[0001] Die Erfindung betrifft eine Bohrgestängekupplung mit einer hülsenförmigen Kupplungsaufnahme,
einem zapfenförmigen Kupplungsglied, welches zum Bilden einer drehfesten Verbindung
in die Kupplungsaufnahme axial einsteckbar ist, und mindestens einem Riegelbolzen,
welcher quer zur axialen Kupplungsrichtung gerichtet ist, und sich in einer verriegelten
Kupplungsposition von der Kupplungsaufnahme in eine Verriegelungsausnehmung an dem
Kupplungsglied erstreckt, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Bohrgestängekupplung ist beispielsweise aus der
DE 10 2011 109 001 A1 bekannt. Diese Bohrgestängekupplung wird häufig auch als eine sogenannte Kellybox
bezeichnet. In der eingesteckten Kupplungsposition wird eine axiale Verriegelung dadurch
bewirkt, dass ein quer gerichteter Riegelbolzen in die Kupplungsaufnahme und das Kupplungsglied
eingebracht wird, so dass eine formschlüssige Verbindung erreicht ist.
[0003] Die bekannte Bohrgestängekupplung erfordert jedoch sowohl beim Verriegeln als auch
beim Entriegeln manuelle Tätigkeiten von Bedienpersonal. Diese sind grundsätzlich
zeitaufwändig. Zudem können sich bei Bohrgestängeelementen, welche eine Länge von
mehreren Metern aufweisen können und die in der Regel vertikal ausgerichtet sind,
die Kupplungsanordnungen mehrere Meter über dem Boden befinden. Zur Betätigung werden
daher Steighilfen oder sogar Hubfahrzeuge benötigt, was ebenfalls aufwändig ist. Zudem
sind Arbeiten in größeren Höhen über dem Boden und auch im unmittelbaren Wirkungsbereich
eines Bohrgestänges aus Gründen der Arbeitssicherheit problematisch und sollten daher
auf ein erforderliches Mindestmaß reduziert werden.
[0004] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Bohrgestängekupplung anzugeben, welche besonders einfach betätigbar
ist.
[0005] Nach der Erfindung wird die Aufgabe durch eine Bohrgestängekupplung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0006] Die erfindungsgemäße Bohrgestängekupplung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Riegelbolzen
mittels einer schwerkraftabhängigen Verstellmechanik an der hülsenförmigen Kupplungsaufnahme
radial verstellbar zwischen einer Entriegelungsposition und einer Verriegelungsposition
gelagert ist, dass die Verstellmechanik mindestens ein bewegbares Stellglied aufweist,
welches zwischen einer unteren Einschubposition, in welcher der Riegelbolzen in die
Verriegelungsposition geschoben ist, und einer oberen Rückzugsposition bewegbar ist,
in welcher der Riegelbolzen aus der Verriegelungsaufnahme in die Entriegelungsposition
rückgezogen ist, und dass das Stellglied durch die Schwerkraft in der unteren Einschubposition
gehalten ist.
[0007] Eine Grundidee der Erfindung kann darin gesehen werden, eine zumindest halbautomatische
Bohrgestängekupplung vorzusehen, bei welcher der Riegelbolzen an der äußeren Kupplungsaufnahme
durch eine schwerkraftabhängige Verstellmechanik zwischen einer Entriegelungsposition
und einer Verriegelungsposition verstellbar ist. Die Verstellmechanik weist mindestens
ein bewegbares Stellglied auf, welches durch die Schwerkraft nach unten gezogen wird,
wobei durch die Verstellmechanik der Riegelbolzen in eine Einschubposition geschoben
und darin gehalten wird.
[0008] Zum Entriegeln ist es somit lediglich erforderlich, dass mindestens ein außenliegendes
Stellglied entgegen der Schwerkraft in eine obere Rückzugsposition zu bewegen, wobei
durch die Verstellmechanik der Riegelbolzen aus der Verriegelungsposition in die Entriegelungsposition
rückgezogen wird. Zu einem erneuten Verriegeln ist lediglich die Haltekraft zu entfernen,
welche das mindestens eine Stellglied in der oberen Rückzugsposition hält. Bei Entfallen
dieser Haltekraft wird das Stellglied wieder in die untere Einschubposition bewegt,
wobei der Riegelbolzen erneut in die Entriegelungsposition geschoben wird.
