(19)
(11) EP 3 900 562 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.10.2021  Patentblatt  2021/43

(21) Anmeldenummer: 21000117.8

(22) Anmeldetag:  23.04.2021
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A41F 1/00(2006.01)
A41D 19/00(2006.01)
A41D 13/08(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
A45F 5/02; A41F 1/002; A41D 19/01; A41D 13/082; A41D 13/081; A41D 19/0041; A41D 19/0003
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 23.04.2020 DE 202020001930 U

(71) Anmelder: Gabbert, Oliver
10245 Berlin (DE)

(72) Erfinder:
  • Gabbert, Oliver
    10245 Berlin (DE)

(74) Vertreter: ETL IP Patent- und Rechtsanwaltsgesellschaft mbH 
Friedrichstraße 95 IHZ, P.O. Box 4
10117 Berlin
10117 Berlin (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) SCHUTZHANDSCHUH


    (57) Die Erfindung betrifft einen Schutzhandschuh (1) zur Vermeidung von Verunreinigungen der Hand, wobei der Schutzhandschuh (1) über ein Flächenelement (3) verfügt, das mindestens die Handinnenfläche (2) abdeckt und das über Aufnahmen (4, 5, 6) für die Finger und den Daumen verfügt, wobei eine Aufnahme (4) für den Daumen, eine Aufnahme (5) für den Zeigefinger und eine Aufnahme (6) für die restlichen Finger vorgesehen ist, wobei die Aufnahmen (4, 5, 6) durch Schlitze, die längs der Aufnahmen (4, 5, 6) verlaufen oder V-förmig ausgebildet sind, voneinander getrennt sind und wobei die Schlitze auch das Flächenelement (3) im jeweiligen Bereich der Aufnahmen (4, 5, 6) durchdringen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Schutzhandschuh zur Vermeidung von Verunreinigungen der Hand durch mikroskopisch kleine Erreger wie Bakterien, Pilze, Viren etc. sowie durch makroskopischen Schmutz insbesondere in öffentlichen Verkehrsmitteln und anderen öffentlichen Orten des täglichen Lebens.

    [0002] Schutzhandschuhe zum sicheren Schutz der Hände sind vielfältig bekannt und kommen u. a. als Einweghandschuhe im medizinischen Bereich und in Forschungsbereichen zum Einsatz.

    [0003] Um Müll zu reduzieren sind auch Handschuhe im Angebot, die aus Papier hergestellt sind und trotzdem den nötigen Schutz vor Kontaminationen bieten (DE 9114887 U1). Hier ist die Möglichkeit zum Aufhängen gegeben und es gibt eine Schnittstelle am Handgelenkbereich des Handschuhs, die das Anziehen erleichtern soll.

    [0004] Außerdem sind Fingerlinge bekannt, die eine Möglichkeit bieten, einzelne Finger, beispielsweise bei der Eingabe eines Pin-Codes oder dergleichen, vor Kontakt- oder Schmierinfektionen zu schützen (DE 20 2010 004 407 U1).

    [0005] Ferner gibt es zusammenklappbare Handschuhe, die während des Tragens aufgeklappt werden können, so dass der Handschuh, wenn er zugeklappt ist, Schutz bietet, aber auch wahlweise die Finger für filigrane Tätigkeiten zur Verfügung stehen, wenn er aufgeklappt ist (DE 20 2014 010 059 U1, DE 1613851 U).

    [0006] Weiterhin gibt es Zweifingerfäustel, die eine flexiblere Tätigkeit der Finger zulassen und vor Kontaminationen schützen, wenn beispielsweise ein Pin-Code eingegeben werden muss und/oder eine Türklinge betätigt werden muss (DE 1650283 U, DE 20 2009 000 666 U1).

    [0007] Des Weiteren sind Handschuhe aufzufinden, die die Möglichkeit haben aufgehängt zu werden. Es gibt unter anderem die Möglichkeit, dass der Handschuh von beispielsweise einer Hose durch Zug gelöst bzw. durch Annäherung oder Druck angebracht werden kann (DE 20 2017 106 593 U1).

    [0008] Außerdem gibt es weiterhin verschiedene Möglichkeiten, den Handschuh mittels einer Schnur oder dergleichen zu befestigen (GB 2334663 A, EP 288663 A1, DE 1645442 U, GB 2383739 A). So soll der Handschuh schnell erreichbar sein.

