Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft elektromechanische Türen, und insbesondere ein Verfahren und
System zur Nachrüstung elektromechanischer Türen.
Hintergrund
[0002] Elektromechanische Türschlösser können auf verschiedene Weise betätigt werden, z.B.
mit einer kabelgebundenen Fernbedienung, die in der einfachsten Form als ein von der
Tür entfernter Druckknopf ("Summer") ausgebildet ist. Dieser Druckknopf kann sich
z.B. in einer Wohnung, die von der Eingangstür des Gebäudes entfernt liegt, befinden.
Insbesondere ist die Haustür von mehrstöckigen Häusern oft mit elektromechanischen
Türschlössern versehen, die sich über Druckknöpfe, die sich in den einzelnen Wohnungen
des Hauses befinden, kabelgebunden steuern und insb. öffnen lassen. Die Druckknopfleitung
kann insbesondere zusammen mit einer Fernsprechanlage verbaut sein. Oftmals ist eine
entsprechende Klingelanlage mit Druckknöpfen in den Wohnungen schon bei Planung und
Erbauung eines mehrstöckigen Gebäudes, also von Anfang an, vorgesehen.
[0003] Es sind auch andere Systeme bekannt, um Türen automatisch, also unter Nutzung einer
Energiequelle, die nicht von der Person bereitgestellt wird, die die Tür öffnen möchte,
zu öffnen. Beispielsweise sind in Krankenhäusern häufig Schalter an den Wänden in
der Nähe von Türen angebracht. Die Schalter können vom Krankenhauspersonal manuell
bedient werden, sodass sich die Tür öffnet, ohne dass eine Person hierfür die Tür
hat berühren oder bewegen müssen.
[0004] Gemäß weiterer Beispiele befinden sich im Eingangsbereich öffentlicher sanitärer
Einrichtungen, z.B. an Tank- und Raststädten, häufig Gewichtssensoren oder optische
Sensoren, die die Gegenwart einer Person im Eingangsbereich automatisch erkennen,
und die in diesem Fall eine Tür zu der Sanitäranlage automatisch öffnen. In anderen
Beispielen, die ebenfalls öffentliche sanitäre Einrichtungen betreffen, erkennen Kassenautomaten
am Eingangsbereich, ob eine Person einen Mindestbetrag in Münzen oder ein Ticket gezogen
hat, und öffnen danach automatisch die Tür.
[0005] Gemäß einem weiteren Beispiel werden Infrarot-Fernbedienungen verwendet, um Garagentüren
zu öffnen.
[0006] Nachteilig an den bestehenden Systemen ist, dass die Steuerung der elektromechanischen
Türen oftmals nur als hochintegriertes Gesamtsystem verfügbar ist. Es wird also z.B.
von vorneherein ein per IR-Signal fernsteuerbares Garagentor, ein Kassensystem mit
automatisch integrierter elektromechanischer Tür für Sanitäranlagen oder ein entsprechendes
Türsystem für Krankenhäuser gekauft. Ein Hochhaus wird von vorneherein mit entsprechenden
Druckknöpfen und Leitungen zur Haustür versehen. Falls sich während des Betriebs herausstellt,
dass das System zur Steuerung der Türen den Anforderungen nicht mehr genügt, z.B.
weil andere oder zusätzliche Zutrittskontrollfunktionen in das automatische System
integriert werden sollen, ist eine entsprechende Auf- oder Umrüstung des Systems sehr
aufwändig. Oftmals ist der Wechsel von einem älteren, einfacheren Schloss- bzw.
[0007] Steuerungssystem zum modernen Schloss- bzw. Steuerungssystem elektromechanischer
Türen nicht oder nur unter erheblichem Aufwand möglich. Eine Anpassung kann so aufwändig
sein, dass es günstiger ist, die gesamte Tür samt Schließ- und Steuerungsmechanismus
auszutauschen.
[0008] Aus diesem Grund ist es wünschenswert, ein einfach zu installierendes Nachrüst-Schließsystem
für elektromechanische Türschlösser anzubieten.
Zusammenfassung
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Nachrüstung
elektromechanischer Türschlösser bereitzustellen, sowie ein entsprechendes System.
[0010] In einem Aspekt betrifft die Erfindung ein System zur Nachrüstung elektromechanischer
Türschlösser.
[0011] Das System umfasst zumindest eine Antriebseinheit, ein Funkmodul und ein Steuermodul.
[0012] Die Antriebseinheit ist ausgebildet zum Antrieb eines Riegels oder einer Falle eines
elektromechanischen Türschlosses einer Tür. Die Antriebseinheit ist als nachrüstbares
Element ausgebildet und per Funk ansteuerbar. Bei der Antriebseinheit handelt es sich
um einen Schließzylinder oder um eine Türklinke.
[0013] Das Funkmodul beinhaltet eine Funkschnittstelle zur Steuerung der Antriebseinheit
über Funk.
[0014] Das Steuermodul umfasst einen optischen Sensor zur Erfassung eines 2D Codes, eine
Netzwerkschnittstelle, eine Datenübertragungsschnittstelle zum Funkmodul, sowie eine
Steuersoftware. Die Steuersoftware ist ausgebildet zum: Senden eines Authentifizierungstokens
und einer Tür-ID der Tür an ein Server-Computersystem über die Netzwerkschnittstelle,
um einen Bereitsteller des 2D Codes als zum Öffnen der Tür berechtigte Person zu authentifizieren,
wobei der Authentifizierungstoken der 2D Code ist oder ein von diesem abgeleiteter
Wert ist; Empfang eines Authentifizierungsergebnisses von dem Server-Computersystem;
nur falls das Authentifizierungsergebnis eine erfolgreiche Authentifizierung ist,
Senden eines Steuerbefehls über die Datenübertragungsschnittstelle an das Funkmodul
zur Veranlassung des Funkmoduls, ein Funksignal an die Antriebseinheit zu senden,
welches die Antriebseinheit zum Öffnen der Tür oder zur Freigabe der Tür für eine
manuelle Öffnung veranlasst.
[0015] Ausführungsformen der Erfindung können vorteilhaft sein, da die Nachrüstung von Türen
auf technisch einfache und kostengünstige Weise für eine Vielzahl unterschiedlicher
Türen vorgenommen werden kann.
[0016] Ausführungsformen der Erfindung können weiterhin vorteilhaft sein, weil eine große
Vielfalt von Schlössern und Türen auf einheitliche Weise nachgerüstet werden kann.
Nach Einbau der per Funk steuerbaren Antriebseinheit kann die Tür auch über weite
Distanzen hinweg mit einer zentralen Autorisierungslogik gesteuert werden, nämlich
auf Basis eines von einem Server-Computersystem über ein Netzwerk bereitgestellten
Authentifizierungsergebnisses.
[0017] Das Türschloss einer elektromechanischen Tür kann beispielsweise einen elektrisch
steuerbaren Verriegelungsmechanismus umfassen, der die Tür bei Aktivierung des Verriegelungsmechanismus
durch elektrische Energie geschlossen oder offen hält. Das Türschloss ist zum Beispiel
elektromechanisch und besteht aus einem ausziehbaren und zurückziehbaren Riegel in
einem Türblatt, der mit einer Kerbe in einem Türrahmen zusammenwirkt. Alternativ besteht
der Verriegelungsmechanismus aus einem beweglichen Verschluss, der mit einem Riegel
zusammenwirkt, wobei der bewegliche Verschluss typischerweise im Rahmen einer Tür
vorgesehen ist. Eine Kombination dieser beiden Elemente ist ebenfalls möglich. Der
Schlossriegel oder der auf andere Weise ausgebildete bewegliche Verschluss wird von
einer elektromechanischen Antriebseinheit angetrieben, z.B. ein Schlosszylinder oder
einer Türklinke. Beispielsweise kann die Antriebseinheit mit einem Elektromotor versehen
sein.
[0018] Nach Ausführungsformen der Erfindung wird das elektromechanische Schloss der Tür
auf Veranlassung der Antriebseinheit durch den Strom einer Stromquelle aktiviert,
die mit dem Verriegelungsmechanismus über eine Kabelverbindung verknüpft sein kann.
Die Antriebseinheit kann z.B. in Reaktion auf den Erhalt eines Steuerbefehls per Funk,
das Schloss zu öffnen, einen Stromkreislauf schließen, sodass der Motor der Antriebseinheit
mit Strom versorgt wird und die Tür automatisch öffnet oder die Tür zum manuellen
Öffnen durch eine Person freigibt.
[0019] Nach Ausführungsformen der Erfindung ist das Funkmodul ein separates Bauteil und
beinhaltet Befestigungsmittel zur Befestigung des Funkmoduls an der Tür, einem Türrahmen
oder einer Wand. Zusätzlich oder alternativ dazu beinhaltet das Funkmodul Aussparungen
zur Anbringung dieser Befestigungsmitteln. Die Aussparungen können beispielsweise
Gehäuseöffnungen zur Aufnahme eines Dübels oder eines Nagels sein, um mit dem Dübel
oder dem Nagel das Gehäuse des Funkmoduls an einer Wand, einer Decke oder einem Türrahmen
zu befestigen.
[0020] Nach Ausführungsformen ist das Steuermodul ein separates Bauteil und beinhaltet Befestigungsmittel
zur Befestigung des Steuermoduls an der Tür, einem Türrahmen oder einer Wand. Zusätzlich
oder alternativ dazu kann das Steuermodul, insb. ein Gehäuse des Steuermoduls, Aussparungen
zur Anbringung dieser Befestigungsmitteln beinhalten, z.B. Gehäuseöffnungen für Dübel
oder Nägel.
[0021] Die Bereitstellung von Funkmodul und Steuermodul je als separate, einzeln zu befestigende
Geräte bzw. Bauteile kann vorteilhaft sein, da das Nachrüstsystem dadurch noch flexibler
eingesetzt werden kann. Wenn das System z.B. dazu verwendet werden soll, eine Vielzahl
bestehender Türen unterschiedlicher Hersteller und Bautypen in ein gemeinsames Authentifizierungssystem
zu integrieren, z.B. in ein Buchungssystem für Hotelzimmer vieler Hotels der gleichen
Kette oder kooperierender Hotelketten, in ein Buchungssystem für Kurzzeitmieter von
privaten Wohnungen oder Räumen, oder in ein Buchungssystem für LKW-Parkplätze mit
auf diesen befindlichen sanitären Anlagen, so ist es häufig der Fall, dass nicht nur
die Türen, sondern auch der jeweils in der Nähe der Tür verfügbare Platz sehr unterschiedlich
ausfällt. Beispielsweise kann es sein, dass in einem Fall sich die Tür am Ende eines
Ganges befindet, wo aus baulichen oder ästhetischen Gründen kein Modul an der Wand
befestigt werden kann, sodass die Module beispielsweise an der Decke angebracht werden
müssen. In einem anderen Fall kann dagegen direkt neben der Tür ausreichend Platz
an der Wand für beide Bauteile und auch die Möglichkeit, diese dort anzubringen, bestehen.
In einem dritten Fall kann es nötig sein, das Steuermodul und das Funkmodul räumlich
leicht versetzt zueinander anzubringen, da z.B. Wandvorsprünge oder andere räumliche
Besonderheiten der Wand, der Decke oder des Türrahmens in der Nähe der fraglichen
Tür keine Installation der beiden Module direkt in Reihe hintereinander erlaubt. Durch
die Implementierung der beiden Module als separate Bauteile bzw. Geräte kann die Flexibilität
des Systems im Hinblick auf die Verbaubarkeit seiner Komponenten erhöht werden.
[0022] Nach Ausführungsformen umfasst das System ein Gehäuse. Das Gehäuse kann z.B. aus
Kunststoff, Holz, einem Verbundstoff oder einem sonstigen Material bestehen, wobei
das Material vorzugsweise nur geringe oder keine Anteile von Metall enthält, da Metall
die Funkwellen abschirmen kann. Das Gehäuse beinhaltet das Funkmodul und das Steuermodul.
Das Gehäuse beinhaltet Befestigungsmittel zur Befestigung des Gehäuses an der Tür,
einem Türrahmen oder einer Wand und/oder Aussparungen (z.B. Löcher für Dübel oder
Nägel) zur Anbringung dieser Befestigungsmittel.
[0023] Entsprechende Ausführungsformen der Erfindung können vorteilhaft sein, da nur ein
Installationsschritt erforderlich ist, um beide Module in der Nähe der Tür zu befestigen.
[0024] Nach Ausführungsformen der Erfindung ist die Datenübertragungsschnittstelle zwischen
Steuermodul und Funkmodul ausgebildet ist als potentialfreier Kontakt, insbesondere
ein Relais oder ein Optokoppler.
[0025] Entsprechende Ausführungsformen der Erfindung können vorteilhaft sein, da ein potentialfreier
Kontakt der Übertragung eines Zustandes zwischen elektrischen Geräten dient, wobei
die elektrischen Stromkreise der zu verbindenden Module bzw. Geräte galvanisch voneinander
abgekoppelt sind. Diese Lösung ist die einfachste und sicherste Methode um z. B. digitale
Datenpunkte elektrisch zu übertragen. Somit kann die Flexibilität noch weiter erhöht
werden. Beispielsweise kann es sein, dass aufgrund der räumlichen Gegebenheiten das
Funkmodul in einer größeren Entfernung von der Tür installiert werden muss, sodass
ein Funkmodul mit einer höheren Signalstärke gewählt werden muss, als dies für andere
Türen eines integrierten Zutrittskontrollsystems der Fall ist. Die Verwendung eines
potentialfreien Kontakts zwischen dem Funkmodul und dem Steuermodul erlaubt es einem
Anwender, einfach ein anderes Funkmodul mit einer höheren Sendeleistung an das Steuermodul
zu koppeln, ohne dass hierfür an der Elektronik des Steuermoduls etwas geändert werden
müsste. In einem weiteren vorteilhaften Aspekt kann durch die elektrische Entkopplung
der Geräte bei Fehlfunktionen des einen Gerätes das andere Gerät nicht gestört oder
zerstört werden.
[0026] Nach Ausführungsformen der Erfindung liegt der 2D Code als Ausdruck (z.B. Papierausdruck)
oder als ein auf einer Anzeige eines portablen Telekommunikationsgeräts angezeigter
2D Code vor. Das portable Telekommunikationsgerät kann z.B. ein Mobiltelefon, insbesondere
ein sog. "Smartphone" sein. Bei dem 2D Code kann es sich beispielsweise um einen Strichkode
oder einen Matrixcode, z.B. einen QR-Code, handeln.
[0027] Nach Ausführungsformen der Erfindung ist die Netzwerkschnittstelle dazu ausgebildet,
eine Netzwerkverbindung zwischen dem Steuermodul und dem Server-Computersystem mit
einer vordefinierten Mindestverfügbarkeit dieser Netzwerkverbindung bereitzustellen,
wobei das Authentifizierungstoken und das Authentifizierungsergebnis über diese Netzwerkverbindung
übertragen werden.
[0028] Entsprechende Ausführungsformen können den Vorteil haben, dass die sicher verfügbare
Netzwerkverbindung gewährleisten kann, dass sich eine Person, die die Tür öffnen möchte,
zuverlässig gegenüber dem Server-Computersystem authentifizieren kann. Bei manchen
Mobilfunkverbindungen oder anderen Arten der Netzwerkverbindung ist eine stabile Verbindung
nicht immer gewährleistet. In diesem Fall ist der Datenaustausch zwischen dem Steuermodul
und dem Server-Computersystem möglicherweise gestört, sodass sich die Person nicht
authentifizieren und die Tür nicht öffnen kann. Dies kann je nach Anwendungsszenario
höchst negative Folgen haben, z.B. dass eine Person ein Gebäude oder einen Raum nicht
betreten kann, obwohl die Person hierfür eigentlich berechtigt wäre.
[0029] Nach Ausführungsformen der Erfindung ist die Netzwerkschnittstelle dazu ausgebildet,
eine Netzwerkverbindung zwischen dem Steuermodul und dem Server-Computersystem bereitzustellen,
die kabelgebunden ist. Insbesondere kann der Teil der Netzwerkverbindung zwischen
Steuermodul und Server-Computersystem, welcher sich innerhalb der Räumlichkeiten des
Betreibers der Tür befindet, kabelgebunden sein, also beispielsweise auf einer Ethernet-Verbindung
beruhen. Kabelgebundene Netzwerkverbindungen haben den Vorteil, besonders stabil und
wenig störanfällig zu sein und hohe Datenübertragungsraten zu ermöglichen.
[0030] Nach Ausführungsformen der Erfindung umfasst das System ferner ein Nahfeldsignalmodul.
Das NF-Modul ist dazu konfiguriert, permanent oder wiederholt ein kontaktloses Nahfeldsignal
auszusenden. Das kontaktlose Nahfeldsignal beinhaltet eine Tür-ID der Tür, die von
dem Steuermodul über das Funkmodul gesteuert wird. Die Tür-ID wird in einem Datenformat
übermittelt, die von einer Client-Applikation eines auf dem Server-Computersystem
installierten Buchungsdienst verarbeitet werden kann, um die Tür-ID aus dem Nahfeldsignal
zu ermitteln und um der Client-Applikation zu ermöglichen, ein Authentifizierungstoken
unter Verwendung der Tür-ID zu erzeugen und das Authentifizierungstoken an das Server-Computersystem
über eine Mobilfunkverbindung zu senden.
[0031] Nach Ausführungsformen der Erfindung umfasst das System ferner ein portables Telekommunikationsgerät,
z.B. ein Mobilfunkgerät, z.B. ein Smartphone, mit einer Client-Applikation. Das portable
Telekommunikationsgerät kann einer bestimmten Person zugewiesen sein, z.B. einer Person,
die sich aktuell in der Nähe der Tür befindet und diese öffnen möchte. Die Client-Applikation
ist mit einem auf dem Server-Computersystem installierten Buchungsdienst interoperabel
und ist dazu ausgebildet, einen 2D Code von dem Buchungsdienst über die Mobilfunkverbindung
zu empfangen und über eine Anzeige des Telekommunikationsgerätes auszugeben. Der 2D
Code kann z.B. in Form eines elektronischen Datensatzes empfangen werden. Die Client-Applikation
ist ferner dazu ausgebildet, ein Nahfeldsignal von einem Nahfeldmodul, das gemäß mancher
Ausführungsformen ebenfalls zu dem Nachrüstungssystem gehört, zu erfassen und zu verarbeiten,
um die Tür-ID aus dem Nahfeldsignal zu ermitteln. Die Client-Applikation ist außerdem
dazu ausgebildet, ein Authentifizierungstoken unter Verwendung der Tür-ID zu erzeugen
und an das Server-Computersystem über die Mobilfunkverbindung zu senden.
[0032] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein verteiltes System zur automatischen
Zutrittskontrolle. Das System umfasst ein oder mehrere lokale Zutrittskontrollsysteme.
Jedes lokale Zutrittskontrollsystem umfasst: eine Tür mit einer nachgerüsteten Antriebseinheit;
ein Funkmodul; und ein Steuermodul. Die Antriebseinheit, das Funkmodul und das Steuermodul
bilden zusammen ein System zur Nachrüstung elektromechanischer Türschlösser gemäß
einer der hier beschriebenen Ausführungsformen.
[0033] Das Server-Computersystem beinhaltet eine Buchungsapplikation, welche dazu ausgebildet
ist, eine Authentifizierung von Personen bezüglich deren Berechtigung, eine Tür eines
der lokalen Zutrittskontrollsysteme zu öffnen, in Abhängigkeit von dem von diesem
lokalen Zutrittskontrollsystem übermittelten Authentifizierungstoken durchzuführen.
[0034] Entsprechende Ausführungsformen der Erfindung können vorteilhaft sein, da im Prinzip
jegliche entfernte Server mit jeglicher Server-Applikation verwendet werden kann,
um als zentrale Instanz eine Authentifizierung von registrierten Nutzern bezüglich
bestimmter beim System registrierter Türen durchzuführen. Es kann durch entsprechende
Anpassung der Server-Applikation bzw. das Authentifizierungsverfahrens sofort das
aktualisierte Authentifizierungsschema für eine Vielzahl unterschiedlicher Türen an
einer Vielzahl unterschiedlichen, gegebenenfalls weit entfernt voneinander liegenden
Orten, bereitgestellt werden. Es wird also ein hochintegriertes, zentral verwaltetes
Authentifizierungssystem bereitgestellt, welches sehr einfach auf weitere Türen und
Gebäude erweiterbar ist. Für eine Erweiterung ist es lediglich erforderlich, dass
sich die Türen der entsprechenden Gebäude bei der Server-Applikation registrieren
und die Tür wie oben für Ausführungsformen der Erfindung beschrieben nachgerüstet
wird. Es kann somit ohne großen Aufwand ein flexibel erweiterbares Zutrittskontrollsystem
bereitgestellt werden. Dieses System erfordert nicht, dass alle registrierten Türen
vom gleichen Typ oder Hersteller kommen. Eine Toleranz gegenüber einer hohen Heterogenität
der verwendeten Türen kann von großem Vorteil sein wenn es darum geht, ein bestimmtes,
zentral verwaltetes Zutrittskontrolle System kontinuierlich zu erweitern, denn es
ist nicht davon auszugehen, dass bei einer Erweiterung von Systemen und über große
geographische Distanzen über lange Zeiträume die integrierte Hardware homogen ist
oder aktiv homogen gehalten werden kann. Dies ist jedoch auch gar nicht nötig. Die
zentrale Programlogik zur Authentifizierung von Personen, um der Person in Abhängigkeit
vom Authentifizierungsergebnis die Tür automatisch zu öffnen oder automatisch eine
manuelle Öffnung zu ermöglichen ist auch deshalb höchst flexibel, weil dieser zentrale
Authentifizierung Algorithmus zentral jederzeit geändert werden kann, ohne dass hierfür
Hardwarekomponenten der Tür bzw. des Steuerungsmoduls oder Funkmoduls geändert werden
müssten. Beispielsweise kann es eine der Aufgaben des Steuerungsmoduls sein, einen
2-D Code zu erfassen, daraus ein Authentifizierungstoken zu erzeugen, dieses an den
Server zu schicken, und in Abhängigkeit von der serverseitigen Verarbeitung des Tokens
ein Authentifizierungsergebnis zu empfangen. Beispielsweise wird der 2-D Code, der
von dem optischen Sensor erfasst wird, ursprünglich ebenfalls von der Server-Applikation
erzeugt. Für den Fall, dass der Authentifizierungsalgorithmus geändert wird und im
Zuge dessen auch die Inhalte des 2-D Codes geändert werden müssen, hat dies keinen
Effekt auf die Funktionalität des Steuermoduls, denn dieses kann zum Beispiel so implementiert
sein, dass der 2-D Code lediglich optisch erfasst (und gegebenenfalls geringfügig
verarbeitet) wird, um das Authentifizierungstoken zu erzeugen.
