[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trocknen von Schüttgut, insbesondere
von Hackschnitzeln, wobei die Vorrichtung ein Gehäuse und innerhalb des Gehäuses übereinander
angeordnete und in vertikaler Richtung voneinander beabstandete Tragplatten für das
Schüttgut aufweist, wobei die Tragplatten jeweils mittels einer Heizeinrichtung beheizbar
sind und jeweils zumindest ein frei auskragendes Plattenende aufweisen, wobei, abgesehen
von der untersten Tragplatte, das frei auskragende Plattenende jeder der Tragplatten
über der unmittelbar darunter liegenden Tragplatte angeordnet ist, wobei die Vorrichtung
zumindest eine Transporteinrichtung zum Transport von auf den Tragplatten aufliegendem
Schüttgut in einer Schüttguttransportrichtung hin zum jeweiligen Plattenende der jeweiligen
Tragplatte und über der obersten der Tragplatten eine Schüttgutzuführeinrichtung und
unter dem Plattenende der untersten der Tragplatten eine Schüttgutabfuhreinrichtung
aufweist.
[0002] Zum Trocknen von Schüttgut finden sich im Stand der Technik bereits verschiedenste
Vorrichtungen. In der
DE 20 2019 101 031 U1 sind z.B. zwei Tragplatten vertikal übereinander und in horizontaler Richtung zueinander
versetzt angeordnet. Die zu trocknende Biomasse wird in dieser Schrift über jede Tragplatte
von einer separaten Schüttguttransportvorrichtung transportiert.
[0003] Die
DE 20 2019 101 557 U1 zeigt einen im Grundprinzip ähnlichen Aufbau. Hier werden allerdings die einzelnen
Transporteinrichtungen jeweils dazu verwendet, Schüttgut über zwei übereinander angeordnete
Tragplatten zu transportieren. In dieser Schrift ist auch gezeigt, dass die Transporteinrichtungen
auf Querträgern voneinander beabstandete Kratzfinger aufweisen können, wobei die Kratzfinger
des einen Querträgers versetzt zu den Kratzfingern des darauf folgenden Querträgers
angeordnet sind.
[0004] Die
US 2,050,477 zeigt eine Variante einer Vorrichtung zum Trocknen von Schüttgut, bei der die Transporteinrichtung
hängend angeordnete Platten aufweist, mit denen das Schüttgut über die Tragplatten
transportiert wird. In dieser Schrift wird auch vorgeschlagen, Luft mittels eines
Gebläses seitlich, also in Richtung parallel zu den Platten der Transporteinrichtung
einzublasen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art vorzuschlagen,
mit der ein besonders effektiver Trocknungsvorgang realisiert werden kann.
[0006] Hierzu sieht die Erfindung vor, dass im Gehäuse zumindest eine Lufteintrittsöffnung
für Luft und zumindest eine Luftaustrittsöffnung für Luft angeordnet ist und zwischen
den Tragplatten ein von der Lufteintrittsöffnung zur Luftaustrittsöffnung verlaufender
Strömungskanal ausgebildet ist, wobei der Strömungskanal von durch die Lufteintrittsöffnung
eintretender Luft in einer Lufttransportrichtung in Richtung hin zur Luftaustrittsöffnung
durchströmbar ist und die Lufttransportrichtung und die Schüttguttransportrichtung
einander entgegengesetzt sind.
[0007] In einer erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgt der Trocknungsvorgang somit in einem
Gegenstromprinzip. Hierzu sind die Lufteintrittsöffnung und die Luftaustrittsöffnung
des Gehäuses sowie die Tragplatten so angeordnet, und die Transporteinrichtung ist
hierzu so ausgebildet, dass die zur Trocknung vorgesehene Luft in der Lufttransportrichtung
entgegengesetzt zur Schüttguttransportrichtung durch den Strömungskanal und damit
über die Tragplatten und das darauf liegende Schüttgut hinweg transportiert wird.
In anderen Worten sind die Bauteile der Vorrichtung so angeordnet, dass die zur Trocknung
eingesetzte Luft und das Schüttgut auf den Tragplatten in einander entgegengesetzten
Richtungen durch den Innenraum des Gehäuses transportiert werden.
[0008] Der von der Lufteintrittsöffnung hin zur Luftaustrittsöffnung durch den Innenraum
des Gehäuses der erfindungsgemäßen Vorrichtung führende Strömungskanal wird durch
die Tragplatten und gegebenenfalls auch durch die Gehäusewandungen begrenzt. Die Lage
der Lufteintrittsöffnung, der Luftaustrittsöffnung, der Tragplatten und gegebenenfalls
auch der Gehäusewände gibt somit den Strömungskanal vor. Durch eine so ausgebildete
Form des Strömungskanals und die Lage der Lufteintrittsöffnung und der Luftaustrittsöffnung
wird auch die Lufttransportrichtung vorgegeben bzw. bestimmt.
[0009] Die Lufttransportrichtung könnte auch als Strömungsrichtung der Luft oder als Luftströmungsrichtung
bezeichnet werden. Sie ist jedenfalls die Richtung, in der die Luft durch den Strömungskanal
und damit durch den Innenraum des Gehäuses transportiert wird. Die Schüttguttransportrichtung
hingegen ist die Transportrichtung, in der das Schüttgut über die Tragplatten hinweg
durch den Innenraum das Gehäuse transportiert wird.
[0010] Günstigerweise ist vorgesehen, dass die Lufteintrittsöffnung in der unteren Hälfte,
vorzugsweise an der Unterseite des Gehäuses der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgebildet
ist. Die Luftaustrittsöffnung hingegen befindet sich bevorzugt in der oberen Hälfte,
vorzugsweise auf der Oberseite des Gehäuses der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Natürlich
kann es sich jeweils um mehrere Lufteintrittsöffnungen und auch mehrere Luftaustrittsöffnungen
handeln. Der sprachlichen Vereinfachung halber wird aber hier immer nur von einer
Lufteintrittsöffnung und einer Luftaustrittsöffnung gesprochen. Günstigerweise ist
vorgesehen, dass das Gehäuse abgesehen von der Lufteintrittsöffnung und der Luftaustrittsöffnung
nach außen hin luftdicht abgeschlossen ist.
