[0001] Die Erfindung betrifft einen Schutzhandschuh zur Vermeidung von Verunreinigungen
der Hand durch mikroskopisch kleine Erreger wie Bakterien, Pilze, Viren etc. sowie
durch makroskopischen Schmutz insbesondere in öffentlichen Verkehrsmitteln und anderen
öffentlichen Orten des täglichen Lebens.
[0002] Schutzhandschuhe zum sicheren Schutz der Hände sind vielfältig bekannt und kommen
u. a. als Einweghandschuhe im medizinischen Bereich und in Forschungsbereichen zum
Einsatz.
[0003] Um Müll zu reduzieren sind auch Handschuhe im Angebot, die aus Papier hergestellt
sind und trotzdem den nötigen Schutz vor Kontaminationen bieten (
DE 9114887 U1). Hier ist die Möglichkeit zum Aufhängen gegeben und es gibt eine Schnittstelle am
Handgelenkbereich des Handschuhs, die das Anziehen erleichtern soll.
[0004] Außerdem sind Fingerlinge bekannt, die eine Möglichkeit bieten, einzelne Finger,
beispielsweise bei der Eingabe eines Pin-Codes oder dergleichen, vor Kontakt- oder
Schmierinfektionen zu schützen (
DE 20 2010 004 407 U1).
[0005] Ferner gibt es zusammenklappbare Handschuhe, die während des Tragens aufgeklappt
werden können, so dass der Handschuh, wenn er zugeklappt ist, Schutz bietet, aber
auch wahlweise die Finger für filigrane Tätigkeiten zur Verfügung stehen, wenn er
aufgeklappt ist (
DE 20 2014 010 059 U1, DE 1613851 U).
[0006] Weiterhin gibt es Zweifingerfäustel, die eine flexiblere Tätigkeit der Finger zulassen
und vor Kontaminationen schützen, wenn beispielsweise ein Pin-Code eingegeben werden
muss und/oder eine Türklinge betätigt werden muss (
DE 1650283 U, DE 20 2009 000 666 U1).
[0007] Des Weiteren sind Handschuhe aufzufinden, die die Möglichkeit haben aufgehängt zu
werden. Es gibt unter anderem die Möglichkeit, dass der Handschuh von beispielsweise
einer Hose durch Zug gelöst bzw. durch Annäherung oder Druck angebracht werden kann
(
DE 20 2017 106 593 U1).
[0009] Neben den bereits angesprochenen beträchtlichen Müllmengen haben verschiedene Schutzhandschuhe
den Nachteil, dass sie sich schwer an- und ausziehen lassen und es erhöhter Aufmerksamkeit
bedarf, nicht den kontaminierten Bereich zu berühren.
[0010] Einen Ansatzpunkt aus einem anderen Fachbereich, nämlich den Schutz vor Wärme, bietet
ein Topflappen nach
DE 200 08 644 U1. Dieser verwendet anstelle von Fingernachbildungen gegenüberliegende Eingriffstaschen
einmal für den Daumen und einmal für die Finger.
[0011] Nachteilig ist, dass er vergleichsweise lose die Handinnenfläche abdeckt, was beim
Greifen von Kochutensilien noch ausreichend ist.
[0012] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schutzhandschuh vorzuschlagen, der leicht an-
und ablegbar ist, einen guten Halt auf der Hand aufweist und mehrfach nutzbar ist,
sowie über die Möglichkeit verfügt am Körper getragen zu werden, ohne dass die Gefahr
der Berührung der kontaminierten Fläche bzw. einer kontaminierten Fläche besteht.
[0013] Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0014] Für einen Schutzhandschuh zur Vermeidung von Verunreinigungen der Hand, wobei der
Schutzhandschuh über ein Flächenelement verfügt, das mindestens die Handinnenfläche
abdeckt und das über Aufnahmen für die Finger und den Daumen verfügt, ist erfindungsgemäß
eine Aufnahme für den Daumen, eine Aufnahme für den Zeigefinger und eine Aufnahme
für die restlichen Finger vorgesehen, wobei die Aufnahmen durch Schlitze, die längs
der Aufnahmen verlaufen oder V-förmig ausgebildet sind, voneinander getrennt sind
und wobei die Schlitze auch das Flächenelement im jeweiligen Bereich der Aufnahmen
durchdringen.
