[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine automatische Fenster- oder Türanlage mit
einem durch eine Antriebseinrichtung angetriebenen Flügel und einer Sensoreinrichtung
zur berührungslosen Überwachung eines Bewegungsbereichs des Flügels auf Hindernisse
wie Personen oder Gegenstände, wobei die Sensoreinrichtung wenigstens ein Empfängerelement
zur Detektion eines Messsignals aufweist.
[0002] Zum Beispiel bei motorisch angetriebenen Fenstern, die unterhalb einer Höhe von 2,5
m eingebaut sind, sollten bevorzugt Scher- und Quetschkanten abgesichert werden. Dazu
sind verschiedene Sensoren und Lösungsmöglichkeiten bekannt. Bei einem Fenster sollten
beispielsweise in der Regel mindestens drei Schließkanten abgesichert werden. Dies
schränkt oft die Auswahl an Sensoren ein, oder es werden mehrere Sensoren dafür benötigt.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine automatische Fenster- oder Türanlage
der eingangs genannten Art bereitzustellen, bei der möglichst weite Teile des Bewegungsbereichs
des Flügels mit einfachen Mitteln, insbesondere mit geringen sensorischen Kapazitäten,
zuverlässig überwachbar sind.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine automatische Fenster- oder Türanlage mit den Merkmalen
gemäß Anspruch 1 gelöst, und insbesondere durch eine Teilungsvorrichtung zum Teilen
eines Messsignalstrahls in Teilstrahlen und/oder eine Vereinigungsvorrichtung zum
Vereinigen von Teilstrahlen eines Messsignalstrahls zu einem vereinigten Strahl. Bevorzugte
Ausführungsformen der erfindungsgemäßen automatischen Fenster- oder Türanlage ergeben
sich aus den Unteransprüchen, der vorliegenden Beschreibung sowie der Zeichnungen.
[0005] Hierdurch ist es möglich, über die Teilstrahlen verschiedene Teilbereiche des Bewegungsbereichs
zu überwachen und dies bevorzugt mit lediglich einer einzigen Sensoreinrichtung. Somit
wird erreicht, dass mit geringen sensorischen Kapazitäten, d. h. mit möglichst wenigen
Sensoreinrichtungen, bestenfalls lediglich einer Sensoreinrichtung, verschiedene Teilbereiche
des Bewegungsbereichs des Flügels vorteilhaft überwacht werden können. Zudem kann
die wenigstens eine Sensoreinrichtung flexibel angeordnet werden, zum Beispiel auch
in der Mitte einer Schließkante, wobei über die Teilstrahlen zwei durch die Mitte
getrennte Teilbereiche der Schließkante überwacht werden können. Im Ergebnis lässt
sich der Bewegungsbereich mit technisch einfachen Mitteln überwachen, wobei die Mittel
zudem flexibel anordenbar sind.
[0006] Insbesondere können also durch die Erfindung weitgehend alle Gefahrenstellen mit
lediglich einer Sensoreinrichtung oder jedenfalls mit besonders wenigen Sensoreinrichtungen
abgesichert werden. Die Sensoreinrichtung kann zum Beispiel mittig am Fenster angeordnet
sein und lässt sich hierdurch besonders einfach in einen Flügelbock und/oder eine
Antriebseinrichtung, die ebenfalls häufig mittig am Fenster angeordnet sind, integrieren.
Durch Vorsehen zusätzlicher Empfängerelemente und/oder eines oder mehrerer Senderelemente
können zusätzliche Gefahrenstellen abgesichert werden und/oder ein Überwachungsbereich
vergrößert werden. Mittels der Erfindung lässt sich also eine automatische Fenster-
oder Türanlage mit einfachen Mitteln zum indest im Wesentlichen vollständig überwachen.
[0007] Das Messsignal kann beispielsweise von einem Senderelement der Sensoreinrichtung
ausgesendet werden, beispielsweise in Form eines Taststrahls, und von dem Empfängerelement
zum Beispiel direkt oder nach Reflexion an einem Hindernis detektiert werden. Alternativ
kann das Messsignal beispielsweise von dem Hindernis selbst ausgesendet werden. So
kann beispielsweise ein Körperteil einer Person eine Wärmestrahlung, also eine Infrarotstrahlung
aussenden, wobei diese vom Empfängerelement als Messsignal detektiert wird.