    [0009] Neben den bereits angesprochenen beträchtlichen Müllmengen haben verschiedene Schutzhandschuhe den Nachteil, dass sie sich schwer an- und ausziehen lassen und es erhöhter Aufmerksamkeit bedarf, nicht den kontaminierten Bereich zu berühren.

    [0010] Einen Ansatzpunkt aus einem anderen Fachbereich, nämlich den Schutz vor Wärme, bietet ein Topflappen nach DE 200 08 644 U1. Dieser verwendet anstelle von Fingernachbildungen gegenüberliegende Eingriffstaschen einmal für den Daumen und einmal für die Finger.

    [0011] Nachteilig ist, dass er vergleichsweise lose die Handinnenfläche abdeckt, was beim Greifen von Kochutensilien noch ausreichend ist.

    [0012] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schutzhandschuh vorzuschlagen, der leicht an- und ablegbar ist, einen guten Halt auf der Hand aufweist und mehrfach nutzbar ist, sowie über die Möglichkeit verfügt am Körper getragen zu werden, ohne dass die Gefahr der Berührung der kontaminierten Fläche bzw. einer kontaminierten Fläche besteht.

    [0013] Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

    [0014] Für einen Schutzhandschuh zur Vermeidung von Verunreinigungen der Hand, wobei der Schutzhandschuh über ein Flächenelement verfügt, das mindestens die Handinnenfläche abdeckt und das über Aufnahmen für die Finger und den Daumen verfügt, ist erfindungsgemäß eine Aufnahme für den Daumen, eine Aufnahme für den Zeigefinger und eine Aufnahme für die restlichen Finger vorgesehen, wobei die Aufnahmen durch Schlitze, die längs der Aufnahmen verlaufen oder V-förmig ausgebildet sind, voneinander getrennt sind und wobei die Schlitze auch das Flächenelement im jeweiligen Bereich der Aufnahmen durchdringen.

    [0015] Ein derart ausgebildeter Schutzhandschuh trennt die Handinnenfläche sicher von dem zu berührenden Gegenstand und verfügt durch die Trennung von Daumen, Zeigefinger und den restlichen Fingern durch getrennte Aufnahmen über eine hohe Bewegungsflexibilität in Bezug auf den zu erfassenden Gegenstand; z.B. einen Türdrücker oder eine Türklinke, eine Haltestange oder einen Haltegurt in einem Verkehrsmittel (bspw. in einem Bus) etc. Ferner ist die oder eine Hand in den Schutzhandschuh leicht einsteck- und herausziehbar.

    [0016] Im Einzelnen sehen vorteilhafte Ausgestaltungen vor,
    • dass die Aufnahme für die restlichen Finger aus Futteralen für die Einzelfinger besteht oder als Fäustling für diese Finger ausgebildet ist, und/oder
    • dass die Aufnahme für den Zeigefinger als Futteral ausgeführt ist, und/oder
    • dass die Aufnahme für den Daumen als Eingriffstasche oder Futteral gestaltet ist, und/oder
    • dass die Finger durch die jeweilige Aufnahme bis mindestens über Fingerknöchel, vorzugsweise das Fingermittelgelenk, aufgenommen werden, und/oder
    • dass die Aufnahme für den Daumen bis mindestens zum Daumengelenk, vorzugsweise dem Daumengrundgelenk, reicht.


    [0017] Durch diese Maßnahmen, die auch nur einzeln vorgenommen sein können, wird ein guter Sitz des Schutzhandschuhs auf der Hand gewährleistet.

    [0018] In einer Ausführungsform ist das Futteral für den Daumen ergonomisch an die Form des Daumens angepasst, und fasst diesen recht enganliegend ein, ohne einen großen Überschuss an Material über den Daumen hinaus aufzuweisen. Heißt, das Daumenfutteral ist für einen Daumen eines Benutzers auf dessen Durchschnittslänge und Haptik angepasst. Bspw. können dahingehende Ausführungsformen zwischen Daumen von Männern und Frauen unterschiedlich gestaltet sein.

    [0019] Zum leichteren Einstecken der Finger in die Öffnungen der Aufnahmen sieht eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung vor, dass diese Aufnahmen jeweils ein eingebrachtes Gummiband aufweisen, das das Material um die Öffnung rafft. Das kann auch für die Aufnahme für den Daumen vorgesehen sein.

