. Im
Bringer-Greiferkopf werden die beiden Schussfäden beabstandet voneinander gehalten.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die beiden Schussfäden in einer Greiferklemme
geklemmt, welche unabhängig von einem Klemmblech des Bringer-Greiferkopfes betätigt
wird. Die beiden Schussfäden werden vom Bringer-Greiferkopf an den Holer-Greiferkopf
etwa in der Mitte des Webfaches übergeben, indem zuvor die Greiferklemme geöffnet
wird, wobei die zweite Führungseinrichtung noch geschlossen gehalten wird, so dass
der zweite Schussfaden zwar mit an den Holer-Greiferkopf übergeben wird, in der zweiten
Führungseinrichtung aber noch geführt ist. Dabei wird die zweite Führungseinrichtung
mittels des Klemmblechs so lange geschlossen gehalten, bis der Bringer-Greiferkopf
das Webfach durch Zurückbewegen von der Mitte des Webfaches über die Eintragsseite
aus dem Webfach heraus dieses verlassen hat, so dass bei auch auf der Austragsseite
des Webfaches ausgetretenem Holer-Greiferkopf beide Schussfäden zueinander mit einer
allenfalls geringfügig zueinander abweichenden Parallelität beabstandet voneinander
angeordnet bleiben. Mit dem sozusagen verzögerten Freigeben des zweiten Schussfadens,
weil der zweite Schussfaden in der geschlossen gehaltenen zweiten Führungseinrichtung
von der Mitte des Webfaches wieder auch zurück aus dem Webfach herausgeführt wird,
bleibt der zweite Schussfaden in einem im Wesentliche konstanten Abstand zu dem ersten
Schussfaden, so dass verhindert werden kann, dass die Schussfäden übereinander angeordnet
werden und sich verdrehen und nach erfolgtem Anschlag an den Bindepunkt ein durchaus
sichtbarer Gewebefehler vorhanden ist. Derartige Gewebefehler werden mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren gerade vermieden. Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen detailliert erläutert. In der Zeichnung
zeigen:
- Figur 1
- eine dreidimensionale Ansicht eines Bringer-Greiferkopfes gemäß der Erfindung in einer
Blickrichtung auf die Seite des Bringer-Greiferkopfes, an welcher die Führungseinrichtungen
angeordnet sind; und
- Figur 2
- das Ausführungsbeispiels gemäß Figur 1, jedoch in einer Blickrichtung auf die Seite
des Bringer-Greiferkopfes mit der Greiferklemme.
[0025] In Figur 1 ist ein Bringer-Greiferkopf 4 in dreidimensionaler Ansicht gezeigt. Dessen
Einbringrichtung in das Webfach ist durch den oben links der in Figur 1 gezeichneten
Pfeil gekennzeichnet. In dem in Eintragsrichtung vorderen Teil des Bringer-Greiferkopfes
4 ist eine Greiferklemme 1 gezeichnet, in welcher ein erster Schussfaden 7 und ein
zweiter Schussfaden 8 geklemmt sind. Bevor der Bringer-Greiferkopf 4 in ein nicht
dargestelltes Webfach eingetragen wird, werden diesem die zwei einzutragenden Schussfäden,
7, 8 vorgelegt und in der Greiferklemme 1 geklemmt. Damit die Schussfäden 7 und 8
in den Bereich der Greiferklemme 1 eingeführt werden können, ist eine Betätigungseinrichtung
9 vorgesehen, mittels welcher die Greiferklemme 1 geöffnet werden kann. Gleichzeitig
oder zeitlich nach dem Öffnen der Greiferklemme 1 kann mittels der Betätigungseinrichtung
9 eine zweite Führungseinrichtung 3, in welcher der zweite Schussfaden 8 geführt ist,
geöffnet werden, wodurch der Schussfaden 8 aus der zweiten Führungseinrichtung 3 herausgeführt
werden kann und durch einen neuen, anderen Schussfaden ersetzt werden kann. Solange
ein Klemmblech 6 die zweite Führungseinrichtung 3 geschlossen hält, wird der zweite
Schussfaden 8 in der zweiten Führungseinrichtung 3 zwar geführt, kann aber aus dieser
nicht entfernt werden. Daher bietet der erfindungsgemäße Bringer-Greiferkopf 4 die
Möglichkeit, durch eine Beweglichkeit des Klemmbleches 6 die zweite Führungseinrichtung
3 entweder geschlossen zu halten, wodurch der zweite Schussfaden 8 geführt ist, oder
