[0001] Die Erfindung betrifft eine Not- und/oder Sicherheitsbeleuchtungsanlage mit mindestens
einer Leuchte, insbesondere Not- und/oder Sicherheitsleuchte, die mindestens ein Leuchtmittel
zur Abgabe eines optisch, insbesondere visuell, erfassbaren Blinkmusters aufweist,
und mit einem Gerät zur optischen Erfassung des Blinkmusters, wobei das Gerät eine
optoelektronische Einrichtungmit einem Photodetektor und mit einem Objektiv aufweist.
[0002] Bei einer Not- und/oder Sicherheitsbeleuchtungsanlage ist bekannt, eine Datenkommunikation
zwischen deren Leuchten und einem Gerät zur optischen Erfassung des Blinkmusters,
nämlich einem Mobiltelefon, herzustellen (
WO2017/138029A1). Hierzu gibt die Leuchte ein Blinkmuster ab, das von der Kamera des Mobiltelefons
erfasst wird. Solch eine Kamera weist als optoelektronische Einrichtung meist CCD-Sensoren
oder CMOS-Sensoren als Photodetektor auf, die jedoch nachteilig beim optischen Erfassen
eines Blinkmusters von einer vergleichsweise weit entfernten Leuchte in Sättigung
durch Umgebungslicht geraten können. Zudem sind derartige Sensoren mit einer vergleichsweise
hohen Bildauflösung versehen, was zwar für eine Schärfentiefe vorteilhaft ist, die
Isolation einer Blinkmuster abgebenden Lampe vor einem Hintergrund aber erschwert.
[0003] Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, ein Gerät zur optischen Erfassung
eines Blinkmusters derart zu verändern, dass mit diesem - unabhängig von der Position
einer Leuchte einer Not- und/oder Sicherheitsbeleuchtungsanlage - das Blinkmuster
der Leuchte standfest erfasst werden kann. Zudem soll das Gerät besonders handhabungsfreundlich
sein.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1.
[0005] Indem eine Photodiode, insbesondere PIN-Photodiode, den Photodetektor ausbildet,
kann das Gerät besonders robust gegenüber Umgebungslicht ausgebildet werden, wenn
ein Blinkmuster von einer Leuchte optisch zu erfassen ist. Gegenüber Bildsensoren
kann sich die Photodiode als Lichtsensor aber auch durch ein vergleichsweise günstiges
Zeitverhalten auszeichnen - was einer Sensor-Sättigung durch Flickern und/oder Flimmern
anderer Beleuchtungsmittel entgegenwirkt. Dies ist insbesondere bei der Erfassung
von räumlich weiter entfernten Leuchten von Vorteil, bei denen bei der optischen Erfassung
ihrer Blinkmuster mit mehr Umgebungslicht zu rechnen ist. Durch die Verwendung einer
Photodiode als Bauteil der optoelektronische Einrichtung des Geräts kann ein Blinkmuster
einer Leuchte einer Not- und/oder Sicherheitsbeleuchtungsanlage also zuverlässig optisch
erfasst werden, dies insbesondere auch unabhängig von deren Position, was auch die
Handhabung des Geräts erleichtern kann.
[0006] Die Standfestigkeit in der optischen Erfassung des Blinkmusters kann erhöht werden,
wenn die Photodiode eine Sensorfläche von 4 bis 9 mm
2, insbesondere von 2,73 x 2,73 mm, aufweist.
[0007] Vorzugsweise ist das Objektiv als Teleobjektiv ausgebildet, um die optische Erfassung
von Umgebungslicht einzuschränken - was insbesondere bei vergleichsweise weit entfernten
Leuchten verstärkt der Fall sein kann.
[0008] Die optoelektronische Einrichtung weist einen Bildwinkel im Bereich von 0,6 bis 28
Grad auf, um damit Blinkmuster unterschiedlich angeordneter Leuchten einer Not- und/oder
Sicherheitsbeleuchtungsanlage robust erfassten zu können. Insbesondere ein Bildwinkel
im Bereich von 4 bis 7 Grad, vorzugsweise 5,7 Grad, führt zu einem hinsichtlich der
Handhabungsfreundlichket verbesserten Gerät für ein entfernungsunabhängiges Erfassen
eines Blinkmusters.
