Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Druckform, insbesondere eine Reliefdruckplatte, die als
Klischee zum direkten Bildabdruck verwendet wird. Ferner betrifft die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer gattungsgemäßen Druckform.
Stand der Technik
[0002] Im starken Wettbewerb der Verpackungsindustrie und auch zunehmend im Corporate Design
von Unternehmen gilt es, die Aufmerksamkeit der Kunden durch immer neue optische und
haptische Effekte anzusprechen. Den häufigsten Einsatz in der Veredelung von besonders
hochwertigen Verpackungen, Visitenkarten und anderen Werbeträgern wie Etiketten nimmt
dabei das Heißfolienprägen, auch Prägefoliendruck genannt, ein.
[0003] Hierbei werden unter der Wirkung von Druck, Temperatur und Kontaktzeit Transferschichten
einer Prägefolie mit Hilfe eines Prägewerkzeugs (Prägestempel/Prägeklischee) auf das
Material übertragen, das dabei eine bleibende Formänderung erfährt. Diese Prägestempel
bestehen meist aus Magnesium, Kupfer oder Stahl und werden über einen Ätzvorgang hergestellt.
Um dem zunehmenden Handel mit Plagiaten entgegenzuwirken spielen neben einem außergewöhnlichen
Produktdesign auch immer häufiger holografische Effekte in Form von Schutzmustern
eine Rolle. Hierzu werden Prägeformen benötigt, die eine Kombination aus Hochdruck
und Tiefdruck ermöglichen. Durch die Gestaltung des Tiefdruckmusters des Prägestempels
in Form von Rillen oder dem guillochierten Muster (Raster aus gekreuzten Linien) kann
das Drucken von Schutzmustern mit holografischen Elementen bzw. Lentikulareffekt (Bilder,
die sich mit dem Betrachtungswinkel ändern), wie sie bei Wertpapieren zu finden sind,
realisiert werden.
[0004] Prägestempel die sowohl einen Hochdruck sowie einen Tiefdruck ermöglichen, werden
derzeit mit Hilfe von CNC-Fräsen über Mikro- und Nanogravurtechniken hergestellt.
Hier besteht jedoch das Problem, dass aufgrund des Durchmessers des jeweiligen Fräskopfs
oder einer mechanischen Einwirkung des Gravierstetes auf das Metall, welche die Wände
nebeneinanderstehender Rillen deformieren kann, nur eine maximale Bildauflösung von
20 Linien pro Zentimeter erreicht werden kann. Diese Auflösung ist für hohe Sicherheits-
und Qualitätsstandards oft nicht ausreichend. Dies liegt insbesondere daran, dass
die Sicherheit der Wertpapiere u.a. durch die Einmaligkeit eben des Schutzmusters
gewährleistet wird, die direkt von der Liniendichte und der Wiederholungsgenauigkeit
dieser Linien auf dem Abdruck abhängig ist.
[0005] Ferner, beim Gravieren der Rillen mit einer Tiefe von 20 bis 80 µm werden die Rillenwände
aufgrund der Gravierstiftform schräg, wodurch die Liniengrenzen beim Abdruck nicht
immer eine klare und genaue Abbildung haben.
[0006] Außerdem wird für die Herstellung eines Prägestempels mit der Grafurtechnik die 10-Fache
Bearbeitungszeit im Vergleich zur Herstellung mit dem Ätzverfahren benötigt, wodurch
eine Herstellung ab Losgröße 1 nicht wirtschaftlich realisiert werden kann. Dies liegt
unteranderem daran, dass die Form nach dem Fräsen oder Gravieren mechanisch bearbeitet
werden muss, um Grat und Späne zu entfernen.
[0007] Konkret bestehen Hologramme und Schutzmuster größtenteils aus einem Muster von sehr
feinen punkt- und streifenförmigen Strukturen. Während das Muster bei den meisten
Hologrammen aus schwarzen Zonen innerhalb eines lichtdurchlässigen Films besteht,
existiert es bei bestimmten Hologrammarten in Form von Erhebungen und Vertiefungen
an der Oberfläche. Diese Strukturen können mit Hilfe von Prägeverfahren vervielfältigt
werden. Hierzu werden Prägewerkzeuge verwendet, auf deren Oberflächen die Negativ-Formen
der Strukturen vorhanden sind. Die Fertigung der Prägewerkzeuge holografischer Anwendungen
und Schutzmuster wird wie anfänglich bereits erwähnt nach aktuellem Stand der Technik
mit Hilfe unterschiedlicher Fräs- und Graviertechniken realisiert.
[0008] Einige Hersteller derartiger Druckplatten, welche beispielsweise für 2D-Hologramme
verwendet werden, nutzen Magnesiumplatten mit einer Dicke von 1 bis 7 mm oder mikrogravierte
Messingplatten mit einer Dicke von 3 bis 7 mm. Der holografische Effekt wird durch
wechselnde Reflexionen bzw. Lichtbrechungen und Schattierungseffekte des Prägebildes
erzeugt. Auch die Herstellung von kommerziell verfügbaren dreidimensionalen Hologrammfolien,
wie sie zur Herstellung von Hologrammetiketten verwendet werden, verlangt aufwendig
hergestellte Master-Hologramme sowie die dazu passenden Prägestempel.
[0009] Bei einem weiteren bekannten Verfahren zur Herstellung von Prägeklischees für das
Prägen von Hologrammen in metallische Blechwerkstoffe wird eine holografische Masterstruktur
mittels eines maskenlosen Belichters in Fotoresist auf ein Siliziumsubstrat übertragen.
Das Prägewerkzeug wird dann in einem galvanischen Abformprozess hergestellt. Zur Erzeugung
des holografischen Effektes wird die Oberfläche des Bleches so umgeformt, dass diese
bei Beleuchtung mit weißem Licht, je nach Blickwinkel unterschiedliche Farben reflektiert,
wodurch das Motiv hinter der Oberfläche zu liegen scheint. Jedoch zeichnet sich auch
dieses Verfahren durch einen sehr hohen Zeit- und Energieaufwand aus.
[0010] Eine Alternative zur Herstellung von Prägestempel bzw. Prägeklischees über spanende
Verfahren wie dem Fräsen und Gravieren stellt das Ätzen dar. Diese Verfahren ist insbesondere
bei der Herstellung von Prägeklischees für das Heißfolienprägen etabliert und ermöglich
eine kostengünstige Produktion ab Losgröße 1. Für den Ätzprozess werden dabei Ätzautomaten
eingesetzt. Im Gegensatz zur PCB-Herstellung oder dem Stahlätzen von Formteilen wird
zur Fertigung von Prägeklischees das Metall nicht durchgeätzt, sondern eine Kontur
in das Vollmaterial eingeätzt. Das Konturätzen ist deutlich schwieriger, da Parameter
wie Säurestärke, Temperatur des Säurebades, Umdrehung der Maschinenschaufeln im Säurebad
und auch der Anteil an bereits gelöstem Metall in dem Säurebad einen Einfluss auf
die Ätzgeschwindigkeit und somit auf die Ätztiefe nach einer bestimmten Zeit besitzen.
Zusätzlich beeinflussen diese Parameter auch die Qualität des Ätzbildes.
[0011] Bei der ätztechnischen Herstellung von Prägeklischees kommen ausschließlich einstufige
Ätzverfahren zum Einsatz. Hierdurch wird eine einheitliche Konturtiefen erreicht.
