[0001] Die Erfindung betrifft das Oberteil eines Straßenablaufs.
[0002] Über den Straßenablauf kann Oberflächenwasser von Straßenund Gehwegflächen in die
Kanalisation ablaufen. Eine Abdeckung bildet den begehbaren bzw. befahrbaren Teil
des Straßenablaufs, welcher von einer Verkehrsfläche umgeben ist, beispielsweise von
einem Gehweg, einem Fahrradweg oder einer Fahrbahn, und welcher Durchbrechungen aufweist,
durch welche das Oberflächenwasser in den Straßenablauf einströmen kann. Unterhalb
der Abdeckung ist ein verallgemeinernd als Abflussrohr bezeichnetes Element vorgesehen,
welches als Schachtbauwerk oder als Rohrleitung ausgestaltet sein kann. Das Abflussrohr
verläuft aufrecht und leitet das eingeströmte Wasser in einen liegend verlaufenden
Kanal der Kanalisation. Das Abflussrohr weist üblicherweise einen kreisrunden Querschnitt
auf. Am oberen Ende des Abflussrohrs ist üblicherweise ein Anschlussstück angeordnet,
welches einerseits an das Abflussrohr anschließt und andererseits hinsichtlich Formgebung
- beispielsweise rechteckig - und Abmessungen an das Oberteil des Straßenablaufs in
der Art angepasst ist, dass das Oberteil auf oder in dem Anschlussstück montiert werden
kann.
[0003] In der Praxis stellt sich das Problem, die obere Abdeckung des Straßenablaufs möglichst
bündig oder demgegenüber leicht nach unten versetzt in der umgebenden Verkehrsfläche
anzuordnen, um unnötige Geräuschentwicklungen oder Unfallgefahren zu vermeiden. Die
Verkehrsfläche verläuft in vielen Fällen nicht in einer idealen horizontalen Ebene,
sondern sie kann eine Neigung aufweisen, also einen von der Horizontalen abweichenden
Winkel in Querrichtung - z. b. bei einer bombierten Straßenoberfläche - und / oder
eine Steigung, also einen von der Horizontalen abweichenden Winkel in Längsrichtung.
Aus diesem Grund ermöglichen aus der Praxis bekannte Oberteile einen Winkelausgleich
zwischen dem beispielsweise lotrechten Abflussrohr und der Abdeckung, so dass die
Abdeckung in der gewünschten Neigung und Steigung ausgerichtet werden kann.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Oberteil eines Straßenablaufs anzugeben,
das eine möglichst präzise Ausrichtung seiner Oberseite in Anpassung an die Oberfläche
der Verkehrsfläche ermöglicht, einfach und verschiebesicher einzubauen ist, sowie
kostengünstig bereitzustellen ist. Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Ausgleichsplatte sowie einen Satz von Ausgleichplatten bereitzustellen, welche
die Schaffung eines derartigen Oberteils ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Ausgleichsplatte mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst, sowie durch einen Satz nach Anspruch 11 und ein Oberteil nach Anspruch 14.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0006] Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, den Abstand zwischen dem Anschlussstück
und dem Auflager mithilfe einer oder mehrerer Ausgleichsplatten zu bestimmen, die
aus Kunststoff bestehen.
[0007] Aus der Praxis sind Ausgleichsplatten aus Beton bekannt, welche jedoch unter dem
Einfluss von Wasser - insbesondere in Verbindung mit Streusalz - zu starker Korrosion
neigen. Im Unterschied dazu bestehen die erfindungsgemäßen Ausgleichsplatten aus einem
Kunststoff. Beispielsweise können die Ausgleichsplatten im Spritzgussverfahren gefertigt
sein, und zur Erhöhung ihrer mechanischen Belastbarkeit können sie Verstärkungsfasern
wie z.B. einen Glasfaseranteil aufweisen. Im Rahmen des vorliegenden Vorschlags werden
die Ausgleichsplatten kurz auch lediglich als Platten bezeichnet. Die Platten können
aufgrund ihrer Werkstoffeigenschaften akustisch dämpfend wirken und dazu beitragen,
Klappergeräusche zu vermeiden oder zu minimieren, die beim Überfahren des Straßenablaufs
hervorgerufen werden könnten.
