[0001] Die Erfindung betrifft ein Kesselsystem zur Behandlung von Abgasen, insbesondere
von staubhaltigen Abgasen aus einem Schmelzprozess von Elektroschrott und/oder Schredderleichtfraktionen,
mit zumindest einer Einlassöffnung und zumindest einer Auslassöffnung für die Abgase,
wobei das Kesselsystem zumindest eine Brennkammer und zumindest einen der Brennkammer
in Strömungsrichtung der Abgase nachgeschalteten Abhitzekessel aufweist. Weiterhin
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung von Abgasen mit einem solchen
Kesselsystem und eine Verwendung eines derartigen Kesselsystems für die Behandlung
von Abgasen aus einem Schmelzprozess von Elektroschrott und/oder Schredderleichtfraktionen.
[0002] Kesselsysteme und Verfahren zur Behandlung von Abgasen sind aus der Praxis in unterschiedlichen
Ausführungsformen grundsätzlich bekannt. Dabei werden die Abgase üblicherweise durch
eine Brennkammer und einen Abhitzekessel geleitet. Die Abgase kühlen während der Durchströmung
solcher Kesselsysteme ab und dabei kann mittels eines Dampferzeugungskreislaufes Dampf
erzeugt werden. Derartige Kesselsysteme sind in der Regel an einen Schmelzofen bzw.
Verbrennungsofen angeschlossen, aus dem die zu behandelnden Abgase herausströmen.
In Abhängigkeit von dem Prozess bzw. Verfahren, in dem die Kesselsysteme zur Anwendung
kommen, ist es oftmals erforderlich, dass in der Brennkammer eine bestimmte Temperatur
und eine bestimmte Verweilzeit der Abgase eingehalten wird. Dies ist beispielsweise
bei der Behandlung von Abgasen aus einem Schmelzprozess von Elektroschrott und/oder
Schredderleichtfraktionen der Fall. Die bekannten Kesselsysteme ermöglichen es aber
oftmals nicht, die Temperatur und/oder das Verweilzeitverhalten der Abgase in der
Brennkammer je nach Anwendung und in Abhängigkeit von den Erfordernissen bzw. gesetzlichen
Erfordernissen zu steuern bzw. zu regeln. Die Einhaltung der Verweilzeit- und/oder
Temperaturvorgaben für die Brennkammer ist dann nur mit großem Aufwand möglich. Bei
den bekannten Kesselsystemen bzw. Verfahren zur Behandlung von Abgasen ist es zudem
oftmals schwierig, die Energie der Abgase optimal zu verwerten beispielsweise zur
Dampferzeugung zu nutzen - und gleichzeitig einfach und funktionssicher die geforderte
Temperatur und/oder die geforderte Verweilzeit in der Brennkammer einzuhalten. - Insoweit
besteht Verbesserungsbedarf.
[0003] Demgegenüber liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, ein Kesselsystem
zur Behandlung von Abgasen anzugeben, mit dem eine hohe Effizienz hinsichtlich der
Abkühlung der Abgase und der Energienutzung bzw. Energiegewinnung aus den Abgasen
möglich ist, das nichtsdestoweniger einfach und platzsparend aufgebaut ist und bei
dem je nach Anforderung die Temperatur und/oder die Verweilzeit bzw. das Verweilzeitverhalten
in der Brennkammer gesteuert bzw. geregelt werden kann. Weiterhin liegt der Erfindung
das technische Problem zugrunde, ein Verfahren zur Behandlung von Abgasen mit einem
derartigen Kesselsystem sowie die Verwendung eines Kesselsystems für die Behandlung
von Abgasen aus einem Schmelzprozess von Elektroschrott und/oder Schredderleichtfraktionen
anzugeben.
[0004] Zur Lösung des technischen Problems lehrt die Erfindung ein Kesselsystem zur Behandlung
von Abgasen, insbesondere von staubhaltigen Abgasen aus einem Schmelzprozess von Elektroschrott
und/oder Schredderleichtfraktionen, mit zumindest einer Einlassöffnung und zumindest
einer Auslassöffnung für die Abgase, wobei das Kesselsystem zumindest eine Brennkammer
und zumindest einen der Brennkammer in Strömungsrichtung der Abgase nachgeschalteten
Abhitzekessel aufweist, wobei die Brennkammerwand Kühlrohrabschnitte aufweist, wobei
die Brennkammer zumindest eine Luftzugabeeinrichtung, vorzugsweise zumindest eine
Luftzugabeöffnung, für die Zuführung von Verbrennungsluft in die Brennkammer aufweist
und wobei die Brennkammer zumindest bereichsweise, vorzugsweise über ihre gesamte
Länge bzw. im Wesentlichen über ihre gesamte Länge, im Querschnitt rund bzw. im Wesentlichen
rund ausgebildet ist.
[0005] Das erfindungsgemäße Kesselsystem wird zur Behandlung von Abgasen eingesetzt. Die
Abgase können aus einem Schmelzprozess stammen, insbesondere aus einem Schmelzprozess
von Eisen und anderen Metallen und/oder Reststoffen. Gemäß bevorzugter Ausführungsform
wird das erfindungsgemäße Kesselsystem für die Behandlung von staubhaltigen Abgasen
aus einem Schmelzprozess von Elektroschrott und/oder Schredderleichtfraktionen verwendet.
[0006] Bei dem Elektroschrott handelt es sich insbesondere um Altelektrogeräte bzw. deren
Bestandteile. Bei Schredderleichtfraktionen handelt es sich insbesondere um Reste
von Zerkleinerungsprozessen in Schredderanlagen, beispielsweise von Altfahrzeugen,
Haushaltsgeräten, Bauschrott und dergleichen. Der Elektroschrott und/oder die Schredderleichtfraktionen
enthalten dabei üblicherweise Eisen und/oder andere Restmetalle und/oder Kunststoffe
und/oder Glas und dergleichen Bestandteile. Es ist möglich, dass dem Elektroschrott
und/oder den Schredderleichtfraktionen für den Schmelzprozess zusätzliches Eisen bzw.
weitere Metalle zugesetzt werden. Der Elektroschrott und/oder die Schredderleichtfraktionen
werden zweckmäßigerweise in einem Schmelzofen geschmolzen.
[0007] Dabei strömen vorzugsweise aus dem Schmelzofen heiße und staubhaltige Abgase durch
die zumindest eine Einlassöffnung in die Brennkammer, durchströmen die Brennkammer
und den zumindest einen der Brennkammer nachgeschalteten Abhitzekessel und treten
anschließend durch die zumindest eine Auslassöffnung wieder aus dem Kesselsystem aus.
Strömungsrichtung der Abgase meint in diesem Zusammenhang insbesondere die Bewegungsrichtung
der Abgase von der Einlassöffnung zu der Auslassöffnung des Kesselsystems. Vorzugsweise
ist die Einlassöffnung an der Brennkammer angeordnet und bildet bevorzugt den Eingang
der Brennkammer. Zweckmäßigerweise ist die Auslassöffnung an dem Abhitzekessel angeordnet
und bildet vorzugsweise den Ausgang des Abhitzekessels.
[0008] Die Brennkammer wird erfindungsgemäß von zumindest einer Brennkammerwand gebildet
und diese Brennkammerwand weist Kühlrohrabschnitte auf. Vorzugsweise sind diese Kühlrohrabschnitte
Bestandteile einer Mehrzahl von Kühlrohren. Bevorzugt ist die Brennkammerwand als
Kühlrohrwand ausgebildet und besonders bevorzugt ist die Brennkammer vollständig bzw.
im Wesentlichen vollständig von einer als Kühlrohrwand ausgestalteten Brennkammerwand
gebildet. In den Kühlrohrabschnitten bzw. Kühlrohren wird ein Kühlmedium geführt.
Bei diesem Kühlmedium handelt es sich vorzugsweise um Wasser. Die Kühlrohrabschnitte
bzw. Kühlrohre sind gemäß besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung Teil
eines Dampferzeugungskreislaufes. Dies wird später noch näher erläutert.