zu öffnen. Dies bietet die Möglichkeit, den Schussfaden 8 aus der ansonsten geschlossenen
Führungseinrichtung zu entfernen und durch einen neuen Schussfaden zu ersetzen. Das
Klemmblech 6 wird ebenfalls durch die Betätigungseinrichtung 9 aus der die zweite
Führungseinrichtung 3 verschließenden Position in eine die zweite Führungseinrichtung
3 offen haltende Position verschwenkt. Dazu ist die Betätigungseinrichtung 9 als geteilter
Klemmhebel 10 ausgebildet, wobei der geteilte Klemmhebel 10 ein erstes Teil 10a zum
Öffnen nur der Greiferklemme 1 und ein zweites Teil 10b zum Öffnen der Greiferklemme
1 und des Klemmbleches 6 aufweist. Das Klemmblech 6 weist dazu einen nasenartigen
Vorsprung auf, welcher bei abgesenkter Position die zweite Führungseinrichtung 3 schließt,
diese aber bei angehobener Position des Klemmbleches 6 offen hält. An seiner Vorderseite
weist das Klemmblech 6 eine maulartige Führung auf, welche eine erste Führungseinrichtung
2 für den ersten Schussfaden 7 aufweist. Der Abstand zwischen dem Grund der maulartigen
Öffnung in Form der ersten Führungseinrichtung 2 und der zweiten Führungseinrichtung
3 stellt den Abstand 5 zwischen dem ersten Schussfaden 7 und dem zweiten Schussfaden
8 dar.
[0026] Wenn nur der erste Teil 10a des geteilten Klemmhebels 10 betätigt wird, dann öffnet
nur die Greiferklemme 1. Der erste Teil 10a des geteilten Klemmhebels 10 und der zweite
Teil 10b des geteilten Klemmhebels können voneinander entkoppelt oder gemeinsam bewegt
werden. Wenn der erste Teil 10a des geteilten Klemmhebels 10 durch Niederdrücken betätigt
wird, öffnet sich die Greiferklemme 1 zur Aufnahme oder Freigabe von Schussfäden.
Im gedrückten Zustand des ersten Teiles 10a des geteilten Klemmhebels 10 kann der
zweite Teil 10b des geteilten Klemmhebels 10 anschließend ebenfalls betätigt bzw.
gedrückt werden, was zur Anhebung des Klemmbleches 6 und damit zur Freigabe des zweiten
Schussfadens 8 aus der zweiten Führungseinrichtung 3 führt. Unter Freigabe der zweiten
Führungseinrichtung 3 soll verstanden werden, dass die mittels des Klemmbleches 6
vormals geschlossen ausgebildete zweite Führungseinrichtung 3 in eine offene Position
überführt wird. Wenn die zweite Führungseinrichtung 3 geöffnet ist, kann der Schussfaden
8 aus dieser herausgeführt und durch einen neuen ersetzt werden. Ansonsten wäre, wie
es beim Stand der Technik der Fall ist, ein Pic à Pic-System, d. h. eine freie Schussfadenwahl
nicht gegeben, ohne die Maschine anzuhalten und einen neuen Schussfaden in eine dann
geschlossene Öse als zweite Führungseinrichtung einzuführen.
[0027] Der erste Teil 10a und der zweite Teil 10b des geteilten Klemmhebels 10 können aber
auch gemeinsam betätigt werden, indem der zweite Teil 10b des geteilten Klemmhebels
10 der Betätigungseinrichtung 9 niedergedrückt wird. Der zweite Teil 10b des geteilten
Klemmhebels 10 übergreift das hintere Ende des ersten Teils 10a, so dass bei Niederdrücken
des zweiten Teils 10b des geteilten Klemmhebels 10 beide Teile 10a, 10b zugleich betätigt
werden. Damit öffnen sich die Greiferklemme 1 und die zweite Führungseinrichtung 3,
da synchron auch das Klemmblech 6 angehoben wird. Durch die Aufteilung des geteilten
Klemmhebels in einen ersten Teil 10a und einen zweiten Teil 10b können daher die Greiferklemme
1 und die zweite Führungseinrichtung 3 unabhängig voneinander oder synchron zueinander
betätigt werden. Der erste Schussfaden 7 und der zweite Schussfaden 8 sind durch eine
erste Führungseinrichtung 2, welche in Eintragsrichtung am vorderen Ende des Klemmbleches
6, also vor der zweiten Führungseinrichtung 3 angeordnet ist, beabstandet. Der Abstand
zwischen dem ersten Schussfaden 7 und dem zweiten Schussfaden 8 ist mit 5 gekennzeichnet.