Die für holografische Effekte notwendigen unterschiedlichen Tiefen werden mit den
aktuell etablierten Verfahrensabläufen jedoch nicht erreicht.
[0012] Auf Grund der hohen Kosten für die Herstellung von Prägeklischees und Prägestempel
zur Herstellung von 2D-Hologrammen wird zum Erzeugen von holografischen Effekten meist
eine fertige Endloshologrammfolie mit einem Streumuster, welches frei platziert werden
kann, eingesetzt. Der holografische Effekt wird bei diesen Folien jedoch nur durch
einen Farbwechsel simuliert. 3D-Effekte und Lentikulareffekte sind hiermit nicht erreichbar.
[0013] Im Bereich des Heißfolienprägens werden derzeit die optischen und haptischen Effekte
ausschließlich durch das Hervorstehen der Oberfläche und durch den Kontrast der Folien
zum Bedruckstoff erreicht. Das direkte Heißfolienprägen von holografischen Effekten
und Lentikulareffekten ist mit den derzeit mittels dem einstufigen Ätzverfahren hergestellten
Prägeklischees nicht möglich und daher Bestand der zu lösenden Aufgabe vorliegender
Erfindung.
Darstellung der Erfindung
[0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Druckform, insbesondere eine Reliefdruckplatte
oder ein Prägeklischee, bereitzustellen, die den Druck von holografischen Bildern,
insbesondere holografischen Schutzmustern, und Lentikulareffekten ermöglicht, insbesondere
im Bereich des Heißfolienprägens. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung einer gattungsgemäßen Druckform, dass einerseits die
Herstellung einer derartigen Druckform überhaupt erst ermöglicht und andererseits
eine kostengünstige und zeitsparende Produktion ermöglicht.
[0015] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Druckform nach Anspruch 1 sowie ein Verfahren
zur Herstellung einer gattungsgemäßen Druckform nach Anspruch 11. Bevorzugte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben, wobei der Gegenstand der
die Druckform betreffenden Ansprüche im Rahmen der beiden Verfahren zur Herstellung
einer Druckform zum Einsatz kommen kann und umgekehrt. Ferner können die im Rahmen
des ersten bzw. zweistufigen Ätzverfahren zur Herstellung der Druckform beschriebenen
Verfahrensschritte bzw. Verfahrensmerkmale im zweiten bzw. einstufigen Ätzverfahren
zum Einsatz kommen und umgekehrt.
[0016] Hierbei ist einer der Grundgedanken der vorliegenden Erfindung, dass einerseits eine
Druckform bereitgestellt wird, die zumindest einen Reliefdruckbereich für den Hochdruck
aufweist, wobei in dem Reliefdruckbereich ein Muster oder Bild (z.B. Bild eines Schutzmusters)
in Form von Rillen für den Tiefdruck vorgesehen ist, wobei die Rillen Wände aufweisen,
deren Oberfläche in etwa senkrecht zu einer Ebene des Reliefdruckbereichs ausgebildet
ist und die Oberfläche der Wand in einem Bodenbereich der Rille schräg zur gegenüberliegenden
Wand ausgeführt ist.
[0017] Ein weiterer Grundgedanke der vorliegenden Erfindung liegt darin, ein zweistufiges
Ätzverfahren zur Herstellung einer gattungsgemäßen Druckform bereitzustellen, wobei
in einem ersten Schritt das Muster oder Bild (Bild des Schutzmusters oder von holografischen
Elementen) auf eine fotolackbeschichtete Form oder Platte übertragen wird, anschließend
in einem ersten Ätzprozess das Muster oder Bild in Form von Rillen in das Material
der Form oder Platte geätzt wird und zur Vorbereitung eines zweiten Ätzprozesses für
den Hochdruck-Bereich eine Schutzlösung in die zuvor geätzten Rillen eingebracht wird,
um diese zu versiegeln. Anschließend wird mit dem zweiten Ätzprozess das eigentliche
Prägemotiv, der Reliefdruckbereich für den Hochdruck geätzt.
[0018] Auf diese Weise kann eine Druckform bereitgestellt werden, die einerseits die Vorteile
der beiden Drucktechniken "Hochdruck" und "Tiefdruck" vereinigt, wodurch beispielsweise
das direkte Heißfolienprägen von holografischen Effekten und Lentikulareffekten ermöglicht
wird, anderseits die Prägequalität oder Druckqualität gegenüber bekannten Druckformen,
die mittels Fräs- und Graviertechniken realisiert sind, erheblich gesteigert werden.
Die verbesserte Prägequalität kann einerseits durch eine erhöhte Bildauflösung erreicht
werden, da die Abstände zwischen einzelnen Linien nicht mehr von der Werkzeuggröße
sowie einer plastischen Verformung, die durch Einwirken des Werkzeugs, insbesondere
des Gravierstiftes, verursacht werden kann, limitiert sind. Somit wird es ermöglicht,
die erzielbare Liniendichte auf bis zu 90 Linien pro 1 cm und mehr zu erhöhen. Andererseits
trägt die erzielbare Rillenkontur, insbesondere die Tatsache, dass die Rillenwände
zumindest in einem Oberen Bereich der Rille gerade, d.h. in etwa senkrecht zu der
Druckfläche des Reliefdruckbereichs, ausgebildet sind, zu einer Verbesserung der Prägequalität,
insbesondere einer Erhöhung der Genauigkeit der Liniengrenzen des Musters oder Bilds
bei. Ferner ermöglicht die Herstellung der Druckform im zweistufigen Ätzverfahren
eine drastische Verkürzung der Bearbeitungszeit gegenüber den herkömmlichen Fräs-
und Graviertechniken wodurch ein kostengünstiges und zeitsparendes Herstellungsverfahren
bereitgestellt werden kann.
[0019] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weist eine Druckform, insbesondere
eine Reliefdruckplatte, mindestens einen Reliefdruckbereich für den Hochdruck, der
mit einem vorgegebenen, zusätzlichen Muster in Form von Rillen für den Tiefdruck versehen
und für die Auftragung einer Farbe und/oder einer Folie auf seine gesamte Oberfläche
bestimmt ist, auf. Die Rillen werden hierbei bevorzugt durch Ätzen der Druckform erzeugt
und sind derart gestaltet, dass die Rillen Wände aufweisen, deren Oberfläche in einem
oberen Bereich der Rille jeweils einen Winkel α von 70° bis 90° mit einer Ebene des
Reliefdruckbereichs bilden und die Oberfläche der Wand in einem unteren Bereich der
Rille, insbesondere in einem Bodenbereich der Rille, zumindest teilweise schräg zur
gegenüberliegenden Wand ausgeführt ist.
[0020] Ferner ist es vorteilhaft, wenn die beiden sich gegenüberliegenden Wände der Rillen
im oberen Bereich jeweils einen Winkel α von 80° bis 90°, bevorzugt von 85° bis 90°,
mit der Ebene des Reliefdruckbereichs bilden und die sich gegenüberliegenden Wände
im untere Bereich der Rille bevorzugt einen Winkel β von 0° bis 20°, bevorzugt von
5° bis 15°, zu einer gedachten Linie aufweisen, die parallel zur Ebene des Reliefdruckbereichs
ist, so dass die Rille im Querschnitt die Form eines Sacklochs aufweist.