[0008] Zum Beispiel kann es vorgesehen sein, dass die Sensoreinrichtung an dem Flügel mitfahrend,
beispielsweise an einem Flügelbock, oder ortsfest, beispielsweise an einem Rahmen,
insbesondere einem Blendrahmen, für den Flügel, einer Fassade, einer Pfosten-Riegelkonstruktion
oder an einer ortsfesten Antriebseinrichtung, angeordnet ist.
[0009] Bevorzugt ist die Teilungsvorrichtung und/oder die Vereinigungsvorrichtung derart
ausgebildet und/oder angeordnet, dass mittels der Teilstrahlen verschiedene Teilbereiche
des Bewegungsbereichs überwachbar sind. Somit können mit einer Sensoreinrichtung die
zwei oder mehr Teilbereiche vorteilhaft überwacht werden. Insbesondere kann die Teilungsvorrichtung
und/oder die Vereinigungsvorrichtung derart angeordnet sein, dass der Messsignalstrahl
auf verschiedene Teilbereiche des Bewegungsbereichs zur deren Überwachung aufgeteilt
wird und/oder dass die Teilstrahlen von verschiedenen Teilbereichen des Bewegungsbereichs
zur Überwachung der Teilbereiche vereinigt werden.
[0010] Weitere Ausführungsformen sehen vor, dass die Teilungsvorrichtung und/oder die Vereinigungsvorrichtung
derart ausgebildet und/oder angeordnet ist, dass die Teilstrahlen zumindest im Wesentlichen
in entgegengesetzten Richtungen ausgerichtet sind und/oder dass wenigstens einer der
Teilstrahlen zumindest im Wesentlichen senkrecht zu dem zu teilenden bzw. dem vereinigten
Messsignalstrahl ausgerichtet ist. Die Teilstrahlen können bevorzugt zumindest im
Wesentlichen parallel verlaufen und/oder auf derselben Geraden liegen. Insbesondere
sind die Teilstrahlen dabei in entgegengesetzten Richtungen ausgerichtet. Grundsätzlich
können die Teilstrahlen aber in einem beliebigen Winkel zueinander und/oder zu dem
zu teilenden bzw. dem vereinigten Strahl stehen.
[0011] Die Teilungsvorrichtung kann vorteilhaft dazu ausgebildet und/oder angeordnet sein,
dass der Messsignalstrahl in zwei Teilstrahlen aufgeteilt wird. Die Vereinigungsvorrichtung
kann insbesondere derart ausgebildet und/oder angeordnet sein, dass zwei Teilstrahlen
zu einem vereinigten Strahl vereinigt werden. Insbesondere können somit vorteilhaft
zwei separate Teilbereiche des überwachten Bewegungsbereichs durch eine Sensoreinrichtung
und/oder ein Empfängerelement überwachbar sein und/oder ein überwachbarer Bewegungsbereich
kann vergrößert, insbesondere verbreitert, werden.
[0012] Mit Vorteil kann beispielsweise wenigstens ein Umlenkelement, insbesondere ein Spiegel,
vorgesehen sein, mittels dessen ein Messsignalstrahl zwischen verschiedenen zu überwachenden
Bereichen oder Teilbereichen, insbesondere zwischen unterschiedlichen Schließkanten,
um lenkbar ist. Hierdurch wird der überwachbare Bereich weiter vergrößert, sodass
beispielsweise mit lediglich einer Sensoreinrichtung mehrere Schließkanten, insbesondere
eine Hauptschließkante und zwei hieran anschließende Nebenschließkanten, überwacht
werden können.
[0013] Die Teilungsvorrichtung und/oder die Vereinigungsvorrichtung können beispielsweise
durch ein halbdurchlässiges, optisches Bauteil, einen Lichtleiter, ein Prisma, ein
Gitter, eine Spiegelanordnung und/oder durch eine Mechanik gebildet sein oder derartige
Mittel umfassen. Die genannten Ausführungsformen von Teilungs- und/oder Vereinigungsvorrichtung
ermöglichen einen besonders einfachen und kom pakten Aufbau.
[0014] Besonders bevorzugt kann sowohl eine Teilungsvorrichtung als auch eine Vereinigungsvorrichtung
vorgesehen sein, wobei es sich bei der Teilungsvorrichtung und der Vereinigungsvorrichtung
insbesondere um ein und dieselbe Vorrichtung handelt. Beispielsweise ist diese Vorrichtung
durch ein halbdurchlässiges, optisches Bauteil, einen Lichtleiter, ein Prisma, ein
Gitter, eine Spiegelanordnung und/oder durch eine Mechanik gebildet oder umfasst wenigstens
eines dieser Mittel.