[0009] Vorzugsweise kann so ein Bohrgestänge mit der Kupplungsaufnahme oder dem Kupplungsglied
in einfacher Weise axial mit einem zugehörigen Kupplungsglied beziehungsweise einer
Kupplungsaufnahme eines anderen Bohrgestängeelementes gekuppelt werden, wobei durch
die axiale Einschubkraft der Riegelbolzen mit dem Stellglied entgegen der Schwerkraft
kurzzeitig verdrängt wird, bis der Riegelbolzen durch die schwerkraftabhängige Verstellmechanik
wieder zurück in die Verriegelungsposition geschoben wird, um die beiden Bohrgestängeelemente
zu verriegeln. Das Kupplungsglied und der Riegelbolzen können an ihrem freien Ende
hierzu angeschrägt sein.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung kann eine gewünschte Stellkraft auf das mindestens
eine Stellglied dadurch erreicht werden, dass an dem mindestens einen Stellglied ein
Lastgewicht angeordnet ist. Das Lastgewicht kann dabei lösbar an dem Stellglied angebracht
sein. Durch ein entsprechendes Vergrößern oder Verkleinern des Lastgewichtes kann
so eine gewünschte Stellkraft vorgegeben werden.
[0011] Eine besonders zuverlässige Verbindung wird nach einer weiteren Ausführungsvariante
der Erfindung dadurch erzielt, dass mehrere Riegelbolzen vorgesehen sind, welche,
vorzugsweise gleichmäßig, verteilt über den Umfang der hülsenförmigen Kupplungsaufnahme
angeordnet sind. Insbesondere können zwei bis vier Riegelbolzen verteilt um den Umfang
der Kupplungsaufnahme angeordnet sein.
[0012] Grundsätzlich kann die Verriegelungsausnehmung als ein Sackloch oder ein Durchgangsloch
in dem Kupplungsglied ausgebildet sein. Besonders vorteilhaft ist es nach einer Ausführungsvariante
der Erfindung, dass die Verriegelungsausnehmung als eine ringförmige Nut ausgebildet
ist, welche sich entlang des Umfangs des zapfenförmigen Kupplungsglieds erstreckt.
Bei einer derartigen Gestaltung der Verriegelungsausnehmung an der Außenseite des
Kupplungsgliedes kann ein automatisches Kuppeln vorgesehen werden. Eine Querschnittskontur
der Nut entspricht dabei einem Teil der Außenumfangskontur des Riegelbolzens. Vorzugsweise
hat die Nut einen halbkreisförmigen Querschnitt.
[0013] Grundsätzlich kann zum Entriegeln das bewegbare Stellglied der Verstellmechanik von
Hand oder durch ein von Hand betätigtes Werkzeug nach oben geschoben werden, so dass
der Riegelbolzen rückgezogen wird. Bevorzugt ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung,
dass an der Verstellmechanik eine Entriegelungseinrichtung angeordnet ist, mit welcher
das mindestens eine Stellglied in die obere Rückzugsposition bewegbar ist. Die Entriegelungseinrichtung
kann dabei energiebetätigt sein. Insbesondere kann eine Entriegelungseinrichtung etwa
an einem Bohrantrieb vorgesehen sein, an welchem grundsätzlich bereits eine Energieversorgung
vorgesehen ist. Die Entriegelungseinrichtung kann dabei elektrisch, hydraulisch oder
pneumatisch betätigt werden.
[0014] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Entriegelungseinrichtung
mit einer Betätigungsstange betätigbar ist. In einem einfachen Fall kann die Entriegelungseinrichtung
ein einfaches Hakenelement oder eine sonstige Aufnahme für eine derartige mechanische
Betätigung oder ein einfacher Handgriff sein.