Mittels des Holer-Greiferkopfes wird dieser Abstand bei erfolgter Übergabe der beiden
Schussfäden 7, 8 vom Bringer-Greiferkopf 4 zum Holer-Greiferkopf beibehalten, so dass
nach erfolgtem Eintrag der Schussfäden, d. h. nachdem der Bringer-Greiferkopf 4 wieder
aus dem Webfach rückwärts herausbewegt worden ist und auch der Holer-Greiferkopf zur
Austragsseite des Webfaches wieder herausbewegt worden ist, beibehalten. Damit können
die beiden Schussfäden 7, 8 beim Doppelschusseintrag in einem definierten Abstand
zueinander in das Webfach eingetragen werden, wodurch ein Übereinanderschieben und
Verdrehen der Schussfäden beim nachfolgenden Anschlagen der Schussfäden an den Bindepunkt
verhindert wird.
[0028] In Figur 2 ist der in Figur 1 dargestellte Bringer-Greiferkopf 4, welcher in dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel als sogenannter linker Greiferkopf ausgebildet ist,
von der Seite in dreidimensionaler Ansicht gezeigt, auf welcher sich die Greiferklemme
1 befindet. In der dargestellten Position ist die Greiferklemme 1 geschlossen und
klemmt beide Schussfäden 7, 8. Die Klemmkraft der Greiferklemme 1 ist dabei so ausgelegt,
dass beim Eintragen beider Schussfäden in das Webfach diese durch den Klemmbereich
der Greiferklemme 1 nicht hindurchgleiten oder hindurchrutschen können. Auf der hinteren
Seite in der Zeichnung ist das Klemmblech 6 mit der ersten Führungseinrichtung 2 zur
Führung des ersten Schussfadens 7 gezeigt.
[0029] In Figur 2 ist ersichtlich, dass die Betätigungseinrichtung 9 als geteilter Klemmhebel
10 ausgebildet ist, welcher einen ersten Teil 10a und einen zweiten Teil 10b aufweist.
Erkennbar in Figur 2 ist, dass der zweite Teil 10b mit seiner vorderen Kante den ersten
Teil 10a an dessen hinterem Bereich übergreift, so dass bei Betätigung des zweiten
Teils 10b die gesamte Betätigungseinrichtung mit beiden Teilen 10a und 10b gleichzeitig
gedrückt wird. Wird jedoch nur der erste Teil 10a des geteilten Klemmhebels 10 gedrückt,
öffnet sich lediglich die Greiferklemme 1 und gibt die Schussfäden 7 und 8 frei, ohne
dass die zweite Führungseinrichtung 3 bereits geöffnet ist. Wenn die Greiferklemme
1 geöffnet ist, kann dann nachfolgend der zweite Teil 10b des geteilten Klemmhebels
10 separat gedrückt bzw. betätigt werden, wodurch die zweite Führungseinrichtung 3
durch Schwenken des Klemmbleches 6 freigegeben wird. Wenn die beiden Schussfäden 7,
8 in das Webfach eingetragen sind und an den Holer-Greiferkopf übergeben worden sind,
fährt der Bringer-Greiferkopf 4 wieder zurück. Während dieser Zeit ist die zweite
Führungseinrichtung 3 noch geschlossen, d. h. das Klemmblech 6 mit dem zweiten Teil
10b des geteilten Klemmhebels 10 noch nicht betätigt. Erst wenn der Bringer-Greiferkopf
4 das Webfach verlassen hat, wird der zweite Schussfaden 8 durch Betätigen des zweiten
Teils 10b des geteilten Klemmhebels 10 freigegeben, so dass im Webfach die beiden
Schussfäden 7, 8 in einem definierten Abstand und im Wesentlichen parallel zueinander
angeordnet sind. Sie werden daher beim Anschlagen auch im Wesentlichen unabhängig
voneinander an den Bindepunkt angeschlagen, so dass ein Rutschen beispielsweise des
zweiten Schussfadens 8 über den ersten Schussfaden 7 nicht auftreten kann. Die Eintragsrichtung
ist wiederum durch den in Figur 2 am vorderen Ende des Bringer-Greiferkopfes 4 angegebenen
Pfeil eingezeichnet.