[0015] Grundsätzlich müssen die Teilstrahlen nicht notwendigerweise gleichzeitig aktiv sein
und/oder bei gleichzeitiger Aktivität teilbar bzw. vereinigbar sein. Ferner muss nicht
zu einem gegebenen Zeitpunkt ein Strahl bzw. Teilstrahl aktiv sein. Vielmehr können
beispielsweise lediglich Impulse des Messsignals vorgesehen sein. ZB. im Zusammenhang
mit einem Passivinfrarotsensor kann auch ein Strahl insbesondere nur dann aktiv sein,
wenn ein Körperteil im überwachten Bereich angeordnet ist, weil nämlich nur dann die
körpereigene Infrarotstrahlung als Messsignal aktiv ist.
[0016] Eine Weiterbildung sieht vor, dass die Sensoreinrichtung zur Überwachung mindestens
einer Schließkante, insbesondere einer Hauptschließkante und/oder wenigstens einer
Nebenschließkante, des Flügels ausgebildet ist. Man spricht in diesem Zusammenhang
auch von einer Schließkantenüberwachung. Insbesondere kann eine Überwachung einer
Hauptschließkante und von zwei an die Hauptschließkante anschließenden Nebenschließkanten
vorgesehen sein, beispielsweise mittels einer einzigen oder mehrerer Sensoreinrichtungen.
[0017] Bei einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Sensoreinrichtung mindestens ein
zur Aussendung eines Taststrahls ausgebildetes Senderelement aufweist, wobei das Empfängerelement
zur Detektion des Taststrahls und/oder eines reflektierten Taststrahls ausgebildet
ist.
[0018] Allgemein beschränkt sich der Begriff "Strahl" nicht auf ein dauerhaft vorhandenes
Messsignal, sondern bezieht sich lediglich auf eine zumindest im Wesentlichen lineare
Ausbreitungsrichtung desselben. Somit kann ein Strahl insbesondere auch lediglich
ein oder mehrere Impulse umfassen, die insbesondere von einem Senderelement regelmäßig
wiederholt werden.
[0019] Mit Vorteil kann zum Beispiel vorgesehen sein, dass das Senderelement und das Empfängerelement
gemeinsam in einer Sensoreinheit angeordnet sind. Dies ermöglicht einen besonders
kompakten Aufbau.
[0020] Gemäß einer Weiterbildung kann es vorgesehen sein, dass das Senderelement so angeordnet
und ausgerichtet ist, dass der Taststrahl nahe und/oder entlang einer Schließkante
verläuft. Insbesondere kann der Taststrahl zumindest im Wesentlichen parallel zur
Schließkante ausgerichtet sein.
[0021] Bevorzugt kann die Teilungsvorrichtung derart ausgebildet und/oder angeordnet sein,
dass der Strahl eines Senderelements der Sensoreinrichtung aufgeteilt wird. Die Vereinigungsvorrichtung
kann insbesondere derart ausgebildet und/oder angeordnet sein, dass der vereinigte
Strahl zu einem Empfängerelement der Sensoreinrichtung geführt wird.
[0022] Die Sensoreinrichtung kann zum Beispiel einen lichtbasierten Sensor, bevorzugt Laser-
und/oder Infrarotsensor, insbesondere Aktivinfrarotsensor oder Passivinfrarotsensor,
umfassen. Alternativ oder zusätzlich kann die Sensoreinrichtung zum Beispiel einen
schallbasierten Sensor, zum Beispiel einen Schallgeber und/oder einen Ultraschallsensor,
umfassen. Weiter alternativ oder zusätzlich kann die Sensoreinrichtung zum Beispiel
einen auf elektromagnetischen Wellen basierenden Sensor, zum Beispiel eine Antenne,
umfassen. All diese Sensoren basieren auf der Auswertung von Messsignalen. Ein Messsignal
kann beispielsweise von einem Senderelement der Sensoreinrichtung ausgesendet werden,
insbesondere in Form eines Taststrahls, wobei mittels eines Empfängerelements das
Messsignal, zum Beispiel direkt oder nach einer Reflexion an einem Hindernis, detektiert
wird. Alternativ oder zusätzlich kann ein Messsignal auch von einem Hindernis selbst
ausgesendet werden. So sendet der Körper einer Person typischerweise Wärmestrahlung
im Infrarotbereich aus, die von einem Empfängerelement als Messsignal ausgewertet
werden kann. So arbeitet beispielsweise ein Passivinfrarotsensor.
