[0001] Die Erfindung betrifft das Gebiet der Systeme zum Zubereiten von Getränken mittels
in eine Getränkekapsel eingeführter Flüssigkeit. Sie betrifft insbesondere eine Portionenkapsel,
die ein Extraktionsgut oder Extrakt enthält, aus welchem durch Einspritzen von Wasser
ein Getränk oder Getränkebestandteil zubereitet werden kann.
[0002] Unter den Systemen zum Zubereiten von Getränken sind die sogenannten Kaffeekapselsysteme
(es gibt sie auch in Varianten zur Zubereitung von Tee) bekannt, bei denen im Allgemeinen
heisses Wasser meist unter Druck in eine Kapsel eingeführt wird, um durch Extraktion
ein Kaffee- oder Teegetränk zuzubereiten. Für das Einführen des heissen Wassers wird
die Kapsel oft auf der einen Seite (Injektionsseite) angestochen. Für das Ausleiten
des gebrühten Getränks, im Allgemeinen auf der anderen Seite der Kapsel (der Extraktionsseite)
sind verschiedene Möglichkeiten bekannt. Einerseits gibt es Systeme, bei denen auch
extraktionsseitig ein Anstechen durch entsprechende Perforationsdorne vorgesehen ist.
Anderseits sind Systeme bekannt, bei denen eine extraktionsseitige Begrenzung der
Kapsel unter dem Innendruck während des Brühprozesses angestochen oder angerissen
wird, wofür ein kapselexternes (in der Brühkammer der entsprechenden Kaffeemaschine
vorhandenes) oder ein kapselinternes Mittel vorhanden sein kann. Schliesslich gibt
es auch Kapseln, die bereits geöffnet sind, bei denen also keine Kapselwandung/Membran
angestochen oder angerissen werden muss um das Getränk auszuleiten.
[0003] Unter anderem um zu verhindern, dass in unerwünschter Weise Kaffeepulver (beziehungsweise
Teeblätter) ins Brühgetränk gelangt/gelangen, sind Kapseln bekannt geworden, bei denen
ein Filterelement in im Innern der Kapsel angeordnet wird, welches einen Extraktionsgutbereich
von einem Sammelbereich trennt und welches auf geeignete Weise flüssigkeitsdurchlässig
ist, bspw. indem es eine Mehrzahl von Filteröffnungen aufweist.
[0004] Beispiele für Portionenkapseln mit solchen Filterelementen findet man beispielsweise
in
EP 1 344 722 sowie in
WO 2010/085824.
[0005] Nachteilig am Portionenkapseln mit Filterelementen gemäss dem Stand der Technik ist,
dass sie im Allgemeinen als Spritzgussteile herzustellen sind und daher recht aufwändig
in Produktion sind und auch recht viel Polymermaterial benötigen, was sich nachteilig
auf den Energieverbrauch bei der Herstellung und auf das Gewicht der Kapsel auswirkt.
Sie bewirken auch eine gewisse Komplexität bei der Kapselkonstruktion. Beispielsweise
muss der Sammelgutbereich im Allgemeinen so ausgebildet sein, dass er extraktionsseitige
Anstechspitzen der Getränkezubereitungsmaschine aufnimmt, ohne dass diese durch ein
Stossen auf das Filterelement Schaden nehmen.
[0006] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Portionenkapsel mit Filterelement
sowie ein Verfahren zu deren Herstellung zur Verfügung zu stellen. Die Portionenkapsel
und insbesondere das Filterelement sollten kostengünstig, einfach in der Herstellung
und umweltfreundlich sein.
[0007] Gemäss einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weist die Portionenkapsel ein bspw.
becherartiges Basiselement mit einem Kapselboden und einer umlaufenden Seitenwand
auf. Ein Deckelelement ist am Basiselement befestigt und bildet mit diesem zusammen
einen Innenraum mit einem Extraktionsgutbereich, der mit einem Extraktionsgut gefüllt
ist. In den Innenraum ist ein Filterelement eingelegt. Dieses trennt den Extraktionsgutbereich
vom Kapselboden oder von einem vom Deckelelement gebildeten Kapseldeckel. Das Filterelement
ist aus einem offenporigen Schaumstoff gebildet.
