[0001] Die Erfindung betrifft eine Türaufdrückvorrichtung, eine Tür mit einer Türaufdrückvorrichtung,
eine Türöffnungsvorrichtung, ein Türöffnungssystem und ein Verfahren zum Betreiben
eines Türöffnungssystems.
[0002] Bei Haushaltgeräten mit flächenbündigen Türen oder Türen, die keinen Eingriff besitzen,
lassen sich die Türen oft mit einer Türschlosstechnik öffnen, bei denen Elektromotoren
oder elektromechanische Komponenten mit Elektromagneten, Dauermagneten oder Bimetallen
zum Einsatz kommen.
[0003] Der Erfindung stellt sich die Aufgabe eine verbesserte Türaufdrückvorrichtung, eine
verbesserte Tür mit Türaufdrückvorrichtung, eine verbesserte Türöffnungsvorrichtung,
ein verbessertes Türöffnungssystem und ein verbessertes Verfahren zum Betreiben eines
Türöffnungssystems zu schaffen.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Türaufdrückvorrichtung, eine Tür mit
einer Türaufdrückvorrichtung, eine Türöffnungsvorrichtung, ein Türöffnungssystem und
ein Verfahren zum Betreiben eines Türöffnungssystems mit den Merkmalen der Hauptansprüche
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0005] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen neben einer beschleunigten Türöffnung
in einer akustischen Optimierung des Öffnungsvorgangs, sowie in der Vermeidung einer
Beschädigung oder Zerstörung des Aufdrückelements beim Gebrauch und auch einer damit
verbundenen gewissen Vandalensicherheit.
[0006] Es wird eine Türaufdrückvorrichtung mit einer in einer Ausnehmung angeordneten Dämpfungsfeder
vorgestellt, wobei die Dämpfungsfeder von einem von extern der Türaufdrückvorrichtung
in die Ausnehmung einfahrbaren Aufdrückelement spannbar ausgebildet ist. Beispielsweise
kann eine solche Türaufdrückvorrichtung zum Öffnen einer Tür eines Haushaltgeräts,
wie beispielsweise einer Spülmaschine, einer Waschmaschine oder eines Wäschetrockners
verwendet werden. Dabei kann die Dämpfungsfeder als zentrales Element insbesondere
zur akustischen Dämpfung das Öffnungsvorgangs fungieren. Vorteilhafterweise kann durch
den Einsatz der Dämpfungsfeder eine akustische Verbesserung des Öffnungsgeräusches,
beispielsweise bei Einsatz von Impulsöffnungsmagneten mit Stoßanker, erzielt werden.
Um das Öffnungsgeräusch weiter zu optimieren und angenehmer zu gestalten, können akustische
Entkoppelungsmaßnahmen der Dämpfungsfedereinheit zu Tür hin getroffen werden.
[0007] Gemäß einer Ausführungsform kann die Dämpfungsfeder als Schraubenfeder ausgeformt
sein. Vorteilhafterweise ist eine Schraubenfeder optimal als Druckfeder geeignet und
zugleich kostengünstig in Herstellung und Einbau.
[0008] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Ausnehmung ein beweglich angeordnetes
Aufsatzelement aufweisen, das die Dämpfungsfeder zumindest teilweise umschließen und
zusätzlich oder alternativ zum Aufdrückelement hin eine Betätigungsfläche zum Kontakt
mit dem Aufdrückelement aufweisen kann. Beispielsweise kann das Aufdrückelement eine
zylindrische Form aufweisen und die Dämpfungsfeder entlang ihrer Achse sowie auf Seiten
des Aufdrückelements umschließen. Auch kann das Aufsatzelement derart in oder an der
Ausnehmung angeordnet sein, dass es zwischen die Dämpfungsfeder und das Aufdrückelement
platziert ist. Das hat den Vorteil, dass das Aufdrückelement keinen direkten Druck
auf die Dämpfungsfeder ausübt, sondern in erster Linie auf das Aufsatzelement, wodurch
die Führung des Aufdrückelements erleichtert und das Material der Dämpfungsfeder geschont
werden kann.