[0009] Erfindungsgemäß weist die Brennkammer zumindest eine Luftzugabeeinrichtung auf. Die
Luftzugabeeinrichtung dient insbesondere der Zuführung von Verbrennungsluft in die
Brennkammer. Die Luftzugabeeinrichtung ist vorzugsweise als Luftzugabeöffnung, bevorzugt
als verschließbare Luftzugabeöffnung, ausgebildet. Die Luftzugabeeinrichtung kann
im Rahmen der Erfindung als Öffnung in der Brennkammerwand, als Düse bzw. Düsenöffnung
oder als Luftzugabestutzen, der eine Luftzugabeöffnung aufweist oder dergleichen eingerichtet
sein. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Luftzugabeeinrichtung zumindest
ein Luftzugabestutzen, der zumindest eine Luftzugabeöffnung bzw. verschließbare Luftzugabeöffnung
aufweist. Die Zugabe von Verbrennungsluft zu der Brennkammer ermöglicht es im Rahmen
der Erfindung, dass das in die Brennkammer eintretende Abgas, insbesondere das heiße,
staubhaltige Abgas aus einem Schmelzprozess von Elektroschrott, und/oder Schredderleichtfraktionen
in der Brennkammer vollständig verbrannt wird.
[0010] Erfindungsgemäß ist die Brennkammer zumindest bereichsweise, vorzugsweise über ihre
gesamte Länge bzw. im Wesentlichen über ihre gesamte Länge, im Querschnitt rund bzw.
im Wesentlichen rund ausgebildet. Querschnitt der Brennkammer meint in diesem Zusammenhang
insbesondere den Querschnitt quer bzw. senkrecht zur Längserstreckung bzw. größten
Längserstreckung der Brennkammer. In den Abschnitten der Brennkammer, die im Querschnitt
rund bzw. im Wesentlichen rund ausgestaltet sind, ist die Brennkammer somit vorzugsweise
zylinderförmig oder kegelstumpfförmig ausgebildet und die Brennkammerwand bildet zweckmäßigerweise
den Zylindermantel bzw. die Mantelfläche des Kegelstumpfes. Es liegt im Rahmen der
Erfindung, dass die Brennkammer über zumindest 50 %, vorzugsweise über zumindest 60
%, bevorzugt über zumindest 70 %, besonders bevorzugt über zumindest 80 % und ganz
besonders bevorzugt über zumindest 90 % ihrer Länge im Querschnitt rund bzw. im Wesentlichen
rund ausgebildet ist. Gemäß besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist
die Brennkammer über ihre gesamte Länge bzw. im Wesentlichen über ihre gesamte Länge
im Querschnitt rund bzw. im Wesentlichen rund ausgebildet. Länge der Brennkammer meint
hier insbesondere die Erstreckung der Brennkammer von ihrem Eingang bzw. von der vorzugsweise
an der Brennkammer angeordneten Einlassöffnung des Kesselsystems bis zu dem Übergang
der Brennkammer in den Abhitzekessel. Die Brennkammer kann dabei aus mehreren ineinander
übergehenden, zylinderförmigen und/oder kegelstumpfförmigen Brennkammerabschnitten
zusammengesetzt sein. Runder bzw. im Wesentlichen runder Querschnitt meint vorzugsweise
einen kreisrunden oder ovalen Querschnitt, bevorzugt einen kreisrunden bzw. im Wesentlichen
kreisrunden Querschnitt. Der im Querschnitt runden bzw. im Wesentlichen runden Ausgestaltung
der Brennkammer liegt die Erkenntnis zugrunde, dass eine effiziente Abkühlung und
energetische Nutzung der Abgase möglich ist, die gleichzeitig einfach und funktionssicher
zu kontrollieren ist. Die im Querschnitt runde bzw. im Wesentlichen runde Ausgestaltung
der Brennkammer ermöglicht eine optimale Vermischung der Abgase mit der zugeführten
Verbrennungsluft und darüber hinaus können unerwünschte Schleichströmungen der Abgase
verhindert werden.
[0011] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Brennkammer zumindest eine Brennstoffzugabeeinrichtung,
bevorzugt zumindest eine Brennstoffzugabeöffnung für die Zugabe von Brennstoffen bzw.
Ersatzbrennstoffen aufweist. Durch die Zugabe von Brennstoffen bzw. Ersatzbrennstoffen
können vorzugsweise Lastschwankungen ausgeglichen werden. Derartige Lastschwankungen
treten insbesondere dann auf, wenn die Ofenbeladung zu einem Großteil verbrannt ist
und somit die Abgasmenge und/oder Abgastemperatur nachlässt. Bei den Ersatzbrennstoffen
handelt es sich vorzugsweise um flüssige und/oder gasförmige Ersatzbrennstoffe. Dabei
kann es sich gemäß einer Ausführungsform um Erdgas handeln. Alternativ oder zusätzlich
können durch die Brennstoffzugabeeinrichtung Abfallstoffe als Ersatzbrennstoff in
die Brennkammer eingeführt werden.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Brennstoffzugabeeinrichtung
in Form von zumindest einer Brennstoffzugabeöffnung in der Brennkammerwand ausgebildet,
durch die die Brennstoffe bzw. Ersatzbrennstoffe in die Brennkammer gelangen können.
Bevorzugt ist die Brennstoffzugabeeinrichtung bzw. Brennstoffzugabeöffnung derart
eingerichtet, dass durch diese zumindest eine Zugabelanze in die Brennkammer eingeführt
werden kann, mit der dann der Brennstoff bzw. Ersatzbrennstoff der Brennkammer zugeführt
wird. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Brennstoffzugabeeinrichtung zumindest
ein Brennstoffzugabestutzen ist, der zumindest eine Brennstoffzugabeöffnung bzw. verschließbare
Brennstoffzugabeöffnung aufweist.
[0013] Gemäß besonders bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist zumindest ein kombinierter
Luftzugabe- und Brennstoffzugabestutzen vorgesehen, der als Luftzugabeeinrichtung
und als Brennstoffzugabeeinrichtung, insbesondere mit zumindest einer kombinierten
Luftzugabe- und Brennstoffzugabeöffnung ausgebildet ist. Durch einen solchen kombinierten
Zugabestutzens kann sowohl zumindest eine Zugabelanze für zumindest einen Brennstoff
bzw. Ersatzbrennstoff in die Brennkammer eingeführt werden, als auch Luft bzw. Verbrennungsluft
in die Brennkammer strömen. Es ist möglich, dass mehrere kombinierte Luftzugabe- und
Brennstroffzugabestutzen an der Brennkammer bzw. Brennkammerwand angeordnet sind.
Die bevorzugte Ausgestaltung der Brennkammer mit zumindest einer Brennstoffzugabeeinrichtung
für die Zugabe von Brennstoffen bzw. Ersatzbrennstoffen basiert auf der Erkenntnis,
dass durch die Zugabe der Brennstoffe bzw. Ersatzbrennstoffe Lastschwankungen effektiv
ausgeglichen werden können. Je nach Anforderungen des Prozesses bzw. Verfahrens kann
Brennstoff bzw. Ersatzbrennstoff in die Brennkammer zugeführt werden und auf diese
Weise können die Lastschwankungen ausgeglichen werden. Weiterhin kann die Zugabe von
Brennstoffen bzw. Ersatzbrennstoffen dazu genutzt werden, die Temperatur und/oder
die Verweilzeit bzw. das Verweilzeitverhalten der Abgase in der Brennkammer zu steuern
bzw. zu regeln.
[0014] Gemäß besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist in der Brennkammer
zumindest ein Brenner angeordnet. Vorzugsweise sind mehrere Brenner innerhalb der
Brennkammer angeordnet, die besonders bevorzugt in Abhängigkeit von den eingesetzten
Brennstoffen bzw. Ersatzbrennstoffen zur Verbrennung der Ersatzbrennstoffe zugeschaltet
werden können.