    [0020] Um Kontaminierungen nach dem Ausziehen des Schutzhandschuhs zu vermeiden, sieht eine Ausgestaltung vor, dass der durch Berührung kontaminierte Bereich des Flächenelementes zusammenklappbar ist. Dies erfolgt bevorzugt entlang einer Faltlinie in dem Flächenelement.

    [0021] Von Vorteil ist es auch, wenn der zusammengeklappte kontaminierte Bereich des Flächenelementes verschließbar ist, d.h., die zusammengeklappten Teile sind verbindbar, z.B. durch einen Druckknopf oder einen Klettverschluss oder mittels einem oder mehreren eingearbeiteten Magneten.

    [0022] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass am Schutzhandschuh mindestens ein Anschlussteil für ein Verbindungselement angeordnet ist über das eine Verbindung zu einem Kleidungsstück des Nutzers des Schutzhandschuhs herstellbar ist.

    [0023] Das Verbindungselement, vorzugsweise eine selbsttätig einziehbare und/oder aufrollbare Schnur oder ein Gummiband kann dann eine Zugkraft auf das Flächenelement ausüben, so dass der Schutzhandschuh sicher an der Hand fixiert ist, also nicht abfallen kann.

    [0024] Alternativ oder zusätzlich kann der Schutzhandschuh auch über einen Magnetverschluss oder einer anderweitig geeigneten magnetischen Vorrichtung mit einem Teil der Bekleidung verbunden werden. Bspw. kann eine Klammervorrichtung, eine Klemmvorrichtung und/oder eine Steckvorrichtung mit einem Magneten versehen sein, und damit einsteckbar/ einklemmbar oder anderweitig lösbar fixierend an der Kleidung eines Benutzers vorübergehend oder dauerhaft befestigt werden, bspw. an einen Hosenbund, an einem Gürtel, an einer Jackentasche o. ä. Der besagte Magnet stellt dann den Gegenpol zum Magnetteil/Magnetelement dar, das an dem Schutzhandschuh angebracht oder in dem Schutzhandschuh eingebracht ist. Darüber wird erfindungsgemäß eine lösbare auf Magnetismus, ggf. auf schwachen Magnetismus, beruhende Verbindung realisiert.

    [0025] Ein im Sinne der Erfindung geeignetes magnetisches Metallteil/-element, dass bspw. für eine Klammer, einen Clip oder eine Klemme für das Kleidungsstück eines Benutzers verwendet werden kann als auch als magnetischer Gegenpol am oder im Schutzhandschuh, ist bei bis zu 60°C waschbar und besitzt mindestens schwach magnetische Eigenschaften und kann bspw. eine Dicke von 0,88 mm aufweisen, ohne dahingehend als limitierend verstanden zu werden.

    [0026] Das magnetische Stück/Element im Schutzhandschuh, kann in dieser Form fest eingenäht sein oder herausnehmbar gestaltet sein.

    [0027] Durch eine besondere Ausgestaltung ist der Schutzhandschuh durch beide Hände im Wechsel benutzbar. Dazu ist das Flächenelement V-förmig geschlitzt, befindet sich in dem nichtgeschlitzten Bereich die Faltlinie und sind auf beiden Seiten des V-förmig geschlitzten Bereiches des Flächenelementes Aufnahmen zur Aufnahme der Finger und des Daumens angeordnet.

    [0028] Der Schutzhandschuh kann aus natürlichem Leder, aus Textilien wie Baumwolle oder Seide oder synthetischen Materialien wie z.B. Kunstleder, Gummi, oder Latex oder einer Kombination daraus bestehen.

    [0029] Grundsätzlich kann der Schutzhandschuh in seiner Gesamtheit und seinen Einzelteilen aus einem jeden geeigneten Material hergestellt werden, das die Eigenschaften des einhändigen Anziehens des Schutzhandschuhs, dessen Beweglichkeit, Flexibilität und Handhabbarkeit sowie dekontaminierende- und/oder Schutzwirkung nicht negativ beeinträchtigt.

    [0030] Bspw. kann mindestens zum Teil oder ganz, die Handinnenfläche durch ein keim-eliminierendes Material ausgestaltet sein.