[0015] Ein derart ausgebildeter Schutzhandschuh trennt die Handinnenfläche sicher von dem
zu berührenden Gegenstand und verfügt durch die Trennung von Daumen, Zeigefinger und
den restlichen Fingern durch getrennte Aufnahmen über eine hohe Bewegungsflexibilität
in Bezug auf den zu erfassenden Gegenstand; z.B. einen Türdrücker oder eine Türklinke,
eine Haltestange oder einen Haltegurt in einem Verkehrsmittel (bspw. in einem Bus)
etc. Ferner ist die oder eine Hand in den Schutzhandschuh leicht einsteck- und herausziehbar.
[0016] Im Einzelnen sehen vorteilhafte Ausgestaltungen vor,
- dass die Aufnahme für die restlichen Finger aus Futteralen für die Einzelfinger besteht
oder als Fäustling für diese Finger ausgebildet ist, und/oder
- dass die Aufnahme für den Zeigefinger als Futteral ausgeführt ist, und/oder
- dass die Aufnahme für den Daumen als Eingriffstasche oder Futteral gestaltet ist,
und/oder
- dass die Finger durch die jeweilige Aufnahme bis mindestens über Fingerknöchel, vorzugsweise
das Fingermittelgelenk, aufgenommen werden, und/oder
- dass die Aufnahme für den Daumen bis mindestens zum Daumengelenk, vorzugsweise dem
Daumengrundgelenk, reicht.
[0017] Durch diese Maßnahmen, die auch nur einzeln vorgenommen sein können, wird ein guter
Sitz des Schutzhandschuhs auf der Hand gewährleistet.
[0018] In einer Ausführungsform ist das Futteral für den Daumen ergonomisch an die Form
des Daumens angepasst, und fasst diesen recht enganliegend ein, ohne einen großen
Überschuss an Material über den Daumen hinaus aufzuweisen. Heißt, das Daumenfutteral
ist für einen Daumen eines Benutzers auf dessen Durchschnittslänge und Haptik angepasst.
Bspw. können dahingehende Ausführungsformen zwischen Daumen von Männern und Frauen
unterschiedlich gestaltet sein.
[0019] Zum leichteren Einstecken der Finger in die Öffnungen der Aufnahmen sieht eine weitere
vorteilhafte Ausgestaltung vor, dass diese Aufnahmen jeweils ein eingebrachtes Gummiband
aufweisen, das das Material um die Öffnung rafft. Das kann auch für die Aufnahme für
den Daumen vorgesehen sein.
[0020] Um Kontaminierungen nach dem Ausziehen des Schutzhandschuhs zu vermeiden, sieht eine
Ausgestaltung vor, dass der durch Berührung kontaminierte Bereich des Flächenelementes
zusammenklappbar ist. Dies erfolgt bevorzugt entlang einer Faltlinie in dem Flächenelement.
[0021] Von Vorteil ist es auch, wenn der zusammengeklappte kontaminierte Bereich des Flächenelementes
verschließbar ist, d.h., die zusammengeklappten Teile sind verbindbar, z.B. durch
einen Druckknopf oder einen Klettverschluss oder mittels einem oder mehreren eingearbeiteten
Magneten.
[0022] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass am Schutzhandschuh mindestens
ein Anschlussteil für ein Verbindungselement angeordnet ist über das eine Verbindung
zu einem Kleidungsstück des Nutzers des Schutzhandschuhs herstellbar ist.
[0023] Das Verbindungselement, vorzugsweise eine selbsttätig einziehbare und/oder aufrollbare
Schnur oder ein Gummiband kann dann eine Zugkraft auf das Flächenelement ausüben,
so dass der Schutzhandschuh sicher an der Hand fixiert ist, also nicht abfallen kann.
