[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Bedienelektronik für den Betrieb
eines mit einem Ein-/Aus-Schalter und einer elektronischen Garguterkennungssensorik
ausgestatteten Gargeräts sowie auf ein Verfahren für den Betrieb eines mit einem Ein-/Aus-Schalter
und einer elektronischen Garguterkennungssensorik ausgestatteten Gargeräts mit einer
Bedienelektronik.
[0002] Aus der Schrift
DE 10 2016 119 230 A1 ist ein Gargerät bekannt, das über Kameras festzustellen vermag, in welcher Einschubebene
sich Gargutträger befinden. Das Kamerabild wird einer Steuereinheit übermittelt. Mit
einer elektronischen Bildverarbeitung in der Steuereinheit, die über einen Auswertealgorithmus
verfügt, werden Randbereiche von Gargutträgern erkannt. Die Ergebnisse der Auswertung
können bei der Einstellung von Automatikprogrammen genutzt werden.
[0003] Aus der Schrift
DE 10 2016 225 680 A1 ist ein Gargerät mit einer Steuereinrichtung bekannt, bei dem mit einer geräteseitigen
Überwachungseinrichtung als Garguterkennungssensorik ermittelt wird, welche Gargutebenen
und/oder Gargutplätze unbesetzt sind, um sodann geräteseitig vorzuschlagen, wo weitere
Gargüter platziert werden sollen. Hierdurch soll eine hohe Gargutqualität erzielt
werden.
[0004] Aus der Schrift
DE 10 2017 119 485 A1 ist ein Gargerät bekannt, bei dem das Gargut über einen optischen Sensor wie beispielsweise
eine Kamera optisch erfasst wird. Um eine Überladung des Gargeräts unter Berücksichtigung
des gewählten Garprogramms auszuschließen, wird das Sensorsignal des optischen Sensors
einer Steuer- und Auswerteeinheit übermittelt und von dieser ausgewertet, um ein Warnsignal
auszugeben, sofern eine Überladung des Gargeräts erkannt worden ist.
[0005] In den bekannten Gargeräten wird die Garguterkennungssensorik ausschließlich dazu
genutzt, um den Garprozess als solchen zu verbessern. Allgemeine Bedienfehler von
Bedienpersonen, die sich nicht direkt auf den Garprozess beziehen, bleiben dadurch
weiterhin möglich. Als Gargeräte kommen Backöfen, Dampfgarer, Mikrowellenöfen und
beliebige Kombinationen solcher Geräte in Betracht, wobei es gleichgültig ist, ob
es sich dabei um Haushaltsgeräte oder um Geräte für professionelle Anwendungen handelt.
[0006] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Bedienfehler einer Bedienperson
mit der Bedienelektronik zu erkennen und diesen zu melden oder zu korrigieren.
[0007] Die Aufgabe wird für eine gattungsgemäße Bedienelektronik sowie für das gattungsgemäße
Verfahren gelöst, indem die Bedienelektronik eine elektronische Auswertevorrichtung
mit einer Betriebssoftware aufweist, die über die Garguterkennungssensorik zumindest
die Abfragekriterien abfragt, ob der Garraum leer ist und welchen Schaltstatus der
Ein-/AusSchalter aufweist, diese Abfragewerte Werte für in der Betriebssoftware der
Auswertevorrichtung vorgegebene Abfragekriterien bilden, und die Auswertevorrichtung
ein Signal an die Bedienelektronik ausgibt, wenn bei der Abfrage eine in der Betriebssoftware
vorgegebene Kombination von Werten bestimmter Abfragekriterien erfüllt ist.
[0008] Nach der vorliegenden Erfindung wird die Garguterkennungssensorik nicht nur dazu
genutzt, den Garprozess zu verbessern, sondern die Garguterkennungssensorik wird auch
dazu verwendet, Fehlbedienungen einer Bedienperson zu vermeiden. Insbesondere im Heißbetrieb
betriebene Gargeräte, die fehlerhaft bedient werden, verursachen nicht nur eine Energieverschwendung,
sondern können auch vermeidbare Betriebsrisiken schaffen. Aber auch nur einfach eingeschaltete
Gargeräte, die nicht im Heißbetrieb betrieben werden, können bereits unnötig Strom
verbrauchen, beispielsweise durch eine dann eingeschaltete Beleuchtung des Garraums,
eine Be- und Entlüftung des Garraums zur Entfeuchtung, und dergleichen.
[0009] Mit dem Ein-/Aus-Schalter ist ein Schalter gemeint, mit dessen Betätigung oder Aktivierung
ein Gargerät in einen bestimmten Betriebsmodus geschaltet wird. Dabei kann es sich
um eine bloße Aktivierung einer einfachen Betriebsbereitschaft des Gargeräts handeln,
aber auch um die Aktivierung eines Heizbetriebs oder die Auswahl und Aktivierung einer
bestimmten Betriebsart des Gargeräts, wie beispielsweise Backen, Grillen, Auftauautomatik,
Warmhalten, Teller wärmen, und dergleichen. Der Ein-/Aus-Schalter muss kein physischer,
mechanisch zu betätigender Schalter sein, dieser Begriff ist sehr weit zu verstehen.
Es kann sich dabei beispielsweise auch um eine manuell, softwaregestützt und/oder
ferngesteuert ausgelöste oder automatisierte Aktivierung eines Betriebsmodus des Heizgeräts
handeln, beispielsweise durch die Betätigung eines Softkeys auf einem Display, eine
zeitgesteuerte Aktivierung eines Gargeräts oder dergleichen.