[0035] Ausführungsformen der Erfindung können somit den Vorteil haben, ein System zur Nachrüstung
elektromechanischer Türschlösser bereitzustellen, welches es ermöglicht, eine Vielzahl
von Türen, die im Hinblick auf ihren Typ und ihre Größe höchst heterogen sein können,
und die sich in großen geographischen Distanzen zueinander befinden können (zum Beispiel
viele Kilometer, oder viele 100 km, etc.), auf einfache und kostengünstige Weise in
ein einziges zentrales Authentifizierungssystem zu integrieren.
[0036] Ein solches System kann für eine Vielzahl von Anwendungsszenarien vorteilhaft sein:
zum Beispiel für Hotels, die im Laufe der Zeit ihre Räumlichkeiten um weitere Stockwerke,
Gebäude und/oder Zimmer erweitert haben, und welche die Türen der hinzugekommenen
Zimmer in ein bestehendes Hotelzimmer Buchungssystem integrieren wollen. Für Betreiber
von Parkplätzen mit sanitären Einrichtungen, die nur Personen bzw. LKW-Fahrern offenstehen
sollen, welche auch aktuell einen Stellplatz auf dem Parkplatz gebucht haben.
[0037] Nach Ausführungsformen der Erfindung handelt es sich bei der Buchungsapplikation
um einen Stellplatz-Buchungsdienst. Bei dem Stellplatz-Buchungsdienst sind mehrere
Fahrer und mehrere Parkplätze mit je ein bis mehreren Stellplätzen registriert. Außerdem
sind bei den Stellplatz-Buchungsdienst ein bis mehrere Räumlichkeiten registriert,
wobei jede der registrierten Räumlichkeiten zumindest eine Tür beinhaltet. Jede dieser
Türen ist bei dem Stellplatz-Buchungsdienst registriert und einem der lokalen Zutrittskontrollsysteme
eindeutig zugewiesen.
[0038] Beispielsweise kann das System zur Nachrüstung elektromechanischer Türen dazu verwendet
werden, nach und nach die Türen zu Versorgungseinrichtungen, Sanitäranlagen, Materiallagern
und/oder Werkzeuglagern in das oben beschriebene Buchungssystem für Lkw Stellplätze
zu integrieren. Beispielsweise können Speditionen oder die Betreiber von Autobahnraststätten
über entsprechende Parkplätze und Anlagen verfügen. Durch Nachrüstung der Türen dieser
Anlagen in den Parkplätzen der Autobahnraststätten können kontinuierlich immer mehr
Parkplätze und entsprechende Gebäude in den Dienst integriert werden. Der Eigentümer
bzw. Betreiber eines einzelnen Parkplatzes muss nicht selbst ein eigenes Authentifizierungssystem
aufbauen. Vielmehr kann es ausreichend sein, die Tür und eine ihr zugewiesene Tür-ID
bei einer Server-Applikation zu registrieren, sodass die Serverapplikation in die
Lage versetzt wird, 2-D Codes zu erzeugen, die einen Besitzer als berechtigt ausweisen,
eine bestimmte registrierte Tür zu öffnen. Der Betreiber entsprechender Parkplätze
und der darauf befindlichen Anlagen muss im Wesentlichen also nur die vorhandenen
Türen zu diesen Anlagen umrüsten, um sein System nahtlos in das bestehende zentrale
Authentifizierungssystem bzw. Buchungssystem zu integrieren.
[0039] Gemäß Ausführungsformen der Erfindung ist der Buchungsdienst dazu ausgebildet, im
Zuge einer erfolgreichen Buchung eines Parkplatzes für einen der Fahrer einen 2D Code
zu erzeugen und an den Fahrer in Form eines Ausdrucks oder eines digitalen Bildes
zu übermitteln. Der 2D Code ist dazu ausgebildet, als Authentifizierungstoken gegenüber
dem Buchungsdienst oder zur Ableitung dieses Authentifizierungstokens zu dienen. Der
Authentifizierungstoken ist dazu ausgebildet, den Fahrer, für den er erstellt wurde,
gegenüber dem Buchungsdienst als berechtigt auszuweisen, die Türen des für den Fahrer
gebuchten Parkplatzes während des Buchungszeitraums zu öffnen.
[0040] Der Parkplatz kann z.B. ein LKW Parkplatz und die registrierten Fahrer LKW Fahrer
verschiedener Speditionen sein.
[0041] Entsprechende Ausführungsformen der Erfindung können vorteilhaft sein, da Lastwagenfahrer
jeden Tag eine gesetzlich vorgeschriebene Mindestruhezeit ableisten müssen. In Deutschland
fehlen jedoch jede Nacht rund 30.000 Stellplätze für LKWs. Es ist daher oftmals für
LKW-Fahrer schwierig, einen für die Nachtruhe geeigneten Stellplatz zu finden ohne
die maximal zulässige Fahrzeit zu überschreiten bzw. die vorgeschriebene Ruhezeit
zu unterschreiten. Es geht viel Zeit und Treibstoff dadurch verloren, dass Fahrer
auf einen Rastplatz abfahren nur um festzustellen, dass dieser bereits vollständig
belegt ist und um sich dann wieder in den Verkehr einfädeln zu müssen. Außerdem sind
frei zugängliche Stellplätze schlecht geschützt vor Diebstahl.
[0042] Oft werden nächtliche Ruhezeiten von Dieben genutzt, um ganze LKW Frachten heimlich
auf einen anderen LKW zu verladen und zu stehlen. Zugangsbeschränkte LKW Stellplätze
sind jedoch kaum verfügbar. Wenn der Zugang von Menschen kontrolliert wird, ist der
Service oft teuer und die Öffnungszeiten begrenzt.
[0043] Vereinzelt haben einige größere Speditionen hauseigene Insellösungen für einige eigene
Parkplätze aufgebaut. Allerdings beinhalten diese Lösungen nicht die Option, dass
sich die Fahrgäste nicht nur für die Zufahrt auf einen Parkplatz, sondern auch bei
jedem Betreten von Räumlichkeiten, die zu dem Parkplatzgelände gehören individuell
authentifizieren können. Das bedeutet, dass die bestehenden Systeme es nicht ermöglichen,
selektiv nur denjenigen Personen, die sich auf einem Parkplatzgelände aufhalten, Zugang
zu bestimmten Räumlichkeiten (Sanitäranlagen, Werkzeuglager, Materiallager, etc.)
zu verschaffen, die hierzu auch befugt sind. Beispielsweise kann ein Betreiber eines
solchen Parkplatzgeländes ein Interesse daran haben, nur dem eigenen Personal und
LKW Fahrern, die einen Stellplatz für die Nacht gebucht haben, auch Zugang zu den
Sanitäranlagen und ggf. auch einem Gemeinschaftsraum mit Kochgelegenheiten zu gewähren,
nicht jedoch der "Laufkundschaft" einer Kfz-Reparaturwerkstatt oder eines sonstigen
Betriebs oder Ladengeschäftes, welches sich möglicherweise ebenfalls auf dem Gelände
befindet.
[0044] Außerdem haben viele Insellösungen das Problem, dass sie nur eine sehr geringe Verbreitung
haben, da die Anzahl von Parkplätzen im Besitz einer bestimmten Spedition begrenzt
ist.
[0045] Die bestehenden Insellösungen für die Buchung von LKW Stellplätzen haben zudem den
Nachteil, dass sie oftmals nicht oder nur unter hohem Kostenaufwand erweiterbar sind,
da die verwendeten Türe und Tore proprietäre Schnittstellen haben, die mit den Schnittstellen
und Datenformaten anderer Anbieter von Stellplatz-Buchungsdiensten und daran gekoppelten
Authentifizierungssystemen für Parkplätze und mit diesen verbundenen Räumlichkeiten
inkompatibel sind.
[0046] Ausführungsformen der Erfindung können dagegen verwendet werden, um bestehende elektromechanische
Türen auf einfache Weise so umzurüsten, dass diese in ein zentrales Buchungssystem,
z.B. ein Buchungssystem für LKW Parkplätze, integriert werden können, ohne dass es
hierfür erforderlich ist, neue elektromechanische Türen eines bestimmten Herstellers
zu kaufen und einzubauen, welche eine bestimmte proprietäre Schnittstelle eines Authentifizierungssystems
unterstützt. Es ist vielmehr ausreichend, einen neuen Schließzylinder oder eine neue
Türklinke einzubauen, die per Funk steuerbar sind, sowie ein entsprechendes Funkmodul
und Steuermodul in räumlicher Nähe zur Tür, um die Tür in Abhängigkeit von einem von
einem Server-Computersystem errechneten Authentifizierungssystem zu öffnen. Dies ist
im Regelfall mit geringen Kosten und geringem Aufwand möglich und im Prinzip auf jegliche
elektromechanische Tür anwendbar, deren Antriebseinheit aus einer Klinke oder einem
Schließzylinder besteht, welcher ausgebaut und durch eine entsprechende andere Antriebseinheit
ersetzt werden kann. Ausführungsformen der Erfindung haben somit den Vorteil, dass
sie die Schaffung eines flexibel erweiterbaren zentral kontrollierten Zutrittskontrollsystems
ermöglichen.
[0047] Beispielsweise gibt es in der Nähe von Autobahnen und Autobahnzubringern oftmals
Stellplätze auf Parkplatzgeländen von privaten Lieferbetrieben und Speditionen. Die
Stellplätze und Räumlichkeiten auf diesem Parkplatzgelände stehen derzeit den Fahrern
anderer Speditionen nicht offen. Mit Hilfe des Umrüstsystems für elektromechanische
Türen gemäß Ausführungsformen der Erfindung wird es den Inhabern eines solchen Parkplatzgeländes
ermöglicht, die zumindest zu manchen Zeiten nicht genutzten Stellplätze und/oder Räumlichkeiten
selektiv bestimmten Personengruppen, z.B. LKW Fahrern, ggf. entgeltlich, zur Verfügung
zu stellen, ohne dass hierfür ein eigenes komplexes Authentifizierungs- und Zutrittskontrollsystem
etabliert werden müsste und ohne dass hierfür die Türen zu den Räumlichkeiten auf
dem Parkplatzgelände ausgetauscht werden müssen.
[0048] Ausführungsformen der Erfindung können ferner den Vorteil haben, dass die zentrale
Authentifizierungslogik sehr einfach geändert oder aktualisiert werden kann. Beispielsweise
kann das Server-Computersystem und/oder der darauf instanziierte Buchungsdienst über
eine Blacklist verfügen, in welcher gesperrte Personen gelistet sind, denen der Zutritt
zu bestimmten Räumlichkeiten verweigert werden soll. Das Server-Computersystem und/oder
der Buchungsdienst ist dazu konfiguriert, bei der Durchführung der Authentifizierung
einer Person basierend auf einem Authentifizierungs-Token und einer Tür-ID die Blacklist
auszuwerten und Personen, die in der Blacklist gelistet sind, die Authentifizierung
als eine zum Zutritt berechtigte Person zu verweigern. Eine solche Blacklist kann
zentral deutlich einfacher verwaltet und aktuell gehalten werden als bei einer rein
lokalen Authentifizierungslogik.
[0049] Würde die Authentifizierungslogik beispielsweise in eine Türe selbst integriert werden,
sodass sich ein Fahrer gegenüber dieser in die Tür integrierten Authentifizierungslogik
authentifizieren muss, wäre eine Änderung dieses Authentifizierungsalgorithmus für
sämtliche Türen des integrierten Systems höchst aufwändig.
[0050] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Nachrüstung elektromechanischer
Türschlösser. Das Verfahren umfasst:
- Bereitstellung einer Tür mit einem elektromechanischen Türschloss, wobei das elektromechanische
Türschloss eine konventionelle Antriebseinheit beinhaltet, wobei die Antriebseinheit
ausgebildet ist zum Antrieb eines Riegels oder einer Falle des elektromechanischen
Türschlosses;
- Ersetzen der konventionellen Antriebseinheit durch eine neue Antriebseinheit, wobei
die neue Antriebseinheit per Funk durch ein Funkmodul ansteuerbar ist;
- Installation des Funkmoduls mit einer Funkschnittstelle in räumlicher Nähe zu der
Tür, wobei die räumliche Nähe so ausgebildet ist, dass eine Steuerung der neuen Antriebseinheit
über Funk durch das Funkmodul möglich ist;
- Installation eines Steuermoduls, das eine Datenübertragungsschnittstelle zum Funkmodul
beinhaltet so, dass ein Datenaustausch zwischen dem Steuermodul und dem Funkmodul
über die Datenübertragungsschnittstelle ermöglicht wird.
[0051] Bei der konventionellen Antriebseinheit kann es sich z.B. um eine nicht über Funk
steuerbare Antriebseinheit handeln oder über eine Antriebseinheit, die zwar an sich
per Funk steuerbar ist, jedoch nicht mittels des Funksignals des neuen Funkmoduls.
Eine solche Situation kann z.B. auftreten, wenn die konventionelle Antriebseinheit
ein Funksignal innerhalb eines spezifischen Frequenzbands erwartet, welches unterschiedlich
ist zu dem Frequenzband des Signals des zu installierenden Funkmoduls. Bei der konventionellen
Antriebseinheit kann es sich z.B. um einen Schließzylinder oder eine Türklinke handeln.
[0052] Das Steuermodul umfasst neben der Datenübertragungsschnittstelle einen optischen
Sensor zur Erfassung eines 2D Codes, eine Netzwerkschnittstelle, und eine Steuersoftware.
Die Steuersoftware ist ausgebildet zum:
- Senden eines Authentifizierungstokens und der Tür-ID an ein Server-Computersystem
über die Netzwerkschnittstelle, um einen Bereitsteller des 2D Codes als zum Öffnen
der Tür berechtigte Person zu authentifizieren, wobei der Authentifizierungstoken
der 2D Code ist oder ein von diesem abgeleiteter Wert ist;
- Empfang eines Authentifizierungsergebnisses von dem Server-Computersystem in Antwort
auf das Senden des Authentifizierungstoken über die Netzwerkschnittstelle;
- nur falls das Authentifizierungsergebnis eine erfolgreiche Authentifizierung ist,
Senden eines Steuerbefehls über die Datenübertragungsschnittstelle an das Funkmodul
zur Veranlassung des Funkmoduls, ein Funksignal an die Antriebseinheit zu senden,
welches die Antriebseinheit zum Öffnen der Tür oder zur Freigabe der Tür für eine
manuelle Öffnung veranlasst.
[0053] Nach Ausführungsformen der Erfindung befinden das Funkmodul und das Steuermodul sich
innerhalb des gleichen Gehäuses. Beide Module werden zusammen im Zuge einer Installation
des Gehäuses in räumlicher Nähe zu der Tür installiert.
[0054] Nach Ausführungsformen der Erfindung befinden sich die Tür, das Funkmodul und das
Steuermodul sich innerhalb eines Gebäudes.
[0055] Ausführungsformen können den Vorteil haben, dass auch dann, wenn innerhalb des Gebäudes
der Besitzer des Smartphones keinen Mobilfunkempfang hat, eine Authentifizierung über
den 2D Code möglich ist.
[0056] Im Folgenden sollen weitere Eigenschaften und konkrete mögliche Anwendungsfälle von
Ausführungsformen des Systems zur Umrüstung von Türen bzw. eines entsprechenden Verfahrens
zur Umrüstung beschrieben werden.
[0057] Nach Ausführungsformen umfasst das Verfahren zur Umrüstung der Tür eine Bereitstellung
eines Servers mit einem Stellplatz-Buchungsdienst. Bei dem Stellplatz-Buchungsdienst
sind mehrere Fahrer und mehrere Parkplätze mit je ein bis mehreren Stellplätzen registriert.
Jeder Parkplatz beinhaltet ein oder mehrere Zugangskontrollvorrichtungen in Form von
mehreren Türen. Die Türen können unterschiedlich ausgebildet sein, z.B. als Tor zum
Parkplatz, als Tür zu einer sanitären Anlage und als Tür zu einem Lagerraum. Der Stellplatz-Buchungsdienst
weist jeder der Türen eindeutig ein Kontrollsystem, das in räumlicher Nähe zu der
Tür angebracht ist, zu, wobei jedes der Kontrollsysteme zumindest ein Funkmodul und
ein Steuermodul enthält. Optional können einige der Kontrollsysteme auch ein NF-Modul
beinhalten, welches jeweils dazu konfiguriert ist, permanent oder wiederholt ein kontaktloses
Nahfeldsignal auszusenden, wobei das kontaktlose Nahfeldsignal eine Tür-ID der dem
Kontrollsystem zugewiesenen Tür beinhaltet.
[0058] Bei dem Server sind mehrere LKW-Fahrer registriert. Das Kontrollsystem welches den
Zugang über das Parkplatztor eines bestimmten, ebenfalls bei dem Server registrierten
Parkplatzes kontrolliert, beinhaltet ein NF-Modul, welches regelmäßig die Tür-ID des
Parkplatztores in Form eines Nahfeldsignals emittiert. Bei Ankunft eines der Fahrer
an dem Parkplatztor empfängt eine Instanz einer Stellplatz-Buchungs-App, die auf einem
mobilen Telekommunikationsgerät des einen Fahrers ausgeführt wird, ein kontaktlos
übertragenes Nahfeldsignal von dem diesem Tor zugeordneten NF-Modul. Das Nahfeldsignal
beinhaltet eine Tür-ID, welche dieses Parkplatztor identifiziert. Die Stellplatz-Buchungs-App
Instanz sendet daraufhin die empfangene Tür-ID und eine Personen-ID des Fahrers an
den Stellplatz-Buchungsdienst. Das Senden erfolgt über ein Netzwerk, insbesondere
über eine drahtlose Netzwerkverbindung, insbesondere über das Mobilfunknetz. In manchen
Ausführungsformen sendet die Stellplatz-Buchungs-App des einen Fahrers die Tür-ID
mit der Personen-ID nicht sofort an den Buchungsdienst. Vielmehr zeigt die App nach
Empfang des Nahfeldsignals zunächst eine GUI mit einem GUI Element an, die es dem
Fahrer ermöglicht, das Senden der Tür-ID mit der Personen-ID an den Dienst explizit
zu veranlassen. Dies stellt sicher, dass das Parkplatztor nicht geöffnet wird, ohne
dass der Fahrer dies explizit wünscht und veranlasst. Der Fahrer muss zuerst durch
eine Interaktion mit der Stellplatz-Buchungs-App interagieren um zu bestätigen, dass
er eine Öffnung des Tores wünscht. Erst danach sendet die App eine Nachricht mit der
Tür-ID und der Personen-ID an den Dienst.
[0059] Der Stellplatz-Buchungsdienst prüft, ob für den durch die Personen-ID identifizierten
Fahrer eine gültige Buchung für einen der Stellplätze desjenigen der Parkplätze vorliegt,
der das durch die Tür-ID identifizierte Parkplatztor beinhaltet. Insbesondere kann
die Prüfung auch eine Prüfung umfassen, ob für den durch die Personen-ID identifizierten
Fahrer für einen Zeitraum, der die aktuelle Zeit umfasst, eine gültige Buchung vorliegt.
Je nach Ausführungsform kann die Buchung eines Stellplatzes so erfolgen, dass dem
Fahrer während des Buchungszeitraums ein bestimmter Stellplatz zugewiesen wird, oder
so, dass dem Fahrer während des Buchungszeitraums das Recht eingeräumt wird, sich
einen beliebigen freien Stellplatz auszusuchen. Entsprechend kann die Buchung wie
auch die Prüfung auf das Vorliegen einer Buchung auf der Ebene des Parkplatzes oder
auf der Ebene eines bestimmten Stellplatzes durchgeführt werden. Der Ausdruck "Buchung
eines Stellplatzes" gemäß Ausführungsformen der Erfindung umfasst all diese Varianten
und/oder Mischformen hiervon (z.B. stellplatzindividuelle Buchung an manchen Parkplätzen,
reine parkplatzbezogene Buchung in anderen Parkplätzen ohne individuelles Stellplatzmanagement).
