[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spinnvorrichtung, insbesondere Rotorspinnvorrichtung
oder Luftspinnvorrichtung, mit einer Vielzahl vorzugsweise autarker Arbeitsstellen,
welche jeweils eine Spinnstelle zum Herstellen eines Fadens und eine Spulstelle zum
Aufwickeln des Fadens auf einer Kreuzspule aufweisen, wobei die Spulstelle einen Hülsenhalter
zur Aufnahme einer Hülse, eine Spulwalze zum Antreiben der Hülse bzw. der Kreuzspule
und eine Changiervorrichtung zum Verlegen des Fadens auf der Kreuzspule umfasst und
die Spinnstelle mehrere Einzelantriebe und/oder die Spulstelle zumindest für die Spulwalze
und die Changiervorrichtung jeweils einen Einzelantrieb aufweisen, sowie ein Verfahren
zum Anspinnen eines Fadens in einer vorzugsweise autark arbeitenden Arbeitsstelle
einer Spinnvorrichtung mit einem Vorlagefaden, der mit einer Handhabungseinrichtung
der Spinnstelle zum Anspinnen eines Fadens zugeführt wird und wobei der angesponnene
Faden einer leeren Hülse übergeben wird.
[0002] Aus der
DE 10 2007 056 561 A1 ist eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine bekannt, welche eine Vielzahl gleichartiger,
weitestgehend autarker Arbeitsstellen und Offenend-Spinnvorrichtungen zum Herstellen
von Garnen, deren Garnparameter individuell einstellbar sind, sowie ein entlang der
Arbeitsstellen verfahrbares, mit einer Hilfsfadenliefereinrichtung ausgestattetes
Serviceaggregat aufweist, das einen nach einem Kreuzspulen-Leerhülsenwechsel zum Anspinnen
der Arbeitsstelle benötigten Hilfsfaden bereitstellt. Dabei ist vorgesehen, dass die
Hilfsfadenliefereinrichtung des Serviceaggregats dazu ausgebildet ist, mindestens
zwei Vorratsspulen mit verschiedenen Fäden aufzunehmen und dass einer dieser Fäden
von der Hilfsfadenliefereinrichtung als Hilfsfaden bereitstellbar ist.
[0003] Nachteilig ist es hierbei, dass die Fäden der Vorausspulen an die zu verspinnenden
Fäden angepasst sein müssen. Sollen auf der Textilmaschine andere Fäden verarbeitet
werden, so müssen auch die Vorratsspulen ausgetauscht werden. Außerdem ist stets darauf
zu achten, dass sich eine ausreichende Länge des Fadens auf den Vorratsspulen befindet,
um den Anspinnvorgang durchführen zu können. Leere, fast leere oder falsche Vorratsspulen
müssen ausgetauscht werden. Dies ist wartungsintensiv und kann fehlerbehaftet sein.
Insbesondere bei modernen Spinnmaschinen, bei denen mehrere unterschiedliche Fäden
gesponnen werden können, müssen in dem Serviceaggregat viele verschiedene Hilfsfäden
vorgehalten werden, um alle Spinnstellen anspinnen zu können.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, die oben genannten Nachteile zu
beheben und einen für die jeweilige Arbeitsstelle passenden Anspinnfaden zur Verfügung
zu stellen.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Spinnvorrichtung und ein Verfahren zum Anspinnen
eines Fadens in einer Arbeitsstelle einer Spinnvorrichtung mit den Merkmalen der unabhängigen
Patentansprüche.
[0006] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spinnvorrichtung, insbesondere eine Rotorspinnvorrichtung
oder eine Luftspinnvorrichtung, mit einer Vielzahl vorzugsweise autarker Arbeitsstellen,
welche jeweils eine Spinnstelle zum Herstellen eines Fadens und eine Spulstelle zum
Aufwickeln des Fadens auf einer Kreuzspule aufweisen. Die Spulstelle umfasst einen
Hülsenhalter zur Aufnahme einer Hülse bzw. der Kreuzspule, eine Spulwalze zum Antreiben
der Hülse bzw. der Kreuzspule und eine Changiervorrichtung zum Verlegen des Fadens
auf der Hülse bzw. der Kreuzspule. Die Spinnstelle und/oder die Spulstelle weisen
mehrere Einzelantriebe auf, wobei an der Spulstelle zumindest für die Spulwalze und
die Changiervorrichtung jeweils ein Einzelantrieb vorgesehen ist.
[0007] Bei der Rotorspinnmaschine wird ein Faserband in einzelne Fasern aufgelöst und einem
sich schnell drehenden Spinnrotor zugeführt. Die Rotorspinnmaschine weist vorzugsweise
jeweils einen Einzelantrieb für eine Speisevorrichtung von Fasermaterial aus einem
Faserband in die Arbeitsstelle, für eine Auflösewalze zum Auflösen des Fasermaterials,
für den Spinnrotor zum Herstellen eines Fadens und/oder für eine Abzugseinrichtung
zum Abziehen des Fadens aus dem Spinnrotor auf. In dem Spinnrotor werden die Fasern
gesammelt und als Faden wieder abgezogen. Das Abziehen erfolgt mit Abzugswalzen der
Abzugseinrichtung, welche den Faden mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit fördern.
Danach wird der Faden der Changiervorrichtung zugeführt und vor der sich drehenden
Hülse bzw. Kreuzspule hin und her geführt und auf diese aufgewickelt. Um den Spinnvorgang
beginnen zu können, wird ein Anspinnfaden bzw. Vorlagefaden in den sich drehenden
Spinnrotor gehalten und zusammen mit den sich daran ansammelnden Fasern aus dem Spinnrotor
gezogen.
[0008] Bei einer Luftspinnmaschine wird ein Faserband in einem Streckwerk verstreckt und
das hierdurch erzielte dünne Faserbändchen durch eine Luftspinndüse geführt. In der
Luftspinndüse werden die Fasern durch einen Luftwirbel verdreht und bilden damit einen
Faden. Dieser Faden wird ähnlich wie beim Rotorspinnen mit Abzugswalzen abgezogen
und mithilfe der Changiervorrichtung auf eine Hülse bzw. auf eine Kreuzspule kreuzweise
aufgewickelt. Zum Anspinnen wird ein Anspinnfaden in oder durch die Luftspinndüse
eingeführt. Die in dem Streckwerk verstreckten Fasern werden mit dem Anspinnfaden
verbunden und gemeinsam durch die Luftspinndüse gefördert und abgezogen.
[0009] Der Spinnvorrichtung ist eine mit einem zum Anspinnen des Fadens geeigneten Vorlagefadeneinrichtung
zugeordnet. Damit ist es möglich den Anspinnvorgang durchzuführen, ohne dass ein auf
der Spule befindlicher Faden verwendet wird. Insbesondere, wenn nur eine leere Hülse
an der Arbeitsstelle vorhanden ist, ist eine entsprechende Vorlagefadeneinrichtung
erforderlich.
[0010] Die Erfindung schlägt vor, dass jeder Arbeitsstelle zumindest eine Vorlagefadeneinrichtung
mit einem zum Anspinnen des Fadens auf eine leere Hülse geeigneten Vorlagefaden stationär
zugeordnet ist, wobei der Vorlagefaden unabhängig von dem gesponnenen Faden gespeichert
ist.
[0011] Wenn jede Arbeitsstelle zumindest eine Vorlagefadeneinrichtung mit einem entsprechenden
Vorlagefaden aufweist, kann jede Arbeitsstelle, ohne dass sie auf eine mobile Servicevorrichtung
warten muss, den Anspinnvorgang auf eine leere Hülse beginnen. In diesem Fall ist
der Vorlagefaden an jeder Arbeitsstelle vorhanden und kann in den Spinnrotor oder
die Luftspinndüse eingeführt werden. Zusätzlich kann eine Vorlagefadeneinrichtung
in einer Servicevorrichtung, die entlang der Spinnvorrichtung patrouilliert, angeordnet
sein und wird bei Bedarf der Arbeitsstelle zum Anspinnen oder zum Auffüllen der Vorlagefadeneinrichtung
zugestellt.
[0012] Es kann auch ausreichend sein, dass eine Vorlagefadeneinrichtung für zwei benachbarte
Arbeitsstellen vorgesehen ist. In diesem Falle ist es möglich, dass die Vorlagefadeneinrichtung
beispielsweise zentral zwischen zwei benachbarten Arbeitsstellen positioniert ist
und damit beide Arbeitsstellen mit einem Vorlagefaden bedienen kann.
[0013] Der Vorlagefaden ist in der Vorlagefadeneinrichtung unabhängig von dem gesponnenen
Faden gespeichert. Die Vorlagefadeneinrichtung entspricht damit nicht einem herkömmlichen
Fadenspeicher, welcher zum Längenausgleich zwischen Fadenproduktion und Aufspulung
in vielen Spinnvorrichtungen vorgesehen ist, sondern stellt eine eigenständige Einrichtung
dar, in welcher ein der Vorlagefaden gespeichert wird, der insbesondere zum Anspinnen
auf eine leere Hülse verwendet wird, wenn kein Faden zum Anspinnen von der Kreuzspule
vorhanden ist.
[0014] Der Vorlagefaden ist unabhängig von dem gesponnenen Faden gespeichert. Dies bedeutet,
dass während der normalen Fadenproduktion der Faden nicht durch den Fadenspeicher
läuft. Der Fadenspeicher wird damit nicht ständig befüllt und wieder entleert, sondern
er wird nur eingesetzt, wenn ein Faden angesponnen wird, insbesondere, wenn das Anspinnen
auf eine Hülse ohne Fadenbewicklung erfolgen soll.
[0015] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Vorlagefadeneinrichtung einen Fadenspeicher
zum Aufbewahren eines Vorlagefadens mit einer Länge für mindestens einen, vorzugsweise
mindestens drei Anspinnversuche aufweist. Der Fadenspeicher ist damit in der Lage
zumindest einen Anspinnversuch durchzuführen. Um die Arbeitsstelle auch für den Fall,
dass der erste Anspinnversuch misslingt, weiter autark betreiben zu können, ist es
besonders vorteilhaft, wenn die Länge des Vorlagefadens mehrere Anspinnversuche ermöglicht.
Erst nach dem Aufbrauchen des Vorlagefadens ist es wieder erforderlich, dass der Fadenspeicher
mit einem weiteren Vorlagefaden aufgefüllt wird. Dieses Auffüllen kann beispielsweise
mit einer mobilen Servicevorrichtung erfolgen, welche entlang der Spinnvorrichtung
patrouilliert und feststellt, wenn der Fadenspeicher nicht mehr ausreichend gefüllt
ist. In diesem Falle kann die Servicevorrichtung den stationären Fadenspeicher an
der Arbeitsstelle beispielsweise von einer mitgeführten Hilfsspule aus neu befüllen,
indem der Faden von der Hilfsspule abgewickelt und in den Fadenspeicher eingeführt
bzw. auf diesem aufgewickelt wird.
