TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Crimpzangen-Gesenk, welches bestimmt ist für
den Einsatz in einer Crimpzange. Das Crimpzangen-Gesenk weist zwei Gesenkhälfteneinheiten
auf, deren Crimpflächen eine Gesenkaufnahme begrenzen, in welche ein Werkstück einführbar
ist, welches dann zwischen den Crimpflächen der Gesenkhälfteneinheiten vercrimpt werden
soll. Beispielsweise findet das Crimpzangen-Gesenk Einsatz zum Verpressen eines Werkstücks,
bei dem es sich um eine Aderendhülse (mit oder ohne Isolierkragen) mit darin angeordnetem
Kabel handelt. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Crimpzange mit einem derartigen
Crimpzangen-Gesenk.
STAND DER TECHNIK
[0002] Die Druckschrift
EP 0 516 598 B1 offenbart ein Crimpzangen-Gesenk mit zwei Gesenkhälfteneinheiten. Die Gesenkhälfteneinheiten
sind jeweils über Schwenkbolzen in Lageraugen der Zangenbacken der Crimpzange verschwenkbar
um eine vertikal zu einer Schwenkebene der Zangenbacken angeordneten Schwenkachsen
an den Zangenbacken gelagert. Die Gesenkhälfteneinheiten verfügen jeweils auf einer
Seite eines Gesenks über eine Führungsstange sowie auf der anderen Seite der Gesenkhälfte
über eine als Führungsbohrung ausgebildete Führungsausnehmung. Die Führungsstange
einer Gesenkhälfteneinheit ist dann in der zugeordneten Führungsbohrung der anderen
Gesenkhälfteneinheit verschieblich in Richtung der Crimpachse geführt, womit eine
Verdrehsicherung gebildet ist, über die die beiden Gesenkhälfteneinheiten relativ
zueinander über den Crimphub geführt sind. In einer durch die Verdrehsicherung vorgegebenen
Relativlage der beiden Gesenkhälfteneinheiten kann eine gemeinsame Verdrehung der
beiden Gesenkhälfteneinheiten um eine Drehachse erfolgen, die koaxial zu der Crimpachse
verläuft. Je nach Drehwinkel der Gesenkhälfteneinheiten um diese Drehachse kann dann
eine Ausrichtung der Längsachse der von den beiden Gesenkhälften begrenzten Gesenkaufnahme
in eine erste Drehstellung erfolgen, in der die Gesenkaufnahme in Längsrichtung der
Crimpzange orientiert ist und in der Schwenkebene der Zangenbacken verläuft, sowie
in eine zweite Drehstellung erfolgen, in der die Gesenkaufnahme vertikal zur Schwenkebene
der Zangenbacken orientiert ist. Während in der ersten Drehstellung ein Werkstück
frontal in die Crimpzange und in die Gesenkaufnahme derselben einführbar ist, ist
in der zweiten Drehstellung ein laterales Einführen des Werkstücks in die Gesenkaufnahme
möglich.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Crimpzangen-Gesenk vorzuschlagen,
welches insbesondere hinsichtlich
- der Ausgestaltung der Gesenkhälften, der Gesenkaufnahme und der Crimpflächen und/oder
- der Erweiterung der Möglichkeiten für mit dem Crimpzangen-Gesenk zu vercrimpenden
Werkstücken und/oder
- der konstruktiven Ausgestaltung der Gesenkhälften und/oder
- der konstruktiven Ausgestaltung einer Führung, insbesondere einer Verdrehsicherung,
und/oder
- eines für die Gesenkhälften einsetzbaren Herstellungsverfahrens und/oder
- der Ausgestaltung der unterschiedlichen Lagerungen von Bauelementen des Crimpzangen-Gesenks
und/oder
- einer Vereinfachung einer Montage und/oder
- einer zuverlässigen Gewährleistung einer gewünschten Betriebsstellung des Crimpzangen-Gesenks
verbessert ist. Darüber hinaus liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Crimpzange
mit einem entsprechend verbesserten Crimpzangen-Gesenk vorzuschlagen.
LÖSUNG
[0004] Die Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen der unabhängigen
Patentansprüche gelöst. Weitere bevorzugte erfindungsgemäße Ausgestaltungen sind den
abhängigen Patentansprüchen zu entnehmen.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0005] Die Erfindung schlägt ein Crimpzangen-Gesenk mit zwei Gesenkhälfteneinheiten vor.
Die beiden Gesenkhälfteneinheiten sind mittels einer Führung relativ zueinander über
den Crimphub geführt. Die Gesenkhälfteneinheiten weisen jeweils eine Gesenkhälfte
auf, die die Crimpfläche ausbildet, die unmittelbar mit dem Werkstück in Wechselwirkung
tritt, um die Crimpkräfte auf das Werkstück aufzubringen. In dem erfindungsgemäßen
Crimpzangen-Gesenk weist die Führung mindestens eine an einer Gesenkhälfteneinheit
gehaltene Führungsstange auf. Diese Führungsstange ist in einer Führungsausnehmung
der anderen Gesenkhälfteneinheit geführt. Die Führungsstange und die Führungsausnehmung
können dabei einen beliebigen Querschnitt aufweisen, solange diese eine Längsführung
über den Crimphub gewährleisten. Vorzugsweise verfügt die Führungsstange und die Führungsausnehmung
über einen (teil-) kreisförmigen Führungsquerschnitt.
[0006] Möglich ist auch, dass zwei Führungsstangen vorgesehen sind, die dann in entsprechenden
Führungsausnehmungen geführt sind. Hierbei können beide Führungsstangen an einer Gesenkhälfteneinheit
vorgesehen sein, während dann beide Führungsausnehmungen an der anderen Gesenkhälfteneinheit
angeordnet sind. Es ist aber auch möglich, dass jeweils eine Gesenkhälfteneinheit
eine Führungsstange und eine Führungsausnehmung aufweist.
[0007] Gemäß
EP 0 516 598 B1 sind die Gesenkhälften massiv ausgebildet mit großflächigen Crimpflächen. Diese Crimpflächen
gemäß
EP 0 516 598 B1 sind dabei durchgehend ausgebildet. Eine durchgehende Crimpfläche einer Gesenkhälfte
gemäß
EP 0 516 598 B1 ist konvex ausgebildet, während die Crimpfläche der anderen Gesenkhälfte gemäß
EP 0 516 598 B1 konkav ausgebildet ist. Erfindungsgemäß wird hingegen vorgeschlagen, in einer Gesenkhälfteneinheit
mit einer Führung, beispielsweise entsprechend
EP 0 516 598 B1, einen anderen Typ von Gesenkhälften einzusetzen, nämlich Gesenkhälften, die jeweils
mehrere Rippen aufweisen. Die Rippen der Gesenkhälften greifen dann ineinander mit
einer Erstreckung des Eingriffs, der sich über den Crimphub ändert. In diesem Fall
werden die Crimpflächen der Gesenkhälften von Stirnseiten der Rippen ausgebildet.
Dieser Typ von Gesenken erzeugt somit nicht eine großflächige durchgehende Verpressung
des Werkstücks zwischen den Gesenkhälften, sondern die Verpressung erfolgt in mehreren
beabstandet voneinander angeordneten Teilbereichen im Bereich der Stirnseiten der
beabstandeten Rippen der Gesenkhälften. Der Einsatz derartiger Gesenkhälften hat sich
für einen besonderen Typ von Werkstücken, insbesondere für ein Verpressen von Aderendhülsen
mit einem Kabel, als vorteilhaft erwiesen. Gesenkhälften mit derartigen ineinandergreifenden
Rippen sind beispielsweise von einem Werkzeug der Anmelderin mit der Kennzeichnung
"CS 10-AE 22" oder aus einer der Druckschriften
EP 3 179 580 A1,
US 4,283,933 A und
US 6,151,950 A bekannt. Es hat sich überraschend gezeigt, dass ein Einsatz derartiger bekannter
Gesenkhälften mit ineinandergreifenden Rippen auch einsetzbar ist für ein Crimpzangen-Gesenk
mit einer Führung der Gesenkhälfteneinheiten, wie dies beispielsweise aus
EP 0 516 598 B1 bekannt ist.
[0008] Gemäß
EP 0 516 598 B1 verfügen die Gesenkhälften über eine Grundplatte, von der sich in Richtung der anderen
Gesenkhälfte ein Gesenk erstreckt. Auf einer Seite des Gesenks weist gemäß
EP 0 516 598 B1 die Gesenkplatte die Führungsausnehmung auf, während gemäß
EP 0 516 598 B1 auf der anderen Seite des Gesenkkonturkörpers die Führungsstange an der Grundplatte
befestigt ist. Für eine erste Variante der Erfindung ist abweichend hierzu die Führungsstange
von einem verdickten Endbereich mindestens einer Rippe einer Gesenkhälfte ausgebildet.