[0015] Eine empfohlene Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kesselsystems ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Innenseite der Brennkammer bzw. der Brennkammerwand zumindest bereichsweise
mit zumindest einem feuerfesten Material ausgekleidet ist. Zweckmäßigerweise ist die
Innenseite der Brennkammer bzw. der Brennkammerwand über zumindest 50 %, bevorzugt
über zumindest 65 %, besonders bevorzugt über zumindest 80 % ihrer Länge, ganz besonders
bevorzugt über ihre gesamte Länge bzw. im Wesentlichen über ihre gesamte Länge mit
einem feuerfesten Material ausgekleidet. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass das
feuerfeste Material ein keramisches Material ist. Das feuerfeste Material kann insbesondere
in Form von Platten und/oder als Streichmasse und/oder als Stampfmasse auf die Innenseite
der Brennkammer bzw. der Brennkammerwand aufgebracht sein. Bevorzugt ist das feuerfeste
Material eine feuerfeste Stampfmasse.
[0016] Erfindungsgemäß weist die Brennkammerwand Kühlrohrabschnitte auf. Vorzugsweise sind
diese Kühlrohrabschnitte Bestandteil einer Mehrzahl von Kühlrohren. Gemäß besonders
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist die Brennkammerwand bzw. die Kühlrohrabschnitte
der Brennkammerwand zumindest bereichsweise als Membranwand ausgebildet. Es empfiehlt
sich, dass die Brennkammer bzw. die Brennkammerwand über zumindest 50 % ihrer Länge,
vorzugsweise über zumindest 65 % ihrer Länge, bevorzugt über zumindest 80 % ihrer
Länge, besonders bevorzugt über zumindest 90 % ihrer Länge, ganz besonders bevorzugt
über ihre gesamte Länge bzw. im Wesentlichen über ihre gesamte Länge als Membranwand
ausgebildet ist. Empfohlenermaßen ist die Brennkammerwand eine Membranwand. Membranwand
meint in diesem Zusammenhang insbesondere eine Wand aus zueinander benachbarten Kühlrohren,
die jeweils über einen Steg miteinander verbunden sind, so dass eine geschlossene
Brennkammerwand gebildet wird.
[0017] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Brennkammer einen Verweilabschnitt aufweist.
Der Verweilabschnitt der Brennkammer bildet Vorzugsweise in Strömungsrichtung der
Abgase einen Endabschnitt der Brennkammer. Der Verweilabschnitt der Brennkammer ist
zweckmäßigerweise mit einer Membranwand als Brennkammerwand ausgebildet. Es liegt
aber auch im Rahmen der Erfindung, dass der Verweilabschnitt der Brennkammer eine
Wandung ohne Kühlrohre bzw. ohne Kühlrohrabschnitte aufweist. Der Verweilabschnitt
der Brennkammer dient insbesondere dazu, die von den Abgasen innerhalb der Brennkammer
zu durchströmende Strecke zu verlängern und auf diese Weise insbesondere die Verweilzeit
der Abgase in der Brennkammer zu erhöhen bzw. das Verweilzeitverhalten der Abgase
zu steuern bzw. zu regeln. Dieser Ausführungsform liegt die Erkenntnis zugrunde, dass
durch den Verweilabschnitt bzw. die daraus resultierende Verweilstrecke, die vorzugsweise
einen Endabschnitt der Brennkammer bildet, die geforderte bzw. gesetzlich geforderte
Verweilzeit der Abgase in der Brennkammer gewährleistet bzw. eingehalten werden kann.
[0018] Die Anforderungen an die Verweilzeit bzw. das Verweilzeitverhalten der Abgase und/oder
die Temperatur in der Brennkammer können je nach Prozess bzw. Verfahren variieren.
Üblicherweise kann die geforderte bzw. gesetzlich geforderte Verweilzeit etwa zwei
Sekunden betragen. Die gesetzlich geforderte Temperatur, die über diese Verweilzeit
mindestens in der Brennkammer herrschen muss, kann etwa 1100°C betragen. Durch die
erfindungsgemäße, spezielle Ausgestaltung der Brennkammer ist es möglich, die Verweilzeit
und/oder die Temperatur effektiv an die Erfordernisse anzupassen und gleichzeitig
die Abgase äußerst effizient zur Energiegewinnung, insbesondere zur Dampferzeugung,
zu verwenden.
[0019] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kesselsystems ist
dadurch gekennzeichnet, dass der Abhitzekessel zumindest einen Kesselleerzugteil aufweist.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Kesselleerzugteil des Abhitzekessels in
Strömungsrichtung der Abgase unmittelbar nach der Brennkammer angeordnet ist. Zweckmäßigerweise
weist der Kesselleerzugteil zumindest einen, vorzugsweise zumindest zwei Kesselleerzüge
auf, die bevorzugt durch eine Trennwand voneinander getrennt sind. Es liegt im Rahmen
der Erfindung, dass der Abhitzekessel zumindest einen Konvektionsteil aufweist. Es
empfiehlt sich, dass der Konvektionsteil zumindest einen Konvektionszug, vorzugsweise
zumindest zwei Konvektionszüge aufweist. Mit dem Begriff Zug ist im Rahmen der Erfindung
insbesondere ein Kesselteil oder Kesselabschnitt gemeint, der von den Abgasen im Wesentlichen
ohne Richtungsänderung durchströmt wird.
[0020] Gemäß bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Abhitzekessel zumindest
einen Kesselleerzugteil und zumindest einen Konvektionsteil. Es liegt im Rahmen der
Erfindung, dass in Strömungsrichtung der Abgase unmittelbar nach der Brennkammer ein
Kesselleerzugteil des Abhitzekessels folgt und dass anschließend in Strömungsrichtung
der Abgase nach dem Kesselleerzugteil ein Konvektionsteil des Abhitzekessels folgt.
Im Rahmen einer solchen Ausführungsform durchströmen die aus einem Ofen bzw. Schmelzofen
austretenden Abgase zunächst die Brennkammer, anschließend den Kesselleerzugteil des
Abhitzekessels und schließlich den Konvektionsteil des Abhitzekessels. Diese Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Kesselsystems ermöglicht es insbesondere, dass in der Brennkammer
zunächst die geforderte bzw. gesetzlich geforderte Verweilzeit und/oder die Temperatur
gehalten werden kann und dass anschließend in dem Kesselleerzugteil und/oder in dem
Konvektionsteil des Abhitzekessels ein rascher Wärmeabbau der Abgase erfolgt, wobei
die Wärme der Abgase zur effektiven Dampferzeugung genutzt werden kann.
[0021] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Abhitzekessel zumindest bereichsweise
einen eckigen, insbesondere einen rechteckigen Querschnitt aufweist. Querschnitt des
Abhitzekessels meint in diesem Zusammenhang insbesondere den Querschnitt des Abhitzekessels
quer bzw. senkrecht zu seiner Längserstreckung bzw. größten Längserstreckung. Zweckmäßigerweise
ist der Abhitzekessel über zumindest 50 %, vorzugsweise über zumindest 60 %, bevorzugt
über zumindest 70 %, besonders bevorzugt über zumindest 80 % und ganz besonders bevorzugt
über zumindest 90 % seiner Länge im Querschnitt eckig bzw. rechteckig ausgebildet.
Gemäß besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist der Abhitzekessel über
seine gesamte Länge bzw. im Wesentlichen über seine gesamte Länge im Querschnitt eckig,
insbesondere rechteckig ausgebildet. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Abhitzekessel
zumindest bereichsweise einen quadratischen Querschnitt aufweist. Grundsätzlich liegen
auch andere eckige Querschnittsformen, beispielsweise ein sechseckiger, achteckiger
oder dergleichen Querschnitt im Rahmen der Erfindung. Es empfiehlt sich, dass der
Kesselleerzugteil und/oder der Konvektionsteil zumindest bereichsweise einen eckigen,
insbesondere einen rechteckigen Querschnitt aufweist. Bevorzugt ist der Kesselleerzugteil
und/oder der Konvektionsteil über seine gesamte Länge bzw. im Wesentlichen über seine
gesamte Länge im Querschnitt eckig, insbesondere rechteckig ausgebildet.