[0060] Falls die Prüfung ergibt, dass eine gültige Buchung vorliegt, sendet der Stellplatz-Buchungsdienst
einen Befehl zur Zufahrtsgewährung an das Kontrollsystem, das dem durch die Tür-ID
identifizierte Parkplatztor zugewiesen ist.
[0061] In Antwort auf den Erhalt des Befehls zur Zufahrtsgewährung sendet das Kontrollsystem
einen Steuerbefehl an das ihr zugeordnete Parkplatztor um zu bewirken, dass die Tür
die Zufahrt auf den Parkplatz ermöglicht. Im Einzelnen erfolgt dies dadurch, dass
zunächst das Steuermodul über eine verlässlich verfügbare Netzwerkverbindung ein Authentifizierungsergebnis
von dem Buchungsdienst empfängt und, sofern dieses anzeigt, dass sich der Fahrer erfolgreich
authentifiziert hat, einen Befehl über eine potentialfreie Kontaktschnittstelle an
das Funkmodul dieser Kontrolleinheit sendet, um das Funkmodul dazu zu veranlassen,
ein Funksignal an das Parkplatztor zu senden, um dieses zu öffnen.
[0062] Dies kann vorteilhaft sein, da der Fahrer das Fahrzeug nicht verlassen muss, um die
Tür dazu zu veranlassen, die Zufahrt zum Parkplatz beim Vorliegen einer Buchung zu
ermöglichen. Es ist noch nicht einmal erforderlich, eine Fensterscheibe herunterzulassen,
um einen Berechtigungsnachweis in Form eines 2D Codes in die Nähe eines Sensors zu
bringen. Es ist vielmehr völlig ausreichend, dass ein Fahrer, für den für den aktuellen
Zeitraum eine Buchung für einen Stellplatz auf einen bestimmten Parkplatz vorliegt,
sich innerhalb des Sendebereiches des zu der Tür gehörenden NF-Moduls befindet und
auf seinem Smartphone die Stellplatz-Buchung-App das Nahfeldsignal des Kontrollsystems
empfängt. Optional kann noch eine manuelle Bestätigung des Fahrers erforderlich sein,
um zu veranlassen, dass der Befehl zur Zufahrtsgewährung von der App an das Kontrollsystem
gesendet wird.
[0063] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das Verfahren inhärent sicherstellt, dass
nur ein Fahrer, der sich in unmittelbarer räumlicher Nähe zur Tür und dem ihr zugeordneten
NF-Modul und Kontrollsystems befindet, die Tür dazu veranlassen kann, die Zufahrt
zu gewähren. Wäre es dem Fahrer möglich, durch einen entsprechenden Steuerbefehl über
die App von einer beliebigen Position aus beispielsweise ein Zufahrtstor zu öffnen
oder ein Rolltor in Bewegung zu versetzen, um die Zufahrt zu ermöglichen, besteht
für Dritte ein erhebliches Verletzungsrisiko. Die Zufahrten zu Parkplätzen, insbesondere
zu Lkw-Parkplätzen, sind oftmals durch große und entsprechend schwere mechanische
und große Türen (Tore) geschützt. Beispielsweise kann es sich bei den Parkplätzen
um Lkw-Parkplätze von Speditionen handeln, die ihr Firmengelände durch schwere Metalltore
davor schützen, dass Unberechtigte Zufahrt bzw. Zutritt haben. Würden derartig schwere
mechanische Bauelemente bewegt, ohne dass sichergestellt ist, dass ein Fahrer in der
Nähe anwesend ist und die Lage überblicken kann, besteht die Gefahr, dass Personen
durch die Bewegung dieser Tore oder Türen verletzt oder eingeklemmt werden. Außerdem
besteht bei einer Öffnung der Zufahrt über eine App eines weit entfernt befindlichen
Fahrers die Gefahr, dass sich unberechtigte Personen unbemerkt Zufahrt oder Zutritt
zu dem Parkplatz verschaffen. Dies stellt ein Sicherheitsrisiko für andere Fahrer
bzw. deren Fracht dar, die sich auf dem Parkplatz befinden. Gemäß Ausführungsformen
der Erfindung werden diese Sicherheitsprobleme auf zuverlässige Weise dadurch verhindert,
dass ohne den Empfang des kontaktlosen Nahfeldsignals mit der Tür-ID durch die App
diese App auch keine Nachricht mit der Tür-ID und der Personen-ID an den Stellplatz-Buchungs-Dienst
sendet und also auch keine Prüfung der Buchung durchgeführt und kein Befehl zur Ermöglichung
der Zufahrt erzeugt wird.
[0064] Bei den Parkplätzen kann es sich jeweils z.B. um einen PKW-Parkplatz mit mehreren
PKW-Stellflächen handeln. Vorzugsweise handelt es sich um einen LKW-Parkplatz, z.B.
ein Speditionsgelände oder sonstiges zufahrtsgeschütztes Gelände mit mehreren LKW
Stellplätzen. Im Kontext von Lkw-Stellplätzen ist das Verfahren gemäß Ausführungsformen
der Erfindung besonders vorteilhaft, denn hier sind die oben genannten Sicherheitsaspekte
besonders vordringlich: zum einen sind die Tore von Lkw-Parkplätzen besonders groß,
ein Verletzungsrisiko Dritter beim Bewegen dieser Tore entsprechend hoch. Zum anderen
sind die Schäden bei Diebstahl, wenn zum Beispiel Unberechtigte unbemerkt durch ein
geöffnetes Tor auf den Parkplatz gelangen, besonders hoch.
[0065] Gemäß einer Ausführungsform sendet der Stellplatz-Buchungsdienst den Befehl zur Zufahrtsgewährung
sofort an das Kontrollsystem, nachdem die Prüfung das Vorliegen einer gültigen Buchung
ergibt.
[0066] Gemäß einer anderen Ausführungsform sendet der Stellplatz-Buchungsdienst zunächst
eine Bestätigungs-Aufforderung an die Stellplatz-Buchungs-App des einen Fahrers. Die
Stellplatz-Buchungs-App ist dazu konfiguriert, die Bestätigungs-Aufforderung über
eine Nutzer-Schnittstelle des mobilen Telekommunikationsgeräts, z.B. über eine Anzeige,
an den einen Fahrer auszugeben. Die Ausgabe geschieht so, dass der eine Fahrer der
Aufforderung nachkommen kann. Beispielsweise kann die Aufforderung zusammen mit einem
auswählbaren GUI-Element (z.B. Button, Checkbox, Link, etc.) ausgegeben werden, sodass
der Nutzer durch Auswahl dieses GUI Elements bestätigen kann, dass der Befehl zur
Zufahrtsgenehmigung jetzt gesendet werden soll.
[0067] Nach Ausführungsformen der Erfindung umfasst das Verfahren die Verwendung der Stellplatz-Buchungs-App
oder einer Web-Applikation, um einen der Stellplätze für einen der registrierten Fahrer
zu buchen. Die Buchung erfolgt typischerweise für einen bestimmten Zeitraum, also
zum Beispiel für die Dauer einer Nacht. Die Buchung kann, muss aber nicht vom Fahrer
durchgeführt werden. Beispielsweise kann der Fahrer im Laufe der Fahrt selbst entscheiden,
an welchem Parkplatz er pausieren möchte und hierfür die Stellplatz-Buchungs-App seines
Smartphones nutzen. Es ist aber auch möglich, dass beispielsweise der Arbeitgeber,
zum Beispiel ein Speditionsunternehmen, über die Stellplatz-Buchungs-App auf dem Smartphone
eines Angestellten oder über eine Webapplikation, die im Browser eines sonstigen Computers
dieses Angestellten angezeigt wird, die Buchung für den Fahrer durchführt.
[0068] Die Buchung bewirkt, dass der Stellplatz-Buchungs-Dienst, der Zugriff auf ein Verzeichnis
aller beim Buchungsdienst registrierten Fahrer und Stellplätze hat, eine neue Buchung
erstellt und speichert. Jede Buchung ist eine Zuweisung eines Stellplatzes (und damit
implizit auch eines Parkplatzes, auf dem sich der Stellplatz befindet), eines Fahrers
und eines Zeitraums, für welchen die Buchung gültig ist. Die Zuweisung kann beispielsweise
in einen elektronischen Speichermedium eines Servers gespeichert sein, auf welchen
der Stellplatz-Buchungsdienst Zugriff hat. Beispielsweise kann die Buchung in Form
eines Datensatzes einer relationalen Datenbank gespeichert sein.
[0069] Nach Ausführungsformen der Erfindung wird nach einer erfolgreichen Buchung eines
Stellplatzes für den einen Fahrer ein 2D Code erzeugt. Der 2D Code kann zum Beispiel
von der Stellplatz-Buchungs-App des einen Fahrers oder von dem Stellplatz-Buchungs-Dienst
erzeugt werden. Bei dem 2D Code kann es sich zum Beispiel um einen Barcode oder einen
Matrixcode, z.B. einen QR-Code handeln. In dem Code können Buchungsdaten, insbesondere
Personen-ID, Stellplatz-ID und der Buchungszeitraum, typischerweise auch weitere Angaben
wie zum Beispiel Parkplatz-ID, Tür-ID(s), Ausstattung des Stellplatzes bzw. Parkplatzes,
gebuchte Serviceleistungen, Angaben zur Person des Fahrers, etc., codiert sein. Alternativ
dazu kann in dem Code auch lediglich ein Verweis auf diese Buchungsdaten codiert sein,
zum Beispiel ein Link, der zu einem Datensatz führt, der von dem Stellplatz-Buchungs-Dienst
verwaltet und bei Auswahl des Links bereitgestellt wird.
[0070] Dieser 2D Code wird nun an den Fahrer in Form eines Ausdrucks oder eines über die
Stellplatz-buchungs-App anzeigbaren digitalen Bildes bereitgestellt.
[0071] Beispielsweise kann ein Angestellter einer Spedition die Buchung für einen bestimmten
Fahrer vor Fahrtantritt des Fahrers vornehmen und dem Fahrer einen Ausdruck mit den
Buchungsdetails einschließlich eines QR-Codes, der den 2D Code repräsentiert, aushändigen.
Alternativ dazu kann dieser Angestellte oder der Fahrer selbst die Buchung auch über
die Stellplatz-Buchungs-App vornehmen. Vorzugsweise bewirkt jede Buchung für einen
bestimmten Fahrer, dass ein entsprechender 2D Code erzeugt wird, in welchem die Buchungsdaten
oder ein Verweis auf die Buchungsdaten codiert sind. Der 2D Code wird an die Stellplatz-Buchungs-App
des Fahrers, für welchen die Buchung vorgenommen wurde, übermittelt und in der App
gespeichert. Die Stellplatz-Buchungs-App ist dazu ausgebildet, den 2D Code über eine
elektronische Anzeige des mobilen Telekommunikationsgeräts, auf dem die App instanziiert
ist, auszugeben.
[0072] Die Erzeugung und Ausgabe eines 2D Codes in Form eines Ausdrucks kann vorteilhaft
sein, da der Fahrer hierdurch unabhängig wird von der Verfügbarkeit seines mobilen
Telekommunikationsgeräts ist. Falls beispielsweise der Akku des Smartphones komplett
entladen ist, das Smartphone verloren wurde oder aus sonstigen Gründen im Moment nicht
verfügbar ist, kann es hilfreich sein, zusätzlich einen Ausdruck des 2D Codes mitzuführen,
da dies es dem Fahrer ermöglicht, sich trotzdem Zufahrt zu dem gebuchten Stellplatz
zu verschaffen.
[0073] Ein weiterer wichtiger Vorteil der Verwendung von 2D Codes (in elektronischer Form
auf dem Smartphone wie auch als Ausdruck) im Kontext der Zufahrtsverschaffung zu Parkplätzen
besteht darin, dass der Fahrer sich auch dann Zufahrt verschaffen kann, wenn im Bereich
des Parkplatzes keine Verbindung zum Mobilfunknetz möglich ist. Im normalen Betriebsmodus
empfängt die Stellplatz-Buchungs-App das Nahfeldsignal mit der Tür-ID von dem Kontrollsystem
an der Zufahrt des Parkplatzes und sendet die Tür-ID zusammen mit einer Personen-ID
über das Mobilfunknetz an den Stellplatz-Buchungsdienst, um diesen zur Prüfung der
Buchung zu veranlassen, und implizit auch, um dem Dienst mitzuteilen, dass der Fahrer
nun vor Ort ist, was durch die Bereitstellung der Tür-ID über das NF-Signal bewirkt
wird. Wenn jedoch keine Verbindung zu Mobilfunknetz hergestellt werden kann, können
auch die nachfolgenden Schritte der Prüfung der Buchung durch den Dienst und die Übermittlung
eines entsprechenden Befehls an das Kontrollsystem der Tür, die Tür zu veranlassen,
die Zufahrt zu ermöglichen, zumindest mittels des NF-Signal basierten Authentifizierungstoken
nicht durchgeführt werden. Gerade in ländlichen Regionen bestehen in Deutschland aber
noch viele Lücken im Mobilfunknetz, sodass die Gefahr besteht, dass bei manchen Parkplätzen
das oben beschriebene Verfahren nicht durchgeführt werden kann wegen einer fehlenden
Mobilfunkverbindung. Durch Bereitstellung des 2D Codes an den Fahrer in Form eines
Ausdrucks oder in Form eines elektronischen Codes, der in der Stellplatz-Buchungs-App
des Fahrers gespeichert wird, kann sichergestellt werden, dass der Fahrer sich notfalls
auch mithilfe dieses 2D Codes Zufahrt zum Parkplatz mit dem gebuchten Stellplatz verschaffen
kann. Die Übertragung des 2D Codes an die App kann zum Beispiel zu einem Zeitpunkt
erfolgen, wenn das Smartphone des Fahrers über das Mobilfunknetz oder zum Beispiel
das WLAN eine Verbindung zum Internet hat.
[0074] Nach Ausführungsformen der Erfindung beinhaltet das eine Kontrollsystem, das der
einen Tür, an der der Fahrer ankommt, zugewiesen ist, einen optischen Sensor zur Erfassung
des 2D Codes. Nach manchen Ausführungsformen beinhalten mehrere oder sogar alle Kontrollsysteme
der Parkplätze, die bei dem Stellplatz-Buchungsdienst registriert sind, den optischen
Sensor.
[0075] Nach Ausführungsformen ist das eine Kontrollsystem (oder mehrere oder alle der Kontrollsysteme,
genauer gesagt deren jeweilige Steuermodule) ausgebildet zur Bereitstellung eines
auf dem 2D Code basierenden alternativen Verfahrens zur Zufahrtskontrolle für den
einen Parkplatz. Das alternative Verfahren umfasst ein Erfassen des 2D Codes durch
den optischen Sensor bei Ankunft des Fahrers an der einen Tür und eine Ermöglichung
der Zufahrt für den Fahrer zu dem einen Parkplatz in Abhängigkeit von dem 2D Code.
[0076] Beispielsweise hält der Fahrer bei Ankunft an der einen Tür einen Ausdruck oder das
Display seines mobilen Telekommunikationsgeräts mit dem 2D Code in den Erfassungsbereich
des optischen Sensors (zum Beispiel Kamera oder Videokamera) des Steuermoduls des
Kontrollsystems, das dieser Tür zugewiesen ist. Der erfasste 2D Code wird nun von
dem Steuermodul an den Stellplatz-Buchungsdienst übermittelt, der eine Prüfung der
Buchung analog zu dem bereits beschriebenen, von der App über eine Mobilfunkverbindung
eingeleiteten Prüfverfahren durchführt. In dem 2D Code sind nämlich die Buchungsdaten
bzw. ein Verweis auf die Buchungsdaten, aus welchen neben der Tür-ID auch die Personen-ID
und der Zeitraum hervorgeht, enthalten, sodass der Buchungsdienst alle zur Prüfung
notwendigen Daten verfügbar hat. Außerdem hat der Fahrer dadurch, dass er den 2D Code
in den Erfassungsbereich des optischen Sensors einführen muss, ebenfalls bewiesen,
dass der Fahrer vor Ort ist. Es ist also sichergestellt, dass der Fahrer zum Beispiel
ein Tor zu einem Parkplatz nur dann öffnen kann, wenn er sich unmittelbar vor dem
Parkplatz befindet und also sehen kann, ob die Öffnung des Tores eine Gefahr für umstehende
Personen darstellt oder ob sich in der Nähe Personen befinden, die eine kurzzeitige
Öffnung des Tores nutzen könnten, um unberechtigterweise den Parkplatz zu betreten.
[0077] Nach bevorzugten Ausführungsformen wird der von dem Steuermodul erfasste 2D Code
von dem Steuermodul über eine Netzwerkverbindung mit gesicherter Verfügbarkeit, z.B.
kabelgebunden, per WLAN oder per sicher verfügbarer Mobilfunkverbindung, an den Stellplatz-Buchungsdienst
übermittelt. Bei der Mobilfunkverbindung kann es sich insbesondere um eine Mobilfunkverbindung
handeln, die auf dem GSM, LTE oder UMTS Standard beruhen. Insbesondere kann es sich
bei der Mobilfunkverbindung, die zum Datenaustausch (z.B. Senden des 2D Codes, Empfang
von Befehlen) zwischen Steuermodul und Buchungsdienst verwendet wird, um eine GSM
Verbindung handeln. Bei dieser vom Steuermodul verwendeten Mobilfunkverbindung handelt
es sich um eine Mobilfunkverbindung, von welcher bekannt ist, dass diese im Bereich
des Parkplatzes, der das jeweilige Kontrollsystem beinhaltet, in hinreichender Stärke
und Stabilität verfügbar ist. Es kann sich dabei um eine andere Mobilfunkverbindung
handeln als die, die der Fahrer zum Datenaustausch zwischen der Buchungs-App und dem
Buchungsdienst nutzt.
[0078] Die Netzwerkverbindung, über welche das Steuermodul und der Stellplatzbuchungsdienst
Daten (insb. optischer Code und Befehle) austauschen, ist gemäß bevorzugter Ausführungsformen
als "Netzwerkverbindung mit gesicherter Verfügbarkeit" ausgebildet. Unter einer "Netzwerkverbindung
mit gesicherter Verfügbarkeit" wird hier eine oder mehrere der folgenden Netzwerkverbindungen
verstanden: a) zumindest im Bereich des Parkplatzes kabelgebundene Netzwerkverbindung;
b) eine WLAN-Verbindung; c) eine Mobilfunkverbindung, von welcher bekannt ist, dass
diese in hinreichender Stärke und mit hinreichender Ausfallsicherheit im Bereich des
Parkplatzes, der das Kontrollsystem beinhaltet, verfügbar ist.
[0079] Die hinreichende Stärke und Verfügbarkeit der vorgenannten Verbindungstypen a), b)
und c) hängt von den Erfordernissen des jeweiligen Anwendungsszenarios ab. Nach Ausführungsformen
wird eine kabelgebundene Verbindung und eine WLAN-Verbindung generell als Verbindungstyp
mit hinreichender (Signal-)Stärke und hinreichender Ausfallsicherheit angesehen. Gemäß
Ausführungsformen gilt eine Netzwerkverbindung gemäß a), b) oder c) dann als "Netzwerkverbindung
mit gesicherter Verfügbarkeit", wenn eine übers Jahr gemittelte Verfügbarkeit von
mindestens 23,5 Stunden pro Tag gewährleistet wird. Vorzugsweise werden hier Ausfälle
aufgrund von Hardwaredefekten (defekter Router, defektes GSM Modul) nicht berücksichtigt.
Bei der Netzwerkverbindung mit gesicherter Verfügbarkeit kann es sich um eine Mobilfunkverbindung
handeln, die von einem anderen Mobilfunknetzanbieter bereitgestellt wird als diejenige
Mobilfunkverbindung, die von dem Smartphone des Fahrers zum Datenaustausch über das
Internet verwendet wird.
[0080] Nach Ausführungsformen umfasst die Ermöglichung der Zufahrt in Abhängigkeit von dem
erfassten 2D Code:
- Senden des erfassten 2D Codes von dem Steuermodul über ein Netzwerk an den Stellplatz-Buchungsdienst;
bei dem Netzwerk kann es sich insbesondere um das Internet handeln; hierbei sendet
das Steuermodul, das den optischen Sensor beinhaltet, den 2D Code vorzugsweise über
eine Netzwerkverbindung mit gesicherter Verfügbarkeit an den Stellplatz-Buchungsdienst;
- Prüfung, durch den Stellplatz-Buchungsdienst, ob eine in dem 2D Code spezifizierte
oder durch den 2D Code identifizierte Buchung für diesen einen Fahrer gültig ist;
Die Prüfung stellt einen Authentifizierungsprozess dar. Beispielsweise kann der 2D
Code empfangen und dekodiert werden, sodass die in dem Code gespeicherten Identifikatoren
des Fahrers und des Stellplatzes sowie der Buchungszeitraum verglichen werden können
mit den in einer Buchungsdatenbank des Stellplatz-Buchungsdienstes hinterlegten Buchungen;
wird in der Buchungsdatenbank eine Buchung mit den gleichen Angaben bezüglich Fahrer,
Stellplatz und Buchungszeitraum gefunden wie in dem 2D Code codiert ist, ist das Ergebnis
der Prüfung, dass eine gültige Buchung vorliegt; andernfalls liegt keine gültige Prüfung
vor;
- Nur falls eine gültige Buchung vorliegt, Senden eines Befehls zur Zufahrtsgewährung
vom Stellplatz-Buchungsdienst an das Steuermodul; vorzugsweise wird der Befehl ebenfalls
über das oben beschriebene Netzwerk, zum Beispiel das Internet, an das Steuermodul
gesendet; der Versand des Befehls kann zum Beispiel unmittelbar nach der Feststellung,
dass eine gültige Buchung vorliegt, an das Steuermodul gesendet werden;
- in Antwort auf den Erhalt des Befehls zur Zufahrtsgewährung, Senden eines Steuerbefehls
von dem Steuermodul an das ihr zugeordnete Funkmodul, um das Funkmodul zu veranlassen,
einen Steuerbefehl in Form eines Funksignals an den Funkempfänger der Tür zu senden,
der im Zuge der Umrüstung der Tür in die Tür eingebaut wurde; Dieser Funkbefehl bewirkt,
dass die Tür die Zufahrt auf den Parkplatz ermöglicht.