[0011] Die Begriffe oben, unten, vertikal und dergleichen beziehen sich immer auf die Betriebsstellung
der Vorrichtung, in der diese zur Trocknung des Schüttguts eingesetzt wird.
[0012] Die in vertikaler Richtung voneinander beabstandeten Tragplatten könnten auch als
Schüttgutauflageplatten oder dergleichen bezeichnet werden. Sie sind günstigerweise
innerhalb des Gehäuses horizontal verlaufend und/oder in Horizontalrichtung zueinander
versetzt angeordnet. Dadurch, dass, abgesehen von der untersten Tragplatte, das frei
auskragende Plattenende jeder der Tragplatten über der unmittelbar darunter liegenden
Tragplatte angeordnet ist, wird erreicht, dass das Schüttgut, welches von der Transporteinrichtung
jeweils auf der oberen Tragplatte über deren Plattenende hinweg abgeschoben wird,
auf die darunter liegende Tragplatte fällt, um dort dann wieder von der Transporteinrichtung
zum Plattenende dieser unteren Tragplatte transportiert zu werden, usw.
[0013] Die Tragplatten sind hier jedenfalls mittels einer Heizeinrichtung beheizt. Es kann
sich um für jede Tragplatte separate Heizeinrichtungen, aber auch um eine gemeinsame
Heizeinrichtung für mehrere oder alle Tragplatten handeln. Als Heizeinrichtungen kommen
z.B. entsprechend flächig in den Tragplatten angeordnete elektrische oder mittels
entsprechend geheizter Flüssigkeiten oder geheizter Gase betriebene Heizungen in Frage.
Z.B. kann es sich um in den Tragplatten verlegte elektrische Heizdrähte oder auch
um von Warmwasser oder warmen Gasen durchströmte Heizschläuche oder dergleichen handeln.
Durch die Heizeinrichtung wird jedenfalls sowohl das Schüttgut als auch die durch
den Strömungskanal strömende Luft erwärmt. Hierdurch steigt die Wasseraufnahmefähigkeit
der Luft, sodass diese mehr Feuchtigkeit aus dem Schüttgut aufnehmen kann. Die bei
einem Trocknungsvorgang aus dem Schüttgut zu entfernende Wassermenge wird dadurch
verdunstet oder bei sehr hohen Temperaturen sogar verdampft. Die Tragplatten und ihre
Heizeinrichtungen sind günstigerweise innerhalb des Innenraums des Gehäuses so angeordnet,
dass es durch die Verdunstung und/oder Verdampfung des Wassers nicht zu einer nachhaltigen
Abkühlung der Luft kommt. Hierzu können soweit notwendig auch zusätzlich zu den Heizeinrichtungen
in den Tragplatten zusätzliche Heizeinrichtungen z.B. im Innenraum des Gehäuses und/oder
an der Lufteintrittsöffnung angeordnet sein. Durch das erfindungsgemäße Gegenstromprinzip
kommt es zu einem sehr effektiven und gleichmäßigen Trocknungsprozess durch die über
das Schüttgut auf den Tragplatten hinwegstreichende Luft, welche kontinuierlich Feuchtigkeit
aus dem Schüttgut aufnimmt.
[0014] In bevorzugten Ausgestaltungsformen der Erfindung ist sogar vorgesehen, dass eine
zusätzliche Heizeinrichtung im Bereich der Lufteintrittsöffnung und/oder zumindest
zwischen der Lufteintrittsöffnung und der untersten Tragplatte angeordnet ist. Hierdurch
wird erreicht, dass auch das Schüttgut auf der untersten Tragplatte bereits von vorgewärmter
bzw. entsprechend erhitzter Luft überstrichen wird.
[0015] Im Sinne einer kompakten aber auch energietechnisch effektiven Anordnung sehen bevorzugte
Varianten der Erfindung vor, dass der Strömungskanal und die Schüttguttransportrichtung
und die Lufttransportrichtung, in einem Vertikalschnitt durch das Gehäuse gesehen,
zwischen den Tragplatten mäanderförmig verlaufend angeordnet sind. Im Sinne einer
platzsparenden, aber trotzdem energietechnisch effizienten Ausgestaltung der Erfindung
sehen bevorzugte Varianten darüber hinaus vor, dass die Vorrichtung innerhalb des
Gehäuses zumindest drei übereinander angeordnete und in vertikaler Richtung voneinander
beabstandete Tragplatten für das Schüttgut aufweist. Im Sinne einer kosteneffizienten
und günstig zu bauenden Ausgestaltung der Erfindung können bevorzugte Varianten vorsehen,
dass die Vorrichtung eine einzige Transporteinrichtung zum Transport des Schüttguts
über alle Tragplatten der Vorrichtung aufweist. In anderen Worten sehen bevorzugte
Varianten im Gegensatz zum Stand der Technik vor, dass es in der Vorrichtung nur eine
einzige Transporteinrichtung gibt, die das Schüttgut über alle Tragplatten hinwegbewegt.
[0016] Die Strömung der Luft in der Lufttransportrichtung durch den Strömungskanal kann
bereits durch eine mittels der Heizeinrichtungen der Tragplatten und der gegebenenfalls
zusätzlich vorhandenen Heizeinrichtung(en) hervorgerufenen Thermik innerhalb des Strömungskanals
bzw. des Innenraums des Gehäuses erzeugt werden. Besonders bevorzugte Varianten der
Erfindung sehen aber vor, dass an der Lufteintrittsöffnung und/oder an der Luftaustrittsöffnung
und/oder im Strömungskanal zumindest eine Luftströmungserzeugungseinrichtung der Vorrichtung
angeordnet ist. Bei den Luftströmungserzeugungseinrichtungen kann es sich z.B. um
ein Gebläse oder eine Saugeinrichtung handeln. Eine solche Luftströmungserzeugungseinrichtung
kann aber auch in Form eines an der Luftaustrittsöffnung angeordneten Kamins ausgebildet
sein. Erfindungsgemäße Vorrichtungen können eine einzige aber auch mehrere Luftströmungserzeugungseinrichtungen
aufweisen.