Bezugszeichenliste:
[0030]
- 1
- Greiferklemme
- 2
- erste Führungseinrichtung
- 3
- zweite Führungseinrichtung
- 4
- Bringer-Greiferkopf (linker Greiferkopf)
- 5
- Abstand der beiden Schussfäden zwischen erster und zweiter Führungseinrichtung
- 6
- Klemmblech
- 7
- erster Schussfaden
- 8
- zweiter Schussfaden
- 9
- Betätigungseinrichtung
- 10
- geteilter Klemmhebel
- 10a
- erster Teil (zum Öffnen der Greiferklemme)
- 10b
- zweiter Teil (zum Öffnen der Greiferklemme und des Klemmbleches)
1. Bringer-Greiferkopf (4) für eine Greiferwebmaschine mit Doppelschusseintrag mit einer
ersten Führungseinrichtung (2) für einen ersten Schussfaden (7) und einer zweiten
Führungseinrichtung (3) für einen zweiten Schussfaden (8), welche beide am in Eintragsrichtung
der Schussfäden vorderen Ende des Bringer-Greiferkopfes (4) in einem Abstand (5) voneinander
angeordnet sind, wobei der erste Schussfaden (7) in der ersten, offenen Führungseinrichtung
(2) geführt wird und die zweite Führungseinrichtung (3) für den zweiten Schussfaden
(8) ein Klemmblech (6) zu ihrem Verschlossenhalten aufweisen, die Schussfäden (7,8)
in einer Greiferklemme (1) während des Schusseintrags geklemmt werden und wobei die
Greiferklemme (1) mittels einer Betätigungseinrichtung (9) aus einer Klemmposition
in eine offene, nicht klemmende Position und das Klemmblech (6) mittels der Betätigungseinrichtung
(9) in eine offene, die zweite Führungseinrichtung (3) nicht verschließende Position
bringbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
mittels der Betätigungseinrichtung (9) die Greiferklemme (1) im Sinne einer Doppelfunktion
entweder entkoppelt von der Bewegung des Klemmbleches (6) zur Übergabe der Schussfäden
(7,8) aus der Greiferklemme (1) oder gemeinsam mit dem Klemmblech (6) zur Freigabe
des zweiten Schussfadens (8) auch aus der zweiten Führungseinrichtung (3) betätigbar
ist, wobei die Zeitpunkte der Freigabe des jeweiligen Schussfadens einstellbar sind.
2. Bringer-Greiferkopf (4) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung (9) ein geteilter Klemmhebel (10) ist, dessen erster Teil
(10a) die Greiferklemme (1) zu deren Öffnen und Schließen betätigt und dessen zweiter
Teil (10b) die Greiferklemme (1) und das Klemmblech (6) zum Öffnen und Schließen der
zweiten Führungseinrichtung (3) betätigt.
3. Bringer-Greiferkopf (4) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zeitpunkt der Freigabe der Schussfäden (7,8) aus der Greiferklemme (1) das Erreichen
einer Übergabeposition an einen Holer-Greiferkopf ist.
4. Bringer-Greiferkopf (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Zeitpunkt der Freigabe des zweiten Schussfadens (8) aus der zweiten Führungseinrichtung
(3) durch Betätigung des Klemmbleches (6) das Erreichen oder Verlassen des Webfachs
durch den Bringer-Greiferkopf ist.
5. Bringer-Greiferkopf (4) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Greiferklemme (1) in ihrer Klemmposition die Schussfäden (7,8) in einem Klemmbereich
derart klemmt, dass die Schussfäden (7,8) während ihres Eintrags in das Webfach mit
einer derartigen Klemmkraft geklemmt sind, dass die Schussfäden (7,8) im Klemmbereich
nicht durch diesen rutschen.
6. Bringer-Greiferkopf (4) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmblech (6) in seiner die zweite Führungseinrichtung (3) verschließenden Position
den zweiten Schussfaden (8) bei Bewegung des Bringer-Greiferkopfes (4) aus dem Webfach
heraus, den zweiten Schussfaden (8) führend, durch die zweite Führungseinrichtung
(3) hindurchgleiten lässt.