Diese Anbindung der Führungsstange an die mindestens eine Rippe der Gesenkhälfte kann
alternativ oder kumulativ zu deren Anbindung an eine Grundplatte erfolgen. Durch die
Ausbildung der Führungsstange durch den verdickten Endbereich der mindestens einen
Rippe ergibt sich aber eine besonders kompakte Ausgestaltung. Möglich ist, dass die
Herstellung vereinfacht ist, da die Führungsstange als integraler Bestandteil der
mindestens einen Rippe hergestellt sein kann. Möglich ist auch, dass sich hierdurch
ein Montageaufwand verringert und sich eine Bauteilvielfalt des Crimpzangen-Gesenks
verringert. Vielmehr ist die Führungsstange zumindest über einen Teil der Erstreckung
der Rippe(n) in Richtung der Crimpachse an einen plattenförmigen Grundkörper der Rippe
angebunden, womit sich eine besonders steife Abstützung ergeben kann. Die Führungsstange
ist somit nicht frei auskragend an der Grundplatte gehalten ist, so dass unter Umständen
eine Präzision der Führung erhöht ist und die mechanische Festigkeit derselben erhöht
ist.
[0009] Alternativ oder kumulativ möglich ist für eine zweite Variante der Erfindung, dass
die Führungsausnehmung von einem Führungsausnehmungsbereich oder Verbindungsbereich
gebildet ist, der im Endbereich mindestens einer Rippe angeordnet ist und vorzugsweise
die Endbereiche von zwei Rippen einer Gesenkhälfte verbindet. In diesem Fall bildet
der Führungsausnehmungsbereich eine zumindest zylindersegmentförmige Führungsfläche
aus und die von der Führungsfläche begrenzte Führungsausnehmung aus, wobei die Führungsausnehmung
im Querschnitt randoffen ist, nämlich in Richtung des Zwischenraums zwischen den beiden
Rippen offen ist. Der Führungsausnehmungsbereich weist dann eine zylindersegmentförmige
Führungsfläche auf, an welcher die Führungsstange geführt ist. Hierbei verfügt das
Zylindersegment über einen Zylindersegmentwinkel von mehr als 180 ° (vorzugsweise
mehr als 200 °, mehr als 220 °, mehr als 240 °, mehr als 260 °, mehr als 280 °), was
zur Folge haben kann, dass mittels der zylindersegmentförmigen Führungsfläche eine
Abstützung in orthogonale Richtungen in einer Ebene quer zur Führungsachse erfolgen
kann. Durch die Anbindung des Führungsausnehmungsbereichs an zwei Rippen kann eine
sehr steife Abstützung gewährleistet werden.
[0010] Die Gesenkhälften (und auch weitere Bauelemente des Crimpzangen-Gesenks) können mittels
eines beliebigen Herstellungsverfahrens hergestellt sein, beispielsweise mittels eines
Gießverfahrens, eines Spritzgussverfahrens und/oder eines materialabnehmenden oder
fräsenden Herstellungsverfahrens. Für einen besonderen Vorschlag der Erfindung sind
die Gesenkhälften als Pulverspritzgussteil ausgebildet. Bei dem Pulverspritzgießen,
welches auch als PIM-Verfahren (englisch für power injection moulding) oder MIM-Verfahren
(englisch für metal injection moulding) bezeichnet wird, handelt es sich um ein Urformverfahren
zur Herstellung von metallischen Bauteilen. Beim Pulverspritzgießen wird feines Metallpulver
mit einem organischen Binder vermischt und in einer Spritzgussmaschine in Form gebracht.
Anschließend wird der organische Binder entfernt und das Bauteil wird bei hohen Temperaturen
in einem Ofen gesintert. Unter Umständen kann nach der Herstellung in einem oder Spritzgießverfahren
eine beliebige Nachbearbeitung erfolgen. Es hat sich gezeigt, dass ein Pulverspritzgussverfahren
vorteilhaft ist für die Fertigung der Gesenkhälften und der komplexen Geometrie der
mehreren parallel zueinander angeordneten Rippen und/oder der Führung.
[0011] Für einen weiteren Vorschlag der Erfindung weist mindestens eine Gesenkhälfteneinheit
ein Lagerteil auf. Mittels des Lagerteils kann die Gesenkhälfteneinheit verschwenkbar
an einer zugeordneten Zangenbacke montiert werden. Hierbei erfolgt die Montage mit
einer Schwenkachse, die vertikal zu einer Schwenkebene einer Zangenbacke angeordnet
ist. Unter Ausnutzung des durch die Schwenkachsen der beiden Gesenkhälfteneinheiten
vorgegebenen Freiheitsgrade kann eine Ausrichtung der Gesenkhälfteneinheiten zueinander
an den Zangenbacken derart erfolgen, dass die Führungsstange koaxial zu der Führungsausnehmung
angeordnet ist, womit dann ein Einschieben der Gesenkhälfteneinheiten ineinander einerseits
mit dem Eintritt der Führungsstangen in die Führungsausnehmungen und ggf. andererseits
mit dem Ineinandergreifen der Rippen möglich ist.
[0012] Grundsätzlich kann das Lagerteil entsprechend
EP 0 516 598 B1 als Schwenkbolzen ausgebildet sein, der Aufnahme findet in einem Lagerauge einer
Zangenbacke. Eine besonders einfache Montage mit einer Reduktion der erforderlichen
Bauelemente ergibt sich, wenn für einen weiteren Vorschlag der Erfindung das Lagerteil
einen Lagerkörper aufweist. Der Lagerkörper kann in diesem Fall eine zylindersegmentartige
Führungsfläche mit einem Führungsdurchmesser aufweisen. Des Weiteren verfügt der Lagerkörper
über eine Einsetzfläche. Im Bereich der Einsetzfläche ist die Erstreckung des Lagerkörpers
kleiner als der Führungsdurchmesser. Soll dann der Lagerkörper durch eine Randöffnung
eines im Querschnitt randoffenen Lagerauges der Zangenbacke eingesetzt werden, wird
der Lagerkörper des Lagerteils so verdreht, dass der Lagerkörper mit der kleineren
Erstreckung im Bereich der Einsatzfläche durch die Randöffnung in das Lagerauge eingesetzt
werden kann. Befindet sich dann der Lagerkörper in dem Lagerauge, wird der Lagerkörper
so verdreht, dass der größere Führungsdurchmesser der zylindersegmentartigen Führungsfläche
zur Wirkung kommt, womit der Austritt des Lagerkörpers aus der Randöffnung nicht mehr
möglich ist. Zu diesem Zweck verfügt die Randöffnung des Lagerauges der Zangenbacke
über eine Erstreckung, die kleiner ist als der Führungsdurchmesser und größer ist
als die Erstreckung des Lagerkörpers im Bereich der Einsetzfläche.
[0013] Für eine Ausgestaltung des Crimpzangen-Gesenks weist die Gesenkhälfteneinheit einen
Haltekörper auf, der auch das Lagerteil ausbilden kann oder der auch das Lagerteil
halten kann. Für diese Ausführungsform ist die Gesenkhälfte über ein Drehlager an
dem Haltekörper gelagert. Das Drehlager hat dabei eine Drehachse, die parallel zu
der Führungsachse der Führungsstange und/oder der Führungsausnehmung orientiert ist.
Somit verläuft die Drehachse parallel oder koaxial zur Führungsachse der Führung.
Die Drehachse kann dabei mit der Crimpachse der Crimpzange übereinstimmen. Mittels
des Drehlagers kann gewährleistet werden, dass eine gemeinsame Verdrehung der Gesenkhälfteneinheiten
relativ zu den Zangenbacken so erfolgt, dass das Werkstück in unterschiedliche Richtungen
in eine Gesenkaufnahme eingeführt werden kann, so dass beispielsweise ein frontales
oder ein seitliches Einführen des Werkstücks möglich ist.
[0014] Möglich ist auch, dass zwischen dem Haltekörper und der Gesenkhälfte eine Rasteinrichtung
oder eine Verriegelungseinrichtung angeordnet ist. Die Rasteinrichtung oder Verriegelungseinrichtung
kann dann die Gesenkhälfte in vorbestimmten relativen Drehwinkeln zwischen dem Haltekörper
und der Gesenkhälfte um die Drehachse verrasten oder verriegeln. Somit kann die Rasteinrichtung
oder Verriegelungseinrichtung eine Betriebsstellung des Crimpzangen-Gesenks sichern.
Hierbei kann eine Verrastung durch Aufbringung hinreichend großer Drehkräfte durch
den Benutzer um die Drehachse verlassen werden, während eine Verriegelung nicht durch
bloße Aufbringung eines Drehmoments um die Drehachse verlassen werden kann, sondern
vielmehr ein Entriegelungselement zusätzlich manuell betätigt werden muss.
[0015] Möglich ist dabei, dass der Haltekörper und die Gesenkfläche Führungsflächen aufweisen.