[0016] Auch ist es von Vorteil, wenn der Fadenspeicher eine Hilfsspule oder ein Trommelspeicher
ist. Eine besonders einfache Ausführung des Fadenspeichers ist eine Hilfsspule, auf
welcher der Vorlagefaden aufgewickelt ist und bei Bedarf zum Anspinnen abgewickelt
wird. Die Hilfsspule kann dabei mit einem Antrieb versehen sein, mit welchem sie drehbar
ist, um den Faden, welcher beispielsweise von der mobilen Servicevorrichtung geliefert
wird, aufzunehmen. Es kann allerdings auch die mobile Servicevorrichtung eine Einrichtung
aufweisen, mit welcher die Hilfsspule gedreht werden kann, damit sie den Vorlagefaden
übernehmen kann. Um ein störungsfreies Abwickeln des Vorlagefadens zu ermöglichen,
ist es dabei vorteilhaft, wenn der Vorlagefaden kreuzweise auf der Hilfsspule aufgewickelt
wird. Hierfür kann eine entsprechende Changiervorrichtung vorgesehen sein, welche
entweder an jeder Vorlagefadeneinrichtung angeordnet ist, oder von der mobilen Servicevorrichtung
aus zugestellt wird. Ein Trommelspeicher kann ebenfalls vorgesehen sein, um den Vorlagefaden
aufzunehmen. Diese aufwändigere Einrichtung ist dabei in der Lage den Vorlagefaden
so aufzunehmen, dass er störungsfrei wieder abgewickelt werden kann. Ein Trommelspeicher
ist in der Regel selbst angetrieben und bewirkt eine parallele oder kreuzweise Verlegung
des darauf aufgewickelten Vorlagefadens.
[0017] Um den Anspinnvorgang automatisch durchführen zu können, sodass keine Bedienperson
oder keine Servicevorrichtung erforderlich ist, ist vorzugsweise an jeder Arbeitsstelle
eine Handhabungseinrichtung zum Anspinnen des Fadens mit dem Vorlagefaden und zum
Übergeben des angesponnenen Fadens an die leere Hülse vorhanden. Die Arbeitsstelle
ist somit auch in dieser Hinsicht autark, also nicht auf eine mobile Servicevorrichtung
oder eine Bedienperson zum Anspinnen angewiesen.
[0018] Um einen Teil des angesponnenen Fadens nicht auf die Hülse bzw. Kreuzspule aufspulen
zu müssen, sondern unmittelbar an der Arbeitsstelle entsorgen zu können, ist vorteilhafterweise
eine Absaugeinrichtung zum Absaugen eines Teils des angesponnenen Fadens an jeder
Arbeitsstelle vorgesehen. Damit ist es möglich, dass das Fadenstück, welches den Ansetzer
enthält, über die Absaugeinrichtung abgesaugt und entsorgt wird. Dies ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn der Anspinnfaden und der neu zu spinnende Faden nicht identisch
sind oder der Ansetzer nicht den vorgegebenen Qualitätskriterien entspricht, also
beispielsweise im Vergleich zum restlichen Faden zu dick oder zu dünn ist.
[0019] Durch die bevorzugte Spinnvorrichtung ist es nun möglich, dass jede Arbeitsstelle
selbstständig einen neuen Faden anspinnen kann, und zwar auch dann, wenn zuvor ein
Spulenwechsel stattgefunden hat und nur eine leere Hülse und keine begonnene Kreuzspule
vorhanden ist, von welcher der Anspinnfaden verwendet werden könnte.
[0020] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Arbeitsstelle eine Vorbereitungseinrichtung
zur Vorbereitung des Vorlagefadens für einen nächsten Anspinnvorgang, insbesondere
zur Vorbereitung eines Endes des Vorlagefadens, zugeordnet ist. Durch die Vorbereitungseinrichtung
kann der Vorlagefaden in einen Zustand versetzt werden, in welchem er sich optimal
für den nächsten Anspinnvorgang eignet und den neugesponnenen Faden ergreifen und
aus dem Spinnrotor bzw. durch die Luftspinndüse hindurchziehen kann.
[0021] Ebenso ist es vorteilhaft, wenn jeder Arbeitsstelle eine Positioniereinrichtung zur
Bereitstellung des Vorlagefadens für einen Anspinnvorgang zugeordnet ist. Die Positioniereinrichtung
positioniert den Vorlagefaden bzw. das Ende des Vorlagefadens an einer Stelle der
Arbeitsstelle, an welcher der Vorlagefaden von einer Handhabungseinrichtung, welche
der Arbeitsstelle zugeordnete ist, erreichbar ist. Von dort wird der Vorlagefaden
von dieser Handhabungseinrichtung aufgenommen und der Spinnstelle zum Anspinnen zugeführt.
[0022] Auch ist es äußert vorteilhaft, wenn die Spinnstelle Einzelantriebe für eine Speisewalze,
eine Auflösewalze, einen Spinnrotor, eine Abzugswalze und/oder ein Streckwerk aufweist.
Die Spinnstelle kann damit autark arbeiten. Dies bedeutet, dass sie unabhängig von
anderen Arbeitsstellen einen Faden spinnen kann. Insbesondere beim Anspinnen eines
Fadens sind unterschiedliche Drehzahlen der einzelnen Bauelemente der Spinnstelle
erforderlich, um einen erfolgreichen Ansetzer schaffen zu können. Dies ist mit einer
autarken Spinnstelle, an welcher die Drehzahlen der entsprechenden Bauelemente individuell
eingestellt werden können, besonders gut durchführbar.
[0023] In einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist der Spinnvorrichtung
eine verfahrbare Servicevorrichtung zugeordnet, welche eine Kontrolleinrichtung zum
Kontrollieren des Füllstands des Fadenspeichers aufweist. Die Kontrolleinrichtung
kann somit feststellen, ob der stationäre Fadenspeicher an der Spinnvorrichtung eine
ausreichende Fadenlänge gespeichert hat, um eine vorbestimmte Anzahl von Anspinnversuchen
durchführen zu können. Vorteilhaft ist es auch, wenn die Servicevorrichtung einen
Fadenvorratsspeicher, beispielsweise eine Hilfsspule, zum Auffüllen des stationären
Fadenspeichers mit einem Vorlagefaden aufweist. Wenn somit ein Bedarf an zusätzlichem
Anspinnfaden vorhanden ist, kann die Servicevorrichtung den stationären Fadenspeicher
aus diesem Fadenvorratsspeicher, welcher eine größere Fadenlänge aufweist als der
stationäre Fadenspeicher, wieder auffüllen. Zusätzlich oder alternativ ist es auch
möglich, dass der Faden des Fadenvorratsspeichers zum Anspinnen eines Fadens an der
Spinnvorrichtung verwendet wird. Die verfahrbare Servicevorrichtung führt eine größere
Menge bzw. Länge eines Vorlagefadens mit und kann damit den Fadenspeicher wieder auffüllen,
sodass die Arbeitsstelle wieder autark arbeiten kann. Dieses Auffüllen des Fadenspeichers
kann zu Zeiten erfolgen, an welchen der Fadenspeicher nicht benötigt wird, d.h. während
des Bildens der Kreuzspule, während welcher ein Anspinnfaden von der Kreuzspule vorhanden
ist.
[0024] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Anspinnen eines Fadens in einer Arbeitsstelle
einer Spinnvorrichtung mit einem Vorlagefaden wird der Vorlagefaden von einer Vorlagefadeneinrichtung
bereitgestellt. Der Vorlagefaden wird mit einer Handhabungseinrichtung der Spinnstelle
zum Anspinnen eines Fadens zugeführt und der angesponnene Faden einer leeren Hülse
oder einer Kreuzspule übergeben.
[0025] Die Handhabungseinrichtung ist vorzugsweise an der Arbeitsstelle angeordnet, sodass
diese autark arbeiten kann. Das erfindungsgemäße Verfahren kann aber auch durchgeführt
werden, wenn die Handhabungseinrichtung an einer verfahrbaren Servicevorrichtung angeordnet
ist und der Arbeitsstelle, an welcher ein Anspinnvorgang durchgeführt werden soll,
zugestellt wird.
[0026] Erfindungsgemäß ist es, wenn der Vorlagefaden unabhängig von dem gesponnenen Faden
in einer stationär der Arbeitsstelle zugeordneten Vorlagefadeneinrichtung gespeichert
wird. Die Vorlagefadeneinrichtung kann dabei an jeder einzelnen Arbeitsstelle angeordnet
sein. Sie kann aber auch so an der Spinnvorrichtung positioniert sein, dass sie für
mehrere Arbeitsstellen nutzbar ist. Der Vorlagefaden wird dabei entweder für eine
einzelne Arbeitsstelle zur Verfügung gestellt oder auch für benachbarte Arbeitsstellen.
Das Anspinnen eines Fadens auf eine leere Hülse kann damit unabhängig von dem Vorhandensein
einer Bedienperson oder einer mobilen Servicevorrichtung an der Arbeitsstelle erfolgen.
Ein autarkes Arbeiten der Arbeitsstelle ohne Wartezeiten ist damit möglich. Der Wirkungsgrad
der Arbeitsstelle kann damit deutlich erhöht werden.
[0027] Besonders vorteilhaft ist es, wenn in der Vorlagefadeneinrichtung ein Vorlagefaden
mit einer Länge für mindestens einen, vorzugsweise mindestens drei Anspinnversuche
gespeichert wird. Es ist damit möglich, dass mindestens ein Anspinnversuch, vorzugsweise
mehrere Anspinnversuche durchgeführt werden können, bevor die Vorlagefadeneinrichtung
wieder mit einem Vorlagefaden aufgefüllt werden muss.
[0028] Vorteile bringt es zudem mit sich, wenn jeder Arbeitsstelle eine Handhabungseinrichtung
zugeordnet ist, mit welcher der Vorlagefaden zum Anspinnen des Fadens in die Spinnstelle
eingeführt wird und der angesponnene Faden an die leere Hülse übergeben wird. Die
Handhabungseinrichtung, die jeder Arbeitsstelle zugeordnet ist, kann entweder an jeder
einzelnen Arbeitsstelle angeordnet sein oder so positioniert sein, dass sie mehrere
Arbeitsstellen erreichen kann. Die Handhabungseinrichtung ermöglicht dabei ein selbstständiges
Anspinnen an jeder Arbeitsstelle, die sie erreichen kann. Der in der Vorlagefadeneinrichtung
gespeicherte Vorlagefaden kann damit für den Anspinnvorgang verwendet werden.
[0029] Vorteilhaft ist es, wenn ein Teil des angesponnenen Fadens in einer jeder Arbeitsstelle
zugeordneten Absaugeinrichtung abgesaugt wird. Um den angesponnenen Faden so handhaben
zu können, dass er aus der ständig produzierenden Spinnstelle abgezogen und gleichzeitig
auf der leeren Hülse angelegt und aufgewunden werden kann, ist eine entsprechende
Absaugeinrichtung vorteilhaft. Der ständig produzierte Faden wird vorzugsweise so
lange in der Absaugeinrichtung abgesaugt, bis die Arbeiten zum Aufspulen des Fadens
auf die leere Hülse abgeschlossen sind und die normale Changierung des Fadens zum
Aufspulen auf eine Kreuzspule begonnen haben.
[0030] Vorteilhaft ist es zudem, wenn mit einer jeder Arbeitsstelle zugeordneten Vorbereitungseinrichtung
der Vorlagefaden für einen nächsten Anspinnvorgang vorbereitet wird. Für einen guten
Anspinnerfolg ist es wichtig, dass der Faden zum Anspinnen, hier der Vorlagefaden,
ein Fadenende aufweist, welches besonders gut geeignet ist, um die Fasern des zugeführten
Faserbandes optimal einbinden und den neuen Faden abziehen zu können. Eine Vorbereitung
des Fadenendes, beispielsweise durch Ausdünnen oder Aufrauen kann vorteilhaft sein.
Durch die Vorbereitung des Vorlagefadens wird dieser wieder in einen Zustand gebracht,
in dem es optimal für den nächsten Anspinnvorgang geeignet ist.