[0010] Fehlbedienungen können beispielsweise darin bestehen, dass eine Bedienperson ein
Gargerät einschaltet, ohne danach ein Gargut in den Garraum einzustellen. Es wird
dann vom Gargerät Energie verbraucht, ohne dass das einen Nutzen hat. Bei einer softwaregesteuerten
Abfrage der Abfragekriterien
- "Gerät eingeschaltet?" und
- "Garraum leer?".
stellt die Auswertevorrichtung fest, dass das Gerät eingeschaltet und womöglich zusätzlich
noch in den Heizbetrieb geschaltet ist, ohne dass sich jedoch Gargut im Garraum befindet.
In der Betriebssoftware der Auswertevorrichtung kann für ein solches Abfrageergebnis
als Kombination bestimmter Abfragekriterien bestimmt sein, dass die Auswertevorrichtung
dann ein Signal ausgibt. Dabei kann das Signal ein einfaches Warnsignal sein oder
von der Bedienelektronik in ein solches weiterverarbeitet werden, wie beispielsweise
das Aktivieren eines Summers, einer Warnleuchte, einer optische Anzeige auf einem
Display des Gargeräts oder einem über Funk verbundenen Smart Control-Gerät oder eines
Blinklichts, oder es wird ein Schaltsignal an die Bedienelektronik des Gargeräts ausgegeben,
durch das das Gargerät insgesamt oder auch nur der Heizbetrieb ausgeschaltet wird.
Im ersten Fall eines Warnsignals erhält die Bedienperson einen Hinweis, auf den sie
selbst entscheiden kann, ob das Gargerät weiter ohne eingestelltes Gargut betrieben
werden soll oder nicht, im zweiten Fall einer automatischen Schaltung wird durch die
automatische Abschaltung automatisch eine Energieverschwendung vermieden. Natürlich
ist es auch möglich, mit dem Signal sowohl ein Warnsignal zu aktivieren als auch eine
automatische Geräteschaltung vorzunehmen.
[0011] Als Fehlbedienung ist es auch anzusehen, wenn eine Bedienperson ein Gargut aus dem
Garraum entnommen hat, es danach aber vergisst, für das Gargerät auch zumindest den
Heizbetrieb abzuschalten, so dass es im Heizbetrieb weiterläuft. Auch dadurch können
eine erhebliche Energiemenge verschwendet und unnötige Betriebsgefahren geschaffen
werden. Auch hier kann bei einer softwaregesteuerten Abfrage der Abfragekriterien
- "Gerät eingeschaltet?" und
- "Garraum leer?"
durch die Auswertevorrichtung schnell festgestellt werden, dass das Gargerät in dieser
Kombination bestimmter Abfragekriterien nutzlos betrieben wird. Das in diesem Fall
ebenfalls von der Auswertevorrichtung generierte Signal kann dann wie vorstehend beschrieben
ein Warn- und/oder ein Abschaltsignal sein.
[0012] Auch kann sich bei einer Kombination der Abfragekriterien
- "Gerät eingeschaltet?" und
- " Garraum leer?"
als Kombination bestimmter Abfragekriterien das Abfrageergebnis ergeben, dass zwar
Gargut in den Garraum eingestellt worden, das Gargerät aber nicht in den Heizbetrieb
geschaltet worden ist. Dieser Status kann durch eine weitere Abfrage
- "Wurde das Gargerät in den Heizbetrieb geschaltet?"
abgefragt werden. In diesem Fall muss jedoch nicht zwangsläufig ein eindeutiger Bedienfehler
vorliegen. Es ist es nur möglich, aber nicht sicher, dass eine Bedienperson vergessen
hat, das Gargerät in den Heizbetrieb zu schalten. Da hier nicht auszuschließen ist,
dass das Gargerät mit Absicht erst zu einem späteren Zeitpunkt angeschaltet werden
soll, ist es in diesem Fall vorteilhaft, wenn die Auswertevorrichtung als Signal nur
ein Warnsignal generiert, mit dem die Bedienperson an das mögliche Einschalten des
Gargeräts erinnert wird, anstatt den Garprozess durch ein automatisches Einschalten
des Heizbetriebs zu starten. Das gesonderte Warnsignal hilft der Bedienperson aber,
das Gargerät nach seinen Wünschen optimal zu betreiben.
[0013] Die richtige Interpretation der Abfragekriterien kann der Auswertevorrichtung erst
durch zusätzliche, auf einen jeweiligen Fehlbedienungsfall zielende Abfragekriterien
möglich sein, die auch in einer Baumstruktur angelegt sein können, bei der ein oder
mehrere Abfragekriterien in Stufen abgefragt werden. So wird in den vorstehend beschriebenen
zwei Problemfällen die Kombination der dort genannten Abfragekriterien jeweils gleich
beantwortet, nämlich mit "ja" für die erste Frage und "ja" für die zweite Frage. Durch
die zusätzliche Frage
- "Hat zuvor ein Garvorgang stattgefunden?"
kann die Auswertevorrichtung zwischen dem ersten und dem zweiten beschriebenen Problemfall
differenzieren. Im ersten beschriebenen Problemfall hat zuvor kein Garvorgang stattgefunden,
im zweiten Problemfall ist die Frage zu bejahen. Die Informationen für die zusätzlichen
Abfragekriterien kann die Auswertevorrichtung von der Bedienelektronik übermittelt
bekommen und für Auswertezwecke zwischenspeichern oder aus einem Speicher der Bedienelektronik
jeweils aktuell abfragen. Je nach Fehlbedienfall können unterschiedliche Signale in
der Betriebssoftware hinterlegt und ausgegeben werden, wenn bei dem Abgleich eine
in der Betriebssoftware vorgegebene Kombination von Werten bestimmter Abfragekriterien
festgestellt wird.