[0009] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Ausnehmung an oder in einem Korpus
eines Haushaltgeräts und zusätzlich oder alternativ einer Tür eines Haushaltgeräts,
insbesondere zwischen einer Verriegelungseinrichtung und einem Scharnier angeordnet
oder anordenbar sein. Beispielsweise kann die Ausnehmung in einem Türring der Tür
angeordnet sein und von einem an einem Korpus des Haushaltgeräts angeordneten Aufdrückelement
aufgedrückt werden. Alternativ kann die Ausnehmung auch im Korpus des Haushaltgeräts
angeordnet sein und das Aufdrückelement im Türring. Vorteilhafterweise kann durch
eine solche Anordnung gewährleistet werden, dass die Tür während des Öffnungsvorgangs
vom Korpus des Haushaltgeräts weggedrückt wird.
[0010] Zudem wird eine Tür für ein Haushaltgerät mit einer Variante einer hier vorgestellten
Türaufdrückvorrichtung vorgestellt. Beispielsweise kann es sich dabei um die Tür einer
Waschmaschine, einer Spülmaschine oder eines Wäschetrockners handeln, wobei die Türaufdrückvorrichtung
zum Beispiel an einem Türinnenring angeordnet sein kann. Durch eine solche Kombination
können die zuvor aufgeführten Ausformungen und ihre Vorteile bereits während eines
Herstellungsvorgangs optimal umgesetzt werden.
[0011] Zudem wird eine Türöffnungsvorrichtung mit einem Aufdrückelement zum Spannen einer
in einer Ausnehmung angeordneten Dämpfungsfeder vorgestellt. Dabei kann es sich um
eine Variante des zuvor genannten Aufdrückelements zum Spannen einer Variante der
zuvor genannten Dämpfungsfeder handeln. Das Aufdrückelement kann auch als Aufdrückstößel,
Betätigungsstößel oder Stößel bezeichnet werden. Vorteilhafterweise kann somit die
zuvor beschriebene Türaufdrückvorrichtung um ein zum Spannen der Dämpfungsfeder notwendiges
Element ergänzt werden.
[0012] Zudem kann auch bei Einsatz eines Elektromotors mit Übersetzungsgetriebe ein schnelles
Öffnen der Tür erreicht werden.
[0013] Gemäß einer Ausführungsform kann das Aufdrückelement zumindest teilweise als Gewindestange
ausgeformt sein. Vorteilhafterweise ist eine Gewindestange besonders stabil, schnell
betätigbar und kann kostengünstig bereitgestellt werden.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Türöffnungsvorrichtung an oder in einem
Korpus eines Haushaltgeräts und zusätzlich oder alternativ einer Tür eines Haushaltgeräts,
insbesondere zwischen einer Verriegelungseinrichtung und einem Scharnier, angeordnet
oder anordenbar sein. Dabei kann es besonders vorteilhaft sein die Türöffnungsvorrichtung
jeweils gegenüberliegend von der Türaufdrückvorrichtung anzuordnen. Wenn die Türaufdrückvorrichtung
beispielsweise an der Tür des Haushaltgeräts angeordnet ist, dann kann die Türöffnungsvorrichtung
am Korpus angeordnet sein, zum Beispiel an einer Vorderwand des Haushaltgeräts. Vorteilhafterweise
können durch eine solche Anordnung die Türöffnungsvorrichtung und die Türaufdrückvorrichtung
einander optimal ergänzen.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann das Aufdrückelement durch einen Elektromotor
oder einen Elektromagneten beweglich ausgebildet sein. Beispielsweise kann das Aufdrückelement
durch einen Elektromotor verfahren werden, bis es aus einer Ruhestellung in eine Position
gelangt, in der die Dämpfungsfeder der Türaufdrückvorrichtung entsprechend vorgespannt
werden kann. Alternativ kann ein Elektromagnet zum Einsatz kommen, der das Aufdrückelement
durch einen Impuls sehr schnell bewegen kann. Das hat den Vorteil, dass ein manuelles
Eingreifen während des Öffnungsvorgangs unnötig ist.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann der Elektromagnet und zusätzlich oder alternativ
der Elektromotor von einer Eingabeeinheit elektrisch ansteuerbar ausgebildet ist.