[0031] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Vorbereitung des Endes des Vorlagefadens
für den nächsten Anspinnvorgang mechanisch, pneumatisch, elektrisch und/oder chemisch
durchgeführt wird. Dabei kann der Vorlagefaden beispielsweise mittels Scheren geschnitten
und/oder mittels Bürsten vorbereitet und gereinigt werden. Auch Luftstöße oder Luftwirbel
können geeignet sein, um den Vorlagefaden vorzubereiten. Elektrisch kann der Vorlagefaden
beispielsweise dadurch vorbereitet werden, dass das Ende des Vorlagefadens thermisch
gereinigt wird. Auch durch chemische Substanzen, welche die Verunreinigungen entfernen,
kann das Ende des Vorlagefadens für den nächsten Anspinnvorgang geeignet vorbereitet
werden. Auch ist es von Vorteil, wenn die Oberflächenstruktur des Vorlagefadens abhängig
von dem anzuspinnenden Faden verändert wird. Die Oberflächenstruktur kann besonderen
Einfluss auf den Anspinnerfolg nehmen. Eine mehr oder weniger grobe oder raue oder
haarige Oberflächenstruktur kann sich besser eignen, um die Fasern des neu gesponnenen
Fadens an den Vorlagefaden anbinden zu können, als eine besonders glatte Oberflächenstruktur.
Je nach anzuspinnendem Faden, können allerdings bestimmte Oberflächenstrukturen mehr
oder weniger vorteilhaft sein.
[0032] Auch ist es von Vorteil, wenn der Vorlagefaden mit einer Positioniereinrichtung,
welche jeder Arbeitsstelle zugeordnet ist, für einen Anspinnvorgang positioniert wird.
Der Vorlagefaden kann dabei durch die Positioniereinrichtung in einer Position gehalten
werden, in welcher er von einer Handhabungseinrichtung der Arbeitsstelle einfach ergriffen
und zum Ansetzen eines neuen Fadens verwendet werden kann. Die Positioniereinrichtung
kann dabei vorsehen, dass eine bestimmte Länge des Vorlagefadens über einen vorgegebenen
Klemmpunkt hinausragt, um eine korrekte Länge des Vorlagefadens zum Anspinnen zur
Verfügung zu stellen. Die Handhabungseinrichtung muss in diesem Fall die Länge des
Vorlagefadens nicht mehr korrigieren, um einen Anspinnerfolg erzielen zu können.
[0033] Auch ist es äußert vorteilhaft, wenn eine Speisewalze, eine Auflösewalze, ein Spinnrotor,
eine Abzugswalze und/oder ein Streckwerk jeder Spinnstelle mit Einzelantrieben angetrieben
werden. Vorteilhafterweise hat die Spinnstelle mehrere Einzelantriebe und/oder die
Spulstelle zumindest für die Spulwalze und die Changiervorrichtung jeweils einen Einzelantrieb.
Je nach Art der Spinnstelle können die Einzelantriebe unterschiedlich sein. So kann
bei einer Rotorspinnmaschine ein Einzelantrieb für die Speisewalze, die Auflösewalze,
den Rotorantrieb und die Abzugswalzen vorgesehen sein. Bei einer Luftspinnvorrichtung
können Einzelantriebe beispielsweise für das Streckwerk und die Abzugswalzen vorgesehen
sein. Je mehr dieser Elemente mit einem Einzelantrieb ausgestattet sind, desto autarker
kann die Arbeitsstelle arbeiten.
[0034] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn mit einer entlang der Spinnvorrichtung verfahrbaren
Servicevorrichtung der Füllstand des Fadenspeichers kontrolliert wird und/oder der
Fadenspeicher mit einem Vorlagefaden aufgefüllt wird. Nachdem der Fadenspeicher eine
begrenzte Menge des Vorlagefadens aufnimmt, muss überprüft werden, ob der Fadenspeicher
ausreichend für den oder die nächsten Anspinnvorgänge gefüllt ist. Dies kann vorteilhafterweise
durch die Servicevorrichtung erfolgen, welche entlang der Spinnvorrichtung patrouilliert.
Vorzugsweise signalisiert die Servicevorrichtung nicht nur, wenn der Fadenspeicher
ergänzt werden muss, sondern ist auch in der Lage, insbesondere, wenn die in dem Fadenspeicher
gespeicherte Länge des Vorlagefadens nicht mehr für eine vorbestimmte Anzahl von Anspinnversuchen
ausreicht, den Fadenspeicher wieder aufzufüllen. Hierzu ist es vorteilhaft, wenn die
Servicevorrichtung beispielsweise eine Hilfsspule mit einer großen Menge des Vorlagefadens
mit sich führt und bei Bedarf in den lokalen Fadenspeicher umspult. Alternativ kann
die Servicevorrichtung auch mehrere vorbewickelte Fadenspeicher mitführen und den
leeren, lokalen Fadenspeicher gegen einen der mitgeführten, vorbewickelten Fadenspeicher
austauschen.
[0035] Besonders vorteilhaft ist es auch, wenn der Fadenspeicher, insbesondere für den Fall,
dass die darin gespeicherte Länge des Vorlagefadens nicht mehr für eine vorbestimmte
Anzahl von Anspinnversuchen ausreicht, mit einem Vorlagefaden aus der Spinnstelle
oder von der Kreuzspule aufgefüllt wird. Dabei wird der in der Spinnstelle neu gesponnene
Faden in den Fadenspeicher umgeleitet und dort der Fadenspeicher mit dem neu gesponnenen
Faden solange bewickelt, bis eine Länge vorhanden ist, welche für eine vorbestimmte
Anzahl von Anspinnversuchen ausreicht. Alternativ wird ein bereits gesponnener Faden
von der Kreuzspule der Arbeitsstelle, insbesondere vor ihrem Auswechseln gegen eine
neue Hülse, abgewickelt und in dem Fadenspeicher gespeichert. Durch dieses Umspulen
des Fadens von der Kreuzspule auf den Fadenspeicher wird dieser wieder mit ausreichend
Faden gefüllt, welcher als Vorlagefaden für Anspinnversuche zur Verfügung steht. Auch
ist es möglich, dass Vorlagefaden aus einem Fadenvorratsspeicher, beispielsweise einer
Hilfsspule, der verfahrbaren Servicevorrichtung übernommen wird und entweder direkt
angesponnen wird oder damit erst der Fadenspeicher aufgefüllt und danach angesponnen
wird.
[0036] Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn nach dem Anspinnen eines neuen Fadens in
der Spinnstelle der stationäre Fadenspeicher und/oder der Fadenvorratsspeicher wieder
aufgefüllt wird. Damit stehen der Fadenspeicher und/oder der Fadenvorratsspeicher
für das nächste Anspinnen bzw. Auffüllen des Fadenspeichers wieder zur Verfügung.
[0037] Die Spinnvorrichtung kann alternativ zumindest eine Vorlagefadeneinrichtung mit einem
zum Anspinnen des Fadens geeigneten Vorlagefaden aufweisen.
[0038] Damit nicht für jeden anzuspinnenden Faden eine eigene Vorlagenspule an jeder Arbeitsstelle
vorgehalten werden muss bzw. nicht der Füllstand jeder Vorlagespule überwacht werden
muss, schlägt die Erfindung vor, dass der Vorlagefaden ein für mehrere Anspinnvorgänge
wiederverwendbares Anspinnorgan ist. Während bei der Verwendung eines herkömmlichen
Anspinnfadens dieser Anspinnfaden entweder auf die Kreuzspule aufgewickelt wird oder
über die Absaugung abgesaugt wird, kann das wiederverwendbare Anspinnorgan mehrfach
zum Anspinnen verwendet werden. Es entsteht damit kein oder zumindest nur wenig Verbrauch
des Anspinnorgans. Auch wenn ein Verbrauch des Anspinnorgans vorhanden ist, so ist
dieser doch so gering, dass das Anspinnorgan für eine große Anzahl von Anspinnversuchen
verwendbar ist. Das Anspinnorgan kann beispielsweise in einer Spule bereitgehalten
werden, welche eine Länge von beispielsweise 1 bis 10 Meter des Anspinnorgans aufnimmt.
Durch den sehr geringen Verbrauch ist diese Länge dann für sehr viele Anspinnversuche
ausreichend. Das Bevorraten einer großen Spule, auf weicher ein herkömmlicher Anspinnfaden
aufgewickelt ist, ist dadurch nicht erforderlich. Es genügt, dass das Anspinnorgan
an der Arbeitsstelle vorhanden ist und in den Spinnrotor oder die Luftspinndüse eingeführt
werden kann. Anschließend wird das Anspinnorgan wieder, zusammen mit dem neu gebildeten
Faden, aus dem Spinnrotor oder der Luftspinndüse herausgezogen und danach wieder von
dem neu gebildeten Faden getrennt. Der neu gebildete Faden kann nun der Hülse bzw.
Kreuzspule zugeführt werden. Das wiederverwendbare Anspinnorgan steht damit für einen
nächsten Anspinnvorgang zur Verfügung.
[0039] Vorzugsweise ist an jeder Arbeitsstelle und/oder in einer Servicevorrichtung das
für mehrere Anspinnvorgänge wiederverwendbare Anspinnorgan angeordnet. Wenn das wiederverwendbare
Anspinnorgan an jeder Arbeitsstelle angeordnet ist, kann damit jede Arbeitsstelle,
ohne dass sie auf eine mobile Servicevorrichtung warten muss, den Anspinnvorgang auf
eine leere Hülse beginnen. In diesem Fall ist der Vorlagefaden an jeder Arbeitsstelle
vorhanden und kann in den Spinnrotor oder die Luftspinndüse eingeführt werden. Zusätzlich
oder alternativ ist das wiederverwendbare Anspinnorgan in einer Servicevorrichtung,
die entlang der Spinnvorrichtung patrouilliert, angeordnet und wird bei Bedarf der
Arbeitsstelle zum Anspinnen zugestellt.
[0040] Vorteilhafterweise hat die Spinnstelle mehrere Einzelantriebe und/oder die Spulstelle
zumindest für die Spulwalze und die Changiervorrichtung jeweils einen Einzelantrieb.
Je nach Art der Spinnstelle können die Einzelantriebe unterschiedlich sein. So kann
bei einer Rotorspinnmaschine ein Einzelantrieb für die Speisewalze, die Auflösewalze,
den Rotorantrieb und die Abzugswalzen vorgesehen sein. Bei einer Luftspinnvorrichtung
können Einzelantriebe, beispielsweise für das Streckwerk und die Abzugswalzen, vorgesehen
sein. Je mehr dieser Elemente mit einem Einzelantrieb ausgestattet sind, desto autarker
kann die Arbeitsstelle arbeiten.
[0041] Um den Anspinnvorgang automatisch durchführen zu können, so dass keine Bedienperson
oder keine Servicevorrichtung erforderlich ist, ist vorzugsweise an jeder Arbeitsstelle
eine Handhabungseinrichtung zum Anspinnen des Fadens mit dem Vorlagefaden und zum
Übergeben des angesponnenen Fadens an die leere Hülse vorhanden. Die Arbeitsstelle
ist somit auch in dieser Hinsicht autark, also nicht auf eine mobile Servicevorrichtung
oder eine Bedienperson zum Anspinnen angewiesen.
[0042] Um einen Teil des angesponnenen Fadens nicht auf die Hülse bzw. Kreuzspule aufspulen
zu müssen, sondern unmittelbar an der Arbeitsstelle entsorgen zu können, ist vorteilhafterweise
eine Absaugeinrichtung zum Absaugen eines Teils des angesponnenen Fadens an jeder
Arbeitsstelle vorgesehen. Damit ist es möglich, dass das Fadenstück, welches die Ansätze
enthält, über die Absaugeinrichtung abgesaugt und entsorgt wird. Dies ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn der Anspinnfaden und der neu zu spinnende Faden nicht identisch
sind oder der Ansetzer nicht den vorgegebenen Qualitätskriterien entspricht, also
beispielsweise im Vergleich zum restlichen Faden zu dick oder zu dünn ist.