[0081] Nach Ausführungsformen der Erfindung umfasst der eine Parkplatz, an dessen einer
Tür der Fahrer ankommt, eine weitere Tür. Die weitere Tür beschränkt den Zutritt zu
einer Räumlichkeit innerhalb des Parkplatzes. Bei der Räumlichkeit kann es sich um
Räumlichkeiten verschiedener Art handeln, zum Beispiel um ganze Gebäude, Gebäudeteile
oder einzelne Räume. Es kann sich bei der Räumlichkeit auch um einen der Stellplätze
handeln, der in diesem Fall durch eine eigene Tür geschützt ist. Es kann sich bei
der Räumlichkeit um sanitäre Einrichtungen, einen Lagerraum, eine Räumlichkeit mit
einer Tankgelegenheit oder einem Lager mit Treibstoff, einen Ersatzteileraum oder
dergleichen handeln. Der weiteren Tür ist ein weiteres Kontrollsystem zugewiesen und
das weitere Kontrollsystem ist in räumlicher Nähe zu der weiteren Tür angebracht.
Das weitere Kontrollsystem beinhaltet ein Steuermodul mit einem optischen Sensor zur
Erfassung eines 2D Codes und ein Funkmodul zum Senden eines Funksignals an die weitere
Tür. Das weitere Kontrollsystem ist ausgebildet zur Bereitstellung eines code-basierten
Verfahrens zur Zutrittsgewährung zu der Räumlichkeit. Das Kontrollsystem, welches
der weiteren Tür zugewiesen ist und über diese den Zutritt zu der Räumlichkeit steuert
kann, muss aber nicht einen Sender für das Emittieren eines kontaktlosen Nahfeldsignals
beinhalten. Da das weitere Kontrollsystem nur den Zutritt zu der Räumlichkeit, nicht
aber die Zufahrt zu dem Parkplatz kontrolliert, ist der Vorteil, dass auf Basis des
Nahfeldsignals eine Zufahrtsgewährung erreicht werden kann, ohne dass der Fahrer das
Fahrerhaus verlässt, weniger wichtig. Wenn der Fahrer das weitere Kontrollsystem erreicht,
hat er ohnehin das Fahrzeug bereits verlassen. Insofern können gemäß Ausführungsformen
der Erfindung zumindest einige der Kontrollsysteme innerhalb eines Parkplatzes, die
nur zur Kontrolle des Zutritts zu einzelnen Räumlichkeiten innerhalb dieses Parkplatzes
dienen, lediglich einen optischen Sensor zur Erfassung des 2D Codes beinhalten, nicht
jedoch ein NF-Modul für das Emittieren eines Nahfeldsignals.
[0082] Das 2D Code-basierte Verfahren zur Zutrittsgewährung durch die weitere Kontrolleinheit
umfasst gemäß Ausführungsformen der Erfindung:
- Bei Ankunft des Fahrers an dem weiteren Kontrollsystem: Erfassen des 2D Codes durch
den optischen Sensor des Steuermoduls des weiteren Kontrollsystems und Ermöglichung
des Zutritts für den Fahrer in die Räumlichkeit in Abhängigkeit von dem 2D Code. Beispielsweise
hält der Fahrer den 2D Code in Form eines papierbasierten Ausdrucks oder in Form eines
auf einem Display eines Smartphones des Fahrers angezeigten digitalen Bildes in den
Erfassungsbereich des optischen Sensors des weiteren Kontrollsystems.
[0083] Nach Ausführungsformen umfasst die Ermöglichung des Zutritts in die Räumlichkeit
in Abhängigkeit von dem erfassten 2D Code:
- Verwenden des vom optischen Sensor des Steuermoduls des weiteren Kontrollsystems erfassten
2D Codes, um ein Authentifizierungstoken für den Fahrer zu erzeugen. Beispielsweise
kann das Steuermodul den 2D Code direkt als das Authentifizierungstoken verwenden,
oder es kann die in dem Code enthaltenen Daten in ein anderes Format umwandeln, wobei
die umgewandelten Daten dann als das Token dienen;
- Das Steuermodul sendet den so erhaltenen Authentifizierungstoken über ein Netzwerk
an den Stellplatz-Buchungsdienst; bei dem Netzwerk kann es sich insbesondere um das
Internet handeln, wobei das Steuermodul des weiteren Kontrollsystems, das den optischen
Sensor beinhaltet, den 2D Code vorzugsweise über eine Netzwerkverbindung mit gesicherter
Verfügbarkeit an den Stellplatz-Buchungsdienst sendet;
- Prüfung, durch den Stellplatz-Buchungsdienst, ob eine in dem Authentifizierungstoken
spezifizierte oder durch das Authentifizierungstoken identifizierte Buchung für diesen
einen Fahrer gültig ist; beispielsweise kann der 2D Code empfangen und dekodiert werden,
sodass die in dem Code gespeicherten Identifikatoren des Fahrers und des Stellplatzes
sowie der Buchungszeitraum verglichen werden kann mit den in einer Buchungsdatenbank
des Stellplatz-Buchungsdienstes hinterlegten Buchungen; wird in der Buchungsdatenbank
eine Buchung mit den gleichen Angaben bezüglich Fahrer, Stellplatz und Buchungszeitraum
gefunden wie in dem 2D Code codiert ist, ist das Ergebnis der Prüfung, dass eine gültige
Buchung vorliegt; andernfalls liegt keine gültige Prüfung vor;
- Nur falls eine gültige Buchung vorliegt, Senden eines Authentifizierungsergebnisses
(z.B. in der Form eines Befehls zur Zufahrtsgewährung bzw. Zutrittsgewährung) vom
Stellplatz-Buchungsdienst an das Steuermodul des weiteren Kontrollsystem; vorzugsweise
wird das Authentifizierungsergebnis ebenfalls über das oben beschriebene Netzwerk,
zum Beispiel das Internet, an das Steuermodul gesendet; der Versand des Authentifizierungsergebnisses
kann zum Beispiel unmittelbar nach der Feststellung, dass eine gültige Buchung vorliegt,
an das Steuermodul erfolgen;
- in Antwort auf den Erhalt des Befehls zur Zutrittsgewährung in die Räumlichkeit, Senden
eines Steuerbefehls von der Steuereinheit an das mit ihr verbundene Funkmodul um das
Funkmodul zu veranlassen, die dem Steuermodul und dem Funkmodul zugeordnete Tür zu
öffnen oder zur manuellen Öffnung freizugeben; Die Tür enthält als Folge der Umrüstung
einen Türgriff oder Türzylinder, der mittels des Funksignals gesteuert und von dem
geschlossenen in den offenen Zustand überführt werden kann;
- die Tür öffnet sich in Antwort auf den Empfang des Funksignals automatisch oder ermöglicht
eine manuelle Öffnung.
[0084] Nach Ausführungsformen der Erfindung beinhaltet jedes Steuermodul eine Netzwerkschnittstelle,
insbesondere eine Netzwerkschnittstelle für eine Netzwerkverbindung mit gesicherter
Verfügbarkeit, zur Übermittlung von Daten, insbesondere eines von einem 2D Code abgeleiteten
Authentifizierungstoken, an den Stellplatz-Buchungs-Dienst und zum Empfang von Befehlen
zur Zufahrtsgewährung und/oder Zutrittsgewährung von dem Stellplatz-Buchungs-Dienst.
[0085] Dies kann vorteilhaft sein, da der 2D Code mit dem optischen Sensor der Kontrollsysteme
gemäß Ausführungsformen der Erfindung als alternatives Verfahren zur Zufahrtskontrolle
bzw. Zutrittskontrolle insbesondere dann Verwendung finden kann, wenn die Stellplatz-Buchungs-App
des Fahrers nicht über eine Mobilfunkverbindung Daten mit dem Stellplatz-Buchungsdienst
austauschen kann. Gerade bei Türen, die sich innerhalb von Gebäuden befinden, ist
oftmals kein Mobilfunknetz verfügbar. Dadurch, dass der 2D Code von dem Kontrollsystem
mittels einer Netzwerkverbindung mit gesicherter Verfügbarkeit (z.B. Datenkabel, insb.
Ethernet-Kabels, WLAN oder über ein GSM Netz von dem eine verlässliche Verfügbarkeit
bekannt ist) mit dem Internet und dem Stellplatz-Buchungsdienst verbunden ist, ist
diese Daten-übertragungskanal gemäß Ausführungsformen der Erfindung völlig unabhängig
von dem Vorhandensein der Mobilfunkverbindung, die das Smartphone des Fahrers zum
Datenaustausch nutzt.
[0086] Zwar werden gemäß Ausführungsformen der Erfindung Daten auf komplexe Weise zwischen
Stellplatz-Buchungsdienst, Stellplatz-Buchungs-App und den Kontrollsystemen ausgetauscht,
all diese Elemente betreffen jedoch Eigenschaften und Schnittstellen von Hardware,
die auf den jeweiligen Parkplätzen entweder schon vorhanden sind oder sich kostengünstig
nachrüsten lassen. Dies macht das besonders leicht, Parkplätze in den Stellplatz-Buchungsdienst
zu integrieren, ohne dass hierfür größere Investitionen in neue Türen oder Tore erforderlich
sind. Eine App auf ein Smartphone eines Fahrers zu laden erfordert keinerlei Aufwand
von Seiten des Betreibers eines Parkplatzes. Ein Parkplatzbetreiber muss lediglich
dafür sorgen, dass jede relevante Tür seines Parkplatzes so umgerüstet wird, dass
es per Funk von einem in der Nähe angebrachten Kontrollsystem gesteuert werden kann.
Die Tür wird also in funktionaler Hinsicht durch das ihr zugeordnete Kontrollsystem
in den Dienst integriert. Das Kontrollsystem kann als kleine Box ausgebildet sein,
deren Herstellung und Installation einfach und kostengünstig realisiert werden kann.
Dies ist im Kontext von Lkw-Parkplätzen besonders vorteilhaft, da in Deutschland zu
wenig Stellplätze existieren und Lastwagenfahrer daher oft weite zusätzliche Strecken
entlang oder gar abseits der Autobahnen in Kauf nehmen müssen, um einen geeigneten
Ruheplatz zu finden. Ein Ausbau weiterer Parkplätze ist teuer und aufgrund Platzmangels
oftmals gar nicht möglich. Ausführungsformen der Erfindung machen es möglich, Parkplatz-
bzw. Stellplatzkapazitäten von Firmen, insbesondere Speditionen, auf effizientere
Weise zu nutzen, indem diese Parkplätze durch Installation von einem oder mehreren
der hier beschriebenen Kontrollsysteme und durch Vergabe und Registrierung Tür-IDs
der von den Kontrollsystemen kontrollierten Türen über die Stellplatz-Buchungs-App
auch anderen Fahrern zur Verfügung gestellt wird. Auch die Inhaber der Parkplätze
können auf vielfältige Weise davon profitieren, ihre Stellflächen für den Dienst zur
Verfügung zu stellen, zum Beispiel über Vermietungsgebühren an den Stellplätzen und/oder
dadurch, dass die eigenen Fahrer zu ähnlichen Konditionen auf den Parkplätzen anderer
Firmen übernachten dürfen, ohne dass die Inhaber der Parkplätze hierfür selber eine
IT-Infrastruktur zur Vermietung der Stellplätze aufbauen müsste.
[0087] Nach Ausführungsformen der Erfindung ist das Nahfeldsignal ausgewählt aus einer Gruppe
umfassend ein Funksignal, ein per WLAN übermitteltes Signal, ein BlueTooth Signal,
ein NFC Signal, ein RFID Signal, ein iBeacon-Signal.
[0088] Nach Ausführungsformen der Erfindung handelt es sich bei dem Nahfeldsignal des optionalen
NF-Moduls um ein kontaktlos übermitteltes Signal mit einer Reichweite von weniger
als 30 m, vorzugsweise von weniger als 20 m.
[0089] Nach Ausführungsformen der Erfindung handelt es sich bei dem Fahrzeug um einen Pkw
und bei dem einen Parkplatz um einen Pkw Parkplatz.
[0090] Nach bevorzugten Ausführungsformen handelt es sich bei dem Fahrzeug um einen Lkw
und bei dem einen Parkplatz um einen Lkw Parkplatz.
[0091] Gemäß manchen Ausführungsformen sind bei den Stellplatz-Buchungsdienst eine Vielzahl
von Parkplätzen registriert, wobei es sich bei den Parkplätzen um Pkw-Parkplätze oder
um Lkw-Parkplätze oder um eine Mischung von Pkw und Lkw-Parkplätzen handelt. Nach
Ausführungsformen ist der Stellplatz-Buchungsdienst dazu konfiguriert, im Zuge der
Buchung den Fahrzeugtyp zu berücksichtigen, also zum Beispiel Pkw-Parkplätze nur ein
PKWs und Lkw-Parkplätze nur an LKWs zu vergeben.
[0092] Es können auf einem Parkplatz mehrere unterschiedliche Tür-Typen zum Einsatz kommen,
z.B. ein großes Tor als Tür zur Kontrolle der Parkplatzzufahrt und eine schmale Tür
zur Kontrolle des Zutritts zu den Sanitäranlagen.
[0093] Nach Ausführungsformen der Erfindung dient die Umrüstung der Tür der Integration
der Tür in ein System zur Zufahrtskontrolle für Parkplätze.
[0094] Nach Ausführungsformen der Erfindung umfasst das System einen Server mit einem Stellplatz-Buchungsdienst.
Bei dem Stellplatz-Buchungsdienst sind mehrere Fahrer und mehrere Parkplätze mit je
ein bis mehreren Stellplätzen registriert. Jeder Parkplatz beinhaltet ein oder mehrere
Türen, wobei der Stellplatz-Buchungsdienst jeder der Türen ein Kontrollsystem, das
in räumlicher Nähe zu der Tür angebracht ist, eindeutig zuweist. Jedes Kontrollsystem
beinhaltet ein Steuermodul und ein Funkmodul und optional auch ein NF-Modul. Ein NF-Modul
ist ein Modul, das dazu konfiguriert ist, permanent oder wiederholt ein kontaktloses
Nahfeldsignal auszusenden. Das kontaktlose Nahfeldsignal beinhaltet eine Tür-ID der
dem Kontrollsystem zugewiesenen Tür.
[0095] Der Stellplatz-Buchungsdienst ist beispielsweise eine Softwareapplikation, die auf
Basis von PHP und der Symfony Softwarebibliothek implementiert sein kann. Die Buchungs-App
des Fahrers kann (z.B. für Android-Systeme) als Java-Applikation realisiert sein und
das Webportal, über welches beispielsweise eine Spedition eine Buchung für einen ihrer
Fahrer durchführen kann, kann z.B. mittels Java-Skript und verwandter webbasierter
Technologien realisiert sein.
[0096] Die hier für Ausführungsformen des Verfahrens beschriebenen Schritte offenbaren auch
Eigenschaften der entsprechenden Systemkomponenten gemäß Ausführungsformen des erfinderischen
Systems. Umgekehrt offenbaren die hier für Komponenten des Systems beschriebenen Komponenten-Eigenschaften
auch Aspekte der von diesen ausgeführten Verfahrensschritte.
[0097] Der Stellplatz-Buchungsdienst beinhaltet gemäß Ausführungsformen ein Register. In
dem Register sind Nutzerprofile mehrerer registrierter Fahrer und Datensätze mehrerer
registrierter Parkplätze mit je ein bis mehreren Stellplätzen gespeichert, wobei jeder
Parkplatz ein oder mehrere Türen beinhaltet, wobei das Register des Stellplatz-Buchungsdienstes
jeder der Türen ein Kontrollsystem, das in räumlicher Nähe zu der Tür angebracht ist,
eindeutig zuweist;
[0098] Die Stellplatz-Buchungs-App ist ausgebildet zum:
- Empfangen eines kontaktlos übertragenen Nahfeldsignals von dem einem der Kontrollsysteme
bei Ankunft eines Fahrers, dessen Personen-ID in der Stellplatz-Buchungs-App gespeichert
ist, an einer der Türen, wobei das kontaktlos übertragene Nahfeldsignal eine Tür-ID
der Tür beinhaltet, bezüglich welcher der Fahrer Zufahrt oder Zutritt begehrt;
- Senden einer Nachricht mit der empfangenen Tür-ID und der Personen-ID des Fahrers
an den Stellplatz-Buchungsdienst über ein Netzwerk;
[0099] Der Stellplatz-Buchungsdienst ist ausgebildet zum:
- Prüfen, ob für den durch die Personen-ID identifizierten Fahrer eine gültige Buchung
für einen der Stellplätze desjenigen der Parkplätze vorliegt, der die durch die Tür-ID
identifizierte Tür beinhaltet, vorliegt;
- Nur falls eine gültige Buchung vorliegt, Senden eines Befehls zur Zufahrtsgewährung
an dasjenige der Kontrollsysteme das der einen Tür zugewiesen ist.
[0100] Nach Ausführungsformen ist die Stellplatz-Buchungs-App ausgebildet zum:
- in Antwort auf eine Nachricht des Stellplatz-Buchungsdienstes, dass eine Buchung eines
der Stellplätze für den einen Fahrer von der Stellplatz-Buchungs-App oder von einer
anderen Applikation erfolgreich durchgeführt wurde, Erzeugen einer GUI mit Angaben
zu der Buchung;
- Anzeige oder Aktivierung eines auswählbaren GUI-Element in der GUI so, dass der eine
Fahrer das GUI Element auswählen kann, wobei die Anzeige oder Aktivierung des auswählbaren
GUI-Elements bedeutet, dass dem Fahrer hierdurch die Möglichkeit gegeben wird, durch
Auswahl des angezeigten oder aktivierten GUI-Elements das Senden einer Tür-Öffnungs-Anfrage
an den Stellplatz-Buchungsdienst zu veranlassen, wobei der Empfang der Tür-Öffnungs-Anfrage
den Stellplatz-Buchungsdienst dazu veranlasst, den Befehl zur Zufahrtsgewährung an
das Steuermodul des Kontrollsystems zu veranlassen, wobei die Anzeige oder Aktivierung
des auswählbaren GUI-Elements erst dann erfolgt, wenn die Stellplatz-Buchungs-App
beim Erreichen der Tür das Nahfeldsignal mit der Tür-ID dieser Tür empfängt; und
- Senden der Tür-Öffnungs-Anfrage an den Stellplatz-Buchungsdienst in Reaktion auf eine
Auswahl des GUI-Elements durch den einen Fahrer.
[0101] Beispielsweise kann es sich bei der Tür-Öffnungs-Anfrage um die Nachricht handeln,
die die von der Buchungs-App empfangene Tür-ID und die Personen-ID des Fahrers an
den Stellplatz-Buchungsdienst sendet. Diese Tür-Öffnungs-Anfrage bewirkt bei Vorliegen
einer gültigen Buchung das Senden des Befehls zur Zufahrtsgewährung vom Stellplatz-Buchungsdienst
an das Kontrollsystem und das Senden des Steuerbefehls zur Zufahrtsgewährung von dem
Kontrollsystem an die Tür.
[0102] In manchen Ausführungsformen kann eine Auswahl dieses GUI-Elements auch außerhalb
des näheren Umgebung des Kontrollsystems das Senden einer Tür-Öffnungs-Anfrage an
den Buchungsdienst bewirken. Da in diesem Fall aber kein Nahfeldsignal empfangen wurde,
enthält diese Tür-Öffnungs-Anfrage die Tür-ID nicht. Es handelt sich in diesem Fall
um eine "unvollständige" Tür-Öffnungs-Anfrage an den Buchungsdienst. Diese kann zwar
ggf. ausgewertet werden z.B. im Hinblick darauf, ob eine Buchung noch gültig ist,
sie kann aber nicht dazu führen dass der Buchungsdienst die Tür über das ihr zugeordnete
Kontrollsystem öffnet, da die unvollständige Anfrage die Tür-ID nicht enthält.
[0103] Gemäß einer Ausführungsform wird das besagte auswählbare GUI-Element, dessen Auswahl
das Senden der Tür-Öffnungs-Anfrage an den Stellplatz-Buchungsdienst bewirkt, erst
nach Empfang des Nahfeldsignals (also fahrerpositionsabhängig) erzeugt und auf der
GUI angezeigt. Der Nutzer kann das GUI-Element von einer "entfernten" Position aus
nicht auswählen, da das GUI-Element dort gar nicht angezeigt wird.