[0009] Der Eintrag von Umgebungslicht ist weiter reduzierbar, wenn die optoelektronische
Einrichtung eine dem Objektiv vorgeschaltete Streulichtblende aufweist. Damit ist
die Standfestigkeit des Geräts weiter zu erhöhen.
[0010] Die Erfassung eines Blinkmusters - auch bei vergleichsweise weit entfernten Leuchten
- kann weiter erleichtert werden, wenn das Gerät eine Laserstrahlquelle aufweist,
deren Laserstrahl zur optischen Achse des Objektivs hin geneigt verläuft.
[0011] Konstruktive Einfachheit kann erreicht werden, wenn das Gerät ein Rohr aufweist,
das den Photodetektor und das Objektiv aufnimmt und die Streulichtblende ausbildet.
Des Weiteren ist damit die Robustheit des Geräts weiter erhöhbar.
[0012] Vorzugsweise ist die Innenseite des Rohrs schwarz gefärbt, um Reflexionen an der
optoelektronischen Einrichtung zu reduzieren und die Standfestigkeit des Geräts weiter
zu erhöhen.
[0013] Weist das Gerät ein Griffteil auf, an welches das Rohr gegenüber der Längsachse des
Griffteils abgewinkelt anschließt, ist der Handhabung des Geräts weiter zu erleichtern.
[0014] Vorzugsweise weist das Griffteil eine Batterie zur elektrischen Versorgung des Geräts
auf, um damit beispielsweise hohe Standzeiten bei der Erfassung von Blinkmustern sicherzustellen.
[0015] Das Objektiv kann eine, insbesondere im Rohr gehaltene, Sammellinse aufweisen, deren
Brennpunkt auf der Sensorfläche des Photodetektors liegt, um damit eine vergleichsweise
hohe Empfindlichkeit des Geräts bei der Erfassung eines Blinkmusters sicherzustellen.
[0016] Vorzugsweise weist das Gerät ein Vibrationselement zur haptischen Bestätigung des
vom Gerät erfassten Blinkmusters auf, um die Handhabung des Geräts weiter zu verbessern.
[0017] Vorzugsweise unterscheiden sich die Blinkmuster der mindestens zwei Leuchten der
Not- und/oder Sicherheitsbeleuchtungsanlage voneinander. Damit ist das Blinkmuster
der jeweiligen Leuchte eindeutig, was die optische Erfassung durch das Gerät erleichtern
kann.
[0018] Vorzugsweise weist die Not- und/oder Sicherheitsbeleuchtungsanlage eine Zentrale
auf, wobei die Leuchte und/oder das Gerät mit der Zentrale verbunden ist. Hierzu kann
sich eine drahtlose und/oder drahtgebundene Datenverbindung besonders eignen.
[0019] In den Figuren ist beispielsweise der Erfindungsgegenstand anhand einer Ausführungsvariante
näher dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht auf eine Not- und Sicherheitsbeleuchtungsanlage und
- Fig. 2
- eine Detailansicht zur Fig. 1.
[0020] Nach Fig. 1 ist eine Not- und Sicherheitsbeleuchtungsanlage 1 (bzw. Notbeleuchtungs-
und Sicherheitsbeleuchtungsanlage) mit mehreren, im Ausführungsbeispiel zwei, Leuchten
2a, 2b, nämlich Not- und Sicherheitsleuchten, und mit einem Gerät 3 zur optischen,
visuellen Erfassung eines Blinkmusters 4a, 4b dargestellt.
[0021] Dieses Blinkmuster 4a, 4b wird von den Not- und Sicherheitsleuchten 2a, 2b abgegeben.
Die jeweiligen Blinkmuster 4a, 4b der Leuchten 2a, 2b können sich voneinander unterscheiden.
Somit liegt eine Eindeutigkeit vor, was eine gleichzeitige Abgabe der Blinkmuster
4a, 4b beispielsweise bei der Initialisierung einer Not- und/oder Sicherheitsbeleuchtungsanlage
1 ermöglichen kann. Die Leuchten 2a, 2b sind beispielsweise über eine drahtgebundene
Datenverbindung 6 mit eine Zentrale 7 der Not- und/oder Sicherheitsbeleuchtungsanlage
1 verbunden.
[0022] Zur Abgabe des Blinkmusters 4a, 4b weisen die Leuchten 2a, 2b Leuchtmittel 5a, 5b,
beispielsweise in Form wenigstens eines LED, auf. Vorzugsweise finden diese Leuchtmittel
5a, 5b Verwendung zur Beleuchtung oder Hinterleuchtung einer Anzeige 8a, 8b der Leuchten
2a, 2b und/oder zur Beleuchtung von Rettungswegen.