[0043] Durch die bevorzugte Spinnvorrichtung ist es nun möglich, dass jede Arbeitsstelle
selbstständig einen neuen Faden anspinnen kann, und zwar auch dann, wenn zuvor ein
Spulenwechsel stattgefunden hat und nur eine leere Hülse und keine begonnene Kreuzspule
vorhanden ist, von welcher der Anspinnfaden verwendet werden könnte.
[0044] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Arbeitsstelle eine Vorbereitungseinrichtung
zur Vorbereitung des Anspinnorgans für einen nächsten Anspinnvorgang, insbesondere
zur Reinigung und/oder zur Abtrennung eines Endes des Anspinnorgans, zugeordnet ist.
Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Abtrennen des neu gebildeten Fadens
von dem Anspinnorgan Reste des Fadens an dem Anspinnorgan hinterlässt. Durch die Vorbereitungseinrichtung
kann das Anspinnorgan in einen Zustand zurückversetzt werden, in welchem es sich optimal
für den nächsten Anspinnvorgang eignet und den neu gesponnenen Faden ergreifen und
aus dem Spinnrotor bzw. durch die Luftspinndüse hindurchziehen kann.
[0045] Bei einem Verfahren zum Anspinnen eines Fadens in einer Arbeitsstelle einer Spinnvorrichtung
mit einem Vorlagefaden wird der Vorlagefaden von einer Vorlagefadeneinrichtung bereitgestellt.
Der Vorlagefaden wird mit einer Handhabungseinrichtung der Spinnstelle zum Anspinnen
eines Fadens zugeführt und der angesponnene Faden einer leeren Hülse oder einer Kreuzspule
übergeben. Die Vorlagefadeneinrichtung und/oder die Handhabungseinrichtung sind vorzugsweise
an der Arbeitsstelle angeordnet, so dass diese autark arbeiten kann. Das erfindungsgemäße
Verfahren kann aber auch durchgeführt werden, wenn die Vorlagefadeneinrichtung und/oder
die Handhabungseinrichtung an einer verfahrbaren Servicevorrichtung angeordnet ist
und der Arbeitsstelle, an welcher ein Anspinnvorgang durchgeführt werden soll, zugestellt
wird. Erfindungsgemäß ist es bereits allein dann, wenn als Vorlagefaden ein für mehrere
Anspinnvorgänge wiederverwendbares Anspinnorgan verwendet wird. Dieses wiederverwendbare
Anspinnorgan wird nicht verbraucht, wie ein herkömmlicher Anspinnfaden. Dementsprechend
ist es auch nicht erforderlich, eine Spule mit einem passenden Anspinnfaden vorrätig
zu halten. Das Anspinnorgan wird mehrfach verwendet. Nach einem Anspinnvorgang wird
es vorzugsweise an der Arbeitsstelle, aber möglicherweise auch an der verfahrbaren
Servicevorrichtung bereitgehalten, um für den nächsten Anspinnvorgang zur Verfügung
zu stehen. Das Anspinnorgan ist vorzugsweise universell einsetzbar, d. h. für verschiedene
Arten von Garnen zum Ansetzen geeignet. Nachdem es nicht auf die Hülse bzw. Kreuzspule
aufgewickelt wird, muss es nicht der Qualität des gesponnenen Fadens entsprechen.
Es muss lediglich dafür geeignet sein, den neu gesponnen Faden aus dem Spinnrotor
oder durch die Luftspinndüse abzuziehen.
[0046] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Anspinnorgan nach dem Ansetzen von dem neu
gesponnenen, angesetzten Faden getrennt wird. Der neue, angesponnene Faden wird auf
die Hülse bzw. Kreuzspule aufgewickelt oder durch eine Absaugeinrichtung abgesaugt
und das Anspinnorgan steht für den nächsten Anspinnvorgang wieder zur Verfügung.
[0047] Vorteilhaft ist es auch, wenn das Anspinnorgan nach der Trennung von dem angesetzten
Faden zur Wiederverwendung vorbereitet, insbesondere gereinigt, wird. Durch die Vorbereitung
bzw. Reinigung des Anspinnorgans wird dieses wieder in einen Zustand gebracht, in
dem es optimal für den nächsten Anspinnvorgang geeignet ist. Dabei werden, insbesondere
noch von dem vorherigen Anspinnvorgang, anhaftende Fasern oder Fadenreste des neu
gesponnenen Fadens von dem Anspinnorgan entfernt.
[0048] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Vorbereitung des Endes des Anspinnorgans
für den nächsten Anspinnvorgang mechanisch, pneumatisch, elektrisch und/oder chemisch
durchgeführt wird. Dabei kann das Anspinnorgan beispielsweise mittels Bürsten vorbereitet
und gereinigt werden. Auch Luftstöße oder Luftwirbel können geeignet sein, um das
Anspinnorgan vorzubereiten. Elektrisch kann das Anspinnorgan beispielsweise dadurch
vorbereitet werden, dass die Verunreinigungen thermisch gereinigt werden oder Bestandteile
des Anspinnorgans, beispielsweise Filamente, mit einem elektrischen Antrieb in eine
Reinigungsbewegung versetzt werden. Auch durch chemische Substanzen, welche die Verunreinigungen
entfernen, kann das Ende des Anspinnorgans für den nächsten Anspinnvorgang geeignet
vorbereitet werden. Es ist auch möglich, dass das Ende des Anspinnorgans vor dem nächsten
Anspinnvorgang, beispielsweise mechanisch von dem restlichen Anspinnorgan abgetrennt,
beispielsweise abgeschnitten oder abgebrochen, wird. Hierdurch wird ein neues Ende
des Anspinnorgans für den nächsten Anspinnvorgang zur Verfügung gestellt. Es ist dabei
ausreichend, dass nur ein kurzes Stück des Anspinnorgans abgetrennt wird. Das beispielsweise
auf einer Spule aufgewickelte Anspinnorgan ist damit für eine große Anzahl von Anspinnversuchen
verwendbar bis es aufgebraucht ist. Dann kann es durch eine Spule mit einem neuen
Anspinnorgan ausgetauscht werden.
[0049] Auch ist es von Vorteil, wenn die Oberflächenstruktur des Anspinnorgans abhängig
von dem anzuspinnenden Faden verändert wird. Die Oberflächenstruktur kann besonderen
Einfluss auf den Anspinnerfolg nehmen. Eine mehr oder weniger grobe oder raue Oberflächenstruktur
kann sich besser eignen, um die Fasern des neu gesponnenen Fadens an das Anspinnorgan
anbinden zu können, als eine besonders glatte Oberflächenstruktur. Je nach anzuspinnendem
Faden, können allerdings bestimmte Oberflächenstrukturen mehr oder weniger vorteilhaft
sein.
[0050] Ein erfindungsgemäßer Vorlagefaden zum Anspinnen eines Fadens in einer Arbeitsstelle
einer Spinnvorrichtung ist ein für mehrere Anspinnvorgänge wiederverwendbares Anspinnorgan.
Das wiederverwendbare Anspinnorgan ist anders als bekannte Anspinnfäden kein Verbrauchsgegenstand,
sondern kann, gegebenenfalls nach einer entsprechenden Wiederaufbereitung, wiederholt
zum Ansetzen eines neuen Fadens in der Spinnvorrichtung verwendet werden. Das Anspinnorgan
unterliegt allenfalls einem geringen Verbrauch. Eine Vorlagespule mit vielen hundert
Metern Faden ist zum Wiederanspinnen eines neuen Fadens nicht erforderlich. Das Anspinnorgan
kann einem Faden ähnlich sein, kann aber auch eine andere Konsistenz haben. Wesentlich
ist, dass es flexibel ist, so dass es in den Spinnrotor oder die Luftspinndüse eingeführt
werden kann und den Fasern des neuen Fadens gestattet, sich an das Anspinnorgan anzuheften,
so dass der neue Faden aus dem Spinnrotor oder der Luftspinndüse abgezogen werden
kann.
[0051] Ebenso ist es vorteilhaft, wenn das Anspinnorgan eine Festigkeit aufweist, welche
höher ist als der zu spinnende Faden, für welchen das Anspinnorgan vorbestimmt ist.
Damit wird sichergestellt, dass das Anspinnorgan stabiler als der neu zu spinnende
Faden ist und damit bei zu hoher Beanspruchung zuerst der Faden reißt und nicht das
Anspinnorgan. Damit wird das Anspinnorgan vor einem Bruch geschützt und kann lange,
insbesondere für eine große Anzahl von Ansetzversuchen, verwendet werden.
[0052] Besondere Vorteile bringt es mit sich, wenn das Anspinnorgan ein Filament, insbesondere
ein Multifilament, ist. Das Filament bzw. Multifilament ist stabil und widerstandsfähig.
Es kann beispielsweise aus Aramid, Kohlefasern, Polyethylen, HPPE, Polyamid, Polyester
oder Polypropylen bestehen und kann auch ausgerüstet werden, um bestimmte Oberflächeneigenschaften
zu erhalten. Auch kann es beispielsweise gedreht oder gezwirnt sein, um die Eigenschaften
zum Anspinnen zu verbessern.
[0053] Vorteilhaft ist es zudem, wenn das Anspinnorgan eine raue Oberflächenstruktur zum
Anhaften von Fasern des Fadens an dem Anspinnorgan aufweist. Diese raue Oberflächenstruktur
kann beispielsweise durch eine Bearbeitung der Oberfläche des Anspinnorgans erzeugt
werden. An der rauen Oberflächenstruktur des Anspinnorgans ist die Haftreibung der
Fasern des neu anzuspinnenden Fadens so groß, dass der Faden aus dem Spinnrotor oder
der Luftspinndüse zuverlässig abgezogen werden kann.
[0054] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Anspinnorgan eine glatte Oberflächenstruktur
zum Lösen von Fasern des Fadens von dem Anspinnorgan aufweist.
[0055] Im Gegensatz zum Abziehen des neu gesponnenen Fadens, bei welchem es wichtig ist,
dass sich die Fasern gut mit dem Anspinnorgan verbinden, ist es vorteilhaft, wenn
die Oberflächenstruktur des Anspinnorgans glatt ist, um das Anspinnorgan, insbesondere
von Fasern und Fadenresten, wieder reinigen zu können. Idealerweise ist das Anspinnorgan
derart ausgebildet, dass es unterschiedliche Oberflächenstrukturen annehmen kann.
Dabei haften Fasern bei der einen Oberflächenstruktur sehr leicht an dem Anspinnorgan,
um die Fasern und damit den neu gesponnenen Faden aus dem Spinnmittel, also dem Spinnrotor
oder der Luftspinndüse, abziehen zu können. Bei der anderen Oberflächenstruktur ist
die Oberfläche glatt, so dass Fasern nicht leicht an dem Anspinnorgan anhaften und
sich wieder leicht von diesem lösen können.
[0056] Auch ist es äußert vorteilhaft, wenn die Oberflächenstruktur des Anspinnorgans, insbesondere
mechanisch, pneumatisch, elektrisch und/oder chemisch, veränderbar ist. Damit kann
das Anspinnorgan an die spezifischen Gegebenheiten des anzuspinnenden Fadens angepasst
werden. Außerdem ist die Reinigung des Anspinnorgans damit besonders vorteilhaft durchzuführen.