[0021] Gemäß einem weiteren Aspekt erstreckt sich der obere Bereich der Rillenwände bis
zu einer Tiefe von 30 bis 500 µm in die Druckform, insbesondere in die Reliefdruckplatte,
hinein.
[0022] Weiterhin ist es bevorzugt, wenn ein Längenverhältnis zwischen dem oberen Bereich
und dem unteren Bereich der Rille 3 zu 1, bevorzugt 5 zu 1, und weiter bevorzugt 10
zu 1 beträgt.
[0023] Hierbei können in vorteilhafter Weise die Rillen des zusätzlichen Musters eine Tiefe
von 50 bis 1000 µm, bevorzugt 70 bis 700 µm, weiter bevorzugt von 80 bis 600 µm, aufweisen.
[0024] Des Weiteren ist es bevorzugt, wenn eine Höhe (Dicke) der Druckformoberfläche auf
der Seite des Reliefdruckbereichs 900 bis 1800 µm, bevorzugt von 1000 bis 1300 µm,
beträgt. Hierbei ist unter Höhe bzw. Dicke der Anteil zu versehen, der von der ursprünglichen
Druckform bzw. Reliefdruckplatte weggeätzt wurde, um den Reliefdruckbereich auszubilden.
[0025] Hierbei ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung unter dem Begriff "Druckformoberfläche"
der Bereich der Druckform bzw. der Reliefdruckplatte zu verstehen, auf welchen später
beispielsweise eine Farbe für den Druck aufgetragen wird.
[0026] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Druckform, insbesondere die Druckplatte,
zumindest teilweise aus Kupfer, Magnesium, Zink, Stahl oder dergleichen ausgebildet.
[0027] Des Weiteren ist es Vorteilhaft, wenn zumindest ein Abschnitt der Oberfläche des
Reliefdruckbereichs eine Kornstruktur aufweist, die durch auf der Oberfläche verteilte
Rasterpunkte ausgebildet ist, wobei die Tiefe der Kornstrukturvertiefungen (Rasterpunkte)
bevorzugt 5 bis 25 µm, weiter bevorzugt 10 bis 35 µm, beträgt. Hierbei ist es ferner
bevorzugt, wenn die Rasterpunkte gleichmäßig auf der Oberfläche verteilt sind. Vorzugsweise
weist der Reliefdruckbereich zumindest einen Bereich auf, der nicht mit dem Muster
für den Tiefdruck versehen ist, d.h. als üblicher Bereich für das typographische Druckerfahren
ausgeführt ist. Zusätzlich oder alternativ kann mindestens ein weiterer Reliefdruckbereich
vorgesehen sein, der kein Muster für den Tiefdruck aufweist, somit einen üblichen
Bereich für das typographische Druckverfahren darstellt.
[0028] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist die Oberfläche
der Druckform, insbesondere einer Reliefdruckplatte aus Stahl, zumindest auf der Seite
des Reliefdruckbereichs mit einer metallischen Schutzschicht versehen, wobei diese
bevorzugt aus der Titangruppe ausgewählt ist. Hierbei ist es ferner bevorzugt, dass
die Schutzschicht durch ein Metallspritzverfahren wie Flamm-, Pulver-, Lichtbogen-
und Plasmaspritzen aufgebracht ist.
[0029] Auf diese Weise kann die Verschleißfestigkeit der Druckform, insbesondere der mit
dem Reliefdruckbereich versehenen Oberfläche, gesteigert und somit die Standzeit der
Druckform erhöht werden.
[0030] Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer
Druckform, insbesondere der oben beschriebenen Druckform, umfassend zumindest die
nachfolgend genannten Schritte:
Einbringen von Rillen eines vorgegebenen Musters für den Tiefdruck in einen Reliefdruckbereich
einer Druckform, insbesondere einer Reliefdruckplatte, mittels eines ersten Ätzprozesses,
Verschließen der durch den ersten Ätzprozess erzeugten Rillen mittels bevorzugt einer
Schutzlösung, und
Entfernen des Materials der Druckform außerhalb eines Musterumrisses des vorgegebenen
Musters, insbesondere außerhalb eines Reliefdruckbereichs, mittels eines zweiten Ätzprozesses,
um den Reliefdruckbereich für den Hochdruck zu bilden.
[0031] Ferner ist es bevorzugt, wenn vor dem ersten Ätzprozess auf eine lichtempfindliche
Schicht der Druckform ein Abbild des zu erzeugenden Musters für den Tiefdruck aufgebracht
und entwickelt wird. Zusätzlich oder alternativ kann vor dem zweiten Ätzprozess auf
eine lichtempfindliche Schicht der Druckform, die bevorzugt nach dem ersten Ätzprozess
auf die Druckform aufgebracht wurde, ein Abbild eines endgültigen Prägemotives für
den Reliefbereich für den Hochdruck aufgebracht und entwickelt werden.
[0032] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn der erste und/oder zweite Ätzprozess oder der
einstufige Ätzprozess unter gleichzeitiger Rotation der Druckform und Rotation von
Schaufeln für das Umrühren der Ätzlösung erfolgt, wobei das Rotieren der Druckform
bevorzugt mit einer konstanten Geschwindigkeit durchgeführt wird und das Rotieren
der Schaufeln bevorzugt mit einer variablen Geschwindigkeit durchgeführt wird.
[0033] Hierbei werden für gewöhnlich der erste und/oder zweite Ätzprozess oder der einstufige
Ätzprozess in Ätzautomaten durchgeführt, die einen Rotations-Plattenteller aufweisen,
auf den die zu ätzende Druckform, insbesondere Reliefdruckplatte, aufgespannt wird
und dann während des Ätzvorgangs rotiert wird. Der Rotations-Plattenteller kann hierbei
aus dem Ätzautomaten herausschwenkbar sein, um die Befestigung der Druckform an den
Rotations-Plattenteller zu erleichtern und befindet sich für gewöhnlich während des
Ätzvorgangs in einer horizontalen Ausrichtung.
[0034] Des Weiteren ist es vorteilhaft, in dem Ätzautomaten zwei Schaufelpaare mit unterschiedlichen
Größen einzusetzen. Das erste Schaufelpaar weist hierbei eine gängige Größe mit einem
Durchmesser von ca. 110 bis 120 mm auf. Das zweite Schaufelpaar wird mit einem kleineren
Durchmesser versehen, beispielsweise mit einem Durchmesser von ca. 105 bis 115 mm.
Auf diese Weise erzeugt das kleinere Schaufelpaar einen wesentlich feineren Sprühnebel,
welcher die Abbildungsqualität des Ätzprozesses erheblich steigert.
[0035] Hierbei sind die absoluten Durchmesser der beiden Schaufelpaare nicht ausschlaggebend,
was wichtig ist, ist dass das kleinere Schaufelpaar etwas weniger in die Ätzflüssigkeit
eintaucht als das größere Schaufelpaar, wobei der Durchmesserunterschied so gewählt
ist, dass das Schaufelpaar mit dem kleineren Durchmesser um ca. 1 bis 3 mm weniger
tief als das Schaufelpaar mit dem größeren Durchmesser in die Ätzflüssigkeit eintaucht.