7. Greiferwebmaschine für Doppelschusseintrag mit einem Bringer-Greiferkopf (4) mit den
Merkmalen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 und einem damit zur Schussfadenübergabe
zusammenwirkenden Holer-Greiferkopf, bei welcher der Bringer-Greiferkopf (4) mittels
seiner Greiferklemme (1) zum Klemmen von zwei Schussfäden (7,8) für deren Eintrag
in ein Webfach und mittels seines Klemmbleches (6) zum Führen des zweiten Schussfadens
(8) in einer mit dem Klemmblech (6) verschließbaren zweiten Führungseinrichtung (3)
beide Schussfäden (7, 8) in einem Abstand (5) voneinander in das Webfach einträgt
und in dessen Mitte der Holer-Greiferkopf beide voneinander im Bringer-Greiferkopf
(4) beabstandet gehaltenen Schussfäden (7,8) mittels zweier beabstandet angeordneter
Vertiefungen zueinander beabstandet vom Bringer-Greiferkopf (4) übernimmt, wobei nach
erfolgter Übergabe der zwei Schussfäden (7,8) der Bringer-Greiferkopf (4) wieder aus
dem Webfach heraus zu dessen Eintragsseite bewegbar ist, währenddessen der zweite
Schussfaden (8) noch immer in einer mit dem Klemmblech (6) verschlossenen zweiten
Führungseinrichtung (3) zum ersten Schussfaden (7) abstandsfixiert so geführt ist,
dass bei zur Austragsseite des Webfaches bewegtem Holer-Greiferkopf beide Schussfäden
(7,8) eine allenfalls gering von einer Parallelität abweichende Anordnung zueinander
über die gesamte Webfachbreite aufweisen und der zweite Schussfaden (8) erst dann
durch Öffnung der zweiten Führungseinrichtung (3) mittels Betätigung des Klemmbleches
(6) freigebbar ist.
8. Greiferwebmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Bringer-Greiferkopf (4) einen Klemmhebel (10) mit einem ersten Teil (10a) und
einem zweiten Teil (10b) aufweist, wobei mittels des ersten Teils (10a) über eine
Betätigungseinrichtung (9) die Greiferklemme (1) im Bereich zur Übergabe an den Holer-Greiferkopf
aus einer die Schussfäden (7,8) klemmenden Position in eine die Schussfäden freigebende
Position bringbar ist und wobei die Betätigung des ersten Teils (10a) des Klemmhebels
(10) entkoppelt ist von der Betätigung des zweiten Teils (10b) des Klemmhebels (10).
9. Greiferwebmaschine nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmblech (6) mittels des zweiten Teils (10b) des Klemmhebels (10) des Bringer-Greiferkopfes
(4) aus einer die zweite Führungseinrichtung (3) verschließenden Position in eine
offene Position bringbar ist, wobei der zweite Teil (10b) des Klemmhebels (10) den
ersten Teil (10a) des Klemmhebels (10) im Sinne einer Doppelfunktion mitbetätigt.
10. Verfahren zum Schusseintrag mittels einer Greiferwebmaschine mit den Merkmalen gemäß
einem der Ansprüche 7 bis 9, bei welchem bei einer Anzahl von Schussfäden für einen
Webzyklus ein erster (7) und ein zweiter Schussfaden (8) ausgewählt und gleichzeitig
einem Bringer-Greiferkopf (4) mit den Merkmalen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6
vorgelegt, von dem Bringer-Greiferkopf (4) erfasst, in ein Webfach eingetragen und
in dessen Mitte an einen Holer-Greiferkopf unter Beibehaltung eines Abstandes (5)
der beiden Schussfäden (7, 8) zueinander übergeben werden, wobei beide Schussfäden
(7, 8) am Bringer-Greiferkopf (4) beabstandet voneinander gehalten werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
die in einer unabhängig von einem Klemmblech (6) betätigte Greiferklemme (1) des Bringer-Greiferkopfes
(4) geklemmten beiden Schussfäden (7,8) an den Holer-Greiferkopf in der Mitte des
Webfaches nach Öffnen der Greiferklemme (1) übergeben werden und der in einer zweiten,
noch geschlossen gehaltenen Führungseinrichtung (3) mittels des Klemmbleches (6) geführte
zweite Schussfaden (8) an den Holer-Greiferkopf übergeben wird, wobei die zweite Führungseinrichtung
(3) mittels des Klemmbleches (6) so lange geschlossenen gehalten wird, bis der Bringer-Greiferkopf
(4) das Webfach durch Rückwärtsbewegen verlassen hat, so dass bei auf der Austragsseite
des Webfaches ausgetretenem Holer-Greiferkopf beide Schussfäden (7,8) zueinander mit
allenfalls geringfügig zueinander abweichender Parallelität beabstandet voneinander
angeordnet bleiben.