[0014] Durch die Erfindung wird vermieden, dass eine Bedienperson vergisst, das Gargerät
nach der Benutzung auszuschalten oder das Gargut nach dem Einschalten des Gargeräts
in dem Garraum einzustellen.
[0015] Die Erfindung ist in Gargeräten leicht und kostengünstig umsetzbar, da in einigen
Gargeräten von professionellen Anwendern, aber auch solchen im Consumer-Bereich, schon
heute eine geeignete Garguterkennungssensorik serienmäßig verbaut wird. Die Herstellungskosten,
die bei der Realisierung der Erfindung in einem Gargerät anfallen, sind dann sehr
gering. Bei der Garguterkennungssensorik handelt es sich oft um Kamerasysteme, die
über eine softwaregestützte Bildauswertung erkennen, ob ein Gargut in den Garraum
eingestellt worden ist. Möglich sind aber auch andere Sensortechniken, wie beispielsweise
Wiegen, Ultraschall, Geruchssensoren oder andere Techniken, oder Kombinationen solcher
Techniken. Das von der vorhandenen Garguterkennungssensorik ausgegebene Sensorsignal
muss dann nur durch eine geeignete Software, die einen Bestandteil einer Auswertevorrichtung
bildet, ausgewertet werden. Dafür entsteht nur ein geringer Programmieraufwand. Eine
physische Rechenkapazität, auf der die Software laufen kann, ist in der in einem Gargerät
vorhandenen Bedienelektronik ebenfalls häufig bereits vorgehalten, so dass auch bezüglich
der Rechenkapazität zur Realisierung der Erfindung auf vorhandene Gerätetechnik zurückgegriffen
werden kann und auch hier keine zusätzlichen Kosten entstehen. Die Auswertevorrichtung
kann dann allein aus einem Softwarepaket bestehen, das auf die Bedienelektronik des
Gargeräts aufgespielt wird.
[0016] In Gargeräten, in denen keine Garguterkennungssensorik vorhanden ist, kann diese
natürlich auch nur für den erfinderischen Anwendungszweck in das Gargerät eingebaut
werden. Es ist sowohl bei schon vorhandenen Garguterkennungssensoren wie auch bei
gesondert in ein Gargerät einzubauenden Vorrichtungen möglich, die Auswertevorrichtung
als separaten Rechenchip mit einer darauf einprogrammierten Software auszugestalten,
der zur Realisierung der Erfindung in eine Bedienelektronik eines Gargeräts eingesetzt
wird. Bei einer Bedienelektronik, die Fernsteuerungsfunktionen aufweist, kann das
Softwarepaket natürlich auch in die Fernbedienungsfunktion eingebunden sein, wie beispielsweise
eine App auf einem Smartphone oder einem Tablet-Computer.
[0017] Die vorstehend genannten in der Betriebssoftware der Auswertevorrichtung vorgegebenen
Abfragekriterien sind beispielhaft genannt, die Erfindung ist aber nicht auf die angegebenen
Abfragekriterien beschränkt. In der Betriebssoftware können weitere Abfragekriterien
definiert sein, die von der Auswertevorrichtung abgefragt werden, wie beispielsweise
Temperaturen oder die Luftfeuchtigkeit im Garraum, Bewegungssensoren, die Bewegungen
von Bedienpersonen im Umfeld des Gargerät erkennen, von einem Timer gemessene Zeitintervalle,
oder dergleichen. Genauso sind die vorstehend beschriebenen Kombinationen bestimmter
Abfragekriterien, die ein Signal auslösen und die in der Betriebssoftware vorgegeben
sind, für Zwecke der Erfindung nicht auf die beschriebenen Kombinationen beschränkt.
Auch hier können andere oder zusätzliche Kombinationen von Abfragekriterien in der
Betriebssoftware vorgegeben sein, bei deren Vorliegen die Auswertevorrichtung ein
Signal an die Bedienelektronik ausgibt.
[0018] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung meldet die Garguterkennungssensorik
einen leeren Gargutraum, wenn von ihr ein leerer Garraumboden oder ein leerer Gargutträger
wie beispielsweise ein leeres Backblech oder ein leerer Rost erkannt worden ist. Bei
dieser Ausgestaltung der Erfindung ist es nicht erforderlich, dass die Garguterkennungssensorik
positiv und sicher erkennt, dass kein Gargut im Garraum vorhanden ist. Für die Abfrage
zum Abfragekriterium, ob der Gargutraum leer ist, kann es schon genügen, wenn nur
ein leerer Garraumboden oder ein leerer Gargutträger wie beispielsweise ein leeres
Backblech oder ein leerer Rost erkannt werden. In diesen Fällen kann häufig zutreffend
angenommen werden, dass sich tatsächlich kein Gargut im Garraum befindet. Die Bedienfehlererkennung
meldet sich dadurch in mehr Fällen und arbeitet dadurch mit einer höheren Fehlererkennungs-
und Fehlerverhinderungsquote, selbst wenn sich in Einzelfällen ein Gargut unter einem
erkannten Backblech befindet.