Auf diese Weise wird es ermöglicht, dass das Schaufelpaar mit dem kleineren Durchmesser
die Ätzflüssigkeit feiner versprüht, also einen feineren Sprühnebel erzeugt, wodurch
die Abbildungsqualität des Ätzprozesses erheblich gesteigert werden kann. Das Schaufelpaar
mit dem kleineren Durchmesser taucht ca. 5 bis 10 mm in die Ätzflüssigkeit ein. Das
Schaufelpaar mit dem größeren Durchmesser taucht hingegen etwa 8 bis 15 mm tief in
die Ätzflüssigkeit ein.
[0036] Hierbei können je nach Größe des Ätzautomaten 5 bis 9 Schaufelpaare auf den Drehwellen
vorgesehen werden. Der entscheidende Vorteil dieser Anordnung liegt in der feinen
Vernebelung des Ätzbades zu der zu ätzenden Platte.
[0037] Es ist ferner bevorzugt, wenn für die Bildung der Rillen mit einer annähernd senkrechten
Wandfläche das Ätzen im ersten Ätzprozess für eine vorbestimmte erste Zeit t
1 mit einer ersten Rotationsgeschwindigkeit der Schaufeln durchgeführt wird und dann
in einem zweiten Schritt für eine vorbestimmte zweite Zeit t
2 mit einer zweiten Rotationsgeschwindigkeit der Schaufeln durchgeführt wird, wobei
die Drehzahl der ersten Rotationsgeschwindigkeit höher gewählt ist als die Drehzahl
der zweiten Rotationsgeschwindigkeit, insbesondere um 70 bis 150 U/min höher gewählt
ist.
[0038] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die erste Rotationsgeschwindigkeit der Schaufeln
in einem Bereich von 500 bis 700 U/min, bevorzugt 500 bis 630 U/min, liegt und die
zweite Rotationsgeschwindigkeit der Schaufeln in einem Bereich von 400 bis 600 U/min,
bevorzugt 480 bis 530 U/min, liegt.
[0039] Um den oben beschriebenen mehrstufigen Prozess mit einem ersten Ätzprozess und einem
zweiten Ätzprozess einer Druckform, insbesondere einer universellen Druckform (Druckform-Bildträger)
eines gemischten Typs zu vereinfachen, wird gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer gattungsgemäßen Druckform vorgeschlagen,
bei dem auf den zweistufen Ätzprozess verzichtet werden kann.
[0040] Hierzu wird ein spezieller Film vorgeschlagen, der einerseits alle Bildeigenschaften
(Muster) mit einer Ätztiefe von 70 bis 700 µm und andererseits die Ätztiefe der Druckelemente
auf einen erforderlichen Wert von 10 bis 35 µm einschränkt, indem die höchstmöglichen
Kennwerte mit den ausgewählten Druckelementen erreicht werden. Dabei kann das überflüssige
Metall der nicht druckenden Bereiche mit dem fortlaufenden Ätzprozess von allen Seiten
bis zu einer Tiefe von 1.800 bis 3.500 µm entfernt werden.
[0041] Die Herstellung einer solchen Abbildung auf einer lichtempfindlichen Schicht wird
durch die Herstellung eines Rasternetzes mit Maßen von Punkten und einer Liniendicke
von 10 bis 120 µm erreicht. Der Abstand zwischen bildfreien bzw. musterfreien Flächen
kann 10 bis 50 µm betragen.
Durch Herstellung eines derartigen Films (lichtempfindlichen Schicht) kann auf die
Herstellung zweier separater Filme, wie im obigen zweistufigen Verfahren, verzichtet
werden, wodurch einerseits die Herstellung des Films bzw. der lichtempfindlichen Schicht
vereinfacht wird, da es nicht notwendig ist, die beiden Filme zu überlagern, d.h.
den zweiten Film passgenau an der Position auf der Druckform anzubringen, wo vorher
der erste Film aufgebracht war, und andererseits kann auf einen zweiten Ätzprozess
verzichtet werden. Dies hat weiterhin den Vorteil, dass auf die Druckform, insbesondere
die Rillen, die im bisherigen ersten Ätzprozess erzeugt wurden, keine Schutzschicht
aufgebracht werden muss. Entsprechend kann das komplette Herstellungsverfahren vereinfacht
und somit die Kosten reduziert werden. Des Weiteren kann durch den Wegfall der Überlagerung
der bisherigen zwei Filme die Druckqualität erhöht werden.
[0042] Entsprechend betrifft die vorliegende Erfindung ein weiteres Verfahren zur Herstellung
einer Druckform, insbesondere der oben beschriebenen Druckform, umfassend zumindest
die nachfolgend genannten Schritte:
Aufbringen auf eine lichtempfindliche Schicht der Druckform ein Abbild eines endgültigen
Prägemotives, wobei das Abbild die Kontur (Linien) mindestens eines Reliefdruckbereichs
für den Hochdruck sowie die Kontur (Linien) mindestens eines vorgegebenen Musters
für den Tiefdruck umfasst,
Einbringen von Rillen des vorgegebenen Musters für den Tiefdruck in den Reliefdruckbereich
und Entfernen des Materials der Druckform außerhalb der Kontur des mindestens einen
Reliefdruckbereichs mittels eines einstufigen Ätzprozesses.
[0043] Ferner ist es vorteilhaft, wenn das auf die lichtempfindliche Schicht der Druckform
aufgebrachte Abbild zumindest eine weitere Kontur (Linien) für eine Kornstruktur aufweist.
[0044] Hierbei ist es des Weiteren bevorzugt, dass die Kontor des Films für das vorgegebene
Muster eine Liniendicke von 10 bis 120 µm aufweist und die Abstände zwischen den Linien
bevorzugt in einem Bereich von 10 bis 100 µm liegen, womit die Tiefe der Rillen des
vorgegebenen Musters auf einen Bereich von 70 bis 300 µm begrenzt ist, und die Kontur
für die Kornstruktur eine Liniendicke von 10 bis 50 µm aufweist und die Abstände zwischen
den Linien bevorzugt in einem Bereich von 25 bis 100 µm liegen, womit die Tiefe der
Kornstruktur auf einen Bereich von 10 bis 35 µm begrenzt ist.
[0045] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn ein Abstand zwischen bildfreien bzw. musterfreien
Flächen des auf die lichtempfindliche Schicht der Druckform aufgebrachten Abbilds
zwischen 10 bis 50 µm beträgt, wobei die Liniendicken der jeweiligen Konturen bevorzugt
derart gewählt sind, dass unabhängig von der Dauer des Ätzprozesses keine Tiefe erreicht
wird, die größer als die vorbestimmten Bereiche 70 bis 300 µm (Rillen für den Tiefdruck)
bzw. 10 bis 35 µm (Kornstruktur) ist.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0046] Weitere Merkmale und Vorteile einer Vorrichtung, einer Verwendung und/oder eines
Verfahrens ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsformen unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren. Weitere in diesem Zusammenhang genannte Modifikationen
bestimmter Merkmale können jeweils einzeln miteinander kombiniert werden, um weitere
Ausführungsformen auszubilden. Von diesen Figuren zeigt:
- Fig. 1
- eine Gesamtansicht einer Ausführungsform einer offenbarungsgemäßen Reliefdruckplatte;
- Fig. 2
- zeigt eine Schnittansicht entlang der Linie A - A in Fig. 1,
- Fig. 3
- zeigt eine vergrößerte Schnittansicht der Druckform von Fig. 1,
- Fig. 4
- zeigt eine Gesamtansicht eines Films für einen ersten Ätzprozess zur Herstellung des
Musters der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform für den Tiefdruck,
- Fig. 5
- zeigt eine Gesamtansicht eines Films für einen zweiten Ätzprozess zur Herstellung
des endgültigen Prägemotives für den Hochdruck,
- Fig. 6
- zeigt eine Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform einer offenbarungsgemäßen
Reliefdruckplatte,
- Fig. 7
- zeigt eine Gesamtansicht eines Films für das einstufige Ätzverfahren,
- Fig. 8
- zeigt ein universelles Beispiel einer Druckform mit verschiedenen Linien und Rasterpunkten
hergestellt im einstufigen Ätzverfahren,
- Fig. 9
- zeigt eine vergrößerte Schnittansicht von Rillen, die mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens hergestellt wurden, und
- Fig. 10
- zeigt eine schematische Seitenansicht zweier Schaufelpaare für einen Ätzautomaten
die auf einer gemeinsamen Drehwelle angeordnet sind.