    [0031] Im Sinne der Erfindung ist ein keim-eliminierendes Material bspw. ein HeiQ Viroblock Stoff NP J03. Dieser wirkt antiviral und antibakteriell und hemmt bis zu 99,99% an Keimen, Viren, Bakterien oder anderweitige Mikroorganismen.

    [0032] Bspw. kann mindestens zum Teil oder ganz, die Handinnenfläche durch ein keim-undurchlässiges Material ausgestaltet sein.

    [0033] Ein geeignetes keim-undurchlässiges Material im Sinne der Erfindung (bspw. undurchlässig gegenüber Viren und Bakterien) umfasst die folgenden Spezifikationen als beispielhafte Angaben:
    • Material: bspw. bestehend aus 58 % Polyurethan, 42 % Polyester
    • Gewicht: bspw. ca. 120 g/qm
    • Lichtdurchlass: bedingt blickdicht
    • Optik: matt
    • Oberfläche: glatt
    • Warengriff: weich
    • Waschbar: bis zu 95°C
    • Trocknen: niedrig
    • Bügeln: nicht heiß
    • Chemische Reinigung: möglich
    • Lichtechtheit: 6 von 8
    • Wassersäule (in mm): ca. 20.000 mm
    • Flammhemmend: permanent
    • Besonderheiten: atmungsaktiv, kochfest, lichtecht, wasserdicht


    [0034] Weitere beispielhafte besondere Eigenschaften des keimundurchlässigen Materials für mindestens die Handinnenflächen des Schutzhandschuhs umfassen:
    • mindestens undurchlässig für Viren und Bakterien
    • Schimmelpilz-Resistenz: sehr gut
    • milbendicht
    • atmungsaktiv
    • kochfest
    • flüssigkeitsundurchlässig (Wassersäule > 20.000)
    • permanent schwer entflammbar nach BS7175
    • beständig gegen Wischdesinfektion
    • lichtecht: Stufe 5 - 6
    • schweißecht: Stufe 5 - 6
    • Öko-Tex-zertifiziert


    [0035] Ausführungsbeispiele sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.

    [0036] Es zeigen:
    Fig. 1
    Schutzhandschuh Variante 1 (Vorderseite)
    Fig. 2
    Schutzhandschuh Variante 1 (Rückseite)
    Fig. 3
    Schutzhandschuh Variante 2 (halbseitlich) und
    Fig. 4
    Schutzhandschuh Variante 2 (aufgeklappt).


    [0037] Die Fig. 1 und 2 zeigen die erste Variante des Schutzhandschuhs 1. Der Schutzhandschuh 1 verfügt über ein Flächenelement 3, das mindestens die Handinnenfläche 2 abdeckt und das über Aufnahmen 4, 5, 6 für die Finger und den Daumen verfügt, wobei eine Aufnahme 4 für den Daumen, eine Aufnahme 5 für den Zeigefinger und eine Aufnahme 6 für die restlichen Finger vorgesehen sind, wobei die Aufnahmen 4, 5, 6 durch Schlitze, die längs der Aufnahmen 4, 5, 6 verlaufen ausgebildet sind, voneinander getrennt sind und wobei die Schlitze auch das Flächenelement 3 im jeweiligen Bereich der Aufnahmen 4, 5, 6 durchdringen.

    [0038] Der hier gezeigte Schutzhandschuh hat als Aufnahme 5 für den Zeigefinger ein Futteral und als Aufnahme 6 für die restlichen Finger eine Eingriffstasche. Die Aufnahme 4 für den Daumen ist bei dieser Variante ebenfalls als Futteral geformt, das den Daumen komplett umschließt.

    [0039] Dadurch, dass der Daumen und der Zeigefinger einzeln benutzt werden können, ist eine wichtige Greifunktion der Hand gegeben.

    [0040] Alle Öffnungen der Aufnahmen 4, 5, 6 weisen jeweils ein eingebrachtes Gummiband 12 auf, dass das Material um die Öffnung rafft, so dass die Öffnungen für den Eingriff eine gewisse Vorverformung aufweisen und den Eingriff erleichtern.

    [0041] Die Möglichkeit, am Schutzhandschuh 1 ein Verbindungselement zu einem Kleidungsstück des Nutzers zu befestigen, ist durch das Anschlussteil 13, hier ein Druckknopf am oberen Ende des Schutzhandschuhs 1, gegeben.