Diese Führungsflächen sind vertikal zur Drehachse orientiert. An den Führungsflächen
sind der Haltekörper und die Gesenkhälfte gegeneinander während der Drehung um die
Drehachse geführt. Andererseits kann über die Führungsflächen auch eine Abstützung
der Crimpkraft zwischen dem Haltekörper und der Gesenkhälfte erfolgen. Eine Führungsfläche
weist in diesem Fall eine Ausnehmung auf. In der Ausnehmung ist dann ein Rast- oder
Verriegelungselement angeordnet, welches über eine vorgespannte Feder beaufschlagt
ist. Die andere Führungsfläche weist dann Rast- oder Verriegelungsausnehmungen auf.
In vorbestimmten relativen Drehwinkeln der Gesenkhälfte gegenüber dem Haltekörper
ist dann das Rast- oder Verriegelungselement (zumindest teilweise) in einer zugeordneten
Rast- oder Verriegelungsausnehmung angeordnet, womit die Verrastung oder Verriegelung
bereitgestellt ist. Auf diese Weise kann konstruktiv einfach, aber zuverlässig eine
Verrastung oder Verriegelung bereitgestellt werden.
[0016] Grundsätzlich kann das Drehlager zur drehbaren Lagerung des Haltekörpers gegenüber
der Gesenkhälfte beliebig ausgebildet sind. Für einen Vorschlag der Erfindung weist
zur Bildung des Drehlagers der Haltekörper einen Lagerfortsatz auf. Der Lagerfortsatz
ist parallel zur Führungsachse der Führungsstange und/oder der Führungsausnehmung
der Gesenkhälfteneinheit orientiert. Der Lagerfortsatz erstreckt sich durch eine Drehlagerbohrung
der Gesenkhälfte und weist ein axiales Sicherungselement auf. Ein Materialbereich
der Gesenkhälfte kann dann zwischen einem Grundkörper oder einer Grundplatte des Haltekörpers
und dem axialen Sicherungselement gefangen sein, womit ein axialer Austritt des Lagerfortsatzes
aus der Drehlagerbohrung der Gesenkhälfte verhindert ist. Beispielsweise kann die
Gesenkhälfte zwischen der dem Haltekörper zugewandten Stirnseite und den Crimpflächen
einen seitlichen Schlitz aufweisen. Der Endbereich des Lagerfortsatzes kann dann eine
Ringnut aufweisen. In dem in die der Drehlagerbohrung der Gesenkhälfte eingesetzten
Zustand des Lagerfortsatzes ist dann die endseitige Ringnut des Lagerfortsatzes über
den seitlichen Schlitz zugänglich und ein als Sicherungsring ausgebildetes axiales
Sicherungselement kann dann durch den seitlichen Schlitz eingeführt werden und auf
die Ringnut aufschnappen.
[0017] Für einige Ausgestaltungen kann es wünschenswert sein, dass an der Crimpzange oder
dem Crimpzangen-Gesenk ein Einlegeanschlag bereitgestellt wird, über den eine Einlegehilfe
des Werkstücks in die Gesenkaufnahme bereitgestellt wird. Vorzugsweise wird über einen
Einlegeanschlag vorgegeben, wie weit das Werkstück in Richtung der Längsachse des
Werkstücks in die Gesenkaufnahme in Richtung der Längsachse der Gesenkaufnahme eingelegt
werden kann. Für einen Vorschlag der Erfindung ist der Einlegeanschlag an der Gesenkhälfteneinheit
vorgesehen, wobei auch möglich ist, dass der Einlegeanschlag an der Gesenkhälfte angeordnet
ist oder integral von dieser ausgebildet ist. Dies hat beispielsweise dann einen Vorteil,
wenn über ein Drehlager die Gesenkhälfte verdrehbar um die parallel zur Crimpachse
orientierte Drehachse gegenüber dem Haltekörper gelagert ist. Wird dann der relative
Drehwinkel zwischen dem Haltekörper und der Gesenkhälfte verändert, wird für diese
Ausgestaltung der Einlegeanschlag mit verdreht, was den Vorteil hat, dass der Einlegeanschlag
unabhängig davon genutzt werden kann, welcher relative Drehwinkel von dem Benutzer
eingestellt und genutzt wird.
[0018] Die Erfindung umfasst Ausführungsformen, bei welchen lediglich ein Einlegeanschlag
in fester Position relativ zu der Gesenkhälfteneinheit oder Gesenkhälfte angeordnet
ist. Möglich ist auch, dass der Einlegeanschlag einstellbar ist. Für eine besondere
Ausgestaltung des Crimpzangen-Gesenks ist ein Anschlagkörper vorhanden, insbesondere
eine Anschlagscheibe. Wenn im Folgenden auf eine Anschlagscheibe Bezug genommen wird,
kann es sich auch um einen beliebigen anderen verdrehbaren Anschlagkörper handeln
(und umgekehrt). Der Anschlagkörper ist über ein Anschlagkörper-Drehlager drehbar
um eine Anschlagkörper-Drehachse an einer Gesenkhälfte gelagert. Die Anschlagkörper-Drehachse
ist parallel zu einer Längs- oder Aufnahmeachse der Gesenkaufnahme orientiert. Der
Anschlagkörper weist mehrere Einlegeanschläge auf. Diese Einlegeanschläge sind angepasst
für unterschiedliche Werkstücke, beispielsweise unterschiedliche Größen und axiale
Längen von Aderendhülsen. Somit können die unterschiedlichen Einlegeanschläge unterschiedliche
Einlegetiefen für die Tiefe des Einlegens des Werkstücks in die Gesenkaufnahme vorgeben.
Die Einlegeanschläge sind (gleichmäßig oder ungleichmäßig) über den Umfang und die
Anschlagkörper-Drehachse verteilt angeordnet. Durch Verdrehung des Anschlagkörpers
um die Anschlagkörper-Drehachse können dann die unterschiedlichen Einlegeanschläge
zur Wirkung gebracht werden, so dass der Benutzer durch Verdrehung des Anschlagkörpers
eine Anpassung des Crimpzangen-Gesenks, nämlich durch Anpassung der Einlegetiefe,
an unterschiedliche Werkstücke, insbesondere unterschiedliche Typen oder Größen einer
Aderendhülse, vornehmen kann.
[0019] Möglich ist, dass die Drehstellung des Anschlagkörpers reibschlüssig gesichert ist
oder anderweitig gesichert ist. Für eine Ausgestaltung des Crimpzangen-Gesenks ist
eine Anschlagkörper-Rasteinrichtung oder Anschlagkörper-Verriegelungseinrichtung vorhanden.
Die Anschlagkörper-Rasteinrichtung oder Anschlagkörper-Verriegelungseinrichtung verrastet
oder verriegelt der Anschlagkörper in vorbestimmten Anschlagkörper-Drehwinkeln des
Anschlagkörpers gegenüber der Gesenkhälfte, womit die Betriebsstellung des Anschlagkörpers
gesichert werden kann.
[0020] Für die Ausgestaltung der Anschlagkörper-Rasteinrichtung oder Anschlagkörper-Verriegelungseinrichtung
gibt es vielfältige Möglichkeiten. Für einen Vorschlag der Erfindung weisen der Anschlagkörper
und die Gesenkhälfte jeweils Anschlagkörper-Führungsflächen auf. Die Anschlagkörper-Führungsflächen
sind vertikal zur Anschlagkörper-Drehachse orientiert. An den Anschlagkörper-Führungsflächen
sind der Anschlagkörper und die Gesenkhälfte relativ zueinander während der Drehung
um die Anschlagkörper-Drehachse geführt. In diesem Fall weist eine Anschlagkörper-Führungsfläche
eine Ausnehmung auf. In dieser Ausnehmung ist ein über ein federbeaufschlagtes Anschlagkörper-Rastelement
oder ein Anschlagkörper-Verriegelungselement angeordnet. Die andere Anschlagkörper-Führungsfläche
weist mehrere Anschlagkörper-Rastausnehmungen oder Anschlagkörper-Verriegelungsausnehmungen
auf. In diesen ist zur Verrastung oder Verriegelung zumindest teilweise das Anschlagkörper-Rastelement
oder Anschlagkörper-Verriegelungselement in den vorbestimmten relativen Anschlagkörper-Drehwinkeln,
in welchen ein den Anschlagkörper-Drehwinkeln zugeordneter Einlegeanschlag an der
richtigen Stelle hinsichtlich der Gesenkaufnahme angeordnet ist, angeordnet. Auf diese
Weise kann eine von dem Benutzer vorgegebene Betriebsstellung des Anschlagkörpers
gesichert werden.
[0021] Für die Art der Gestaltung des Anschlagkörper-Drehlagers gibt es auch vielfältige
Möglichkeiten. Für eine mögliche Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass die Gesenkhälfte
einen Anschlagkörper-Lagerfortsatz aufweist. Dieser Anschlagkörper-Lagerfortsatz erstreckt
sich durch eine Anschlagkörper-Drehlagerbohrung des Anschlagkörpers. Auf der der Gesenkhälfte
abgewandten Seite des Anschlagkörpers weist der Anschlagkörper-Lagerfortsatz ein axiales
Sicherungselement auf, bei dem es sich um einen in einer Ringnut des Anschlagkörper-Lagerfortsatzes
aufgenommenen Sicherungsring handeln kann. Für diese Ausgestaltung kann der Anschlagkörper
axial gefangen sein zwischen einem Grundkörper der Gesenkhälfte und dem axialen Sicherungselement,
womit eine Sicherung gegen einen Austritt des Anschlagkörper-Lagerfortsatzes aus dem
Anschlagkörper bereitgestellt ist.