Beschreibung von Ausführungsformen
[0047] Gleiche Bezugszeichen, die in verschiedenen Figuren aufgeführt sind, benennen identische,
einander entsprechende, oder funktionell ähnliche Elemente.
[0048] Figur 1 zeigt eine Gesamtansicht einer Ausführungsform einer offenbarungsgemäßen
Reliefdruckplatte. Wie der Figur 1 entnommen werden kann, weist die offenbarungsgemäße
Reliefdruckplatte 1 einen Reliefdruckbereich 2 für den Hochdruck auf, welcher in der
gezeigten Ausführungsform die Form eines Eichenbaumblattes mit zwei darunter angeordneten
Eicheln aufweist. Des Weiteren weist die dargestellte Reliefdruckplatte 1 ein Muster
4 auf, das in dem Reliefdruckbereich 2 angeordnet ist und für den Tiefdruck dient.
Das Muster 4 soll in dem gezeigten Ausführungsform die Blattandern der Laubblätter
(Eichenbaumblätter) sowie die Hülse der Eicheln hervorheben bzw. diesen eine Struktur
verleihen. Der Reliefdruckbereich 2 ist hierbei für das Auftragen einer Farbe bzw.
einer Folie auf dessen gesamter Oberfläche 3 bestimmt. Der Nichtdruckbereich 9, welcher
durch den später beschriebenen zweiten Ätzprozess weggeätzt wird, ist durch eine Schraffur
hervorgehoben. Auf diesen Bereich wird bei der späteren Verwendung der Druckform keine
Farbe aufgetragen, weshalb dieser nicht zu dem Druckergebnis beiträgt, entsprechend
ein Nichtdruckbereich ist.
[0049] Figur 2 zeigt eine Schnittansicht entlang der Linie A - A in Fig. 1. Wie die Figur
2 illustriert, kann eine offenbarungsgemäße Reliefdruckplatte eine Dicke von 1 bis
7 mm aufweisen, wobei der Reliefdruckbereich 2, welcher durch den zweiten Ätzprozess
hergestellt wird, eine Höhe bzw. Dicke von beispielsweise 0,9 - 1,8 mm aufweisen kann.
In der dargestellten Ausführungsform weist die Reliefdruckplatte 1 mehrere Reliefdruckbereiche
(drei Eichenbaumblätter sowie zwei Eicheln) auf, die jeweils mit ausgeätzten Mustern
4, bzw. Rillen, die durch den ersten Ätzprozess erzeugt wurden, versehen sind. Wie
die Figur 2 auch zeigt, kann die Tiefe des Musters 4 in einem Bereich von 70 bis 700
µm variiert werden. Ferner kann wie ebenfalls in Figur 2 gezeigt ist, der Reliefdruckbereich
2 zusätzlich mit einer Kornstruktur 5 versehen sein (siehe auch Fig. 3). Die Kornstruktur
5 kann eine Tiefe von 10 bis 35 µm aufweisen. Die Kornstruktur kann zur weiteren Erhöhung
des Schutzgrads des Musters vorgesehen sein. Die Kornstruktur 5 besteht für gewöhnlich
aus geleichmäßig auf der Oberfläche 3 verteilte Rasterpunkte.
[0050] Die Auftragung der Farbe auf solch eine Druckform bzw. Reliefdruckplatte erfolgt
gleichmäßig auf die gesamte Oberfläche des Reliefdruckbereichs mittels einer herkömmlichen
Farbwalze, die für den Druck nach dem typographischen Verfahren verwendet wird, oder
mit einer Walze, die für die Auftragung der Fabre auf eine Matrix beim Tiefdruckverfahren
eingesetzt wird (Matrixwalze) derart, dass die gesamte Oberfläche 3 des Druckbereichs
mit einem Reliefmuster (für den Hochdruck) mit Farbe bedeckt wird und die Rillen des
ausgeätzten Musters 4 für den Tiefdruck gut mit Farbe oder Folie befüllt werden, allerdings
ohne nachfolgend die Überschüsse von Farbe oder Folie von dem bedruckten Material
wieder zu entfernen. Die Dicke der Farbe oder Folie auf den bedruckten Materialien
für den Hochdruck kann zwischen 6 bis 30 µm variieren.
[0051] Figur 3 zeigt eine vergrößerte Schnittansicht der Druckform von Figur 1 und der Schnittdarstellung
von Figur 2. Wie der Figur 3 auf der rechten Seite der Abbildung entnommen werden
kann, kann der Boden 6 der durch den ersten Ätzprozess erzeugten Rillen 4 ebenfalls
ein Linienraster aufweisen. Hierbei kann das Linienraster auf dem Boden 6 durch eine
Kornstruktur in Form eines Linienrasters und/oder durch eingravierte Linien ausgebildet
werden. Derartige Linienraster können auf dem Boden 6 der Rillen 4 vorgesehen werden,
die den Tiefdruckbereich der Druckform bilden, und zwar unabhängig davon, ob der jeweilige
Reliefdruckbereich 2 mit einer Kornstruktur 5 versehen ist oder nicht. Für gewöhnlich
wird das Linienraster auf dem Boden 6 während des ersten Ätzprozesses erzeugt.
[0052] Wie der Figur 3 ebenfalls gut zu entnehmen ist, sind die Wände der Rillen 4 in einem
oberen Bereich der Rillen annähernd vertikal ausgebildet, d.h. zu der Oberfläche 3
des Reliefdruckbereichs 2 annähernd senkrecht ausgebildet. Die Figur 3 veranschaulicht
ferner, dass die Rillen 4 in einem unteren Bereich, insbesondere in einem Bodenbereich
der Rillen, schräg zur gegenüberliegenden Wand derselben Rille verlaufen. Hierbei
sind für gewöhnlich die Rillen 4 tiefer ausgebildet als die Vertiefungen der Kornstruktur
5 sowie die Rillen des Linienrasters.
[0053] Figur 4 zeigt eine Gesamtansicht eines Films für einen ersten Ätzprozess zur Herstellung
des Musters 4 der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform für den Tiefdruck, insbesondere
für die Blattandern der Laubblätter sowie die Struktur der Hülse der Eichel, welche
hier als Kornstruktur 5 ausgebildet ist. Dieser Film bzw. Fotolack (im Englischen
"Photoresist") wird auf eine vorbereitete Stahlblatte (bzw. Substrat mit Metalloberfläche
in Vorbereitung auf die Durchführung eines ersten Ätzprozesses aufgebracht. Der Fotolack
mit dem entsprechend entwickelten Bild dient als Maske für den nachfolgenden Ätzprozess
(bzw. fotolithografische Strukturierung der Reliefdruckplatte). Mittels des ersten
Ätzprozesses werden in die Metalloberfläche des Substrats Rillen entsprechend der
Form des gezeigten Bilds bzw. des der dadurch erzeugten lithografischen Maske erzeugt.