Beispielsweise kann das Haushaltgerät eine Taste oder einen Sensor umfassen, über
den ein Nutzer den Öffnungsvorgang der Tür einleiten kann. Vorteilhafterweise wird
dadurch der Arbeitsaufwand des Nutzers reduziert und der Bedienkomfort des Haushaltgeräts
erhöht.
[0017] Zudem wird ein Türöffnungssystem mit einer Variante der hier vorgestellten Türaufdrückvorrichtung
und einer Variante der hier vorgestellten Türöffnungsvorrichtung vorgestellt. Vorteilhafterweise
können durch die Kombination der Türaufdrückvorrichtung sowie der Türöffnungsvorrichtung
alle zuvor genannten Vorteile optimal umgesetzt werden. Gemäß einer Ausführungsform
kann das Türöffnungssystem eine Verriegelungseinrichtung aufweisen, die auch als Türschloss
bezeichnet werden kann. Dabei kann die Verriegelungseinrichtung einen elektrisch ansteuerbaren
Verriegelungsschieber und einen Schließkolben umfassen, insbesondere wobei der Verriegelungsschieber
an einem Korpus des Haushaltgeräts und/oder der Schließkolben an einer Tür des Haushaltgeräts
angeordnet sein kann. Zusätzlich oder alternativ kann der Schließkolben an einem Korpus
des Haushaltgeräts und/oder der Verriegelungsschieber an einer Tür des Haushaltgeräts
angeordnet sein. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn der Schließkolben und der
Verriegelungsschieber an einander gegenüberliegenden Komponenten des Haushaltgeräts
angeordnet sind, ähnlich der einander gegenüberliegenden Anordnung der Türaufdrückvorrichtung
und der Türöffnungsvorrichtung. Insbesondere in einer Ausführungsform, in der die
Dämpfungsfeder bereits bei geschlossener Tür vorgespannt wird, ist eine Verriegelungseinrichtung
besonders vorteilhaft um ein ungewünschtes Öffnen der Tür zu vermeiden.
[0018] Zudem wird ein Verfahren für das Betreiben eines Türöffnungssystems vorgestellt.
Das Verfahren umfasst ein Entriegeln der Tür und ein Bewegen des Aufdrückelements
in Richtung der Dämpfungsfeder zum Spannen der Dämpfungsfeder. Ein auf das Spannen
der Dämpfungsfeder folgendes Entspannen der Dämpfungsfeder kann dann die eigentliche
Türöffnung zu bewirken. Dabei ist es nicht zwingend erforderlich, beide Schritte in
einer vordefinierten Reihenfolge aufeinanderfolgen zu lassen. Beispielsweise kann
unter Verwendung eines Elektromotors die Dämpfungsfeder zuerst gespannt werden, bevor
die Tür entriegelt wird. Bei der Verwendung eines Elektromagneten kann hingegen das
Bewegen des Aufdrückelements nach dem Entriegeln stattfinden. Dieses Verfahren kann
beispielsweise in Software oder Hardware oder in einer Mischform aus Software und
Hardware beispielsweise in einem Steuergerät implementiert sein.
[0019] Auch wenn der beschriebene Ansatz anhand eines Haushaltgeräts beschrieben wird, kann
die hier beschrieben Vorrichtung sowie das Verfahren entsprechend im Zusammenhang
mit einem gewerblichen oder professionellen Gerät eingesetzt werden.
[0020] Der hier vorgestellte Ansatz schafft ferner eine Vorrichtung, die ausgebildet ist,
um die Schritte einer Variante eines hier vorgestellten Verfahrens in entsprechenden
Einrichtungen durchzuführen, anzusteuern bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante
der Erfindung in Form einer Vorrichtung kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
schnell und effizient gelöst werden.