[0104] Gemäß einer anderen Ausführungsform wird das besagte auswählbare GUI-Element, dessen
Auswahl das Senden des Tür-Öffnungs-Anfrage an den Buchungsdienst bewirkt, zwar schon
vor dem Empfang des Nahfeldsignals erzeugt und auf der GUI angezeigt, es ist aber
"ausgegraut" oder anderweitig als inaktiv gekennzeichnet. Eine Auswahl des inaktiven
GUI-Elements induziert keinerlei Aktion seitens der Buchungs-App. Der Nutzer kann
das GUI-Element von einer "entfernten" Position aus nicht auswählen, da das GUI-Element
dort zwar angezeigt wird, aber in einer inaktiven Form. Wenn die Buchungs-App das
Nahfeldsignal empfängt, wird das GUI-Element aktiviert, also z.B. in seinen Standardfarben
angezeigt. Eine Auswahl eines solchermaßen aktivierten GUI-Elements veranlasst das
Senden einer Tür-Öffnungs-Anfrage an den Buchungsdienst.
[0105] Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird das besagte auswählbare GUI-Element, dessen
Auswahl das Senden des Tür-Öffnungs-Anfrage an den Buchungsdienst bewirkt, schon vor
dem Empfang des Nahfeldsignals erzeugt und auf der GUI in Standardfarben angezeigt,
und die Auswahl dieses GUI-Elements bewirkt auch eine Aktion, z.B. das Senden einer
unvollständigen Tür-Öffnungs-Anfrage an den Buchungsdienst. Die solcherart ausgelöste
Aktion veranlasst den Buchungsdienst jedoch nicht dazu, einen entsprechenden Befehl
zur Zufahrtsgewährung an das Kontrollsystem der Tür zu senden. Erst wenn die Buchungs-App
das Nahfeldsignal empfängt, erzeugt es eine vollständige Tür-Öffnungs-Anfrage einschließlich
der Tür-ID, die nach erfolgreicher Buchungsprüfung durch den Buchungsdienst dazu führt,
dass der Buchungsdienst einen entsprechenden Befehl an die Kontrolleinheit der Tür
sendet.
[0106] In allen drei Ausführungsformen ist das GUI-Element erst dann "aktiv" in dem Sinne,
dass seine Auswahl die Öffnung der Tür bewirkt, wenn der Fahrer sich in hinreichender
räumlicher Nähe zum Kontrollsystem befindet um das Nahfeldsignal zu empfangen.
[0107] Unter einem
"Schließzylinder" wird hier ein mittels eines Schlüssels zu betätigender Teil eines Zylinderschlosses
verstanden. Ein Schließzylinder besteht meist aus einem Gehäuse und einem drehbaren
Zylinderkern. Es gibt verschiedene Bauformen wie Profilzylinder, Rundzylinder, Ovalzylinder
u. v. a. Halbzylinder sind nur von einer Seite schließbar, Doppelzylinder von beiden.
Knaufzylinder sind auf einer Seite mit einem Schlüssel, auf der anderen mit einem
fest montierten drehbaren Knauf zu betätigen. Dem Zylinderschloss liegt das Konzept
der Trennung der Funktionen zugrunde. Das Schloss selbst bewirkt die eigentliche Verriegelung
(Versperrung) der Tür, während die Funktion des Antriebs des Riegels bzw. der Falle
sowie die Sicherung des Schließmechanismus gegen fremde Schlüssel (bzw. andere unerlaubte
Öffnungsversuche) vom Schließzylinder übernommen wird.
[0108] Unter einer
"Türklinke" wird hier ein - typischerweise abgewinkelter - Hebel zum Öffnen und Schließen einer
Tür verstanden. Typischerweise wird der Hebel von Hand betrieben, bei elektromechanischen
Türen kann der Antrieb aber auch durch einen Elektromotor erfolgen, der sich innerhalb
der Klinke oder eines anderen Teils der Tür oder des Schließmechanismus der Tür befindet.
Der Klinkenhebel besteht beispielswiese aus dem eigentlichen Griff und einem dazu
rechtwinkligen Dorn. Üblicherweise wird der um den Dorn drehende Griff herunter gedrückt,
um die Tür zu öffnen. Der Mechanismus des Türschlosses (Aufsatz- bzw. Einsteckschloss)
bewirkt, dass die Schlossfalle (und in Sonderfällen auch der Schlossriegel) durch
die Drehbewegung des Dorns aus dem Schließblech gezogen wird. Zum Schließen der Tür
muss die Klinke nicht betätigt werden, da die Falle selbsttätig einschnappt.
[0109] Die Falle eine Zylinderschlosses kann grundsätzlich auch ohne Profilzylinder über
die Türklinke (Drücker) betätigt werden, so dass die Tür auch ohne Schließzylinder
verwendbar ist. Die für den Zylinder vorgesehenen Öffnungen können durch Türrosetten
oder Blindbleche abgedeckt werden. Lediglich zur Verriegelung des Schlosses wird der
Schließzylinder benötigt. Wenn die Zylinderschlösser während der Bauphase in Neubauten
noch nicht mit Türklinke (Drücker) und Zylinder ausgestattet worden sind, so kann
die Drückernuss mit einem sogenannten Bauschlüssel betätigt werden, um die Falle zurückzuziehen
und die Türe zu öffnen.
[0110] Unter einem
"potentialfreien Kontakt" wird eine Form der Kopplung zweier Geräte verstanden, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass die elektrischen Stromkreise der zu verbindenden Geräte galvanisch voneinander
abgekoppelt sind. Diese Kopplung erlaubt es, Daten, z.B. Steuerbefehle, auf einfache
und sichere Weise von einem Gerät auf das andere zu übertragen. Ein potentialfreier
Kontakt kann den Vorteil haben, dass bei der Kopplung der beiden Geräte nicht darauf
geachtet werden muss, dass anders als bei dem Anschluss einer leitenden Verbindung
zwischen den zwei Geräten weder auf die Polung der Kontakte, die richtige Erdung,
die Spannung (Gleichstrom/Wechselstrom) noch die Höhe des Stromflusses geachtet werden
muss. Im Gegensatz zu einer elektrischen Kopplung kann ein potentialfreier Kontakt
zwischen zwei Geräten den Vorteil haben, dass bei Fehlfunktionen des einen Gerätes
das andere Gerät nicht gestört oder zerstört wird.
[0111] Unter einem
"Optokoppler" ist ein Bauelement der Optoelektronik und dient zur Übertragung eines Signals zwischen
zwei galvanisch getrennten Stromkreisen. Er besteht üblicherweise aus einer Leuchtdiode
(LED) oder Laserdiode (LD) als optischem Sender und einer Photodiode oder einem Fototransistor
als optischem Empfänger. Das Sende- und das Empfängerbauelement sind untereinander
optisch gekoppelt in einem von außen lichtundurchlässigen Gehäuse untergebracht. Mit
Optokopplern können sowohl digitale, als auch analoge Signale übertragen werden.
[0112] Unter einem
"Relais" wird hier insbesondere ein Halbleiterrelais verstanden, welches als Bauteil zur galvanischen
Trennung zweier Geräte verwendet wird. Ein derartiges Relais kann einen Optokoppler
enthalten. Beispielsweise kann ein in ein Relais integrierter Optokoppler eine galvanische
Trennung zwischen Steuerkreis und Lastkreis bewirken. Halbleiterrelais haben gegenüber
mechanischen Relais höhere Verluste im Laststrompfad und müssen daher oft auf einen
Kühlkörper montiert werden. Beispielsweise können OptoMOS- oder PhotoMOS-Relais zur
Implementierung des potentialfreien Kontakts verwendet werden. Sie ähneln im Aufbau
Optokopplern. Sie können nur kleine Ströme schalten, die aber in der Regel ausreichen,
um Daten wie z.B. Steuerbefehle vom Steuermodul an das Funkmodul zu senden und haben
den Vorteil, dass sie nicht gekühlt werden müssen. Sie arbeiten prell- und verschleißfrei
sowie mit Schaltgeschwindigkeiten von einige Mikrosekunden.
[0113] Unter einer "
Antriebseinheit" einer Tür wird hier eine Türkomponente verstanden, die ausgebildet ist zum Antrieb
eines Riegels oder einer Falle des elektromechanischen Türschlosses. Der Antrieb des
Riegels oder der Falle führt dazu, dass sich die Tür automatisch öffnet oder einen
Verriegelungsmechanismus automatisch in einen Zustand versetzt, in welchem eine manuelle
Öffnung der Tür möglich ist.
[0114] Unter einem
"Funkmodul" wird ein Gerät oder eine Gerätekomponente verstanden, welche aus zumindest einem
Funksender sowie der dazugehörigen Komponente zur Ansteuerung (meist ein Mikrocontroller)
besteht. Optional kann das Funkmodul auch weitere Komponenten haben, insb. einen Funkempfänger.
Der Mikrocontroller kann beispielsweise den Datenaustausch zwischen dem Steuermodul
und dem Funkmodul überwachen und auf deren Basis das Funkmodul dazu veranlassen, Funksignale
zu emittieren auf der Basis eines vom Mikrocontroller vorgegebenen Funkprotokolls.
In manchen Ausführungsformen beinhaltet das Funkmodul ein Hochfrequenzteil, welches
das Mischen, Filtern und Verstärken sowie die Demodulation bzw. Modulation der Funksignale
übernimmt. In anderen Ausführungsformen beinhaltet das Funkmodul kein Hochfrequenzteil,
da die funkbasierten Steuerbefehle digital in dem Funksignal kodiert werden. Nach
Ausführungsformen beinhaltet das Funkmodul eine eigene Antenne zum Senden von Funksignalen,
wobei die Position des Funkmoduls relativ zur Tür und die Stärke der vom Funkmodul
erzeugten Funksignale so aufeinander abgestimmt sind, dass das Funksignal hinreichend
stark ist, dass es von der als Funkempfänger dienenden Antriebseinheit der Tür empfangen
und zuverlässig ausgewertet werden kann. Je nach Ausführungsform kann ein erfindungsgemäßes
Funkmodul unterschiedliche Funkprotokolle zur Erzeugung des Funksignals nutzen. Aus
einer spezifizierten Kapselung mehrerer Protokolle auf unterschiedlichen Ebenen resultiert
ein Funkprotokoll wie zum Beispiel Bluetooth, WLAN oder ZigBee. Ein Funkmodul kann
z.B. als Steckkarte für eine Mutterplatine ausgebildet sein, wobei über diese Mutterplatine
die Antenne und der Microcontroller mit Spannung versorgt werden.
[0115] Unter einem
"Steuermodul" wird hier ein Gerät oder eine Gerätekomponente verstanden, welche eine Steuersoftware
und ein oder mehrere Prozessoren (z.B. Mikrocontroller und/oder Mikroprozessoren oder
konventionelle Computer-CPUs) zur Ausführung einer Steuersoftware beinhaltet. Die
Ausführung der Steuersoftware beinhaltet eine Erzeugung und ein Versenden von Nachrichten
an das Funkmodul, wobei diese Nachrichten den Zustand und/oder die Arbeitsweise des
Funkmoduls und/oder die Beschaffenheit der von dem Funkmodul erzeugten Funksignale
steuern.
[0116] Die Steuersoftware und/oder das Steuermodul ist nach Ausführungsformen der Erfindung
dazu ausgebildet, über eine Netzwerkverbindung Daten mit einem Server-Computer auszutauschen,
und über eine Datenübertragungsschnittstelle, die vorzugsweise als potentialfreier
Kontakt ausgebildet ist, Daten mit dem Funkmodul auszutauschen. Beispielsweise kann
die Steuersoftware dazu ausgebildet sein, ein Authentifizierungstoken einer Person
an das Server-Computersystem zu senden, ein Ergebnis der Authentifikation der Person
auf Basis des Authentifizierungstoken zu empfangen, und auf Basis des Ergebnisses
eine Nachricht an das Funkmodul zu senden, welche wiederum das Funkmodul dazu veranlasst,
einen funkbasierten Steuerbefehl zum Öffnen oder zur Entriegelung einer Tür zu erzeugen.
[0117] Unter einem
"Kontrollsystem" wird hier ein System umfassend mindestens ein Funkmodul und ein Steuermodul zur Steuerung
einer Tür per Funksignal verstanden. Ein Kontrollsystem kann aus einem oder mehreren
separaten Geräten bzw. Modulen bestehen und optional zudem ein NF-Modul beinhalten.
Ein Kontrollsystem ist einer Tür zugeordnet und in räumlicher Nähe zu dieser Tür installiert.
[0118] Unter einer
"Tür" wird hier eine Einrichtung mit mechanisch beweglichen Teilen zum Schließen einer
Öffnung in einer Wand, in einer Mauer, in einem Durchgang oder in einem Einstieg verstanden.
Der Begriff Tür wird hier allgemein verstanden und umfasst Türen verschiedener Formen
und Größen und unterschiedlicher Typen. Beispielsweise gibt es drehbar gelagerte Türen,
Schiebetüren, rolladenbasierte Türen und große Türen, auch als "Tor" bezeichnet. Eine
Tür kann in das Innere eines Gebäudes oder Gebäudeteils führen oder von einem Außenbereich
in einen anderen Außenbereich führen, wobei ein Außenbereich ein baulich (z.B. Mauer,
Zaun) oder optisch (z.B. Hecke, bewegliche Blumenkübel, etc.) anderen Bereichen abgetrennter
Bereich außerhalb eines Gebäudes ist.
[0119] Eine Tür kann beispielsweise eine physische Vorrichtung sein, die in mindestens zwei
Zuständen vorliegen kann, wobei bei Vorliegen eines offenen Zustands einer Person
Zufahrt oder Zutritt zu einem von der Tür geschützten Bereich gewährt wird und bei
Vorliegen eines geschlossenen Zustands der Person die Zufahrt oder der Zutritt verwehrt
ist. Vorzugsweise ist die Tür mit einer Energiequelle, z.B. einer Batterie oder einer
anderen Stromquelle verbunden, sodass die Tür nach Erhalt eines entsprechenden Steuerbefehls
per Funk selbsttätig unter Nutzung der Energie der Energiequelle von dem offenen in
den geschlossenen Zustand oder umgekehrt überführt werden kann. In manchen Ausführungsformen
bewegt sich die Tür oder ein wesentlicher Teil der Tür im Zuge des Zustandsübergangs
mechanisch. Beispielsweise kann sich ein Schiebetor beim Öffnen oder Schließen in
horizontaler Richtung bewegen, ein Rolltor in horizontaler oder vertikaler Richtung,
oder eine Tür in Form einer Drehung des Türblatts um die Türangel.
[0120] Ausführungsformen der Erfindung können vorteilhaft sein, da zwar einerseits die Prüfung
der Berechtigung von einem zentralen Server aus vorgenommen werden kann, das Verfahren
implizit trotz der ggf. großen Entfernung zwischen Tür und Server-Computersystem sicherstellen
kann, dass der Fahrer sich in räumlicher Nähe zum Tür befinden muss, um die Tür zu
öffnen. In anderen Ausführungsformen bewirkt eine Öffnung der Tür nur, dass ein Verschlussmechanismus
geöffnet wird, sodass die Person dann eine Tür oder ein Tor eigenhändig öffnen kann.
[0121] Unter einer "
Tür-ID" wird hier ein Datenwert oder eine Kombination mehrerer Datenwerte verstanden, der
bzw. die eine bestimmte Tür eindeutig identifiziert. Beispielsweise kann die Tür bei
einem Server-Computersystem registriert sein und die Tür-ID bei diesem Server-Computerdienst
in einer Datenbank hinterlegt sein. Bucht eine Person einen Dienst oder ein Gebäude
oder ein geographisches Areal, dem diese Tür zugeordnet ist, kann diese Person für
die Dauer der Buchung als Person gelten, die berechtigt ist, alle oder einige der
zu diesem Dienst, Gebäude oder geographischen Gebiet gehörende Türen zu öffnen. In
diesem Fall müssen die Tür-IDs aller registrierten Türen innerhalb des entsprechenden
Registers eineindeutig ihrer jeweiligen Tür zugeordnet sein. Die Tür-ID erlaubt es,
eine Tür innerhalb einer Vielzahl anderer Türen zu identifizieren. Beispielsweise
kann die Tür-ID ein alphanumerischer Wert sein, der jeder Tür und/oder jedem Kontrollsystem,
das dieser Tür zugewiesen ist, im Zuge der Registrierung dieser Tür oder im Zuge der
Registrierung dieses Kontrollsystems beim Stellplatz-Buchungsdienst eindeutig zugewiesen
wird. Es kann sich bei der Tür-ID um einen Zufallswert handeln oder um eine von einer
Hardwarekomponente der Tür oder einer Hardwarekomponente des ihr zugewiesenen Kontrollsystems
abgeleiteten Wert handeln.
[0122] Unter dem Ausdruck "
per Funk ansteuerbar" wird hier verstanden, dass ein bestimmtes Objekt über einen Funkempfänger verfügt,
der dazu ausgebildet ist, Funksignale zu empfangen und auszuwerten und in Abhängigkeit
des Vorhandenseins und/oder des Informationsgehalts eines Funksignals den Zustand
des Objekts zu ändern.
[0123] Unter einem "
optischen Sensor" wird hier ein Gerät oder ein Bauteil eines Geräts verstanden, das dazu ausgebildet
ist, ein Muster, z.B. einen 2D Code, optisch zu erfassen. Ein optischer Sensor kann
z.B. ausgebildet sein als Kamera oder Videokamera. Der Sensor kann z.B. sensitiv sein
zumindest im Bereich des sichtbaren Lichts und/oder im Bereich des Infrarotlichts.
[0124] Unter einem "
Authentifizierungstoken" wird hier ein Datenwert oder Datensatz verstanden, welcher von einer Person oder
einer Software oder Hardwarekomponente genutzt werden kann, um gegenüber einer anderen
Instanz eine bestimmte Eigenschaft nachzuweisen. Die nachgewiesene Eigenschaft kann
z.B. darin bestehen, eine bestimmte Person zu sein und/oder bestimmte Rechte zu besitzen.
Beispielsweise kann ein Authentifizierungstoken verwendet werden, um nachzuweisen,
dass man die Person ist, die einen bestimmten Raum für eine bestimmte Zeit gebucht
hat, und aufgrund der Buchung berechtigt ist, eine Tür zu diesem Raum während der
Buchungszeit zu öffnen.
[0125] Unter einem "
Stellplatz" wird im Folgenden eine Fläche innerhalb eines Parkplatzes verstanden, die zum Parken
eines Fahrzeugs eines bestimmten Typs dient. Typischerweise ist eine Stellplatzfläche
nur unwesentlich größer als die typische Größe des Fahrzeugs dieses Typs. Bei einem
Stellplatz kann es sich zum Beispiel um einen Kfz-Stellplatz oder einen Lkw-Stellplatz
handeln. Typischerweise sind einzelne Stellplätze eines Parkplatzes nicht durch bauliche
Vorrichtungen wie zum Beispiel Wände oder Türen voneinander getrennt. In manchen Fällen
ist es jedoch möglich, dass einzelne Stellplätze (Lkw-Boxen) durch Wände oder planen
von benachbarten Stellplätzen abgegrenzt sind. Typischerweise ist die Zufahrt zu einem
Stellplatz nicht zufahrtsbeschränkt. In manchen Ausführungsformen ist es jedoch auch
möglich, dass zumindest einige der Stellplätze gegebenenfalls auch weitere Zufahrtsschranken
aufweisen, einschließlich einer Stellplatz-individuellen Tür mit zugewiesenen Kontrollsystem.
[0126] Unter einem "
Parkplatz" wird im Folgenden ein Areal verstanden, auf welchem sich ein oder mehrere Stellplätze
befinden. Ein Parkplatz hat eine oder mehrere Zufahrten. Vorzugsweise befindet sich
an jeder Zufahrt eine Tür, z.B. ein großes Tor, sowie ein Kontrollsystem, welches
dieser Tür zugewiesen ist. Gemäß bevorzugten Ausführungsformen ist der Parkplatz vor
unberechtigter Zufahrt durch mechanische Maßnahmen geschützt, zum Beispiel durch Zäune,
Mauern, und/oder Hecken. In manchen Fällen ist der Schutz eines Parkplatzes darauf
beschränkt, dass eine Zufahrt auf befestigten Wegen zwingend durch diese Tür erfolgen
muss. Wenn der Parkplatz beispielsweise sehr viel Publikumsverkehr aufweist, kann
davon ausgegangen werden, dass eine Zufahrt auf den Parkplatz über unbefestigte Wege
zu auffällig wäre und daher unterlassen wird.
[0127] Unter einem
"Server" oder "Server-Computersystem" wird hier ein Computersystem verstanden, das mit einem
oder mehreren Steuermodulen über eine Netzwerkverbindung verbunden ist. Vorzugsweise
stellt das Server-Computersystem einen Dienst bereit, wobei der Dienst insbesondere
als Authentifizierungsdienst ausgebildet sein kann. Der Authentifizierungsdienst prüft
auf Basis eines von einem der Steuermodule empfangenen Authentifizierungstokens und
einer Tür-ID, ob eine Person, dem der Authentifizierungstoken zugeordnet ist, als
berechtigt zu behandeln ist, die durch die Tür-ID identifizierte Tür zu öffnen. Der
Authentifizierungsdienst kann Bestandteil eines anderen Dienstes sein, z.B. eines
Dienstes zur Buchung von Parkplätzen, Stellplätzen und/oder Hotelzimmern. Bei dem
Server kann es sich um einen einzelnen Computer handeln oder über ein Rechnernetzwerk,
z.B. ein Cloudsystem.