[0023] Weiter beispielhaft kann die Sensoreinrichtung insbesondere dazu eingerichtet sein,
eine Laufzeit, insbesondere direkt oder indirekt, eine Intensität und/oder eine Dopplerverschiebung
eines Messsignals zu messen.
[0024] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der die Sensoreinrichtung einen
Time-of-Flight-Sensor umfasst. Als Time-of-Flight-Sensor oder kurz ToF-Sensor wird
ein solcher Sensor bezeichnet, der ein Sender- und ein nicht notwendigerweise separates
Empfängerelement, insbesondere in einer gemeinsamen Sensoreinheit, aufweist, wobei
das Senderelement zum Aussenden eines Taststrahls und das Empfängerelement zum Detektieren
des Taststrahls nach einer Reflexion an einem Objekt eingerichtet sind, wobei anhand
der Laufzeit des Taststrahls eine Entfernung von der Sensoreinrichtung zu dem Objekt
ermittelbar ist. ToF-Sensoren sind besonders kompakt und kostengünstig und ermöglichen
eine besonders präzise Überwachung des Bewegungsbereichs.
[0025] Zum Beispiel kann es ausreichen, lediglich einen Time-of-Flight-Sensor oder nur wenige
Time-of-Flight-Sensoren zu installieren. Insbesondere müssen bei einem Time-of-Flight-Sensor
vorteilhafterweise keine beabstandeten Sender- und Empfängerelemente am Flügel vorgesehen
werden, wie es beispielsweise bei Lichtschranken der Fall ist. Zudem müssen keine
zusätzlichen Bauteile vorgesehen werden, wie etwa bei Reflexlichtschranken, bei denen
ein Reflektor installiert und eingestellt werden muss.
[0026] Der Time-of-Flight-Sensor kann vorteilhaft im Innenbereich montiert werden. Somit
ist die Sensoreinrichtung gegen Wettereinflüsse geschützt. Der Time-of-Flight-Sensor
ermöglicht es ferner auf einfache Weise, unterschiedliche Fenstergrößen mit ein und
demselben Sensor abzusichern. Insbesondere ist keine mechanische Längenanpassung erforderlich,
wie etwa bei Schaltleisten. Ein Time-of-Flight-Sensor kann zudem sehr platzsparend
aufgebaut sein und angeordnet werden. Außerdem weist ein solcher keine mechanisch
bewegten Teile auf, wie beispielsweise ein Laserscanner. Hierdurch ist der Time-of-Flight-Sensor
unempfindlich und langlebig.
[0027] Es können beispielsweise auch mehrere Sensoreinrichtungen vorgesehen sein, beispielsweise
zur Überwachung von unterschiedlichen Schließkanten und/oder unterschiedlichen Bereichen
von Schließkanten.
[0028] Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die automatische Fenster- oder Türanlage
einen Klappflügel und/oder bildet insbesondere ein Klappflügelfenster. Insbesondere
kann es sich bei dem Flügel um einen Klappauswärtsflügel und/oder einen Klappeinwärtsflügel
handeln. Grundsätzlich kann es sich bei dem Flügel aber beispielsweise auch um einen
Dreh- und/oder Kippflügel und/oder um ein Parallelausstellfenster handeln.
[0029] Insbesondere um zu vermeiden, dass die Sensoreinrichtung im Außenbereich montiert
werden muss, ist es z.B. bei einem Klappauswärtsflügel und einem angestrebten Schutz
vor Eingriff von außen vorteilhaft, die Sensoreinrichtung auf dem Flügel mitfahrend
zu montieren. Die Sensoreinrichtung kann vorteilhaft im Innenbereich und/oder an einer
Innenseite des Flügels montiert werden. Hierdurch ist die Sensoreinrichtung gegen
Wettereinflüsse und gegen eine Manipulation von außen geschützt.
[0030] Die Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft anhand der schematischen Zeichnungen
erläutert.
- Fig. 1
- zeigt eine erfindungsgemäße Fensteranlage mit einem Klappflü-gelfenster.
- Fig. 2
- zeigt eine erfindungsgemäße Teilungsvorrichtung.
- Fig. 3
- zeigt eine erfindungsgemäße Vereinigungsvorrichtung.