[0022] Möglich ist, dass in dem Crimpzangen-Gesenk die Gesenkhälfteneinheiten unterschiedlich
ausgebildet sind. Die Unterschiede können einerseits die Gesenkkonturen und Gestaltung
der Crimpflächen betreffen. Durchaus möglich ist aber auch, dass die Führung oder
weitere Komponenten oder Gestaltungskriterien der Gesenkhälfteneinheiten voneinander
abweichen. Um lediglich ein die Erfindung nicht beschränkendes Beispiel zu nennen,
kann eine Gesenkhälfteneinheit die beiden Führungsstangen aufweisen, während diese
Gesenkhälfteneinheit keine Führungsausnehmungen ausbildet, wobei dann die andere Gesenkhälfteneinheit
lediglich Führungsausnehmungen aufweisen kann. Für eine besondere Ausgestaltung der
Erfindung sind aber die beiden Gesenkhälfteneinheiten, die beiden Lagerteile und/oder
die beiden Gesenkhälften identisch ausgebildet, womit sich die Bauteilvielfalt verringert,
Herstellkosten reduziert werden können, eine größere Austauschbarkeit gewährleistet
werden kann und auch der Bevorratungsaufwand verringert werden kann.
[0023] Eine weitere Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe stellt eine Crimpzange
dar. Bei dieser Crimpzange sind an Zangenbacken der Crimpzange Gesenkhälfteneinheiten
eines Crimpzangen-Gesenks, wie dieses zuvor beschrieben worden ist, gehalten.
[0024] Grundsätzlich kann das Crimpzangen-Gesenk an einer Crimpzange beliebiger Bauart,
beispielsweise hinsichtlich
- der Betätigungskinematik,
- der Ausstattung mit einer Elektronik-Baueinheit,
- der Integration von Sensoren zur Erfassung eines Crimpwegs und/oder einer Crimpkraft,
- eines Zwangsgesperres,
- Möglichkeiten zum Auswechseln des Crimpzangen-Gesenks,
- eines Ratschen-Antriebs-Getriebes,
- einer Ermöglichung von unterschiedlichen Crimpstufen unter Aufteilung des gesamten
Crimphubs in mindestens zwei Teilcrimphübe mit zugeordneten Schließbewegungen der
Handhebel mit anschließender Wiederöffnung und Schließung der Handhebel in einem nächsten
Teilcrimhub
u. ä. möglich.
[0025] Für eine Ausgestaltung der Erfindung ist in der Crimpzange mindestens eine Gesenkhälfteneinheit
über ein Kraft-Weg-Ausgleichselement abgestützt. Ein derartiges Kraft-Weg-Ausgleichselement
stellt gezielt eine Elastizität auf dem Pfad der von dem Benutzer auf die Handhebel
der Crimpzange aufgebrachten Betätigungskräfte zu den Zangenbacken und zu den Gesenkhälfteneinheiten
bereit. Diese Elastizität kann dazu genutzt werden, dass der Bereich der möglichen
Geometrien des Werkstücks, die mittels der Crimpzange und denselben Gesenkhälfteneinheiten
vercrimpt werden kann, vergrößert werden kann. Ist grundsätzlich die Crimpzange ausgelegt
für ein Verpressen eines Werkstücks mit einer verhältnismäßig kleinen Geometrie, führt
das Vercrimpen eines Werkstücks mit einer größeren Geometrie mittels der Crimpzange
und denselben Gesenkhälfteneinheiten dazu, dass die erforderlichen Crimpkräfte bereits
erzeugt worden sind, bevor eine vollständige Schließung der Handhebel erfolgt ist.
Ohne Kraft-Weg-Ausgleichselement kann damit die Schließstellung der Handhebel nicht
erreicht werden. Findet in der Crimpzange aber auch ein Zwangsgesperre Einsatz, ist
für das Wiederöffnen der Crimpzange das Erreichen der Schließstellung zwingend erforderlich.
Bei Einsatz eines Kraft-Weg-Ausgleichselements kann dann die Erzeugung weiter erhöhter
Betätigungskräfte an der Crimpzange zu einem elastischen Nachgeben des Kraft-Weg-Ausgleichselements
derart erfolgen, dass eine vollständige Schließung der Handhebel möglich ist, womit
dann auch die Wiederöffnung der Handhebel durch das Zwangsgesperre zugelassen werden
kann. Hinsichtlich möglicher Ausgestaltungen von derartigen Kraft-Weg-Ausgleichselementen
wird beispielhaft auf Kraft-Weg-Ausgleichselemente verwiesen, wie diese aus den Druckschriften
EP 3 012 923 B1 oder
EP 0 732 779 B1,
EP 0 158 611 B1,
DE 31 09 289 C2,
DE 20 2012 102 561 U1,
DE 20 2009 005 811 U1,
DE 10 2013 100 801 A1 und
EP 2 905 848 B1 bekannt sind.
[0026] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen.
[0027] Die in der Beschreibung genannten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer
Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung
kommen, ohne dass die Vorteile zwingend von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt
werden müssen.
[0028] Hinsichtlich des Offenbarungsgehalts - nicht des Schutzbereichs - der ursprünglichen
Anmeldungsunterlagen und des Patents gilt Folgendes: Weitere Merkmale sind den Zeichnungen
- insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer
Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung - zu entnehmen.
Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung oder
von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche ist ebenfalls abweichend von den gewählten
Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich und wird hiermit angeregt. Dies betrifft
auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind oder bei deren
Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher
Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können in den Patentansprüchen aufgeführte
Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung entfallen, was aber nicht für
die unabhängigen Patentansprüche des erteilten Patents gilt.
[0029] Die in den Patentansprüchen und der Beschreibung genannten Merkmale sind bezüglich
ihrer Anzahl so zu verstehen, dass genau diese Anzahl oder eine größere Anzahl als
die genannte Anzahl vorhanden ist, ohne dass es einer expliziten Verwendung des Adverbs
"mindestens" bedarf. Wenn also beispielsweise von einem Element die Rede ist, ist
dies so zu verstehen, dass genau ein Element, zwei Elemente oder mehr Elemente vorhanden
sind. Diese Merkmale können durch andere Merkmale ergänzt werden oder die einzigen
Merkmale sein, aus denen das jeweilige Erzeugnis besteht.
[0030] Die in den Patentansprüchen enthaltenen Bezugszeichen stellen keine Beschränkung
des Umfangs der durch die Patentansprüche geschützten Gegenstände dar. Sie dienen
lediglich dem Zweck, die Patentansprüche leichter verständlich zu machen.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0031] Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele
weiter erläutert und beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt in einer räumlichen Explosionszeichnung ein Crimpzangen-Gesenk.
- Fig. 2
- zeigt das Crimpzangen-Gesenk gemäß Fig. 1 in einer räumlichen Explosionszeichnung
aus einer anderen Blickrichtung.
- Fig. 3
- zeigt das montierte Crimpzangen-Gesenk gemäß Fig. 1 und 2 in einer räumlichen Darstellung.
- Fig. 4
- zeigt in einer vereinfachten Darstellung einen Teilschnitt durch eine Crimpzange mit
einem Crimpzangen-Gesenk gemäß Fig. 1 bis 3.
- Fig. 5
- zeigt ein Detail IV der Crimpzange gemäß Fig. 4 im Bereich der Verbindung des Crimpzangen-Gesenks
mit Zangenbacken der Crimpzange.
- Fig. 6
- zeigt eine räumliche Explosionsdarstellung einer Crimpzange mit einem Crimpzangen-Gesenk
gemäß Fig. 1 bis 3.
- Fig. 7
- zeigt in einer räumlichen Darstellung die montierte Crimpzange gemäß Fig. 6 ohne eine
vordere feste Zangenteilplatte in einer räumlichen Ansicht.
- Fig. 8
- zeigt eine Crimpzange in einer Öffnungsstellung der Handhebel und Zangenbacken.
- Fig. 9
- zeigt die Crimpzange gemäß Fig. 8 in einer Schließstellung der Handhebel und Zangenbacken.
FIGURENBESCHREIBUNG
[0032] In der vorliegenden Figurenbeschreibung wird für Bauelemente, die hinsichtlich der
Geometrie und/oder Funktion identisch oder ähnlich sind, teilweise dieselbe Bezugsnummer
verwendet, wobei dann diese Bauelemente durch einen zusätzlichen Buchstaben a, b,
... voneinander unterschieden sein können. Auf diese Bauelemente wird dann mit oder
ohne den zusätzlichen Buchstaben Bezug genommen, womit dann ein derartiges Bauelement,
mehrere der Bauelemente oder sämtliche Bauelemente gemeint sein können.