[0017] Die Transporteinrichtung zum Transport des Schüttguts über die Tragplatten kann grundsätzlich
unterschiedlich ausgebildet sein. Eine besonders bevorzugte Variante sieht aber vor,
dass die Transporteinrichtung eine Abfolge von in der Schüttguttransportrichtung hintereinander
angeordneten und voneinander beabstandeten Querträgern aufweist, wobei an jedem Querträger
mehrere, in einer Richtung orthogonal zur Schüttguttransportrichtung voneinander beabstandete,
Kratzfinger zum Transport des Schüttguts über die Tragplatten angeordnet sind. Die
Kratzfinger, welche auch als Kratzzinken oder dergleichen bezeichnet werden könnten,
sind längserstreckte Finger bzw. Mitnehmer, welche durch das Schüttgut Furchen ziehen
und dabei das Schüttgut jeweils auch ein Stück weit in der Schüttguttransportrichtung
über die jeweilige Tragplatte bewegen. Dabei kommt es bevorzugt auch zu einer kontinuierlichen
Umlagerung des Schüttguts auf der jeweiligen Tragplatte, was die Trocknung weiter
fördert. Die Kratzfinger sind in der Richtung orthogonal zur Schüttguttransportrichtung
voneinander beabstandet angeordnet, sodass die in der Lufttransportrichtung, also
entgegen der Schüttguttransportrichtung strömende Luft zwischen ihnen hindurchströmen
kann. Hierdurch wird erreicht, dass die Transporteinrichtung den Luftstrom in Lufttransportrichtung
nicht blockiert sondern zulässt. In diesem Sinne sehen bevorzugte Varianten der Erfindung
vor, dass der Abstand zwischen jeweils zwei zueinander benachbart am jeweiligen Querträger
angeordneten Kratzfingern größer als zehn Mal die Breite eines einzelnen Kratzfingers
ist. Hierdurch liegt die Querschnittsverengung der für den Lufttransport wirksamen
Querschnittsfläche durch die Kratzfinger unter 10%. Ein weiterer Aspekt bei der Wahl
des Abstands zwischen zwei am jeweiligen Querträger nebeneinander angeordneten Kratzfingern
ist die Art und Beschaffenheit des zu trocknenden Schüttguts. Über einen entsprechenden
Abstand zwischen den am jeweiligen Querträger angeordneten Kratzfingern kann verhindert
werden, dass es zu einer Brückenbildung des Schüttguts vor den Kratzfingern kommt.
Hierdurch wird verhindert, dass die Kratzfinger zu viel Schüttgut auf einmal transportieren.
Um die Brückenbildung zu verhindern, wird der Abstand der zueinander benachbart am
jeweiligen Querträger angeordneten Kratzfinger günstigerweise so gewählt, dass er
mindestens die fünffache Länge der einzelnen Partikel des Schüttguts aufweist. Handelt
es sich beim Schüttgut um Hackschnitzel, so sind die jeweils an einem Querträger angeordneten,
zueinander benachbarten Kratzfinger günstigerweise in einem Abstand von 25 bis 40
cm angeordnet.
[0018] Bevorzugte Varianten der Erfindung sehen vor, dass die Transporteinrichtung zumindest
zwei, jeweils als umlaufende Kette oder umlaufendes Band oder umlaufendes Seil ausgebildete
und über Umlenkrollen geführte Fördermittel aufweist, wobei die Querträger an den
Fördermitteln befestigt sind. Der Antrieb kann dabei über einen entsprechenden Antrieb
der Umlenkrollen erfolgen. Z.B. kann vorgesehen sein, dass die Fördermittel um jeweils
180° um die jeweilige Rolle umgelenkt werden. Durch eine entsprechende Anordnung der
Umlenkrollen kann auch die eingangs bereits erwähnte, bevorzugt mäanderförmige Ausgestaltung
der Schüttguttransportrichtung erreicht werden.
[0019] Damit die Kratzfinger der Transporteinrichtung immer im optimalen Abstand über die
Tragplatten hinweggeführt werden, sehen bevorzugte Varianten vor, dass die Querträger
über den Tragplatten auf Schienen geführt sind. Die Schienen können z.B. am Gehäuse
befestigt sein. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Kratzfinger schwenkbar gelagert
sind und/oder mit jeweils zwei Anschlägen fix verbunden sind. Die schwenkbare Lagerung
der Kratzfinger ist günstigerweise so ausgeführt, dass die Kratzfinger der Schwerkraft
folgend schwenken können. Hierdurch kann erreicht werden, dass die Kratzfinger automatisch
nach unten vom Fördermittel bzw. vom Querträger herabhängen. Es kann dabei vorgesehen
sein, dass die Kratzfinger relativ zum Querträger schwenkbar an diesem gelagert sind.
Es kann aber genauso gut vorgesehen sein, dass die Kratzfinger über den Querträger
fix miteinander verbunden sind und der gesamte Querträger zusammen mit all seinen
Kratzfingern schwenkbar an den Fördermitteln gelagert ist. Die Anschläge, welche fix
mit den einzelnen Kratzfingern aber auch fix mit dem Querträger verbunden sein können,
dienen günstigerweise dazu, die Kratzfinger bei ihrer Bewegung entlang der Tragplatten
durch das Schüttgut hindurch so abzustützen, dass sie das Schüttgut über die Tragplatte
transportieren können. Die Anschläge stützen sich dabei bevorzugt an zumindest einem
der Fördermittel ab. An den Fördermitteln können hierzu entsprechende Gegenanschläge
vorgesehen sein.
[0020] Durch die schwenkbare Ausgestaltung und die Ausrichtung der Kratzfinger mittels der
Schwerkraft, kann ein relativ geringer vertikaler Abstand zwischen zwei in vertikaler
Richtung übereinander angeordneten Tragplatten realisiert werden. Hierdurch wird zum
einen erreicht, dass die über die Tragplatten und das Schüttgut hinwegströmende Luft
relativ nah am Schüttgut entlang transportiert wird, was der Aufnahme der Feuchtigkeit
aus dem Schüttgut in die Luft förderlich ist. Zum anderen kann hierdurch eine relativ
geringe Bauhöhe bzw. kompakte Bauweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung erreicht
werden. In diesem Sinne ist günstigerweise vorgesehen, dass die Kratzfinger jeweils
im Bereich zwischen zwei der jeweils direkt übereinander angeordneten Tragplatten
ausschließlich vom jeweiligen Querträger herabhängend angeordnet sind.