[0023] Das Gerät 3 zur optischen Erfassung eines Blinkmusters 4a der Blinkmuster 4a, 4b
weist eine optoelektronische Einrichtung 9 mit einem Photodetektor 10 und mit einem
Objektiv 11 auf.
[0024] Jenes bei der optischen Erfassung des Blinkmusters 4a der Leuchte 2a einstreuende
Umgebungslicht, was auch ein Blinkmuster 4b einer anderen Leuchte 2b, natürliches
Sonnenlicht, Flickern und/oder Flackern und/oder Flimmern anderer, nicht dargestellter
Leuchten, etc. umfassen kann, kann das Gerät 3 in der Funktion nicht beeinträchtigen,
weil dieses erfindungsgemäß eine in Form eines Bauteils ausgebildete Photodiode 10a,
nämlich eine PIN-Photodiode ("positive intrinsic negative diode"), als Photodetektor
10 aufweist - wie in Fig. 2 insbesondere zu erkennen.
[0025] Die Sensorfläche weist von 4 bis 9 mm
2 (Quadratmillimeter), nämlich von 2,73 x 2,73 mm (Millimeter), auf, was für eine ausreichende
Sensitivität bei der Erfassung des Blinkmusters 4a der Leuchte 2a sorgt.
[0026] Zudem ist das Objektiv 11 als Teleobjektiv mit einer Sammellinse 11b ausgebildet,
wobei die optoelektronische Einrichtung 9 einen Bildwinkel α im speziellen Bereich
von 4 bis 7 Grad, nämlich exakt 5,7 Grad, aufweist, wie in Fig. 2 zu erkennen. Damit
kann auch ein Blinkmuster 4b einer vergleichsweise hoch bzw. weit entfernten Leuchten
2b vom Gerät 3 ohne weiteres optisch erfasst werden.
[0027] Die optoelektronische Einrichtung 9 weist zudem eine dem Objektiv 11 vorgeschaltete
Streulichtblende 12 auf, um den Anteil an unerwünschten Umgebungslicht weiter zu reduzieren.
[0028] Um die jeweilige Leuchte 2a, 2b handhabungsfreundlich vom Gerät 3 anvisieren zu können,
ist das Gerät 3 mit einer Laserstrahlquelle 13 versehen, derer Laserstrahl 13a zur
optischen Achse 11b des Objektivs 11 hin geneigt verläuft - wie in Fig. 1 und Fig.
2 zu erkennen.
[0029] Konstruktiv weist das Gerät 3 ein Rohr 14 auf, das den Photodetektor 10 und das Objektiv
11 aufnimmt und zudem auch die Streulichtblende 12 ausbildet, in dem das Rohr 14 dem
Objektiv 11 weiter vorragt. Die Innenseite 14a des Rohrs 14 ist schwarz gefärbt, was
von der optoelektronischen Einrichtung 9 eingefangenes, unerwünschtes Umgebungslicht
weiter reduziert.
[0030] Das Gerät 3 weist auch ein Griffteil 15 auf, an dem das Rohr 14 gegenüber der Längsachse
15a des Griffteils 15 abgewinkelt anschließt. Im Griffteil 15 ist eine Batterie 16
zur elektrischen Versorgung des Geräts 3 und auch eine Recheneinrichtung 17 zumindest
zur Auswertung der Sensordaten der Photodiode 10a vorgesehen.
[0031] Vorzugsweise fällt der Brennpunkt der Sammellinse 11a mit dem Photodetektor 10 zusammen
bzw. befindet sich der Brennpunkt an der lichtempfindlichen Fläche des Photodetektors
10.
[0032] Des Weiteren weist das Gerät 3 ein Vibrationselement 18 zur haptischen Bestätigung
des vom Gerät 3 erfolgreich erfassten Blinkmusters 4a, 4b auf.
[0033] Über das unidirektionale Blinkmuster 4a, 4b kann zudem auch die jeweilige Leuchte
2a, 2b identifiziert werden, beispielsweise bei der Initialisierung der Not- und/oder
Sicherheitsbeleuchtungsanlage 1.
[0034] Die Leuchten 2a, 2b können aber auch beispielsweise als Einzelbatterieleuchten, also
ohne eine kabelgebundene Datenverbindung 6 ausgebildet sein.