[0015] Dabei ist es besonders vorteilhaft, dass die Entriegelungseinrichtung ein Ringglied
aufweist, an welchem ein oder mehrere Stellglieder angelenkt sind. Das Ringglied kann
dabei die Kupplungsaufnahme ringförmig umgeben, so dass etwa bei Betätigung mit einer
Betätigungsstange die Entriegelungseinrichtung von jeder Umfangsposition aus betätigt
werden kann.
[0016] Für eine besonders gute Drehmomentübertragung ist es nach einer Ausführungsvariante
der Erfindung bevorzugt, dass die Kupplungsaufnahme und das Kupplungsglied eine polygonale
Querschnittsform, insbesondere einen Vierkantquerschnitt aufweisen. Es ist jedoch
auch ein dreieckiger oder sonstiger mehreckiger Querschnitt möglich, welcher eine
Drehmomentübertragung zwischen der Kupplungsaufnahme und dem Kupplungsglied ermöglicht.
Die entsprechenden Steckbereiche von Kupplungsaufnahme und Kupplungsglied sind dabei
als eine Spielpassung ausgebildet.
[0017] Weiterhin umfasst die Erfindung eine Bohrgestängeanordnung mit der zuvor beschriebenen
Bohrgestängekupplung. Bevorzugt ist es dabei, dass die Bohrgestängekupplung zwischen
zwei Bohrgestängeelementen angeordnet ist. Die Bohrgestängeelemente können dabei an
ihrer Außenseite mit einer Förderwendel, Rührelementen oder ohne jegliche Elemente
rein zylindrisch ausgebildet sein.
[0018] Weiterhin ist nach der Erfindung eine Bohrgestängeanordnung mit einer solchen Bohrgestängekupplung
vorgesehen, wobei die Bohrgestängekupplung zwischen einem Bohrgestängeelement und
einem Bohrwerkzeug oder einem Bohrantrieb vorgesehen ist. Allgemein ist bei einer
Bohrgestängeanordnung das zapfenförmige Kupplungsglied vorzugsweise oben angeordnet,
während die hülsenförmige Kupplungsaufnahme relativ zum zugehörigen Kupplungsglied
unten angeordnet ist. Als Bohrwerkzeug kann eine Bohrschnecke, ein Kastenbohrer, ein
Verdrängerbohrer oder ein sonstiges Bohrwerkzeug vorgesehen werden, welches drehend
angetrieben wird.
[0019] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich dadurch, dass die
Kupplungsaufnahme und/oder das Kupplungsglied lösbar an einem Bohrgestängeelement,
einem Bohrwerkzeug oder einem Bohrantrieb angebracht sind. Die Kupplungsaufnahme und/oder
das Kupplungsglied können somit als eine Art Adapter zwischen der erfindungsgemäßen
Bohrgestängekupplung und herkömmlichen Kupplungselementen, etwa einer Kellybox oder
einem Kellysteckglied, ausgebildet sein. Dies ermöglicht auch eine einfache Nachrüstung
bestehender Elemente.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen weiter
erläutert, welche schematisch in den Zeichnungen dargestellt sind. In den Zeichnungen
zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische, teilgeschnittene Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen
Bohrgestängekupplung;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der Bohrgestängekupplung von Fig. 1 unmittelbar vor
einem Zusammenstecken; und
- Fig. 3
- eine Teilquerschnittsansicht zu einer möglichen Verstellmechanik für die erfindungsgemäße
Bohrgestängekupplung.
[0021] Gemäß Fig. 1 weist eine erfindungsgemäße Bohrgestängekupplung 10 ein zapfenförmiges
Kupplungsglied 20 auf, welches an einem nur teilweise dargestellten Bohrgestängeelement
2 angebracht wird. Das Kupplungsglied 20 kann grundsätzlich fest an dem Bohrgestängeelement
2 angeschweißt oder sogar daran einstückig ausgebildet sein. Bei der dargestellten
Ausführungsform ist eine Nachrüstmöglichkeit dargestellt, wobei das Bohrgestängeelement
2 einen Verbindungsabschnitt 3 aufweist. Der Verbindungsabschnitt 3 kann eine herkömmliche
Kellyverbindung mit einem Vierkantbereich sein.