[0128] Unter dem Ausdruck "
in räumlicher Nähe zu einer Tür" wird im hier verstanden, dass ein bestimmtes Bauteil, z.B. ein Funkmodul oder ein
Steuermodul oder ein Gerät, welches beide Module umfasst, sich innerhalb eines Abstands
von weniger als 80 m, vorzugsweise weniger als 30 m, und insbesondere weniger als
5 m von der Tür befindet, der das Modul bzw. Bauteil zugewiesen ist. Insbesondere
kann die räumliche Nähe bedeuten, dass sich das Funkmodul nahe genug an der Tür befindet,
sodass das von dem Funkmodul emittierte Funksignal in hinreichender Signalstärke am
Funksensor der Tür ankommt, um von diesem korrekt interpretiert zu werden.
[0129] Unter einem
"Nahfeldsignal" (auch NF-Signal) wird ein Signal, insbesondere ein elektromagnetisches Signal, z.B.
ein Funksignal, verstanden, welches eine Reichweite von weniger als 100 m, vorzugsweise
von weniger als 50 m, z.B. weniger als 10m hat. Beispielsweise kann es sich um ein
elektromagnetisches Signal handeln, das durch Hindernisse, die für den jeweiligen
Wellenlängenbereich opak sind, auf einen definierten Bereich begrenzt ist oder dessen
Stärke nach z.B. 100 m bzw. 50 m bzw. 10 m so schwach ist, dass es von einem Sensor
des mobilen Telekommunikationsgeräts des Fahrers nicht mehr erfasst werden kann. Bei
dem Nahfeldsignal kann es sich z.B. um ein NFC-Signal im engeren Sinne handeln, oder
um ein Bluetooth Signal oder andere Signalformen geeigneter effektiver Reichweite.
Der Begriff "Nahfeld" ist hier nicht beschränkt auf das "reaktive Nahfeld" als den
Bereich in unmittelbarer Nähe zu einer Antenne. Das Nahfeld im Sinne von Ausführungsformen
der Erfindung kann auch das Übergangsfeld ("Fresnel-Region") oder Fernfeld ("Fraunhofer-Region")
umfassen, sofern durch opake Signalhindernisse und/oder die Signalstärke gewährleistet
ist, dass die Reichweite des Signals geringer ist als 100 m, vorzugsweise geringer
als 50 m.
[0130] Unter einem
"NF-Modul" oder "Nahfeld-Modul" wird hier ein Gerät oder eine Gerätekomponente verstanden, welche
dazu ausgebildet ist, ein Nahfeldsignal (NF-Signal) zu emittieren.
[0131] Unter einer "
App" wird hier jegliche Software (z.B. Programmskript, Anwendungsprogramm, kurz Anwendung
oder Applikation) verstanden, die auf einem mobilen Telekommunikationsgerät wie z.B.
einem Smartphone, einem Notebook oder einem Tablet-Computer ausgeführt wird und die
typischerweise eine gewünschte nicht systemtechnische Funktionalität bereitstellt.
[0132] Unter einer
"Personen-ID" wird hier ein Datenwert oder eine Kombination mehrerer Datenwerte verstanden, welcher
einer Person, z.B. einem Fahrer eines PKW oder LKW, eindeutig zugewiesen ist und es
erlaubt diese eine Person innerhalb einer Vielzahl anderer Personen zu identifizieren.
Beispielsweise kann die Personen-ID ein alphanumerischer Wert sein, der jedem beim
Stellplatz-Buchungsdienst registrierten Fahrer eindeutig zugewiesen wird. Es kann
sich bei der Personen-ID z.B. um einen Zufallswert handeln oder um eine Kombination
aus Vorname und Nachname und ggf. weiteren fahrerbezogenen Attributen wie z.B. Geburtsort
oder Geburtsdatum.
[0133] Der Begriff "
NFC" (engl. Near Field Communication) ist ein auf der RFID-Technik basierender internationaler
Übertragungsstandard zum kontaktlosen Austausch von Daten per elektromagnetischer
Induktion mittels loser gekoppelter Spulen über kurze Strecken von wenigen Zentimetern.
Die maximale Datenübertragungsrate dieses Standards beträgt derzeit 424 kBit/s. Die
Übertragung erfolgt entweder verbindungslos (mit passiven HF-RFID-Tags nach ISO/IEC
14443 oder ISO/IEC 15693) oder verbindungsbehaftet (zwischen gleichwertigen aktiven
Transmittern). Die mindestens zu berücksichtigenden Sicherheitsfunktionen des NFC
Standards werden auch in die Hardware mancher mobiler Telekommunikationsgeräte integriert.
Erfolgte Qualifizierungen ausgeführter Geräte nach ISO/IEC 15408 sind bisher nicht
publiziert. Die entsprechenden und teilweise noch in der Entwicklung befindlichen
internationalen Normen lauten z.B. ISO/IEC 13157, -16353, -22536, -28361.
[0134] Der Begriff "
NFC Signal" bezeichnet ein Signal, das gemäß des NFC Standards spezifiziert und übertragen wird.
Nicht jedes Nahfeldsignal im Sinne der Erfindung ist also notwendigerweise auch ein
NFC Signal.
[0135] Unter einem
"iBeacon-Signal" wird hier ein Signal verstanden, das von einem Kontrollsystem gemäß des iBeacon Standards
ausgesendet wird. Bei dem iBeacon Standard handelt es sich um einen 2013 von Apple
eingeführten, proprietären Standard zur Lokalisierung in geschlossenen Räumen. Der
Standard basiert auf Bluetooth Low Energy (BLE) und wird von Apples Betriebssystem
iOS ab iOS 7 bzw. vom Betriebssystem Android ab Android Version 4.3 unterstützt. Der
Standard kann somit ab dem iPhone 4s, iPad (dritte Generation) und iPod Touch (fünfte
Generation) sowie aktuellen Android-Geräten genutzt werden. Derartige mobile Telekommunikationsgeräte
können also ein als iBeacon-Signal, das kontinuierlich oder wiederholt in kurzen zeitlichen
Abständen von einem Kontrollsystem emittiert wird, vom mobilen Telekommunikationsgerät
des Fahrers, das den iBeacon Standard unterstützt, empfangen werden. Das empfangene
iBeacon Signal wird von der Stellplatz-Buchungs-App analysiert und die darin spezifizierte
Tür-ID ausgelesen, um diese zusammen mit einer Personen-ID, die z.B. in der lokalen
Instanz der Stellplatz-Buchungs-App gespeichert sein kann, über das Mobilfunknetz
an den Stellplatz-Buchungs-Dienst zu übertragen.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0136] Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung mit Bezug auf die Zeichnung beschrieben.
In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- ein Blockdiagramm zur Illustration einer Umrüstung einer konventionellen elektromechanischen
Tür;
- Figur 2
- ein Blockdiagramm einer bereits umgerüsteten Tür, wobei das System zur Steuerung der
umgerüsteten Tür ein NF-Modul beinhaltet;
- Fig. 3
- ein Foto eines Prototyps einer Kombination aus Steuermodul und Funkmodul;
- Fig. 4
- ein Foto einer mittels Funkbefehlen steuerbaren Türklinke;
- Fig. 5
- ein Blockdiagramm eines Systems zur Zufahrtkontrolle auf einen Parkplatz, das eine
umgerüstete Tür in Form eines Parkplatztores umfasst;
- Fig. 6
- ein Blockdiagramm des Systems zur Zufahrtkontrolle auf einen Parkplatz, das weitere
Sub-Komponenten des Systems darstellt;
- Fig. 7
- ein Blockdiagramm der Komponenten eines Kontrollsystems für eine nachgerüstete Tür;
- Fig. 8
- ein Display eines portablen Telekommunikationsgeräts;
- Fig. 9
- ein exemplarisches Flussdiagramm einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
[0137] Figur 1 zeigt ein Blockdiagramm zur Illustration einer Umrüstung einer konventionellen
elektromechanischen Tür gemäß einer Ausführungsform eines erfinderischen Verfahrens,
wie dies in Figur 9 illustriert ist. Im Folgenden soll das Verfahren gemäß Figur 9
unter Bezugnahme auf die in Figur 1 gezeigten Systemkomponenten erfolgen.
[0138] In einem ersten Schritt 402 wird einer Tür 502 mit einem elektromechanischen Türschloss
bereitgestellt, die umgerüstet werden soll, sodass die Tür nun Teil eines verteilten,
viele verschiedene Türen umfassenden Systems zur Zutrittskontrolle über die bei diesem
System registrierten Türen wird. Beispielsweise kann es sich bei der Tür 502 um eine
Tür handeln, die schon seit mehreren Jahren in Betrieb ist und die den Zutritt zu
sanitären Anlagen oder einem Materiallager auf einem Parkplatzgelände regelt. Es handelt
sich bei der Tür 502 z.B. um eine elektromechanische Tür, deren Öffnung durch Betätigen
eines Schalters an einer Gebäudewand in der Nähe der Tür bewirkt werden kann. Das
elektromechanische Türschloss beinhaltet eine konventionelle Antriebseinheit in Form
einer Türklinke, einen Riegel des elektromechanischen Türschlosses so bewegen kann,
dass die Tür sich öffnet. Beispielsweise hat die Türklinke dieser elektromechanischen
Tür einen Motor, der in Antwort auf ein Signal, der nach Betätigen des Schalters vom
Schalter z.B. kabelgebunden oder auf andere Weise an die Türklinke 506 übermittelt
wird, die mechanische Betätigung der Klinke und damit ein Öffnen der konventionellen
Tür 502 bewirkt. Der Betreiber des Parkplatzes und der darauf befindlichen Einrichtungen
und Räumlichkeiten möchte freie LKW Stellflächen auf seinem Parkplatz besser nutzen
und den Parkplatz und die darauf befindlichen Anlagen in einen Stellplatzbuchungsdienst
für LKW Fahrer integrieren, ohne hierfür selbst ein entsprechendes System aufbauen
zu müssen oder größere Investitionen in die Umrüstung der Türen tätigen zu müssen.
Da die Tür aber nur lokal durch den Schalter geöffnet werden kann, kann sie nicht
einfach in den Buchungsdienst, der auf einem als "Server-Computersystem" bezeichneten,
integriert werden. Sie kann aber auf Basis eines Verfahrens zur Umrüstung einer konventionellen
Tür, das im Folgenden beschrieben wird, kostengünstig so umgerüstet werden, dass sie
in ein auf einem entfernten Server instanziiertes Buchungssystem integriert werden
kann.
[0139] In Schritt 404 wird die konventionelle Antriebseinheit, also die alte Türklinke 506,
durch eine entsprechende neue Antriebseinheit 508 ersetzt. Die neue Antriebseinheit
ist hier eine Türklinke mit einem elektrischen Motor und einem Funkempfänger 510.
Der Funkempfänger 510 bewirkt, dass die neue Türklinke 508 per Funkt Steuerbefehle
erhalten kann. An dem Schließzylinder 504 ändert sich bei der Umrüstung in dem hier
gezeigten Beispiel nichts. In anderen Beispielen wird der Schließzylinder durch einen
mit Funk ansteuerbaren Schließzylinder ersetzt. In manchen Fällen kann es auch erforderlich
sein, sowohl den Schließzylinder als auch die Türklinke zu ersetzen, z.B. wenn beide
Objekte als Verbundbauteil ausgebildet sind. Doch auch in diesem Fall ist ein Austausch
dieser Türkomponenten in der Regel deutlich günstiger als der Austausch der gesamten
Tür. Es ist in der Regel nicht erforderlich, die Tür auszubauen, oftmals genügt das
Lösen einiger Schrauben, um die alte Türklinke oder den alten Schließzylinder zu entfernen
und durch einen entsprechenden neuen Antrieb zu ersetzen.
[0140] In Schritt 406 erfolgt eine Installation eines Funkmoduls 216 mit einer Funkschnittstelle
in räumlicher Nähe zu der Tür 502. Beispielsweise kann das Funkmodul an einer Wand,
einer Mauer, der Decke eines Ganges oder an einem sonstigen Objekt in räumlicher Nähe
zu der Tür angebracht sein. Die Stärke des Funksignals des Funkmoduls und die Nähe
zur Tür müssen so aufeinander abgestimmt sein, dass der Funkempfänger 510 das Funksignal
noch in hinreichender Stärke verlässlich empfangen kann.
[0141] In einem weiteren Schritt 408, der auch vor oder zeitgleich zu Schritt 406 erfolgen
kann, wird ein Steuermodul 211 installiert. Das Steuermodul und das Funkmodul können
jeweils als unabhängige Bauteile mit eigenem Gehäuse und Befestigungsvorrichtungen
512 ausgebildet sein. Es ist, wie in Figur 2 angedeutet, jedoch auch möglich, dass
die beiden Module 211, 216 sich innerhalb des gleichen Bauteils, hier auch als "Kontrollsystem"
bezeichnet, befinden.
[0142] Das Steuermodul beinhaltet eine Datenübertragungsschnittstelle 513, die einen Datenaustausch
zwischen dem Steuermodul und dem Funkmodul über die Datenübertragungsschnittstelle
ermöglicht. Bei der Datenübertragungsschnittstelle kann es sich zum Beispiel eine
Kabelverbindung handeln, die eine Unterbrechung in Form eines potentialfreien Kontaktes
beinhaltet.
[0143] Das Steuermodul umfasst zudem einen optischen Sensor 212 zur Erfassung eines 2D Codes
222, zum Beispiel eine Kamera. Das Steuermodul beinhaltet zudem eine Netzwerkschnittstelle
520 (z.B. ein Ethernet-Schnittstelle, eine WLAN-Schnittstelle oder eine Mobilfunkschnittstelle
zu einem verlässlich am Ort der Tür verfügbaren Mobilfunknetzanbieter) und eine Steuersoftware
522.
[0144] Die Steuersoftware 522 kann beispielsweise einen 2D Code, der von der Kamera erfasst
wurde, wenn eine Person, die die Tür öffnen möchte, einen Ausdruck oder ein Smartphonedisplay
mit diesem 2D Code vor die Kamera hält, erfassen und als Authentifizierungstoken dieser
Person verwenden. Es ist auch möglich, dass die Steuerungssoftware den empfangenen
2D Code nicht direkt als Authentifizierungstoken verwendet, sondern die darin enthaltenen
Daten parst um die hierdurch erhaltenen Daten als Authentifizierungstoken der Person
zu verwenden. Der 2D Code kann z.B. ein Matrixcode sein, der eine Buchung spezifiziert,
also den Zeitraum und den Parkplatz bzw. die Gebäude oder Räumlichkeiten, für die
für eine Person eine Buchung vorliegt. Durch die Inhaberschaft des 2D Codes mit den
Buchungsdaten kann sich also eine Person als berechtigt ausweisen, die Tür zu öffnen,
sofern für die Tür und den Moment des Öffnens eine valide Buchung vorliegt.
[0145] Die Steuersoftware ist dazu konfiguriert, das Authentifizierungstoken und eine Tür-ID
an ein Server-Computersystem über die Netzwerkschnittstelle zu senden. Die Tür-ID
kann z.B. in einem Speicher des Steuermoduls gespeichert sein und im Zuge der Umrüstung
der Tür und/oder im Zuge der Registrierung der umgerüsteten Tür bei dem Server-Computersystem
in dem Speicher des Steuermoduls und zusätzlich auch in einem Türenregister des Server-Computersystems
gespeichert werden.
[0146] Der Authentifizierungstoken wird von dem Server-Computersystem empfangen und verarbeitet.
Beispielsweise kann ein als 2D Code ausgebildetes Authentifizierungstoken empfangen
werden, das Buchungsdaten beinhaltet. Das Server-Computersystem extrahiert die Buchungsdaten
aus dem Code und untersucht, ob der Buchungszeitraum die aktuelle Zeit umfasst, ob
die Buchung die Tür umfasst, dessen Tür-ID zusammen mit dem Token empfangen wurde.
Die Untersuchung kann weitere Schritte enthalten, z.B. die Extraktion einer Personen-ID
aus den Buchungsdaten und einen Abgleich mit einer Liste gesperrter Personen, auch
"Blacklist" genannt. Die Untersuchung stellt einen Teil eines Authentifizierungsprozesses
dar, bei dem eine Person einen 2D Code über die Kamera der Steuereinheit an das Server-Computersystem
bereitstellt um anhand der darin spezifizierten Buchungsdaten nachzuweisen, dass die
Person berechtigt ist, die Türe zu öffnen. Falls die Authentifizierung erfolgreich
verläuft, also beispielsweise das Server-Computersystem feststellt, dass eine gültige
Buchung für die Tür und die aktuelle Zeit vorliegt und die Person nicht auf einer
Blacklist ist, sendet das Server-Computersystem ein positives Ergebnis an die Steuersoftware.
In Antwort auf den Empfang dieses positiven Authentifizierungsergebnisses von dem
Server-Computersystem sendet das Steuermodul einen Steuerbefehl über die Datenübertragungsschnittstelle
513 an das Funkmodul 216. Dieser Steuerbefehl veranlasst das Funkmodul, den Steuerbefehl
in Form eines Funksignals an die Antriebseinheit 510, 512 zu senden. Der Empfang des
Funksignals veranlasst die Antriebseinheit 508 dazu, die umgerüstete Tür 502 automatisch
zu öffnen oder automatisch in einen Zustand zu versetzen, in welchem eine Person die
Tür manuell öffnen kann.
[0147] Falls die Authentifizierung negativ verläuft, also beispielsweise das Server-Computersystem
feststellt, dass keine gültige Buchung für die Tür und die aktuelle Zeit vorliegt
und/oder die Person auf einer Blacklist ist, sendet das Server-Computersystem ein
negatives Ergebnis über die Netzwerkschnittstelle 520 an die Steuersoftware. In Antwort
auf den Empfang dieses negativen Authentifizierungsergebnisses von dem Server-Computersystem
sendet das Steuermodul über die Datenübertragungsschnittstelle keinen Steuerbefehl
an das Funkmodul. Alternativ kann ein Steuerbefehl gesendet werden, der andere Aktionen
hervorruft, z.B. die Ausgabe einer akustischen Warnmeldung an die Person oder einen
Alarm.
[0148] Es ist auch möglich, dass das Server-Computersystem im Falle eines gescheiterten
Authentifikationsversuches gar kein Authentifizierungsergebnis zurückgibt. Das Steuermodul
ist dazu konfiguriert, beim Ausbleiben eines Authentifizierungsergebnisses nichts
zu veranlassen, was zu einer Öffnung der Tür führen könnte.
[0149] Figur 2 zeigt ein Blockdiagramm einer bereits umgerüsteten Tür 502. Das zur Umrüstung der
Tür verwendete System gemäß der in Figur 2 abgebildeten Ausführungsform enthält neben
dem neuen Antrieb, dem Steuermodul und dem Funkmodul auch ein als "NF-Modul" bezeichnetes
Modul 524, das dazu ausgebildet ist, kontinuierlich oder wiederholt, z.B. in regelmäßigen
zeitlichen Abständen, ein Nahfeldsignal auszusenden. Das Nahfeldsignal kann die Tür-ID
oder eine sonstige eindeutige Kennung, die der umgerüsteten Tür 502 in einer dem Server-Computersystem
zugänglichen Datenbank eindeutig zugewiesen ist, beinhalten.
[0150] In der in Figur 2 abgebildeten Ausführungsform ist das NF-Modul als separates Bauteil
mit eigenen Befestigungsvorrichtungen 512 ausgebildet. In anderen Ausführungsformen
kann sich das NF-Modul jedoch im gleichen Gehäuse wie das Steuermodul oder das Funkmodul
befinden. In anderen Ausführungsformen sind Steuermodul, Funkmodul und NF-Modul Bestandteil
eines einzelnen Bauteils und vom gleichen Gehäuse umgeben.
[0151] Eine Kombination aus Steuermodul 211 und Funkmodul 216 wird hier unabhängig von der
Frage, ob diese einzeln oder als Einheit verbaut werden, als Kontrollsystem bezeichnet,
welches der nachgerüsteten Tür spezifisch zugeordnet ist. Optional enthält das Kontrollsystem
ein NF-Modul, wie z.B. in Figur 2 dargestellt, wobei das NF-Modul als separates Bauteil
oder als Bestandteil des Funkmoduls oder Steuermoduls oder des diese beiden Komponenten
beinhaltenden Gehäuses ausgebildet sein kann. Das NF-Modul ist dazu ausgebildet, permanent
oder wiederholt ein Nahfeldsignal zu emittieren, z.B. ein WLAN-Signal, ein BlueTooth
Signal, ein NFC Signal, ein RFID Signal, ein iBeacon-Signal oder dergleichen. Das
Signal hat eine begrenzte Reichweite von typischerweise weniger als 100 metern und
beinhaltet zumindest eine Tür-ID. Die Tür-ID ist eine Kennung, die eine eindeutige
Identifikation der Tür und/oder des Kontrollsystems, mit dem diese Tür nachgerüstet
wurde, innerhalb einer Vielzahl an Türen mit zugeordnetem nachgerüstetem Kontrollsystem
erlaubt. Bei der Vielzahl an Türen und zugehörigen Kontrollsystemen handelt es sich
z.B. um Türen und deren nachgerüstete Kontrollsysteme, die bei einem Server-Computersystem
oder einem darauf installierten Dienst registriert sind.