[0008] Als offenporige oder offenzellige Schaumstoffe werden hier Schaumstoffe bezeichnet,
bei denen die Wände zwischen den Poren mindestens teilweise nicht vollständig geschlossen
sind, so dass der Schaumstoff Flüssigkeit aufnehmen und abgeben kann. Das schliesst
das Vorhandensein auch von geschlossenen Zellen - nebst offenen Zellen - nicht aus.
[0009] Der Schaumstoff kann ein offenporiger Polypropylen(PP)-Kunststoff sein. Offenporige
PP-Schäume sind bspw. aus
EP1479716,
EP1625174 und
EP2233516 bekannt. Es hat sich gezeigt, dass offenporige PP-Schäume für die Verwendung als
Filterelemente in Getränke-Portionskapseln besonders gut geeignet sind, da sie einfach
und kostengünstig herstellbar, leicht, temperaturbeständig und rezyklierbar sind;
EP2233516 offenbart sogar Ansätze, solche Schäume bioabbaubar zu machen.
[0010] In einer weiteren Gruppe von Ausführungsformen ist der offenporige Schaumstoff aus
einem Bio-Kunststoff gefertigt. Sogenannte Bio-Kunststoffe sind bereits als Materialien
für Getränkekapseln diskutiert worden. Als Bio-Kunststoffe werden einerseits Kunststoffe
bezeichnet, die aus einem nachwachsenden Rohstoff gefertigt sind (sogenannte biobasierte
Kunststoffe). Anderseits sind Bio-Kunststoffe Kunststoffe, die biologisch abbaubar
sind (sogenannt bioabbaubare Kunststoffe). Es sind bspw. Kunststoffe für Anwendungen
in der Lebensmittelindustrie bekannt, die bioabbaubar sind und teilweise einen Anteil
von biobasierten Kunststoffen beinhalten.
[0011] Im vorliegenden Text bedeutet "bioabbaubar" biologisch abbaubar gemäss der Norm EN13432
(Stand: Ende 2019), und "biobasiert" bedeutet "aus nachwachsenden Rohstoffen, nicht
auf fossiler Basis gefertigt".
[0012] Das Material des offenporigen Schaumstoffs kann insbesondere bioabbaubar sein. Es
zeigt sich, dass aus die Bioabbaubarkeit von aus bioabbaubarem Polymer bestehenden
Schaumstoffen besonders gross und vorteilhaft ist. Die offenporigen Schaumstoffe weisen
eine besonders grosse Oberfläche auf. Die für den Bioabbau (die Kompostierung) verantwortlichen
Organismen können entsprechend an einer grösseren Oberfläche pro Abbauvolumen ansetzen,
und die Versorgung mit Sauerstoff ist besser möglich, weshalb dieser effizienter ist
als bei Filtern gemäss dem Stand der Technik. Die Ausgestaltung des Filterelements
aus bioabbaubarem Kunststoff ist daher besonders günstig und für Ausführungsformen
bevorzugt.
[0013] In einer Gruppe von Ausführungsformen kann das Material, aus dem der Schaumstoff
gefertigt ist (bspw. PP oder ein Biokunststoff), dasselbe sein wie das Material des
Basiselements und/oder des Kapseldeckels. Diese Kombination hat grosse Vorteile beim
Recycling.
[0014] Ergänzend oder alternativ kann es vorteilhaft sein, wenn Basiselement und/oder Deckelelement
einerseits und Filterelement andererseits je aus einem bioabbaubaren Kunststoff gefertigt
sind (die dann nicht identisch sein müssen). Auch diese Kombination ist besonders
günstig im Hinblick auf eine gute Rezyklierbarkeit.
[0015] Besonders einfach kann die Herstellung des Filterelements sein. Dabei macht man sich
den Umstand zunutze, dass für die Wirksamkeit des Filterelements ausreichend ist,
dass es radial-aussenseitig flächig am Kapselboden bzw. Kapseldeckel anliegt.
[0016] Während des Brühprozesses wird das Filterelement aufgrund des Flüssigkeitsdrucks
im Kapselinnern leicht gegen den Kapselboden bzw. Kapseldeckel gedrückt, weshalb es
dichtend wirkt. Eine sehr genaue Abstimmung der Form und Orientierung des Filterelements
auf die Kapselform ist dafür nicht erforderlich.
[0017] In Ausführungsformen kann das Filterelement hergestellt werden, indem ein Strang
aus einem expandierten Kunststoff verwendet wird, der in Scheiben geschnitten wird.