[0008] Bei einem vertikal ausgerichteten Abflussrohr stellt das Anschlussstück typischerweise
eine horizontal ausgerichtete Fläche bereit, auf der das Oberteil des Straßenablaufs
montiert werden kann. Die Anpassung an die jeweilige Neigung und Steigung der Verkehrsfläche
kann daher mit den Ausgleichsplatten erfolgen, wenn diese in einer ersten Richtung
und ggf. auch quer dazu einen keilförmigen Querschnitt aufweisen. Beispielsweise können
ausschließlich Ausgleichsplatten verwendet werden, die jeweils lediglich in einer
einzigen Richtung den keilförmigen Querschnitt aufweisen, wobei zwei unterschiedliche
Arten von Ausgleichsplatten vorgesehen sind, nämlich einerseits mit keilförmigen Querschnitt
in der ersten Richtung und andererseits mit keilförmigen Querschnitt in der dazu quer
verlaufenden Richtung. Durch die Kombination derartiger Ausgleichsplatten kann sowohl
die Neigung als auch die Steigung des Oberteils eingestellt und an den jeweils vorgefundenen
Verlauf der Verkehrsfläche angepasst werden.
[0009] Die Platten können beispielsweise rechteckig ausgestaltet sein. Sie weisen also eine
Länge auf, die größer ist als ihre Breite und haben somit eine Längsrichtung und eine
Querrichtung, in der sie am Einsatzort eingebaut werden. Dabei ist nicht zwingend
vorgesehen, dass die Platten mit ihrer Längsrichtung in Längsrichtung der Verkehrsfläche,
beispielsweise einer Straße, verbaut werden müssen, vielmehr können die Platten auch
so angeordnet werden, dass ihre Längsrichtung quer zur Längsrichtung der Straße verläuft.
Für die Anpassung an die oben erwähnten unterschiedlichen Gefällearten, nämlich die
Steigung in Längsrichtung der Straße und die Neigung quer zur Straße, können daher
grundsätzlich dieselben Ausgleichsplatten verwendet werden, die lediglich in dementsprechend
unterschiedlicher Ausrichtung montiert werden. Dies ist wirtschaftlich vorteilhaft,
da nicht Ausgleichsplatten bereitgestellt werden müssen, die jeweils lediglich speziell
für den Steigungsausgleich in Längsrichtung oder speziell für den Neigungsausgleich
in Querrichtung der Straße vorgesehen sind.
[0010] Die Platten weisen aufgrund ihres keilförmigen Querschnitts eine in Längs- oder Querrichtung
abfallende bzw. ansteigende Dicke auf, wobei der Dickenunterschied zum Ausgleichen
von beispielsweise 0,5 cm, 1,0 cm, 1,5 cm oder 2,0 cm Steigung bzw. Neigung dient
dementsprechend groß ist.
[0011] Die erfindungsgemäßen Ausgleichsplatten können insbesondere zu einer so genannten
Feinhöheneinstellung verwendet werden, denn im Vergleich zu den praxisbekannten Betonplatten
können die Kunststoffplatten vorteilhaft dünn gefertigt werden, während mineralischer
Ausgleichsplatten unterhalb einer bestimmten Mindestdicke zum Reißen neigen. Um besonders
geringe Materialstärken der Ausgleichsplatten erreichen zu können, kann erstens vorgesehen
sein, dass das verwendete Kunststoffmaterial frei von Recyclat ist, und dass zudem
das Kunststoffmaterial Verstärkungsfasern enthält, um auch angesichts der geringen
Materialstärke eine hohe mechanische Belastbarkeit der vergleichsweise dünnen Ausgleichsplatte
- bzw. dort, wo die Ausgleichsplatte ihre geringste Materialstärke aufweist - zu gewährleisten.
[0012] Beim Neuaufbau oder bei Reparaturarbeiten an einer Verkehrsfläche wird deren Oberfläche
fertiggestellt, nachdem der Kanalisationsschacht erstellt worden ist, und auch nachdem
das Anschlussstück oben auf dem Kanalisationsschacht montiert worden ist. Um die Schachtabdeckung
möglichst bündig an die fertiggestellte Oberfläche, z.B. eine Fahrbahnoberfläche,
anpassen zu können, ist in einigen Fällen keine Anpassung an ein bestimmtes Gefälle
in Längs- oder Querrichtung der Fahrbahn erforderlich, sondern lediglich eine Höhenanpassung.
Aus diesem Grund müssen vorschlagsgemäß ausgestaltete Ausgleichsplatten nicht notwendigerweise
einen keilförmigen Querschnitt aufweisen, sondern können auch als reine Distanzplatten
ausgestaltet sein, die lediglich zur Überwindung bzw. zum Ausgleich eines Höhenunterschiedes
dienen.