[0019] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Auswertevorrichtung
eine Timerfunktion auf, mit der ein Abgleich in zeitlichen Intervallen oder zeitversetzt
zu einer Betätigung des Ein-/Aus-Schalters erfolgt, und/oder ein Signal zeitversetzt
zu einem Abgleich an die Bedienelektronik ausgegeben wird, oder die Bedienelektronik
weist eine Timerfunktion auf, mit der ein Abgleich über die Auswertevorrichtung aktiviert
und/oder auf ein Signal der Auswertevorrichtung ein Warnsignal oder eine automatisierte
Schaltung aktiviert wird. Über die Timerfunktion kann die Bedienfehlervermeidung nutzerfreundlicher
ausgestaltet werden. So würde es störend auf eine Bedienperson wirken, wenn sie unmittelbar
nach einer Abschaltung der Heizfunktion daran erinnert würde, das Gargut aus dem Garraum
herauszunehmen. So schnell, wie in solchen Fällen ohne eine Timerfunktion ein Warnsignal
ausgegeben würde, kann eine Bedienperson ein Gargerät nicht bedienen. Als zwischengeschaltetes
Zeitintervall ist deshalb eine Zeitspanne sinnvoll, die eine Bedienperson üblicherweise
benötigt, um eine als Nächstes zu erwartende Bedienhandlung vorzunehmen. Genauso würde
es stören, wenn eine Bedienperson direkt nach dem Einstellen eines Garguts daran erinnert
würde, die Heizfunktion des Gargeräts einzuschalten. Es ist auch möglich, dass eine
Bedienperson bewusst noch kein Gargut in den Garraum eingestellt hat, beispielsweise,
um die Aufheizung des Garraums auf eine gewünschte Betriebstemperatur abzuwarten.
Über die Timerfunktion kann in diesen Fällen die Betriebssoftware so programmiert
werden, dass die Auswertevorrichtung und/oder die Bedienelektronik ein Warnsignal
oder eine automatische Schaltung erst nach einem vorbestimmten Zeitintervall ausführt,
beispielsweise erst, wenn die Aufheizphase abgeschlossen ist. Dabei ist es vorteilhaft,
wenn nach Ablauf eines programmierten Zeitintervalls und vor der Signalausgabe die
Auswertung, die den Timer in Gang gesetzt hat, noch einmal wiederholt wird, um festzustellen,
ob das die Timerfunktion auslösende Ereignis immer noch vorliegt. Es können für den
Fall der Feststellung einer Kombination bestimmter Abfragekriterien durch die Auswertevorrichtung
auch mehrere Timerfunktionen aktiviert werden, beispielsweise nach dem Einstellen
des Garguts in den Garraum ein erstes Zeitintervall für die Ausgabe eines Warnsignals
und ein zweites Zeitintervall, nach dessen Ablauf eine automatische Abschaltung vorgenommen
wird, wenn bis zu dessen Erreichung immer noch kein Gargut in den Garraum eingestellt
worden ist. Die Timerfunktion kann in die Betriebssoftware der Auswertevorrichtung
integriert sein, oder die Timerfunktion ist Bestandteil der Bedienelektronik, auf
die die Auswertevorrichtung bei Bedarf mit der Bediensoftware zugreift.
[0020] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Garguterkennungssensorik
einen optischen Sensor mit einer softwaregestützten automatisierten Bildauswertung
auf. Über den optischen Sensor, beispielsweise eine Kamera, kann erkannt werden, ob
das vom optischen Sensor erfasste Bild einen Garraumboden, ein Backblech, einen Rost
oder eine Kombination davon zeigt. Wenn nur diese Komponenten des Gargeräts erkannt
werden, kann der Garraum als "leer" angenommen werden. Werden jedoch außer diesen
Bestandteilen des Gargeräts noch weitere Gegenstände erkannt, die nicht dem Garraumboden,
einem Blech und/oder einem Rost entsprechen, kann die Garguterkennungssensorik auch
ohne eine konkrete Identifikation des Gegenstands davon ausgehen, dass der Garraum
mit einem zu garenden Lebensmittel befüllt worden ist, und dieses Ergebnis als Sensorwert
weiterleiten.
[0021] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung handelt es sich bei dem optischen
Sensor um eine Kamera und die softwaregestützte automatisierte Bildauswertung wertet
die von der Kamera erstellten Bilder aus. Dazu kann die Kamera zumindest ein Bild
aufnehmen, wenn der Ein-/Aus-Schalter betätigt wird, oder ein Bild wird erst nach
dem Ende eines programmierten Zeitintervalls nach der Betätigung des Ein-/Aus-Schalters
aufgenommen und ausgewertet. Im Rahmen der Bildauswertung sucht eine Auswertesoftware
nach optischen Merkmalen in dem aufgenommenen Bild, die charakteristisch sind für
einen der beiden Zustände "Garraum leer" und "Garraum befüllt". Die automatisierte
Bildauswertung kann zur eindeutigen Zuordnung des Gargeräts zu dem Zustand "Garraum
befüllt" oder "Garraum leer" führen. Falls diese Zuordnung nicht eindeutig erfolgen
kann wird der Fall mit der höheren Wahrscheinlichkeit angenommen. Einen Grenzwert
für die Erkennungswahrscheinlichkeit kann vorbestimmt werden, um den Nutzer nicht
unnötig mit Meldungen zu belästigen, oder eine Bestätigung des Zustands durch ein
zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführte Klassifizierung "Garraum befüllt" oder "Garraum
leer" kann abgewartet werden. Durch zwei hintereinander folgenden Zustandserkennungen
mit dem gleichen Ergebnis, kann eine einzelne nicht eindeutige Zustandserkennung validiert
werden.