[0021] Die Vorrichtung kann ausgebildet sein, um Eingangssignale einzulesen und unter Verwendung
der Eingangssignale Ausgangssignale zu bestimmen und bereitzustellen. Ein Eingangssignal
kann beispielsweise ein über eine Eingangsschnittstelle der Vorrichtung einlesbares
Sensorsignal darstellen. Ein Ausgangssignal kann ein Steuersignal oder ein Datensignal
darstellen, das an einer Ausgangsschnittstelle der Vorrichtung bereitgestellt werden
kann. Die Vorrichtung kann ausgebildet sein, um die Ausgangssignale unter Verwendung
einer in Hardware oder Software umgesetzten Verarbeitungsvorschrift zu bestimmen.
Beispielsweise kann die Vorrichtung dazu eine Logikschaltung, einen integrierten Schaltkreis
oder ein Softwaremodul umfassen und beispielsweise als ein diskretes Bauelement realisiert
sein oder von einem diskreten Bauelement umfasst sein.
[0022] Von Vorteil ist auch ein Computer-Programmprodukt oder Computerprogramm mit Programmcode,
der auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium wie einem Halbleiterspeicher,
einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann. Wird
das Programmprodukt oder Programm auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt,
so kann das Programmprodukt oder Programm zur Durchführung, Umsetzung und/oder Ansteuerung
der Schritte des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen
verwendet werden.
[0023] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- eine Querschnittsdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines geschlossenen Türöffnungssystems
mit Elektromotor;
- Figur 2
- eine Querschnittsdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines verriegelten Türöffnungssystems
mit Elektromotor;
- Figur 3
- eine Querschnittsdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines entriegelten Türöffnungssystems
mit Elektromotor;
- Figur 4
- eine Querschnittsdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines geöffneten Türöffnungssystems
mit Elektromotor;
- Figur 5
- eine Querschnittsdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines geschlossenen Türöffnungssystems
mit Elektromagnet;
- Figur 6
- eine Querschnittsdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines Türöffnungssystems mit
Elektromagnet und gespannter Dämpfungsfeder;
- Figur 7
- eine Querschnittsdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines geöffneten Türöffnungssystems
mit Elektromagnet;
- Figur 8
- eine Querschnittsdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines geöffneten Türöffnungssystems
mit Elektromagnet gemäß einem Ausführungsbeispiel; und
- Figur 9
- ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Betreiben eines
Türöffnungssystems.
[0024] In der nachfolgenden Beschreibung günstiger Ausführungsbeispiele des vorliegenden
Ansatzes werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden
Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte
Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.
[0025] Figur 1 zeigt eine Querschnittsdarstellung Ausführungsbeispiels eines eines Türöffnungssystems
100 mit Elektromotor 102. In diesem Ausführungsbeispiel umfasst das Türöffnungssystem
100 eine in einer Tür 105 angeordnete Türaufdrückvorrichtung 110 und eine in einem
Korpus 115 angeordnete Türöffnungsvorrichtung 120. Die Tür 105 sowie der Korpus 115
sind in diesem Ausführungsbeispiel an einem Haushaltgerät 122 angeordnet und durch
ein Scharnier 123 im oberen Bereich verbunden. In einer Ausnehmung 125 der Türaufdrückvorrichtung
110 sind in diesem Ausführungsbeispiel eine Dämpfungsfeder 130 und ein Aufsatzelement
135 angeordnet. Der Ausnehmung gegenüberliegend ist ein Aufdrückelement 140 angeordnet,
das in diesem Ausführungsbeispiel (zumindest teilweise) als Gewindestange ausgeformt
und durch einem Elektromotor 102, der auch vereinfacht als Motor bezeichnet werden
kann, verfahrbar ist, wobei der Elektromotor 102 ein Gewinde umfasst, das in den als
Gewindestange ausgebildeten Teil des Aufdrückelementes 140 eingreift. Der Elektromotor
102 ist von einer in diesem Ausführungsbeispiel als Sensor ausgeformten Eingabeeinheit
145 ansteuerbar, um beispielsweise manuelle Bedieneingaben entgegenzunehmen. Unterhalb
der Türaufdrückvorrichtung 110 ist ein Schließkolben 150 an der Tür 105 angeordnet,
der in diesem Ausführungsbeispiel mit einem am Korpus 115 angeordneten Verriegelungsschieber
155 verschließbar ausgeformt ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist das Aufdrückelement
140, das auch als Aufdrücker oder Türaufdrücker bezeichnet werden kann, mit dem Elektromotor
in einer Ruhestellung dargestellt. Die Dämpfungsfeder 130 in der Tür 105 ist in entspannter
Position. Die Betätigungsfläche 160 des Aufsatzelements 135 schließt bündig mit einer
Türinnenseite 165 der Tür 105 ab. Der Verriegelungsschieber 155 ist nicht betätigt,
also in einer die Türe 105 verschließenden bzw. verriegelnden Stellung. Die Tür 105
kann manuell aufgezogen werden.