[0033] Fig. 1 zeigt in einer räumlichen Explosionszeichnung ein Crimpzangen-Gesenk 1. Das Crimpzangen-Gesenk
1 verfügt über eine obere Gesenkhälfteneinheit 2 und eine untere Gesenkhälfteneinheit
3, die identisch ausgebildet sind, so dass für deren folgende Beschreibung vorrangig
auf die Gesenkhälfteneinheit 2 Bezug genommen wird, wobei dann das Entsprechende auch
für die andere Gesenkhälfteneinheit 3 gilt.
[0034] Die Gesenkhälfteneinheit 2 weist einen Haltekörper 4 und eine Gesenkhälfte 5 auf.
[0035] Der Haltekörper verfügt über ein Lagerteil 6 mit einem Lagerkörper 7 und mit Anschlägen
8, 9, die hier als beidseits des Lagerkörpers 7 angeordnete Stege 10, 11 ausgebildet
sind. Das Lagerteil 6 mit dem Lagerkörper 7 und den Stegen 10, 11 ist auf der der
Gesenkhälfte 5 abgewandten Seite des Haltekörpers 4 angeordnet.
[0036] Auf der der Gesenkhälfte 5 zugewandten Seite bildet der Haltekörper 4 eine Führungsfläche
12 aus. Von der Führungsfläche 12 geht mindestens eine Ausnehmung 13, 14, hier in
Ausgestaltung als Sacklochbohrung 15, 16 aus. An dem Boden der Ausnehmung 14 ist eine
Feder 17 und über die Feder 17 ein Rastelement 18, hier eine Rastkugel 19, abgestützt.
Je nach Einbausituation kann auch eine Anordnung der Feder 17 mit dem Rastelement
18 in der anderen Ausnehmung 13 erfolgen oder in beiden Ausnehmungen 13,14 kann eine
Feder mit zugeordnetem Rastelement zugeordnet sein.
[0037] Der Lagerkörper 7 verfügt über eine zylindersegmentartige Führungsfläche 20 und eine
Einsetzfläche 21, bei der es sich beispielsweise um eine Abflachung 22 handeln kann.
[0038] Die Gesenkhälfte 5 verfügt auf der dem Haltekörper 4 zugewandten Seite über eine
Führungsfläche 23. In montiertem Zustand liegt die Führungsfläche 23 der Gesenkhälfte
5 an der Führungsfläche 12 des Haltekörpers 4 an, wobei über die Führungsflächen 12,
23 auch eine Abstützung der Crimpkraft zwischen der Gesenkhälfte 5 und dem Haltekörper
4 erfolgt. Andererseits gewährleisten die Führungsflächen 12, 23 eine Führung während
der relativen Verdrehung der Gesenkhälfte 5 gegenüber dem Haltekörper 4, die im Folgenden
noch erläutert wird, und die Führungsflächen 12, 23 gewährleisten unabhängig von dieser
relativen Verdrehung die gewünschte Ausrichtung der Gesenkhälfte 5 gegenüber dem Haltekörper
4 (vorzugsweise in Richtung der Crimpachse 105).
[0039] Von der Führungsfläche 23 der Gesenkhälfte 5 gehen Rastausnehmungen 24a, 24b, ...
aus. Die Rastausnehmungen 24 sind als Sacklochbohrungen oder Durchgangsbohrungen einer
Grundplatte 25 der Gesenkhälfte 5 ausgebildet. Zur Rastierung eines relativen Drehwinkels
zwischen dem Haltekörper 4 und der Gesenkhälfte 5 kann das Rastelement 18 durch die
Feder 17 aus dem Haltekörper 4 in die Rastausnehmung 24 der Gesenkhälfte 5 gedrückt
werden und (zumindest teilweise) in die Rastausnehmung 24 eintreten, womit der relative
Drehwinkel zwischen Gesenkhälfte 5 und Haltekörper 4 gesichert ist.
[0040] Von einer Grundplatte 26 des Haltekörpers 4 erstreckt sich ein Lagerfortsatz 27,
der hier als Achszapfen ausgebildet ist und in dem der Grundplatte 26 abgewandten
Endbereich eine Ringnut 29 aufweist. Der Lagerfortsatz 27 findet in montiertem Zustand
Aufnahme in einer Drehlagerbohrung 30 der Gesenkhälfte 5. In dem montierten Zustand
erstreckt sich der Lagerfortsatz 27 bis zu einem seitlichen Schlitz 31 der Gesenkhälfte
5. Durch den Schlitz 31 ist die Ringnut 29 des Lagerfortsatzes 27 von außen zugänglich,
so dass es möglich ist, ein axiales Sicherungselement 32, hier einen Sicherungsring
33, durch den seitlichen Schlitz 31 mit dem Lagerfortsatz 27 zu verbinden, indem für
die Ausgestaltung des Sicherungselements 32 als Sicherungsring 33 der Sicherungsring
33 in die Ringnut 29 schnappt. Auf diese Weise ist der Lagerfortsatz 27 des Haltekörpers
4 gegenüber einem Wiederaustritt aus der Gesenkhälfte 5 gesichert.
[0041] Die Aufnahme des Lagerfortsatzes 27 des Haltekörpers 4 in der Drehlagerbohrung 30
bildet ein Drehlager 34. Das Drehlager 34 ermöglicht eine relative Verdrehung der
Gesenkhälfte 5 gegenüber dem Haltekörper 4 um eine Drehachse 35, die parallel oder
koaxial zur Crimpachse 105 orientiert ist. Für unterschiedliche relative Drehwinkel
zwischen dem Haltekörper 4 und der Gesenkhälfte 5 um die Drehachse 35 kann eine Sicherung
durch den Eintritt des Rastelements 19 in eine der Rastausnehmungen 24a, 24b, ...
erfolgen, womit eine Rasteinrichtung 36 gebildet ist.
[0042] Die Gesenkhälfte 5 verfügt über mehrere plattenförmige, parallel mit gleichen Abständen
voneinander angeordnete Rippen 37a, 37b, ... Die Rippen 37 erstrecken sich vertikal
zu der Grundplatte 25 der Gesenkhälfte 5. Die Rippen 37 erstrecken sich parallel zu
der Drehachse 5 und der Crimpachse 105. Der Abstand der Rippen 37a, 37b, ... ist geringfügig
größer als die Dicke der Rippen 37a, 37b, ... Die Rippen 37a, 37b, ... verfügen sämtlich
über dieselbe Dicke. Die Rippen 37a, 37b, ... der Gesenkhälften 5 der beiden Gesenkhälfteneinheiten
2, 3 können ineinandergeschoben werden, wobei die Rippen 37 einer Gesenkhälfte 5 einer
Gesenkhälfteneinheit 2 in den Zwischenräumen der Rippen 37 der Gesenkhälfte 5 der
anderen Gesenkhälfteneinheit 3 angeordnet sind. Vorzugsweise liegen die Rippen 37
der Gesenkhälften 5 der Gesenkhälfteneinheiten 2, 3 möglichst dicht, aber mit geringer
Reibung aneinander an, so dass hier eine Übergangspassung oder Spielpassung vorliegen
kann. Eine Relativbewegung der Rippen 37 ist somit in Richtung der Crimpachse 105
und Drehachse 35 möglich. In eine Richtung vertikal zu der Erstreckungsebene der Rippen
37 ergibt sich allenfalls ein kleines Spiel für eine Relativbewegung der Haltekörper
4 der Gesenkhälfteneinheiten 2, 3.
[0043] Bei Blickrichtung in Richtung einer von den Gesenkhälften 5 gebildeten Gesenkaufnahme
38 sind die Rippen 37 grundsätzlich entsprechend einem rechtwinkligen Dreieck ausgebildet.
Hierbei sind die den rechten Winkel des Dreiecks begrenzenden Schenkel wechselseitig
mit der Grundplatte 25 der Gesenkhälfte 5 verbunden, was zur Folge hat, dass von den
Rippen 37 gebildete Crimpflächen 39, 40 benachbarter Rippen 37 eine Art V oder einen
rechten Winkel bilden. Die Crimpflächen 39, 40 der beiden Gesenkhälften 5 der Gesenkhälfteneinheiten
2, 3 begrenzen die in Fig. 2 ersichtliche quadratische, rechteckige oder rautenförmige
Querschnittskontur der Gesenkaufnahme 38. Hierbei kann durch Relativbewegung der Gesenkhälfteneinheiten
2, 3 in Richtung der Crimpachse 105 die Größe der Gesenkaufnahme 38 über den Crimphub
verringert werden, wobei aber weiterhin eine quadratische, rechteckige oder rautenförmige
Geometrie aufrechterhalten bleibt.
[0044] Die Gesenke besitzen (bis auf die Seite mit den Crimpflächen 39, 40) zur Ausbildung
der Gesenkaufnahme 38 eine grundsätzlich quaderförmige Außengeometrie, wobei diese
im Bereich der Zwischenräume zwischen den Rippen 37 offen ist.