Die Dicke der Scheiben entspricht der Dicke des Filterelements. Jede Scheibe bildet
dann ein Filterelement. Dieses Herstellungsverfahren ist besonders günstig und effizient.
Der Strang kann im Querschnitt rund sein, wenn die Kapsel eine konventionelle Becherform
hat, die im Wesentlichen symmetrisch bezüglich einer Achse ist. Der Strang kann auch
einen bspw. ungefähr rechteckigen Querschnitt haben, wenn die Kapsel eine im Querschnitt
rechteckige Form hat, oder er kann eine andere der Kapselform im Wesentlichen angepasste
Querschnittform haben.
[0018] Ein Strang für die Herstellung von Filterelementen kann insbesondere durch Schaumextrusion
hergestellt sein. Schaumextrusion ist ein Verfahren, das auf eine Reihe von bekannten
Kunststoffen anwendbar ist, darunter auch Biokunststoffe.
[0019] Das Filterelement kann in Ausführungsformen am Kapselboden bzw. Kapseldeckel befestigt
sein, bspw. durch eine Verschweissung oder einen geeigneten Kleber. In anderen Ausführungsformen
kann das Filterelement auch bloss in das Basiselement bzw. den Deckel eingelegt sein
und also klebstofffrei in der Kapsel halten. Das Extraktionsgut wird dabei bei Lagerung
und Transport verhindern, dass sich das Filterelement innerhalb der Kapsel von der
vorgesehenen Position weg bewegt.
[0020] Aufgrund des erfindungsgemässen Vorgehens ist nicht nötig, dass im Kapselinnern nebst
einem Extraktionsgutbereich ein von diesem durch das Filterelement getrennter Sammelgutbereich
ausgebildet ist, in welchen das Getränk fliesst und von welchem aus es abgeführt wird,
wie das im Stand der Technik vorgesehen ist. Vielmehr kann aufgrund seiner offenporigen
Ausgestaltung das Filterelement selbst eine Doppelfunktion haben, indem es nicht nur
filtert sondern auch selbst den Sammelgutbereich bildet. Es ist also ein direktes
Anliegen des Filterelements an Kapselboden oder eventuell Kapseldeckel möglich.
[0021] Auch zur Erfindung gehört ein Extraktionssystem mit einer Kapsel der diskutierten
Art sowie einer Getränkezubereitungsmaschine, welche ein Brühmodul aufweist, in welche
die Kapsel passt. Die Getränkezubereitungsmaschine weist in an sich bekannter Art
einen Wasserspeicher oder eine Wasserzuführleitung, ein Wassererhitzungsmittel eine
Pumpe und einen Getränkeauslauf aus. Das Brühmodul weist bspw. eine injektionsseitige
Anstechvorrichtung sowie eine extraktionsseitige Kapselanstech- und/oder -anreissvorrichtung
auf. Die Pumpe ist eingerichtet, vom Wassererhitzungsmittel aufgeheiztes Wasser in
das Brühmodul und somit von der Injektionsseite her in die Kapsel zu pumpen. Das Extraktionsprodukt
wird extrakttionsseitig aus der Kapsel ausgeleitet und gelangt von dort zum Getränkeauslauf.
Brühmodul und Kapselform können so aufeinander abgestimmt sein, dass das Filterelement
sich auf der Extraktionsseite der Kapsel befindet.
[0022] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Figuren beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1 eine schematische Schnittdarstellung einer Portionenkapsel mit dem Filterelement
sowie mit je einer injektionsseitigen und extraktionsseitigen Anstechvorrichtung;
- Fig. 2 eine Schnittdarstellung einer alternativen Portionenkapsel; und
- Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Schaumstoffstrangs zur Herstellung von
Filterelementen.
[0023] In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder analoge Elemente.
[0024] Die Kapsel 1 gemäss
Figur 1 weist ein Basiselement in Form eines Bechers 2 (mit Achse 20, um welche der Becher
bspw. im Wesentlichen rotationssymmetrisch ist), und ein daran entlang eines umlaufenden
Flansches 5 befestigtes Deckelelement 8 auf. Das Basiselement bildet einen Kapselboden
4 und eine umlaufende Seitenwand 3, die zusammen mit dem durch das Deckelelement 8
gebildeten Deckel 9 eine äussere Kapselwand bilden und einen Kapselinnenraum 7 definieren.
[0025] Becher und Deckel können in an sich bekannter Art aus Kunststoff gefertigt sein,
beispielsweise aus Polypropylen (PP). Auch auf Kapseln aus anderen Materialien, bspw.