    [0042] Das Verbindungselement ist vorzugsweise eine selbsttätig einziehbare und/oder aufrollbare Schnur oder ein Gummiband, das eine Zugkraft auf das Flächenelement 3 ausübt, so dass der Schutzhandschuh sicher an der Hand fixiert ist.

    [0043] In einer Ausführungsform ist, wie zuvor schon erläutert, das Verbindungselement ein auf Magnetismus beruhendes Element.

    [0044] Dieser Schutzhandschuh 1 wird offen getragen, das heißt, dass der Schutzhandschuh 1 nicht zusammengeklappt ist während er, mittels des Verbindungselements, an dem Kleidungsstück des Nutzers befestigt ist.

    [0045] Um den Schutzhandschuh 1 anzuziehen, werden der Daumen und die Finger an der Innenseite des Flächenelements 3 entlanggeführt. Dadurch gelangen alle Finger und der Daumen gleichzeitig in die gewünschte Position in den Aufnahmen 4, 5, 6. Durch die einziehbare Schnur kann der Schutzhandschuh 1 für eine bestimmte Tätigkeit, z.B. das Betätigen einer Türklinke, unkompliziert genutzt werden, da die Spannung, die nötig ist um die Handfläche sicher zu bedecken, durch die Zugkraft des an dem Schutzhandschuh 1 angebrachten Verbindungselementes entsteht.

    [0046] Sobald die Tätigkeit verrichtet ist, kann der Schutzhandschuh 1 schnell wieder ausgezogen werden und hängt dann wieder am Verbindungselement am Kleidungsstück.

    [0047] Zusätzlich oder alternativ kann auch eine Befestigung an der Bekleidung durch einen Magnetverschluss vorgenommen werden. Siehe oben.

    [0048] Das Flächenelement 3 für die Handinnenfläche 2 weist zum Falten eine Faltlinie 10, hier eine Steppnaht auf. Dadurch kann der Schutzhandschuh 1 gefaltet und somit der kontaminierte Bereich 9 zusammengeklappt werden.

    [0049] Der Schutzhandschuh 1 gemäß Variante 2 ist in den Fig. 3 und Fig. 4 gezeigt. Er hat als Aufnahme 5 für den Zeigefinger ein Futteral und als Aufnahme 6 für die restlichen Finger eine Eingriffstasche. Die Aufnahme 4 für den Daumen ist bei dieser Variante als Eingriffstasche geformt. Alle Öffnungen in die Aufnahmen 4, 5, 6 sind mit einem Gummiband 12 versehen, so dass die Eingriffsmöglichkeiten vorgeformt sind und der Eingriff in die Aufnahmen 4, 5, 6 erleichtert wird. Die Faltlinie ist eine Steppnaht 10.

    [0050] Dieser Schutzhandschuh 1 wird geschlossen getragen, das heißt, dass der Schutzhandschuh 1 zusammengeklappt ist, während er z.B. an einer Hose mittels eines Verbindungselements getragen wird. Bspw. kann dieses Verbindungselement auf Magnetismus beruhen und aus einer Klammer oder Klemme oder Klipp mit einem Magneten bestehen, und der Gegenpol würde am und im Schutzhandschuh verarbeitet sein, so dass sich eine lösbare Verbindung ergibt.

    [0051] Die Möglichkeit ein Verbindungselement zu befestigen, ist dadurch gegeben, dass sich als Anschlussteil 13 ein Loch am unteren Ende des Schutzhandschuhs 1 befindet. Dieser Bereich ist verstärkt, weil die untere Ecke des Schutzhandschuhs 1 umgeklappt ist.

    [0052] Auch hier kann als Verbindungselement ein Magnetverschluss genutzt werden.

    [0053] Die Fig. 3 zeigt den geklappten Schutzhandschuh und deutet an, wie der Schutzhandschuh angezogen wird. Durch die u-geformte Hand kann der Schutzhandschuh 1 schnell angezogen werden, da der Handrücken freibleibt.

    [0054] Dadurch, dass der Schutzhandschuh 1 mit einem Verbindungselement in Form eines aufrollbaren Bandes oder eines Gummibandes mit der Kleidung verbunden ist, entsteht eine Zugkraft beim Tragen, so dass der Schutzhandschuh sicher die gesamte Handinnenfläche 2 bedeckt und vor Kontamination schützt.