[0057] Vorteilhaft ist es zudem, wenn die Oberflächenstruktur des Anspinnorgans abstehende
und/oder anliegende Enden von Fasern des Anspinnorgans aufweist. Abstehende Enden
von Fasern des Anspinnorgans schaffen eine raue Oberfläche, an welcher die Fasern
des anzuspinnenden Fadens gut anhaften. Anliegende Enden von Fasern des Anspinnorgans
erlauben eine glattere Oberfläche, welche leicht zu reinigen ist. Durch eine variable
Oberflächenstruktur, welche durch das mehr oder weniger Anliegen der Enden von Fasern
des Anspinnorgans an dem Anspinnorgan beeinflusst werden kann, ist das Anspinnorgan
in der Lage sowohl für das Anspinnen als auch für das Reinigen optimal angepasst zu
sein. Außerdem kann hierdurch das Anspinnorgan an das Anspinnen unterschiedlicher
neuer Fäden, welche sich, beispielsweise im Material oder in der Fadendicke, unterscheiden
können, besser angepasst sein.
[0058] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn eine Länge der abstehenden Fasern des Anspinnorgans
mechanisch, elektrisch und/oder chemisch veränderbar ist. Die Länge der abstehenden
Fasern nimmt wiederum Einfluss auf die Oberflächenrauigkeit des Anspinnorgans und
damit auf die Eigenschaften zum Anspinnen und zum Reinigen des Anspinnorgans. Abstehende
Faserenden können, beispielsweise durch eine mehr oder weniger starke Umwindung des
Anspinnorgans, in ihrer Länge verändert werden. Auch können sie durch chemische Zusätze
oder elektrische Aufladungen an das Anspinnorgan mehr oder weniger angelegt und dort
dauerhaft oder zeitlich befristet fixiert werden.
[0059] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Anspinnorgan hohl ist und Öffnungen aufweist,
aus denen Enden von Fasern des Anspinnorgans ragen. Dadurch, dass die Fasern mehr
oder weniger lang aus dem hohlen Anspinnorgan hinausragen, wird eine unterschiedliche
Oberfläche des Anspinnorgans erzeugt, welche an die unterschiedlichen anzuspinnenden
Fäden angepasst sein kann. Insbesondere bei einer Veränderbarkeit der Länge der Enden,
welche aus dem Anspinnorgan hinausragen, ist die Oberfläche des Anspinnorgans einerseits
besonders geeignet zum Anspinnen und andererseits besonders geeignet zum Reinigen.
[0060] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Enden von Fasern des Anspinnorgans in Art
eines Faserbartes von dem Anspinnorgan abstehen. Ein Faserbart kann besonders geeignet
sein um das Anspinnen zu erleichtern. Die Fasern des neu anzuspinnenden Fadens verbinden
sich dabei mit dem Faserbart und können so sehr einfach aus dem Spinnrotor oder der
Luftspinndüse abgezogen werden.
[0061] Die Spinnvorrichtung und das Verfahren sind gemäß der vorangegangenen Beschreibung
ausgebildet, wobei die genannten Merkmale einzeln oder in beliebiger Kombination vorhanden
sein können.
[0062] Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es zeigt:
- Figur 1
- eine Seitenansicht einer Spinnvorrichtung,
- Figur 2
- eine Vorlagefadeneinrichtung an einer Rotorspinnvorrichtung,
- Figur 3
- eine Vorlagefadeneinrichtung an einer Luftspinnvorrichtung,
- Figur 4
- eine Vorlagefadeneinrichtung mit einem Trommelspeicher an einer Rotorspinnvorrichtung,
- Figur 5
- eine Vorlagefadeneinrichtung an einer Rotorspinnvorrichtung mit einem Fadenvorratsspeicher
einer Servicevorrichtung,
- Figur 6
- eine weitere Vorlagefadeneinrichtung an einer Rotorspinnvorrichtung mit einem Fadenvorratsspeicher.
- Figur 7
- eine Seitenansicht einer Spinnvorrichtung,
- Figur 8a
- eine Vorlagefadeneinrichtung an einer Rotorspinnvorrichtung,
- Figur 8b
- eine Vorlagefadeneinrichtung an einer Luftspinnvorrichtung,
- Figur 9a
- ein Anspinnorgan als Multifilament,
- Figur 9b
- ein Anspinnorgan mit einem geflochtenen Multifilament,
- Figur 9c
- ein Anspinnorgan mit einer rauen Oberfläche,
- Figur 9d
- ein Anspinnorgan mit abstehenden Faserenden und
- Figur 10
- ein Anspinnorgan als Hohlkörper mit Filamenten.
[0063] Bei der nachfolgenden Beschreibung der dargestellten alternativen Ausführungsbeispiele
werden für Merkmale, die im Vergleich zu den anderen Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen
in ihrer Ausgestaltung und/oder Wirkweise gleich sind, dieselben Bezugszeichen oder
dieselben Darstellungen verwendet. Sofern nichts Abweichendes erläutert wird, entspricht
deren Ausgestaltung und/oder Wirkweise der Ausgestaltung und/oder Wirkweise der anderen
beschriebenen Merkmale.
[0064] In Figur 1 ist eine Seitenansicht einer Spinnvorrichtung 1 mit einer Vielzahl von
Arbeitsstellen 2 (als Arbeitsstellen 2a bis 2h bezeichnet) dargestellt. Aus Übersichtlichkeitsgründen
sind die meisten Bezugszeichen nur an den Arbeitsstellen 2a oder 2g gekennzeichnet.
Jede Arbeitsstelle 2 weist eine Spinnstelle 3 und eine Spulstelle 4 auf. In der Spinnstelle
3 wird ein Faden 5 hergestellt und in der Spulstelle 4 auf eine Kreuzspule 6 aufgewickelt.
Die Kreuzspule 6 befindet sich auf einer Hülse 7, welche in einem Hülsenhalter 8 gehalten
wird. Die Hülse 7 bzw. die Kreuzspule 6 werden mittels einer Spulwalze 9, auf welcher
die Kreuzspule 6 bzw. Hülse 7 aufliegt, gedreht. Der Faden 5 wird mit einer Changiervorrichtung
10, welche vor der Spulwalze 9 bzw. der Hülse 7 bzw. Kreuzspule 6 angeordnet ist,
hin und her bewegt und damit kreuzweise auf der Hülse 7 aufgewickelt.
[0065] In dem Ausführungsbeispiel der Figur 1 ist die Spinnstelle 3 als Arbeitsstelle einer
Rotorspinnvorrichtung skizziert. In die Spinnstelle 3 läuft aus einer Kanne 11 ein
Faserband 12 mithilfe einer sich drehenden Speisewalze 13 ein. Das Faserband 12 wird
durch eine Auflösewalze 14 in einzelne Fasern aufgelöst, welche durch einen Speisekanal
15 einem Spinnrotor 16 zugeführt werden. Aus dem Spinnrotor 16 wird der Faden 5 mittels
Abzugswalzen 17 abgezogen.
[0066] Die hier dargestellten Arbeitsstellen 2 arbeiten autark. Zumindest einige, vorzugsweise
alle Antriebe für die Speisewalze 13, die Auflösewalze 14, den Spinnrotor 16, die
Abzugswalze 17, die Spulwalze 9 und die Changiervorrichtung 10 weisen einen eigenen
Antrieb auf. Damit können die einzelnen Arbeitsstellen 2 individuell und unabhängig
voneinander arbeiten und sogar unterschiedliche Fäden 5 herstellen. Bei der hier dargestellten
Ausführung der Spinnvorrichtung 1 ist dennoch eine Servicevorrichtung 20 vorgesehen,
welche entlang der Spinnvorrichtung 1 gemäß Doppelpfeil hin und herfahren kann. Die
Servicevorrichtung 20 kann die einzelnen Arbeitsstellen 2 unterstützen, wenn sie einen
Fehler aufweisen, den sie nicht selbstständig beheben können. Häufig ist die Servicevorrichtung
20 auch dafür vorgesehen, dass eine Kreuzspule 6, welche ausreichend befüllt ist,
gegen eine leere Hülse 7 ausgewechselt wird.
[0067] An jeder Arbeitsstelle 2 ist eine Vorlagefadeneinrichtung 22 angeordnet. In der Vorlagefadeneinrichtung
22 ist ein Vorlagefaden 23 angeordnet. Außerdem ist der Vorlagefadeneinrichtung 22
eine Vorbereitungseinrichtung 24 zugeordnet, welche den Vorlagefaden 23 für einen
fehlerfreien Einsatz des Vorlagefadens 23 vorbereiten kann.
[0068] Das Anspinnen einer Rotorspinnvorrichtung geschieht üblicherweise dadurch, dass ein
Ende eines Fadens 5 in den sich drehenden Spinnrotor 16 eingeführt wird. In dem Spinnrotor
16 befinden sich Fasern aus dem Faserband 12, welche sich in einer Rille des Spinnrotor
16 ringförmig angesammelt haben. Das in den Spinnrotor 16 eingeführte Fadenende reißt
den Faserring auf, bindet dessen Fasern an sich an und wird zusammen mit diesen, einen
neuen Faden 5 bildenden Fasern aus dem Spinnrotor 16 wieder abgezogen. Üblicherweise
wird das Fadenende von der Kreuzspule 6 abgezogen und zum Ansetzen verwendet. Bei
einem Spulenwechsel befindet sich allerdings keine Kreuzspule 6 mehr im Hülsenhalter
8, sondern eine leere Hülse 7. Dementsprechend fehlt ein Fadenende zum Ansetzen eines
neuen Fadens 5. Erfindungsgemäß wird stattdessen jeder Arbeitsstelle 2 zumindest die
Vorlagefadeneinrichtung 22 mit dem zum Anspinnen des Fadens 5 auf eine leere Hülse
7 geeigneten Vorlagefaden 23 stationär zugeordnet, wobei der Vorlagefaden 23 unabhängig
von dem gesponnenen Faden 5 gespeichert ist.
[0069] Anhand der Arbeitsstellen 2a bis 2d werden verschiedene Arbeitsschritte beim Anspinnen
skizziert dargestellt. In jeder dieser Arbeitsstellen 2a bis 2d befindet sich keine
mit einem Faden befüllte Kreuzspule 6, sondern lediglich jeweils eine leere Hülse
7. An der Arbeitsstelle 2a befindet sich ein Greifarm 26 einer Handhabungseinrichtung
27 in seiner Ausgangsstellung. Die Vorlagefadeneinrichtung 22 weist einen Fadenspeicher
32 auf, welche in Form einer konischen Spule dargestellt ist. In diesem Fadenspeicher
32 befindet sich ein Vorlagefaden 23 mit einer Länge, welche für mindestens einen
Anspinnvorgang ausreicht. Der Vorlagefaden 23 befindet sich in Förderwalzen 33. Die
Förderwalzen 33 können den Vorlagefaden 23 von dem Fadenspeicher 32 abziehen, sodass
eine definierte Länge zum Anspinnen an der Spinnstelle 3 zur Verfügung steht. Das
Fadenende des Vorlagefadens 23 liegt im Bereich einer Vorbereitungseinrichtung 24.
Die Vorbereitungseinrichtung 24 kann bei Bedarf den Vorlagefaden 23 abschneiden und
ihn insbesondere vorbereiten für einen Anspinnvorgang.
[0070] An der Arbeitsstelle 2b schwenkt der Greifarm 26 von seiner Ausgangsstellung in einen
Bereich in der Nähe der Förderwalzen 32 und ergreift den Vorlagefaden 23. Die Förderwalzen
32 bilden in diesem Ausführungsbeispiel gleichzeitig eine Positioniereinrichtung 36,
in welcher der Vorlagefaden mit seinem Fadenende positioniert ist, so dass der Greifarm
26 den Vorlagefaden 23 definiert ergreifen kann.
