[0001] Die Erfindung betrifft eine Falzwalze zum Falzen von Signaturen in einer Falzeinrichtung,
wobei die Falzwalze einen zylindrischen Falzwalzenkörper mit einer Mantelfläche umfasst,
wobei die Mantelfläche zumindest teilweise eine elastische Beschichtung aufweist.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Falzeinrichtung zur Ausbildung eines Falzes
an einer zu falzenden Signatur, wobei bei der Falzeinrichtung eine zu falzende Signatur
mittels eines Falzmessers in einen einlaufenden Walzenspalt eines entgegengesetzt
rotierenden Falzwalzenpaares zur Ausbildung eines Falzes gedrückt wird.
[0003] Überdies betrifft die Erfindung Verfahren zum Betreiben einer Falzeinrichtung, wobei
zum Ausbilden eines Falzes an einer zu falzenden Signatur diese mittels einem Falzmesser
in einen einlaufenden Walzenspalt eines entgegengesetzt rotierenden, mit einem Achsabstand
a voneinander beabstandeten Falzwalzenpaares umfassend zwei Walzen aufweisend jeweils
einen Walzenradius r gedrückt wird, wobei mindestens eine der Walzen des Falzwalzenpaares
als eine Falzwalze gemäß der o. a. Erfindung ausgestaltet ist.
[0004] Zum Ausbilden von Falzen an bedruckten oder unbedruckten Signaturen in beispielsweise
Offset-, Tiefdruck- oder Inkjet-Druckmaschinen sind aus dem Stand der Technik vielzählige
Falzeinrichtungen wie beispielsweise Messerfalz- oder Schwertfalzeinrichtungen bekannt.
Derartige Falzeinrichtungen können entweder in eine Druckmaschine integriert sein,
oder aber diese werden zum Falzen der Signaturen außerhalb der Druckmaschine eingesetzt.
[0005] Hierbei ist das Falzprinzip bei vielen mit paarweise zueinander angeordneten Falzwalzen
arbeitenden Falzwerken im Wesentlichen vergleichbar. Bei Taschenfalzwerken läuft im
Wesentlichen die vorlaufende Signaturkante gegen einen Anschlag, bis sich die Signatur
aufstaut und die so entstehende Auswölbung von einem Walzenspalt erfasst und zur Ausbildung
eines Falzes quer zur Transportrichtung der Signatur durch das Falzwalzenpaar gefördert
wird.
[0006] Sogenannte Messerfalz- oder Schwertfalzvorrichtungen bestehen in der Regel aus einem
Falztisch mit einer Aussparung, auf welchem der zu falzende Bogen zum Liegen kommt.
Zur Ausbildung des Falzes wird der Bogen von einem Falzmesser durch die Aussparung
des Falztisches in den Einlaufspalt zweier gegenläufig rotierender Falzwalzen gedrückt.
Die Falzwalzen erfassen mit ihren Mantelflächen den Bogen und fördern diesen unter
Ausbildung eines Falzes, welcher parallel zur Rotationsachse der Falzwalzen verläuft,
in eine Bandleitung. Diese Bandleitung besteht üblicherweise aus mehreren in gewissem
Abstand nebeneinander angeordneten Transportbändern, welche entweder mindestens eine
Falzwalze umschlingen oder unabhängig von den Falzwalzen ausgestaltet ist.
[0007] Bei derartigen Falzvorrichtungen zum Einsatz kommenden Falzwalzen sind ebenfalls
aus dem Stand der Technik bekannt. So offenbart die
DE 38 36 342 A1 eine sogenannte getaktete Falzwalze, die beispielsweise keine durchgängige zylindrische
Mantelfläche aufweist. In der
DE 103 04 534 A1 ist eine Falzwalze offenbart, welche eine Reibschicht auf gewissen Teilen der Oberfläche
aufweist.
[0008] Die aus dem Stand der Technik bekannten Falzwalzen weisen eine mehr oder weniger
griffige Mantelfläche auf, um die Signatur erfassen und durch den Walzenspalt zu transportieren,
wenngleich die Mantelfläche der Falzwalzen zumeist relativ hart ist.
[0009] Derart harte Mantelflächen von Falzwalzen haben jedoch den Nachteil, dass der Walzenspalt
sowohl auf die Dicke des Substrats der Signatur als auch auf die Seitenzahl, die Dicke
der zu falzenden Signatur etc. angepasst werden muss.