[0045] Eine (vorzugsweise mittige) Rippe 37 erstreckt sich über die quaderförmige Außengeometrie
hinaus mit einem streifen- oder plattenförmigen Verlängerungsabschnitt 41 und einer
endseitigen Verdickung 42. Die Verdickung 42 bildet eine Führungsstange 43. Die Führungsstange
43 ist über den Verlängerungsabschnitt 41 über die gesamte Erstreckung der zugeordneten
Rippe 37 in Richtung der Crimpachse 105 an die Rippe 37 angebunden. Der Verlängerungsabschnitt
41 und die Verdickung 42 verfügen über einen in Richtung der Crimpachse 105 gleichbleibenden
Querschnitt, der im Bereich des Verlängerungsabschnitts 41 von zwei parallel zueinander
angeordneten Führungsflächen gebildet ist. Im Bereich der Verdickung 42 ist der Querschnitt
teilkreisförmig ausgebildet, womit die Führungsstange 43 eine zylindersegmentartige
Führungsfläche 44 ausbildet.
[0046] Auf der gegenüberliegenden Seite bilden zwei Rippen 37, die unmittelbar an der Rippe
37 anliegen oder angrenzen, die die Führungsstange 43 ausbildet, einen außerhalb der
quaderförmigen Geometrie angeordneten Verbindungsbereich oder Führungsausnehmungsbereich
45 aus. Der Führungsausnehmungsbereich 45 verfügt dabei über zwei platten- oder streifenförmige
Verlängerungsabschnitte 46, 47 sowie einen Führungsausnehmungsabschnitt 48. Die Verlängerungsabschnitte
46, 47 bilden parallel zueinander angeordnete Führungsflächen aus, während der Führungsausnehmungsabschnitt
innenliegend eine zylindersegmentförmige Führungsfläche 49 ausbildet. Die Führungsfläche
49 bildet eine Führungsausnehmung 50 oder (randoffene) Führungsbohrung. Der Führungsausnehmungsbereich
45 erstreckt sich über die gesamte Erstreckung der zugeordneten Rippen 37 in Richtung
der Crimpachse 105 und verfügt über die gesamte Erstreckung über einen konstanten
Querschnitt.
[0047] Zur Bildung einer Führung 51 ist bei montiertem Crimpzangen-Gesenk 1 eine Führungsstange
43 der Gesenkhälfte 5 einer Gesenkhälfteneinheit 2 aufgenommen in einer Führungsausnehmung
50 einer Gesenkhälfte 5 der anderen Gesenkhälfteneinheit 3 und umgekehrt. Mittels
der Führung 51 kann gewährleistet werden, dass
- die Gesenkhälften 5 der beiden Gesenkhälfteneinheiten 2, 3 gemeinsam verdreht werden
um die Drehachse 35,
- eine Verschiebung der Gesenkhälften 5 der Gesenkhälfteneinheiten 2, 3 quer zur Crimpachse
105 und in Haupterstreckungsebene der Rippen 37 begrenzt oder unterbunden wird und/oder
- eine Abstützung der Gesenkhälften 5 der Gesenkhälfteneinheiten 2, 3 in eine Richtung
vertikal zur Haupterstreckungsebene der Rippen 37 bereitgestellt wird.
[0048] Optional kann mindestens eine Gesenkhälfte 5 des Crimpzangen-Gesenks 1 einen Anschlagkörper
52 aufweisen, der hier als Anschlagscheibe ausgebildet ist. Der Anschlagkörper 52
ist über ein Anschlagkörper-Drehlager 53 verdrehbar an einem Grundkörper oder einer
Rippe 37 der Gesenkhälfte 5 gelagert, wobei das Anschlagkörper-Drehlager 53 eine Anschlagkörper-Drehachse
54 aufweist, die vertikal zur Haupterstreckungsebene der Rippen 37 orientiert ist.
Für das dargestellte Ausführungsbeispiel ist das Anschlagkörper-Drehlager 53 mit einem
Anschlagkörper-Lagerfortsatz 55 gebildet, der von dem Grundkörper oder der Rippe 37
der Gesenkhälfte 5 ausgeht und eine endseitige Anschlagkörper-Ringnut 56 aufweist.
Der Anschlagkörper 52 verfügt über eine Anschlagkörper-Drehlagerbohrung 57. In montiertem
Zustand erstreckt sich der Anschlagkörper-Lagerfortsatz 55 der Gesenkhälfte 5 durch
die Anschlagkörper-Drehlagerbohrung 57 des Anschlagkörpers 52. Über ein axiales Anschlagkörper-Sicherungselement
58 (hier einen Anschlagkörper-Sicherungsring 59, der Aufnahme findet in der Anschlagkörper-Ringnut
56) ist der Anschlagkörper 52 axial an der Gesenkhälfte 5 gesichert. Hierzu ist der
Anschlagkörper 52 axial zwischen dem Anschlagkörper-Sicherungselement 58 und dem Grundkörper
oder der Rippe 37 der Gesenkhälfte 5 gefangen.
[0049] Der Anschlagkörper 52 verfügt über mehrere über den Umfang um die Anschlagkörper-Drehachse
54 verteilt angeordnete Einlegeanschläge 60a, 60b, die in unterschiedlichen relativen
Drehwinkeln des Anschlagkörpers 52 gegenüber der Gesenkhälfte 5 um die Anschlagkörper-Drehachse
54 in eine Betriebsstellung gebracht werden können, in der diese jeweils eine Einlegestellung
für das Einlegen eines Werkstücks in die Gesenkaufnahme 38 vorgeben. Möglich ist hierbei,
dass die Einlegeanschläge 60a, 60b wie dargestellt unterschiedliche Durchgangsausnehmungen
aufweisen, die beispielsweise auf der der Gesenkhälfte 5 abgewandten Seite kegelförmig
ausgebildet sein können oder auch ein von einem Kreisquerschnitt abweichenden länglichen
Querschnitt aufweisen können mit abgeschrägten Führungsflächen. Möglich ist auch,
dass die einzelnen Einlegeanschläge 60 unterschiedliche Anschlagpositionen hinsichtlich
der Anschlagkörper-Drehachse 54 aufweisen, wobei die unterschiedlichen Anschlagpositionen
dazu führen, dass für die unterschiedlichen Einlegeanschläge 60 in ihren Betriebsstellungen
eine Aderendhülse unterschiedlich weit in die Gesenkaufnahme 38 eingelegt ist. Durch
die unterschiedlichen Einlegepositionen kann dann beispielsweise gewährleistet werden,
dass sich ein innenliegender Endbereich einer Aderendhülse an einer vorbestimmten
Stelle der Gesenkaufnahme 38, insbesondere in vorbestimmter Relativlage zu den Rippen
37, befindet.
[0050] Optional verfügt für das dargestellte Ausführungsbeispiel das Crimpzangen-Gesenk
1 über eine Anschlagkörper-Rasteinrichtung 61. Hierzu verfügt die Gesenkhälfte 5 über
eine Ausnehmung 62, an deren Grund sich eine Feder 63 und über die Feder 63 ein Anschlagkörper-Rastelement
64, hier in Ausgestaltung als Rastkugel 65, abstützt. Auf der der Gesenkhälfte 5 zugewandten
Seite verfügt der Anschlagkörper 52 über mehrere über den Umfang verteilte Anschlagkörper-Rastausnehmungen
66, in welche das Anschlagkörper-Rastelement 64 in den unterschiedlichen Betriebsstellungen
der Einlegeanschläge 60 einrasten kann.
[0051] In
Fig. 4 und 5 ist eine Crimpzange 67 (ohne vordere feste Zangenteilplatte) dargestellt, bei der
die Gesenkhälfteneinheiten 2, 3 des Crimpzangen-Gesenks 1 an Zangenbacken 68, 69 montiert
sind. Hierbei zeigt Fig. 5 ein Detail IV des Verbindungsbereichs des Crimpzangen-Gesenks
1 mit den Zangenbacken 68, 69. Die Zangenbacken 68, 69 bilden jeweils ein Lagerauge
70 aus, welches mit dem Lagerkörper 7 der Gesenkhälfteneinheiten 2, 3 ein Drehlager
71 bildet mit einer Drehachse 72, die vertikal zur Zeichenebene gemäß Fig. 4 und 5
sowie vertikal zur Schwenkebene der Zangenbacken 68, 69 orientiert ist. Das Lagerauge
70 verfügt über eine Lagerbohrung 73 mit einer Randöffnung 74. Infolge der Randöffnung
74 ist die Lagerbohrung 73 zylindersegmentförmig ausgebildet mit einem Segmentwinkel,
der größer als 180° ist, beispielsweise im Bereich von 190 ° bis 240 °. Die lateralen
Begrenzungen 75, 76 der Randöffnung 74 haben daher einen Abstand, der kleiner ist
als ein Führungsdurchmesser der Lagerbohrung 73. Um den Lagerkörper 7 des Lagerteils
6 in das Lagerauge 70 einzuführen, wird der Lagerkörper 7 der Gesenkhälfteneinheit
2 (ohne hieran gehaltene andere Gesenkhälfteneinheit 3) gegenüber der Stellung in
Fig. 5 vertikal zur Schwenkebene der Zangenbacken 68, 69 so verdreht, dass der Lagerkörper
7 mit der Einsetzfläche 21, hier der Abflachung 22, die Randöffnung 74 passieren kann.