1. Bringer rapier head (4) for a rapier weaving machine with double weft insertion with
a first guide device (2) for a first weft thread (7) and a second guide device (3)
for a second weft thread (8), which are both arranged at a distance (5) from one another
at the front end of the bringer rapier head (4) in the insertion direction of the
weft threads, wherein the first weft thread (7) being guided in the first open guide
device (2) and the second guide device (3) for the second weft thread (8) having a
clamping plate (6) for holding it closed, the weft threads (7,8) are clamped in a
rapier clamp (1) during weft insertion and wherein the rapier clamp (1) can be brought
by means of an actuating device (9) from a clamping position into an open, non-clamping
position and the clamping plate (6) can be brought by means of the actuating device
(9) into an open position not closing the second guide device (3),
characterised in that
by means of the actuating device (9) the rapier clamp (1) can be actuated in the sense
of a dual function either decoupled from the movement of the clamping plate (6) for
transferring the weft threads (7, 8) out of the rapier clamp (1) or together with
the clamping plate (6) for releasing the second weft thread (8) also out of the second
guide device (3), wherein the times of the release of the respective weft thread are
adjustable.
2. Bringer rapier head (4) according to claim 1, characterised in that the actuating device (9) is a split clamping lever (10), the first part (10a) of
which actuates the rapier clamp (1) to open and close it, and the second part (10b)
of which actuates the rapier clamp (1) and the clamp plate (6) to open and close the
second guide device (3).
3. Bringer rapier head (4) according to claim 1 or 2, characterized in that the moment of release of the weft threads (7,8) from the rapier clamp (1) is when
a transfer position to a taker-rapier head is reached.
4. Bringer rapier head (4) according to any one of claims 1 to 3, characterised in that the moment of release of the second weft yarn (8) from the second guide device (3)
by actuation of the clamping plate (6) is when the bringer rapier head reaches or
leaves the shed.
5. Bringer rapier head (4) according to claim 4, characterised in that the rapier clamp (1) in its clamping position clamps the weft threads (7, 8) in a
clamping region such that the weft threads (7, 8) during their insertion into the
shed are clamped with such a clamping force that the weft threads (7, 8) in the clamping
region do not slip through it.
6. Bringer rapier head (4) according to claim 5, characterised in that the clamping plate (6), in its position closing the second guide device (3), allows
the second weft thread (8) to slide through the second guide device (3) when the bringer
rapier head (4) is moved out of the shed, guiding the second weft thread (8).
7. Rapier loom for double weft insertion with a bringer rapier head (4) having the features
according to one of the claims 1 to 6 and a taker rapier head interacting therewith
for weft thread transfer, in which the bringer rapier head (4) inserts by means of
its rapier clamp (1) for clamping two weft threads (7,8) for their insertion into
a shed and by means of its clamping plate (6) for guiding the second weft thread (8)
in a second guide device (3) which can be closed by means of the clamping plate (6),
both weft threads (7, 8) into the shed at a distance (5) from one another and in the
middle of which the taker rapier head takes over the two weft threads (7,8) held at
a distance from one another in the bringer rapier head (4) by means of two recesses
arranged at a distance from one another, wherein after the two weft threads (7, 8)
have been transferred, the bringer rapier head (4) can be moved out of the shed again
to its insertion side, while the second weft thread (8) is still guided at a fixed
distance from the first weft thread (7) in a second guide device (3) closed by the
clamping plate (6) in such a way that, when the taker rapier head is moved to the
discharge side of the shed, both weft threads (7, 8) have an arrangement to one another
which deviates at most slightly from parallelism over the entire shed width and the
second weft thread (8) can only then be released by opening the second guide device
(3) by actuating the clamping plate (6).
8. Rapier loom device according to claim 7, characterised in that the bringer rapier head (4) has a clamping lever (10) with a first part (10a) and
a second part (10b), wherein by means of the first part (10a) the rapier clamp (1)
can be brought by way of an actuating device (9) in the region for transfer to the
bringer rapier head from a position clamping the weft threads (7,8) into a position
releasing the weft threads and wherein the actuation of the first part (10a) of the
clamping lever (10) is decoupled from the actuation of the second part (10b) of the
clamping lever (10).
9. Rapier loom device according to claim 7 or 8, characterised in that the clamping plate (6) can be brought by means of the second part (10b) of the clamping
lever (10) of the bringer rapier head (4) from a position closing the second guide
device (3) into an open position, wherein the second part (10b) of the clamping lever
(10) co-actuates the first part (10a) of the clamping lever (10) in the sense of a
dual function.