[0024] Alternativ oder zusätzlich kann der Schutzhandschuh auch über einen Magnetverschluss
oder einer anderweitig geeigneten magnetischen Vorrichtung mit einem Teil der Bekleidung
verbunden werden. Bspw. kann eine Klammervorrichtung, eine Klemmvorrichtung und/oder
eine Steckvorrichtung mit einem Magneten versehen sein, und damit einsteckbar/ einklemmbar
oder anderweitig lösbar fixierend an der Kleidung eines Benutzers vorübergehend oder
dauerhaft befestigt werden, bspw. an einen Hosenbund, an einem Gürtel, an einer Jackentasche
o. ä. Der besagte Magnet stellt dann den Gegenpol zum Magnetteil/Magnetelement dar,
das an dem Schutzhandschuh angebracht oder in dem Schutzhandschuh eingebracht ist.
Darüber wird erfindungsgemäß eine lösbare auf Magnetismus, ggf. auf schwachen Magnetismus,
beruhende Verbindung realisiert.
[0025] Ein im Sinne der Erfindung geeignetes magnetisches Metallteil/-element, dass bspw.
für eine Klammer, einen Clip oder eine Klemme für das Kleidungsstück eines Benutzers
verwendet werden kann als auch als magnetischer Gegenpol am oder im Schutzhandschuh,
ist bei bis zu 60°C waschbar und besitzt mindestens schwach magnetische Eigenschaften
und kann bspw. eine Dicke von 0,88 mm aufweisen, ohne dahingehend als limitierend
verstanden zu werden.
[0026] Das magnetische Stück/Element im Schutzhandschuh, kann in dieser Form fest eingenäht
sein oder herausnehmbar gestaltet sein.
[0027] Durch eine besondere Ausgestaltung ist der Schutzhandschuh durch beide Hände im Wechsel
benutzbar. Dazu ist das Flächenelement V-förmig geschlitzt, befindet sich in dem nichtgeschlitzten
Bereich die Faltlinie und sind auf beiden Seiten des V-förmig geschlitzten Bereiches
des Flächenelementes Aufnahmen zur Aufnahme der Finger und des Daumens angeordnet.
[0028] Der Schutzhandschuh kann aus natürlichem Leder, aus Textilien wie Baumwolle oder
Seide oder synthetischen Materialien wie z.B. Kunstleder, Gummi, oder Latex oder einer
Kombination daraus bestehen.
[0029] Grundsätzlich kann der Schutzhandschuh in seiner Gesamtheit und seinen Einzelteilen
aus einem jeden geeigneten Material hergestellt werden, das die Eigenschaften des
einhändigen Anziehens des Schutzhandschuhs, dessen Beweglichkeit, Flexibilität und
Handhabbarkeit sowie dekontaminierende- und/oder Schutzwirkung nicht negativ beeinträchtigt.
[0030] Bspw. kann mindestens zum Teil oder ganz, die Handinnenfläche durch ein keim-eliminierendes
Material ausgestaltet sein.
[0031] Im Sinne der Erfindung ist ein keim-eliminierendes Material bspw. ein HeiQ Viroblock
Stoff NP J03. Dieser wirkt antiviral und antibakteriell und hemmt bis zu 99,99% an
Keimen, Viren, Bakterien oder anderweitige Mikroorganismen.
[0032] Bspw. kann mindestens zum Teil oder ganz, die Handinnenfläche durch ein keim-undurchlässiges
Material ausgestaltet sein.