[0026] Figur 2 zeigt eine Querschnittsdarstellung Ausführungsbeispiels eines eines verriegelten
Türöffnungssystems 100 mit Elektromotor 102. Dabei kann es sich um das in Figur 1
dargestellte Türöffnungssystem 100 handeln. In diesem Ausführungsbeispiel ist das
Aufdrückelement 140 ausgefahren dargestellt und drückt gegen die Betätigungsfläche
160 des Aufsatzelements 135. Durch den ausgeübten Druck ist die Dämpfungsfeder 130
gespannt. Um einen Öffnungsvorgang aufgrund des aufgebauten Drucks zu verhindern ist
der Verriegelungsschieber 155 nach unten verschoben und greift in den Schließkolben
150 ein. Die Tür 105 wird durch den Verriegelungsschieber 155, der auch als Verriegelungsbolzen
bezeichnet werden kann, in einer geschlossenen Stellung gehalten. Das Aufdrückelement
140 ist motorisch bis in eine Endlage gefahren. Die Dämpfungsfeder 130 ist gespannt
und die Tür 105 wird durch den Schließkolben 150 gegen den Verriegelungsschieber 155
der Verriegelungseinrichtung 150, 155 gedrückt.
[0027] Figur 3 zeigt eine Querschnittsdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines entriegelten
Türöffnungssystems 100 mit Elektromotor 102. Dabei kann es sich um das in Figur 1
und 2 dargestellte Türöffnungssystem 100 handeln. In diesem Ausführungsbeispiel ist
der Verriegelungsschieber 155 aus dem Schließkolben 150 herausgezogen und die Tür
105 ist somit nicht mehr verriegelt. In dem Augenblick beginnt die Tür sich durch
die vorgespannte Dämpfungsfeder 130 sehr schnell aus der Geschlossenstellung in die
Offenstellung zu bewegen. Zur Entriegelung der Tür 105 ist beim Herausziehen des Verriegelungsschiebers
155 aus dem Schließkloben 150 eine gewisse Reibungskraft zu überwinden.
[0028] Figur 4 zeigt eine Querschnittsdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines geöffneten
Türöffnungssystems 100 mit Elektromotor 102. Dabei kann es sich um das in Figur 1,
Figur 2 und/oder Figur 3 dargestellte Türöffnungssystem 100 handeln. Dieses Ausführungsbeispiel
ist die Dämpfungsfeder 130 ähnlich wie in Figur 1 entspannt dargestellt. Aufgrund
der geöffneten Verriegelungseinrichtung 150, 155 und der entspannten Dämpfungsfeder
130 bei gleichzeitig ausgefahren Aufdrückelement 140 ist die Tür 105 in diesem Ausführungsbeispiel
vom Korpus 115 weggedrückt und dadurch geöffnet. Dabei sind die Tür 105 und der Korpus
115 weiterhin durch das Scharnier 123 verbunden. Die Betätigungsfläche 160 des Aufsatzelements
130 ist wieder flächenbündig mit der Türinnenseite 165.