10. Method for weft insertion by means of a rapier weaving machine having the features
according to one of the claims 7 to 9, in which, given a number of weft threads for
a weaving cycle, a first (7) and a second weft thread (8) are selected and simultaneously
presented to a bringer rapier head (4) having the features according to one of the
claims 1 to 6, are gripped by the bringer rapier head (4), inserted into a shed and
transferred in the middle thereof to a taker rapier head while maintaining a distance
(5) between the two weft threads (7, 8), both weft threads (7, 8) being held at the
bringer rapier head (4) at a distance from one another,
characterised in that
the two weft threads (7, 8) clamped in a rapier clamp (1), actuated independently
of a clamping plate (6), of the bringer rapier head (4) are transferred to the taker
rapier head in the middle of the shed after opening of the rapier clamp (1), and the
second weft thread (8) guided by means of the clamping plate (6) in a second guide
device (3), still held closed, is transferred to the taker rapier head, wherein the
second guide device (3) is kept closed by means of the clamping plate (6) until the
bringer rapier head (4) has left the shed by moving backwards, such that with the
bringer rapier head exiting on the discharge side of the shed, both weft threads (7,
8) remain arranged at a distance from one another with at most slightly differing
parallelism.
1. Tête de pince donneuse (4) pour un métier à tisser à pinces avec insertion de double
trame, comprenant un premier dispositif de guidage (2) pour un premier fil de trame
(7) et un deuxième dispositif de guidage (3) pour un deuxième fil de trame (8), qui
sont tous deux agencés à une distance (5) l'un de l'autre à l'extrémité avant de la
tête de pince donneuse (4) dans la direction d'insertion des fils de trame, le premier
fil de trame (7) étant guidé dans le premier dispositif de guidage (2) ouvert et le
deuxième dispositif de guidage (3) pour le deuxième fil de trame (8) présentant une
plaque de serrage (6) pour le maintenir fermé, les fils de trame (7, 8) étant serrés
dans un serre-fil de pince (1) pendant l'insertion de la trame, et le serre-fil de
pince (1) pouvant être amené, au moyen d'un dispositif d'actionnement (9), d'une position
de serrage à une position ouverte, non serrante, et la plaque de serrage (6) pouvant
être amenée, au moyen du dispositif d'actionnement (9), dans une position ouverte,
ne fermant pas le deuxième dispositif de guidage (3),
caractérisée en ce que
au moyen du dispositif d'actionnement (9), le serre-fil de pince (1) peut être actionné,
au sens d'une double fonction, soit de manière découplée du déplacement de la plaque
de serrage (6) pour le transfert des fils de trame (7, 8) hors du serre-fil de pince
(1), soit, conjointement avec la plaque de serrage (6), pour la libération du deuxième
fil de trame (8) également hors du deuxième dispositif de guidage (3), les instants
de libération du fil de trame respectif étant réglables.
2. Tête de pince donneuse (4) selon la revendication 1, caractérisée en ce que le dispositif d'actionnement (9) est un levier de serrage divisé (10), dont la première
partie (10a) actionne le serre-fil de pince (1) pour son ouverture et sa fermeture
et dont la deuxième partie (10b) actionne le serre-fil de pince (1) et la plaque de
serrage (6) pour l'ouverture et la fermeture du deuxième dispositif de guidage (3).
3. Tête de pince donneuse (4) selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce que l'instant de libération des fils de trame (7, 8) hors du serre-fil de pince (1) est
l'atteinte d'une position de transfert à une tête de pince preneuse.
4. Tête de pince donneuse (4) selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que l'instant de libération du deuxième fil de trame (8) hors du deuxième dispositif
de guidage (3) par actionnement de la plaque de serrage (6) est l'atteinte ou la sortie
de la foule de tissage par la tête de pince donneuse.
5. Tête de pince donneuse (4) selon la revendication 4, caractérisée en ce que le serre-fil de pince (1), dans sa position de serrage, serre les fils de trame (7,
8) dans une zone de serrage de telle sorte que les fils de trame (7, 8), pendant leur
insertion dans la foule de tissage, sont serrés avec une force de serrage telle que
les fils de trame (7, 8) dans la zone de serrage ne dérapent pas à travers celle-ci.
6. Tête de pince donneuse (4) selon la revendication 5, caractérisée en ce que la plaque de serrage (6), dans sa position fermant le deuxième dispositif de guidage
(3), permet au deuxième fil de trame (8) de glisser à travers le deuxième dispositif
de guidage (3) lors du déplacement de la tête de pince donneuse (4) hors de la foule
de tissage, en guidant le deuxième fil de trame (8).