[0152] Figur 3 zeigt ein Foto eines Prototyps von Komponenten eines Kontrollsystems, das Bestandteil
eines Mehrkomponentensystems zum Nachrüsten einer Tür zur Integration dieser Tür in
ein serverbasiertes Authentifizierungssystem ist. Die quadratische Box 211 entspricht
dem Steuermodul. Im Zentrum des Steuermoduls befindet sich der optische Sensor 212
in Form einer Kamera, mit der ein 2D Code 222 erfasst werden kann. Das Steuermodul
kann diesen über eine Netzwerkschnittstelle, z.B. ein sehr stabil und zuverlässig
arbeitendes GSM Netz oder eine Ethernet-verbindung, den 2D-Code als Authentifizierungstoken
an ein Server-Computersystem senden, sodass das Server-Computersystem die Person,
die den 2D Code bereitgestellt hat, auf Basis des Authentifizierungstokens authentifizieren
kann. Nach Erhalt eines Authentifizierungsergebnisses von dem Server-Computersystem,
welches beinhaltet, dass sich die Person, die den 2D Code bereitgestellt hat, sendet
das Steuermodul einen Befehl an das Funkmodul 216 um das Funkmodul 216 dazu veranlassen,
einen Steuerbefehl 210 in Form eines Funksignals an einen Funkempfänger 510 der zugeordneten
Tür 502 zu senden. Diese Funkempfänger kann zum Beispiel Bestandteil einer Türklinke
(siehe Figur 1 oder Figur 4) oder eines Zylinderschlosses einer Tür sein.
[0153] Figur 4 zeigt ein Foto einer mittels Funkbefehlen steuerbaren Türklinke 202, 508, die in
eine bestehende Tür 502 verbaut wurde.
[0154] Figur 5 zeigt ein Blockdiagramm eines Systems zur Zufahrtkontrolle auf einen Parkplatz 102
und Zutrittskontrolle bezüglich der Räumlichkeiten 120 auf dem Parkplatzgelände. Das
System beinhaltet eine erste umgerüstete Tür 134 in Form eines Parkplatztores und
eine zweite umgerüstete Tür 123 in Form einer Tür zu einer Räumlichkeit 120. Bei der
Räumlichkeit kann es sich z.B. um ein Gebäude oder einen Raum innerhalb eines Gebäudes
handeln. Bei der Räumlichkeit kann es sich z.B. um eine sanitäre Anlage, um ein Hotelzimmer,
eine Küche, ein Materiallager oder eine sonstige Räumlichkeit, zu der nur bestimmte
Personengruppen Zutritt bekommen sollen, handeln. Zu der zutrittsberechtigten Personengruppe
sollen z.B. LKW Fahrer gehören, die für einen bestimmten Zeitraum einen Stellplatz
104-110 auf dem Parkplatz 102 gebucht haben.
[0155] Durch die Umrüstung des Tores 134 zum Parkplatz sowie einer oder mehrerer Türen 123
zu den Gebäuden und/oder Räumen auf dem Parkplatzgelände werden die auf dem Parkplatz
102 bereitgestellten, zeitweise nicht genutzten Ressourcen wie Stellplätze, Lagerräume,
sanitäre Anlagen, Hotelzimmer etc. auf kostengünstige Weise in ein auf einem Server-Computersystem
128 betriebenen Stellplatz-Buchungs-Dienst 130 integriert. Beispielsweise können Speditionen
oder Firmen, die große Parkplätze für Kunden und Lieferfahrzeuge besitzen, die nachts
nicht genutzt werden, diese Parkplätze bzw. Stellplätze bei dem Dienst registrieren
lassen. Beispielsweise kann dies erfolgen, um mit den Parkplätzen auch während der
nicht genutzten Zeiten, insbesondere nachts, Einnahmen zu erzielen.
[0156] Der Stellplatz-Buchungsdienst ist ein Beispiel für eine Server-Applikation, die der
zentralen Authentifizierung von Personen anhand eines Authentifizierungstokens dient
und der Erzeugung und Bereitstellung eines Authentifizierungsergebnisses an die Steuermodule
der jeweiligen Türen.
[0157] In dem in Figur 5 gezeigten Beispiel hat ein Betreiber oder Eigentümer des Parkplatzes
102 den Parkplatz und die auf dem Parkplatz vorhandenen Türen zu Ressourcen, die über
den Buchungsdienst explizit oder implizit gebucht werden sollen, bei einem zentralen
Stellplatz-Buchungsdienst 130 registriert. Im Zuge der Registrierung wird jeder Tür
zu einer auf dem Parkplatz befindlichen Ressource eine Tür-ID zugewiesen und in einem
Register 131 gespeichert. Die Kennungen werden auf einen elektronischen Speichermedium
gespeichert, zum Beispiel in einer relationalen Datenbank, die von dem Dienst 130
verwaltet wird. Die Tür-IDs müssen nicht explizit als Tür-Kennungen gespeichert sein.
Beispielsweise kann das Tor zu dem Parkplatz 102 aus einer Kombination aus Parkplatz-ID
und einer weiteren Zahl bestehen, wobei die Zahl zumindest für die umgerüsteten Türen
des Parkplatzgeländes eindeutig ist.
[0158] In manchen Ausführungsformen können auch die einzelnen Stellplätze mit einer Tür
versehen sein, z.B. einem Garagentor, sodass in diesem Fall auch jede Stellplatz-Tür
eine eigene Tür-ID hat und bei einem Buchungsvorgang optional berücksichtigt werden
kann.
[0159] In anderen Ausführungsformen erfolgt eine Buchung nur parkplatzbezogen und der Buchungsdienst
prüft bei einem Buchungsvorgang nur, ob zu dem gewünschten Buchungszeitraum noch mindestens
ein Stellplatz frei ist.
[0160] In anderen Ausführungsformen sind bei dem Buchungsdienst nur Parkplätze mit einer
bestimmten Anzahl buchbarer Stellplätze registriert, ohne dass den Stellplätzen dieses
Parkplätzen einzelne Türen bzw. Tür-IDs zugewiesen sind und/oder ohne dass den Fahrern
im Zuge der Buchung ein bestimmter Stellplatz zugewiesen wird. In diesem Fall erfolgt
eine Buchung für einen nicht festgelegten Stellplatz des Parkplatzes und es wird im
Zuge der Buchung lediglich überprüft, ob noch mindestens ein freier Stellplatz frei
ist. Die Buchung erfolgt in diesem Fall für einen Parkplatz und einen beliebigen darauf
befindlichen Stellplatz, sie beinhaltet keine eineindeutige Zuweisung eines bestimmten
Stellplatzes zu dem Fahrer.
[0161] Außerdem können in der Datenbank 131 Zusatzdaten gespeichert sein wie zum Beispiel
Zeiten, an welchen ein Stellplatz noch verfügbar ist, der Typ des Fahrzeugs, der auf
einem Stellplatz parken kann, ob sanitäre Einrichtungen oder besondere Sicherheitsmaßnahmen
auf dem Parkplatz vorhanden sind, etc. Diese Daten können Interessenten beim Buchungsvorgang
angezeigt werden.
[0162] Nach einer Ausführungsform können sich Personen, z.B. LKW Fahrer, bei dem Dienst
registrieren. Fahrer können z.B. eigenständig zunächst ein Fahrer-BenutzerKonto für
eine mobile, auf dem Smartphone des Fahrers instanziierte Client-Applikation 126,
die mit dem Buchungs-Dienst 130 interoperabel ist, anlegen. Die Client-Applikation
kann also als Stellplatz-Buchungs-App ausgebildet sein. Dieses Benutzerkonto hat unmittelbar
nach der Erzeugung innerhalb der lokalen App noch keinen Zugang zum Buchungsdienst.
Eine Einladung zur Freischaltung für den Buchungsdienst erfolgt über einen Disponenten
des Unternehmens für das dieser Fahrer fährt. Ersatzweise kann auch der Parkplatzbetreiber
dem Fahrer im Namen eines Disponenten eine Einladung zur Freischaltung zuschicken,
z.B. über ein Webinterface des Buchungsdienstes 130. Eine Einladung enthält jeweils
einen Aktivierungscode, den der Fahrer dann zur Freischaltung in der App eigenständig
an der entsprechenden Stelle (z.B. über eine weitere Webseite des Stellplatz-Buchungsdienstes)
eingeben muss.
[0163] Gemäß anderer Ausführungsformen kann der Fahrer sich über ein Webinterface des Dienstes
130 oder über die Stellplatz-Buchungs-App 126 bei dem Buchungsdienst registrieren.
Im Zuge der Registrierung wird jedem Fahrer eine eindeutige Personen-ID zugewiesen,
die als Bestandteil eines Nutzerprofils des jeweiligen Fahrers ebenfalls von dem Dienst
gespeichert wird.
[0164] Die registrierten Parkplätze verfügen über zumindest eine Tür, zum Beispiel ein Tor
an einer Zufahrt des Parkplatzes. Oftmals verfügt ein Parkplatz sogar über mehrere
Türen, zum Beispiel ein Haupttor an einer Seite des Parkplatzes und ein oder mehrere
Nebentore an weiteren Seiten des Parkplatzes. Außerdem können weitere Türen den Zutritt
zu Gebäuden innerhalb des Parkplatzes regeln. Um eine volle Integration der Parkplätze
bzw. Stellplätze in den Buchungsdienst zu erzielen, kann beispielsweise in räumlicher
Nähe von jeder umgerüsteten Tür des Parkplatzes im Zuge der Umrüstung jeweils ein
Kontrollsystem installiert werden, das dazu eingerichtet ist, die jeweilige Tür in
Abhängigkeit eines von dem Buchungsdienst über ein Netzwerk bereitgestelltes Authentifizierungsergebnis
zu steuern und dadurch deren Zustand (offen oder geschlossen) zu kontrollieren. Die
"Kontrolle" impliziert hier, dass das Kontrollsystem den Zustand steuern, also festlegen
kann, impliziert jedoch nicht, dass das Kontrollsystem den aktuellen Zustand auch
erfassen (sensieren) kann. Je nach der vor Ort verwendeten Tür bzw. je nach Art des
verwendeten Kontrollsystems kann die Kontrolle eine Erfassung und Berücksichtigung
des aktuellen Zustands der Tür umfassen, dies muss jedoch nicht der Fall sein. Jeder
Tür ist eine eindeutige Kennung (Tür-ID, Tür-ID) zugewiesen. Die Tür-ID kann beispielsweise
in dem Kontrollsystem gespeichert sein, dass die jeweilige Tür kontrolliert, z.B.
in einem Speicher des Steuermoduls. Außerdem ist die Tür-ID in der von dem Server
verwalteten Datenbank hinterlegt und beispielsweise verknüpft mit einer Parkplatz-ID
des Parkplatzes, in dem sich die Tür befindet, gespeichert.
[0165] Gemäß manchen Ausführungsformen ist zumindest eines der Kontrollsysteme 112, die
in den registrierten Parkplätzen jeweils im Zuge einer Türumrüstung installiert werden,
dazu konfiguriert, permanent oder wiederholt (zum Beispiel einmal pro Sekunde) ein
Nahfeldsignal 133 auszusenden, welches eine Kennung derjenigen Tür 134 beinhaltet,
die von diesem Kontrollsystem 112 kontrolliert wird und in dessen räumlicher Nähe
sich das Kontrollsystem befindet.
[0166] Beispielsweise kann ein Spediteur, der den Buchungsdienst nutzt, eine Buchung eines
der Stellplätze auf einen der registrierten Parkplätze für einen seiner LKW-Fahrer,
der bei dem Buchungsdienst registriert ist, vornehmen. In dem in Figur 1 gezeigten
Beispiel wird eine Buchung für den Stellplatz 104 auf Parkplatz 102 für den Fahrer
101 durchgeführt. Nach einem anderen Beispiel kann die Buchung mittels der Stellplatz-Buchungs-App
126 durch den Fahrer 101 selbst erfolgen, oder eine andere Person oder der Fahrer
101 nutzt hierfür eine optional vorhandene Buchung-Webseite, die von dem Buchungsdienst
über das Internet bereitgestellt wird. Die Buchung bewirkt, dass ein entsprechender
Datensatz in der Datenbank des Buchungsdienstes 130 gespeichert wird. Aus diesem Buchungsdatensatz
geht hervor, welcher registrierte Fahrer in welchem Zeitraum einen Stellplatz auf
einem der registrierten Parkplätze gebucht hat. Wie oben dargestellt kann die Buchung
sich eindeutig auf einen bestimmten Stellplatz beziehen und bewirken, dass dieser
Stellplatz für den Buchungszeitraum nicht mehr durch andere Fahrer buchbar ist. In
anderen Implementierungsvarianten spezifiziert die Buchung lediglich den Fahrer, den
Zeitraum und den Parkplatz. Eine Buchung eines einzelnen Stellplatzes erfolgt nicht.
Vielmehr sucht sich der Fahrer vor Ort einen freien Stellplatz aus und der Buchungsdienst
prüft im Zuge der Buchung lediglich, ob noch ein freier Stellplatz für den Buchungszeitraum
verfügbar ist.
[0167] Wenn der Fahrer 101 an der ersten Tür 134 (Tor) des Parkplatzes 102, auf welchem
sich der gebuchte Stellplatz 104 befindet, ankommt, befindet er sich automatisch innerhalb
der Reichweite des Nahfeldsignals 133, das von dem NF-Modul des Kontrollsystem 112
gesendet wird. Die Buchungs-App 126 auf dem Smartphone 124 des Fahrers 101 empfängt
das Nahfeldsignal 133 in Schritt 408 und liest die darin spezifizierte Tür-ID aus.
Bei dem empfangenen Nahfeldsignal kann es sich zum Beispiel um ein Signal handeln,
das im iBeacon Standard spezifiziert ist. Der Umstand, dass die Buchungs-App 126 das
Signal 133 empfangen kann, ist ein Beweis dafür, dass sich der Fahrer 101 wirklich
in räumlicher Nähe zu dem Tor 134 aufhält. Um das Signal 133 zu empfangen, muss der
Fahrer weder das Fahrzeug verlassen noch das Fahrzeug an eine bestimmte Position bringen,
solange er sich nur innerhalb der Reichweite des Senders des Nahfeldsignals 133 befindet.
In der Buchung-App 126 ist eine Personen-ID des Fahrers 101 hinterlegt.
[0168] In Antwort auf den Empfang des Signals 133 erzeugt die Buchung-App 126 eine Nachricht,
in welcher sowohl die Tür-ID als auch die Personen-ID enthalten sind. Die Nachricht
kann als ein NF-Signal-basiertes Authentifizierungstoken fungieren. Diese Nachricht
wird in Schritt 410 automatisch über das Internet 132 an den Stellplatz-Buchungsdienst
130 übertragen. Vorzugsweise geschieht dies über eine Mobilfunkverbindung zwischen
Server 128 und dem mobilen Telekommunikationsgerät 124. Der Datenaustausch zwischen
App 126 und Dienst 130 kann über beliebige Schnittstellen erfolgen. Beispielsweise
kann der Datenaustausch auf Basis der REST-API erfolgen oder auf Basis vergleichbarer
oder ähnlicher Schnittstellen, insbesondere solcher, die sich standardisierter Verfahren
wie HTTP/S, URI, JSON oder XML bedienen. Die Nachricht kann als Authentifizierungstoken
dienen, mit dessen Hilfe sich der Fahrer gegenüber dem Stellplatzbuchungsdienst als
berechtigt ausweist, auf den Parkplatz zu fahren.
[0169] Im nächsten Schritt führt der Stellplatz-Buchungs-Dienst 130 eine Prüfung durch,
ob für den durch die Personen-ID identifizierten Fahrer und für einen der Stellplätze
des Parkplatzes, der über die Tür-ID identifizierbar ist, eine gültige Buchung vorliegt.
Beispielsweise kann die Prüfung auf Vorliegen einer gültigen Buchung auch eine Prüfung
umfassen, ob der Buchungszeitraum die aktuelle Uhrzeit umfasst oder sich in zeitlicher
Nähe zu dieser Uhrzeit befindet. Um dies festzustellen, durchsucht der Dienst 130
die in der Datenbank hinterlegten Buchungsdatensätze. In Figur 5 sind die Buchungsdatensätze
in der linken Tabelle dargestellt, die Zuweisung verschiedener Tür-IDs zu Parkplatz-IDs
in der rechten Tabelle.
[0170] Falls keine gültige Buchung vorliegt, wird kein Befehl zur Zufahrtsgewährung von
dem Buchungsdienst an das Steuermodul 211 des Kontrollsystems 112 gesendet. Optional
kann aber eine Hinweis-Nachricht an die Buchung-App 126, von welcher die Nachricht
an den Dienst übermittelt wurde, gesendet und dort dem Fahrer über das Display des
Telekommunikationsgeräts 124 angezeigt werden. Die Hinweis-nachricht kann zum Beispiel
weitere Informationen dazu enthalten, warum die Prüfung zu einem negativen Ergebnis
kam. Beispielsweise könnte überhaupt keine Buchung vorliegen, der Buchungszeitraum
könnte nicht mit der aktuellen Zeit übereinstimmen, etc.
[0171] Führt die Prüfung durch den Dienst zu dem Ergebnis, dass eine gültige Buchung vorliegt,
sendet der Dienst in Schritt 414 einen Befehl zur Zufahrtsgewährung an das Kontrollsystem
112, welches der Tür 134, dessen Tür-ID in der Nachricht an den Dienst enthalten war,
zugewiesen ist.
[0172] In Antwort auf den Erhalt dieses Befehls sendet das Kontrollsystem 112 einen Steuerbefehl
an die ihr zugeordnete Tür 134. Der Steuerbefehl ist als Funksignal ausgebildet und
die Tür 134 verfügt dank der Umrüstung über einen entsprechenden Funkempfänger, der
das Funksignal richtig interpretiert und eine Zustandsänderung der Tür bewirkt.
[0173] In Antwort auf den Empfang des Steuerbefehls ermöglicht die Tür 134 dem Fahrer 101
die Zufahrt zu den Parkplatz 102. Beispielsweise kann der Steuerbefehl des Kontrollsystems
112 bewirken, dass die als Tor ausgebildete Tür 134 sich automatisch öffnet, sodass
der Fahrer das Fahrzeug nicht verlassen muss. Der Fahrer fährt nun zu dem Stellplatz
104. Außerdem können dem Fahrer im Zuge der Buchung oder nach erfolgreicher Authentifizierung
am Tor weitere Buchungsdetails einschließlich einer Kennung des Stellplatzes 104 auf
verschiedenem Wege mitgeteilt werden, zum Beispiel per E-Mail oder über die App 126.
[0174] Nach einer Ausführungsform bewirkt eine erfolgreiche Buchung für einen Fahrer, dass
in der GUI der Stellplatz-Buchungs-App des Fahrers ein auswählbares Element, zum Beispiel
ein Button mit der Aufschrift "Öffnen", in Verbindung mit der Buchung angezeigt wird.
Der Button wird erst dann aktiviert, d. h. für den Fahrer wählbar, wenn das mobile
Telekommunikationsgerät bzw. die darauf instanziierte Stellplatz-Buchungs-App des
Fahrers beim Erreichen der Tür 134 das Nahfeldsignal mit der Tür-ID dieser Tür empfängt.
In dieser Ausführungsform löst der Empfang des Nahfeldsignals durch die App also nicht
automatisch das Senden einer Nachricht mit der in dem Nahfeldsignal spezifizierten
Tür-ID und mit der Personen-ID von der App an den Server über das Mobilfunknetz aus.
Vielmehr ist für das Senden dieser Nachricht erforderlich, dass der Fahrer das Senden
der Nachricht an den Server, dass bei erfolgreicher Prüfung letztlich die Öffnung
der Tür 134 bewirken wird, explizit durch Auswahl des GUI Elements bestätigt.
[0175] Gemäß manchen Ausführungsformen prüft die Stellplatz-Buchungs-App 126 nach Empfang
des von dem NF-Modul der Kontrolleinheit 112 emittierten Nahfeldsignals 133, ob die
in dem Nahfeldsignal spezifizierte Tür-ID identisch ist zu einer von ein oder mehreren
Tür-IDs, die als Bestandteil eines zu dieser Buchung gehörenden Buchungsdatensatzes
in der App gespeichert sind. Das auswählbare GUI Element wird nur bei Übereinstimmung
der Tür-ID des Nahfeldsignals mit einer Tür-ID in dem Buchungsdatensatz aktiviert.
Somit kann sichergestellt werden, dass ein Fahrer, der sich an einer Tür eines anderen
Parkplatzes als dem Parkplatz befindet, dessen Stellplatz er gebucht hat, nicht erfolgreich
eine Tür eines entfernt liegenden Parkplatzes öffnen kann.
[0176] Das hier beschriebene, auf einem Nahfeldsignal eines NF-Moduls basierende Authentifizierungsverfahren
erfordert allerdings das Vorhandensein einer Mobilfunkverbindung, damit die Buchung-App
126 die Tür-ID und Personen-ID an den Dienst über das Mobilfunknetz übermitteln kann.