[0010] Derartige Einstellvorgänge erfolgen zumeist manuell, erfordern entsprechende Erfahrung
des Bedienpersonals und stellen neben einem zusätzlichen Zeitaufwand auch eine zusätzliche
Fehlerquelle dar. So kann bei einem zu eng eingestellten Walzenspalt die zu falzende
Signatur entweder nicht mehr durch das gegenläufig rotierende Falzwalzenpaar gefördert
werden und verursacht einen Stopper, oder das Falzprodukt wird zu sehr gequetscht
und dadurch beschädigt. Ein zu weit eingestellter Walzenspalt zwischen den Falzwalzen
kann hingegen auch zu einem Stopper oder aber zu einem unsauber ausgeführten Falz
führen.
[0011] Darüber hinaus ist zu beachten, dass aufgrund schwankender Substratdicken während
des Fortdruckes oder während einer Produktion die Einstellung des Walzenspaltes auch
während der laufenden Produktion erforderlich sein kann, was das Risiko von Stoppern
und/oder von zusätzlich anfallender Makulatur erhöht.
[0012] Ferner sind insbesondere bei relativ dicken und/oder bei bereits mindestens einen
Falz aufweisenden zu falzenden Signaturen die aus dem Stand der Technik bekannten
Falzwalzen nicht zwingend parallel zueinander einzustellen, vielmehr müssen die beiden
Rotationsachsen zur Ausbildung eines sauberen Falzes einerseits und zur Vermeidung
von Quetschfalten andererseits einen geeigneten Winkel zueinander aufweisen.
[0013] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Lösung zu schaffen, mit welcher
sowohl unterschiedliche und/oder unterschiedlich dicke Falzprodukte ohne eine Veränderung
des Walzenspaltes zwischen dem Falzwalzenpaar bei gleichbleibender Falzqualität hergestellt
werden können und somit auch eine Justage des Walzenspaltes während des Fortdruckes
oder der laufenden Produktion nicht erforderlich ist.
[0014] Diese Aufgabe wird durch eine Falzwalze gemäß Anspruch 1 gelöst. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung umfasst eine Falzwalze, bei welcher die elastische Beschichtung kompressibel
ist.
[0015] Ferner umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Falzeinrichtung, bei welcher
mindestens eine Walze des gegenläufig rotierenden Falzwalzenpaares als eine Falzwalze
mit einer elastischen und kompressiblen Beschichtung ausgeführt ist.
[0016] Darüber hinaus umfasst die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer Falzeinrichtung,
wobei die beiden Walzen des Falzwalzenpaares derart aneinander angestellt werden,
dass der Achsabstand a gleich oder kleiner als die Summe der Walzenradien eingestellt
wird.
[0017] Derartige Ausführungen, basierend auf einer Falzwalze mit einer elastischen und kompressiblen
Beschichtung, haben den Vorteil, dass sich durch die elastische und gleichzeitige
kompressible Beschichtung der effektive Walzenspalt an das jeweilige Druckprodukt
unabhängig von dessen Substratdicke und/oder Seitenzahl anpasst, so dass der Abstand
der Falzwalzen zueinander und somit der Walzenspalt sowohl vor einer neuen Produktion
als auch während einer Produktion nicht oder nicht zwingend verändert werden muss.
[0018] Sollte jedoch aufgrund der Produktion von sehr unterschiedlich dicken zu falzenden
Signaturen, beispielsweise aufgrund stark variierender Seitenzahlen und/oder stark
variierender Substratdicken dennoch eine Veränderung des Walzenspaltes erforderlich
sein, so kann die Einstellung des Walzenspaltes in einem großen Toleranzbereich erfolgen
und ist somit viel unkritischer, da durch die elastische und kompressible Beschichtung
mindestens einer Falzwalze Änderungen der Signaturdicke in einem hohen Maße kompensiert
werden können.
[0019] Ferner können durch die Kompressibilität der Beschichtung auch Dickeschwankungen
innerhalb der Signatur, in der Regel verursacht durch bereits bestehende Falze der
nochmals zu falzenden Signatur, kompensiert werden, wodurch beispielsweise die Einstellung
eines geeigneten Winkels zwischen den Rotationsachsen der Falzwalzen vermieden wird.