Für die beschriebene Zustandserkennung auch Klassifizierung genannt, werden üblicherweise
Methoden des Maschinellen Lernens, z.B. trainierte neuronale Netzte genutzt. Diese
können insbesondere lernend sein und nicht eindeutige, unbekannte Fälle, welche beim
Nutzer auftreten, durch das Verhalten des Nutzers hinzulernen. Als Beispiel wird ein
unklarer Zustand erkannt und eine Meldung an den Nutzer versendet. Wenn dieser trotzdem
nicht eingreift, sondern das Gargerät im gleichen Zustand belässt, kann die Software
davon ausgehen, dass keine Fehlbedienung vorliegt. Wenn dieses Verhalten mehrmals
auftritt, kann die Software diesen Fall dazulernen und im Sinne des Nutzers handeln.
[0022] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Bildauswertung als
Zeitreihenauswertung mit einer softwaregestützten automatisierten Bewertung von in
einer Zeitreihe erfolgenden Bildveränderungen. Die in einer Zeitreihe zu vergleichenden
mehreren Bilder können beispielsweise in einem Zeitraum von 5-10 min. erstellt sein.
Bei dem Vergleich wird jedes Bild mit seinem Vorgängerbild verglichen und ein Bewertungsmaß
für die Veränderung zwischen diesen zwei Bildern berechnet. Zum Beispiel könnte das
Bewertungsmaß angeben, wie viele Pixel des Bildes eine Helligkeits- oder Farbveränderung
erfahren haben. Aber auch andere Berechnungen, wie beispielsweise ein optischer Fluss,
ein euklidischer Farbabstand und dergleichen eines Veränderungsmaßes sind möglich.
Falls über den definierten Zeitrahmen hinweg keine Veränderungen auftreten, also das
Veränderungsmaß kleiner als ein definierter Grenzwert ist, welcher beispielsweise
durch äußere Lichtflüsse typischerweise bestimmt sein kann, kann der Garraum als "leer"
klassifiziert werden. Ein Garraum mit eingestelltem Gargut dagegen wird insbesondere
bei laufendem Betrieb, aber auch im Vergleich zu einem leeren Garraum, immer deutliche
Veränderungen in der Bildauswertung zeigen.
[0023] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Bildauswertung über
einen softwaregestützten automatisierten Abgleich mit Referenzbildern. Die Referenzbilder
können in einer Datenbank oder in einem Datenspeicher vorgehalten werden. Verglichen
werden hier insbesondere Bildbesonderheiten respektive Features. Ein Bild kann einer
Klasse - leerer oder befüllter Garraum - über statistische oder analystische Methoden
wie zum Beispiel einer Varianzanalyse oder einer Support Vector-Regression zugeordnet
werden. Die Auswertung liefert insbesondere dann gute Ergebnisse, wenn als Referenzbilder
Bilder beider Klassen für Auswertungszwecke verfügbar sind.
[0024] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Bildauswertung über
ein neuronales Netzwerk. Bei dieser Methode sind besonders viele Referenzbilder beider
Klassen, im Idealfall aller relevanten Fälle, notwendig. Diese werden internetgestützt
über ein neuronales Netzwerk verfügbar gemacht. Auch hier können vorher entwickelte
Features zur Klassifizierung genutzt werden, oder es werden sogenannte tiefe neuronale
Netze ohne eine vorherige Featureentwicklung genutzt.
[0025] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung gibt die Auswertevorrichtung ein
Signal zu einer automatisiert erfolgenden Ein- oder Ausschaltung der Heizfunktion
und/oder der Betriebsbereitschaft des Gargeräts insgesamt in zumindest einem bestimmten
Betriebsprogramm des Gargeräts abhängig vom Vorhandensein eines Garguts im Garraum
aus. So kann beispielsweise bei einer manuellen Vorwahl eines Programms "Auftauautomatik"
durch eine Bedienperson der Heizbetrieb automatisch eingeschaltet werden, wenn eine
Bedienperson ein aufzutauendes Lebensmittel als Gargut in den Garraum einstellt, und/oder
der Heizbetrieb kann auch automatisch wieder ausgeschaltet werden, wenn eine Bedienperson
das aufzutauende Gargut aus dem Garraum entnimmt. Genauso kann der Heizbetrieb im
Betriebsmodus "Warmhalten" eingeschaltet werden, wenn ein warm zu haltendes Lebensmittel
in den Garraum eingestellt wird, und/oder der Heizbetrieb kann in diesem Betriebsmodus
automatisch wieder abgeschaltet werden, wenn das Lebensmittel wieder entnommen wird.
Auch im normalen Backbetrieb kann eine automatische Abschaltung vorgesehen sein, wenn
die Bedienperson das Gargut aus dem Garraum entnimmt, so dass das Abschalten der Heizfunktion
und/oder des Gargeräts insgesamt nicht mehr vergessen werden können.
[0026] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt die einzige Figur ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Gargeräts mit einer Kamera.
[0027] In der einzigen Figur ist ein erfindungsgemäßes Gargerät 30 exemplarisch dargestellt.
Das Gargerät 30 ist hier als ein Backofen ausgebildet und weist ein Gehäuse 2 auf,
in dem ein durch eine Gehäusewand 4 begrenzter Garraum 6 angeordnet ist. Ferner weist
der Backofen eine als Fixfokuskamera ausgebildete 2D-Kamera 8 als optischen Sensor
auf, wobei in der Gehäusewand 4 eine durch eine als Sammellinse aus Borosilikatglas
ausgebildete Linse 10 verdeckte Öffnung 4.1 für die Kamera 8 ausgeformt ist.
[0028] In dem Garraum 6 ist eine als Backmuffelleuchte ausgebildete Garraumbeleuchtung 11
an einer Garraumdecke 4.2 des Gehäuses 4 angebaut. Die Backmuffelleuchte 11 ist hier
gleichzeitig als Kamerabeleuchtung 11 ausgebildet. Entsprechend kann die Fixfokuskamera
8 in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel einfacher aufgebaut sein. Alternativ kann
die Garraumbeleuchtung 11 auch an einer Seitenwand angeordnet sein oder aus einer
Kombination aus Decken- und Seitenbeleuchtung bestehen.