[0029] Gemäß einem Ausführungsbeispiel verläuft der in den Figuren 1 bis 4 dargestellte
Öffnungsvorgang folgendermaßen: Die Dämpfungsfeder 130 oder ein ähnliches Federelement
wird bei geschlossener Tür 105, die auch als Gerätetür bezeichnet werden kann, durch
ein als Aufdrückstange ausgeformtes Aufdrückelement 140 vorgespannt. In diesem Ausführungsbeispiel
handelt es sich bei der Tür 105 um eine sogenannte Aufreißtür. Diese ist zunächst
durch die Verriegelungseinrichtung 150, 155 verriegelt, da sie ansonsten durch das
Aufdrückelement 140 geöffnet würde. Dann wird dieses Aufdrückelement 140 durch einen
Elektromotor 102 betätigt bis es aus seiner Ruhestellung in die gewünschte Position
gelangt, um die Feder entsprechend vorzuspannen. Der Elektromotor 102 befindet sich
in diesem Ausführungsbeispiel hinter einer Vorderwand des Haushaltgeräts 122 und das
Aufdrückelement 140 taucht durch sie hindurch. Soll nun die Tür 105 geöffnet werden,
wird durch einen Benutzer durch eine Taste oder optional durch einen Sensor ein Entriegelungsimpuls
auf die Verriegelungseinrichtung 150, 155 gegeben, so dass diese elektrisch entriegelt.
Durch die vorgespannte Tür 105 wirkt auf den Verriegelungsschieber 155 eine gewisse
Kraft, die beim Entriegeln der Verriegelungseinrichtung 150, 155 überwunden werden
muss. Unmittelbar nach diesem Entriegelungsvorgang springt die Tür 105 durch die Kraft
der vorgespannten Dämpfungsfeder 130 auf. Die Dämpfungsfeder 130 entspannt sich und
ist wieder im Ruhezustand, die Betätigungsfläche 160 ist bündig mit der Türinnenseite
165. Wird die Tür 105 jetzt sofort wieder geschlossen, so schützt die gleiche Dämpfungsfeder
130 das Aufdrückelement 140 vor Beschädigung, die ansonsten durch den Kontakt mit
der starren Türinnenseite 165 zustande kommen würde. Durch diese Funktionsweise wird
eine sehr schnelle Türöffnung trotz eines Elektromotors 102 als Aktuator sowie ein
Zerstörungsschutz des Aufdrückelements 140 erreicht.
[0030] Figur 5 zeigt eine Querschnittsdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines geschlossenen
Türöffnungssystems 100 mit einem Elektromagneten 500. Dabei kann es sich um das in
Figur 1 bis 4 dargestellte Türöffnungssystem 100 handeln, mit dem Unterschied, dass
die Türöffnungsvorrichtung 120 in diesem Ausführungsbeispiel anstelle des in den Figuren
1 bis 4 beschriebenen Elektromotors einen Elektromagneten 500 umfasst. In diesem Ausführungsbeispiel
ist das Aufdrückelement 140 in Ruhestellung. Die Dämpfungsfeder 130 in der Tür 105
ist in entspannter Position. Die Betätigungsfläche 160 des Aufsatzelements 135 schließ
bündig mit der Fläche der Türinnenseite 165 ab. Der Verriegelungsschieber 155 der
Verriegelungseinrichtung 150, 155 ist nicht betätigt. Die Tür kann von einem Nutzer
manuell aufgezogen werden.
[0031] Figur 6 zeigt eine Querschnittsdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines Türöffnungssystems
100 mit einem Elektromagneten 500 und gespannter Dämpfungsfeder 130. Dabei kann es
sich um das in Figur 5 dargestellte Türöffnungssystem 100 handeln. Die Tür 105 ist
noch geschlossen. Das Aufdrückelement 140 ist durch den Elektromagneten 500 bis in
die Endlage gefahren. Die Dämpfungsfeder 130 ist gespannt.
[0032] Figur 7 zeigt eine Querschnittsdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines geöffneten
Türöffnungssystems 100 mit einem Elektromagneten 500. Dabei kann es sich um das in
Figur 5 und 6 dargestellte Türöffnungssystem 100 handeln. In diesem Ausführungsbeispiel
ist die Dämpfungsfeder 130 entspannt und durch die wirkende Kraft der sich entspannenden
Dämpfungsfeder 130 ist die Tür 105 geöffnet. Die Betätigungsfläche 160 ist wieder
flächenbündig mit der Türinnenseite 165.