    [0055] Dabei können die Finger durch die jeweilige Aufnahme 5, 6 bevorzugt bis mindestens über die Fingerknöchel 7 aufgenommen werden und der Daumen bis mindestens zum Daumenknöchel 8. Das gilt im Übrigen auch für die Variante 1. Bevorzugt sind dies die Fingermittelgelenke und das Daumengrundgelenk.

    [0056] Der Schutzhandschuh 1 hängt bei Nichtbenutzung zusammengeklappt am Kleidungstück, wobei der kontaminierte Bereich 9 durch den Verschluss 11 zusätzlich gesichert ist.

    [0057] Fig. 4 zeigt den geöffneten Schutzhandschuh 1 mit einer flachen Hand. Das Flächenelement 3 ist V-förmig geschlitzt, wobei sich auf einer Seite des Schlitzes die Aufnahmen 5, 6 zur Aufnahme der Finger und auf der anderen Seite die Aufnahme 4 für den Daumen. In dem nichtgeschlitzten Bereich verläuft die Faltlinie 10.

    [0058] Durch eine Modifizierung ist ein derartiger Schutzhandschuh 1 sowohl von der rechten als auch der linken Hand benutzbar. Dazu werden auf beiden Seiten des V-förmig geschlitzten Bereiches des Flächenelementes 3 Aufnahmen 4, 5, 6 zur Aufnahme der Finger und des Daumens angeordnet.

    [0059] Durch die in den Patentansprüchen aufgeführten Merkmale bietet der Schutzhandschuh 1 einen vollständigen Schutz für die flache Handinnenfläche 2 und die Finger- und Daumenspitzen, kann mehrmals verwendet und an einem beliebigen Kleidungstück so befestigt werden, dass ein schnelles und unkompliziertes An- und Ausziehen mit einer Hand möglich ist und der kontaminierte Bereich bei Bedarf zusammengeklappt und ggf. verschlossen werden kann.

    [0060] Die erreichten Vorteile bestehen zum einen darin, dass der Schutzhandschuh 1 nur für den kurzen Moment (z. B. Türöffnen, Bezahlen, Festhalten an einer Stange, Drücken diverser Knöpfe und Tasten) angezogen wird. Sobald die Tätigkeit beendet ist, kann der Schutzhandschuh 1 schnell ausgezogen werden und hängt nach der Benutzung wieder griffbereit an der gewünschten Stelle. Damit können alle Gegenstände, die von mehreren Menschen benutzt werden, berührt werden, ohne dass die Gefahr einer Kontamination besteht.

    [0061] Weiterhin kann der Schutzhandschuh 1 so ausgerüstet sein, dass dieser wechselnd von beiden Händen getragen werden kann.