Falls ein Kontrollsystem über kein NF-Modul verfügen sollte oder falls die Mobilfunkverbindung
des Mobilfunkgeräts des Fahrers im Bereich des Parkplatzes zu schwach ist, um das
NF-basierte Authentifizierungstoken an den Server zu übermitteln, kann der Fahrer
aber in jedem Fall auf ein alternatives Authentifizierungsverfahren zurückgreifen,
welches auf einem 2D Code beruht, der auch vorhanden ist, wenn keine stabile Mobilfunkverbindung
zwischen Smartphone 124 und Server 128 besteht. Das Kontrollsystem 112 beinhaltet
nämlich einen optischen Sensor 212 zur Erfassung eines 2D Codes, in dem die Buchungsdetails
spezifiziert sind. Der 2D Code liegt dem Fahrer als Ausdruck oder als digitales Bild
auf der App seines Mobilfunkgeräts vor. Der 2D Code ermöglicht es dem Fahrer, sich
nötigenfalls auch ohne Mobilfunknetz Zufahrt zu verschaffen. Dieses alternative Verfahren
ist im Detail mit Referenz auf die in Figur zwei dargestellten Ausführungsform beschrieben
und kann auch gemäß Ausführungsformen der Erfindung in dem in Figur 1 dargestellten
System durchgeführt werden.
[0177] Häufig finden sich auf größeren Parkplätzen, insbesondere Lkw-Parkplätzen, auch weitere
Räumlichkeiten 120, zum Beispiel Sanitäranlagen, Materiallager oder Werkzeuglager.
Oftmals sind auch diese vor unberechtigten Zutritt geschützt. Beispielsweise ist der
Zutritt zu dem Gebäude 120 durch eine weitere Tür 136, die ebenfalls umgerüstet wurde
wie für Ausführungsformen der Erfindung beschrieben, geschützt. Die weitere Tür 136
wird durch ein weiteres Kontrollsystem 123, das der weiteren Tür 136 zugewiesen ist,
kontrolliert und gesteuert. Der Fahrer 101 kann sich gegenüber dem Kontrollsystem
123 durch Vorzeigen des 2D Codes an eine Kamera des Kontrollsystems 123 als Person
ausweisen, der einen Stellplatz gebucht hat und somit implizit auch berechtigt ist,
die Räumlichkeit 120 zu betreten, wie dies bereits für Ausführungsformen der Erfindung
beschrieben wurde. Das Steuermodul erfasst den 2D Code über die Kamera, leitet daraus
ein Authentifizierungstoken für den Fahrer ab und sendet den Authentifizierungstoken
über eine zuverlässig verfügbare Internetverbindung, z.B. eine Ethernetkabel-basierte
Verbindung, an den Server. Der Server bzw. der Buchungsdienst authentifiziert den
Fahrer anhand des Authentifizierungstoken als berechtigt, die Räumlichkeit zu betreten,
und sendet das Ergebnis der Authentifizierung zurück an das Steuermodul des Kontrollsystems
123. Das Steuermodul veranlasst das Funkmodul dieses Kontrollsystems daraufhin, ein
Funksignal an die Tür 136 zu senden um die Öffnung der Tür zu bewirken.
[0178] Figur 6 zeigt ein Blockdiagramm des Systems zur Zufahrtkontrolle auf einen Parkplatz wie
in Figur 5 abgebildet, wobei das im Zuge der Umrüstung der ersten Tür installierte
Kontrollsystem 112 noch detaillierter illustriert ist.
[0179] Bei dem in Figur 6 gezeigten Ausführungsform enthält das Kontrollsystem 112 ein NF-Modul,
das ein Nahfeldsignal mit einer Tür-ID der umgerüsteten Tür 134 sendet. Bei dem Nahfeldsignal
kann es sich zum Beispiel um ein Funksignal auf Basis des iBeacon Standards handeln.
Der iBeacon Standard basiert auf einem Sender-Empfänger-Prinzip. Dazu werden im Raum
kleine Sender (Beacons) als Signalgeber platziert, die in festen Zeitintervallen Signale
senden. Beispielsweise wird in ein oder mehrere Kontrollsysteme 112, 123 eines Parkplatzes
je ein Sender (Beacon) integriert. Kommt ein Empfänger - z. B. ein Smartphone des
Fahrers 101 mit einer installierten Stellplatz-Buchungs-App 126, die für den Empfang
von iBeacon Signalen konfiguriert ist - in die Reichweite eines Senders 134, kann
die Universally Unique Identifier (UUID) des Senders, der hier als Tür-ID der von
dem Kontrollsystem kontrollierten Tür zugewiesen ist, identifiziert und seine Signalstärke
gemessen werden.
[0180] IBeacons können selber keine Nutzerdaten sammeln oder speichern. Sie senden lediglich
Informationen zur eigenen Identität in Form von einer (dreiteiligen) UUID sowie einem
Major- und einem Minor-Wert. Der Vorteil dieser Technologie ist neben der Datensparsamkeit
(kein Tracking der Fahrer durch die Kontrollsysteme) unter anderem der sehr geringe
Stromverbrauch, sodass diese Technologie auch bei batteriebetriebenen Kontrollsystemen
verwendet werden kann. Aktuelle iBeacon-Module erreichen eine Reichweite von bis zu
30 Metern, sodass das Nahfeldsignal 133 auf die Reichweite dieser iBeacon Sender beschränkt
ist. Anstelle des iBeacon Standards können auch alternative Standards wie z.B. Eddystone,
ein von Google im Jahr 2015 veröffentlichter Standard oder die iBeacons des Herstellers
Radius Networks verwendet werden.
[0181] Die UUID, der Major- und der Minor-Wert der iBeacons der bei dem Buchungsdienst registrierten
Kontrollsysteme bzw. Türen können z.B. so konfiguriert werden, dass nur die UUID oder
die UUID zusammen mit dem Major-Wert für alle registrierten Kontrollsysteme bzw. Türen
identisch sind. Nur der Minor-Wert oder der Major zusammen mit dem Minor-Wert sind
von iBeacon zu iBeacon unterschiedlich. Beispielsweise kann nur im Minor-Wert oder
in einer Kombination von Minor-Wert und Major-Wert die Tür-ID spezifiziert sein. Minor-
und Major-Wert können z.B. Zahlen im Bereich von 0 bis 65535 sein.
[0182] Dem Tor 134 an der Zufahrt zu dem Parkplatz 102 ist das Kontrollsystem 112 zugeordnet.
Das Kontrollsystem 112 beinhaltet ein NF-Modul 213, auch als "Sendemodul" bezeichnet,
welches das Nahfeldsignal 133 emittiert. Das NF-Modul 213 kann zum Beispiel als iBeacon
ausgebildet sein und das Signal 133 kann die Tür-ID des Tores 134 beinhalten. Sobald
der Fahrer 101 mit seinem Fahrzeug 103 sich dem Tor 134 so weit genähert hat, dass
sein Smartphone 124 das iBeaconsignal empfangen und die darin spezifizierte Tür-ID
auslesen kann, zeigt die GUI der Stellplatz-Buchungs-App 126 dem Fahrer 101 einen
"Öffnen" Button an. Der Fahrer 101 erhält hierdurch die Möglichkeit, das Tor 134 durch
Auswahl dieses Buttons automatisch zu öffnen, ohne das Fahrzeug zu verlassen. Die
Auswahl des Buttons bewirkt, dass die App 126 eine Nachricht 220 mit der Tür-ID des
Tores 134 und mit einer Personen-ID des Fahrers 101 an den Server 128 mit dem Stellplatz-Buchungsdienst
sendet. Die Nachricht 220 wird über das Mobilfunknetz an den Server übertragen.
[0183] Der Dienst führt wie bereits beschrieben eine Prüfung durch, ob für einen der Stellplätze
des Parkplatzes 102 und für den Fahrer 101 aktuell eine gültige Buchung vorliegt.
Ist dies der Fall, sendet der Dienst ein Authentifizierungsergebnis 207, das z.B.
als Befehl ausgebildet sein kann, zur Ermöglichung der Zufahrt an ein Steuermodul
211 des Kontrollsystems 112. Die Übertragung des Befehls 207 erfolgt über das Internet.
Die Übertragung des Befehls 207 erfolgt vorzugsweise über eine Netzwerkverbindung
mit gesicherter Verfügbarkeit. Je nach Ausführungsform kann diese Netzwerkverbindung
kabelgebunden sein (wie zum Beispiel über die Schnittstelle 215 angedeutet), oder
auf einem verlässlichen Mobilfunknetz beruhen (wie dies zum Beispiel durch die GSM
Schnittstelle 214 angedeutet ist). Dies hat den Vorteil, dass der Befehl 207 verlässlich
übertragen werden kann auch dann, wenn das Netz des Mobilfunkanbieters des Fahrers
aktuell nicht verfügbar ist. In Deutschland und anderen Ländern ist die Qualität und
Verfügbarkeit der Mobilfunknetze verschiedener Anbieter in vielen Regionen recht unterschiedlich.
Oft kann nur ein Teil der am Markt agierenden Mobilfunkanbieter in einer bestimmten
geographischen Region ein stabiles und hinreichend starkes Netz garantieren.
[0184] Nach Erhalt des Befehles 207 veranlasst das Steuermodul 211 gemäß einer Ausführungsform,
dass ein Funkmodul 216, das ebenfalls Bestandteil des Kontrollsystems 112 ist, einen
Steuerbefehl 210 in Form eines Funksignals an den Funkempfänger 204 des Tores 134
zu senden. Der Empfang des Befehles 210 durch den Funkempfänger bewirkt, dass dieser
das Tor automatisch öffnet und hierdurch die Zufahrt zu dem Parkplatz 102 freigibt.
Gemäß einer anderen Ausführungsform sendet das Steuermodul 211 nach Erhalt des Befehles
207 den Steuerbefehl 210 kabelgebunden an die Tür.
[0185] Bei der Tür 134 und oder der Tür 136 kann es sich um konventionelle Türen handeln,
die gemäß Ausführungsformen der Erfindung so umgerüstet wurden, dass sie per Funk
gesteuert werden können. Falls eine Tür zu einem Gebäude oder ein Tor zu einem Parkplatz
bereits über einen "Summer" verfügt, also über eine elektrische, mit Fernbedienung
im Türrahmen eingebaute Vorrichtung mit elektromagnetischer Schlossfallen-Entriegelung,
die kabelgebunden ansteuerbar ist und die vor dem Öffnen der Tür einen Ton abgibt,
kann z.B. der kabelgebundene Datenaustausch durch die Umrüstung durch einen Funkbasierten
Datenaustausch ersetzt werden.
[0186] Die hier beschriebene Abfolge der verschiedenen Signale, Nachrichten und Befehle
auf Basis eines NF-Signal-basierten Authentifizierungstokens erfordert, dass in der
Nähe des Parkplatzes 102 eine Mobilfunkverbindung verfügbar ist. Dies ist jedoch nicht
in jedem Fall gegeben. Um sicherzustellen, dass der Fahrer auch dann Zufahrt zu dem
Parkplatz erhält, wenn kein Mobilfunknetz verfügbar ist, beinhaltet das Kontrollsystem
112 einen optischen Sensor 212, zum Beispiel eine Kamera. Falls kein Netz verfügbar
ist, hält der Fahrer einen Ausdruck mit einem 2D Code 222 in den optischen Erfassungsbereich
der Kamera. Anstelle des Ausdruckes kann auch das Display des mobilen Telekommunikationsgerätes
124, auf dem der 2D Code angezeigt wird, in den Erfassungsbereich der Kamera eingeführt
werden. Der von dem optischen Sensor erfasste Code 222 wird von dem Steuermodul dazu
verwendet, ein Authentifizierungstoken 223 für den Fahrer zu erstellen. Beispielsweise
kann der Code 222 direkt als Authentifizierungstoken 223 verwendet werden oder in
einen anderen Datenwert, der als Authentifizierungstoken dient, umgewandelt werden.
Das Authentifizierungstoken 223 wird über die Schnittstelle 214 oder 215, also über
eine Netzwerkverbindung mit gesicherter Verfügbarkeit, von dem Kontrollsystem 112
an den Server 128 gesendet. Das Authentifizierungstoken 223 beinhaltet ebenfalls die
Tür-ID und die Personen-ID oder einen Verweis auf diese Daten. Somit kann der Stellplatz-Buchungsdienst
130 die Prüfung auf Basis des Authentifizierungstokens 223 genauso durchführen wie
auf Basis der Nachricht 220, die auf Basis des NF-Signals 133 erzeugt wurde. Der Datenübertragungskanal
des 2D Codes bzw. des daraus gebildeten Authentifizierungstoken 223 wird ausgehend
vom Display des Smartphones 124 über das Steuermodul 211 des Kontrollsystems 112 bis
hin zum Server 128 mit gestrichelten Pfeilen dargestellt und stellt einen alternativen
Datenübertragungskanal dar, der immer verfügbar ist, auch dann, wenn das Mobilfunknetz,
das das Smartphone des Fahrers normalerweise zum Datenaustausch verwendet, nicht vorhanden
ist und/oder wenn das Kontrollsystem kein NF-Modul beinhaltet. Die auf die Prüfung
folgenden Schritte der Übertragung der Befehle 207, 210 läuft genauso ab wie bereits
für den Fall der Verfügbarkeit eines Mobilfunknetzes beschrieben.
[0187] In jedem Fall muss der Fahrer nachweisen, dass es sich in der räumlichen Nähe des
Tores befindet, um das Tor zu öffnen. Der Nachweis erfolgt entweder dadurch, dass
er die Tür-ID aus dem Nahfeldsignal 133 auslesen und in Form der Nachricht 220 übermitteln
kann, oder dadurch, dass er den 2D Code in den Erfassungsbereich des optischen Sensors
212 einbringt, sodass der Code oder die in ihm spezifizierten Daten in Form eines
Authentifizierungstoken 223 von dem Kontrollsystem an den Server übermittelt werden
können.
[0188] Kontrollsysteme, die sowohl ein NF-Modul 213 für das Senden des Nahfeldsignals 133
als auch einen optischen Sensor 212 beinhalten, werden vorzugsweise zumindest zur
Kontrolle derjenigen Türen eingesetzt, die die Zufahrt zu dem Parkplatz regeln. Hier
ist es besonders günstig, dass der Fahrer das Fahrzeug nicht verlassen muss, um die
Tür bzw. das Parkplatztor zu öffnen. Oftmals können auf einem Parkplatz weitere Kontrollsysteme
123 vorhanden sein, die zum Beispiel die Türen einzelner Räumlichkeiten 120 kontrollieren.
Da der Fahrer um diese Räumlichkeiten zu betreten das Fahrzeug typischerweise bereits
verlassen hat, müssen diese Kontrollsysteme nicht notwendigerweise auch ein NF-Modul
für die Erzeugung eines Nahfeldsignals beinhalten.
[0189] Figur 7 zeigt ein Blockdiagramm der Komponenten eines Kontrollsystems für eine nachgerüstete
Tür 136, die den Zutritt zu bestimmten Räumlichkeiten kontrolliert. Die Tür wurde
so umgerüstet, dass sie per Funk ansteuerbar ist und einen auf einem Server-Computersystem
installierten Authentifizierungsdienst, hier ein Stellplatzbuchungsdienst zur Zutrittskontrolle
nutzen kann. Über die Tür 136 kann sich beispielsweise ein Fahrer sich Zutritt zu
einem Gebäude, zum Beispiel zu einem Sanitärbereich oder einem Werkzeuglager, verschaffen.
Die Tür kann zum Beispiel eine Klinke 202 beinhalten, deren Zustand (offen oder geschlossen
bzw. manuell öffnenbar oder nicht manuell öffnenbar) von dem weiteren Kontrollsystem
123, das im Zuge der Umrüstung der Tür 136 an einer Gebäudewand 206 in der Nähe der
Tür 136 installiert wurde, per Funksignal gesteuert werden kann.
[0190] Das Kontrollsystem 123 beinhaltet ein Steuermodul 211 und ein Funkmodul 216, das
in funktionaler Hinsicht den entsprechenden Modulen des Kontrollsystems 112 entspricht
und dazu ausgebildet ist, die im Hinblick auf das Kontrollsystem 112 beschriebenen
Funktionen auszuführen.
[0191] Das in Figur 7 dargestellte Kontrollsystem beinhaltet kein NF-Modul 213 zum Senden
eines Nahfeldsignals 133. Der Fahrer kann sich aber mithilfe des 2D Codes 222 Zutritt
zu der Räumlichkeit 120 verschaffen. Zusätzlich oder alternativ dazu kann der Fahrer
sich dadurch Zutritt zu der Räumlichkeit 120 verschaffen, dass der Fahrer auf einer
GUI der Buchungs-App 126 durch Auswahl eines entsprechenden GUI Elements der App 126
(z.B. "Öffnen") eine Anfrage zum Öffnen der Tür 136 an den Buchungsdienst 130 sendet,
z.B. über eine Mobilfunkverbindung des Smartphones 124 des Fahrers. Der Buchungsdienst
130 ist dazu konfiguriert, einem Fahrer, der wirksam einen Stellplatz auf einem Parkplatz
gebucht hat, während der Buchungszeit auf Anfrage Zutritt zu der Räumlichkeit 120
zu verschaffen. In Antwort auf den Erhalt der Anfrage prüft der Dienst, ob eine Buchung
für den Parkplatz vorliegt und sendet, falls dies der Fall ist, einen Befehl zur Ermöglichung
des Zutritts an das Kontrollsystem 123. In Antwort auf den Erhalt dieses Befehls sendet
das Kontrollsystem 123 einen Befehl an die Tür 123, der die Tür dazu veranlasst, dem
Fahrer den Zutritt zu ermöglichen. Beispielsweise kann der Befehl bewirken, dass sich
die Tür automatisch öffnet oder sich ein Verriegelungsmechanismus löst, sodass der
Fahrer die Tür öffnen kann.
[0192] In anderen Ausführungsformen kann aber auch das Kontrollsystem 123 ein NF-Modul 213
beinhalten, sodass dem Fahrer hier beide Optionen, sich Zutritt zu verschaffen, zur
Verfügung stehen.
[0193] Vorzugsweise sind das Steuermodul 211 und das Funkmodul 216 über eine potentialfreie
Schnittstelle 513 miteinander verbunden. Dies erleichtert die nachträgliche Installation
eines Kontrollsystems für eine bestehende Tür und erhöht die Flexibilität, da Fehler
auf Seiten des Steuermoduls sich nicht einfach auf das Funkmodul übertragen und es
technisch einfacher ist, verschiedene Typen von Steuermodulen mit verschiedenen Typen
von Funkmodulen zu koppeln wenn kein direkter galvanischer Kontakt zwischen beiden
Modulen besteht. Das Steuermodul kann also mit Funkmodul 216 unterschiedlichen Typs
zusammenarbeiten.
[0194] Figur 8 zeigt ein Display eines portablen Telekommunikationsgeräts 124, zum Beispiel eines
Smartphones. Auf dem Display wird eine GUI der Stellplatz-Buchungs-App 126 angezeigt.
Auf der GUI wird ein 2D Code 222 in Form eines QR-Codes, in welchem Buchungsdaten
kodiert sind, ausgegeben.
[0195] Figur 9 zeigt ein exemplarisches Flussdiagramm einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Umrüsten einer Tür. Das Verfahren wurde bereits unter Bezugnahme auf
das in Figur 1 dargestellte System zur Umrüstung einer Tür beschrieben.
Bezugszeichenliste
[0196]
- 100
- System
- 101
- Fahrer
- 102
- Parkplatz
- 103
- Fahrzeug
- 104
- Stellplatz
- 106
- Stellplatz
- 108
- Stellplatz
- 110
- Stellplatz
- 112
- Kontrollsystem für Tür 134
- 120
- Räumlichkeit (Gebäude)
- 123
- weiteres Kontrollsystem
- 124
- mobiles Telekommunikationsgerät
- 126
- Stellplatz-Buchungs-App
- 128
- Server
- 130
- Stellplatz-Buchungsdienst
- 131
- Register
- 132
- Netzwerk
- 133
- kontaktloses Nahfeldsignal
- 134
- Tür (Tor für Parkplatzzufahrt)
- 136
- weitere Tür (Tür)
- 202
- Klinke
- 204
- Funkempfänger von Tür
- 206
- Gebäudewand
- 207
- Authentifizierungsergebnis
- 210
- Steuerbefehl
- 211
- Steuermodul
- 212
- optischer Sensor
- 213
- NF-Modul, sendet Nahfeldsignal 133
- 214
- GSM Schnittstelle
- 215
- Ethernet Schnittstelle
- 216
- Funkmodul von Kontrollsystem
- 218
- Antenne von Funkmodul 216
- 220
- Nachricht mit Personen-ID und Tür-ID
- 222
- 2D Code
- 223
- Authentifizierungstoken
- 402-410
- Schritte
- 502
- umzurüstende/umgerüstete Tür
- 504
- Schließzylinder
- 506
- konventioneller Türgriff ohne Funkschnittstelle
- 508
- neuer Türgriff mit Funkempfänger
- 510
- Funkempfänger des neuen Türgriffs
- 512
- Befestigungselemente
- 513
- Datenübertragungsschnittstelle
- 518
- Gehäuse
- 520
- Netzwerkschnittstelle
- 522
- Steuersoftware
- 524
- NF-Modul