[0022] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der Brennkammer und dem Abhitzekessel ein Querschnittsübergang von rund
bzw. im Wesentlichen rund nach eckig, insbesondere rechteckig erfolgt. Wenn die Brennkammer
gemäß bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung über ihre gesamte Länge bzw. im Wesentlichen
über ihre gesamte Länge im Querschnitt rund ausgebildet ist und der Abhitzekessel
zumindest bereichsweise, vorzugsweise über seine gesamte Länge bzw. im Wesentlichen
über seine gesamte Länge im Querschnitt eckig, insbesondere rechteckig ausgebildet
ist, findet an der Übergangsstelle bzw. im Übergangsbereich zwischen Brennkammer und
Abhitzekessel ein Querschnittsübergang von rund bzw. im Wesentlichen rund nach eckig,
insbesondere rechteckig statt. Hierzu kann ein entsprechendes Übergangsstück vorgesehen
sein. Ganz besonders bevorzugt erfolgt der Querschnittsübergang zwischen der Brennkammer
und dem Kesselleerzugteil des Abhitzekessels.
[0023] Gemäß einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kesselsystems weist
der Abhitzekessel zumindest bereichsweise, vorzugsweise über seine gesamte Länge einen
runden bzw. im Wesentlichen runden Querschnitt auf. Zweckmäßigerweise ist im Rahmen
einer solchen Ausführungsform der Kesselleerzugteil und/oder der Konvektionsteil zumindest
bereichsweise, vorzugsweise vollständig im Querschnitt rund bzw. im Wesentlichen rund
ausgebildet. Dadurch kann insbesondere einer Verformung der Bauteile durch hohen Innendruck
in dem Kesselsystem entgegengewirkt werden.
[0024] Gemäß bevorzugter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kesselsystems weist der Abhitzekessel
zumindest eine Staubabscheidungseinrichtung auf. Die Staubabscheidungseinrichtung
ist vorzugsweise trichterförmig ausgebildet. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass
der Kesselleerzugteil und/oder der Konvektionsteil des Abhitzekessels zumindest eine
Staubabscheidungseinrichtung, vorzugsweise eine trichterförmige Staubabscheidungseinrichtung
aufweist.
[0025] Es ist bevorzugt, dass die Wandungen des Abhitzekessels Kühlrohrabschnitte aufweisen
und insbesondere zumindest bereichsweise als Membranwand ausgebildet sind. Empfohlenermaßen
sind die Wandungen des Kesselleerzugteils mit Kühlrohrabschnitten versehen und sind
bevorzugt zumindest bereichsweise, besonders bevorzugt über die gesamte Länge bzw.
im Wesentlichen über die gesamte Länge des Kesselleerzugteils als Membranwand ausgebildet.
Bei dem Kesselleerzugteil des Abhitzekessels kann es sich insbesondere um zumindest
einen Kesselleerzug handeln. Kesselleerzug meint im Rahmen der Erfindung insbesondere
einen Kesselabschnitt bzw. Kesselteil bei dem lediglich die Wandungen Kühlrohrabschnitte
aufweisen bzw. als Kühlrohrwand, insbesondere als Membranwand ausgebildet sind und
in dessen Innenraum ansonsten vorzugsweise keine weiteren Kühlrohre bzw. im Wesentlichen
keine weiteren Kühlrohre angeordnet sind. Grundsätzlich kann ein Kesselleerzug auch
vollständig ohne Kühlrohrabschnitte ausgebildet sein.
[0026] Zweckmäßigerweise sind zumindest zwei solcher Kesselleerzüge für den Kesselleerzugteil
vorgesehen. Demgegenüber sind in dem Konvektionsteil des Abhitzekessels, der vorzugsweise
zumindest einen Konvektionszug aufweist, insbesondere Konvektionsheizflächen vorgesehen,
die im Innenraum des Konvektionsteils bzw. des Konvektionszuges verlaufen und vorzugsweise
quer zur Strömungsrichtung der Abgase bzw. quer zur Längsrichtung des Konvektionsteils
angeordnet sind. Bei den Konvektionsheizflächen kann es sich beispielsweise um Kühlrohre
bzw. Kühlrohrbündel handeln. Konvektionzug meint somit im Rahmen der Erfindung insbesondere
einen Kesselabschnitt bzw. Kesselteil, in dessen Innenraum - vorzugsweise quer zur
Strömungsrichtung der Abgase - Konvektionsheizflächen angeordnet sind. Im Rahmen der
Erfindung sind insbesondere zumindest zwei Konvektionszüge als Konvektionsteil des
Abhitzekessels vorgesehen.
[0027] In dem Kesselleerzugteil des Abhitzekessels kann der Wärmeübergang von den Abgasen
auf die Kühlrohrabschnitte durch Strahlung erfolgen, wenn die Abgastemperatur entsprechend
hoch ist. Es ist zusätzlich oder alternativ möglich, dass der Wärmeübergang von den
Abgasen auf die Kühlrohrabschnitte der Wandungen in dem Kesselleerzugteil durch Konvektion
erfolgt. Im Konvektionsteil des Abhitzekessels, in dem die Temperatur des Abgases
bevorzugt geringer ist erfolgt der Wärmeübergang vom Abgas auf die Konvektionsheizflächen
bzw. Kühlrohre im Wesentlichen durch Konvektion.
[0028] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist zur Umlenkung des Abgasstromes zwischen
zwei Konvektionszügen ein Kesselleerzug bzw. zusätzlicher Kesselleerzug angeordnet,
damit die Konvektionszüge jeweils von oben nach unten von dem Abgas durchströmt werden.
[0029] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Brennkammer überwiegend in Höhenrichtung
verläuft. Die in die Brennkammer eintretenden Abgase strömen somit vorzugsweise in
der Brennkammer überwiegend in Höhenrichtung. Höhenrichtung meint hier insbesondere
vertikal und/oder schräg zum Untergrund des Kesselsystems. Es liegt im Rahmen der
Erfindung, dass die Brennkammer Abschnitte aufweist, deren Längsachse vertikal zum
Untergrund angeordnet ist und/oder Abschnitte aufweist, deren Längsachse schräg zum
Untergrund angeordnet ist. Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass der Abhitzekessel
zumindest ein Vertikalkessel ist, dessen Längsachse vertikal bzw. im Wesentlichen
vertikal, insbesondere vertikal zum Untergrund des Kesselsystems, angeordnet ist und
der vertikal bzw. im Wesentlichen vertikal von dem Abgas durchströmt wird. Vorzugsweise
ist der Kesselleerzugteil und/oder der Konvektionsteil des Abhitzekessels zumindest
ein Vertikalkessel bzw. ein Vertikalzug. Gemäß besonders bevorzugter Ausführungsform
der Erfindung verläuft die Brennkammer überwiegend in Höhenrichtung und der in Strömungsrichtung
der Abgase der Brennkammer nachgeschaltete Abhitzekessel ist als Vertikalkessel mit
mehreren vertikalen Zügen ausgebildet. Zweckmäßigerweise weist der Kesselleerzugteil
des Abhitzekessels zumindest einen, vorzugsweise zumindest zwei vertikale Kesselleerzüge
auf und/oder der Konvektionsteil des Abhitzekessels weist zumindest einen, vorzugsweise
zumindest zwei vertikale Konvektionszüge auf. Im Rahmen einer solchen Ausgestaltung
sind die vorzugsweise vorgesehenen Staubabscheidungseinrichtungen im unteren Bereich
des Kesselleerzugteils und/oder des Konvektionsteils und insbesondere im unteren Bereich
der Kesselleerzüge und/oder der Konvektionszüge angeordnet. Unterer Bereich meint
in diesem Zusammenhang insbesondere den dem Untergrund zugewandten Bereich des Abhitzekessels.