[0013] Auch in diesem Fall kann vorgesehen sein, wie bereits für die keilförmigen Ausgleichsplatten
erwähnt, dass die Ausgleichsplatten in unterschiedlichen Materialstärken bereitgestellt
werden. Durch die unterschiedlichen Dicken können Kombinationen von zwei oder mehr
Platten unterschiedliche Plattenstapel geschaffen werden, die in einer feinen Abstufung
unterschiedliche Gesamthöhen aufweisen.
[0014] Dabei kann vorgesehen sein, dass die unterschiedlichen Materialstärken der Ausgleichsplatten
nicht stets ein ganzzahliges Vielfaches der Materialstärke der dünnsten Ausgleichsplatte
darstellen. Auf diese Weise lassen sich durch entsprechende Kombinationen der Ausgleichsplatten
feinstufige Zwischenschritte in der Gesamtstärke des Plattenstapels erzielen. Beispielsweise
kann vorgesehen sein, anstelle von drei unterschiedlich dicken Ausgleichsplatten mit
einer Materialstärke von 5, 10 und 15 mm die Platten mit Materialstärken von 4, 6
und 10 mm herzustellen, so dass Plattenstapel mit einer Gesamtdicke von 4 bis 20 mm
in feinen Abstufungen von 2 mm-Schritten erzeugt werden können.
[0015] Vorteilhaft kann ein Satz Ausgleichsplatten in unterschiedlichen Materialstärken
zusammengestellt sein. Hierdurch sind Kombinationen von Ausgleichsplatten möglich,
welche die Herstellung von unterschiedlich hohen Distanzelementen in sehr kleinen
Schrittweiten ermöglichen.
[0016] Die Platten können - insbesondere randnah - mit Aussparungen, z.B. mit einem Gittermuster
ausgebildet sein, wobei das Gitter Löcher aufweist, die die Plattenstärke anteilig
oder voll durchdringen. Diese Ausgestaltung ist erstens besonders materialsparend
und somit wirtschaftlich vorteilhaft. Zweitens reduziert sie das Gewicht der Ausgleichsplatten,
was für den Transport vorteilhaft ist und insbesondere auch an der Baustelle deren
Handhabung erleichtert. Drittens ist diese Ausgestaltung auch in technischer Hinsicht
vorteilhaft, denn insbesondere bei dünnen Kunststoffplatten bietet diese Ausgestaltung
einen Fertigungsvorteil beim Spritzgießen und kann effektiv so genannte Einfallstellen
verhindern, wie sie bei einem Voll-Plattenguss ohne Durchbrechungen auftreten können.
Derartige Einfallstellen wirken sich negativ auf die Formstabilität der Platten aus,
da diese sich beim oder nach dem Herausnehmen aus der Gussform verziehen und dabei
ihre ebene Auflageflächen verliert. Schließlich ermöglichen die Aussparungen auch
eine optimale Befestigung der Ausgleichsplatten, indem die Ausgleichsplatten mit Mörtel,
einem Kunstharz oder dergleichen verspachtelt werden können. So können die Platten
mit dem Untergrund verklebt werden und zudem auch durch die in die Aussparungen eingedrungene
und dann aushärtende Mörtelmasse formschlüssig und verschiebesicher festgelegt werden.
[0017] Eine Verschiebesicherheit kann auch in der Hinsicht erreicht werden, dass zwei oder
mehrere übereinander angeordnete Ausgleichsplatten gegen Verschiebungen relativ zueinander
gesichert sind: Die Ausgleichsplatten können vorteilhaft eine Oberflächenprofilierung,
z. B. in Form von Vorsprüngen und korrespondierenden Einbuchtungen, aufweisen, die
eine Art Verriegelung übereinander angeordneter Ausgleichsplatten bewirkt. Auf diese
Weise wird unterstützt, dass die Ausgleichsplatten ihre gewünschte Einbaustellung
beibehalten, da sich nicht einzelne Ausgleichsplatten innerhalb eines Satzes unkontrolliert
bewegen können, selbst wenn die Ausgleichsplatten aus Kunststoff bestehen und eine
vergleichsweise gleitfreudige, wenig rutschhemmende Oberfläche aufweisen. Insbesondere
wenn diese Oberflächenprofilierung der Ausgleichsplatten mit einer Oberflächengeometrie
an dem Anschlussstück und/an dem Auflager zusammenwirkt, welche eine Verdrehsicherung
für die Ausgleichsplatten bewirkt, werden die Ausgleichsplatten sicher in ihrer gewünschten
Anordnung gehalten.