[0022] Das zapfenförmige Kupplungsglied 20 weist einen zylindrischen Vorderabschnitt 22
und einen hülsenförmigen Rückabschnitt 26 auf. Der Verbindungsabschnitt 3 des Bohrgestängeelementes
2 kann passend und drehfest in den hülsenförmigen Rückabschnitt 26 des Kupplungsglieds
20 eingesteckt und durch quergerichtete Bolzen darin axial fixiert werden.
[0023] Entlang des Außenumfangs des zapfenförmigen Vorderabschnitts 22 des Kupplungsglieds
20 ist eine ringförmige Nut 25 als eine Verriegelungsausnehmung 24 eingebracht. Die
Nut 25 weist im Querschnitt etwa eine Halbkreisform auf. Weiter ist am freien Ende
des Vorderabschnitts 22 ein verjüngender Kopf 23 mit einem nach unten abnehmenden
Durchmesser ausgebildet.
[0024] Die hülsenförmige Kupplungsaufnahme 30 wird in der dargestellten Ausführungsform
an einem Bohrwerkzeug 7 angebracht. Das Bohrwerkzeug 7 weist einen schematisch dargestellten
Grundkörper 8 auf, an dessen Oberseite zentrisch zu einer Längsachse ein hülsenförmiger
Verbindungsbereich 9 angebracht ist. Das Bohrwerkzeug 7 kann beispielsweise ein Bohreimer
mit einer entsprechenden Abtragseinrichtung zum Abtragen von Bodenmaterial sein. Grundsätzlich
kann die hülsenförmige Kupplungsaufnahme 30 auch fest an dem Bohrwerkzeug 7 angebracht
sein, etwa durch Schweißen.
[0025] Die Kupplungsaufnahme 30 weist eine Umfangshülse 32 mit einem mittigen gestuften
Aufnahmeloch 33 auf, welches vorzugsweise entsprechend einer Außenkontur des zapfenförmigen
Kupplungsgliedes 20 einen viereckigen Querschnitt aufweist. Eine Unterseite der Umfangshülse
32 ist mit einem plattenförmigen Boden 34 verschlossen, an dessen Unterseite ein zapfenförmiges
Verbindungselement 36 nach unten vorsteht. Das Verbindungselement 36 ist vorzugsweise
gleich zu dem Verbindungsabschnitt 3 an dem Bohrgestängeelement 2 ausgebildet, so
dass die Kupplungsaufnahme 30 ebenfalls in einfacher Weise als ein Nachrüstteil für
bestehende Kellyverbindungen eingesetzt werden kann. Das zapfenförmige Verbindungselement
36, welches vorzugsweise als ein Vierkant ausgebildet ist, ist passend axial in den
hülsenförmigen Verbindungsbereich 9 am Bohrwerkzeug 7 einsteckbar. Hierin kann es
durch entsprechende quergerichtete Bolzen axial fixiert werden, so dass eine drehfeste
und axial gesicherte Verbindung zwischen dem Bohrwerkzeug 7 und der Kupplungsaufnahme
30 gebildet ist.
[0026] An der Kupplungsaufnahme 30 ist eine Verstellmechanik 40 angeordnet, welche in dem
dargestellten Ausführungsbeispiel zwei hebelartige Stellglieder 42 aufweist, welche
jeweils über eine Schwenkachse 43 an einem Durchgang an der Umfangshülse 32 der Kupplungsaufnahme
30 schwenkbar gelagert sind. Bei der dargestellten Ausführungsform ist ein Riegelbolzen
50 an einem nach innen in das Aufnahmeloch 33 hineinragenden freien Ende einstückig
mit dem hebelförmigen Stellglied 42 ausgebildet. Über ein Lastgewicht 44 am äußeren
Ende jedes Stellgliedes 42 ist dieses nach unten in eine Einschubposition gedrückt,
bei welcher der Riegelbolzen 50 radial nach innen in das Aufnahmeloch 33 in eine Verriegelungsposition
gedrückt oder geschoben ist.