[0071] An der Arbeitsstelle 2c ist dargestellt, wie der Greifarm 26 das Fadenende des Vorlagefadens
23 in die Spinnstelle 3 einführt. Das Fadenende des Vorlagefadens 23 wird dabei bis
in den Spinnrotor 16 eingeführt. Der Vorlagefaden 23 kann dabei zwischen den Abzugswalzen
17 eingelegt sein, um nach dem Anspinnen schnell aus dem Spinnrotor 16 abgezogen werden
zu können. Um den neuen Faden 5 später auf die Hülse 7 aufwickeln und ihn von dem
Vorlagefaden 23 trennen zu können, wird der Vorlagefaden 23 oder später der neue Faden
5 in einem Absaugrohr 25 angesaugt und zwischengespeichert.
[0072] Anschließend wird gemäß Arbeitsstelle 2d der neu gesponnene Faden 5 von dem Greifarm
26 der Handhabungseinrichtung 27 ergriffen und in den Bereich der Hülse 7 mit der
Spulwalze 9 und der Changiervorrichtung 10, beispielsweise mit einer Schwenkbewegung,
gebracht. Dort wird der Faden 5 von der Hülse 7 erfasst und zu einer Kreuzspule 6
aufgewickelt.
[0073] Die Verbindung zwischen dem Vorlagefaden 23 und dem neuen Faden 5 wird nach dem Einsaugen
des Fadens 5 in das Absaugrohr 25 getrennt. Vorzugsweise erfolgt dies durch ein Abschneiden
oder Abreißen des Fadens 5 von dem Vorlagefaden 23. Dies kann beispielsweise durch
eine Trennvorrichtung an der Arbeitsstelle 2 oder an dem Greifarm 26 erfolgen. Der
neue Faden 5 kann nun, wie bei den Arbeitsstellen 2e bis 2h dargestellt, auf die Kreuzspule
6 aufgewickelt werden.
[0074] Um den Vorlagefaden 23 für das nächste Anspinnen einsatzfähig zu machen, wird er
vorzugsweise durch die Vorbereitungseinrichtung 24 vorbereitet. Dies kann beispielsweise
mechanisch, zum Beispiel mit einer Schere oder mit Bürsten, oder pneumatisch mit einem
Luftstrahl oder elektrisch oder chemisch erfolgen. Wichtig dabei ist es, dass der
Vorlagefaden 23 ein Fadenende aufweist, mit welchem das nächste Anspinnen möglichst
fehlerfrei durchgeführt werden kann.
[0075] Bei der hier dargestellten Ausführung der Spinnvorrichtung 1 weist die Servicevorrichtung
20 neben anderen für die Tätigkeiten der Servicevorrichtung 20 nötigen Handhabungselementen
auch eine zusätzliche Vorlagefadeneinrichtung 22' auf. Die Vorlagefadeneinrichtung
22' dient als Reserve für den Fall, dass eine Arbeitsstelle 2 eine nicht funktionsfähige
Vorlagefadeneinrichtung 22 aufweist oder dass der Fadenspeicher 32 nicht eine ausreichende
Länge des Vorlagefadens 23 für einen oder mehrere Anspinnvorgänge aufweist. In diesem
Falle kann beispielsweise das Anspinnen eines neuen Fadens 5 auf eine leere Hülse
7 mithilfe der Servicevorrichtung 20 durchgeführt werden. Vorzugsweise ist aber vorgesehen,
dass die Servicevorrichtung 20 an der jeweiligen Arbeitsstelle 2 positioniert wird
und der Vorlagefaden 23 von einem Fadenvorratsspeicher, hier einer Hilfsspule 35,
auf den Fadenspeicher 32 umgespult wird. Danach weist der Fadenspeicher 32 wieder
eine ausreichende Länge des Vorlagefadens 23 auf, sodass die Arbeitsstelle 2 wieder
in der Lage ist, selbstständig einen Anspinnvorgang auf eine leere Hülse 7 durchzuführen.
Die Servicevorrichtung 20 oder die Arbeitsstelle 2 kann hierfür mit einem Sensor einer
Kontrolleinrichtung 42 ausgestattet sein, welcher die aktuelle Länge des Vorlagefadens
23 in dem Fadenspeicher 32 erfassen kann.
[0076] Es kann auch ausreichend sein, dass eine einzige Vorlagefadeneinrichtung 22 für zwei
benachbarte Arbeitsstellen 2 vorgesehen ist. Insbesondere wenn der Greifarm 26 so
ausgebildet ist, dass er beide benachbarte Arbeitsstellen 2 erreichen kann, ist es
ausreichend eine Vorlagefadeneinrichtung 22 für die beiden benachbarten Arbeitsstellen
2 zu haben. Vorzugsweise ist in diesem Falle die Vorlagefadeneinrichtung 22 zentral
zwischen zwei benachbarten Arbeitsstellen 2 positioniert und kann damit beide Arbeitsstellen
2 mit einem Vorlagefaden 23 bedienen.
[0077] In Figur 2 ist eine Vorlagefadeneinrichtung 22 an einer Rotorspinnvorrichtung gemäß
Figur 1 detaillierter dargestellt. Es ist daraus zu erkennen, dass der Vorlagefaden
23 von der Vorlagefadeneinrichtung 22 ausgehend in eine Rille 28 des Spinnrotors 16
eingeführt wird. Der Spinnrotor 16 ist mit einem Rotorantrieb 29 versehen und dreht
sich sehr schnell. In der Rille 28 erhält der Anspinnfaden 23 Kontakt mit einem darin
befindlichen Ring aus Fasern. Dieser Faserring wird beim schnellen Wiederherausziehen
des Vorlagefadens 23 gemäß Doppelpfeilrichtung aus der Rille 28 aufgerissen und aus
dem Spinnrotor 16 als Faden 5 herausbewegt. Dies erfolgt mittels hier nicht dargestellter
Abzugswalzen 17 oder einfach durch das Anhaften der Fasern an dem abziehenden Vorlagefaden
23. Der Faden 5 wird sodann in das Absaugrohr 25 eingeführt, welches sich im Bereich
der Vorlagefadeneinrichtung 22 befindet. Anschließend wird der Faden 5, wie in Figur
1 beschrieben, von dem Greifarm 26 mit einer Schwenkbewegung an die Hülse 7 übergeben.
[0078] Der in dem Fadenspeicher 32 gespeicherte Vorlagefaden 23 wird über eine Umlenkung
38 den Förderwalzen 33 zugeführt. Im Bereich der Förderwalzen 33 befindet sich die
Vorbereitungseinrichtung 24, mit welcher das Fadenende des Vorlagefadens 23 für den
nächsten Anspinnvorgang vorbereitet werden kann. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
weist der Fadenspeicher 32 einen Antrieb 37 auf. Mit dem Antrieb 37 kann der Fadenspeicher
32 in Drehung versetzt werden. Dies ermöglicht der Vorlagefadeneinrichtung 22' der
Servicevorrichtung 20 ein Umspulen des Vorlagefadens 23 von der Hilfsspule 35 auf
den Fadenspeicher 32. Der Vorlagefaden 23 kann damit in parallelen oder kreuzweisen
Windungen auf den Fadenspeicher 32 aufgewickelt werden. Damit ist sichergestellt,
dass beim erneuten Abwickeln des Vorlagefadens 23 von dem Fadenspeicher 32 der Vorlagefaden
23 nicht verheddert.
[0079] Figur 3 zeigt eine Vorlagefadeneinrichtung 22 an einer Luftspinnvorrichtung. Die
Spinnstelle 3 aus Figur 1 ist in diesem Fall nicht eine Rotorspinnvorrichtung, sondern
eine Luftspinnvorrichtung mit einer Luftspinndüse 30. Das Faserband 12 wird durch
ein Streckwerk 31 verstreckt und der Luftspinndüse 30 zugeführt. Zum Anspinnen eines
neuen Fadens 5 wird der Vorlagefaden 23 gemäß Doppelpfeilrichtung durch die Luftspinndüse
30 hindurchgeführt, kontaktiert das aus dem Streckwerk 31 auslaufende Faserband 12
und zieht es mit einer Rückwärtsbewegung durch die Luftspinndüse 30 hindurch, sodass
es in dem Absaugrohr 25 abgesaugt und von dort weiter zu einer Hülse 7 bewegt werden
kann.
[0080] Es ist nicht immer erforderlich, dass der Vorlagefaden 23 vollständig durch die Luftspinndüse
30 hindurchgeführt wird. Die Verbindung zwischen Faserband 12 und Vorlagefaden 23
kann auch innerhalb der Luftspinndüse 30 erfolgen.
[0081] Die Vorlagefadeneinrichtung 22 ist bei dieser Luftspinnvorrichtung ebenso aufgebaut
wie bei der Rotorspinnvorrichtung gemäß Figur 2.
[0082] In Figur 4 ist eine Vorlagefadeneinrichtung 22 mit einem als Trommelspeicher 40 ausgebildeten
Fadenspeicher 32 an einer Rotorspinnvorrichtung dargestellt.
[0083] Der Trommelspeicher 40 ist mit dem Antrieb 37 angetrieben und nimmt eine vorbestimmte
Länge des Vorlagefadens 23 auf. Bei Bedarf wird der Vorlagefaden 23 von dem Trommelspeicher
40 abgenommen und über die Umlenkung 38, wie bereits in den vorherigen Ausführungsbeispielen
beschrieben, der Spinnstelle 3, hier der Rotorspinnvorrichtung, zugeführt. In dem
Trommelspeicher 40 wird der Vorlagefaden 23 in parallelen Windungen aufgenommen, um
ohne Verheddern aus dem Trommelspeicher 40 abgezogen werden zu können.
[0084] Das Befüllen des Trommelspeichers 40 erfolgt nach dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
mit dem Faden 5, welcher von der Spinnstelle 3, hier der Rotorspinnvorrichtung, gesponnen
wurde. Der Faden 5 wird dabei aus dem Absaugrohr 25 und über eine Umlenkung 41 dem
Trommelspeicher 40 zugeführt. Sobald der Trommelspeicher 40 ausreichend mit dem Faden
5, welcher nunmehr als Vorlagefaden 23 zur Verfügung steht, befüllt wurde, wird der
Faden 5 mit einer hier nicht dargestellten Trennvorrichtung, welche beispielsweise
die Vorbereitungseinrichtung 24 sein kann, abgetrennt und kann mit dem weiteren Spinnvorgang
der Kreuzspule 6 zugeführt werden.
[0085] Alternativ ist es auch möglich, dass der Faden 5 nicht von der Rotorspinnvorrichtung
oder Luftspinnvorrichtung unmittelbar nach dem Spinnen dem Fadenspeicher 32 zugeführt
wird, sondern dass der Faden 5, welcher bereits auf der Kreuzspule 6 aufgewickelt
wurde, von dieser wieder abgewickelt wird und zur Füllung des Fadenspeichers 32 verwendet
wird. Der Faden 5 kann dabei ebenfalls über Umlenkungen und mit Handhabungseinrichtungen
dem Fadenspeicher 32, insbesondere dem Trommelspeicher 40, zugeführt werden und wird
entsprechend abgetrennt, sobald der Fadenspeicher 32 ausreichend befüllt ist. Danach
wird das der Kreuzspule 6 zugehörige Fadenende zum Wiederanspinnen in der Rotorspinnvorrichtung
verwendet oder es wird zusammen mit der Kreuzspule 6 aus der Arbeitsstelle 2 entfernt.
Die anstelle der entfernten Kreuzspule 6 eingesetzte leere Hülse 7 kann nunmehr wieder
mit einem Faden 5, welcher mit dem Vorlagefaden 23 angesponnen wurde, bewickelt werden.