[0035] Zudem weist das Gerät 3 ein Funkmodul 19 auf, das beispielsweise mit einem nicht
näher dargestellten Leuchten-Funkmodul der Leuchten 2a, 2b kommunizieren kann. Das
Funkmodul 19 kann auch mit nicht dargestellten, insbesondere mobilen, Endgeräten und/oder
mit der Zentrale 7 kommunizieren.
Damit kann das Gerät 3 die über das Blinkmuster empfangenen Daten zum Endgerät und/oder
zur Zentrale 7 übertragen. Der Weiteren kann an Hand des Funkmoduls 19 bidirektional
mit der Leuchte 2a, 2b und/oder der Zentrale 7 kommuniziert werden.
1. Not- und/oder Sicherheitsbeleuchtungsanlage mit mindestens einer Leuchte (2a, 2b),
insbesondere Not- und/oder Sicherheitsleuchte, die mindestens ein Leuchtmittel (5a,
5b) zur Abgabe eines optisch, insbesondere visuell, erfassbaren Blinkmusters (4a,
4b) aufweist, und mit einem Gerät (3) zur optischen Erfassung des Blinkmusters (4a,
4b), wobei das Gerät (3) eine optoelektronische Einrichtung (9) mit einem Photodetektor
(10) und mit einem Objektiv (11) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Photodiode (10a), insbesondere PIN-Photodiode, den Photodetektor (10) ausbildet.
2. Not- und/oder Sicherheitsbeleuchtungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Photodiode (10a) eine Sensorfläche von 4 bis 9 mm2, insbesondere von 2,73 x 2,73 mm, aufweist.
3. Not- und/oder Sicherheitsbeleuchtungsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Objektiv (11) als Teleobjektiv ausgebildet ist.
4. Not- und/oder Sicherheitsbeleuchtungsanlage nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die optoelektronische Einrichtung (9) einen Bildwinkel (a) im Bereich von 0,6 bis
28 Grad, insbesondere von 4 bis 7 Grad, vorzugsweise 5,7 Grad, aufweist.
5. Not- und/oder Sicherheitsbeleuchtungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die optoelektronische Einrichtung (9) eine dem Objektiv (11) vorgeschaltete Streulichtblende
(12) aufweist.
6. Not- und/oder Sicherheitsbeleuchtungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät (3) eine Laserstrahlquelle (13) aufweist, deren Laserstrahl (13a) zur optischen
Achse (11b) des Objektivs (11) hin geneigt verläuft.
7. Not- und/oder Sicherheitsbeleuchtungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät (3) ein Rohr (14) aufweist, das den Photodetektor (10) und das Objektiv
(11) aufnimmt und die Streulichtblende (12) ausbildet.
8. Not- und/oder Sicherheitsbeleuchtungsanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenseite (14a) des Rohrs (14) schwarz gefärbt ist.
9. Not- und/oder Sicherheitsbeleuchtungsanlage nach einem der Ansprüche 7 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät (3) ein Griffteil (15) aufweist, an welches das Rohr (14) gegenüber der
Längsachse (15a) des Griffteils (15) abgewinkelt anschließt.
10. Not- und/oder Sicherheitsbeleuchtungsanlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Griffteil (15) eine Batterie (16) zur elektrischen Versorgung des Geräts (3)
aufweist.
11. Not- und/oder Sicherheitsbeleuchtungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Objektiv (11) eine, insbesondere im Rohr (14) gehaltene, Sammellinse aufweist,
deren Brennpunkt auf der Sensorfläche des Photodetektors (10) liegt.
12. Not- und/oder Sicherheitsbeleuchtungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät (3) ein Vibrationselement (18) zur haptischen Bestätigung des vom Gerät
(3) erfassten Blinkmusters (4a, 4b) aufweist.
13. Not- und/oder Sicherheitsbeleuchtungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Blinkmuster (4a, 4b) der mindestens zwei Leuchten (2a, 2b) der Not- und/oder
Sicherheitsbeleuchtungsanlage (1) voneinander unterscheiden.
14. Not- und/oder Sicherheitsbeleuchtungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Not- und/oder Sicherheitsbeleuchtungsanlage (1) eine Zentrale (7) aufweist, wobei
die Leuchte (2a, 2b) und/oder das Gerät (3) mit der Zentrale (7) verbunden ist.