Aluminium oder Papier, ist die Erfindung jedoch anwendbar. Die Befestigung des Deckels
am Becher ist ebenfalls auf bekannte Art vorgenommen worden, bspw. durch Ultraschallschweissen,
einem thermischen Verfahren oder eventuell durch Kleben.
[0026] Alternativ zu einem konventionellen Kunststoff kann der Becher und/oder der Deckel
aus einem Biokunststoff gefertigt sein, bspw. Ecovio von BASF, einem Compound aus
einem bioabbaubaren Polyester (Polybutylenadipat-terephthalat) und Polylactid.
[0027] Im Kapselinnenraum ist ein Filterelement 2 aus einem offenporigen (offenzelligen)
Schaumstoff vorhanden. Dieses kann bspw. aus geschäumtem Polypropylen oder einem geschäumten
Bio-Kunststoff gefertigt sein. Es kann in den Becher bloss eingelegt sein und nur
durch das Extraktionsgut, bspw. gemahlenem Kaffee, welches den Kapselinnenraum füllt,
gehalten sein. Es kann aber auch am Kapselboden angeschweisst oder angeklebt oder
sonstwie befestigt sein.
[0028] Das Material des Filterelements ist ein Schaumstoff. Die Materialzusammensetzung
kann dieselbe sein wie beim Kapselbecher und/oder dem Deckelelement.
[0029] Fig. 1 zeigt auch schematisch je eine injektionsseitige Anstechvorrichtung 21 mit
injektionsseitigen Anstechspitzen 21 und eine extraktionsseitige Anstechvorrichtung
23 mit extraktionsseitigen Anstechspitzen 24. Diese Anstechvorrichtungen 21, 23 -
mit je mindestens einer Anstechspitze 22, 24 - sind in einem Brühmodul einer Getränkezubereitungsmaschine
vorhanden. Sie dienen wie an sich bekannt dazu, die Kapsel vor und/oder während der
Brühung anzustechen, damit injektionsseitig Wasser in die Kapsel eingeleitet und Extraktionsseitig
das Extraktionsprodukt aus der Kapsel ausgeleitet werden kann. Es sind sowohl Systeme
bekannt, bei denen die Flüssigkeit durch die Anstechspitze hindurch geleitet wird,
als auch Systeme, bei denen die Anstechspitze bloss ansticht und bei denen die Flüssigkeit
an der Anstechspitze vorbei in die Kapsel bzw. aus dieser heraus fliesst. Alternativ
zu Systemen mit Anstechspitze sind auch Systeme bekannt, bei denen die Kapsel extraktionsseitig
angerissen wird, oder Systeme, bei denen die Kapsel schon vor dem Brühprozess Öffnungen
aufweist, die bspw. durch eine abzuziehende Folie abgedeckt sein können oder auch
nicht. Die Funktionsweise der vorliegenden Erfindung ist unabhängig davon, wie die
Öffnungen für die Flüssigkeit erzeugt werden.
[0030] Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Flüssigkeit von der Deckelseite her
(in Fig. 1 oben) in die Kapsel eingeleitet und durch den Kapselboden 4 aus dieser
ausgeleitet, und das Filterelement befindet sich auf der Seite des Kapselbodens. Es
sind aber auch umgekehrte Konfigurationen (Einleiten durch den Kapselboden, Ausleiten
durch den Kapseldeckel etc.) möglich, wie das auch in der nachstehend beschriebenen
Ausführungsform ausgeführt ist, ebenso Konfigurationen mit je einem Filterelement
auf beiden Seiten.
[0031] Aufgrund der Flexibilität des Schaumstoffes ist nicht nötig, dass das Filterelement
11 am Ort des Kontakts mit der entsprechenden Anstechspitze 24 gezielte Modifikationen
aufweist. Das Filterelement kann der Spitze - je nach deren Ausgestaltung - etwas
ausweichen und/oder von ihr angestochen werden.
[0032] Figur 2 zeigt eine alternative Ausführungsform. Sie unterscheidet sich durch folgende Merkmale
von der Ausführungsform von Fig. 1:
- Die Kapsel hat nicht eine um eine Achse 20 rotationssymmetrische Form, sondern eine
Form wie sie bspw. in WO 2015/096989 beschrieben ist, mit einem im Wesentlichen rechteckigen, insbesondere quadratischen
Querschnitt.