[0018] Für Verkehrsbereiche mit besonders hoher Belastung, z. B. mit hohem Aufkommen an
LKW-Verkehr, können die Platten Stützpins aufweisen, die annähernd die gesamte oder
die gesamte Dicke der Kunststoffplatte durchdringen und eine hoch belastbare Lastabtragung
in vertikaler Richtung ermöglichen . Die Stützpins können direkt bei der Herstellung
der Ausgleichsplatte in die Platte eingegossen oder von dem Kunststoffmaterial umgossen
werden. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, Durchbrüche in der Ausgleichsplatte vorzusehen,
so dass die Stützpins nachträglich in Platte eingesetzt werden. Beispielsweise können
vergleichsweise kurze Stützpins entsprechend der Materialstärke der jeweiligen Platte
in die einzelnen Platten eingesetzt werden, so dass bei mehreren übereinander angeordneten
Ausgleichsplatten die Lastabtragung durch die mehreren übereinander angeordneten Stützpins
erfolgt. In einer anderen Ausgestaltung kann aber auch vorgesehen sein, dass die Stützpins
erst an der Baustelle in die Durchbrüche eingesetzt werden, so dass nicht nur die
gewünschte Lastabtragung über die gesamte Höhe des Plattenstapels erfolgt, sondern
die Ausgleichsplatten dieses Stapels auch verschiebesicher miteinander verbunden werden.
[0019] Im Hinblick auf die Lastabtragung kann auch vorgesehen sein, dass die oben bereits
angesprochenen Aussparungen, z.B. in Form eines Gittermusters, mit einem Material
vergossen werden, beispielsweise mit dem bereits erwähnten Harz oder Mörtel, welches
nach dem Abbinden bzw. Aushärten eine hohe Druckbelastbarkeit aufweist, wodurch die
Druckbelastbarkeit der Platten ebenfalls erhöht werden kann und eine hohe Lastabtragung
ermöglicht wird.
[0020] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der rein schematischen Darstellungen
nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel einer Ausgleichsplatte,
- Fig. 2 bis 6
- weitere Ausführungsbeispiele, jeweils in unter-schiedlichen Ansichten, und
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht eines weiteren Aus-führungsbeispiels, welches Merkmale
des Ausfüh-rungsbeispiels von Fig. 1 mit Merkmalen der Aus-führungsbeispiele der Fig.
2 bis 6 kombiniert.
[0021] Fig. 1 zeigt eine rechteckige Ausgleichsplatte 1, die einen inneren Freiraum 2 rahmenartig
umrandet und mit einer Vielzahl von Aussparungen 3 versehen ist, so dass die Ausgleichsplatte
1 in Art eines Gitters ausgestaltet ist, bei dem die Aussparungen 3 als Durchbrechungen
ausgestaltet sind, welche die Ausgleichplatte 1 über ihre gesamte Materialstärke durchsetzen.
[0022] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel einer Ausgleichsplatte
1, welche im Unterschied zum Ausführungsbeispiel der Fig. 1 Stapelfüße 4 aufweist.
Die Stapelfüße 4 ermöglichen einerseits, die Ausgleichsplatte 1 verschiebesicher zu
montieren, indem sie beispielsweise in eine Schicht aus einem aushärtenden Material
eingesetzt wird wie z.B. in Mörtel, Kunstharz oder dergleichen, oder indem sie auf
ein Anschlussstück aufgesetzt wird, welches seinerseits Vertiefungen aufweist, die
zur Aufnahme der Stapelfüße 4 dienen. Die Bezeichnung als Stapelfüße rührt daher,
dass an der Oberseite der Ausgleichsplatte 1 über den Stapelfüßen 4 Vertiefungen angeordnet
sind, die zur Aufnahme von Stapelfüßen 4 einer Ausgleichsplatte 1 dienen, so dass
mehrere Ausgleichsplatten 1 übereinander gestapelt werden können. Mittels des Formschlusses,
der über die Stapelfüße 4 erreicht wird, ist auch jede obere Ausgleichsplatte 1 verschiebesicher
in der darunter befindlichen Ausgleichsplatte 1 gehalten.