[0020] Die Kompressibilität der Beschichtung ist hierbei wesentlich, da dadurch im Vergleich
zu rein elastischen und somit inkompressiblen Beschichtungen die Bildung eines Wulstes
am Walzenspalt ausgeschlossen wird. Derartige Wülste erschweren oder verhindern, dass
die Signatur vom Walzenspalt erfasst und gesichert in den Walzenspalt gezogen wird.
Außerdem entsteht bei einer rein elastischen und somit inkompressiblen Beschichtung
aufgrund der Wulstbildung ein ungleichförmiges Geschwindigkeitsprofil innerhalb des
Walzenspaltes, wodurch Beschädigungen der zu falzenden Signatur entstehen oder - im
Falle von mehrlagigen zu falzenden Signaturen - die einzelnen Lagen zueinander verschoben
werden können, was insgesamt zu einer unbefriedigenden Produktqualität führt.
[0021] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht die Beschichtung aus
geschäumtem Polyurethan. Polyurethan weist eine sehr hohe Dauerfestigkeit und Verschleißbeständigkeit
auf und stellt somit eine hohe Standzeit der Beschichtung sicher.
[0022] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht die Beschichtung
aus mikrozellularem Polyurethan, da dieses noch höhere Festigkeits- und Dämpfungseigenschaften
aufweist.
[0023] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung werden,
ohne hierauf beschränkt zu sein, anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- einen grundsätzlichen Aufbau einer beschichteten Falzwalze
- Fig. 2
- eine Falzwalze umfassend eine Mehrzahl von schalenförmigen Segmenten
- Fig. 3
- eine Falzeinrichtung mit Falzmesser und Bandleitung unterhalb der Falzwalzen
- Fig. 4
- eine Falzeinrichtung mit Falzmesser und eine die Falzwalzen umschlingende Bandleitung
[0024] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Falzwalze zum Falzen von Signaturen in einer
Falzeinrichtung, wobei die Falzwalze einen zylindrischen Falzwalzenkörper mit einer
Mantelfläche umfasst, wobei die Mantelfläche zumindest teilweise eine elastische Beschichtung
aufweist.
[0025] Der grundsätzliche Aufbau einer derartigen Falzwalze 1 ist in Fig. 1 abgebildet.
Eine Falzwalze 1 rotiert um eine Rotationsachse 2 und umfasst im Wesentlichen einen
zylindrischen Falzwalzenkörper 3, welcher eine Mantelfläche aufweist, durch welche
die zu falzende Signatur erfasst wird und auch den zu erzeugenden Falz ausbildet.
Ferner umfasst die Falzwalze 1 in der Regel an beiden Enden jeweils einen Walzenzapfen
4, auf welchen die in Fig. 1 nicht dargestellten Lagerungen angebracht sind. Diese
Lagerungen sitzen üblicherweise in nicht dargestellten Falzwalzenhebeln, so dass eine
jede Falzwalze 1 um seine Rotationsachse 2 drehbar gelagert ist, so dass der Abstand
der Falzwalzen 1 des Falzwalzenpaares 14 verändert werden kann. Auf der Mantelfläche
des Falzwalzenkörpers 3 ist zumindest teilweise eine elastische Beschichtung 5 aufgebracht,
wobei die elastische Beschichtung 5 kompressibel ist.
[0026] Die Mantelfläche des Falzwalzenkörpers 3 kann, wie beispielsweise in Fig. 1 dargestellt,
vollständig eine Beschichtung 5 aufweisen. Es ist jedoch auch möglich, dass in gewissen
Bereichen in axialer Erstreckung der Rotationsachse 2 keine Beschichtung 5 auf der
Mantelfläche angebracht ist, so dass beispielsweise die in Fig. 4 dargestellte Bandleitung
16 in diesen nicht beschichteten Bereichen unmittelbar auf dem Falzwalzenkörper 3
laufen kann.
[0027] Es ist jedoch auch möglich, dass die Beschichtung 5 nur in bestimmten Bereichen in
Umfangsrichtung auf der Mantelfläche des Falzwalzenkörpers 3 aufgebracht ist, beispielsweise
nur in den Bereichen in Umfangsrichtung vergleichbar zu getakteten Falzwalzen 1, mit
denen die zu falzende Signatur von der Mantelfläche erfasst und weggefalzt wird.