[0054] Figur 5 zeigt eine Gesamtansicht eines Films für einen zweiten Ätzprozess zur Herstellung
des endgültigen Prägemotives für den Hochdruck. Wie der Figur 5 entnommen werden kann,
weist der zweite Film die Form der zu erzeugenden Außenkontur des abzubildenden, endgültigen
Prägemotives für den Reliefbereich 2 auf. Der hier dargestellte zweite Film bzw. Fotolack
wird auf die Metalloberfläche des Substrats aufgebracht, nachdem mittels des ersten
Ätzprozesses die Rillen des Musters 4 in die Metalloberfläche eingebracht wurden und
der vorher aufgebrachte Fotolack entfernt wurde, bevorzugt chemisch entfernt wurde.
Nach Aufbringen des zweiten Fotolacks und Entwickeln des Bilds bzw. der dadurch erzeugten
lithografischen Maske wird ein zweiter Ätzprozess durchgeführt, anhand dessen außerhalb
des Umrisses bzw. der Außenkontur des Bilds das Material der Metalloberfläche entfernt
wird, wodurch der Reliefbereich 2 für den Hochdruck mit seiner Oberfläche 3 erstellt
wird.
[0055] Figur 6 zeigt eine Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform einer offenbarungsgemäßen
Reliefdruckplatte 1. Wie der Figur 6 entnommen werden kann, kann eine offenbarungsgemäße
Reliefdruckplatte 1 auch eine gemischte Druckform ermöglichen. Hier weist der Bereich
(Zone) 7 einen wie oben beschriebenen Reliefdruckbereich 2 für den Hochdruck auf,
dessen (Druck-)Oberfläche 3 mit geätzten Rillen für ein Muster 4 bzw. Schutzmuster,
das für den Tiefdruck dient, versehen ist. Des Weiteren weist die dargestellte Druckform
1 einen Bereich (Zone) 8 auf, der einen Reliefdruckbereich 2b aufweist, der mit keinen
geätzten Rillen bzw. Muster 4 versehen ist und somit lediglich für das herkömmliche
typographische Drucken gedacht ist. In diesem Fall wird auf den Bereich 7 Druckfarbe
oder Folie aufgetragen, die z.B. ihre Fabre bei bestimmten optischen Bedingungen verändert,
und auf den Bereich 8, hier ist der Bereich 8 sternförmig ausgebildet, wird eine herkömmliche
Druckfarbe aufgetragen. In beiden Fällen ohne die Überschüsse von Farbe oder Folie
zu entfernen. Die Dicke der aufgebrachten Farbe oder Folie auf die Reliefdruckbereiche
2a, 2b kann hierbei von 8 bis 40 µm variieren.
[0056] Auf diese Weise kann eine Druckform bereitgestellt werden, mit der leicht eine Vielzahl
von Schutzmustern gedruckt werden können, die auf der Oberfläche des zu druckenden
Wertpapiers mit dem Schutzhintergrund und Hauptmuster verteilt sind. Bei der bevorzugten
Verwendung der optisch sich verändernden Farbe wird der Zweifarbeneffekt auf der gesamten
Druckoberfläche dadurch verstärkt, dass die Kornstruktur und demzufolge der Raster
ebenfalls reflektierende Facetten mit verschiedenen Ausrichtungen aufweisen, die den
Eindruck unterschiedlicher Farben vermitteln.
[0057] Nachfolgend wird beispielhaft eine Ausführungsform eines Verfahrens zur Herstellung
einer Druckform gemäß der vorliegenden Erfindung im Detail beschrieben. Das Verfahren
zur Herstellung einer Druckform, insbesondere eines geraden Klischees für den Hoch-
und Tiefdruck beginnt damit, dass mit Hilfe einer Durchsichtsvorlage (Negativ oder
Positiv) ein zu druckendes/prägendes Motiv bzw. Bild unter UV-Licht und einer vorgegebenen
Belichtungszeit auf eine lichtempfindliche Schicht, die auf der Druckform, insbesondere
der metallischen Oberfläche der Reliefdruckplatte (Substrat), aufgetragen.
[0058] Danach erfolgt die Entwicklung im Entwicklungsbad (Stereogemisch), bis auf der Belichtungsoberfläche
der Druckform ein glänzendes Bild entwickelt ist. Nach einer Anätzung des Bildes mit
Salpetersäure, was bevorzugt mittels eines Pinsels und einer in etwa 6%igen Salpetersäure
erfolgt, wird ein erste Ätzprozess mittels eines Ätzautomaten bei einer Lösungstemperatur
von 28 bis 32°C, bevorzugt 30 bis 31,5°C, durchgeführt. Hierbei wird davon ausgegangen,
dass bei einer Ätzzeit von einer Minute eine Profiltiefe von ca. 0,2 µm erreicht wird.
Der erste Ätzprozess erfolgt mit einer Drehgeschwindigkeit des Rotations-Plattentellers
von 8 bis 10 U/min, wobei eine Drehgeschwindigkeit der Maschinenschaufeln 480 U/min
für Papier und Pappe sowie 450 bis 530 U/min für Leder beträgt.
[0059] Nach dem Ätzen der Druckform wird diese gespült und getrocknet. Um eine gute Zwischentiefe
im Bereich von 20 bis 150 µm beim Ätzen kleiner Elemente wie beispielsweise Etiketten,
Wappen, Medaillen, etc. zu erreichen, wird das Ätzen mit variablen Schaufelgeschwindigkeiten
empfohlen. Hier kann beispielsweise in den ersten Minuten, z.B. den ersten drei Minuten,
die Drehzahlt der Schaufeln des Ätzautomaten um 100 U/min gegenüber der Standarddrehzahl
erhöht werden, d.h. die Drehzahl der Schaufeln erreicht ca. 580 bis 630 U/min. In
der nachfolgenden Ätzzeit wird die Drehzahl der Schaufeln auf 480 bis 530 U/min, den
Standartwert, reduziert. Hierdurch wird das Ätzen von kleinen und dicht nebeneinander
liegenden Druckelementen gewähreistet.
[0060] Nach Durchführung des ersten Ätzprozesses, mit dem die Rillen 4 für den Tiefdruck
erzeugt wurden, werden diese mit einer Schutzlösung wie beispielsweise einem Retuschierlack
verschlossen. Anschließend folgt ein zweiter Ätzprozess, um die nicht druckenden Bereiche
der Druckblatte auf 900 µm bis 1800 µm zu vertiefen. Mit anderen Worten das Material
an diesen Bereichen abzutragen.