- Fig. 4 bis 8
- zeigen weitere Ausführungsformen von erfindungsgemäßen, au-tomatischen Fensteranlagen.
[0031] Die in Fig. 1 schematisch angedeutete Fensteranlage 10 umfasst einen Flügel 12, der
hier in diesem Ausführungsbeispiel als Klappflügel ausgebildet ist. Der Flügel 12
ist relativ zu einem Rahmen 14, nämlich einem Blendrahmen, beweglich angeordnet und
über eine Antriebseinrichtung 16 zu einer automatischen Bewegung angetrieben. Die
Antriebseinrichtung 16 ist rahm enseitig angeordnet und mit dem Flügel 12 über einen
sogenannten Flügelbock 17 gekoppelt.
[0032] Beim automatischen Schließen des Flügels 12 gilt es, Hindernisse wie Gegenstände
und/oder Personen, insbesondere Körperteile von Personen, im Bewegungsbereich des
Flügels 12 zu detektieren, um automatisiert die Schließbewegung des Flügels 12 stoppen
zu können. Es ist daher eine Schließkantenüberwachung vorgesehen, nämlich mit einer
Überwachung einer Hauptschließkante 18 und von zwei hieran anschließenden Nebenschließkanten
19.
[0033] Zu diesem Zweck ist eine Sensoreinrichtung 20 vorgesehen, die im Flügelbock 17 integriert
ist. Es sind Messsignalstrahlen 22 eingezeichnet, die umlaufend um den Flügel 12 ausgerichtet
sind, nämlich sowohl entlang der Hauptschließkante 18 als auch entlang der beiden
hieran anschließenden Nebenschließkanten 19 verlaufen. An zwei gegenüberliegenden
Enden der Hauptschließkante 18 ist jeweils ein Umlenkelement 24 für die Messsignalstrahlen
22 vorgesehen. Bei den Umlenkelementen 24 handelt es sich um Spiegel. In den Flügelbock
17 ist ferner eine Teilungsvorrichtung zum Teilen des Messsignalstrahls 22 in Teilstrahlen
und/oder eine Vereinigungsvorrichtung zum Vereinigen von Teilstrahlen eines Messsignalstrahls
22 zu einem vereinigten Strahl integriert, sodass mittels einer einzigen Sensorvorrichtung
20 die Schließkanten 18, 19 des Flügels 12 überwachbar sind. Bei den in Fig. 1 dargestellten
Messsignalstrahlen 22 handelt es sich somit um Teilstrahlen des Messsignals, die durch
Teilung erzeugt werden und/oder vereinigt werden.
[0034] Eine beispielhafte Teilungsvorrichtung 26 ist in Fig. 2 illustriert. Zudem ist eine
Quelle 28 eines Messsignals angedeutet, wobei das Messsignal in Form eines Strahls
30 ausgehend von der Quelle 28 in Richtung der Teilungsvorrichtung 26 ausgerichtet
ist. Bei der Quelle 28 handelt es sich um ein Senderelement einer Sensoreinrichtung,
nämlich der Sensoreinrichtung 20 der Fig. 1, zur Aussendung eines Taststrahls. Bei
der Quelle 28 kann es sich alternativ aber auch um ein Körperteil einer Person handeln,
die Wärmestrahlung aussendet, welche das Messsignal bildet.
[0035] Die Teilungsvorrichtung 26 ist derart ausgebildet und angeordnet, dass der Strahl
30 in zwei Teilstrahlen 32 geteilt wird. Die Teilstrahlen 32 sind in diesem Beispiel
in entgegengesetzten Richtungen ausgerichtet und verlaufen dabei im Wesentlichen parallel.
[0036] Bei dem Messsignal handelt es sich um Licht und die Teilungsvorrichtung 26 ist als
Spiegelanordnung und/oder als Prisma ausgebildet.
[0037] Eine beispielhafte Vereinigungsvorrichtung 34 ist in Fig. 3 illustriert. Zudem ist
eine Senke 36 eines Messsignals angedeutet, wobei das Messsignal in Form eines Strahls
30 ausgehend von der Vereinigungsvorrichtung 34 in Richtung der Senke 36 ausgerichtet
ist. Bei der Senke 36 handelt es sich um ein Empfängerelement einer Sensoreinrichtung,
nämlich der Sensoreinrichtung 20 der Fig. 1.