[0029] Die Kamera 8 ist zur Erstellung von Innenaufnahmen des Garraums 6 ausgebildet und
entsprechend an dem Gehäuse 2 angeordnet. Da der Garraum 6 relativ breit und flach
ausgebildet ist, weist ein Objektiv 8.1 der Kamera 8 einen entsprechend großen objektseitigen
Öffnungswinkel auf. Die Kamera kann auch als plenoptische Kamera, TOF-Kamera oder
Stereokamera, also in 3D-Technik, ausgebildet sein. Auch sind als Wärmebildkameras
ausgebildete Kameras denkbar. Neben Einzelbildern ist auch die Aufnahme von Bilderfolgen
und bewegten Bildern möglich.
[0030] Die Öffnung 4.1 ist durch die Sammellinse 10 und eine zwischen der Sammellinse 10
und der Garraumdecke 4.2 der Gehäusewand 4 angeordneten und als Glasseidendichtung
ausgebildeten Dichtung 12 im Wesentlichen gasdicht verschlossen. Alternativ kann eine
Metalldichtung mit oder ohne Grafitummantelung verwendet werden. Entsprechend kann
der bei einem in dem Garraum 6 ablaufenden Garprozess eines auf einem Gargutträger
14 aufgelegten Garguts 16 entstehende Wrasen nicht in ungewünschter Weise durch die
Öffnung 4.1 entweichen. Die Kamera 8 kann auch in einer seitlichen Position oder in
einer beliebigen anderen Position zum Garraum 6 angeordnet werden, so dass sie auch
aus diesen Positionen für Auswertungszwecke brauchbare Fotos vom Garraum 6 und den
darin vorhandenen Verschmutzungen machen kann.
[0031] Darüber hinaus schützen die Sammellinse 10 aus Borosilikatglas und die Glasseidendichtung
12 die Kamera 8 vor in dem Wrasen enthaltenen Stoffen und vor den bei dem Garprozess
entstehenden hohen Temperaturen. Dies ist besonders wichtig, da das Gargerät 30 als
selbstreinigendes Gargerät 30, also mit Pyrolysefunktion, ausgestattet ist. Im Pyrolysebetrieb
ergeben sich noch weit höhere Temperaturen.
[0032] Der Garraum 6 ist auf dem Fachmann bekannte Weise durch eine im Wesentlichen umlaufende
Isolationsschicht 18 von der Umgebung wäremisoliert. Die Isolationsschicht 18 ist
in der Fig. nur teilweise dargestellt.
[0033] Die Öffnung 4.1 in der Garraumwand 4 ist hier in dem Zentrum der Garraumdecke 4.2
der Gehäusewand 4 angeordnet. Die Öffnung 4.1 ist möglichst klein gehalten, um die
Isolationsschicht 18 an dieser Stelle möglichst wenig durchbrechen zu müssen. Die
Öffnung 4.1 ist in der Fig. der Übersichtlichkeit wegen deutlich vergrößert dargestellt.
[0034] Durch die Isolationsschicht 18 bedingt, aber auch zwecks einer geringeren Temperaturbelastung
der Kamera 8 durch die Temperaturstrahlung, ist die Kamera 8 weiter weg von der Garraumdecke
4.2 und damit von dem Garraum 6 in einen kühleren Bereich des Gehäuses 2 angeordnet.
[0035] Die Öffnung 4.1 kann deshalb so klein ausgeführt werden, da hier eine Sammellinse
10 eingesetzt ist. Die Sammellinse 10 weitet den Strahlengang des Lichtes, in der
Fig. durch gestrichelte Linien 19 symbolisiert, durch die Öffnung 4.1 auf. Dies ermöglicht,
trotz kleiner Öffnung 4.1, den Garraum 6 in den wesentlichen Bereichen auf den mit
der Kamera 8 aufgenommenen Bildern vollständig abzubilden, trotz eines verringerten
objektseitigen Öffnungswinkels des Objektivs 8.1 der Kamera 8 . So kann der Bildwinkel
in der in der Fig. dargestellten Blattebene von etwa 50° auf etwa 110° vergrößert
werden. Die vorgenannten Winkelangaben sind der schematischen Darstellung nicht zu
entnehmen. Auf Kamerabildern 32, die mit der im oder benachbart zum Garraum 6 angeordneten
Kamera 8 gemacht wurden, lassen sich selbst noch kleinere Verschmutzungen an den Seitenwänden
des Garraums gut erkennen.
[0036] Da die Öffnung 4.1 relativ klein ausgebildet ist, kann die Öffnung 4.1 im Bereich
eines Oberhitze-Heizkörpers 20 in der Garraumdecke 4.2 angeordnet sein, ohne dass
sich die Öffnung 4.1 und der Oberhitze-Heizkörper 20 gegenseitig negativ beeinflussen.
Beispielsweise erscheint der Oberhitze-Heizkörper 20 nicht auf den mit der Kamera
8 aufgenommenen Bildern. Gleiches gilt für die Garraumbeleuchtung 11; auch die Garraumbeleuchtung
11 ist derart an der Garraumdecke 4.2 der Garraumwand 4 angeordnet, dass es zu keiner
ungewünschten Wechselwirkung zwischen der Garraumbeleuchtung 11 und dem Oberhitze-Heizkörper
20 kommt.