[0028] Die elastische, kompressible Beschichtung 5 der Mantelfläche des Falzwalzenkörpers
3 besteht in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung aus geschäumtem Polyurethan
oder aus mikrozellularem Polyurethan. Polyurethan ist als elastischer Polymer aufgrund
seiner hohen Festigkeit und Widerstandsfähigkeit für derartige Anwendungsbereiche
geeignet, durch die Ausführung der Beschichtung 5 als geschäumter oder mikrozellularer
Polyurethan ist die Kompressibilität der Beschichtung 5 zur Vermeidung einer Wulstbildung
im Walzenspalt 15 sichergestellt.
[0029] Fig. 2 zeigt eine alternative Ausführung einer erfindungsgemäßen Falzwalze 1. Bei
dieser Ausgestaltung ist der Falzwalzenkörper 3 kein starrer und unveränderlicher
Bestandteil der Falzwalze 1 wie in Fig. 1 dargestellt, vielmehr umfasst bei der in
Fig. 2 dargestellten Falzwalze 1 der Falzwalzenkörper 3 eine Mehrzahl von aneinander
fügbaren schalenförmigen Segmenten 6, wobei auf mindestens einem Teil der durch die
schalenförmigen Segmente 6 gebildeten Mantelfläche eine elastische und kompressible
Beschichtung 5 angebracht ist.
[0030] Bei dem in Fig. 2 dargestelltem Beispiel besteht der Falzwalzenkörper 3 aus zwei
halbschalenförmigen Segmenten 6, welche sich über die gesamte Länge des Falzwalzenkörpers
3 erstrecken und mittels beispielsweise als Schrauben ausgebildete Verbindungselemente
8 aneinander sowie auf die Welle 7 der Falzwalze 1 geklemmt werden. Wenngleich nicht
in Fig. 2 dargestellt, so ist es auch möglich, in axialer Erstreckung des Falzwalzenkörpers
3 eine Mehrzahl von schalenförmigen Segmenten 6 nebeneinander anzuordnen. Auch ist
es grundsätzlich möglich, in Umfangsrichtung des Falzwalzenkörpers 3 mehr als zwei
Segmente 6 anzuordnen.
[0031] Durch die Ausgestaltung des Falzwalzenkörpers 3 als eine Mehrzahl von aneinander
fügbaren Segmenten 6 ist es somit möglich, die zumindest teilweise mit der Beschichtung
5 beschichteten Segmente 6 und somit die Beschichtung 5 bei Verschleiß auszutauschen,
ohne dass die Falzwalze 1 als Ganzes und somit die Walzenzapfen 4 aus der nicht dargestellten
Lagerung demontiert werden müssen.
[0032] Bei den in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten Falzwalzen 1 weist die Beschichtung 5
eine Dicke in radialer Erstreckung von 3 Millimeter bis in etwa 30 Millimeter auf.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung weist die Beschichtung 5 eine Dicke in
radialer Erstreckung von in etwa 10 Millimeter bis in etwa 20 Millimeter auf.
[0033] Die Beschichtung 5 besteht ferner aus einem elastischem, kompressiblen Werksstoff
mit einer Shore-Härte von in etwa 20 Shore D bis in etwa 80 Shore D, wobei in einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltung die Härte der Beschichtung 5 vorzugsweise in
einem Bereich von in etwa 40 Shore D bis in etwa 70 Shore D liegt.
[0034] Fig. 3 zeigt eine Falzeinrichtung 10, bei welcher beispielhaft die erfindungsgemäße
Falzwalze 1 zum Einsatz kommt, und mit welcher an einer zu falzenden, nicht dargestellten
Signatur ein Falz ausgebildet werden kann.
[0035] Die zu falzende Signatur wird üblicherweise auf dem Falztisch 13 in Richtung senkrecht
zur Zeichenebene in die Falzeinrichtung 10 transportiert und wird mindestens durch
einen nicht dargestellten Bogenanschlag abgebremst und somit in einer definierten
Position auf dem Falztisch 13 positioniert.
[0036] Die Falzeinrichtung 10 umfasst ferner ein Falzwalzenpaar 14 aus gegenläufig rotierenden
Walzen, wobei mindestens eine Walze des gegenläufig rotierenden Falzwalzenpaares 14
als eine erfindungsgemäße Falzwalze 1 ausgebildet ist. In vorteilhafter Ausgestaltung
sind beide Walzen des Falzwalzenpaares 14 als erfindungsgemäße Falzwalze 1 mit einer
elastischen und kompressiblen Beschichtung 5 ausgeführt. Wenn nur eine Walze des Falzwalzenpaares
14 als erfindungsgemäße Falzwalze 1 ausgeführt ist, so ist die andere Walze mit einem
harten Falzwalzenkörper 3 ausgeführt.