[0038] Zudem sind zwei Teilstrahlen 32 angedeutet, die in Richtung der Vereinigungsvorrichtung
34 ausgerichtet sind und durch diese zu dem Strahl 30 vereinigt werden, sodass letztlich
das Messsignal der zwei Teilstrahlen 32 auf die Senke 36 geführt ist. Die Teilstrahlen
32 sind in entgegengesetzten Richtungen ausgerichtet und verlaufen dabei im Wesentlichen
parallel.
[0039] Bei dem Messsignal handelt es sich um Licht und die Vereinigungsvorrichtung 34 ist
als Spiegelanordnung und/oder als Prisma ausgebildet.
[0040] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel sind die Teilungsvorrichtung 26 der Fig. 2
und die Vereinigungsvorrichtung 34 der Fig. 3 durch ein und dieselbe Vorrichtung gebildet,
nämlich durch ein und dieselbe Spiegelanordnung und/oder ein und dasselbe Prisma.
Die Quelle 28 der Fig. 2 und die Senke 36 der Fig. 3 bilden ein Senderelement und
ein Empfängerelement der Sensoreinrichtung 20 und sind in einer gemeinsamen Sensoreinheit
angeordnet. Im Rahmen dieser Ausführungsform zeigen die Figuren 2 und 3 somit letztlich
dieselben Vorrichtungen, wobei lediglich die Richtungen der Strahlen 30, 32 umgekehrt
sind. Es wird zunächst ein Taststrahl 30 des Messsignals vom Senderelement, nämlich
der Quelle 28, ausgesendet und auf die Vorrichtung 26, 34 geführt, welche den Taststrahl
30 in Teilstrahlen 32 aufteilt. Die Teilstrahlen 32 erstrecken sich über unterschiedliche
Bewegungsbereiche des Flügels 12. Wenn ein Hindernis in einen der Teilstrahlen 32
gerät, wird das Messsignal reflektiert und gelangt zurück zu der Vorrichtung 26, 34.
Diese führt das reflektierte Messsignal, welches einen Teilstrahl 32 gemäß Fig. 3
bildet, zu dem Empfängerelement, nämlich der Senke 36, welches die Reflexion des Taststrahls
als Messsignal detektiert. Dabei ist es unerheblich, dass in dieser Situation nicht
auch der zweite Teilstrahl 32 aktiv ist. Vielmehr ist es ausreichend, wenn in einem
der zwei unterschiedlichen Bewegungsbereiche ein Hindernis detektiert wird.
[0041] Alternativ können aber beispielsweise auch wenigstens ein Senderelement und wenigstens
ein Empfängerelement der Sensoreinrichtung entfernt voneinander angeordnet sein. So
ist es beispielsweise in Fig. 4 illustriert. Bei dieser Fensteranlage 10 sind zwei
Senderelemente 38 zur Aussendung von Messsignalstrahlen 22, nämlich Taststrahlen,
vorgesehen. Es ist ein einziges Empfängerelement 40 vorgesehen, wobei die Messsignalstrahlen
22 als Teilstrahlen durch eine Vereinigungsvorrichtung 34 vereinigt und zu dem Empfängerelement
40 geführt sind. Die Messsignalstrahlen 22 werden auf ihrem jeweiligen Weg vom Senderelement
38 zur Vereinigungsvorrichtung 34 bzw. dem Empfängerelement 40 durch ein Umlenkelement
24 umgelenkt, insbesondere von einer Nebenschließkante 19 zu einer Hauptschließkante
18.
[0042] Es versteht sich, dass die hier dargestellte Anordnung von Senderelementen 38 und
Empfängerelement 40 alternativ auch umgekehrt ausgebildet sein kann, d. h. an Position
38 sind Empfängerelemente und an Position 40 ein Senderelement vorgesehen, wobei an
Position 34 eine Teilungsvorrichtung angeordnet ist.
[0043] In Fig. 5 ist eine Ausführungsform einer Fensteranlage 10 illustriert, bei der zwei
Elemente 42 an gegenüberliegenden Enden der Hauptschließkante 18 vorgesehen sind,
welche jeweils ein oder mehrere Senderelemente, wenigstens ein Empfängerelement sowie
eine Teilungs- und/oder Vereinigungsvorrichtung umfassen, wie sie beispielsweise in
den Fig. 2 und 3 illustriert ist.