Grundsätzlich liegt es auch im Rahmen der Erfindung, dass der Kesselleerzugteil und/oder
der Konvektionsteil als liegende Kessel bzw. liegende Züge ausgebildet sind, deren
Längsachse horizontal bzw. im Wesentlichen horizontal angeordnet ist und die in ihrer
Längsrichtung horizontal bzw. im Wesentlichen horizontal von dem Abgas durchströmt
werden. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Kesselleerzugteil
des Abhitzekessels als zumindest ein Vertikalkessel bzw. Vertikalzug und der Konvektionsteil
des Abhitzekessels als zumindest ein liegender Kessel bzw. Horizontalzug ausgebildet.
[0030] Gemäß empfohlener Ausführungsform sind die Kühlrohrabschnitte Teil eines Dampferzeugungskreislaufes,
der bevorzugt derart eingerichtet ist, dass mit dem Kesselsystem Dampf im Naturumlauf
und/oder im Zwangumlauf erzeugt werden kann. Die Kühlrohrabschnitte sind zweckmäßigerweise
Bestandteil einer Mehrzahl von Kühlrohren, die vorzugsweise eine Kühlrohrwand, beispielsweise
eine Membranwand bilden. Das Kühlmedium wird den Kühlrohrabschnitten bzw. Kühlrohren
bevorzugt über zumindest eine Vorlaufleitung zugeführt. Über zumindest eine Rücklaufleitung
wird das in dem Kesselsystem, insbesondere in der Brennkammer und/oder dem Abhitzekessel
erwärmte Kühlmedium empfohlenermaßen wieder abgeführt. Zweckmäßigerweise weist das
Kesselsystem bzw. der Dampferzeugungskreislauf des Kesselsystems zumindest eine Dampftrommel
bzw. eine Dampfobertrommel auf. Wenn das Kesselsystem im Naturumlauf betrieben wird,
erfolgt die Umwälzung des Kühlmediums bzw. des erzeugten Dampfes insbesondere durch
Konvektion. Wenn das Kesselsystem im Zwangumlauf betrieben wird, ist zumindest eine
Umwälzpumpe zur Zwangumwälzung des Kühlmediums bzw. des erzeugten Dampfes vorgesehen.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass das Kesselsystem derart eingerichtet ist, dass
eine Kombination aus Naturumlauf und Zwangumlauf möglich ist. Gemäß einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Kesselsystems ist der Dampferzeugungskreislauf so eingerichtet,
dass Sattdampf und/oder überhitzter Dampf erzeugt werden kann.
[0031] Zur Lösung des technischen Problems lehrt die Erfindung weiterhin ein Verfahren zur
Behandlung von Abgasen - insbesondere von staubhaltigen Abgasen aus einem Schmelzprozess
von Elektroschrott und/oder Schredderleichtfraktionen - mit einem vorstehend beschriebenen
Kesselsystem, umfassend die folgenden Schritte:
- Einleitung von Abgasen in die Brennkammer,
- Vollständige bzw. im Wesentlichen vollständige Verbrennung der Abgase unter Zugabe
von Verbrennungsluft in der Brennkammer,
- Einleitung der Abgase in den Abhitzekessel zur weiteren Abkühlung der Abgase,
wobei während der Durchströmung der Brennkammer und/oder des Abhitzekessels durch
die Abgase durch Wechselwirkung der Abgase mit den Kühlrohrabschnitten Dampf erzeugt
wird.
[0032] Es liegt im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens, dass der Brennkammer, insbesondere
durch die Brennstoffzugabeeinrichtung, Brennstoffe bzw. Ersatzbrennstoffe zugeführt
werden, die vorzugsweise zum Ausgleich von Lastschwankungen in der Brennkammer verbrannt
bzw. mitverbrannt werden.
[0033] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens strömen die Abgase vorzugsweise aus einem
Schmelzofen durch die zumindest eine Einlassöffnung des Kesselsystems in die Brennkammer.
Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren als Batch-Verfahren durchgeführt, so
dass der Schmelzofen mit einer gewissen Menge an Brennstoff, insbesondere Elektroschrott
und/oder Schredderleichtfraktionen, beladen wird und erst nach der Verbrennung der
Brennstoffmenge mit neuem Brennstoff beladen wird. In diesem Zusammenhang können gemäß
bevorzugter Ausführungsform der Erfindung der Brennkammer Brennstoffe bzw. Ersatzbrennstoffe
zugeführt werden, um insbesondere Lastschwankungen des Schmelzofens auszugleichen.
Es liegt aber grundsätzlich auch im Rahmen der Erfindung, dass der Schmelzofen kontinuierlich
betrieben wird, indem dem Ofen kontinuierlich neuer Brennstoff zugeführt wird.
[0034] Gegenstand der Erfindung ist weiterhin die Verwendung eines vorstehend beschriebenen
Kesselsystems für die Behandlung von Abgasen aus einem Schmelzprozess von Elektroschrott
und/oder Schredderleichtfraktionen. Für die Behandlung der Abgase aus einem Schmelzprozess
von Elektroschrott und/oder Schredderleichtfraktionen hat sich das erfindungsgemäße
Kesselsystem besonders bewährt.
[0035] Schließlich betrifft die Erfindung eine Anlage für die Behandlung von Abgasen, insbesondere
von staubhaltigen Abgasen aus der Verbrennung von Elektroschrott mit zumindest einem
erfindungsgemäßen Kesselsystem und zumindest einem an das Kesselsystem angeschlossenen
Ofen bzw. Schmelzofen.
[0036] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass mit dem erfindungsgemäßen Kesselsystem
eine effiziente Behandlung von Abgasen - insbesondere von staubhaltigen Abgasen aus
einem Schmelzprozess von Elektroschrott und/oder Schredderleichtfraktionen - möglich
ist und dass in der erfindungsgemäßen Brennkammer des Kesselsystems die erforderliche
bzw. gesetzlich erforderliche Verweilzeit und/oder die Temperatur des Abgases je nach
Anforderung gesteuert bzw. geregelt werden kann. Durch die gemäß bevorzugter Ausführungsform
vorgesehene Brennstoffzugabeeinrichtung für Brennstoffe bzw. Ersatzbrennstoffe können
Lastschwankungen effektiv und funktionssicher ausgeglichen werden und die erforderliche
Temperatur innerhalb der Brennkammer kann sichergestellt bzw. gehalten werden. Die
erfindungsgemäß zumindest bereichsweise im Querschnitt rund bzw. im Wesentlichen rund
ausgebildete Brennkammer ermöglicht eine sehr zufriedenstellende Kontrolle der Verbrennungsvorgänge
in der Brennkammer, da eine optimale Vermischung der zugegebenen Verbrennungsluft
mit den Abgasen erfolgt und Schleichströmungen nahezu gänzlich vermieden werden können.
Auf diese Weise ermöglicht die erfindungsgemäße Brennkammer gleichzeitig eine effektive
Verbrennung, eine effektive Dampferzeugung und eine optimale Kontrolle der Parameter
wie Verweilzeit bzw. Verweilzeitverhalten und/oder Temperatur der Abgase in der Brennkammer.
Durch den der Brennkammer erfindungsgemäß in Strömungsrichtung der Abgase nachgeschalteten
Abhitzekessel, der vorzugsweise einen Kesselleerzugteil und einen Konvektionsteil
aufweist, kann eine kontrollierte Abkühlung der Abgase erfolgen, wobei die Wärme der
Abgase effizient für eine Dampferzeugung genutzt werden kann. Insoweit zeichnet sich
das erfindungsgemäße Kesselsystem und das mit dem Kesselsystem durchgeführte Verfahren
zur Behandlung der Abgase sowohl durch einen einfachen und wenig aufwendigen Aufbau,
als auch durch hohe Effizienz bei der Kühlung der Abgase und der Dampferzeugung aus.