[0037] Die beiden gegenläufig rotierenden Walzen des Falzwalzenpaares 14 bilden einen Walzenspalt
15, in welchen die zu falzende Signatur aufgrund der Rotationsrichtung eingezogen
wird.
[0038] Die Falzeinrichtung 10 umfasst des Weiteren ein Falzmesser 11, welches zumindest
zum Zeitpunkt, in dem das Falzmesser 11 die zu falzende Signatur in den Walzenspalt
15 drückt, eine Bewegungsrichtung 12 im Wesentlichen senkrecht zur durch den Falztisch
13 aufgespannten Ebene ausführt. Das Falzmesser 11 kann entweder als Wippe ausgeführt
sein, in einer rotierenden Falztrommel angeordnet sein, oder durch sonstige Mechanismen
wie beispielsweise einem Kurbeltrieb angetrieben sein.
[0039] Durch das Eindrücken der zu falzenden Signatur in den Walzenspalt 15 wird die Signatur
von dem Falzwalzenpaar 14 erfasst und zur Ausbildung beziehungsweise unter Ausbildung
eines Falzes durch den Walzenspalt 15 gezogen.
[0040] Die durch das Falzwalzenpaar 14 gefalzte Signatur wird durch die Rotationsrichtung
des Falzwalzenpaares 14 weitertransportiert und in eine Bandleitung 16 geleitet, so
dass die Signatur mittels der Bandleitung 16 in Transportrichtung 17 aus der Falzeinrichtung
10 geführt wird.
[0041] Fig. 3 zeigt hierbei eine Falzeinrichtung 10, bei welcher die zur Aufnahme der gefalzten
Signatur dienende Bandleitung 16 unterhalb des gegenläufig rotierenden Falzwalzenpaares
14 angeordnet ist.
[0042] Fig. 4 zeigt eine Falzeinrichtung 10, welche im Wesentlichen identisch mit der in
Fig. 3 gezeigten Falzeinrichtung 10 ist. Der Unterschied zwischen der in Fig. 3 und
der in Fig. 4 dargestellten Falzeinrichtung 10 ist, dass die in Fig. 4 abgebildete
Falzeinrichtung 10 eine Bandleitung 16 umfasst, bei welcher die Bandleitung 16 beide
Walzen des Falzwalzenpaares 14 teilweise umschlingt, so dass die zu falzende Signatur
mit dem Erfassen durch den Walzenspalt 15 unmittelbar in die Bandleitung 16 geführt
wird.
[0043] An den Stellen, an denen die Bandleitung 16 die Falzwalzen 1 umschlingt, kann die
kompressible Beschichtung 5 entweder eine Nut aufweisen, oder aber an diesen Bereichen
ist keine Beschichtung 5 auf der Mantelfläche des Falzwalzenkörpers 3 aufgebracht.
[0044] Wenngleich nicht in den Figuren dargestellt, so ist auch eine Kombination der in
den Figuren 3 und 4 dargestellten Varianten möglich, so dass eine erste Walze des
Falzwalzenpaares 14 zumindest teilweise von einer Bandleitung 16 umschlungen wird,
während der andere Teil der Bandleitung 16 unterhalb der zweiten Walze des Falzwalzenpaares
14 angeordnet ist. Hierbei ist es irrelevant, ob die erste Walze und/oder die zweite
Walze des Falzwalzenpaares 14 als erfindungsgemäße Falzwalze 1 mit elastischer, kompressibler
Beschichtung 5 ausgeführt ist.
[0045] Fig. 5 zeigt eine Detailansicht eines Falzwalzenpaares 14 aus Fig. 3 oder Fig. 4.
Bei dem in Fig. 5 dargestelltem Falzwalzenpaar 14 kann sowohl entweder nur eine der
beiden Walzen oder auch beide Walzen des Falzwalzenpaares 14 als eine erfindungsgemäße
Falzwalze 1 mit elastischer und kompressibler Beschichtung 5 ausgeführt sein. In bevorzugter
Ausgestaltung sind beide Walzen des Falzwalzenpaares 14 als erfindungsgemäße Falzwalze
1 mit elastischer und kompressibler Beschichtung 5 ausgeführt.