[0033] Ein geeignetes keim-undurchlässiges Material im Sinne der Erfindung (bspw. undurchlässig
gegenüber Viren und Bakterien) umfasst die folgenden Spezifikationen als beispielhafte
Angaben:
- Material: bspw. bestehend aus 58 % Polyurethan, 42 % Polyester
- Gewicht: bspw. ca. 120 g/qm
- Lichtdurchlass: bedingt blickdicht
- Optik: matt
- Oberfläche: glatt
- Warengriff: weich
- Waschbar: bis zu 95°C
- Trocknen: niedrig
- Bügeln: nicht heiß
- Chemische Reinigung: möglich
- Lichtechtheit: 6 von 8
- Wassersäule (in mm): ca. 20.000 mm
- Flammhemmend: permanent
- Besonderheiten: atmungsaktiv, kochfest, lichtecht, wasserdicht
[0034] Weitere beispielhafte besondere Eigenschaften des keimundurchlässigen Materials für
mindestens die Handinnenflächen des Schutzhandschuhs umfassen:
- mindestens undurchlässig für Viren und Bakterien
- Schimmelpilz-Resistenz: sehr gut
- milbendicht
- atmungsaktiv
- kochfest
- flüssigkeitsundurchlässig (Wassersäule > 20.000)
- permanent schwer entflammbar nach BS7175
- beständig gegen Wischdesinfektion
- lichtecht: Stufe 5 - 6
- schweißecht: Stufe 5 - 6
- Öko-Tex-zertifiziert
[0035] Ausführungsbeispiele sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden
näher beschrieben.
[0036] Es zeigen:
- Fig. 1
- Schutzhandschuh Variante 1 (Vorderseite)
- Fig. 2
- Schutzhandschuh Variante 1 (Rückseite)
- Fig. 3
- Schutzhandschuh Variante 2 (halbseitlich) und
- Fig. 4
- Schutzhandschuh Variante 2 (aufgeklappt).
[0037] Die
Fig. 1 und
2 zeigen die erste Variante des Schutzhandschuhs 1. Der Schutzhandschuh 1 verfügt über
ein Flächenelement 3, das mindestens die Handinnenfläche 2 abdeckt und das über Aufnahmen
4, 5, 6 für die Finger und den Daumen verfügt, wobei eine Aufnahme 4 für den Daumen,
eine Aufnahme 5 für den Zeigefinger und eine Aufnahme 6 für die restlichen Finger
vorgesehen sind, wobei die Aufnahmen 4, 5, 6 durch Schlitze, die längs der Aufnahmen
4, 5, 6 verlaufen ausgebildet sind, voneinander getrennt sind und wobei die Schlitze
auch das Flächenelement 3 im jeweiligen Bereich der Aufnahmen 4, 5, 6 durchdringen.
[0038] Der hier gezeigte Schutzhandschuh hat als Aufnahme 5 für den Zeigefinger ein Futteral
und als Aufnahme 6 für die restlichen Finger eine Eingriffstasche. Die Aufnahme 4
für den Daumen ist bei dieser Variante ebenfalls als Futteral geformt, das den Daumen
komplett umschließt.
[0039] Dadurch, dass der Daumen und der Zeigefinger einzeln benutzt werden können, ist eine
wichtige Greifunktion der Hand gegeben.
[0040] Alle Öffnungen der Aufnahmen 4, 5, 6 weisen jeweils ein eingebrachtes Gummiband 12
auf, dass das Material um die Öffnung rafft, so dass die Öffnungen für den Eingriff
eine gewisse Vorverformung aufweisen und den Eingriff erleichtern.
[0041] Die Möglichkeit, am Schutzhandschuh 1 ein Verbindungselement zu einem Kleidungsstück
des Nutzers zu befestigen, ist durch das Anschlussteil 13, hier ein Druckknopf am
oberen Ende des Schutzhandschuhs 1, gegeben.
[0042] Das Verbindungselement ist vorzugsweise eine selbsttätig einziehbare und/oder aufrollbare
Schnur oder ein Gummiband, das eine Zugkraft auf das Flächenelement 3 ausübt, so dass
der Schutzhandschuh sicher an der Hand fixiert ist.
[0043] In einer Ausführungsform ist, wie zuvor schon erläutert, das Verbindungselement ein
auf Magnetismus beruhendes Element.
[0044] Dieser Schutzhandschuh 1 wird offen getragen, das heißt, dass der Schutzhandschuh
1 nicht zusammengeklappt ist während er, mittels des Verbindungselements, an dem Kleidungsstück
des Nutzers befestigt ist.