[0044] In Fig. 6 ist eine Ausführungsform einer Fensteranlage 10 illustriert, die derjenigen
der Fig. 1 ähnelt. Im Unterschied zu dieser ist in Fig. 6 die gesamte Sensoranordnung
rahmenseitig angeordnet. Dabei ist eine Sensoreinrichtung 20, welche ein Senderelement
und ein Empfängerelement in einer gemeinsamen Sensoreinheit umfasst, in eine ortsfeste
Antriebseinrichtung 16 integriert angeordnet. Ebenfalls integriert in diese Antriebseinrichtung
16 ist eine kombinierte Teilungs- und Vereinigungsvorrichtung 26, 34 vorgesehen. Die
Messsignalstrahlen 22 sind umlaufend um das Fenster ausgerichtet, wobei auch hier
zwei Umlenkeinrichtungen 24 für die Um lenkung der Messsignalstrahlen 22 zwischen
Hauptschließkante 18 und Nebenschließkanten 19 vorgesehen sind.
[0045] Es versteht sich, dass eine Antriebseinrichtung grundsätzlich auch alternativ zu
den hier dargestellten Ausführungsformen flügelseitig montiert sein kann und dann
mit einer rahmenseitigen Kopplungseinrichtung zur Kraftübertragung gekoppelt ist,
wobei die Kopplungseinrichtung an der Position angeordnet sein kann, an der die Antriebseinrichtung
16 vorgesehen ist. Die Sensoreinrichtung 20 und die Teilungs- und/oder Vereinigungsvorrichtung
26, 34 sind dann integriert in der Kopplungseinrichtung angeordnet.
[0046] In Fig. 7 ist eine weitere Ausführungsform einer Fensteranlage 10 illustriert, wobei
die Sensoranordnung derjenigen der Fig. 4 ähnelt, jedoch rahmenseitig angeordnet ist.
Die Senderelemente 38 sind beabstandet vom Empfängerelement 40 angeordnet, wobei die
von den Senderelementen 38 ausgesendeten Taststrahlen bzw. Messsignalstrahlen 22 durch
Umlenkelemente 24 zwischen den Schließkanten umgelenkt werden.
[0047] Schließlich ähnelt bei der in Fig. 8 gezeigten Ausführungsform der Fensteranlage
10 die Sensoranordnung derjenigen der Fig. 5, ist aber rahmenseitig angeordnet.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 10
- Fensteranlage
- 12
- Flügel
- 14
- Rahmen
- 16
- Antriebseinrichtung
- 17
- Flügelbock
- 18
- Hauptschließkante
- 19
- Nebenschließkante
- 20
- Sensoreinrichtung
- 22
- Messsignalstrahl
- 24
- Umlenkelement
- 26
- Teilungsvorrichtung
- 28
- Quelle
- 30
- Strahl
- 32
- Teilstrahl
- 34
- Vereinigungsvorrichtung
- 36
- Senke
- 38
- Senderelement
- 40
- Empfängerelement
- 42
- Element
1. Automatische Fenster- oder Türanlage (10) mit
einem durch eine Antriebseinrichtung (16) angetriebenen Flügel (12), und einer Sensoreinrichtung
(20) zur berührungslosen Überwachung eines Bewegungsbereichs des Flügels (12) auf
Hindernisse wie Personen oder Gegenstände,
wobei die Sensoreinrichtung (20) wenigstens ein Empfängerelement (36, 40) zur Detektion
eines Messsignals aufweist,
gekennzeichnet durch
eine Teilungsvorrichtung (26) zum Teilen eines Messsignalstrahls (22, 30) in Teilstrahlen
(32) und/oder eine Vereinigungsvorrichtung (34) zum Vereinigen von Teilstrahlen (32)
eines Messsignalstrahls (22) zu einem vereinigten Strahl (30).
2. Automatische Fenster- oder Türanlage (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sensoreinrichtung (20) an dem Flügel (12) mitfahrend, beispielsweise an einem
Flügelbock (17), oder ortsfest, beispielsweise an einem Rahmen (14) für den Flügel
(12), einer Fassade, einer Pfosten-Riegelkonstruktion oder an einer ortsfesten Antriebseinrichtung
(16), angeordnet ist.
3. Automatische Fenster- oder Türanlage (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Teilungsvorrichtung (26) und/oder die Vereinigungsvorrichtung (34) derart ausgebildet
und/oder angeordnet ist, dass mittels der Teilstrahlen (32) verschiedene Teilbereiche
des Bewegungsbereichs überwachbar sind.