    [0062] Mit dem zuvor genannten Kontext, umfasst die Erfindung ferner die im Folgenden nummerierten Ausführungsformen:
    1. 1. Schutzhandschuh (1) zur Vermeidung von Verunreinigungen der Hand, wobei der Schutzhandschuh (1) über ein Flächenelement (3) verfügt, das mindestens die Handinnenfläche (2) abdeckt und das über Aufnahmen (4, 5, 6) für die Finger und den Daumen verfügt, dadurch gekennzeichnet, dass
      eine Aufnahme (4) für den Daumen, eine Aufnahme (5) für den Zeigefinger und eine Aufnahme (6) für die restlichen Finger vorgesehen ist, wobei die Aufnahmen (4, 5, 6) durch Schlitze, die längs der Aufnahmen (4, 5, 6) verlaufen oder V-förmig ausgebildet sind, voneinander getrennt sind und wobei die Schlitze auch das Flächenelement (3) im jeweiligen Bereich der Aufnahmen (4, 5, 6) durchdringen.
    2. 2. Schutzhandschuh (1) nach Ausführungsform 1, dadurch gekennzeichnet, dass
      die Aufnahme (6) für die restlichen Finger aus Futteralen für die Einzelfinger besteht oder als Fäustling für diese Finger ausgebildet ist.
    3. 3. Schutzhandschuh (1) nach Ausführungsform 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
      die Aufnahme (5) für den Zeigefinger als Futteral ausgeführt ist.
    4. 4. Schutzhandschuh (1) nach einer der Ausführungsformen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
      die Aufnahme (4) für den Daumen als Eingriffstasche oder Futteral ausgebildet ist.
    5. 5. Schutzhandschuh (1) nach einer der Ausführungsformen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
      die Finger durch die jeweilige Aufnahme (5, 6) bis mindestens über Fingerknöchel (7) aufgenommen werden.
    6. 6. Schutzhandschuh (1) nach einer der Ausführungsformen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
      die Aufnahme (4) für den Daumen bis mindestens zu einem Daumenknöchel (8) reicht.
    7. 7. Schutzhandschuh (1) nach einer der Ausführungsformen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
      die Öffnungen der Aufnahmen (4, 5, 6) jeweils ein eingebrachtes Gummiband (12) aufweisen, das das Material jeweils um die Öffnung rafft.
    8. 8. Schutzhandschuh (1) nach einer der Ausführungsformen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
      der durch Berührung kontaminierte Bereich (9) des Flächenelementes (3) zusammenklappbar ist.
    9. 9. Schutzhandschuh (1) nach Ausführungsform 8, dadurch gekennzeichnet, dass
      das Zusammenklappen des kontaminierten Bereichs (9) des Flächenelementes (3) entlang einer Faltlinie (10), vorzugsweise einer Steppnaht in dem Flächenelement (3), vornehmbar ist.
    10. 10. Schutzhandschuh (1) nach Ausführungsform 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass
      der zusammengeklappte kontaminierte Bereich (9) des Flächenelementes (3) verschließbar ist.
    11. 11. Schutzhandschuh (1) nach einer der Ausführungsformen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
      am Schutzhandschuh (1) mindestens ein Anschlussteil (13) für ein Verbindungselement angeordnet ist über das eine Verbindung zu einem Kleidungsstück des Nutzers des Schutzhandschuhs (1) herstellbar ist.
    12. 12. Schutzhandschuh (1) nach Ausführungsform 11, dadurch gekennzeichnet, dass
      das Verbindungselement, vorzugsweise eine selbsttätig einziehbare und/oder aufrollbare Schnur oder ein Gummiband, eine Zugkraft auf das Flächenelement (3) ausübt, so dass der Schutzhandschuh sicher an der Hand fixiert ist.
    13. 13. Schutzhandschuh (1) nach Ausführungsform 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass
      als Verbindungselement zusätzlich oder alternativ ein Magnetverschluss angeordnet ist.
    14. 14. Schutzhandschuh nach einer der Ausführungsformen 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass
      das Flächenelement (3) V-förmig geschlitzt und sich in dem nichtgeschlitzten Bereich die Faltlinie (10) befindet, wobei auf beiden Seiten des V-förmig geschlitzten Bereiches des Flächenelementes (3) Aufnahmen (4, 5, 6) zur Aufnahme der Finger und des Daumens angeordnet sind, so dass der Schutzhandschuh (1) sowohl von der rechten als auch der linken Hand benutzbar ist.
    15. 15. Schutzhandschuh nach einer der Ausführungsformen 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass
      auf der Handrückenseite des Schutzhandschuhs ein frei bewegliches elastisches Band derart angebracht ist, dass die Hand eines Benutzers frei darunter hindurch in den Schutzhandschuh einhändig einfassen kann, sich das elastische Band aber geeignet an den Handrücken des Benutzers schmiegt und eine Art Rückhalte- und/oder Stabilisierungsfunktion für den gesamten Schutzhandschuh ausübt.
    16. 16. Schutzhandschuh nach Ausführungsform 15, dadurch gekennzeichnet, dass
      das elastische Band geeignet mit einer Knopf- oder anderweitigen Haltevorrichtung am Schutzhandschuh befestigbar und/oder in der Länge einstellbar ist, derart, dass beispielsweise ein oder mehrere eingefertigte Löcher im elastischen Gummiband lösbar mit der Knopf- oder anderweitigen Haltevorrichtung verbindbar sind.