[0046] Wie aus Fig. 3 und Fig. 4 ersichtlich, rotieren im Betrieb die beiden Walzen des
Falzwalzenpaares 14 entgegengesetzt zueinander, der Übersichtlichkeit halber sind
jedoch die Pfeile der Drehbewegungen nicht in Fig. 5 dargestellt.
[0047] Die erste Walze des Falzwalzenpaares 14 weist im nicht unter Druckspannung stehenden
Normalzustand einen ersten Walzenradius r1 auf. Ebenso weist die zweite Walze des
Falzwalzenpaares 14 im nicht unter Druckspannung stehenden Normalzustand einen zweiten
Walzenradius r2 auf. Der erste Walzendurchmesser d1 der ersten Walze ist das Zweifache
des ersten Walzenradius r1, der zweite Walzendurchmesser d2 der zweiten Walze ist
das Zweifache des zweiten Walzenradius r2.
[0048] Bei aus dem Stand der Technik bekannten Falzwalzenpaaren 14 mit einer relativ harten
Mantelfläche des Falzwalzenkörpers 3 verbleibt bei einer zur Produktion geeigneten
Einstellung zur Vermeidung von Stoppern oder Produktbeschädigungen wie Quetschfalten
etc. ein Spalt zwischen der ersten und der zweiten Walze des Falzwalzenpaares 14,
so dass bei aus dem Stand der Technik bekannten Falzwalzenpaaren 14 der Abstand der
beiden Rotationsachsen 2 größer als die Summe des ersten Walzenradius r1 und des zweiten
Walzenradius r2 ist.
[0049] Aufgrund der erfindungsgemäßen elastischen und kompressiblen Beschichtung 5 mindestens
einer Falzwalze 1 des Falzwalzenpaares 14 ist es jedoch auch möglich, die beiden Walzen
des Falzwalzenpaares 14 in der Form zueinander einzustellen, dass der Achsabstand
a, das heißt der Abstand zwischen den beiden Rotationsachsen 2 der beiden Walzen des
Falzwalzenpaares 14, gleich oder kleiner als die Summe des ersten Walzenradius r1
und des zweiten Walzenradius r2 und somit gleich oder kleiner als die Summe der Walzenradien
r1, r2 ist.
[0050] In Fig. 5 ist eine Einstellung dargestellt, bei welcher der Achsabstand a kleiner
als die Summe der Walzenradien r1, r2 ist, so dass sich zeichnerisch eine Überlappung
der Mantellinien ergibt. Diese Überlappung stellt sich in der Realität selbstverständlich
nicht ein, vielmehr erfolgt eine Abplattung der Mantelfläche der mindestens einen
elastischen und kompressiblen Beschichtung 5 in der Kontaktzone. Vielmehr soll durch
diese Darstellung verdeutlicht werden, dass der Achsabstand a auch kleiner als die
Summe der Walzenradien r1, r2 sein kann.
[0051] Somit entsteht bei einer derartigen Einstellung ein Walzenspalt 15, in welchen eine
zu falzende Signatur in jedem Fall eingezogen wird, was eine hohe Betriebssicherheit
bedeutet. Unterschiedlich dicke zu falzende Signaturen können durch die Kompressibilität
der Beschichtung 5 ausgeglichen werden.
[0052] Der Achsabstand a des Falzwalzenpaares 14 kann in besonders bevorzugter Ausführung
in der Form eingestellt werden, dass der Achsabstand a um in etwa 0,1 Millimeter bis
in etwa 5 Millimeter kleiner als die Summe der Walzenradien r1, r2 ist. Bei dieser
Einstellung ist eine gleichbleibende Pressung zwischen den Walzen des Falzwalzenpaares
14 sichergestellt, ohne eine zu hohe Pressung zu fahren und um somit sowohl zu falzende
Signaturen mit geringerer oder größerer Dicke damit erfassen und falzen zu können.