[0045] Um den Schutzhandschuh 1 anzuziehen, werden der Daumen und die Finger an der Innenseite
des Flächenelements 3 entlanggeführt. Dadurch gelangen alle Finger und der Daumen
gleichzeitig in die gewünschte Position in den Aufnahmen 4, 5, 6. Durch die einziehbare
Schnur kann der Schutzhandschuh 1 für eine bestimmte Tätigkeit, z.B. das Betätigen
einer Türklinke, unkompliziert genutzt werden, da die Spannung, die nötig ist um die
Handfläche sicher zu bedecken, durch die Zugkraft des an dem Schutzhandschuh 1 angebrachten
Verbindungselementes entsteht.
[0046] Sobald die Tätigkeit verrichtet ist, kann der Schutzhandschuh 1 schnell wieder ausgezogen
werden und hängt dann wieder am Verbindungselement am Kleidungsstück.
[0047] Zusätzlich oder alternativ kann auch eine Befestigung an der Bekleidung durch einen
Magnetverschluss vorgenommen werden. Siehe oben.
[0048] Das Flächenelement 3 für die Handinnenfläche 2 weist zum Falten eine Faltlinie 10,
hier eine Steppnaht auf. Dadurch kann der Schutzhandschuh 1 gefaltet und somit der
kontaminierte Bereich 9 zusammengeklappt werden.
[0049] Der Schutzhandschuh 1 gemäß Variante 2 ist in den
Fig. 3 und
Fig. 4 gezeigt. Er hat als Aufnahme 5 für den Zeigefinger ein Futteral und als Aufnahme
6 für die restlichen Finger eine Eingriffstasche. Die Aufnahme 4 für den Daumen ist
bei dieser Variante als Eingriffstasche geformt. Alle Öffnungen in die Aufnahmen 4,
5, 6 sind mit einem Gummiband 12 versehen, so dass die Eingriffsmöglichkeiten vorgeformt
sind und der Eingriff in die Aufnahmen 4, 5, 6 erleichtert wird. Die Faltlinie ist
eine Steppnaht 10.
[0050] Dieser Schutzhandschuh 1 wird geschlossen getragen, das heißt, dass der Schutzhandschuh
1 zusammengeklappt ist, während er z.B. an einer Hose mittels eines Verbindungselements
getragen wird. Bspw. kann dieses Verbindungselement auf Magnetismus beruhen und aus
einer Klammer oder Klemme oder Klipp mit einem Magneten bestehen, und der Gegenpol
würde am und im Schutzhandschuh verarbeitet sein, so dass sich eine lösbare Verbindung
ergibt.
[0051] Die Möglichkeit ein Verbindungselement zu befestigen, ist dadurch gegeben, dass sich
als Anschlussteil 13 ein Loch am unteren Ende des Schutzhandschuhs 1 befindet. Dieser
Bereich ist verstärkt, weil die untere Ecke des Schutzhandschuhs 1 umgeklappt ist.
[0052] Auch hier kann als Verbindungselement ein Magnetverschluss genutzt werden.
[0053] Die Fig. 3 zeigt den geklappten Schutzhandschuh und deutet an, wie der Schutzhandschuh
angezogen wird. Durch die u-geformte Hand kann der Schutzhandschuh 1 schnell angezogen
werden, da der Handrücken freibleibt.
[0054] Dadurch, dass der Schutzhandschuh 1 mit einem Verbindungselement in Form eines aufrollbaren
Bandes oder eines Gummibandes mit der Kleidung verbunden ist, entsteht eine Zugkraft
beim Tragen, so dass der Schutzhandschuh sicher die gesamte Handinnenfläche 2 bedeckt
und vor Kontamination schützt.
[0055] Dabei können die Finger durch die jeweilige Aufnahme 5, 6 bevorzugt bis mindestens
über die Fingerknöchel 7 aufgenommen werden und der Daumen bis mindestens zum Daumenknöchel
8. Das gilt im Übrigen auch für die Variante 1. Bevorzugt sind dies die Fingermittelgelenke
und das Daumengrundgelenk.
[0056] Der Schutzhandschuh 1 hängt bei Nichtbenutzung zusammengeklappt am Kleidungstück,
wobei der kontaminierte Bereich 9 durch den Verschluss 11 zusätzlich gesichert ist.
[0057] Fig. 4 zeigt den geöffneten Schutzhandschuh 1 mit einer flachen Hand. Das Flächenelement
3 ist V-förmig geschlitzt, wobei sich auf einer Seite des Schlitzes die Aufnahmen
5, 6 zur Aufnahme der Finger und auf der anderen Seite die Aufnahme 4 für den Daumen.
In dem nichtgeschlitzten Bereich verläuft die Faltlinie 10.
[0058] Durch eine Modifizierung ist ein derartiger Schutzhandschuh 1 sowohl von der rechten
als auch der linken Hand benutzbar. Dazu werden auf beiden Seiten des V-förmig geschlitzten
Bereiches des Flächenelementes 3 Aufnahmen 4, 5, 6 zur Aufnahme der Finger und des
Daumens angeordnet.
[0059] Durch die in den Patentansprüchen aufgeführten Merkmale bietet der Schutzhandschuh
1 einen vollständigen Schutz für die flache Handinnenfläche 2 und die Finger- und
Daumenspitzen, kann mehrmals verwendet und an einem beliebigen Kleidungstück so befestigt
werden, dass ein schnelles und unkompliziertes An- und Ausziehen mit einer Hand möglich
ist und der kontaminierte Bereich bei Bedarf zusammengeklappt und ggf. verschlossen
werden kann.
[0060] Die erreichten Vorteile bestehen zum einen darin, dass der Schutzhandschuh 1 nur
für den kurzen Moment (z. B. Türöffnen, Bezahlen, Festhalten an einer Stange, Drücken
diverser Knöpfe und Tasten) angezogen wird. Sobald die Tätigkeit beendet ist, kann
der Schutzhandschuh 1 schnell ausgezogen werden und hängt nach der Benutzung wieder
griffbereit an der gewünschten Stelle. Damit können alle Gegenstände, die von mehreren
Menschen benutzt werden, berührt werden, ohne dass die Gefahr einer Kontamination
besteht.
[0061] Weiterhin kann der Schutzhandschuh 1 so ausgerüstet sein, dass dieser wechselnd von
beiden Händen getragen werden kann.
[0062] Mit dem zuvor genannten Kontext, umfasst die Erfindung ferner die im Folgenden nummerierten
Ausführungsformen:
- 1. Schutzhandschuh (1) zur Vermeidung von Verunreinigungen der Hand, wobei der Schutzhandschuh
(1) über ein Flächenelement (3) verfügt, das mindestens die Handinnenfläche (2) abdeckt
und das über Aufnahmen (4, 5, 6) für die Finger und den Daumen verfügt, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Aufnahme (4) für den Daumen, eine Aufnahme (5) für den Zeigefinger und eine Aufnahme
(6) für die restlichen Finger vorgesehen ist, wobei die Aufnahmen (4, 5, 6) durch
Schlitze, die längs der Aufnahmen (4, 5, 6) verlaufen oder V-förmig ausgebildet sind,
voneinander getrennt sind und wobei die Schlitze auch das Flächenelement (3) im jeweiligen
Bereich der Aufnahmen (4, 5, 6) durchdringen.
- 2. Schutzhandschuh (1) nach Ausführungsform 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufnahme (6) für die restlichen Finger aus Futteralen für die Einzelfinger besteht
oder als Fäustling für diese Finger ausgebildet ist.
- 3. Schutzhandschuh (1) nach Ausführungsform 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufnahme (5) für den Zeigefinger als Futteral ausgeführt ist.
- 4. Schutzhandschuh (1) nach einer der Ausführungsformen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufnahme (4) für den Daumen als Eingriffstasche oder Futteral ausgebildet ist.
- 5. Schutzhandschuh (1) nach einer der Ausführungsformen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Finger durch die jeweilige Aufnahme (5, 6) bis mindestens über Fingerknöchel (7)
aufgenommen werden.
- 6. Schutzhandschuh (1) nach einer der Ausführungsformen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufnahme (4) für den Daumen bis mindestens zu einem Daumenknöchel (8) reicht.
- 7. Schutzhandschuh (1) nach einer der Ausführungsformen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Öffnungen der Aufnahmen (4, 5, 6) jeweils ein eingebrachtes Gummiband (12) aufweisen,
das das Material jeweils um die Öffnung rafft.
- 8. Schutzhandschuh (1) nach einer der Ausführungsformen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
der durch Berührung kontaminierte Bereich (9) des Flächenelementes (3) zusammenklappbar
ist.
- 9. Schutzhandschuh (1) nach Ausführungsform 8, dadurch gekennzeichnet, dass
das Zusammenklappen des kontaminierten Bereichs (9) des Flächenelementes (3) entlang
einer Faltlinie (10), vorzugsweise einer Steppnaht in dem Flächenelement (3), vornehmbar
ist.
- 10. Schutzhandschuh (1) nach Ausführungsform 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass
der zusammengeklappte kontaminierte Bereich (9) des Flächenelementes (3) verschließbar
ist.
- 11. Schutzhandschuh (1) nach einer der Ausführungsformen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
am Schutzhandschuh (1) mindestens ein Anschlussteil (13) für ein Verbindungselement
angeordnet ist über das eine Verbindung zu einem Kleidungsstück des Nutzers des Schutzhandschuhs
(1) herstellbar ist.
- 12. Schutzhandschuh (1) nach Ausführungsform 11, dadurch gekennzeichnet, dass
das Verbindungselement, vorzugsweise eine selbsttätig einziehbare und/oder aufrollbare
Schnur oder ein Gummiband, eine Zugkraft auf das Flächenelement (3) ausübt, so dass
der Schutzhandschuh sicher an der Hand fixiert ist.
- 13. Schutzhandschuh (1) nach Ausführungsform 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass
als Verbindungselement zusätzlich oder alternativ ein Magnetverschluss angeordnet
ist.
- 14. Schutzhandschuh nach einer der Ausführungsformen 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass
das Flächenelement (3) V-förmig geschlitzt und sich in dem nichtgeschlitzten Bereich
die Faltlinie (10) befindet, wobei auf beiden Seiten des V-förmig geschlitzten Bereiches
des Flächenelementes (3) Aufnahmen (4, 5, 6) zur Aufnahme der Finger und des Daumens
angeordnet sind, so dass der Schutzhandschuh (1) sowohl von der rechten als auch der
linken Hand benutzbar ist.
- 15. Schutzhandschuh nach einer der Ausführungsformen 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass
auf der Handrückenseite des Schutzhandschuhs ein frei bewegliches elastisches Band
derart angebracht ist, dass die Hand eines Benutzers frei darunter hindurch in den
Schutzhandschuh einhändig einfassen kann, sich das elastische Band aber geeignet an
den Handrücken des Benutzers schmiegt und eine Art Rückhalte- und/oder Stabilisierungsfunktion
für den gesamten Schutzhandschuh ausübt.
- 16. Schutzhandschuh nach Ausführungsform 15, dadurch gekennzeichnet, dass
das elastische Band geeignet mit einer Knopf- oder anderweitigen Haltevorrichtung
am Schutzhandschuh befestigbar und/oder in der Länge einstellbar ist, derart, dass
beispielsweise ein oder mehrere eingefertigte Löcher im elastischen Gummiband lösbar
mit der Knopf- oder anderweitigen Haltevorrichtung verbindbar sind.