[0037] Da es sich bei dem Gargerät 30 um ein Gargerät 30 mit Pyrolysefunktion handelt, ist
die Kamera 8 und die Sammellinse 10 zusätzlich in einem Kühlkanal 2.1 des Gehäuses
2 angeordnet. Die Kamera 8 und die Sammellinse 10 stehen dabei in Wärmeübertragungsverbindung
mit der in dem Kühlkanal 2.1 geführten Kühlluft. Der Kühlkanal 2.1 ist hier als eine
Luftführung 2.1 des Gargeräts ausgebildet.
[0038] Die Luftführung 2.1 ist mittels eines ebenfalls chemikalien- und temperaturbeständigen
Flansches 22 mit der Gehäusewand 4 strömungsleitend und die Luftführung 2.1 gegen
die Umgebung im Wesentlichen gasdicht abdichtend verbunden.
[0039] Die Luftführung 2.1 des Gargeräts 30 dient dazu, den bei Garprozessen in dem Garraum
6 entstehenden Wrasen aus dem Garraum 6 abzusaugen und in die freie Umgebung abzuführen.
Dabei wird das Wrasen-Luft-Gemisch in der in dem Gehäuse 2 ausgebildeten Luftführung
2.1 geführt. Auf diese Weise wird auch das Gargerät gekühlt.
[0040] Durch die Anordnung der Kamera 8 und der Sammellinse 10 in der Luftführung 2.1 kann
hier auf eine zusätzliche aktive Kühlvorrichtung verzichtet werden. Entsprechend lässt
sich das erfindungsgemäße Gargerät 30 gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel mit
weniger Bauteilen und damit kostengünstiger realisieren.
[0041] Die einzelnen Bauteile des erfindungsgemäßen Gargeräts 30 sind teilweise mit Abstand
zueinander in der Fig. dargestellt; siehe beispielsweise den Abstand zwischen der
Isolationsschicht 18 und der Garraumdecke 4.2 der Gehäusewand 4. Dies dient lediglich
der besseren Übersicht. Die Bauteile des erfindungsgemäßen Gargeräts 30 sind, wenn
nicht anhand des Ausführungsbeispiels explizit anders ausgeführt, auf dem Fachmann
bekannte Weise miteinander verbunden. Die Kamera 8 kann auch als plenoptische Kamera,
TOF-Kamera oder Stereokamera, also in 3D-Technik, ausgebildet sein. Auch sind als
Wärmebildkameras ausgebildete Kameras denkbar. Neben Einzelbildern ist auch die Aufnahme
von Bilderfolgen und bewegten Bildern möglich.
[0042] Ein von der Kamera 8 aufgenommenes Kamerabild 32 wird an die Auswertevorrichtung
40 übermittelt, die im Ausführungsbeispiel ein Bestandteil der Bedienelektronik 34
des Gargeräts 30 ist. Die Bedienelektronik 34 ist mit der Auswertevorrichtung 40 verbunden,
an die die Kamerabilder 32, die von der Kamera 8 gemacht werden, übermittelt werden.
Das Kamerabild 32 kann für sich ein Sensorsignal einer Garguterkennungssensorik darstellen.
Es ist aber auch möglich, anstelle eines Kamerabildes 32 nur einen Sensorwert an die
Auswertevorrichtung 40 zu übermitteln, der aussagt, ob sich ein Gargut 16 im Garraum
6 befindet oder nicht. In diesem Fall ist die Auswertung des Kamerabildes 32 bereits
in der Kameraelektronik der Kamera 8 erfolgt, und der an die Auswertevorrichtung 40
übermittelte Sensorwert der Garguterkennungssensorik besteht nur aus der Information,
ob sich ein Gargut 16 im Garraum 6 befindet oder nicht. Zusätzlich zum Sensorsignal
der Garguterkennungssensorik fragt die Auswertevorrichtung 40 zumindest auch vom Ein-/Aus-Schalter
42 ab, ob das Gargerät 30 und/oder ein bestimmter Betriebsmodus des Gargeräts 30 ein-
oder ausgeschaltet sind. Bei diesen beiden Abfragekriterien kann es sich um in der
Betriebssoftware 46 der Auswertevorrichtung 40 vorgegebene Abfragekriterien handeln.
Entsprechen die für die jeweiligen Abfragekriterien erhaltenen Informationen einer
in der Betriebssoftware 46 vorgegebenen Kombination von Werten für bestimmte Abfragekriterien,
so gibt die Auswertevorrichtung 40 ein Signal 44 an die Bedienelektronik 34.
[0043] Über den Doppelpfeil wird eine zusätzliche Datenkommunikation 48 zwischen der Auswertevorrichtung
40 und der Bedienelektronik 34 dargestellt. Bei der Datenkommunikation können zwischen
der Bedienelektronik 34 und der Auswertevorrichtung 40 zusätzliche Daten ausgetauscht
werden, die sich beispielsweise auf weitere Sensoren, Informationen, Bedieneingaben
seitens einer Bedienperson, ferngesteuerten Anzeigen oder Bedieneingaben oder Internetanwendungen
mit künstlicher Intelligenz oder Vernetzungen mit anderen Geräten und Systemen beziehen.
[0044] Die Erfindung ist nicht auf das vorliegende Ausführungsbeispiel begrenzt. Beispielsweise
ist die erfindungsgemäße Lehre auch bei anderen Gargeräten als Backöfen vorteilhaft
einsetzbar. Natürlich können auch andere Kameratypen und überhaupt andere optische
Sensoren als Kameras verwendet werden. Die Kameras oder anderen optischen Sensoren
können auch an anderer Stelle als in der vorstehenden gegenständlichen Beschreibung
vorgeschlagen positioniert werden, und zwar innerhalb oder außerhalb des Garraums,
wie beispielsweise auch in der Zugangstür zum Garraum oder vor der Zugangstür zum
Garraum, wie beispielsweise auf der dem Garraum zugewandten Seite eines Griffes, und
es können mehrere Kameras und/oder optische Sensoren verwendet sein.