    Bezugszeichenliste



    [0063] 
    1
    Schutzhandschuh
    2
    Handinnenflächen
    3
    Flächenelement
    4
    Aufnahme für den Daumen
    5
    Aufnahme für den Zeigefinger
    6
    Aufnahme für die restlichen Finger
    7
    Fingerknöchel
    8
    Daumenknöchel
    9
    Kontaminierter Bereich
    10
    Faltlinie, vorzugsweise Steppnaht
    11
    Verschluss für den kontaminierten Bereich
    12
    Gummiband
    13
    Anschlussteil



    Ansprüche

    1. Schutzhandschuh (1) zur Vermeidung von Verunreinigungen der Hand, wobei der Schutzhandschuh (1) über ein Flächenelement (3) verfügt, das mindestens die Handinnenfläche (2) abdeckt und das über Aufnahmen (4, 5, 6) für die Finger und den Daumen verfügt, dadurch gekennzeichnet, dass
    eine Aufnahme (4) für den Daumen, eine Aufnahme (5) für den Zeigefinger und eine Aufnahme (6) für die restlichen Finger vorgesehen ist, wobei die Aufnahmen (4, 5, 6) durch Schlitze, die längs der Aufnahmen (4, 5, 6) verlaufen oder V-förmig ausgebildet sind, voneinander getrennt sind und wobei die Schlitze auch das Flächenelement (3) im jeweiligen Bereich der Aufnahmen (4, 5, 6) durchdringen.
     
    2. Schutzhandschuh (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
    die Aufnahme (6) für die restlichen Finger aus Futteralen für die Einzelfinger besteht oder als Fäustling für diese Finger ausgebildet ist.
     
    3. Schutzhandschuh (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
    die Aufnahme (5) für den Zeigefinger als Futteral ausgeführt ist.
     
    4. Schutzhandschuh (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
    die Aufnahme (4) für den Daumen als Eingriffstasche oder Futteral ausgebildet ist.
     
    5. Schutzhandschuh (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
    die Finger durch die jeweilige Aufnahme (5, 6) bis mindestens über Fingerknöchel (7) aufgenommen werden.
     
    6. Schutzhandschuh (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
    die Aufnahme (4) für den Daumen bis mindestens zu einem Daumenknöchel (8) reicht.
     
    7. Schutzhandschuh (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
    die Öffnungen der Aufnahmen (4, 5, 6) jeweils ein eingebrachtes Gummiband (12) aufweisen, das das Material jeweils um die Öffnung rafft.
     
    8. Schutzhandschuh (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
    der durch Berührung kontaminierte Bereich (9) des Flächenelementes (3) zusammenklappbar ist.
     
    9. Schutzhandschuh (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
    das Zusammenklappen des kontaminierten Bereichs (9) des Flächenelementes (3) entlang einer Faltlinie (10), vorzugsweise einer Steppnaht in dem Flächenelement (3), vornehmbar ist.
     
    10. Schutzhandschuh (1) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass
    der zusammengeklappte kontaminierte Bereich (9) des Flächenelementes (3) verschließbar ist.
     
    11. Schutzhandschuh (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
    am Schutzhandschuh (1) mindestens ein Anschlussteil (13) für ein Verbindungselement angeordnet ist über das eine Verbindung zu einem Kleidungsstück des Nutzers des Schutzhandschuhs (1) herstellbar ist.
     
    12. Schutzhandschuh (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass
    das Verbindungselement, vorzugsweise eine selbsttätig einziehbare und/oder aufrollbare Schnur oder ein Gummiband, eine Zugkraft auf das Flächenelement (3) ausübt, so dass der Schutzhandschuh sicher an der Hand fixiert ist.
     
    13. Schutzhandschuh (1) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass
    als Verbindungselement zusätzlich oder alternativ ein Magnetverschluss angeordnet ist.
     
    14. Schutzhandschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass
    das Flächenelement (3) V-förmig geschlitzt und sich in dem nichtgeschlitzten Bereich die Faltlinie (10) befindet, wobei auf beiden Seiten des V-förmig geschlitzten Bereiches des Flächenelementes (3) Aufnahmen (4, 5, 6) zur Aufnahme der Finger und des Daumens angeordnet sind, so dass der Schutzhandschuh (1) sowohl von der rechten als auch der linken Hand benutzbar ist.
     
    15. Schutzhandschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass
    auf der Handrückenseite des Schutzhandschuhs ein frei bewegliches elastisches Band derart angebracht ist, dass die Hand eines Benutzers frei darunter hindurch in den Schutzhandschuh einhändig einfassen kann, sich das elastische Band aber geeignet an den Handrücken des Benutzers schmiegt und eine Art Rückhalte- und/oder Stabilisierungsfunktion für den gesamten Schutzhandschuh ausübt.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht









    Recherchenbericht




    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente