[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kunststoff-Blendrahmen großer Bautiefe für
Fenstertüren und insbesondere einen Kunststoff-Blendrahmen großer Bautiefe für Hebeschiebefenstertüren.
[0002] Blendrahmen für Fenstertüren und Hebeschiebefenstertüren sind im Stand der Technik
bekannt. Bei Kunststoff-Blendrahmen großer Bautiefe ergeben sich häufig Probleme mit
der Schlagregendichtigkeit, da die typischen Entwässerungsschlitze am Profil konstruktionsbedingt
nur so angeordnet werden können, dass von außen gegen das Fenster einwirkendes Wasser
nicht sicher von einem Eindringen durch die Entwässerungsschlitze abgehalten werden
kann.
[0003] Derartige bekannte Kunststoff-Blendrahmen, insbesondere solche großer Bautiefe, weisen
üblicherweise wenigstens eine Stahlkammer auf, wobei die Stahlkammer dabei zur Armierung
und zur statischen Verbesserung des Blendrahmens mit einem Stahlprofil versehen ist.
Bei der Verwendung von Stahl als Armierungsmaterial muss generell drauf geachtet werden,
dass im Wesentlichen jeglicher Kontakt mit Wasser verhindert wird, da ansonsten ein
Befall mit Rost langfristig Schäden an der Armierung hervorrufen kann wodurch die
Stabilität der Armierung beeinträchtigt werden würde.
[0004] Daraus folgt unter Anderem, dass die Möglichkeiten der Entwässerung des Blendrahmenprofils
insbesondere auch in Bezug auf die Anordnung der Stahlkammer(n) limitiert sind. Die
Ausgestaltung der Entwässerung des Blendrahmenprofils unterliegt insofern insbesondere
bei Blendrahmen mit großer Bautiefe und solchen, die beispielsweise aufgrund derArt
der sie aufnehmenden Fensterelemente besonders stabil ausgeführt werden müssen (z.B.
Fenstertüren oder Hebeschiebefenstertüren) einigen Beschränkungen, was häufig die
angesprochenen Dichtigkeitsprobleme mit sich bringt.
[0005] Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Blendrahmen
zur Verfügung zu stellen, welcher die Probleme des Standes der Technik zumindest teilweise
überwindet, und bei dem insbesondere eine geeignete Entwässerung auch bei Blendrahmen
großer Bautiefe gewährleistet werden kann, so dass eine verbesserte Dichtigkeit gegen
eindringendes Wasser erzielbar ist.
[0006] Diese und weitere Aufgaben werden durch einen Blendrahmen gemäß dem unabhängigen
Anspruch 1 gelöst. Ausführungsformen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Blendrahmens
sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0007] Danach wird ein Blendrahmen für Fenstertüren, insbesondere Hebeschiebefenstertüren
bereitgestellt, wobei der Blendrahmen zumindest einen oberen und einen unteren Blendrahmenabschnitt
und zwei seitliche Blendrahmenabschnitte aufweist, sowie eine Innenseite und eine
Außenseite, wobei die Außenseite die wetterseitige Seite des Blendrahmens ist, und
die Innenseite die raumseitige Seite des Blendrahmens ist.
[0008] Ferner weist das den Blendrahmen bildende Rahmenprofil eine erste und eine zweite
Stahlkammer, sowie eine dazwischen liegende Drainagekammer auf. Außerdem weist das
Rahmenprofil einen Blendrahmenüberschlag auf, wobei der Blendrahmenüberschlag im Allgemeinen
oberhalb der Drainagekammer angeordnet ist. Das Rahmenprofil weist zumindest im unteren
Blendrahmenabschnitt, eine von der Drainagekammer in Richtung der Außenseite sich
erstreckende, zumindest die erste Stahlkammer aufweisende Profilgeometrie auf.
[0009] Die Profilgeometrie weist ein proximales Ende auf, welches der Drainagekammer zugewandt
ist und ein im Wesentlichen gegenüberliegendes distales Ende, wobei die zweite Stahlkammer
in Bezug auf die Drainagekammer im Allgemeinen gegenüber liegend zur ersten Stahlkammer
angeordnet ist, und wobei in der ersten Stahlkammer zumindest entlang eines ersten
Abschnitts des unteren Blendrahmenabschnitts ein erstes Armierungsmaterial vorgesehen
ist.
[0010] Erfindungsgemäß ist der Blendrahmen dadurch gekennzeichnet, dass
- entlang eines zweiten Abschnitts des unteren Blendrahmenabschnitts, in der ersten
Stahlkammer kein Armierungsmaterial vorgesehen ist; und
- am distalen Ende der Profilgeometrie im zweiten Abschnitt des unteren Blendrahmenabschnitts
wenigstens eine erste Entwässerungsöffnung angeordnet ist; und
- die Entwässerungsöffnung durch wenigstens eine Entwässerungsdurchführung zwischen
der ersten Stahlkammer und der Drainagekammer mit der Drainagekammerfluidverbunden
ist.
[0011] Der erfindungsgemäße Blendrahmen kann bei Fenstertüren, Schiebefenstertüren, Hebeschiebefenstertüren
und/oder Exportfenstersysteme (beispielsweise Zargenfenster, wie sie in einigen Ländern
vorkommen) und ähnliche Fenstersysteme Verwendung finden. Der erfindungsgemäße Blendrahmen
ist insbesondere ausführbar als Blendrahmen mit großer Bautiefe, so dass dieser vorteilhaft
zur Anwendung kommt, wenn Blendrahmen mit großer Bautiefe benötigt werden.
[0012] Im Folgenden wird mit der Bezugnahme auf "Fenstertüren" stets Bezug auf Fenstertüren
aber auch auf andere Systeme, wie zum Beispiel Schiebefenstertüren, Hebeschiebefenstertüren
und andere Fenstersysteme genommen. Allerdings ist die Erfindung nicht auf solche
Systeme beschränkt sondern kann vielmehr dort Anwendung finden, wo die Entwässerung
des Blendrahmens Schwierigkeiten bereiten kann.
[0013] Schiebefenstertüren bestehen üblicherweise aus einem fest verglasten Festfeldabschnitt
und einem beweglichen Fensterflügel im Öffnungsbereich der Fenstertüre, welcher sich
entlang des Festfeldabschnitts überlappend verschieben oder aber über diesen schwenken
lässt und so eine Durchtrittöffnung im Öffnungsbereich der Fenstertüre bereitstellt.
Der Festfeldabschnitt ist unbeweglich und kann zumeist nicht geöffnet werden.
[0014] Der untere Blendrahmenabschnitt des erfindungsgemäßen Blendrahmens ist üblicherweise
im Bodenbereich angeordnet und kann mitunter auch als Schwellensystem dienen. Die
wetterseitige Seite des Blendrahmens ist zumeist den äußeren meteorlogischen Gegebenheiten
ausgesetzt, insbesondere Regen und teilweise Starkregen.
[0015] Der Blendrahmenüberschlag dient, wie üblich, als Anschlag für den beweglichen Fenstertür-Rahmen.
Üblicherweise ist mindestens ein Dichtungselement am Blendrahmenüberschlag angeordnet,
welches bei geschlossener Fenstertür eng am Fenstertür-Rahmen anliegt und so das Fenstertürsystem
gegen Wassereintritt abdichtet. Sollte dennoch Wasser auf die Innenseite des Blendrahmenüberschlags
eindringen ist eine Entwässerungsöffnungz.B. an der Innenseite des Blendrahmenüberschlags
vorgesehen, welche eingedrungenes Wasser wieder zur Außenseite des Blendrahmens ableiten
soll.
[0016] In der vorliegenden Anmeldung ist mit dem Begriff "äußere Stahlkammer" die "erste
Stahlkammer" gemeint, da diese in Bezug auf die Drainagekammer auf der äußeren Seite
des Rahmenprofils angeordnet ist. Entsprechend wird die "zweite Stahlkammer" auch
als "innere Stahlkammer" bezeichnet.
[0017] In der ersten Stahlkammer, also in der äußeren Stahlkammer, ist mindestens entlang
eines ersten Abschnitts des unteren Blendrahmenabschnitts ein erstes Armierungsmaterial
vorgehsehen. Mit dem Begriff "erster Abschnitt" ist auch eine Kombination mehrerer
Teilabschnitte gemeint; beispielsweise können zwei oder mehr Segmente des ersten Abschnitts
der ersten Stahlkammer mit dem ersten Armierungsmaterial armiert sein mit zwischen
den Segmenten vorgesehenen Lücken.
[0018] Bei der vorliegenden Erfindung ist in der ersten Stahlkammer entlang eines zweiten
Abschnitts des unteren Blendrahmenabschnitts kein Armierungsmaterial vorgesehen. Bevorzugt
ist der zweite Abschnitt dabei im Wesentlichen im Öffnungsbereich der Fenstertüre
vorgesehen, da hier auch die Möglichkeit eines Wassereintritts auf die Innenseite
des Blendrahmenüberschlags besteht. Erfindungsgemäß wurde dabei erkannt, dass aufgrund
des Verzichts auf das Armierungsmaterial im zweiten Abschnitt die überraschende Möglichkeit
besteht, hier eine Entwässerung innerhalb der Profilgeometrie und durch die Stahlkammer
hindurch vorzusehen.
[0019] Entsprechend ist am distalen Ende der Profilgeometrie des zweiten Abschnitts des
unteren Blendrahmenabschnitts mindestens eine erste Entwässerungsöffnung vorgesehen,
wobei die Entwässerungsöffnung durch eine Entwässerungsdurchführung zwischen der ersten
Stahlkammer und der Drainagekammer mit der Drainagekammerfluidverbunden ist. Eingedrungenes
Wasser kann somit von der Innenseite des Blendrahmenüberschlags durch die Drainagekammer
und die Stahlkammer hindurch auf die Außenseite des Blendrahmenprofils abgeleitet
werden.
[0020] Gleichzeitig besteht ein hoher Schutz gegen eindringendes Wasser bei Stark- oder
Schlagregen, da bei der Erfindung die gesamte Tiefe der Profilgeometrie als Entwässerungspfad
nach Art eines Dichtlabyrinths zur Verfügung steht.
[0021] Da in der ersten Stahlkammer des zweiten Abschnitts des unteren Blendrahmenabschnitt
kein Armierungsmaterial vorgesehen ist, wird der Abfluss dabei nicht durch ein Armierungsprofil
beeinflusst bzw. behindert.
[0022] Eine Beschädigung des Armierungsmaterials im ersten Abschnitt wird dadurch vermieden,
dass aufgrund der ungehinderten Entwässerung im zweiten Abschnitt einerseits ein direkter
Wasserkontakt verhindert wird aber zudem auch innerhalb der Stahlkammer keinen Feuchtigkeitsstau
entsteht, da durch die Entwässerungsöffnungen auch eine Luftzirkulation erfolgt.
[0023] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist die Entwässerungsöffnung am distalen
Ende der Profilgeometrie im Wesentlichen auf Höhe oder unterhalb des Bodens der ersten
Stahlkammer vorgesehen ist.
[0024] Durch das Anbringen der Entwässerungsöffnung am distalen Ende der Profilgeometrie
und insbesondere im Bereich oder unterhalb des Bodens der ersten Stahlkammer ist für
einen im Wesentlichen kontinuierlich abfallenden Entwässerungspfad zwischen der Entwässerungsdurchführung
an der Drainagekammer und der Entwässerungsöffnung gesorgt.
[0025] Hierdurch kann einerseits der Flüssigkeitsabfluss deutlich begünstigt werden und
andererseits die Labyrinthwirkung des Entwässerungspfads weiter verbessert. Darüber
hinaus ermöglicht dies die Anordnung der Entwässerungsöffnung unterhalb der Putzkante,
so dass die Entwässerung direkt ins Mauerwerk erfolgt, was bei geringen Flüssigkeitsmengen
unbedenklich ist. Schließlich wird hierdurch der Eintritt von Regen oder Fremdkörpern
durch die Entwässerungsöffnung nahezu verhindert, ohne dabei aber die Entwässerungswirkung
zu beinträchtigen.
[0026] Bevorzugt ist der erste Abschnitt des unteren Blendrahmenabschnitts, in unmittelbarer
Nähe und vorzugsweise unterhalb eines Festfeldabschnitts der Fenstertür angeordnet.
Somit ist ein wesentlicher Teil des unteren Blendrahmenabschnitts des Fenstertürsystems
armiert. Insgesamt kann so auch eine ausreichende Stabilität des Blendrahmens erreicht
werden.
[0027] Eine Armierung innerhalb der ersten Stahlkammer unter dem Festfeldabschnitt einer
Fenstertüre vorzusehen ist insoweit vorteilhaft da am Festfeldabschnitt in der Regel
keine Entwässerung nötig ist, da ein Eindringen von Flüssigkeiten hier nahezu nicht
möglich ist. Insofern muss also auch kein Entwässerungspfad durch die Profilgeometrie
vorgesehen sein, so dass hier durch das Vorhandensein der Armierung eine Entwässerung
auch nicht behindert wird.
[0028] Im Öffnungsabschnitt hingegen, ist eine Entwässerung nötig und die Anordnung von
Armierungsmaterial in der Stahlkammer könnte den Abfluss der Flüssigkeit beinträchtigen.
[0029] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, ist das erste Armierungsmaterial ein rostfreies
Material, und bevorzugt aus einer Gruppe ausgewählt, die Aluminium, rostfreien Stahl,
Kunststoffe, faserverstärkte Kunststoffe, Kohlefaser, Fieberglas oder dergleichen
enthält.
[0030] Die Verwendung eines rostfreien Materials als erstes Armierungsmaterial ist vorteilhaft,
denn auch ohne direkten Kontakt mit Wasser und obwohl eine Luftzirkulation durch die
Entwässerungsdurchführungen stattfindet, kann in der ersten Stahlkammer Restfeuchtigkeit
verbleiben, die langfristig zu einer Korrosion eines herkömmlichen Armierungsmaterials
führen könnte. Die Verwendung eines rostfreien Materials als erstes Armierungsmaterial
ist daher besonders vorteilhaft, da eine Korrosion grundsätzlich ausgeschlossen wird.
[0031] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der Blendrahmenüberschlag
an seiner der Innenseite des Blendrahmens zugewandten Fläche mindestens eine zweite
Entwässerungsöffnung auf, welche vermittels der Entwässerungsdurchführung mit der
auf der Außenseite der Profilgeometrie angeordneten Entwässerungsöffnung fluidverbunden
ist.
[0032] Bei Blendrahmen des Standes der Technik sind mitunter am Blendrahmenüberschlag sowohl
an dessen Innenseite als auch an dessen Außenseite Entwässerungsöffnungen vorgesehen,
die fluidverbunden sind und durch die eine Entwässerung erfolgt, insbesondere dann,
wenn in der Drainagekammer ein Flüssigkeitsstau auftritt. Hierdurch kann bei einer
Überfüllung der Drainagekammer vermieden werden, die Flüssigkeit durch die Entwässerungsöffnung
auf die Innenseite des Blendrahmens zurückfließt, sondern es erfolgt jedenfalls eine
Ableitung über die Entwässerungsöffnung nach außen.
[0033] Bei bautiefen Blendrahmen des Standes derTechnik ist in dieser Konfiguration allerdings
nachteilig, dass die Anordnung der Entwässerungsöffnung auf der Außenseite des Blendrahmenüberschlag
die Schlagregendichtigkeit des Blendrahmens wesentlich senkt, da hierdurch, insbesondere
bei Schlagregen, erhebliche Wassermengen von außen in die Drainagekammer und schlimmstenfalls
auch auf die Blendrahmeninnenseite gelangen können.
[0034] Bei der vorliegenden Erfindung ist demgegenüber vorteilhaft, dass ein Eindringen
von Wasser aufgrund Schlagregen in die Drainagekammer durch die äußere Entwässerungsöffnung
und über den Entwässerungspfad nahezu unmöglich ist, auch deshalb, weil die Anordnung
des Entwässerungspfades vorzugsweise im Bereich des Profilbodens zu einer sehr effektiven
Entwässerung führt.
[0035] Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Blendrahmens weist die
Profilgeometrie zumindest eine weitere Hohlkammer auf, die vorzugsweise am proximalen
und/oder distalen Ende der Profilgeometrie angeordnet ist und durch Entwässerungsdurchführungen
mit der ersten Stahlkammer bzw. der Drainagekammer verbunden ist.
[0036] Die zusätzliche(n) Hohlkammer(n) gewährleisten die notwendige Tiefe der Profilgeometrie
des Blendrahmens; gleichzeitig erstreckt sich durch die Entwässerungsdurchführungen
zu der ersten Stahlkammer bzw. der Drainagekammer, der Entwässerungspfad auch durch
diese Kammer(n).
[0037] Die Profilgeometrie bildet bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Blendrahmens, einen äußeren Schwellenbereich im Öffnungsbereich der Fenstertür, insbesondere
der Hebeschiebefenstertür, so dass das Mauerwerk und eventuelle Isolationsauflagen
geschützt sind und hier keine Anbringung zusätzlicher Schwellen oder Fensterbretter
mehr nötig ist.
[0038] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung
von Ausführungsbeispielen der Erfindung in Verbindung mit den Zeichnungen und den
Ansprüchen.
Figur 1 zeigt einen schematischen Querschnitt eines Blendrahmenprofils des Stands der Technik;
Figur 2 zeigt ein beispielhaftes Blendrahmenprofil des erfindungsgemäßen Blendrahmens;
Figur 3 zeigt eine Fenstertür mit einer schematischen Ansicht eines beispielhaften erfindungsgemäßen
Blendrahmens.
[0039] Figur 1 zeigt einen schematischen Querschnitt eines herkömmlichen Blendrahmenprofils
5 großer Bautiefe gemäß dem Stand der Technik im Öffnungsbereich der Fenstertür. Das
Blendrahmenprofil weist eine Innenseite 32 und eine Außenseite 30 auf, wobei die Außenseite
30 die wetterseitige Seite des Blendrahmens bildet, und die Innenseite 32 die raumseitige
Seite des Blendrahmens.
[0040] Das Blendrahmenprofil weist eine Drainagekammer 10 auf, sowie eine erste und eine
zweite Stahlkammer 6, 8 auf, wobei die zweite Stahlkammer 8 in Bezug auf die Drainagekammer10
im Allgemeinen gegenüber liegend zur ersten Stahlkammer 6 angeordnet ist. Innerhalb
der ersten und der zweiten Armierungsprofile 6a, 8a angeordnet, welche im Stand der
Technik zumeist aus Stahl gefertigt sind.
[0041] Das gezeigte Blendrahmenprofil weist einen Blendrahmenüberschlag 12 auf, wobei der
Blendrahmenüberschlag 12 im Allgemeinen oberhalb der Drainagekammer 10 angeordnet
ist.
[0042] Das Blendrahmenprofil in Figur 1 weist ferner eine von der Drainagekammer 10 in Richtung
der Außenseite 30 sich erstreckende, zumindest die erste Stahlkammer 6 aufweisende
Profilgeometrie 20 auf, wobei die Profilgeometrie 20 ein proximales Ende 24 hat, welches
der Drainagekammer 10 zugewandt ist und ein im Wesentlichen gegenüberliegendes distales
Ende 26.
[0043] Das Die Profilgeometrie 20 weist weiterhin einen erste Hohlkammer 22a und eine zweite
Hohlkammern 22b, auf, welche in Bezug auf die erste Stahlkammer jeweils proximal bzw.
distal aus Sicht der Drainagekammer angeordnet sind.
[0044] Ferner weist das Blendrahmenprofil 5 gemäß Figur 1 Entwässerungsöffnungen 54a, 54b
auf, welche an dem Blendrahmenüberschlag 12 angeordnet sind, wobei eine erste 54a
auf der der Innenseite des Blendrahmens zugewandte Seite und die zweite Entwässerungsöffnung
54b auf der der Außenseite des Blendrahmens zugewandte Seite 54b angeordnet ist.
[0045] Die Drainagekammer 10 weist eine weitere Entwässerungsöffnung 54c auf, welche im
Bodenbereich der Drainagekammer 10 und in Richtung Mauerwerk (nicht gezeigt) angeordnet
ist.
[0046] Der Entwässerungspfad, welcher in Figur 1 durch gestrichelte Pfeile angedeutet ist,
verläuft durch die Entwässerungsöffnung 54a in die Drainagekammer 10 bis ins Mauerwerk
(durch die Entwässerungsöffnung 54c). Flüssigkeit kann zudem auch durch die Entwässerungsöffnung
54b nach außen gelangen abfließen.
[0047] Bei Schlagregen jedoch, besteht auch die Möglichkeit, dass Flüssigkeit durch die
Entwässerungsöffnung 54b eintritt und somit ein ungewolltes Eindringen von Wasser
in die Drainagekammer - aus der eine Entwässerung in s Mauerwerk eher langsam erfolgt
- und auch auf die Innenseite des Blendrahmens erfolgen kann.
[0048] Figur 2 zeigt ein beispielhaftes Blendrahmenprofil des erfindungsgemäßen Blendrahmens im
Öffnungsbereich der Fenstertür, welches mit dem Profil gemäß Figur 1 strukturell in
vielen Punkten übereinstimmt. Insoweit ist auf eine erneute Beschreibung der mit dem
Profil gem. Figur 1 übereinstimmenden Merkmale verzichtet.
[0049] Bei dem in Figur 2 gezeigte Blendrahmenprofil 5 wird im Öffnungsbereich einer Fenstertür
eine neuartige Entwässerung bereitgestellt durch die äußere Stahlkammer bereitgestellt.
Dementsprechend zeigt Figur 2 den Profilquerschnitt des erfindungsgemäßen Blendrahmenprofils
im Bereich des zweiten Abschnitts des unteren Blendrahmenabschnitts, in dem inder
ersten Stahlkammer 6 kein Armierungsmaterial vorgesehen ist.
[0050] Der Blendrahmenüberschlag 12 weist, auf der der Innenseite des Blendrahmens zugewandten
Seite, eine Entwässerungsöffnung54 auf. Von hier aus beginnt der Entwässerungspfad
welcher in Figur 2 ebenfalls durch gestrichelte Pfeile dargestellt ist. Der Entwässerungspfad
gemäß der Erfindung verläuft durch Entwässerungsdurchführungen 52 in die Drainagekammer
10 und von dort aus durch die Hohlkammer 22a, die erste Stahlkammer 6, die Hohlkammer
22b bis hin zu der Entwässerungsöffnung 50 welche am distalen Ende 30 der Profilgeometrie
20 angeordnet ist.
[0051] Dadurch, dass die erste Stahlkammer 6 in diesem Abschnitt kein Armierungsmaterial
aufweist, fließt die Flüssigkeit hier ungehindert und zügig ab.
[0052] Soweit die Holkammern in - nicht gezeigten - Weiterbildungen der gezeigten Ausführungsform
nicht vorgesehen sind, erstreckt sich der Entwässerungspfad unmittelbar von der Drainagekammer
10 durch die erste Stahlkammer 6 und weiter zur am distalen Ende 30 der Profilgeometrie
20 angeordneten Entwässerungsöffnung.
[0053] Figur 3 zeigt eine schematische Ansicht einer beispielhaften Ausführungsform eines Blendrahmens
großer Bautiefe gemäß der Erfindung in einer Einbausituation einer Hebeschiebefenstertür
100.
[0054] Die Figur zeigt die Außenseite des Hebeschiebefenster-Systems 100, wobei ein Festfeldbereich
180 und ein Öffnungsbereich 170 zu sehen ist. Der Türflügel öffnet sich in Richtung
des gestrichelten Pfeils und überlappt dabei den Festfeldbereich 180.
[0055] Wie aus der Figur ersichtlich ist weist der Blendrahmen einen oberen 102 und zwei
seitliche Blendrahmenabschnitte 103, 104 auf, die jeweils Stahlarmierungen 102a, 103a,
104a innerhalb der ersten Stahlkammer des Rahmenprofils aufweisen.
[0056] Im unteren Blendrahmenabschnitt 105 hingegen, ist unter dem Festfeldbereich 180 des
Blendrahmens eine Armierung 105a angeordnet, wobei diese Armierung 105a bevorzugt
aus einem rostfreien Material besteht; dies ist allerdings nicht zwingend erforderlich.
Unterhalb des Öffnungsbereichs 170 ist hingegen kein Armierungsmaterial innerhalb
der ersten Stahlkammer vorgesehen, da hier die erfindungsgemäße Entwässerung.
[0057] Entwässerungsöffnungen 150 für die Entwässerung des Blendrahmenprofils sind lediglich
an der Außenseite der Profilgeometrie des unteren Blendrahmenabschnitts 103 im Öffnungsbereich
170 der Hebeschiebefenstertür 100 vorgesehen, wobei erkennbar ist, dass die Anordnung
der Entwässerungsöffnungen im unteren Abschnitt liegt und hier insbesondere auf Höhe
des Bodes der ersten Stahlkammer.
Bezugszeichenliste
1 Blendrahmen; |
40 Schwellenbereich |
5 Blendrahmenprofil; |
50, 52, 54 Entwässerungsöffnung; |
6 erste Stahlkammer; |
100 Hebeschiebefenstertür; |
6a erstes Armierungsmaterial; |
102 oberen Blendrahmenabschnitt; |
8 zweite Stahlkammer; |
102a Stahlarmierung |
8a Stahlarmierung |
103, 104, seitliche Blendrahmenabschnitte; |
10 Drainageammer; |
103a, 104a Stahlarmierung |
12 Blendrahmenüberschlag; |
105 unteren Blendrahmenabschnitt; |
22a, 22b Hohlkammer; |
Aluminiumarmierung; |
24 distales Ende; |
152 Entwässerungsöffnungen |
26 proximales Ende; |
170 Festfeldabschnitt; |
30 Außenseite; |
180 Öffnungsbereich; |
32 Innenseite; |
|
1. Blendrahmen (1) für Fenstertüren, insbesondere Hebeschiebefenstertüren, wobei der
Blendrahmen
- zumindest einen oberen und einen unteren Blendrahmenabschnitt (2, 3) und zwei seitliche
Blendrahmenabschnitte (4a, 4b) aufweist, und
- eine Innenseite (32) und eine Außenseite (30) aufweist, wobei die Außenseite (30)
die wetterseitige Seite des Blendrahmens (1) ist, und die Innenseite (32) die raumseitige
Seite des Blendrahmens (1) ist;
wobei das den Blendrahmen (1) bildende Rahmenprofil eine erste und eine zweite Stahlkammer
(6, 8), sowie eine dazwischen liegende Drainagekammer (10) aufweist, und einen Blendrahmenüberschlag
(12), wobei der Blendrahmenüberschlag (12) im Allgemeinen oberhalb der Drainagekammer
(10) angeordnet ist,
wobei das den Blendrahmen (1) bildende Rahmenprofil zumindest im unteren Blendrahmenabschnitt
(3), eine von der Drainagekammer (10) in Richtung der Außenseite sich erstreckende,
zumindest die erste Stahlkammer (6) aufweisende Profilgeometrie (20) aufweist,
wobei die Profilgeometrie (20) ein proximales Ende (24) aufweist, welches der Drainagekammer
(10) zugewandt ist und ein im Wesentlichen gegenüberliegendes distales Ende (26),
und wobei die zweite Stahlkammer (8) in Bezug auf die Drainagekammer (10) im Allgemeinen
gegenüber liegend zur ersten Stahlkammer (6) angeordnet ist, und wobei
in der ersten Stahlkammer (6) zumindest entlang eines ersten Abschnitts des unteren
Blendrahmenabschnitts (3) ein erstes Armierungsmaterial (42) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- entlang eines zweiten Abschnitts des unteren Blendrahmenabschnitts (3), in der ersten
Stahlkammer kein Armierungsmaterial vorgesehen ist,
- am distalen Ende (24) der Profilgeometrie (20) am zweiten Abschnitt des unteren
Blendrahmenabschnitts wenigstens eine erste Entwässerungsöffnung (50) angeordnet ist,
- die Entwässerungsöffnung (50) durch wenigstens eine Entwässerungsdurchführung (52)
zwischen der ersten Stahlkammer (6) und der Drainagekammer (10) mit der Drainagekammer
(10) fluidverbunden ist.
2. Blendrahmen (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Entwässerungsöffnung (50) am distalen Ende der Profilgeometrie (20) im Wesentlichen
auf Höhe oder unterhalb des Bodens der ersten Stahlkammer (6) vorgesehen ist.
3. Blendrahmen (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Abschnitt des unteren Blendrahmenabschnitts (3), in unmittelbarer Nähe
und vorzugsweise unterhalb eines Festfeldabschnitts der Fenstertür, insbesondere der
Hebeschiebefenstertür liegt.
4. Blendrahmen (1) nach einem den vorherigen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Armierungsmaterial ein rostfreies Material ist, und bevorzugt aus einer
Gruppe ausgewählt ist, die Aluminium, rostfreien Stahl, Kunststoffe, faserverstärkte
Kunststoffe, Kohlefaser, Fieberglas oder dergleichen enthält.
5. Blendrahmen (1) nach einem den vorherigen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der Blendrahmenüberschlag (12) an seiner der Innenseite des Blendrahmens zugewandten
Fläche mindestens eine zweite Entwässerungsöffnung (54) aufweist, welche mit der Entwässerungsdurchführung
(52) fluidverbunden ist.
6. Blendrahmen (1) nach einem den vorherigen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass das die Profilgeometrie (20) zumindest eine weitere Hohlkammer (22b) aufweist, die
vorzugsweise proximalen und/oder distalen Ende (24) der Profilgeometrie (20) angeordnet
ist und durch Entwässerungsdurchführungen (52) mit der ersten Stahlkammer (6) bzw.
der Drainagekammer (10) verbunden ist.
7. Blendrahmen (1) nach einem den vorherigen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilgeometrie (20) einen äußeren Schwellenbereich im Bereich der Öffnung der
Fenstertür, insbesondere der Hebeschiebefenstertür, bildet.