[0023] Die in den Fig. 2, Fig. 5 und Fig. 6 der Zeichnungen gezeigten Platten weisen, wie
aus den Zeichnungen ersichtlich, ein Quergefälle auf, also einen Dickenunterschied
in ihrer Querrichtung. Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 beträgt die Mindestdicke
6 mm, und die Keilform bewirkt eine Steigung bzw. Neigung von 1 %. Bei dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 5 beträgt die Mindestdicke ebenfalls 6 mm, und die Keilform bewirkt eine
Steigung bzw. Neigung von 4,17 %. Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 6 beträgt die
Mindestdicke ebenfalls 6 mm, und die Keilform bewirkt eine Steigung bzw. Neigung von
2 %.
[0024] Die Fig. 3 und 4 hingegen zeigen Ausgleichsplatten, die lediglich zur Höhenanpassung
dienen, nicht jedoch zum Steigungs- oder Neigungsausgleich. Dementsprechend weisen
diese Ausgleichsplatten weder in ihrer Längsrichtung noch in ihrer Querrichtung einen
keilförmigen Querschnitt auf. Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 beträgt die Materialstärke,
also die Dicke der Ausgleichsplatte, 10 mm und beim Ausführungsbeispiel der Fig. 4
beträgt die Materialstärke 6 mm. Diese Plattenvarianten, die ohne ein Gefälle ausgestaltet
sind, werden in unterschiedlichen Dicken hergestellt und dienen lediglich dem Höhenausgleich
zwischen Abflussrohr und der Abdeckung beim Einbau.
[0025] Fig. 7 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Ausgleichsplatte 1, die einerseits Stapelfüße
4 aufweist wie die Ausführungsbeispiele der Fig. 2 bis 6. Weiterhin sind einige der
Aussparungen 3 kreisrund geformt, wie dies auch beim Ausführungsbeispiel der Fig.
1 der Fall ist. Diese kreisrunden Aussparungen 3 werden als Aufnahmeöffnungen 5 bezeichnet,
da sie dazu dienen, dass Stützpins in diese Aufnahmeöffnungen 5 eingesetzt werden
können. Die Stützpins bestehen aus einem besonders druckfesten Material, beispielsweise
aus Stahl, so dass eine hervorragende Lastabtragung ermöglicht wird. Wenn beispielsweise
Fahrzeuge mit hohem Gewicht über eine Schachtabdeckung fahren und sich diese Schachtabdeckung
auf einer Ausgleichsplatte 1 oder mehreren Ausgleichsplatten 1 abstützt, wobei sich
die die Ausgleichsplatte 1 nach unten hin auf einem Anschlussstück eines Schachtbauwerks
abstützt, können die von oben einwirkende Druckbelastungen über die Stützpins nach
unten abgetragen werden.
[0026] Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen der Fig. 1 und 7 sind die Aufnahmeöffnungen
5 als Durchbrüche ausgestaltet, so dass die Stützpins sich durch mehrere Ausgleichsplatten
erstrecken können. Es kann allerdings auch vorgesehen sein, die Stützpins nur so dick
auszugestalten wie die Ausgleichsplatte 1, so dass beispielsweise jede Ausgleichsplatte
1 herstellerseitig mit Stützpins versehen werden kann und an der Baustelle die unterschiedlichen,
bereits fertig konfektionierten Ausgleichsplatten 1 übereinander angeordnet werden
können. Nach innen in die Aufnahmeöffnung 5 ragende Vorsprünge, z.B. in Form von kleinen
Rippen, können dazu dienen, den in der Aufnahmeöffnung 5 befindlichen Stützpin klemmend
festzulegen und sicher zu halten.
[0027] Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel kann allerdings auch vorgesehen
sein, dass die Aufnahmeöffnungen 5 lediglich als Mulden ausgestaltet sind, um einen
Stützpin verliersicher darin aufzunehmen, so dass sich in diesem Fall die Stützpins
nicht über mehrere Ausgleichsplatten hinweg erstrecken können.
[0028] Rein beispielhaft sind die kreisrunden Aussparungen 3 als Aufnahmeöffnungen 5 vorgesehen.
Dies ermöglicht nämlich eine besonders preisgünstige Ausgestaltung der Stützpins mit
einem ebenfalls kreisförmigen Querschnitt, so dass beispielsweise ein handelsübliches
Halbzeug, zum Beispiel Stahlstäbe, verwendet werden können und passend abgelängt werden
können, um Stützpins zu bilden. Dement sprechen kann der Durchmesser der kreisrunden
Aussparungen 3, die als Aufnahmeöffnung und 5 genutzt werden sollen, in Anpassung
an handelsüblich erhältliche Materialien gewählt werden, beispielsweise in Anpassung
an handelsüblich erhältliche Rundstahlstangen.