[0061] Figur 7 zeigt eine Gesamtansicht eines Films für das obig beschriebene einstufige
Ätzverfahren. Wie oben bereits ausgeführt, weist der für das einstufige Ätzverfahren
verwendete Film im Unterschied zu den beiden Filmen, die im zweistufigen Ätzverfahren
verwendet werden, sämtliche für das endgültige Motiv notwendigen Bildeigenschaften
(Muster) auf. Hierbei ist der gezeigte Film derart ausgelegt, dass wie in Fig. 8 dargestellt
ist, die Bildelemente (Rillen) auf eine Tiefe von 70 bis 300 µm begrenzt sind, und
die Druckelemente auf einen erforderlichen Wert von 10 bis 35 µm begrenzt sind. Dies
wird dadurch geschaffen, dass die jeweiligen Elemente lediglich eine bestimmte Breite
aufweisen dürfen. Die Herstellung eines solchen Abbildung auf einer lichtempfindlichen
Schicht wird durch die Herstellung eines Rasternetzes mit Maßen von Punkten und einer
Liniendicke von 10 bis 120 µm erreicht. Hierbei kann der Abstand zwischen bildfreien
bzw. musterfreien Flächen 10 bis 50 µm betragen.
[0062] Des Weiteren zeigt die Figur 8 ein universelles Beispiel einer Druckform mit verschiedenen
Linien und Rasterpunkten, wobei die Druckform mittels des oben beschriebenen einstufigen
Ätzverfahrens hergestellt ist. Wie der Figur 8 entnommen werden kann, weist die Druckform
1 mehrere Reliefdruckbereiche 2 auf, wobei ein Reliefdruckbereich (Bereich (Zone)
mit Muster 7) mit einem vorgegebenen Muster in Form von Rillen 4 (Tannenbau) ausgebildet
ist, wobei die Rillen eine Tiefe von 70 bis 300 µm aufweisen. Des Weiteren ist ein
weiterer Reliefdruckbereich 2b (Bereich (Zone) ohne Muster 8) ausgebildet, welcher
kein vorgegebenes Muster 4 (Rillen) aufweist, entsprechend ist der zweite Reliefdruckbereich
2b ein herkömmlicher Druckbereich, welcher die Form eines Sterns aufweist.
[0063] Ein weiterer Druckbereich ist ringförmig um den Reliefdruckbereich 2b (Stern) angeordnet,
welcher durch eine Kornstruktur 5 verwirklicht ist. Auf diese Weise ist die dargestellte
Druckform mit drei unterschiedlichen Bildelementen, nämlich herkömmlicher Druckbereich
(Hochdruck), Tiefdruck und Kornstruktur, versehen. Was die Fälschungssicherheit wesentlich
verbessert.
[0064] Figur 9 zeigt eine vergrößerte Schnittansicht von Rillen 4, die mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens hergestellt wurden. Wie der Figur 9 entnommen werden kann, weisen die Rillen
Wände 4a, 4b auf, deren Oberfläche in einem oberen Bereich der Rille jeweils einen
Winkel α von 70° bis 90° mit einer Ebene des Reliefdruckbereichs 2 bilden und die
Oberfläche der Wand in einem unteren Bereich der Rille, insbesondere in einem Bodenbereich
der Rille, schräg zur gegenüberliegenden Wand ausgeführt ist.
[0065] Hierbei weisen die beiden sich gegenüberliegenden Wände 4a, 4b der Rillen im oberen
Bereich jeweils einen Winkel α von 80° bis 90°, bevorzugt von 85° bis 90°, mit der
Ebene des Reliefdruckbereichs 2 auf und die sich gegenüberliegenden Wände 4a, 4b weisen
im untere Bereich der Rille bevorzugt einen Winkel β von 0° bis 20°, bevorzugt von
5° bis 15°, zu einer gedachten Linie auf, die parallel zur Ebene des Reliefdruckbereichs
ist.
[0066] Figur 10 zeigt eine schematische Seitenansicht zweier Schaufelpaare eines Ätzautomaten
die auf einer gemeinsamen Drehwelle angeordnet sind. Wie der Figur entnommen werden
kann, weist ein Schaufelpaar 10 einen etwas kleineren Außendurchmesser wie das andere
Schaufelpaar 10 auf, wobei die zwei Schaufeln eines Schaufelpaars 10, 11 jeweils sich
gegenüberliegend auf der Drehwelle angeordnet sind, d.h. jeweils um einen Winkel von
180° verteilt um die Drehwelle angeordnet sind. Entsprechend sind die vier Schaufeln
jeweils um einen Winkel von 90° um die Drehwelle versetzt angeordnet. In dem dargestellten
Beispiel weisen die Schaufeln 10 mit dem kleineren Durchmesser einen Außendurchmesser
von 112 mm auf und die Schaufeln 11 mit dem größeren Durchmesser einen Außendurchmesser
von 116 mm auf. Entsprechend tauchen die Schaufeln 10 mit dem kleineren Außendurchmesser
2 mm weniger in das Ätzbad ein.
[0067] Es ist für den Fachmann ersichtlich, dass einzelne, jeweils in verschiedenen Ausführungsformen
beschriebene Merkmale auch in einer einzigen Ausführungsform umgesetzt werden können,
sofern sie nicht strukturell inkompatibel sind. Gleichermaßen können verschiedene
Merkmale, die im Rahmen einer einzelnen Ausführungsform beschrieben sind, auch in
mehreren Ausführungsformen einzeln oder in jeder geeigneten Unterkombination vorgesehen
sein.
Bezugszeichenliste
[0068]
- 1
- Druckform (bzw. Reliefdruckplatte)
- 2
- Reliefdruckbereich
- 2a
- Reliefdruckbereich mit Muster
- 2b
- Reliefdruckbereich ohne Muster
- 3
- Oberfläche
- 4
- Vorgegebenes Muster (Rillen)
- 4a
- Rillenwand
- 4b
- Rillenwand
- 5
- Kornstruktur
- 6
- Boden
- 7
- Bereich (Zone) mit Muster
- 8.
- Bereich (Zone) ohne Muster
- 9.
- Nichtdruckbereich
- 10
- Schaufelpaar mit kleinem Durchmesser
- 11
- Schaufelpaar mit großem Durchmesser
1. Druckform (1), insbesondere Reliefdruckplatte, mit mindestens einem Reliefdruckbereich
(2) für den Hochdruck, der mit einem vorgegebenen Muster (4) in Form von Rillen für
den Tiefdruck versehen und für die Auftragung einer Farbe und/oder einer Folie auf
seine Oberfläche (3) bestimmt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rillen bevorzugt durch Ätzen der Druckform erzeugt sind und derart gestaltet
sind, dass die Rillen Wände (4a, 4b) aufweisen, deren Oberfläche in einem oberen Bereich
der Rille jeweils einen Winkel α von 70° bis 90° mit einer Ebene des Reliefdruckbereichs
(2) bilden und die Oberfläche der Wand in einem unteren Bereich der Rille, insbesondere
in einem Bodenbereich der Rille, schräg zur gegenüberliegenden Wand ausgeführt ist.
2. Druckform (1) nach Anspruch 1, wobei die beiden sich gegenüberliegenden Wände (4a,
4b) der Rillen im oberen Bereich jeweils einen Winkel α von 80° bis 90°, bevorzugt
von 85° bis 90°, mit der Ebene des Reliefdruckbereichs (2) bilden und die sich gegenüberliegenden
Wände (4a, 4b) im untere Bereich der Rille bevorzugt einen Winkel β von 0° bis 20°,
bevorzugt von 5° bis 15°, zu einer gedachten Linie aufweisen, die parallel zur Ebene
des Reliefdruckbereichs ist.