[0027] An den Lastgewichten 44 sind jeweils eine Ausnehmung 62 einer Entriegelungseinrichtung
60 ausgebildet. In die Ausnehmung 62 kann eine Betätigungsstange eingesetzt werden,
mit welcher das Lastgewicht 44 und damit das Stellglied 42 nach oben in eine Rückzugsposition
bewegt werden kann. Dabei wird der Riegelbolzen 50 radial nach außen in eine Entriegelungsposition
geschoben, in welcher der Riegelbolzen 50 nicht mehr in eine Verriegelungsausnehmung
24 eines axial eingesteckten Kupplungsgliedes 20 eingreift. In dieser Entriegelungsposition
kann somit ein Kupplungsglied 20 wieder aus der Kupplungsaufnahme 30 herausgezogen
werden.
[0028] In Fig. 2 ist nochmals schematisch dargestellt, wie ein am Bohrgestängeelement 2
angebrachtes Kupplungsglied 20 in Richtung des gezeigten Pfeiles axial in die hülsenförmige
Kupplungsaufnahme 30 am Bohrwerkzeug 7 eingesteckt werden kann. Bei diesem axialen
Einstecken können die beiden Riegelbolzen 50 bei Aufbringen einer vorgegebenen Axialkraft
aus der dargestellten Verriegelungsposition entgegen der Schwerkraftwirkung der Verstellmechanik
40 radial nach außen in ihre Entriegelungsposition rückgeschoben werden. Bei Erreichen
der axialen Endposition des zapfenförmigen Kupplungsgliedes 20 können die Riegelbolzen
50 durch die Schwerkraftwirkung der Verstellmechanik 40 in ihre Verriegelungsposition
radial nach innen rückbewegt werden, wobei die Riegelbolzen 50 in die Verriegelungsausnehmung
24 am Kupplungsglied 20 hineinreichen. In dieser Verriegelungsposition ist nunmehr
das Kupplungsglied 20 axial gesichert in der hülsenförmigen Kupplungsaufnahme 30 aufgenommen.
[0029] Eine alternative Ausgestaltung der Verstellmechanik 40 ist schematisch in Fig. 3
dargestellt. Dabei ist der Verriegelungsbolzen 50 radial gerichtet in einem passenden
Durchgang 35 in der Wand der hülsenförmigen Kupplungsaufnahme 30 gelagert. In der
dargestellten Verriegelungsposition ragt der Kupplungsbolzen 50 nach innen in das
Aufnahmeloch 33 hinein.
[0030] Am radial äußeren Ende des Riegelbolzens 50 steht dieser mit einem Verbindungsstift
52 mit einem Z-förmigen, hebelartigen Stellglied 42 in Verbindung. Das Stellglied
42 ist um eine Schwenkachse 43 schwenkbar an der Kupplungsaufnahme 30 gelagert. Weiter
ist das Stellglied 42 mit einem kulissenartigen Langloch 46 versehen, in welches der
Verbindungsstift 52 des Riegelbolzens 50 hineinragt.
[0031] Aufgrund des Eigengewichtes des Stellgliedes 42 wird dieses nach unten in die in
Fig. 3 gezeigte Position gedrückt, wobei über den Verbindungsstift 52 der Riegelbolzen
50 radial nach innen in das Aufnahmeloch 33 vorgeschoben wird. Durch eine handgriffartige
Entriegelungseinrichtung 60 am freien Ende des Stellgliedes 42 kann das Stellglied
42 nach oben um die Schenkachse 43 geschwenkt werden. Hierdurch wird aufgrund der
Verbindung über das Langloch 46 und den Verbindungsstift 52 der Riegelbolzen 50 radial
nach außen in seine Entriegelungsposition bewegt. Sobald die nach oben gerichtete
Kraft an dem Stellglied 42 entfällt, kann sich dieses aufgrund seines Eigengewichtes
wieder zurück nach unten bewegen, wobei der Riegelbolzen 50 wieder zurück in die Verriegelungspositon
geschoben wird.