Bezugszeichenliste
[0045]
2 Gehäuse
2.1 Kühlkanal des Gehäuses 2, als Luftführung ausgebildet
4 Gehäusewand, als Backmuffelwand ausgebildet
4.1 Öffnung in der Gehäusewand 4, für die Kamera 8
4.2 Garraumdecke der Gehäusewand 4
6 Garraum, als Backmuffel ausgebildet
8 Kamera, als Fixfokuskamera ausgebildet
8.1 Objektiv der Kamera 8
10 Linse, als Sammellinse ausgebildet
11 Garraumbeleuchtung, als Kamerabeleuchtung ausgebildet
12 Dichtung
14 Gargutträger
16 Gargut
18 Isolationsschicht
19 Strahlengang des Lichts
20 Oberhitze-Heizkörper
22 Flansch
30 Gargerät
32 Kamerabild
34 Bedienelektronik
40 Auswertevorrichtung
42 Ein-/Aus-Schalter
44 Signal
46 Betriebssoftware
48 Datenkommunikation
1. Bedienelektronik (34) für den Betrieb eines mit einem Ein-/Aus-Schalter (42) und einer
elektronischen Garguterkennungssensorik ausgestatteten Gargeräts (30), dadurch gekennzeichnet, dass die Bedienelektronik (34) eine elektronische Auswertevorrichtung (40) mit einer Betriebssoftware
(46) aufweist, die über die Garguterkennungssensorik zumindest die Abfragekriterien
abfragt, ob der Garraum (6) leer ist und welchen Schaltstatus der Ein-/Aus-Schalter
(42) aufweist, diese Abfragewerte Werte für in der Betriebssoftware (46) der Auswertevorrichtung
(40) vorgegebene Abfragekriterien bilden, und die Auswertevorrichtung (40) ein Signal
(44) an die Bedienelektronik (34) ausgibt, wenn bei der Abfrage eine in der Betriebssoftware
(46) vorgegebene Kombination von Werten bestimmter Abfragekriterien erfüllt ist.
2. Bedienelektronik (34) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Garguterkennungssensorik einen leeren Gargutraum meldet, wenn von ihr ein leerer
Garraumboden, ein leeres Backblech und/oder ein leerer Rost erkannt worden ist.
3. Bedienelektronik (34) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertevorrichtung (40) eine Timerfunktion aufweist, mit der ein Abgleich in
zeitlichen Intervallen erfolgt, zeitversetzt zu einer Betätigung des Ein-/Aus-Schalters
(42) erfolgt, und/oder ein Signal (44) zeitversetzt zu einem Abgleich an die Bedienelektronik
(34) ausgegeben wird, oder die Bedienelektronik (34) eine Timerfunktion aufweist,
mit der ein Abgleich über die Auswertevorrichtung (40) aktiviert oder auf ein Signal
(44) der Auswertevorrichtung (40) ein Warnsignal oder eine automatisierte Schaltung
aktiviert wird.
4. Bedienelektronik (34) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Garguterkennungssensorik einen optischen Sensor mit einer softwaregestützten
automatisierten Bildauswertung aufweist.
5. Bedienelektronik (34) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem optischen Sensor um eine Kamera (8) handelt und die softwaregestützte
automatisierte Bildauswertung die von der Kamera (8) erstellten Kamerabilder (32)
auswertet.
6. Bedienelektronik (34) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildauswertung als Zeitreihenauswertung mit einer softwaregestützten automatisierten
Bewertung von in einer Zeitreihe erfolgenden Bildveränderungen erfolgt.
7. Bedienelektronik (34) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildauswertung über einen softwaregestützten automatisierten Abgleich mit Referenzbildern
erfolgt.
8. Bedienelektronik (34) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildauswertung über ein neuronales Netzwerk erfolgt.
9. Bedienelektronik (34) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertevorrichtung (40) ein Signal (44) zu einer automatisiert erfolgenden Ein-
oder Ausschaltung der Heizfunktion und/oder der Betriebsbereitschaft des Gargeräts
(30) insgesamt in zumindest einem bestimmten Betriebsprogramm des Gargeräts (30) abhängig
vom Vorhandensein eines Garguts (16) im Garraum (6) ausgibt.
10. Verfahren für den Betrieb eines mit einem Ein-/Aus-Schalter (42) und einer elektronischen
Garguterkennungssensorik ausgestatteten Gargeräts (30) mit einer Bedienelektronik
(34), dadurch gekennzeichnet, dass eine einen Bestandteil der Bedienelektronik (34) bildende elektronische Auswertevorrichtung
(40) über eine dazu geeignete Betriebssoftware (46) ein Sensorsignal der Garguterkennungssensorik
mit dem Schaltstatus des Ein-/Aus-Schalters (42) durch eine Abfrage von in der Betriebssoftware
(46) der Auswertevorrichtung (40) vorgegebenen Abfragekriterien abgleicht, und die
elektronische Auswertevorrichtung (40) ein Signal (44) an die Bedienelektronik (34)
ausgibt, wenn bei diesem Abgleich eine in der Betriebssoftware (46) vorgegebene Kombination
bestimmter Abfragekriterien erfüllt ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren mit einer Bedienelektronik (34) nach den Merkmalen der vorhergehenden
Ansprüche 2 bis 8 ausgeführt wird.