[0029] Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel können allerdings auch beliebige
andere Aussparungen 3 zur Aufnahme von Stützpins dienen. Um die Stützpins sicher zu
halten und auch zu gewährleisten, dass übereinander angeordnete Stützpins zugunsten
einer möglichst vollflächigen Kraftübertragung möglichst exakt fluchtend ausgerichtet
sind, ist die Formgebung der Stützpins und der Aussparungen 3 vorteilhaft aufeinander
abgestimmt, um Schrägstellungen, Verschiebungen o. ä. Verlagerungen des Stützpins
innerhalb seiner Aussparung 3 auszuschließen. Die Ausgestaltung der Aussparungen 3,
die als Aufnahmeöffnungen 5 genutzt werden sollen, in Anpassung an handelsüblich erhältliche
und als Stützpins nutzbare Materialien ist daher wirtschaftlich vorteilhaft, da sie
nicht die Herstellung speziell geformter, eigens als Stützpin hergestellter Gegenstände
erfordert.
[0030] Bezugszeichen:
- 1 Ausgleichsplatte
- 2 Freiraum
- 3 Aussparung
- 4 Stapelfuß
- 5 Aufnahmeöffnung
1. Ausgleichsplatte (1), die dazu bestimmt ist, in einem Oberteil eines Straßenablaufs
der Kanalisation zwischen einer begehbaren und / oder befahrbaren Abdeckung und einem
darunter angeordneten einem Anschlussstück angeordnet zu werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausgleichsplatte (1) aus Kunststoff besteht.
2. Ausgleichsplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausgleichsplatte (1) Verstärkungsfasern enthält.
3. Ausgleichsplatte nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausgleichsplatte (1) Glasfasern als Verstärkungsfasern enthält.
4. Ausgleichsplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausgleichsplatte (1) frei von Kunststoff-Recyclat ist.
5. Ausgleichsplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausgleichsplatte (1) einen keilförmigen Querschnitt aufweist.
6. Ausgleichsplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausgleichsplatte (1) eine Aufnahmeöffnung (5) aufweist, die dazu bestimmt ist,
einen zur vertikalen Lastabtragung dienenden Stützpin aufzunehmen.
7. Ausgleichsplatte nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausgleichsplatte (1) mit dem in der Aufnahmeöffnung (5) gehaltenen Stützpin versehen
ist.
8. Ausgleichsplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausgleichsplatte (1) nach unten ragende Stapelfüße (4) aufweist.
9. Ausgleichsplatte nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausgleichsplatte (1) an ihrer Oberseite Aufnahmen aufweist, die dazu bestimmt
sind, die Stapelfüße (4) einer oberen Ausgleichsplatte (1) aufzunehmen, derart, dass
übereinander angeordnete Ausgleichsplatten (1) formschlüssig ineinandergreifen.
10. Ausgleichsplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausgleichsplatte (1) in Art eines Gitters ausgestaltet ist und Aussparungen (3)
aufweist.
11. Satz von Ausgleichsplatten (1), wobei jede Ausgleichsplatte (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche ausgestaltet ist,
und wobei die Ausgleichsplatten (1) unterschiedlich dick ausgestaltet sind.
12. Satz von Ausgleichsplatten (1) nach Anspruch 11,
wobei der Satz Ausgleichsplatten (1) nach Anspruch 5 enthält,
und wobei die einen keilförmigen Querschnitt aufweisenden Ausgleichsplatten (1) unterschiedlich
dick sind und / oder unterschiedliche Keilwinkel aufweisen.
13. Satz von Ausgleichsplatten (1) nach Anspruch 11 oder 12, wobei die Ausgleichsplatten
(1) nach Anspruch 6 ausgestaltet sind und sich ein Stützpin durch mehrere übereinander
angeordnete Ausgleichsplatten (1) erstreckt.
14. Oberteil eines Straßenablaufs,
mit einem Anschlussstück am oberen Ende eines aufrecht verlaufenden Abflussrohrs,
und mit einer begehbaren und / oder befahrbaren Abdeckung,
und mit einer Ausgleichsplatte (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, die zwischen
dem Anschlussstück und der Abdeckung angeordnet ist.
15. Oberteil eines Straßenablaufs nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Anschlussstück und der Abdeckung ein Satz von Ausgleichsplatten (1)
nach einem der Ansprüche 11 bis 13 angeordnet ist.