Befindet sich dann der Lagerkörper 7 in dem Lagerauge 70, kann der Lagerkörper 7 vertikal
zur Schwenkebene der Zangenbacken 68, 69 so verschwenkt werden, dass die Einsetzfläche
21 im Inneren des Lagerauges 70 angeordnet ist. Der größere Führungsdurchmesser der
zylindersegmentartigen Führungsfläche 20 des Lagerkörper 7 verhindert für diesen Drehwinkel
und benachbarte, während des Crimphubs durchlaufenen Drehwinkel einen Wiederaustritt
des Lagerkörpers 7 aus dem Lagerauge 70. Vorzugsweise ist ein Drehwinkel des Lagerkörpers
7, für welchen das Einsetzen desselben in ein Lagerauge 70 und ein Austritt aus demselben
möglich ist, so gewählt, dass dieser Drehwinkel für montierte Crimpzange 67 mit daran
gehaltenem Crimpzangen-Gesenk 1 nie erreicht wird, sondern dieser Drehwinkel lediglich
für zumindest teilweise demontierte Crimpzange 67 möglich ist.
[0052] Fig. 6 zeigt eine mögliche Ausgestaltung einer Crimpzange 67, in welcher ein Crimpzangen-Gesenk
1 Einsatz finden kann, in einer Explosionsdarstellung. Die Crimpzange verfügt über
ein festes Zangenteil 67. Das feste Zangenteil 67 bildet einen festen Handhebel 68
aus. Das feste Zangenteil 67 verfügt über eine vordere und eine hintere feste Zangenteilplatte
79. An dem festen Zangenteil 77 ist über einen Schwenkbolzen 80, vorzugsweise im Bereich
des Handhebels 78, verschwenkbar eine elastische Zangenbacke 81 abgestützt. Zusätzlich
ist die elastische Zangenbacke 81 über einen weiteren Schwenkbolzen 82 verschwenkbar
an dem festen Zangenteil 77 gelagert. Hierbei kann der Schwenkbolzen 82 alternativ
im Bereich einer ersten Längserstreckung 83 oder einer zweiten Längserstreckung 84
der elastischen Zangenbacke 81 angeordnet sein. Die erste Längserstreckung kann beispielsweise
ungefähr der Hälfte der Längserstreckung der elastischen Zangenbacke 81 entsprechen,
während die zweite Längserstreckung 84 beispielsweise mit einem Abstand von 1/3 bis
1/4 der elastischen Zangenbacke 81 von dem Schwenkbolzen 80 angeordnet sein kann.
Die elastische Zangenbacke 81 verfügt somit über einen frei auskragenden Zangenbackenabschnitt
85, in dessen freiem Endbereich das Lagerauge 70 angeordnet ist. Die Elastizität,
insbesondere die Steifigkeit des Materials und/oder der Querschnitt und das Flächenträgheitsmoment
der elastischen Zangenbacke 81 sind/ist derart gewählt, dass bei hinreichend großen
Crimpkräften eine elastische Biegung oder Ausweichbewegung der elastischen Zangenbacke
81 und mit dieser des Lagerauges 70 erfolgen kann. Auf diese Weise ist ein Kraft-Weg-Ausgleichselement
86 bereitgestellt.
[0053] Ein beweglicher Handhebel 87 ist in einem Endbereich über ein Schwenklager 88 mit
einem Schwenkbolzen 89 an einer beweglichen Zangenbacke 90 angelenkt. Die bewegliche
Zangenbacke 90 ist darüber hinaus über ein Schwenklager 91 mit einem Schwenkbolzen
92 an dem festen Zangenteil 77 verschwenkbar gelagert. Der bewegliche Handhebel 87
ist darüber hinaus auch über ein Schwenklager 93 mit einem Schwenkbolzen 94 mit einem
Druckhebel 95 verbunden. Der Druckhebel 95 ist in einem Endbereich über ein Schwenklager
96 mit einem Schwenkbolzen 97 an dem festen Zangenteil 77 angelenkt. Zwischen der
beweglichen Zangenbacke 90 und der elastischen Zangenbacke 81 wirkt eine Öffnungsfeder
104. Der bewegliche Handhebel 87, der Druckhebel 95 und die Anlenkung des beweglichen
Handhebels 87 an der beweglichen Zangenbacke 90 bilden einen Kniehebeltrieb 98. Ein
Kniegelenk 99 des Kniehebeltriebs 98 ist von dem Schwenklager 93 gebildet, während
ein erster Kniehebel von dem Druckhebel 95 in dem Abschnitt zwischen den Schwenklagern
93, 96 gebildet ist und ein zweiter Kniehebel von dem beweglichen Handhebel 87 in
dem Abschnitt zwischen den Schwenklagern 88, 93 gebildet ist. Die bewegliche Zangenbacke
90 und die elastische Zangenbacke 81 bilden in den Endbereichen im Bereich eines Zangenmauls
jeweils ein Lagerauge 70 aus. In den Lageraugen 70 sind dann die Lagerkörper 7 der
Gesenkhälfteneinheiten 2, 3 des Crimpzangen-Gesenks 1 montiert.
[0054] In Fig. 6 und 7 ist zu erkennen, dass die Crimpzange 87 in Plattenbauweise ausgebildet
ist, wobei einzelne Platten mehrfach ausgebildet sein können.
[0055] Die Crimpzange 67 verfügt für das dargestellte Ausführungsbeispiel auch über ein
Zwangsgesperre 100. Das Zwangsgesperre 100 verhindert, dass ein Durchlaufen des Crimphubs
auch mit mehreren Teilcrimpstufen möglich ist, wobei nach den jeweiligen Teilcrimpstufen
eine Öffnung der Crimpzange 67 durch das Zwangsgesperre 100 unterbunden ist. Eine
Öffnung der Crimpzange 67 ist vielmehr durch das Zwangsgesperre 100 nur dann ermöglicht,
wenn der Crimphub und damit sämtliche Teilcrimpstufen vollständig durchlaufen worden
sind. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel weist das Zwangsgesperre 100 eine Außenverzahnung
101 des Druckhebels 95, eine Sperrklinke 102 und eine Sperrklinkenfeder 103 auf.
[0056] Fig. 8 zeigt eine Crimpzange 67 mit daran gehaltenem Crimpzangen-Gesenk 1 in einer Öffnungsstellung,
während
Fig. 9 die Crimpzange 67 in einer Schließstellung zeigt. Zu erkennen ist, dass in der Öffnungsstellung
die Führungsstangen 43 der Gesenkhälfteneinheiten 2, 3 teilweise außerhalb der Führungsausnehmungen
50 der Gesenkhälfteneinheiten 2, 3 angeordnet sind und sich ein großer Querschnitt
der Gesenkaufnahme 38 ergibt, während in Fig. 9 die Führungsstangen 43 weiter oder
vollständig in die Führungsausnehmungen 50 eingetreten sind und sich ein kleinerer
Querschnitt der Gesenkaufnahme 38 ergibt. Eine Verbindungsachse der Drehachsen 72
der beiden Gesenkhälfteneinheiten 2, 3 bildet dabei eine Crimpachse 105, in Richtung
derer eine Crimpkraft erzeugt wird, die über die Crimpflächen 39, 40 auf die Mantelfläche
des Werkstücks, welches in der Gesenkaufnahme 38 angeordnet ist, aufgebracht wird.
[0057] Die Ausgestaltung der Führung 51 kann für beliebige Ausgestaltungen der Gesenkhälften
5 Einsatz finden, insbesondere auch für nicht als Rippengesenke mit Rippen 37 ausgebildete
Gesenkhälften 5.
[0058] Für die in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele ist die Verdickung 42,
die die Führungsstangen 43 bildet, von dem lateralen Endbereich einer einzigen Rippe
37 ausgebildet. Ebenfalls möglich ist im Rahmen der Erfindung, dass die Verdickung
42 von den lateralen Endbereichen von zwei unmittelbar benachbarten oder auch beabstandeten
Rippen 37 oder auch mehr Rippen 37 gemeinsam ausgebildet wird.
[0059] Für die in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele ist die Führungsausnehmung
50 von den lateralen Endbereichen von zwei benachbarten Rippen 37 ausgebildet. Ebenfalls
möglich ist im Rahmen der Erfindung, dass die Führungsausnehmung 50 lediglich von
einer einzigen Rippe 37, deren lateraler Endbereich dann die Führungsstange 43 von
einer Seite umgreift, ausgebildet wird, oder die Führungsausnehmung 50 von den Endbereichen
von zwei nicht unmittelbar benachbarten Rippen 37 (oder sogar von mehr als zwei Rippen
37) ausgebildet wird.