[0037] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig.1:
- Ein erfindungsgemäßes Kesselsystem in einer Übersichtsdarstellung
- Fig.2:
- Eine Ansicht der Brennkammerwand des in Fig. 1 dargestellten Gegenstandes im Schnitt.
[0038] Die Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Kesselsystem zur Behandlung von Abgasen, insbesondere
von staubhaltigen Abgasen aus einem Schmelzprozess von Elektroschrott und/oder Schredderleichtfraktionen.
Das Kesselsystem ist vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel an einen Schmelzofen
angeschlossen. Das Kesselsystem weist erfindungsgemäß zumindest eine Einlassöffnung
1 und zumindest eine Auslassöffnung 2 für die Abgase auf. Das Kesselsystem umfasst
weiterhin zumindest eine Brennkammer 3 und zumindest einen der Brennkammer 3 in Strömungsrichtung
der Abgase nachgeschalteten Abhitzekessel 4. Zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel
ist die Einlassöffnung 1 an dem dem Ofen zugewandten bzw. an den Ofen angeschlossenen
Ende der Brennkammer 3 angeordnet. Empfohlenermaßen und im Ausführungsbeispiel ist
die Auslassöffnung 2 an dem Abhitzekessel 4 bzw. in Strömungsrichtung der Abgase an
einem Endabschnitt des Abhitzekessels 4 angeordnet. Die die Brennkammer 3 bildende
Brennkammerwand 5 weist erfindungsgemäß Kühlrohrabschnitte 6 auf. Zweckmäßigerweise
und im Ausführungsbeispiel ist die Brennkammerwand 5 zumindest bereichsweise als Membranwand
ausgebildet. Die Kühlrohre der Membranwand sind bevorzugt Teil eines Dampferzeugungskreislaufes
zur Erzeugung von Dampf mittels der heißen Abgase.
[0039] Die Brennkammer 3 ist zumindest bereichsweise, vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel
über ihre gesamte Länge bzw. im Wesentlichen über ihre gesamte Länge im Querschnitt
kreisrund bzw. im Wesentlichen kreisrund ausgebildet. Querschnitt meint hier insbesondere
den Querschnitt quer bzw. senkrecht zur Längserstreckung der Brennkammer 3. Die Brennkammer
3 ist empfohlenermaßen und im Ausführungsbeispiel aus mehreren, im Wesentlichen zylinderförmigen
und/oder kegelstumpfförmigen Teilabschnitten aufgebaut, bei denen die Brennkammerwand
5 den Zylindermantel bzw. die Mantelfläche des Kegelstumpfes bildet.
[0040] Die Brennkammer 3 weist erfindungsgemäß zumindest eine Luftzugabeeinrichtung, vorzugsweise
und im Ausführungsbeispiel zumindest eine Luftzugabeöffnung 7 für die Zuführung von
Verbrennungsluft in die Brennkammer 3 auf. Gemäß besonders empfohlener Ausführungsform
und im Ausführungsbeispiel weist die Brennkammer 3 außerdem zumindest eine Brennstoffzugabeeinrichtung
für die Zugabe von Brennstoffen bzw. Ersatzbrennstoffen auf. Bei den Brennstoffen
bzw. Ersatzbrennstoffen handelt es sich vorzugsweise um flüssige und/oder gasförmige
Brennstoffe bzw. Ersatzbrennstoffe. Zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel ist
die Brennstoffzugabeeinrichtung zumindest eine Brennstoffzugabeöffnung 8. Empfohlenermaßen
und im Ausführungsbeispiel ist ein kombinierter Luftzugabe- und Brennstoffzugabestutzen
16 an der Brennkammer angeordnet, der als Luftzugabe- und Brennstoffzugabeeinrichtung
ausgebildet ist und zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel zumindest eine Öffnung
aufweist, die als Luftzugabeöffnung 7 und als Brennstoffzugabeöffnung 8 eingerichtet
ist (s. insbesondere Fig. 2). Der kombinierte Stutzen 16 dient somit einerseits als
Luftzugabeöffnung 7 zur Einströmung von Verbrennungsluft in die Brennkammer 3 und
andererseits als Brennstoffzugabeöffnung 8 für die Zugabe von Brennstoffen bzw. Ersatzbrennstoffen
in die Brennkammer 3. Durch die Brennstoffzugabeöffnung 8 bzw. den kombinierten Stutzen
16 kann zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel zumindest eine Zugabelanze in
die Brennkammer eingeführt werden, mit der der Brennstoff bzw. Ersatzbrennstoff der
Brennkammer 3 zugeführt wird. Durch die Zugabe von Brennstoffen bzw. Ersatzbrennstoffen
können insbesondere Lastschwankungen des Ofens ausgeglichen werden und/oder die Temperatur
und die Verweilzeit bzw. das Verweilzeitverhalten der Abgase in der Brennkammer können
gesteuert bzw. geregelt werden.
[0041] Im Rahmen der Erfindung und im Ausführungsbeispiel ist in der Brennkammer 3 zumindest
ein in den Figuren nicht dargestellter Brenner angeordnet. Empfohlenermaßen sind in
der Brennkammer 3 mehrere Brenner vorgesehen. Die Brenner können insbesondere die
Verbrennung der Brennstoffe bzw. Ersatzbrennstoffe unterstützen und/oder zur Temperatursteuerung
in der Brennkammer 3 dienen.
[0042] Zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel ist die Innenseite der Brennkammer 3
bzw. der Brennkammerwand 5 zumindest bereichsweise mit einem feuerfesten Material
10 ausgekleidet. Dies ist insbesondere in der Fig. 2 dargestellt. Bei dem feuerfesten
Material 10 handelt es sich vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel um eine feuerfeste
Stampfmasse.
[0043] Gemäß empfohlener Ausführungsform und im Ausführungsbeispiel weist die Brennkammer
3 einen Verweilabschnitt 11 auf, der zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel
gemäß der Fig. 1 in Strömungsrichtung der Abgase einen Endabschnitt der Brennkammer
3 bildet. Der Verweilabschnitt 11 der Brennkammer 3 verlängert insbesondere die Verweilstrecke
der Brennkammer 3, so dass die Verweilzeit des Abgases in der Brennkammer 3 erhöht
wird.
[0044] Eine besonders empfohlene Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass der Abhitzekessel 4 einen Kesselleerzugteil 12 aufweist. Zweckmäßigerweise und
im Ausführungsbeispiel schließt der Kesselleerzugteil 12, der in der Fig. 1 strichpunktiert
dargestellt ist, in Strömungsrichtung der Abgase unmittelbar an die Brennkammer 3
an. Der Kesselleerzugteil 12 umfasst vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 1 zwei Kesselleerzüge 17, die durch eine Trennwand 18 voneinander getrennt sind.
Empfohlenermaßen und im Ausführungsbeispiel weist der Abhitzekessel 4 weiterhin zumindest
einen Konvektionsteil 13 auf, der in der Fig. 1 gestrichelt dargestellt ist. Der Konvektionsteil
13 schließt empfohlenermaßen und im Ausführungsbeispiel in Strömungsrichtung der Abgase
an den Kesselleerzugteil 12 an. Bevorzugt und im Ausführungsbeispiel umfasst der Konvektionsteil
13 zwei Konvektionszüge 19.
[0045] Im Rahmen der Erfindung und dem Ausführungsbeispiel weisen die Wandungen des Kesselleerzugteils
12 zumindest bereichsweise Kühlrohrabschnitte 6 auf. Zweckmäßigerweise weisen die
Kesselleerzüge 17 des Kesselleerzugteils 12 lediglich im Bereich der Wandungen Kühlrohrabschnitte
6 auf und weisen insbesondere in ihrem Innenraum keine weiteren bzw. im Wesentlichen
keine weiteren Kühlrohre auf. Empfohlenermaßen sind in den Konvektionszügen 19 des
Konvektionsteils 13 Konvektionsheizflächen - vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel
Kühlrohrbündel - vorgesehen, die im Innenraum der Konvektionszüge 19, bevorzugt und
im Ausführungsbeispiel quer zur Strömungsrichtung der Abgase, verlaufen.