[0033] Figur 8 zeigt eine Querschnittsdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines geöffneten
Türöffnungssystems 100 mit einem Elektromagneten 500. Dabei kann es sich um das in
Figur 5 bis 7 dargestellte Türöffnungssystem 100 handeln. In diesem Ausführungsbeispiel
ist die Tür 105 geöffnet und das Aufdrückelement 140 ist zurückgezogen.
[0034] Gemäß einem Ausführungsbeispiel verläuft der in den Figuren 6 bis 8 dargestellte
Öffnungsvorgang folgendermaßen: In diesem Ausführungsbeispiel wird die Tür 105 durch
einen Elektromagneten 500 geöffnet, der durch einen Impuls sehr schnell ein Aufdrückelement
140 bewegt. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Betätigungsfläche 160, die auch
als Betätigungseinheit bezeichnet werden kann, hinter einer Gerätevorderwand angeordnet
und das Aufdrückelement 140 bewegt sich in Richtung der Dämpfungsfeder 130, die in
der Tür 105 angeordnet ist. In diesem Ausführungsbeispiel wird die Dämpfungsfeder
130 für eine schnelle Türöffnung nicht vorgespannt, da die impulsartige Bewegung des
Elektromagneten 500 an sich eine sehr schnelle Öffnung der Tür 105 erzielt. Deshalb
erfolgt die Entriegelung in der Verriegelungseinheit 150, 155 hier ohne Krafteinwirkung
auf den Verriegelungsschieber 155 da eine Vorspannung der Tür 105 nicht gegeben ist.
Soll nun die Tür 105 geöffnet werden, wird durch einen Nutzer beispielsweise durch
eine Taste oder einen Sensor der Elektromagnet 500 angesteuert und das Aufdrückelement
140 schnellt gegen die Dämpfungsfeder 130, die auch als Federdämpfer bezeichnet werden
kann, in der Tür 105 und komprimiert die Dämpfungsfeder 130 bis die Tür 105 aufgedrückt
wird. Danach wird das Aufdrückelement 140 vom Elektromagneten 500 oder optional von
einer Feder im Elektromagneten 500 zurückgezogen. Dadurch dass das sehr schnell bewegte
Aufdrückelement 140 nicht auf die starre Türinnenseite 165 trifft, sondern auf die
sich komprimierende Dämpfungsfeder 130, ergibt sich ein anderes Türöffnungsgeräusch,
das wesentlich angenehmer wirkt, als wenn das Aufdrückelement 140 auf eine starre
Fläche trifft und dann die Tür 105 aufdrückt.
[0035] Sowohl bei einem Ausführungsbeispiel mit einem Elektromotor wie in den Figuren 1
bis 4 beschriebenen, als auch bei einem Ausführungsbeispiel mit einem Elektromagneten
wie in den Figuren 5 bis 8 beschreiben, sollte die Dämpfungsfeder so dimensioniert
sein, dass sie nach einem definierten wie vor ihrer vollständigen Komprimierung genügend
Kraft aufnimmt um die Öffnungskraft des Türschlosses zu überwinden.
[0036] Figur 9 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens 900
zum Betreiben einer Variante eines der in einer der vorangegangenen Figuren beschriebenen
Türöffnungssystems. Das Verfahren 900 umfasst einen Schritt 905 des Entriegelns der
Tür und einen Schritt 910 des Bewegens des Aufdrückelements in Richtung der Dämpfungsfeder
zum Spannen der Dämpfungsfeder. Dabei ist es nicht zwingend erforderlich, beide Schritte
in einer vordefinierten Reihenfolge aufeinanderfolgen zu lassen. Beispielsweise kann
unter Verwendung eines Elektromotors, wie in den Figuren 1 bis 4 beschriebenen, der
Schritt 910 vorgezogen sein, wodurch die Dämpfungsfeder bereits gespannt wird, bevor
in dem Schritt 905 die Verriegelung der Tür gelöst wird.
1. Türaufdrückvorrichtung (110), mit einer in einer Ausnehmung (125) angeordneten Dämpfungsfeder
(130), wobei die Dämpfungsfeder (130) von einem von extern der Türaufdrückvorrichtung
(110) in die Ausnehmung (125) einfahrbaren Aufdrückelement (140) spannbar ausgebildet
ist.