- Das Deckelelement ist nicht als Folie oder Platte ausgebildet, sondern als dreidimensional
geformtes Element, bspw. durch Spritzguss oder durch Tiefziehen hergestellt. In der
Ausführungsform von Fig. 2 ist das Deckelelement gewölbt, so dass es einen Teil der
umlaufenden Seitenwand mit bildet, wie das ebenfalls in WO 2015/096989 beschrieben ist. Der eigentliche Kapseldeckel 9 ist somit in axialer Richtung vom
Flansch 5 nach aussen versetzt.
- Das Filterelement ist am Kapseldeckel angeordnet und nicht am Kapselboden. Entsprechend
kann - muss aber nicht - die Kapsel so auf die Brühkammer abgestimmt sein, dass die
Flüssigkeit durch den Kapselboden eingeleitet und durch den Kapseldeckel ausgeleitet
wird.
[0033] Diese Merkmale sind unabhängig voneinander kombinierbar und implementierbar. D.h.
eine Anordnung eines Filterelements am Kapseldeckel ist auch bei Kapselformen mit
rundem Querschnitt möglich, ein dreidimensional geformter Deckel kann auch mit rundem
Querschnitt und/oder mit der Anordnung eines Filterelements am Kapselboden kombiniert
werden, etc.
[0034] Es ist auch möglich, sowohl am Kapseldeckel als auch am Kapselboden je ein Filterelement
anzubringen. Dies ist insbesondere für Ausführungsformen von Vorteil, bei denen ein
Austritt von Extraktionsgut nicht nur zur Extraktionsseite sondern auch zur Injektionsseite
hin möglich ist und zu verhindern ist.
[0035] Figur 3 zeigt schematisch die Herstellung von Filterelementen. Ein Strang 30 aus einem extrudierten
Schaumstoff wird in Scheiben geschnitten, welche die Filterelemente 11 bilden.
1. Portionenkapsel (1), aufweisend ein Basiselement (2) mit einem Kapselboden (4) und
einer umlaufenden Seitenwand (3), ein Deckelelement (8), das am Basiselement (2) befestigt
ist und mit diesem zusammen einen Innenraum (7) mit einem Extraktionsgutbereich bildet,
der mit einem Extraktionsgut gefüllt ist, sowie ein im Innenraum angeordnetes Filterelement
(11), welches den Extraktionsgutbereich vom Kapselboden oder von einem vom Deckelelement
gebildeten Kapseldeckel (9) trennt, dadurch gekennzeichnet, dass das Filterelement (11) aus einem offenporigen Schaumstoff gebildet ist.
2. Portionenkapsel nach Anspruch 1, wobei das Basiselement einen umlaufenden Flansch
(5) bildet und das Deckelelement (8) entlang des umlaufenden Flansches (5) am Basiselement
(2) befestigt ist.
3. Portionenkapsel nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Schaumstoff ein offenporiger Polypropylen(PP)-Kunststoff
ist.
4. Portionenkapsel nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Schaumstoff bioabbaubar
ist.
5. Portionenkapsel nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Basiselement (2)
und/oder das Deckelelement (8) aus einem bioabbaubaren Kunststoff besteht.
6. Portionenkapsel nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine Materialzusammensetzung
des Schaumstoffs einer Materialzusammensetzung des Basiselements (2) und/oder des
Deckelelements (8) entspricht.
7. Portionenkapsel nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Filterelement (11)
unmittelbar am Kapselboden (4) oder am Deckelelement (8) anliegt.
8. Portionenkapsel nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Filterelement hergestellt
ist, indem ein Strang (30) aus dem Schaumstoff in Scheiben geschnitten wird, wobei
das Filterelement (11) eine dieser Scheiben ist.
9. Verfahren zur Herstellung einer Portionenkapsel nach Anspruch 8, wobei ein Filterelement
hergestellt wird, indem ein Strang (30) aus einem Schaumstoff in Scheiben geschnitten
wird, wobei eine dieser Scheiben ist als das Filterelement (11) in das Basiselement
(2) eingelegt wird oder am Deckelelement befestigt wird, das Basiselement mit dem
Extraktionsgut befüllt wird und das Deckelement anschliessend am Basiselement befestigt
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei der Strang durch Schaumextrusion hergestellt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, wobei als das Material des Strangs (30) dasselbe
Material verwendet wird wie für das Basiselement (2) und/oder das Deckelelement (8).