[0086] Eine weitere Möglichkeit des Befüllens des Fadenspeichers 32 besteht, wie bereits
oben beschrieben, darin, dass der Fadenspeicher 32, insbesondere der Trommelspeicher
40, von der Hilfsspule 35 der Servicevorrichtung 20 befüllt wird. Auch in diesem Fall
wird der Trommelspeicher 40 mit parallelen Fadenlagen bewickelt. Sobald eine vorbestimmte,
ausreichende Fadenlänge auf dem Trommelspeicher 40 gespeichert ist, wird der Faden
zwischen Trommelspeicher 40 und Hilfsspule 35 abgetrennt. Die Servicevorrichtung 20
kann durch den großen Fadenvorrat der Hilfsspule 35 eine Vielzahl von Fadenspeicher
32 der einzelnen Arbeitsstellen 2 befüllen.
[0087] Figur 5 zeigt ähnlich der Figur 4 eine Vorlagefadeneinrichtung 22 an einer Arbeitsstelle
2 (Figur 1) einer Rotorspinnvorrichtung mit einem Spinnrotor 16 und einem Trommelspeicher
40 als Fadenspeicher 32. An der Arbeitsstelle 2 befindet sich eine nicht dargestellte
verfahrbare Servicevorrichtung 20 (Figur 1) mit einer Hilfsspule 35 als Fadenvorratsspeicher.
Der auf der Hilfsspule 35 gespeicherte Vorlagefaden 23 kann gemäß der gestrichelten
Linie den Trommelspeicher 40 mit Vorlagefaden 23 (in Pfeilrichtung) befüllen, wenn
dieser nicht mehr genügend Vorlagefaden 23 gespeichert hat, um die vorbestimmte Anzahl
von Anspinnvorgänge durchführen zu können. Der Trommelspeicher 40 wird hierbei mit
ausreichend Vorlagefaden 23 befüllt, um für die nächsten Anspinnvorgänge Vorlagefaden
23 gemäß durchgezogener Line in Pfeilrichtung der Spinnvorrichtung zuführen zu können.
Alternativ kann gemäß doppelpunktiert-gestrichelter Linie der Vorlagefaden 23 aber
auch direkt den Förderwalzen 33 und der Vorbereitungseinrichtung 24 in Pfeilrichtung
zugeführt werden. In diesem Falle dient der direkt von der Hilfsspule 35 kommende
Vorlagefaden 23 zum Anspinnen eines neuen Fadens 5 in den Spinnrotor 16.
[0088] In Figur 6 ist eine weitere Vorlagefadeneinrichtung 22 an einer Rotorspinnvorrichtung
mit einem Fadenvorratsspeicher bzw. einer Hilfsspule 35 dargestellt. Auch hier befindet
sich ebenso wie gemäß Figur 5 die verfahrbare Servicevorrichtung 20 vor der Arbeitsstelle
2 der Rotorspinnvorrichtung. Wie mit gestrichelter Linie dargestellt ist, wird der
Faden 5 von der in einem Hülsenhalter 8 gehaltenen Kreuzspule 6 abgewickelt und die
Hilfsspule 35 wird mit dem Faden 5 in Pfeilrichtung befüllt, damit die Hilfsspule
35 ausreichend Faden 5 aufweist, welcher als Vorlagefaden 23 den einzelnen Arbeitsstellen
2 bzw. Fadenspeicher 32 zur Verfügung gestellt werden kann.
[0089] Alternativ zu der Befüllung der Hilfsspule 35 mit Faden 5 ist mit durchgezogener
Linie Faden 5 dargestellt, welcher in Pfeilrichtung in den Fadenspeicher 32 geleitet
wird. Hierdurch ist es möglich, dass der Fadenspeicher 32 von der Kreuzspule 6, zum
Beispiel kurz bevor diese gegen eine neue Hülse 7 ausgewechselt wird, mit Faden 5
gefüllt wird, welcher als Vorlagefaden 23 zum Anspinnen eines neuen Fadens 5 in dem
Spinnrotor 16 verwendet werden kann. In diesem Falle ist immer sichergestellt, dass
in dem Fadenspeicher 32 nach dem Spulenwechsel genügend Vorlagefaden 23 vorhanden
ist, um eine vorbestimmte Anzahl von Anspinnversuchen durchführen zu können. Das Auffüllen
des Fadenspeichers 32 kann somit unabhängig von der Anwesenheit der verfahrbaren Servicevorrichtung
20 an der Arbeitsstelle 2 erfolgen.
[0090] Gemäß einer weiteren Alternative ist es auch möglich, dass der Faden 5, welcher in
dem Spinnrotor 16 gesponnen wurde, direkt an Stelle der Kreuzspule 6 zeitweise der
Hilfsspule 35 zugeführt wird. Dies ist mit einer doppeltpunktiert-gestrichelten Linie
dargestellt. Damit ist es möglich, dass die Hilfsspule 35 mit dem Faden 5 aus dem
Spinnrotor 16 gefüllt wird, um an anderen Arbeitsstellen 2 Vorlagefaden 23 zur Verfügung
zu haben.
[0091] In Figur 7 ist eine Seitenansicht einer Spinnvorrichtung 1 mit einer Vielzahl von
Arbeitsstellen 2, ähnlich der Figur 1 dargestellt. Bei einem Spulenwechsel befindet
sich keine Kreuzspule 6 mehr im Hülsenhalter 8, sondern eine leere Hülse 7. Dementsprechend
fehlt ein Fadenende zum Ansetzen eines neuen Fadens 5. Stattdessen wird die Vorlagefadeneinrichtung
22 mit dem Anspinnorgan 43 verwendet.
[0092] Das Anspinnorgan 43 ist ein in der Regel flexibles, längliches Element, welches in
den Spinnrotor 16 eingeführt werden kann, sich dort mit den Fasern des Faserrings
verbindet, diesen aufreißt und anschließend wieder abgezogen wird. Um den neuen Faden
5 auf die Hülse aufwickeln zu können, vorher aber noch von dem Anspinnorgan trennen
zu können, wird der neue Faden 5 sodann in einem Absaugrohr 25 angesaugt. Anschließend
wird der Faden 5 von einem Greifarm 26 einer Handhabungseinrichtung 27 ergriffen und
in den Bereich der Hülse 7 mit der Spulwalze 9 und der Changiervorrichtung 10, beispielsweise
mit einer Schwenkbewegung, gebracht. Dort wird der Faden von der Hülse 7 erfasst und
zu einer Kreuzspule aufgewickelt. Die Verbindung zwischen dem Anspinnorgan 43 und
dem neuen Faden 5 wird nach dem Einsaugen des Fadens 5 in das Absaugrohr 25 getrennt.
Vorzugsweise erfolgt dies durch ein Abschneiden oder Abreißen des Fadens 5 von dem
Anspinnorgan 43.
[0093] Das Anspinnorgan 43 kann, beispielsweise nach dem Anspinnen, auf eine Rolle der Vorlagefadeneinrichtung
22 platzsparend aufgewickelt werden und zum Anspinnen wieder von dieser abgewickelt
werden. Um das Anspinnorgan 43 für das nächste Anspinnen einsatzfähig zu machen, wird
es vorzugsweise durch eine Vorbereitungseinrichtung 24 vorbereitet. Dabei wird das
Anspinnorgan 43 von Fasern und Fadenresten gereinigt. Dies kann beispielsweise mechanisch,
zum Beispiel mit Bürsten, oder pneumatisch mit einem Luftstrahl oder elektrisch oder
chemisch erfolgen. Wichtig dabei ist es, dass das Anspinnorgan 43 weitgehend wieder
in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt wird, so dass das nächste Anspinnen
möglichst fehlerfrei durchgeführt werden kann. Außerdem ist es besonders vorteilhaft,
wenn die Vorbereitung des Anspinnorgans 43 ohne oder mit nur sehr geringem Verschleiß
des Anspinnorgans 43 erfolgt, so dass das Anspinnorgan 43 sehr häufig verwendet werden
kann.
[0094] Bei der hier dargestellten Ausführung der Spinnvorrichtung 1 weist die Servicevorrichtung
20 neben anderen für die Tätigkeiten der Servicevorrichtung 20 nötige Handhabungselemente
auch eine zusätzliche Vorlagefadeneinrichtung 22' auf. Die Vorlagefadeneinrichtung
22' dient als Reserve für den Fall, dass eine Arbeitsstelle 2 eine nicht funktionsfähige
Vorlagefadeneinrichtung 22 aufweist. In diesem Falle kann das Anspinnen eines neuen
Fadens 5 auf einer leeren Hülse 7 mithilfe der Servicevorrichtung 20 durchgeführt
werden. Grundsätzlich ist hier auch möglich, dass anstelle des Anspinnorgans 43 eine
herkömmliche Vorlagefadenspule mit einem Faden 5 angeordnet ist, um ein herkömmliches
Ansetzen mit Hilfsfaden durchzuführen. Umgekehrt ist es auch möglich, dass die Arbeitsstellen
keine Vorlagefadeneinrichtungen 22 aufweisen und nur die Servicevorrichtung 20 eine
Vorlagefadeneinrichtung 22' aufweist. Auch eine solche Lösung hat Vorteile gegenüber
dem Stand der Technik, bei dem in der Servicevorrichtung 20 eine stets gefüllte Vorlagenspule
vorhanden sein muss. Zum Anspinnen muss hierbei die Servicevorrichtung 20 an der jeweiligen
Arbeitsstelle positioniert werden und den Anspinnvorgang durchführen.
[0095] In Figur 8a ist eine Vorlagefadeneinrichtung 22 an einer Rotorspinnvorrichtung gemäß
Figur 1 detaillierter dargestellt. Es ist daraus zu erkennen, dass das Anspinnorgan
43 von der Vorlagefadeneinrichtung 22 ausgehend in eine Rille 28 des Spinnrotor 16
eingeführt wird. Der Spinnrotor 16 ist mit einem Rotorantrieb 29 versehen und dreht
sich sehr schnell. In der Rille 28 erhält das Anspinnorgan 43 Kontakt mit einem darin
befindlichen Ring aus Fasern. Dieser Faserring wird beim schnellen Herausziehen des
Anspinnorgans 43 gemäß Doppelpfeilrichtung aus der Rille 28 aufgerissen und aus dem
Spinnrotor 16 als Faden 5 herausbewegt. Dies erfolgt mittels hier nicht dargestellter
Abzugswalzen 17 oder einfach durch das Anhaften der Fasern an dem abziehenden Anspinnorgan
43. Der Faden 5 wird sodann in das Absaugrohr 25 eingeführt, welches sich im Bereich
der Vorlagefadeneinrichtung 22 befindet. Anschließend wird der Faden 5, wie in Figur
1 beschrieben, von dem Greifarm 26 ergriffen und mit einer Schwenkbewegung an die
Hülse 7 übergeben.
[0096] Figur 8b zeigt eine Vorlagefadeneinrichtung 22 an einer Luftspinnvorrichtung. Die
Spinnstelle 3 aus Figur 1 ist in diesem Fall nicht eine Rotorspinnvorrichtung, sondern
eine Luftspinnvorrichtung mit einer Luftspinndüse 30. Das Faserband 12 wird durch
ein Streckwerk 31 verstreckt und der Luftspinndüse 30 zugeführt. Zum Anspinnen eines
neuen Fadens 5 wird das Anspinnorgan 43 durch die Luftspinndüse 30 in Pfeilrichtung
hindurchgeführt, kontaktiert das aus dem Streckwerk 31 auslaufende Faserband 12 und
zieht es mit einer Rückwärtsbewegung gemäß Doppelpfeilrichtung durch die Luftspinndüse
30 hindurch, so dass es in dem Absaugrohr 25 abgesaugt und von dort weiter zu einer
Hülse 7 bewegt werden kann.