2. Türaufdrückvorrichtung (110) gemäß Anspruch 1, wobei die Dämpfungsfeder (130) als
Schraubenfeder ausgeformt ist.
3. Türaufdrückvorrichtung (110) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die
Ausnehmung (125) ein beweglich angeordnetes Aufsatzelement (135) aufweist, das die
Dämpfungsfeder (130) zumindest teilweise umschließt und/oder zum Aufdrückelement (140)
hin eine Betätigungsfläche (160) zum Kontakt mit dem Aufdrückelement (140) aufweist
4. Türaufdrückvorrichtung (110) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die
Ausnehmung (125) an oder in einem Korpus (115) eines Haushaltgeräts (122) und/oder
einer Tür (105) eines Haushaltgeräts (122), insbesondere zwischen einer Verriegelungseinrichtung
(150, 155) und einem Scharnier (123) angeordnet oder anordenbar ist.
5. Tür (105) für ein Haushaltgerät (122) mit einer Türaufdrückvorrichtung (110) gemäß
einem der vorangegangenen Ansprüche.
6. Türöffnungsvorrichtung (120), mit einem Aufdrückelement (140) zum Spannen einer in
einer Ausnehmung (125) angeordneten Dämpfungsfeder (130).
7. Türöffnungsvorrichtung (120) gemäß Anspruch 6, wobei das Aufdrückelement (140) zumindest
teilweise als Gewindestange ausgeformt ist.
8. Türöffnungsvorrichtung (120) gemäß einem der Ansprüche 6 bis 7, wobei die Türöffnungsvorrichtung
(120) an oder in einem Korpus (115) eines Haushaltgeräts (122) und/oder einer Tür
(105) eines Haushaltgeräts (122), insbesondere zwischen einer Verriegelungseinrichtung
(150,155) und einem Scharnier (123) angeordnet oder anordnenbar ist.
9. Türöffnungsvorrichtung (120) gemäß einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei das Aufdrückelement
(140) durch einen Elektromotor (102) oder einen Elektromagneten (500) beweglich ausgebildet
ist.
10. Türöffnungsvorrichtung (120) gemäß Anspruch 9, wobei der Elektromagnet (500) und/oder
der Elektromotor (102) von einer Eingabeeinheit (145) elektrisch ansteuerbar ausgebildet
ist.
11. Türöffnungssystem (100) mit einer Türaufdrückvorrichtung (110) gemäß einem der Ansprüche
1 bis 4 und einer Türöffnungsvorrichtung (120) gemäß einem der Ansprüche 6 bis 11.
12. Türöffnungssystem (100) gemäß Anspruch 11, mit einer Verriegelungseinrichtung (150,155),
wobei die Verriegelungseinrichtung (150,155) einen elektrisch ansteuerbaren Verriegelungsschieber
(155) und/oder einen Schließkolben (150) umfasst, insbesondere wobei der Verriegelungsschieber
(1559 an einem Korpus (115) des Haushaltgeräts (122) und/oder der Schließkolben (150)
an einer Tür (105) des Haushaltgeräts (122) angeordnet ist und/oder wobei der Schließkolben
(150) an einem Korpus (115) des Haushaltgeräts (122) und/oder der Verriegelungsschieber
(155) an einer Tür (105) des Haushaltgeräts (122) angeordnet ist.
13. Verfahren (900) für das Betreiben eines Türöffnungssystems (100), wobei das Verfahren
(900) die folgenden Schritte umfasst:
Entriegeln (905) der Tür (105); und
Bewegen (910) des Aufdrückelements (140) in Richtung der Dämpfungsfeder (130) zum
Spannen der Dämpfungsfeder (130).
14. Computerprogrammprodukt, das dazu eingerichtet ist, die Schritte des Verfahrens gemäß
einem der vorangegangenen Ansprüche auszuführen und/oder anzusteuern.
15. Maschinenlesbares Speichermedium, auf dem das Computerprogramm nach Anspruch 14 gespeichert
ist.