[0053] Unabhängig davon, ob der Achsabstand a gleich oder kleiner als die Summe der Walzenradien
r1, r2 ist, kann aufgrund der Kompressibilität der Beschichtung 5 einer erfindungsgemäßen
Falzwalze 1 der Achsabstand a bei einer sich verändernden Signaturdicke konstant gehalten
werden. Dies gilt einerseits für somit nicht mehr erforderliche Rüstvorgänge bei einem
Produktionswechsel als auch andererseits für somit nicht mehr erforderliche Veränderungen
der Falzwalzeneinstellung während einer laufenden Produktion.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 1
- Falzwalze
- 2
- Rotationsachse
- 3
- Falzwalzenkörper
- 4
- Walzenzapfen
- 5
- Beschichtung
- 6
- Segment
- 7
- Welle
- 8
- Verbindungselement
- 10
- Falzeinrichtung
- 11
- Falzmesser
- 12
- Bewegungsrichtung
- 13
- Falztisch
- 14
- Falzwalzenpaar
- 15
- Walzenspalt
- 16
- Bandleitung
- 17
- Transportrichtung
- a
- Achsabstand
- d
- Walzendurchmesser
- r
- Walzenradius
1. Falzwalze (1) zum Falzen von Signaturen in einer Falzeinrichtung (10), wobei die Falzwalze
(1) einen zylindrischen Falzwalzenkörper (3) mit einer Mantelfläche umfasst, wobei
die Mantelfläche zumindest teilweise eine elastische Beschichtung (5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die elastische Beschichtung (5) kompressibel ist.
2. Falzwalze (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (5) aus geschäumtem Polyurethan besteht.
3. Falzwalze (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (5) aus mikrozellularem Polyurethan besteht.
4. Falzwalze (1) einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Falzwalzenkörper (3) eine Mehrzahl von aneinander fügbaren schalenförmigen Segmenten
(6) umfasst.
5. Falzwalze (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (5) eine Dicke von 3 mm bis 30 mm aufweist.
6. Falzwalze (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (5) eine Dicke von 10 mm bis 20 mm aufweist.
7. Falzwalze (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (5) eine Härte von 20 bis 80 Shore D, in besonders vorteilhafter
Ausgestaltung von 40 bis 70 Shore D aufweist.
8. Falzeinrichtung (10) zur Ausbildung eines Falzes an einer zu falzenden Signatur, wobei
bei der Falzeinrichtung (10) eine zu falzende Signatur mittels eines Falzmessers (11)
in einen einlaufenden Walzenspalt (15) eines entgegengesetzt rotierenden Falzwalzenpaares
(14) zur Ausbildung eines Falzes gedrückt wird, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Walze des gegenläufig rotierenden Falzwalzenpaares (14) als eine
Falzwalze (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 ausgeführt ist.
9. Falzeinrichtung (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine zur Aufnahme der gefalzten Signatur dienende Bandleitung (16) unterhalb
des gegenläufig rotierenden Falzwalzenpaares (14) angeordnet ist.
10. Falzeinrichtung (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine zur Aufnahme der gefalzten Signatur dienende Bandleitung (16) mindestens
eine Falzwalze (1) des Falzwalzenpaares (14) umschlingt.
11. Falzeinrichtung (10) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Achsabstand a zwischen den beiden Walzen des Falzwalzenpaares (14) gleich oder
kleiner als die Summe der Walzenradien r1, r2 ist.
12. Falzeinrichtung (10) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Achsabstand a um 0,1 bis 5 mm kleiner als die Summe der Walzenradien r1, r2 ist.
13. Verfahren zum Betreiben einer Falzeinrichtung (10), wobei zum Ausbilden eines Falzes
an einer zu falzenden Signatur diese mittels einem Falzmesser (11) in einen einlaufenden
Walzenspalt (15) eines entgegengesetzt rotierenden, mit einem Achsabstand a voneinander
beabstandeten Falzwalzenpaares (14) umfassend zwei Walzen aufweisend jeweils einen
Walzenradius r gedrückt wird, wobei mindestens eine der Walzen des Falzwalzenpaares
(14) als eine Falzwalze (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Walzen des Falzwalzenpaares (14) derart aneinander angestellt werden,
dass der Achsabstand a gleich oder kleiner als die Summe der Walzenradien r1, r2 eingestellt
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Achsabstand a des Falzwalzenpaares (14) in der Form eingestellt wird, dass der
Achsabstand a um 0,1 bis 5 mm kleiner als die Summe der Walzenradien r1, r2 ausgeführt
wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Achsabstand a bei einer sich verändernden Signaturdicke konstant gehalten wird.