4. Automatische Fenster- oder Türanlage (10) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Teilungsvorrichtung (26) und/oder die Vereinigungsvorrichtung (34) derart ausgebildet
und/oder angeordnet ist, dass die Teilstrahlen (32) zumindest im Wesentlichen in entgegengesetzten
Richtungen ausgerichtet sind und/oder
dass wenigstens einer der Teilstrahlen (32) zumindest im Wesentlichen senkrecht zu dem
zu teilenden bzw. dem vereinigten Messignalstrahl (22) ausgerichtet ist.
5. Automatische Fenster- oder Türanlage (10) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Teilungsvorrichtung (26) dazu ausgebildet ist, dass der Messsignalstrahl (22,
30) in zwei Teilstrahlen (32) aufgeteilt wird und/oder dass die Vereinigungsvorrichtung
(34) derart ausgebildet und/oder angeordnet ist, dass zwei Teilstrahlen (32) zu einem
vereinigten Strahl (30) vereinigt werden.
6. Automatische Fenster- oder Türanlage (10) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Umlenkelement (24), insbesondere ein Spiegel, vorgesehen ist, mittels
dessen ein Messsignalstrahl (22) zwischen verschiedenen zu überwachenden Bereichen
oder Teilbereichen, insbesondere zwischen unterschiedlichen Schließkanten (18, 19),
umlenkbar ist.
7. Automatische Fenster- oder Türanlage (10) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Teilungsvorrichtung (26) und/oder die Vereinigungsvorrichtung (34) durch ein
halbdurchlässiges, optisches Bauteil, einen Lichtleiter, ein Prisma, ein Gitter, eine
Spiegelanordnung und/oder durch eine Mechanik gebildet ist.
8. Automatische Fenster- oder Türanlage (10) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sensoreinrichtung (20) zur Überwachung mindestens einer Schließkante, insbesondere
einer Hauptschließkante (18) und/oder wenigstens einer Nebenschließkante (19), des
Flügels (12) ausgebildet ist.
9. Automatische Fenster- oder Türanlage (10) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sensoreinrichtung (20) mindestens ein zur Aussendung eines Taststrahls ausgebildetes
Senderelement (28, 38) aufweist, wobei das Empfängerelement (36, 40) zur Detektion
des Taststrahls und/oder eines reflektierten Taststrahls ausgebildet ist.
10. Automatische Fenster- oder Türanlage (10) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Senderelement (28, 38) und das Empfängerelement (36, 40) gemeinsam in einer Sensoreinheit
(20) angeordnet sind.
11. Automatische Fenster- oder Türanlage (10) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Senderelement (28, 38) so angeordnet und ausgerichtet ist, dass der Taststrahl
und/oder wenigstens einer der Teilstrahlen (32), insbesondere beide Teilstrahlen (32),
nahe und/oder entlang einer Schließkante (18, 19) verläuft.
12. Automatische Fenster- oder Türanlage (10) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Teilungsvorrichtung (26) derart ausgebildet und/oder angeordnet ist, dass der
Strahl (30) eines Senderelements (28, 38) der Sensoreinrichtung (20) aufgeteilt wird
und/oder
dass die Vereinigungsvorrichtung (34) derart ausgebildet und/oder angeordnet ist, dass
der vereinigte Strahl (30) zu einem Empfängerelement (36, 40) der Sensoreinrichtung
(20) geführt wird.
13. Automatische Fenster- oder Türanlage (10) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sensoreinrichtung (20)
einen lichtbasierten Sensor, zum Beispiel Laser- und/oder Infrarotsensor, insbesondere
Aktivinfrarotsensor oder Passivinfrarotsensor, und/oder einen schallbasierten Sensor,
zum Beispiel einen Schallgeber und/oder einen Ultraschallsensor, und/oder
einen auf elektromagnetischen Wellen basierenden Sensor, zum Beispiel eine Antenne,
umfasst.
14. Automatische Fenster- oder Türanlage (10) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sensoreinrichtung (20) dazu eingerichtet ist, eine Laufzeit, insbesondere direkt
oder indirekt, eine Intensität und/oder eine Dopplerverschiebung eines Messsignals
zu messen.
15. Automatische Fenster- oder Türanlage (10) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sensoreinrichtung (20) einen Time-of-Flight-Sensor umfasst.
16. Automatische Fenster- oder Türanlage (10) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die automatische Fenster- oder Türanlage (10) ein Dreh- und/oder ein Kipp- und/oder
ein Klappflügelfenster und/oder ein Parallelausstellfenster umfasst.