3. Druckform (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei
sich der obere Bereich der Rillenwände (4a, 4b) bis zu einer Tiefe von 30 bis 500
µm in die Druckform (1) hinein erstreckt, oder
ein Längenverhältnis zwischen dem oberen Bereich und dem unteren Bereich der Rille
3 zu 1, bevorzugt 5 zu 1, und weiter bevorzugt 10 zu 1 beträgt.
4. Druckform (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Rillen des Musters
(4) eine Tiefe von 50 bis 1000 µm, bevorzugt 70 bis 700 µm, weiter bevorzugt von 80
bis 600 µm, aufweisen, und/oder
eine Höhe der Druckformoberfläche 3 auf der Seite des Reliefdruckbereichs 900 bis
1800 µm, bevorzugt von 1000 bis 1300 µm, beträgt, und/oder
die Druckform (1) zumindest teilweise aus Kupfer, Magnesium, Zink, Stahl oder dergleichen
ausgebildet ist.
5. Druckform (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der zumindest ein Abschnitt
der Oberfläche (3) des Reliefdruckbereichs (2) eine Kornstruktur (5) aufweist, die
durch bevorzugt gleichmäßig auf der Oberfläche (3) verteilte Rasterpunkte ausgebildet
ist, wobei die Tiefe der Kornstrukturvertiefungen bevorzugt 5 bis 50 µm, weiter bevorzugt
10 bis 35 µm, beträgt.
6. Druckform (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Reliefdruckbereich
(2) zumindest einen Bereich aufweist, der nicht mit dem Muster (4) für den Tiefdruck
versehen ist, und/oder mindestens ein weiterer Reliefdruckbereich (2b) vorgesehen
ist, der kein Muster (4) für den Tiefdruck aufweist.
7. Druckform (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Oberfläche (3)
der Druckform (1), insbesondere einer Reliefdruckplatte aus Stahl, auf der Seite des
Reliefdruckbereichs (2) mit einer metallischen Schutzschicht versehen ist, die bevorzugt
aus der Titangruppe ausgewählt ist und die insbesondere durch ein Metallspritzverfahren
wie Flamm-, Pulver-, Lichtbogen- und Plasmaspritzen aufgebracht ist.
8. Verfahren zur Herstellung einer Druckform (1), insbesondere der Druckform (1) nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend die Schritte:
Einbringen von Rillen eines vorgegebenen Musters (4) für den Tiefdruck in einen Reliefdruckbereich
(2) einer Druckform (1) mittels eines ersten Ätzprozesses,
Verschließen der durch den ersten Ätzprozess erzeugten Rillen mittels bevorzugt einer
Schutzlösung, und
Entfernen des Materials der Druckform (1) außerhalb eines Musterumrisses des vorgegebenen
Musters (4), insbesondere außerhalb des Reliefdruckbereichs (2), mittels eines zweiten
Ätzprozesses, um den Reliefdruckbereich (2) für den Hochdruck auszubilden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei
vor dem ersten Ätzprozess auf eine lichtempfindliche Schicht der Druckform ein Abbild
des zu erzeugenden Musters (4) für den Tiefdruck aufgebracht und entwickelt wird,
und/oder
vor dem zweiten Ätzprozess auf eine lichtempfindliche Schicht der Druckform, die bevorzugt
nach dem ersten Ätzprozess auf die Druckform aufgebracht wurde, ein Abbild eines endgültigen
Prägemotives für den Reliefbereich (2) für den Hochdruck aufgebracht und entwickelt
wird.
10. Verfahren zur Herstellung einer Druckform (1), insbesondere der Druckform (1) nach
einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7, umfassend die Schritte:
Aufbringen auf eine lichtempfindliche Schicht der Druckform ein Abbild eines endgültigen
Prägemotives, wobei das Abbild eine Kontur mindestens eines Reliefdruckbereichs (2)
für den Hochdruck sowie eine Kontur mindestens eines vorgegebenen Musters (4) für
den Tiefdruck umfasst,
Einbringen von Rillen des vorgegebenen Musters (4) für den Tiefdruck in den Reliefdruckbereich
(2) und Entfernen des Materials der Druckform (1) außerhalb der Kontur des mindestens
einen Reliefdruckbereichs (2) mittels eines einstufigen Ätzprozesses.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei das auf die lichtempfindliche Schicht der Druckform
aufgebrachte Abbild ferner zumindest eine weitere Kontur für eine Kornstruktur aufweist,
wobei bevorzugt die Kontor für das vorgegebene Muster (4) eine Liniendicke von 10
bis 120 µm aufweist und die Abstände zwischen den Linien bevorzugt in einem Bereich
von 10 bis 100 µm liegen, womit die Tiefe der Rillen des vorgegebenen Musters (4)
auf einen Bereich von 70 bis 300 µm begrenzt ist, und die Kontur für die Kornstruktur
(5) eine Liniendicke von 10 bis 50 µm aufweist und die Abstände zwischen den Linien
bevorzugt in einem Bereich von 25 bis 100 µm liegen, womit die Tiefe der Kornstruktur
auf einen Bereich von 10 bis 35 µm begrenzt ist.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, wobei ein Abstand zwischen bildfreien bzw. musterfreien
Flächen des auf die lichtempfindliche Schicht der Druckform aufgebrachten Abbilds
zwischen 10 bis 50 µm beträgt, wobei die Liniendicken der jeweiligen Konturen bevorzugt
derart gewählt sind, dass unabhängig von der Dauer des Ätzprozesses keine Tiefe erreicht
wird, die größer als die vorbestimmten Bereiche 70 bis 300 µm oder 10 bis 35 µm ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12, wobei
der erste und/oder zweite Ätzprozess oder der einstufige Ätzprozess unter gleichzeitiger
Rotation der Druckform und Rotation von Schaufeln für das Umrühren der Ätzlösung erfolgt,
wobei das Rotieren der Druckform bevorzugt mit einer konstanten Geschwindigkeit durchgeführt
wird und das Rotieren der Schaufeln bevorzugt mit einer variablen Geschwindigkeit
durchgeführt wird, und
wobei für die Bildung der Rillen mit einer annähernd senkrechten Wandfläche das Ätzen
im ersten Ätzprozess oder im einstufigen Ätzprozess bevorzugt für eine vorbestimmte
erste Zeit t1 mit einer ersten Rotationsgeschwindigkeit der Schaufeln durchgeführt wird und dann
für eine vorbestimmte zweite Zeit t2 mit einer zweiten Rotationsgeschwindigkeit der Schaufeln durchgeführt wird, wobei
die Drehzahl der ersten Rotationsgeschwindigkeit höher gewählt ist als die Drehzahl
der zweiten Rotationsgeschwindigkeit, insbesondere um 70 bis 150 U/min höher gewählt
ist.
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei die erste Rotationsgeschwindigkeit der Schaufeln
in einem Bereich von 500 bis 700 U/min, bevorzugt 500 bis 630 U/min, liegt und die
zweite Rotationsgeschwindigkeit der Schaufeln in einem Bereich von 400 bis 600 U/min,
bevorzugt 480 bis 530 U/min, liegt.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 14, wobei nach Abschluss des
zweiten Ätzprozesses oder des einstufigen Ätzprozesses die lichtempfindliche Schicht
mittels eines Harzlösungsmittel entfernt wird und auf die Formoberfläche auf der Seite
des Reliefdruckbereichs eine Metallschutzschicht bevorzugt aus der Titangruppe aufgebracht,
insbesondere aufgesprüht, wird.