[0032] Die Verstellmechanik 40 kann grundsätzlich in jeder anderen geeigneten Weise ausgebildet
werden, wobei bei einer vertikalen Ausrichtung der Bohrgestängekupplung 10 eine hinreichende
Gewichtskraft ausgeübt wird, durch welche der Riegelbolzen 50 radial nach innen in
eine Verriegelungsposition geschoben und dort gehalten wird.
1. Bohrgestängekupplung mit
- einer hülsenförmigen Kupplungsaufnahme (30),
- einem zapfenförmigen Kupplungsglied (20), welches zum Bilden einer drehfesten Verbindung
in die Kupplungsaufnahme (30) axial einsteckbar ist, und
- mindestens einem Riegelbolzen (50), welcher quer zur axialen Kupplungsrichtung gerichtet
ist und sich in einer verriegelten Kupplungsposition von der Kupplungsaufnahme (30)
in eine Verriegelungsausnehmung (24) an dem Kupplungsglied (20) erstreckt,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Riegelbolzen (50) mittels einer schwerkraftabhängigen Verstellmechanik (40) an
der hülsenförmigen Kupplungsaufnahme (30) radial verstellbar zwischen einer Entriegelungsposition
und einer Verriegelungsposition gelagert ist,
- dass die Verstellmechanik (40) mindestens ein bewegbares Stellglied (42) aufweist, welches
zwischen einer unteren Einschubposition, in welcher der Riegelbolzen (50) in die Verriegelungsposition
geschoben ist, und einer oberen Rückzugsposition bewegbar ist, in welcher der Riegelbolzen
(50) aus der Verriegelungsaufnahme (24) in die Entriegelungsposition rückgezogen ist,
und
- dass das Stellglied (42) durch die Schwerkraft in der unteren Einschubposition gehalten
ist.
2. Bohrgestängekupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem mindestens einen Stellglied (42) ein Lastgewicht (44) angeordnet ist.
3. Bohrgestängekupplung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Riegelbolzen (50) vorgesehen sind, welche, vorzugsweise gleichmäßig, verteilt
über den Umfang der hülsenförmigen Kupplungsaufnahme (30) angeordnet sind.
4. Bohrgestängekupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verriegelungsausnehmung (24) als eine ringförmige Nut (25) ausgebildet ist, welche
sich entlang des Umfangs des zapfenförmigen Kupplungsglieds (20) erstreckt.
5. Bohrgestängekupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Verstellmechanik (40) eine Entriegelungseinrichtung (60) angeordnet ist, mit
welcher das mindestens eine Stellglied (42) in die obere Rückzugsposition bewegbar
ist.
6. Bohrgestängekupplung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entriegelungseinrichtung (60) mit einer Betätigungsstange betätigbar ist.
7. Bohrgestängekupplung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entriegelungseinrichtung (60) ein Ringglied aufweist, an welchem ein oder mehrere
Stellglieder (42) angelenkt sind.
8. Bohrgestängekupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kupplungsaufnahme (30) und das Kupplungsglied (20) eine polygonale Querschnittsform,
insbesondere einen Vierkantquerschnitt, aufweisen.
9. Bohrgestängeanordnung mit einer Bohrgestängekupplung (10) nach einem der Ansprüche
1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bohrgestängekupplung (10) zwischen zwei Bohrgestängeelementen (2) vorgesehen
ist.
10. Bohrgestängeanordnung mit einer Bohrgestängekupplung (10) nach einem der Ansprüche
1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bohrgestängekupplung (10) zwischen einem Bohrgestängeelement (2) und einem Bohrwerkzeug
(7) oder einem Bohrantrieb vorgesehen ist.
11. Bohrgestängeanordnung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet.
dass die Kupplungsaufnahme (30) und/oder das Kupplungsglied (20) lösbar an einem Bohrgestängeelement
(2), einem Bohrwerkzeug (7) oder einem Bohrantrieb angebracht sind.