[0046] Gemäß bevorzugter Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kesselsystems und im Ausführungsbeispiel
ist der Abhitzekessel 4 zumindest bereichsweise im Querschnitt eckig, insbesondere
rechteckig ausgebildet. Zweckmäßigerweise sind die Kesselleerzüge 17 des Kesselleerzugteils
12 und die Konvektionszüge 19 des Konvektionsteils 13 des Abhitzekessels 4 zumindest
bereichsweise im Querschnitt eckig, insbesondere rechteckig ausgebildet und ganz besonders
bevorzugt und im Ausführungsbeispiel über ihre gesamte Länge bzw. im Wesentlichen
über ihre gesamte Länge im Querschnitt rechteckig ausgebildet. Empfohlenermaßen erfolgt
zwischen der Brennkammer 3 und dem Abhitzekessel 4 ein Querschnittsübergang von rund
bzw. im Wesentlichen rund nach eckig, insbesondere rechteckig. Bevorzugt und im Ausführungsbeispiel
erfolgt dieser Querschnittsübergang von rund nach eckig an dem Übergang zwischen Brennkammer
3 und Kesselleerzugteil 12 des Abhitzekessels 4.
[0047] Im Rahmen der Erfindung und im Ausführungsbeispiel verläuft die Brennkammer 3 überwiegend
in Höhenrichtung. Empfohlenermaßen ist der Abhitzekessel 4 zumindest ein Vertikalkessel,
dessen Längsachse im Wesentlichen vertikal angeordnet ist und der vertikal bzw. im
Wesentlichen vertikal von dem Abgas durchströmt wird. Zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1 sind die Kesselleerzüge 17 des Kesselleerzugteils 12 als Vertikalzüge
bzw. Vertikalkessel ausgebildet und die Konvektionszüge 19 des Konvektionsteils 13
sind als Vertikalzüge bzw. Vertikalkessel ausgebildet. Die Kesselleerzüge 17 und die
Konvektionszüge 19 werden somit im Ausführungsbeispiel vertikal bzw. im Wesentlichen
vertikal von dem Abgas durchströmt.
[0048] Gemäß bevorzugter Ausführungsform und im Ausführungsbeispiel weist der Abhitzekessel
4 zumindest eine Staubabscheidungseinrichtung 14 auf, die zweckmäßigerweise und im
Ausführungsbeispiel trichterförmig ausgebildet ist. Im Ausführungsbeispiel gemäß den
Figuren sind trichterförmige Staubabscheidungseinrichtungen 14 an der Unterseite der
beiden Konvektionszüge 19 des Konvektionsteils 13 sowie an der Unterseite des Kesselleerzugteils
12 angeordnet.
[0049] Im Rahmen der Erfindung und im Ausführungsbeispiel sind die Kühlrohrabschnitte 6
Teil eines Dampferzeugungskreislaufes, der bevorzugt derart eingerichtet ist, dass
mit dem Kesselsystem Dampf im Naturumlauf und/oder im Zwangumlauf erzeugt werden kann.
Dazu weist das Kesselsystem im Ausführungsbeispiel etwa eine Dampftrommel bzw. Dampfobertrommel
20 auf. Der Dampferzeugungskreislauf ist insbesondere so eingerichtet, dass Sattdampf
und/oder überhitzter Dampf erzeugt werden kann.
[0050] Zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel wird das erfindungsgemäße Kesselsystem
zur Behandlung von staubhaltigen, heißen Abgasen aus einem Schmelzprozess von Elektroschrott
und/oder Schredderleichtfraktionen eingesetzt. Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Behandlung von Abgasen - insbesondere staubhaltigen Abgasen aus einem Schmelzprozess
und/oder Schredderleichtfraktionen - werden die Abgase aus dem Schmelzofen über die
Einlassöffnung 1 in die Brennkammer 3 eingeleitet und dort vollständig bzw. im Wesentlichen
vollständig unter Zugabe von Verbrennungsluft durch die Luftzugabeeinrichtung bzw.
die zumindest eine Luftzugabeöffnung 7 verbrannt. Anschließend werden die Abgase in
den Abhitzekessel 4 zur weiteren Abkühlung eingeleitet und durchströmen vorzugsweise
zunächst den Kesselleerzugteil 12 und dann den Konvektionsteil 13. Nachfolgend verlassen
die Abgase das Kesselsystem durch die Auslassöffnung 2, die vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel
in einem Endabschnitt des Konvektionsteils 13 angeordnet ist. Während der Durchströmung
der Brennkammer 3 und/oder des Abhitzekessels 4 durch die Abgase wird durch Wechselwirkung
der Abgase mit den Kühlrohrabschnitten 6 Dampf erzeugt. Im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden vorzugsweise durch die Brennstoffzugabeeinrichtung bzw. die zumindest
eine Brennstoffzugabeöffnung 8 Brennstoffe bzw. Ersatzbrennstoffe zugeführt, die zum
Ausgleich von Lastschwankungen in der Brennkammer 3 verbrannt bzw. mitverbrannt werden.
1. Kesselsystem zur Behandlung von Abgasen, insbesondere von staubhaltigen Abgasen aus
einem Schmelzprozess von Elektroschrott und/oder Schredderleichtfraktionen, mit zumindest
einer Einlassöffnung (1) und zumindest einer Auslassöffnung (2) für die Abgase, wobei
das Kesselsystem zumindest eine Brennkammer (3) und zumindest einen, der Brennkammer
(3) in Strömungsrichtung der Abgase nachgeschalteten Abhitzekessel (4) aufweist, wobei
die Brennkammerwand (5) Kühlrohrabschnitte (6) aufweist, wobei die Brennkammer (3)
zumindest eine Luftzugabeeinrichtung, vorzugsweise zumindest eine Luftzugabgabeöffnung
(7), für die Zuführung von Verbrennungsluft in die Brennkammer (3) aufweist und wobei
die Brennkammer (3) zumindest bereichsweise, vorzugsweise über ihre gesamte Länge
bzw. im Wesentlichen über ihre gesamte Länge im Querschnitt rund bzw. im Wesentlichen
rund ausgebildet ist.
2. Kesselsystem nach Anspruch 1, wobei die Brennkammer (3) zumindest eine Brennstoffzugabeeinrichtung
, vorzugsweise zumindest eine Brennstoffzugabeöffnung (8), für die Zugabe von Brennstoffen
bzw. Ersatzbrennstoffen, bevorzugt von flüssigen und/oder gasförmigen Brennstoffen
bzw. Ersatzbrennstoffen, aufweist.
3. Kesselsystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei in der Brennkammer (3) zumindest
ein Brenner angeordnet ist.
4. Kesselsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Innenseite der Brennkammer
(3) bzw. der Brennkammerwand (5) zumindest bereichsweise mit einem feuerfesten Material
(10) ausgekleidet ist.
5. Kesselsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Brennkammerwand (5) bzw.
die Kühlrohrabschnitte (6) der Brennkammerwand (5) zumindest bereichsweise als Membranwand
ausgebildet ist.
6. Kesselsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Brennkammer (3) einen Verweilabschnitt
(11) aufweist, der vorzugsweise in Strömungsrichtung der Abgase einen Endabschnitt
der Brennkammer (3) bildet.
7. Kesselsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Abhitzekessel (4) zumindest
einen Kesselleerzugteil (12) aufweist.
8. Kesselsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Abhitzekessel (4) zumindest
einen Konvektionsteil (13) aufweist.
9. Kesselsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Abhitzekessel (4) zumindest
bereichsweise einen eckigen, insbesondere einen rechteckigen Querschnitt aufweist
und wobei bevorzugt zwischen der Brennkammer (3) und dem Abhitzekessel (4) ein Querschnittsübergang
von rund bzw. im Wesentlichen rund nach eckig, insbesondere rechteckig, erfolgt.
10. Kesselsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Abhitzekessel (4) zumindest
eine Staubabscheidungseinrichtung (14) aufweist, die vorzugsweise trichterförmig ausgebildet
ist.
11. Kesselsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Wandungen (15) des Abhitzekessels
(4), insbesondere des Kesselleerzugteils (12), Kühlrohrabschnitte (6) aufweisen und
vorzugsweise zumindest bereichsweise als Membranwand ausgebildet sind.
12. Kesselsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Brennkammer (3) im Wesentlichen
in Höhenrichtung verläuft und/oder wobei der Abhitzekessel (4) zumindest ein Vertikalkessel
ist, dessen Längsachse im Wesentlichen vertikal angeordnet ist und der vertikal bzw.
im Wesentlichen vertikal von dem Abgas durchströmt wird.
13. Kesselsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die Kühlrohrabschnitte (6) Teil
eines Dampferzeugungskreislaufes sind, der bevorzugt derart eingerichtet ist, dass
mit dem Kesselsystem Dampf im Naturumlauf und/oder im Zwangumlauf erzeugt werden kann.
14. Kesselsystem nach Anspruch 13, wobei der Dampferzeugungskreislauf so eingerichtet
ist, dass Sattdampf und/oder überhitzter Dampf erzeugt werden kann.
15. Verfahren zur Behandlung von Abgasen - insbesondere von staubhaltigen Abgasen aus
einem Schmelzprozess von Elektroschrott und/oder Schredderleichtfraktionen, - mit
einem Kesselsystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14, umfassend die folgenden Schritte:
- Einleitung von Abgasen in die Brennkammer (3)
- vollständige bzw. im Wesentlichen vollständige Verbrennung der Abgase unter Zugabe
von Verbrennungsluft in der Brennkammer (3)
- Einleitung der Abgase in den Abhitzekessel (4) zur weiteren Abkühlung der Abgase,
wobei während der Durchströmung der Brennkammer (3) und/oder des Abhitzekessels (4)
durch die Abgase durch Wechselwirkung der Abgase mit den Kühlrohrabschnitten (6) Dampf
erzeugt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, wobei der Brennkammer (3), insbesondere durch die Brennstoffzugabeeinrichtung,
Brennstoffe bzw. Ersatzbrennstoffe zugeführt werden, die vorzugsweise zum Ausgleich
von Lastschwankungen in der Brennkammer (3) verbrannt bzw. mitverbrannt werden.
17. Verwendung eines Kesselsystems gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14 für die Behandlung
von Abgasen aus einem Schmelzprozess von Elektroschrott und/oder Schredderleichtfraktionen.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Kesselsystem zur Behandlung von Abgasen, insbesondere von staubhaltigen Abgasen aus
einem Schmelzprozess von Elektroschrott und/oder Schredderleichtfraktionen, mit zumindest
einer Einlassöffnung (1) und zumindest einer Auslassöffnung (2) für die Abgase, wobei
das Kesselsystem zumindest eine Brennkammer (3) und zumindest einen, der Brennkammer
(3) in Strömungsrichtung der Abgase nachgeschalteten Abhitzekessel (4) aufweist, wobei
die Brennkammerwand (5) Kühlrohrabschnitte (6) aufweist, wobei die Brennkammer (3)
zumindest eine Luftzugabeeinrichtung, vorzugsweise zumindest eine Luftzugabgabeöffnung
(7), für die Zuführung von Verbrennungsluft in die Brennkammer (3) aufweist, wobei
die Brennkammer (3) zumindest bereichsweise, vorzugsweise über ihre gesamte Länge
bzw. im Wesentlichen über ihre gesamte Länge im Querschnitt rund bzw. im Wesentlichen
rund ausgebildet ist,
und wobei die Brennkammer (3) zumindest eine Brennstoffzugabeeinrichtung , vorzugsweise
zumindest eine Brennstoffzugabeöffnung (8), für die Zugabe von Brennstoffen bzw. Ersatzbrennstoffen,
bevorzugt von flüssigen und/oder gasförmigen Brennstoffen bzw. Ersatzbrennstoffen,
aufweist.
2. Kesselsystem nach Anspruch 1, wobei in der Brennkammer (3) zumindest ein Brenner angeordnet
ist.
3. Kesselsystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Innenseite der Brennkammer
(3) bzw. der Brennkammerwand (5) zumindest bereichsweise mit einem feuerfesten Material
(10) ausgekleidet ist.
4. Kesselsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Brennkammerwand (5) bzw.
die Kühlrohrabschnitte (6) der Brennkammerwand (5) zumindest bereichsweise als Membranwand
ausgebildet ist.
5. Kesselsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Brennkammer (3) einen Verweilabschnitt
(11) aufweist, der vorzugsweise in Strömungsrichtung der Abgase einen Endabschnitt
der Brennkammer (3) bildet.
6. Kesselsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Abhitzekessel (4) zumindest
einen Kesselleerzugteil (12) aufweist.
7. Kesselsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Abhitzekessel (4) zumindest
einen Konvektionsteil (13) aufweist.
8. Kesselsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Abhitzekessel (4) zumindest
bereichsweise einen eckigen, insbesondere einen rechteckigen Querschnitt aufweist
und wobei bevorzugt zwischen der Brennkammer (3) und dem Abhitzekessel (4) ein Querschnittsübergang
von rund bzw. im Wesentlichen rund nach eckig, insbesondere rechteckig, erfolgt.
9. Kesselsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Abhitzekessel (4) zumindest
eine Staubabscheidungseinrichtung (14) aufweist, die vorzugsweise trichterförmig ausgebildet
ist.
10. Kesselsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Wandungen (15) des Abhitzekessels
(4), insbesondere des Kesselleerzugteils (12), Kühlrohrabschnitte (6) aufweisen und
vorzugsweise zumindest bereichsweise als Membranwand ausgebildet sind.
11. Kesselsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Brennkammer (3) im Wesentlichen
in Höhenrichtung verläuft und/oder wobei der Abhitzekessel (4) zumindest ein Vertikalkessel
ist, dessen Längsachse im Wesentlichen vertikal angeordnet ist und der vertikal bzw.
im Wesentlichen vertikal von dem Abgas durchströmt wird.
12. Kesselsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Kühlrohrabschnitte (6) Teil
eines Dampferzeugungskreislaufes sind, der bevorzugt derart eingerichtet ist, dass
mit dem Kesselsystem Dampf im Naturumlauf und/oder im Zwangumlauf erzeugt werden kann.
13. Kesselsystem nach Anspruch 12, wobei der Dampferzeugungskreislauf so eingerichtet
ist, dass Sattdampf und/oder überhitzter Dampf erzeugt werden kann.
14. Verfahren zur Behandlung von Abgasen - insbesondere von staubhaltigen Abgasen aus
einem Schmelzprozess von Elektroschrott und/oder Schredderleichtfraktionen, - mit
einem Kesselsystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13, umfassend die folgenden Schritte:
- Einleitung von Abgasen in die Brennkammer (3)
- vollständige bzw. im Wesentlichen vollständige Verbrennung der Abgase unter Zugabe
von Verbrennungsluft in der Brennkammer (3)
- Einleitung der Abgase in den Abhitzekessel (4) zur weiteren Abkühlung der Abgase,
wobei während der Durchströmung der Brennkammer (3) und/oder des Abhitzekessels (4)
durch die Abgase durch Wechselwirkung der Abgase mit den Kühlrohrabschnitten (6) Dampf
erzeugt wird,
und wobei der Brennkammer (3), insbesondere durch die Brennstoffzugabeeinrichtung,
Brennstoffe bzw. Ersatzbrennstoffe zugeführt werden, die vorzugsweise zum Ausgleich
von Lastschwankungen in der Brennkammer (3) verbrannt bzw. mitverbrannt werden.
15. Verwendung eines Kesselsystems gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13 für die Behandlung
von Abgasen aus einem Schmelzprozess von Elektroschrott und/oder Schredderleichtfraktionen.