Bezugszeichenliste
[0063]
- 1
- Schutzhandschuh
- 2
- Handinnenflächen
- 3
- Flächenelement
- 4
- Aufnahme für den Daumen
- 5
- Aufnahme für den Zeigefinger
- 6
- Aufnahme für die restlichen Finger
- 7
- Fingerknöchel
- 8
- Daumenknöchel
- 9
- Kontaminierter Bereich
- 10
- Faltlinie, vorzugsweise Steppnaht
- 11
- Verschluss für den kontaminierten Bereich
- 12
- Gummiband
- 13
- Anschlussteil
1. Schutzhandschuh (1) zur Vermeidung von Verunreinigungen der Hand, wobei der Schutzhandschuh
(1) über ein Flächenelement (3) verfügt, das mindestens die Handinnenfläche (2) abdeckt
und das über Aufnahmen (4, 5, 6) für die Finger und den Daumen verfügt, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Aufnahme (4) für den Daumen, eine Aufnahme (5) für den Zeigefinger und eine Aufnahme
(6) für die restlichen Finger vorgesehen ist, wobei die Aufnahmen (4, 5, 6) durch
Schlitze, die längs der Aufnahmen (4, 5, 6) verlaufen oder V-förmig ausgebildet sind,
voneinander getrennt sind und wobei die Schlitze auch das Flächenelement (3) im jeweiligen
Bereich der Aufnahmen (4, 5, 6) durchdringen.
2. Schutzhandschuh (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufnahme (6) für die restlichen Finger aus Futteralen für die Einzelfinger besteht
oder als Fäustling für diese Finger ausgebildet ist.
3. Schutzhandschuh (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufnahme (5) für den Zeigefinger als Futteral ausgeführt ist.
4. Schutzhandschuh (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufnahme (4) für den Daumen als Eingriffstasche oder Futteral ausgebildet ist.
5. Schutzhandschuh (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Finger durch die jeweilige Aufnahme (5, 6) bis mindestens über Fingerknöchel (7)
aufgenommen werden.
6. Schutzhandschuh (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufnahme (4) für den Daumen bis mindestens zu einem Daumenknöchel (8) reicht.
7. Schutzhandschuh (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Öffnungen der Aufnahmen (4, 5, 6) jeweils ein eingebrachtes Gummiband (12) aufweisen,
das das Material jeweils um die Öffnung rafft.
8. Schutzhandschuh (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
der durch Berührung kontaminierte Bereich (9) des Flächenelementes (3) zusammenklappbar
ist.
9. Schutzhandschuh (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
das Zusammenklappen des kontaminierten Bereichs (9) des Flächenelementes (3) entlang
einer Faltlinie (10), vorzugsweise einer Steppnaht in dem Flächenelement (3), vornehmbar
ist.
10. Schutzhandschuh (1) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass
der zusammengeklappte kontaminierte Bereich (9) des Flächenelementes (3) verschließbar
ist.
11. Schutzhandschuh (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
am Schutzhandschuh (1) mindestens ein Anschlussteil (13) für ein Verbindungselement
angeordnet ist über das eine Verbindung zu einem Kleidungsstück des Nutzers des Schutzhandschuhs
(1) herstellbar ist.
12. Schutzhandschuh (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass
das Verbindungselement, vorzugsweise eine selbsttätig einziehbare und/oder aufrollbare
Schnur oder ein Gummiband, eine Zugkraft auf das Flächenelement (3) ausübt, so dass
der Schutzhandschuh sicher an der Hand fixiert ist.
13. Schutzhandschuh (1) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass
als Verbindungselement zusätzlich oder alternativ ein Magnetverschluss angeordnet
ist.
14. Schutzhandschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass
das Flächenelement (3) V-förmig geschlitzt und sich in dem nichtgeschlitzten Bereich
die Faltlinie (10) befindet, wobei auf beiden Seiten des V-förmig geschlitzten Bereiches
des Flächenelementes (3) Aufnahmen (4, 5, 6) zur Aufnahme der Finger und des Daumens
angeordnet sind, so dass der Schutzhandschuh (1) sowohl von der rechten als auch der
linken Hand benutzbar ist.
15. Schutzhandschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass
auf der Handrückenseite des Schutzhandschuhs ein frei bewegliches elastisches Band
derart angebracht ist, dass die Hand eines Benutzers frei darunter hindurch in den
Schutzhandschuh einhändig einfassen kann, sich das elastische Band aber geeignet an
den Handrücken des Benutzers schmiegt und eine Art Rückhalte- und/oder Stabilisierungsfunktion
für den gesamten Schutzhandschuh ausübt.