[0097] Es ist nicht immer erforderlich, dass das Anspinnorgan 43 vollständig durch die Luftspinndüse
30 hindurchgeführt wird. Die Verbindung zwischen Faserband 12 und Anspinnorgan 43
kann auch innerhalb der Luftspinndüse 30 erfolgen.
[0098] Figur 9a zeigt ein Anspinnorgan 43, das als Multifilament 44 ausgebildet ist. Mehrere
einzelne Filamente 45 liegen weitgehend parallel nebeneinander, sind flexibel und
können dadurch einfach in den Spinnrotor 16 oder die Luftspinndüse 30 eingeführt und
wieder abgezogen werden. Die Fasern des neuen Fadens 5 können an dem rechts dargestellten
Ende des Multifilaments 44 anhaften und aus dem Spinnrotor 16 bzw. durch die Luftspinndüse
30 hindurchgezogen werden.
[0099] Figur 9b zeigt ein Anspinnorgan 43 mit einem geflochtenen Multifilament 46. Durch
die nicht parallel liegenden Filamente 45 kann je nach anzuspinnendem Faden 5 ein
besseres Anhaften der Fasern 5 an dem Anspinnorgan 43 stattfinden.
[0100] In Figur 9c ist ein Anspinnorgan 43 mit einer rauen Oberfläche 47 skizziert dargestellt.
Das Anspinnorgan 43 ist ein längliches Element, beispielsweise ein elastischer Kunststoffstab,
an dem zumindest das Ende aufgeraut ist. Diese raue Oberfläche 47 ermöglicht wiederum
ein leichtes Anhaften der Fasern des Fadens 5 an dem Anspinnorgan 43 und ermöglicht
damit das zuverlässige Abziehen des Fadens 5 aus dem Spinnrotor 16 oder durch die
Luftspinndüse 30.
[0101] Figur 9d zeigt ein Anspinnorgan 43 mit abstehenden Faserenden 48. Die abstehenden
Faserenden 48, welche wie Bartstoppeln ausgebildet sein können, bieten auch eine gute
Angriffsfläche für die Fasern des Fadens 5. Sie entsprechen einem Faserbart und können
je nach anzuspinnendem Faden 5 besonders gut geeignet sein für das Abziehen des Fadens
5 aus dem Spinnrotor 16 oder durch die Luftspinndüse 30.
[0102] In Figur 10 ist ein Anspinnorgan 43 als Hohlkörper 49 mit Filamenten 45 skizziert.
Der Hohlkörper 37 kann ein elastisches Element sein, welches flexibel genug ist, um
in den Spinnrotor 16 bis in die Rille 28 oder durch die Luftspinndüse 30 eingeführt
und wieder abgezogen zu werden. In dem Hohlkörper 49 sind Filamente 45 geführt. Der
Hohlkörper 49 weist Öffnungen 50 auf, durch welche die Filamente 45 hindurchragen.
Sie bilden damit, ähnlich wie bei der Ausführung gemäß Figur 3d, einen Faserbart,
an welchem die Fasern des Fadens 5 gut anhaften können. Die Filamente 45 können durch
eine Relativbewegung gemäß Doppelpfeil mehr oder weniger weit aus dem Hohlkörper 49
herausragen. Die Länge der abstehenden Enden der Filamente 45 kann damit variiert
werden. Dies ist durch gestrichelte Linien der Enden der Filamente 45 angedeutet.
Damit kann individuell auf die Anforderungen des anzuspinnenden Fadens 5 eingegangen
werden. Außerdem ist das Reinigen des Anspinnorgans 43 und das Vorbereiten für den
nächsten Anspinnvorgang recht einfach möglich. Durch das Zurückziehen der Filamente
45 und wieder Herausbewegen aus den Öffnungen 50 werden anhaftende Fasern abgestriffen,
so dass das Anspinnorgan 43 für den nächsten Anspinnvorgang gereinigt zur Verfügung
steht.
[0103] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine
Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen,
welche beispielsweise die Rotorspinnvorrichtung oder die Luftspinnvorrichtung betreffen,
oder welche einen Fadenspeicher 32 als konische oder zylindrische Spule oder als Trommelspeicher
40 betreffen, dargestellt und beschrieben sind. Vorlagefaden 23 und Anspinnorgan 43
sind vergleichbare Bauelemente, jedoch mit dem Unterschied, dass das Anspinnorgan
ein wiederverwendbarer Vorlagefaden ist.
Bezugszeichenliste
[0104]
- 1
- Spinnvorrichtung
- 2
- Arbeitsstelle
- 3
- Spinnstelle
- 4
- Spulstelle
- 5
- Faden
- 6
- Kreuzspule
- 7
- Hülse
- 8
- Hülsenhalter
- 9
- Spulwalze
- 10
- Changiervorrichtung
- 11
- Kanne
- 12
- Faserband
- 13
- Speisewalze
- 14
- Auflösewalze
- 15
- Speisekanal
- 16
- Spinnrotor
- 17
- Abzugswalze
- 20
- Servicevorrichtung
- 22
- Vorlagefadeneinrichtung
- 23
- Vorlagefaden
- 24
- Vorbereitungseinrichtung
- 25
- Absaugrohr
- 26
- Greifarm
- 27
- Handhabungseinrichtung
- 28
- Rille
- 29
- Rotorantrieb
- 30
- Luftspinndüse
- 31
- Streckwerk
- 32
- Fadenspeicher
- 33
- Förderwalze
- 34
- Antrieb
- 35
- Hilfsspule
- 36
- Positioniereinrichtung
- 37
- Antrieb
- 38
- Umlenkung
- 40
- Trommelspeicher
- 41
- Umlenkung
- 42
- Kontrolleinrichtung
- 43
- Anspinnorgan
- 44
- Multifilament
- 45
- Filament
- 46
- geflochtenes Multifilament
- 47
- Oberfläche
- 48
- Faserenden
- 49
- hohles Anspinnorgan
- 50
- Öffnungen
1. Spinnvorrichtung, insbesondere Rotorspinnvorrichtung oder Luftspinnvorrichtung,
- mit einer Vielzahl, vorzugsweise autarker, Arbeitsstellen (2), welche jeweils
- eine Spinnstelle (3) zum Herstellen eines Fadens (5) und
- eine Spulstelle (4) zum Aufwickeln des Fadens (5) auf einer Kreuzspule (6) aufweisen,
- wobei die Spulstelle (4)
- einen Hülsenhalter (8) zur Aufnahme einer Hülse (7),
- eine Spulwalze (9) zum Antreiben der Hülse (7) bzw. der Kreuzspule (6) und
- eine Changiervorrichtung (10) zum Verlegen des Fadens (5) auf der Kreuzspule (6)
umfasst und
die Spinnstelle (3) mehrere Einzelantriebe und/oder die Spulstelle (4) zumindest für
die Spulwalze (9) und die Changiervorrichtung (10) jeweils einen Einzelantrieb aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, dass
jeder Arbeitsstelle (2) zumindest eine Vorlagefadeneinrichtung (22) mit einem zum
Anspinnen des Fadens (5) auf eine leere Hülse (7) geeigneten Vorlagefaden (23) stationär
zugeordnet ist, wobei der Vorlagefaden (23) unabhängig von dem gesponnenen Faden (5)
gespeichert ist.
2. Spinnvorrichtung nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorlagefadeneinrichtung (22) einen Fadenspeicher (32) zum Aufbewahren eines Vorlagefadens
(23) mit einer Länge für mindestens einen, vorzugsweise mindestens drei Anspinnversuche
aufweist.
3. Spinnvorrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenspeicher (32) eine Hilfsspule oder ein Trommelspeicher (40) ist.
4. Spinnvorrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Arbeitsstelle (2) eine Handhabungseinrichtung (27) zum Anspinnen des Fadens
(5) mit dem Vorlagefaden (23) und zum Übergeben des angesponnenen Fadens (5) an die
leere Hülse (7) zugordnet ist.
5. Spinnvorrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Arbeitsstelle (2) eine Absaugeinrichtung (25) zum Absaugen eines Teils des
angesponnenen Fadens (5), und/oder eine Vorbereitungseinrichtung (24) zur Vorbereitung
des Vorlagefadens (23) für einen nächsten Anspinnvorgang und/oder eine Positioniereinrichtung
(36) zur Bereitstellung des Vorlagefadens (23) für einen Anspinnvorgang zugeordnet
ist.
6. Spinnvorrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spinnstelle Einzelantriebe für eine Speisewalze (13), eine Auflösewalze (14),
einen Spinnrotor (16), eine Abzugswalze (17) und/oder ein Streckwerk (31) aufweist.
7. Spinnvorrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spinnvorrichtung (1) eine verfahrbare Servicevorrichtung (20) zugeordnet ist,
welche eine Kontrolleinrichtung (42) zum Kontrollieren des Füllstands des Fadenspeichers
(32) und/oder einen Fadenvorratsspeicher zum Auffüllen des stationären Fadenspeichers
(32) mit einem Vorlagefaden (23) und/oder zum Anspinnen eines Fadens (5) an der Spinnvorrichtung
(1) aufweist.
8. Verfahren zum Anspinnen eines Fadens (5) in einer vorzugsweise autark arbeitenden
Arbeitsstelle (2) einer Spinnvorrichtung (1) mit einem Vorlagefaden (23), der mit
einer Handhabungseinrichtung (27) der Spinnstelle (3) zum Anspinnen eines Fadens (5)
zugeführt wird und wobei der angesponnene Faden (5) einer leeren Hülse (7) übergeben
wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorlagefaden (23) unabhängig von dem gesponnenen Faden (5) in einer stationär
der Arbeitsstelle (2) zugeordneten Vorlagefadeneinrichtung (22) gespeichert wird.
9. Verfahren nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass in der Vorlagefadeneinrichtung (22) ein Vorlagefaden (23) mit einer Länge für mindestens
einen, vorzugsweise mindestens drei Anspinnversuche gespeichert wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit einer jeder Arbeitsstelle (2) zugeordneten Handhabungseinrichtung (27) der Vorlagefaden
zum Anspinnen des Fadens (5) in die Spinnstelle (3) eingeführt wird und der angesponnene
Faden (5) an die leere Hülse (7) übergeben wird.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil des angesponnenen Fadens (5) in einer jeder Arbeitsstelle (2) zugeordneten
Absaugeinrichtung (25) abgesaugt wird.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit einer jeder Arbeitsstelle (2) zugeordneten Vorbereitungseinrichtung (24) der
Vorlagefaden (23) für einen nächsten Anspinnvorgang vorbereitet wird und/oder mit
einer jeder Arbeitsstelle (2) zugeordneten Positioniereinrichtung (36) der Vorlagefaden
(23) für einen Anspinnvorgang positioniert wird.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit einer verfahrbaren Servicevorrichtung (20) der Füllstand des Fadenspeichers (32)
kontrolliert wird.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, insbesondere wenn die in dem Fadenspeicher (32) gespeicherte Länge des Vorlagefadens
(23) nicht für eine vorbestimmte Anzahl von Anspinnversuchen ausreicht, der Fadenspeicher
(32) mit einem Vorlagefaden (23) aufgefüllt wird, der in der Spinnstelle (3) neu gesponnen
wird oder von der Kreuzspule (6), insbesondere vor ihrem Auswechseln gegen eine neue
Hülse, abgewickelt wird oder aus einem Fadenvorratsspeicher der verfahrbaren Servicevorrichtung
(20) übernommen wird.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Anspinnen eines neuen Fadens (5) in der Spinnstelle (3) der stationäre Fadenspeicher
(32) und/oder der Fadenvorratsspeicher aufgefüllt wird.