[0060] Für das in den Figuren dargestellte Ausführungsbeispiel ist das Drehlager 34, welches
die gemeinsame Verdrehung der Gesenkhälften 5 um die Schwenkachse 35 ermöglicht, integraler
Bestandteil des erfindungsgemäßen Crimpzangen-Gesenks 1. Das derart gebildete Crimpzangen-Gesenk
1 kann dann über den Haltekörper 4 an einer Zangenbacke der Crimpzange angelenkt werden,
was für das dargestellte Ausführungsbeispiel mit einem zusätzlichen Schwenk-Freiheitsgrad
erfolgt. Die Erfindung umfasst aber auch eine Ausgestaltung eines Crimpzange-Gesenks
mit zwei Gesenkhälfteneinheiten 5, wobei das Crimpzangen-Gesenk 1 dann nicht das vollständige
Drehlager 34 bildet, sondern lediglich ein Drehlagerelement 106 des Drehlagers 34.
Für das dargestellte Ausführungsbeispiel kann es sich bei dem Drehlagerelement 106
beispielsweise um ein Lagerauge wie die Drehlagerbohrung 30 (oder einen Lagerzapfen)
handeln.
BEZUGSZEICHENLISTE
1. Crimpzangen-Gesenk (1) mit zwei Gesenkhälfteneinheiten (2, 3), die mittels einer Führung
(51) relativ zueinander über den Crimphub geführt sind und jeweils eine Gesenkhälfte
(5) aufweisen, wobei die Führung (51) mindestens eine an einer Gesenkhälfteneinheit
(2; 3) gehaltene Führungsstange (43) aufweist, die in einer Führungsausnehmung (50)
der anderen Gesenkhälfteneinheit (3; 2) geführt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) Crimpflächen (39, 40) der Gesenkhälften (5) von Stirnseiten ineinandergreifender
Rippen (37) ausgebildet werden und
b) die Führungsstange (43) von einer Verdickung (42) im Endbereich mindestens einer
Rippe (37) einer Gesenkhälfte (5) ausgebildet ist und/oder die Führungsausnehmung
(50) von einem Führungsausnehmungsbereich (45), der von einem Endbereich mindestens
einer Rippe (37) einer Gesenkhälfte (5) ausgeht, gebildet ist, wobei der Führungsausnehmungsbereich
(45) eine im Querschnitt randoffene Führungsausnehmung (50) mit einer zylindersegmentförmigen
Führungsfläche (49) ausbildet.
2. Crimpzangen-Gesenk (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Gesenkhälfteneinheit (2; 3) ein Lagerteil (6) aufweist, mittels dessen
die Gesenkhälfteneinheit (2; 3) verschwenkbar um eine vertikal zu einer Schwenkebene
einer Zangenbacke (68; 69) angeordnete Schwenkachse (72) an der Zangenbacke (68; 69)
montierbar ist.
3. Crimpzangen-Gesenk (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerteil (6) einen Lagerkörper (7) mit
a) einer zylindersegmentartigen Führungsfläche (20) mit einem Führungsdurchmesser
und
b) einer Einsetzfläche (21), im Bereich welcher die Erstreckung des Lagerkörpers (7)
kleiner ist als der Führungsdurchmesser,
aufweist.
4. Crimpzangen-Gesenk (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) die Gesenkhälfteneinheit (2; 3) einen Haltekörper (4) aufweist und
b) die Gesenkhälfte (5) über ein Drehlager (34) verdrehbar um eine Drehachse (35),
die parallel zu der Führungsachse der Führungsstange (43) und/oder der Führungsausnehmung
(50) orientiert ist, an dem Haltekörper (4) gelagert ist.
5. Crimpzangen-Gesenk (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Haltekörper (4) und der Gesenkhälfte (5) eine Rasteinrichtung (36) oder
Verriegelungseinrichtung angeordnet ist, welche die Gesenkhälfte (5) in vorbestimmten
relativen Drehwinkeln zwischen dem Haltekörper (4) und der Gesenkhälfte (5) um die
Drehachse (35) verrastet oder verriegelt.
6. Crimpzangen-Gesenk (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) der Haltekörper (4) und die Gesenkhälfte (5) Führungsflächen (12; 23) aufweisen,
aa) die vertikal zu der Drehachse (35) orientiert sind und
ab) an welchen der Haltekörper (4) und die Gesenkhälfte (5) gegeneinander während
der Drehung um die Drehachse (35) geführt sind,
b) wobei eine Führungsfläche (12) eine Ausnehmung (13; 14) aufweist, in welcher ein
über eine Feder (17) beaufschlagtes Rastelement (18) oder Verriegelungselement angeordnet
ist, und
c) die andere Führungsfläche (23) Rastausnehmungen (24) oder Verriegelungsausnehmungen
aufweist, in welchen das Rastelement (18) oder Verriegelungselement in den vorbestimmten
relativen Drehwinkeln zur Verrastung oder Verriegelung angeordnet ist.
7. Crimpzangen-Gesenk (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung des Drehlagers (34) der Haltekörper (4) einen parallel zur Führungsachse
der Führungsstange (43) und/oder der Führungsausnehmung (50) orientierten Lagerfortsatz
(27) aufweist, der sich durch eine Drehlagerbohrung (30) der Gesenkhälfte (5) erstreckt
und ein axiales Sicherungselement (32) aufweist.
8. Crimpzangen-Gesenk (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesenkhälfteneinheit (2; 3) einen Einlegeanschlag (60) aufweist, welcher vorgibt,
wie weit ein Werkstück in eine von den Gesenkhälften (5) ausgebildete Gesenkaufnahme
(38) eingelegt werden kann.
9. Crimpzangen-Gesenk (1) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Anschlagkörper (52) vorhanden ist, die
a) über ein Anschlagkörper-Drehlager (53) drehbar um eine Anschlagkörper-Drehachse
(54) an einer Gesenkhälfte (5) gelagert ist, wobei die Anschlagkörper-Drehachse (54)
parallel zu einer Aufnahmeachse der Gesenkaufnahme (38) orientiert ist, und
b) mehrere Einlegeanschläge (60a, 60b, ...) aufweist, die über den Umfang um die Anschlagkörper-Drehachse
(54) verteilt angeordnet sind.
10. Crimpzangen-Gesenk (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anschlagkörper-Rasteinrichtung (61) oder Anschlagkörper-Verriegelungseinrichtung
vorhanden ist, die der Anschlagkörper (52) in vorbestimmten Anschlagkörper-Drehwinkeln
des Anschlagkörpers (52) gegenüber der Gesenkhälfte (5) verrastet oder verriegelt.
11. Crimpzangen-Gesenk (1) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) der Anschlagkörper (52) und die Gesenkhälfte (5) Anschlagkörper-Führungsflächen
aufweisen,
aa) die vertikal zur Anschlagkörper-Drehachse (54) orientiert sind und
ab) an welchen der Anschlagkörper (52) und die Gesenkhälfte (5) gegeneinander während
der Drehung um die Anschlagkörper-Drehachse (54) geführt sind,
b) wobei eine Anschlagkörper-Führungsfläche eine Ausnehmung (62) aufweist, in welcher
ein über eine Feder (63) beaufschlagtes Anschlagkörper-Rastelement (64) oder Anschlagkörper-Verriegelungselement
angeordnet ist, und
c) die andere Anschlagkörper-Führungsfläche Anschlagkörper-Rastausnehmungen (66a,
66b, ...) oder Anschlagkörper-Verriegelungsausnehmungen aufweist, in welchen das Anschlagkörper-Rastelement
(64) oder Anschlagkörper-Verriegelungselement in den vorbestimmten relativen Anschlagkörper-Drehwinkeln
zur Verrastung oder Verriegelung angeordnet ist.
12. Crimpzangen-Gesenk (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung des Anschlagkörper-Drehlagers (53) die Gesenkhälfte (5) einen Anschlagkörper-Lagerfortsatz
(55) aufweist, der sich durch eine Anschlagkörper-Drehlagerbohrung (57) des Anschlagkörpers
(52) erstreckt und auf der der Gesenkhälfte (5) abgewandten Seite des Anschlagkörpers
(52) ein axiales Sicherungselement (58) aufweist.
13. Crimpzangen-Gesenk (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) die beiden Gesenkhälfteneinheiten (2, 3) und/oder
b) die beiden Lagerteile (6) und/oder
c) die beiden Gesenkhälften (5)
identisch ausgebildet sind.
14. Crimpzange (67) mit Zangenbacken (68, 69), an welchen Gesenkhälfteneinheiten (2, 3)
eines Crimpzangen-Gesenks (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche gehalten sind.
15. Crimpzange (67) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Gesenkhälfteneinheit (2; 3) über ein Kraft-Weg-Ausgleichselement
(86) abgestützt ist.