7. Métier à tisser à pinces pour insertion de double trame avec une tête de pince donneuse
(4) présentant les caractéristiques selon l'une quelconque des revendications 1 à
6 et une tête de pince preneuse coopérant avec celle-ci pour le transfert de fils
de trame, dans lequel la tête de pince donneuse (4), au moyen de son serre-fil de
pince (1) pour le serrage de deux fils de trame (7, 8) pour leur insertion dans une
foule de tissage et au moyen de sa plaque de serrage (6) pour le guidage du deuxième
fil de trame (8) dans un deuxième dispositif de guidage (3) pouvant être fermé par
la plaque de serrage (6), insère les deux fils de trame (7, 8) à une distance (5)
l'un de l'autre dans la foule de tissage et, au milieu de celle-ci, la tête de pince
preneuse prend en charge à partir de la tête de pince donneuse (4) les deux fils de
trame (7, 8) espacés l'un de l'autre, maintenus espacés l'un de l'autre dans la tête
de pince donneuse (4), au moyen de deux creux agencés espacés, la tête de pince donneuse
(4) pouvant, une fois le transfert des deux fils de trame (7, 8) effectué, être à
nouveau déplacée hors de la foule de tissage vers son côté d'insertion, tandis que
le deuxième fil de trame (8) est toujours guidé dans un deuxième dispositif de guidage
(3) fermé par la plaque de serrage (6), en étant fixé à distance du premier fil de
trame (7), de telle sorte que, lorsque la tête de pince preneuse est déplacée vers
le côté de sortie de la foule de tissage, les deux fils de trame (7, 8) présentent
un agencement l'un par rapport à l'autre qui s'écarte tout au plus légèrement d'un
parallélisme sur toute la largeur de la foule de tissage et le deuxième fil de trame
(8) ne peut être libéré qu'ensuite par ouverture du deuxième dispositif de guidage
(3) au moyen de l'actionnement de la plaque de serrage (6).
8. Métier à tisser à pinces selon la revendication 7, caractérisé en ce que la tête de pince donneuse (4) présente un levier de serrage (10) avec une première
partie (10a) et une deuxième partie (10b), le serre-fil de pince (1) pouvant être
amené, dans la zone de transfert à la tête de pince preneuse, au moyen de la première
partie (10a) par l'intermédiaire d'un dispositif d'actionnement (9), d'une position
serrant les fils de trame (7, 8) à une position libérant les fils de trame, et l'actionnement
de la première partie (10a) du levier de serrage (10) étant découplée de l'actionnement
de la deuxième partie (10b) du levier de serrage (10).
9. Métier à tisser à pinces selon la revendication 7 ou 8, caractérisé en ce que la plaque de serrage (6) peut être amenée, au moyen de la deuxième partie (10b) du
levier de serrage (10) de la tête de pince donneuse (4), d'une position fermant le
deuxième dispositif de guidage (3) à une position ouverte, la deuxième partie (10b)
du levier de serrage (10) actionnant conjointement la première partie (10a) du levier
de serrage (10) au sens d'une double fonction.
10. Procédé d'insertion de trame au moyen d'un métier à tisser à pinces présentant les
caractéristiques selon l'une quelconque des revendications 7 à 9, dans lequel, pour
un nombre de fils de trame pour un cycle de tissage, un premier (7) et un deuxième
fil de trame (8) sont sélectionnés et présentés simultanément à une tête de pince
donneuse (4) présentant les caractéristiques selon l'une quelconque des revendications
1 à 6, saisis par la tête de pince donneuse (4), insérés dans une foule de tissage
et transférés au milieu de celle-ci à une tête de pince preneuse en maintenant une
distance (5) entre les deux fils de trame (7, 8), les deux fils de trame (7, 8) étant
maintenus espacés l'un de l'autre sur la tête de pince donneuse (4),
caractérisé en ce que
les deux fils de trame (7, 8) serrés dans un serre-fil de pince (1) de la tête de
pince donneuse (4) actionné indépendamment d'une plaque de serrage (6) sont transférés
à la tête de pince preneuse au milieu de la foule de tissage après ouverture du serre-fil
de pince (1) et le deuxième fil de trame (8) guidé dans un deuxième dispositif de
guidage (3) encore maintenu fermé au moyen de la plaque de serrage (6) est transféré
à la tête de pince preneuse, le deuxième dispositif de guidage (3) étant maintenu
fermé au moyen de la plaque de serrage (6) jusqu'à ce que la tête de pince donneuse
(4) ait quitté la foule de tissage par déplacement vers l'arrière, de telle sorte
que, lorsque la tête de pince preneuse est sortie du côté de la sortie de la foule
de tissage, les deux fils de trame (7, 8) restent agencés espacés l'un de l'autre
avec un parallélisme s'écartant tout au plus légèrement l'un par rapport à l'autre.


IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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