[0021] Um trotz der voneinander beabstandeten Anordnung der Kratzfinger einen Transport
des gesamten Schüttguts über die gesamte Breite der Tragplatte hinweg sicher zu stellen,
sehen bevorzugte Varianten der Erfindung vor, dass die Kratzfinger von jeweils in
der Schüttguttransportrichtung hintereinander angeordneten Querträgern in der Richtung
orthogonal zur Schüttguttransportrichtung zueinander versetzt angeordnet sind.
[0022] Um möglichst die gesamte, durch die Lufteintrittsöffnung in den Innenraum des Gehäuses
eintretende Luft durch den Luftströmungskanal hindurch zu leiten und damit für die
Trocknung des Schüttgutes verwenden zu können, sehen bevorzugte Varianten der Erfindung
vor, dass innerhalb des Gehäuses eine Trennwand angeordnet ist, welche einen Bereich
eines Innenraums des Gehäuses, in dem die Tragplatten angeordnet sind, von einem Bereich
des Innenraums des Gehäuses ohne Tragplatten abtrennt, wobei in dieser Trennwand zumindest
eine, einen Lufttransport hindernde Schleuse angeordnet ist, durch die die Fördermittel
hindurchgeführt sind. Die zum Antrieb und/oder zum Umlenken der Fördermittel benötigten
Umlenkrollen können dabei sowohl in dem Bereich des Innenraums des Gehäuses, in dem
die Tragplatten angeordnet sind, als auch in dem Bereich des Innenraums des Gehäuses
ohne Tragplatten angeordnet sein. Die in der Trennwand vorhandene Schleuse dient dazu,
die Fördermittel mit den Querträgern und den Kratzfingern durch diese Trennwand hindurchführen
zu können. Sie Schleuse soll aber zusammen mit der Trennwand zumindest weitgehend
verhindern, dass der Bereich des Innenraums ohne Tragplatten von Luft durchströmt
wird. Insofern handelt es sich um eine lufttransporthindernde Schleuse. Diese Schleuse
muss dabei nicht zwingend vollständig luftdicht ausgebildet sein. Es reicht in der
Regel, wenn sie einen für die Funktion der Vorrichtung relevanten Lufttransport durch
den Bereich ohne Tragplatten hindurch verhindert. Die Schleuse kann z.B. eine borstenartige
oder klappenartige Struktur aufweisen, welche das Hindurchführen der Fördermittel
und damit auch der Querträger und der Kratzfinger erlaubt, aber einen entsprechenden
Luftstrom durch sie hindurch verhindert oder zumindest minimiert.
[0023] Günstigerweise ist in diesem Zusammenhang vorgesehen, dass die Kratzfinger beim Hindurchführen
durch die Schleuse in einem zum Fördermittel hin gerichteten Zustand angeordnet sind.
Hierdurch kann die Öffnungsweite der Schleuse relativ gering gehalten werden. Die
Kratzfinger werden jedenfalls bevorzugt in einem zum Fördermittel hin gerichteten
oder in anderen Worten zum Fördermittel hin geklappten Zustand durch die Schleuse
hindurch bewegt. Dabei können die Kratzfinger parallel zum Fördermittel oder aber
auch in einem möglichst kleinen spitzen Winkel relativ zum Fördermittel angeordnet
sein. Günstigerweise beträgt dieser spitze Winkel weniger als 20°, besonders bevorzugt
weniger als 10°.
[0024] Dies kann z.B. bei, der Schwerkraft folgend schwenkbar gelagerten Kratzfingern dadurch
erreicht werden, dass diese im Bereich der Schleuse automatisch der Schwerkraft folgend
auf einen Schleusenboden oder in anderen Worten eine Auflageplatte geschwenkt werden,
sodass sie beim Hindurchführen durch die Schleuse in dem genannten, zum Fördermittel
hin gerichteten Zustand angeordnet sind.
[0025] Ein, vorzugsweise ebenfalls erfindungsgemäßes, Verfahren zur Trocknung von Schüttgut,
insbesondere von Hackschnitzeln, mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung kann vorsehen,
dass das Schüttgut mittels der Transporteinrichtung, von der Schüttgutzuführeinrichtung
kommend, in der Schüttguttransportrichtung zur Schüttgutabfuhreinrichtung transportiert
wird und durch die Lufteintrittsöffnung einströmende Luft in der Lufttransportrichtung
durch den Strömungskanal hindurch zur Luftaustrittsöffnung transportiert wird, wobei
die Lufttransportrichtung und die Schüttguttransportrichtung einander entgegengesetzt
sind.
[0026] Weitere Merkmale und Einzelheiten bevorzugter Ausgestaltungsformen des Verfahrens
ergeben sich entsprechend der geschilderten Merkmale bevorzugter Ausgestaltungsformen
der Vorrichtung.
[0027] Mit erfindungsgemäßen Vorrichtungen und Verfahren können unterschiedlichste Arten
von Schüttgut getrocknet werden. Es kann sich bei dem Schüttgut z.B. um Hackschnitzel
aber auch um Klärschlamm oder andere Arten von Schüttgut handeln. Das Schüttgut setzt
sich jedenfalls aus einer Vielzahl von Einzelpartikeln bzw. Einzelkörpern zusammen,
welche untereinander nicht fix verbunden sind und in ihrer Vielzahl eine schüttbare
Menge bilden.
[0028] Weitere bevorzugte Merkmale und Ausgestaltungsformen der Erfindung werden nachfolgend
an einem schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung beispielhaft
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen schematisierten Vertikalschnitt durch das Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
- Fig. 2
- eine Detaildarstellung zu den dort zum Einsatz kommenden Kratzfingern;
- Fig. 3
- den Vertikalschnitt entlang der Schnittlinie AA aus Fig. 1 und
- Fig. 4
- eine schematisierte Ansicht zur Transporteinrichtung dieses erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels
einer Vorrichtung.
[0029] Fig. 1 zeigt einen schematisierten Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung
1 zum Trocknen von Schüttgut 2. Die Vorrichtung 1 weist ein Gehäuse 3 und innerhalb
des Gehäuses 3 übereinander angeordnete und in vertikaler Richtung 4 voneinander beabstandete
Tragplatten 5 für das Schüttgut 2 auf. Jede der Tragplatten 5 ist mittels einer Heizeinrichtung
6 beheizbar. Die Heizeinrichtungen 6 in den Tragplatten 5 sind in Fig. 1 nur schematisiert
dargestellt. Es kann sich z.B. um Heizdrähte oder von erwärmten bzw. erhitzten Flüssigkeiten
oder Gasen durchströmte Heizungsrohre und dergleichen handeln. Die Tragplatten 5 sind
günstigerweise aus entsprechend wärmeleitfähigem Material wie z.B. Metall ausgebildet.
[0030] Jede der Tragplatten 5 weist ein frei auskragendes Plattenende 7 auf. Abgesehen von
der untersten Tragplatte 5 endet das frei auskragende Plattenende 7 jeder Tragplatte
5 über der unmittelbar darunter liegenden Tragplatte 5.
[0031] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 ist in Fig. 1 in ihrer Horizontalausdehnung, also
orthogonal zur vertikalen Richtung 4 verkürzt dargestellt. Dies ist durch den Unterbruch
35 schematisiert dargestellt. In Wirklichkeit ist günstigerweise vorgesehen, dass
die Tragplatten 5 wesentlich länger ausgebildet sind und damit auch der Bereich, in
dem sie parallel zueinander angeordnet sind, wesentlich größer als in Fig. 1 dargestellt
ist.
[0032] Um das Schüttgut 2 über die Tragplatten 5 transportieren zu können, ist eine Transporteinrichtung
8 vorgesehen. Diese transportiert das auf den Tragplatten 5 aufliegende Schüttgut
2 in der Schüttguttransportrichtung 9 hin zum jeweiligen Plattenende 7 der jeweiligen
Tragplatte 5. Von dort fällt das Schüttgut dann über das Plattenende 7 der jeweils
oberen Tragplatte 5 auf die darunter liegende Tragplatte 5. Dort wird es dann wieder
von der Schüttguttransporteinrichtung 8 in Schüttguttransportrichtung 9 zum Plattenende
7 dieser unteren Tragplatte 5 hin transportiert, usw. Über dem Gehäuse 3 befindet
sich in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ein Schüttgutlager 30, in dem sich
das zu trocknende Schüttgut 2 befindet. Mittels der Schüttgutzuführeinrichtung 10,
welche sich über der obersten der Tragplatten 5 befindet, kann das zu trocknende Schüttgut
2 auf die oberste Tragplatte 5 aufgebracht werden. Unter dem Plattenende 7 der untersten
Tragplatte 5 befindet sich die Schüttgutabfuhreinrichtung 11, über die das dann getrocknete
Schüttgut 2 die Vorrichtung 1 wieder verlässt.
[0033] Die Schüttgutzuführeinrichtung 10 ist günstigerweise so ausgebildet, dass sie das
Schüttgut 2 gleichmäßig auf die gesamte Breite der darunter liegenden Tragplatte 5
verteilt. Günstigerweise hat die Schüttgutzuführeinrichtung 10 zusätzlich noch eine
abdichtende Funktion, sodass die durch den Innenraum 27 des Gehäuses 3 hindurch transportierte
warme Luft nicht durch die Schüttgutzuführeinrichtung 10 hindurch entweichen kann.
Bei der Schüttgutzuführeinrichtung 10 kann es sich z.B. um eine Zellradschleuse oder
einen Schneckenförderer oder dergleichen handeln. Die Schüttgutabfuhreinrichtung 11
kann grundsätzlich auch unterschiedlich ausgebildet sein. Es kann sich um eine einfache
trichterförmige Vorrichtung und/oder eine Klappe handeln. Genauso gut kann es sich
aber auch hier um einen Schneckenförderer oder um eine Zellradschleuse handeln, welchen
günstigerweise jeweils ein entsprechender Trichter vorgelagert sein kann, damit das
getrocknete Schüttgut 2, welches über das Plattenende 7 der untersten Tragplatte 5
geschoben wird, immer sicher in die Schüttgutabfuhreinrichtung 11 hineinfällt.
[0034] Das Gehäuse 3 weist zumindest eine Lufteintrittsöffnung 12 auf, durch die Luft, insbesondere
Umgebungsluft, für den Trocknungsprozess in den Innenraum 27 des Gehäuses 3 eintreten
kann. Diese Lufteintrittsöffnung 12 befindet sich bevorzugt in der unteren Hälfte,
besonders bevorzugt auf der Unterseite des Gehäuses 3, so wie dies in Fig. 1 auch
dargestellt ist. Damit die während des Trocknungsprozesses mit Feuchtigkeit angereicherte
Luft den Innenraum 27 des Gehäuses 3 auch wieder verlassen kann, weist das Gehäuse
3 zusätzlich zumindest eine Luftaustrittsöffnung 13 auf. Diese Luftaustrittsöffnung
13 befindet sich bevorzugt in der oberen Hälfte des Gehäuses 3, besonders bevorzugt,
wie hier auch realisiert, auf der Oberseite des Gehäuses 3. Zwischen den Tragplatten
5 verläuft ein Strömungskanal 14 von der Lufteintrittsöffnung 12 zur Luftaustrittsöffnung
13, durch den die zur Trocknung verwendete Luft in der Lufttransportrichtung 15, also
in der Strömungsrichtung der Luft, durch den Innenraum 27 des Gehäuses 3 hindurchtransportiert
wird. Die Form des Strömungskanals 14 ist günstigerweise, wie auch in diesem Ausführungsbeispiel,
durch die Anordnung der Tragplatten 5 und der Wandung des Gehäuses 3 sowie durch die
Lage der Lufteintrittsöffnung 12 und der Luftaustrittsöffnung 13 vorgegeben.
[0035] Erfindungsgemäß ist in der Vorrichtung 1 vorgesehen, dass die Lufttransportrichtung
15 und die Schüttguttransportrichtung 9 einander entgegengesetzt sind. Hierdurch wird
das Schüttgut 2 in der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 nach dem Gegenstromprinzip
getrocknet.
[0036] Im Sinne einer möglichst kompakten Bauweise einerseits und einer effektiven Trocknung
des Schüttguts 2 andererseits ist in bevorzugten Ausgestaltungsformen, wie in Fig.
1 auch gezeigt, vorgesehen, dass der Strömungskanal 14 und die Schüttguttransportrichtung
9 sowie auch die Lufttransportrichtung 15 in dem in Fig. 1 dargestellten Vertikalschnitt
durch das Gehäuse 3 gesehen zwischen den Tragplatten 5 mäanderförmig verlaufend angeordnet
sind. Dies ist in Fig. 1 gut an den schematisch eingezeichneten und mit Pfeilen versehenen
gestrichelten Linien zu erkennen, welche die Lufttransportrichtung 15 einerseits und
die Schüttguttransportrichtung 9 andererseits schematisch darstellen. Im Sinne einer
kompakten Bauweise und einer effektiven Trocknung ist günstigerweise weiters vorgesehen,
dass die Vorrichtung 1 innerhalb des Gehäuses 3 zumindest drei übereinander angeordnete
und in vertikaler Richtung 4 voneinander beabstandete Tragplatten 5 für das Schüttgut
2 aufweist. Auch dies ist in dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 so realisiert. Die
Luftströmung entlang der Lufttransportrichtung 15 kann bereits durch eine entsprechende
Thermik, welche mittels der Heizeinrichtungen 6 in den Tragplatten 5 erzeugt wird,
entstehen. Um dies zu unterstützen kann aber zusätzlich im Strömungskanal 14 und/oder
bevorzugt an der Lufteintrittsöffnung 12 und/oder an der Luftaustrittsöffnung 13 zumindest
eine Luftströmungserzeugungseinrichtung 16 vorgesehen sein. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
befindet sich an der Lufteintrittsöffnung 12 eine Luftströmungserzeugungseinrichtung
16 in Form eines Gebläses 17. Hiermit kann Umgebungsluft in den Innenraum 27 und damit
in den Strömungskanal 14 eingeblasen werden. Um den Luftzug in der Lufttransportrichtung
15 zu fördern, kann aber, wie hier dargestellt, auch an der Luftaustrittsöffnung 13
eine entsprechende Luftströmungserzeugungseinrichtung 16 vorgesehen sein. Dies kann
eine Saugeinrichtung sein. Besonders bevorzugt handelt es sich hier aber um ein Element,
welches keine Energie verbraucht. So ist in dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 an
der Luftaustrittsöffnung 13 als Luftströmungserzeugungseinrichtung 16 ein Kamin 18
angeordnet. Auch wenn in diesem Ausführungsbeispiel sowohl an der Lufteintrittsöffnung
12 als auch an der Luftaustrittsöffnung 13 jeweils eine Luftströmungserzeugungseinrichtung
16 angeordnet ist, so muss dies natürlich nicht zwingend so sein.
[0037] Um die zur Trocknung verwendete Luft bereits vorzuwärmen bzw. zu erhitzen, bevor
sie auf das, auf der untersten Tragplatte 5 aufliegende Schüttgut 2 trifft, ist in
diesem wie auch in anderen bevorzugten Ausführungsbeispielen an der Lufteintrittsöffnung
13 eine zusätzliche Heizeinrichtung 34 vorgesehen.
[0038] Beim Stand der Technik umfassen Vorrichtungen zur Trocknung von Schüttgut in der
Regel für jede Tragplatte oder für maximal zwei Tragplatten jeweils eine eigene Transporteinrichtung.
Hiervon wird bei bevorzugten Ausgestaltungsformen erfindungsgemäßer Vorrichtungen
1, wie auch in Fig. 1 beispielhaft gezeigt, abgewichen. Bei erfindungsgemäßen Vorrichtungen
1 ist günstigerweise vorgesehen, dass die Vorrichtung 1 nur eine einzige Transporteinrichtung
8 zum Transport des Schüttguts 2 über alle Tragplatten 5 aufweist.
[0039] Bevorzugte Varianten von Transporteinrichtungen 8, welche in erfindungsgemäßen Vorrichtungen
1 verwendet werden können, sehen vor, dass die Transporteinrichtung 8 eine Abfolge
von in der Schüttguttransportrichtung 9 hintereinander angeordneten und voneinander
beabstandeten Querträgern 19 aufweist, wobei an jedem Querträger 19 mehrere, in einer
Richtung 20 orthogonal zur Schüttguttransportrichtung 9 voneinander beabstandete Kratzfinger
21 zum Transport des Schüttguts 2 auf die Tragplatten 5 angeordnet sind. Auf Details
bevorzugter Ausgestaltungsformen der Querträger 19 und der Kratzfinger 21 wird weiter
hinten noch anhand der nachfolgenden Figuren eingegangen. Günstigerweise ist jedenfalls
vorgesehen, wie in Fig. 1 auch gut zu sehen, dass die Transporteinrichtung 8 zumindest
ein über Umlenkrollen 22 geführtes Fördermittel 23 aufweist, an dem die Querträger
19 befestigt sind. Bei den hier nur schematisiert dargestellten Fördermitteln 23 kann
es sich z.B. um umlaufende Ketten, umlaufende Bänder oder umlaufende Seile handeln.
Der Antrieb der Fördermittel 23 erfolgt günstigerweise über entsprechend angetriebene
Umlenkrollen 22. Die Antriebe sind an sich bekannt und hier nicht dargestellt. Die
Umlenkrollen 22 und die über sie geführten Fördermittel 23 sind jedenfalls günstigerweise
so angeordnet, dass die Querträger 19 mit den Kratzfingern 21 in der Schüttguttransportrichtung
9, wie hier auch dargestellt, mäanderförmig durch das Gehäuse 3 zwischen den Tragplatten
5 hindurchgeführt werden, um so das Schüttgut 2 in der Schüttguttransportrichtung
9 über die Tragplatten 5 zu befördern.
[0040] Die Querträger 19 mit ihren Kratzfingern 21 können äquidistant aber auch in voneinander
verschiedenen Abständen hintereinander an den Fördermitteln 23 befestigt sein. In
Fig. 1 sind nicht alle Querträger 19 mit ihren Kratzfingern 21 gezeigt, sodass sie
an unterschiedlichen Stellen unterschiedlich dicht hintereinander angeordnet dargestellt
sind.
[0041] Damit die durch die Lufteintrittsöffnung 12 in den Innenraum 27 des Gehäuses eintretende
Luft nicht an den Tragplatten 5 vorbei zur Luftaustrittsöffnung 13 strömen kann, ist
in bevorzugten Varianten wie dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass
innerhalb des Gehäuses 3 eine Trennwand 25 angeordnet ist, welche den Bereich 26 des
Innenraums 27 des Gehäuses 3, in dem die Tragplatten 5 angeordnet sind, von dem Bereich
28 des Innenraums 27 des Gehäuses 3 ohne Tragplatten 5 abtrennt. Damit die Transporteinrichtung
8 bzw. die Fördermittel 23 mit den daran befestigten Querträgern 19 und Kratzfingern
21 durch die Trennwand 25 hindurchtransportiert werden können, weist die Trennwand
25 bevorzugt, wie hier auch dargestellt, eine Schleuse 29 auf, durch die die Fördermittel
23 hindurchgeführt sind. Die Schleuse 29 ist günstigerweise so ausgebildet, dass sie
den Lufttransport durch sie hindurch möglichst hindert, aber den Hindurchtransport
der Fördermittel 23 samt Querträger 19 und Kratzfingern 21 zulässt. Es kann sich z.B.
um eine Anordnung von entsprechend klappbaren plattenförmigen Elementen oder auch
um eine Art Borstenvorhang oder in anderen Worten eine Bürstenanordnung oder dergleichen
handeln, sodass einerseits die Fördermittel 23 mit ihren Querträgern 19 und den Kratzfingern
21 hindurchgefördert, andererseits aber ein Luftstrom durch die Schleuse 29 hindurch
verhindert oder zumindest weitgehend unterbunden wird.
[0042] Um den zum Durchführen der Fördermittel 23 und der daran angeordneten Querträger
19 und Kratzfinger 21 benötigten Öffnungsquerschnitt der Schleuse 29 möglichst klein
zu halten, ist, wie hier auch gezeigt, günstigerweise vorgesehen, dass die Kratzfinger
21 beim Hindurchführen durch die Schleuse 29 in einem zum Fördermittel 23 hin gerichteten
bzw. hin geklappten Zustand angeordnet sind. In diesem Zustand sind die Kratzfinger
21 günstigerweise parallel oder in einem kleinen spitzen Winkel relativ zum Fördermittel
23 ausgerichtet. Dieser spitze Winkel ist günstigerweise kleiner als 20°, besonders
bevorzugt kleiner als 10°.
[0043] Günstigerweise ist vorgesehen, dass die Kratzfinger 21, vorzugsweise der Schwerkraft
folgend, schwenkbar gelagert sind. Im gezeigten Ausführungsbeispiel, wie auch in anderen
bevorzugten Varianten der Erfindung ist vorgesehen, dass im Bereich der Schleuse 29
eine Auflageplatte 31 vorhanden ist, auf die die Kratzfinger 21 der Schwerkraft folgend
herabgeschwenkt werden, um so im gewünschten, zum Fördermittel 23 hin gerichteten
Zustand durch die Schleuse 29 hindurchtransportiert zu werden.
[0044] Günstigerweise ist vorgesehen, dass die Kratzfinger 21 in den Bereichen zwischen
zwei jeweils direkt übereinander angeordneten Tragplatten 5 ausschließlich vom jeweiligen
Querträger 19 herab hängend angeordnet sind. Um dies zu verdeutlichen, ist in Fig.
2 ein Teilbereich aus Fig. 1 heraus vergrößert, in dem zwei, über zwei übereinander
angeordnete Tragplatten 5 geführte Kratzfinger 21 vergrößert dargestellt sind. Die
Kratzfinger 21 hängen jeweils vom Fördermittel 23 bzw. vom Querträger 19 herab. Sie
werden in der Schüttguttransportrichtung 9 über die jeweilige Tragplatte 5 hinwegtransportiert
und hängen dabei mit ihren unteren Enden im auf den Tragplatten 5 aufliegenden Schüttgut
2. Hierdurch nehmen sie immer einzelne Partikel des Schüttguts 2 mit. Darüber hinaus
sorgen sie auch für einen, den Trocknungsprozess unterstützenden Umlagerungsprozess
im Schüttgut 2. Damit die Kratzfinger 21 dabei nicht wegklappen sondern mit ihren
unteren Enden durch das Schüttgut 2 hindurchfahren und entsprechende Teilmengen des
Schüttguts 2 mitnehmen, sind die Kratzfinger 21 über Anschläge 24 am Fördermittel
23 abgestützt. Günstigerweise ist dabei vorgesehen, dass, wie hier auch realisiert,
jeder Kratzfinger 21 mit jeweils zwei Anschlägen 24 zur Abstützung an zumindest einem
der Fördermittel 23 fix verbunden ist. Mit einem der Anschläge 24 kann sich der Kratzfinger
21 in diesem Ausführungsbeispiel jeweils an einem Gegenanschlag 32 abstützen, welcher
fix am Fördermittel 23 angeordnet ist. In Schüttguttransportrichtung 9 gesehen, befindet
sich der Gegenanschlag 32 günstigerweise immer hinter dem Kratzfinger 21, um so mittels
des entsprechenden Anschlags 24 die rückwärtige Abstützung zu erreichen. Werden die
Kratzfinger 21 um die Umlenkrollen 22 herumgeführt, so schwenken sie der Schwerkraft
folgend immer nach unten, sofern sie nicht mit einem ihrer Anschläge 24 am Gegenanschlag
32 anschlagen. Dies ist in Fig. 1 gut zu sehen. Dort hängen die Kratzfinger 21 im
Bereich zwischen den Tragplatten 5 immer der Schwerkraft folgend nach unten, während
sie im Bereich 28 des Innenraums 27 des Gehäuses 3, in dem sich keine Tragplatten
5 befinden, mit den Anschlägen 24 so an den Gegenanschlägen 23 anliegen, dass sie
von der jeweiligen Umlenkrolle 22 abstehen.
[0045] Fig. 3 zeigt einen vertikalschnitt entlang der Schnittlinie AA aus Fig. 1. Auch dort
ist gut zu sehen, wie die Kratzfinger 21 mit ihren unteren Enden durch das Schüttgut
2 hindurchgeführt sind. Es ist aber auch gut zu sehen, dass die am jeweiligen Querträger
19 zueinander benachbart angeordneten Kratzfinger 21 in Richtung 20 quer zur Schüttguttransportrichtung
9 voneinander beabstandet sind. Dies hat zwei Effekte. Zum einen kann hierdurch die
zur Trocknung benötigte Luft in der Lufttransportrichtung 15 zwischen den in der Gegenrichtung,
also in der Schüttguttransportrichtung 9 bewegten Kratzfingern 21 hindurchströmen.
Zum anderen wird durch die voneinander in Richtung 20 beabstandeten Kratzfinger 21
erreicht, dass diese immer nur eine Teilmenge des auf der jeweiligen Tragplatte 5
liegenden Schüttguts 12 mittransportieren und umlagern. Bei der Wahl des Abstandes
zwischen den zueinander benachbarten Kratzfingern 21 am Querträger 19 sollte auf die
Größe der Partikel des Schüttguts 2 Bedacht genommen werden, sodass es nicht durch
vor mehreren Kratzfingen 21 querliegenden Partikeln des Schüttguts 2 zu einer Brückenbildung
zwischen den einzelnen Kratzfingern 21 kommen kann. Durch Vermeidung der Brückenbildung
wird verhindert, dass mehr Schüttgut 2 als gewünscht auf einmal von den Kratzfingern
21 mitgenommen wird. Bei relativ großen Einzelpartikeln des Schüttguts 2 wie z.B.
Hackschnitzeln sollte also der Abstand zwischen den Kratzfingern 21 größer sein als
wenn das Schüttgut 2 nur deutlich kleinere Einzelpartikel aufweist. Der Abstand der
Kratzfinger 21 sollte, wie eingangs bereits erläutert, in diesem Zusammenhang günstigerweise
zumindest die fünffache Länge der Einzelpartikel des Schüttguts 2 aufweisen. Bei Hackschnitzel
liegt der Abstand der Kratzfinger 21 in Richtung 20 günstigerweise im Bereich von
250 mm bis 400 mm. Um die Strömung der Luft in Lufttransportrichtung 15 möglichst
wenig zu hindern, sollte die durch die Kratzfinger 21 erzeugte Querschnittsverengung
unter 10% liegen.
[0046] Um den Abstand der Kratzfinger 21 von den Tragplatten 5 und damit die Eindringtiefe
der unteren Enden der Kratzfinger 21 in das Schüttgut 2 im möglichst idealen Bereich
zu halten, ist günstigerweise vorgesehen, dass über den Tragplatten 5 jeweils Schienen
33 angeordnet sind, auf denen die Fördermittel 23 und damit auch die Querträger 19
mit ihren Kratzfingern 21 in einem fixen Abstand über die jeweilige Tragplatte 5 geführt
werden. Diese Schienen 33 können, wie in Fig. 3 gezeigt, z.B. am Gehäuse 3 befestigt
sein.
[0047] Fig. 4 zeigt noch eine Ansicht von unten auf drei in Schüttguttransportrichtung 9
hintereinander an den Fördermitteln 23 angeordnete Querträger 19 mit den daran befestigten
Kratzfingern 21. Mittels der Pfeile in Lufttransportrichtung 15 symbolisch dargestellt
ist auch die zwischen den Kratzfingern 21 hindurchtretende Luft. In Fig. 4 ist aber
besonders gut zu sehen, dass günstigerweise vorgesehen ist, dass die Kratzfinger 21
von jeweils in der Schüttguttransportrichtung 9 hintereinander angeordneten Querträgern
19 in der Richtung 20 orthogonal zur Schüttguttransportrichtung 9 zueinander versetzt
angeordnet sind. Hierdurch wird erreicht, dass die Kratzfinger 21 trotz ihres Abstandes
zum jeweils am jeweiligen Querträger 19 benachbarten Kratzfinger 21 in ihrer Gesamtheit
doch den gesamten Querschnitt der Tragplatte 5 abdecken, sodass das Schüttgut 2 über
die ganze Breite der Tragplatte 5 hinweg geführt wird.
[0048] Außerdem ist in Fig. 4 auch zu sehen, dass günstigerweise vorgesehen ist, dass die
Kratzfinger 21 fix an den Querträgern 19 und diese wiederum fix an den Anschlägen
24 befestigt sind. Hierdurch wird erreicht, dass die Kratzfinger 21 jeweils fix mit
den zwei Anschlägen 24 verbunden sind. Grundsätzlich wäre es auch denkbar, jedem einzelnen
Kratzfinger 21 entsprechende Anschläge 24 zuzuordnen. Dies erscheint aber in der Regel
unnötig aufwendig, sodass die in Fig. 4 dargestellte Variante bevorzugt ist.
Legende
[0049]
| Zu den Hi nweisziffern |
| 1 |
Vorrichtung |
26 |
Bereich |
| 2 |
Schüttgut |
27 |
Innenraum |
| 3 |
Gehäuse |
28 |
Bereich |
| 4 |
vertikale Richtung |
29 |
Schleuse |
| 5 |
Tragplatte |
30 |
Schüttgutlager |
| 6 |
Heizeinrichtung |
31 |
Auflageplatte |
| 7 |
Plattenende |
32 |
Gegenanschlag |
| 8 |
Transporteinrichtung |
33 |
Schiene |
| 9 |
Schüttguttransportrichtung |
34 |
zusätzliche Heizeinrichtung |
| 10 |
Schüttgutzuführeinrichtung |
35 |
Unterbruch |
| 11 |
Schüttgutabfuhreinrichtung |
|
|
| 12 |
Lufteintrittsöffnung |
|
|
| 13 |
Luftaustrittsöffnung |
|
|
| 14 |
Strömungskanal |
|
|
| 15 |
Lufttransportrichtung |
|
|
| 16 |
Luftströmungserzeugungseinrichtung |
|
|
| 17 |
Gebläse |
|
|
| 18 |
Kamin |
|
|
| 19 |
Querträger |
|
|
| 20 |
Richtung |
|
|
| 21 |
Kratzfinger |
|
|
| 22 |
Umlenkrolle |
|
|
| 23 |
Fördermittel |
|
|
| 24 |
Anschlag |
|
|
| 25 |
Trennwand |
|
|
1. Vorrichtung (1) zum Trocknen von Schüttgut (2), insbesondere von Hackschnitzeln, wobei
die Vorrichtung (1) ein Gehäuse (3) und innerhalb des Gehäuses (3) übereinander angeordnete
und in vertikaler Richtung (4) voneinander beabstandete Tragplatten (5) für das Schüttgut
(2) aufweist, wobei die Tragplatten (5) jeweils mittels einer Heizeinrichtung (6)
beheizbar sind und jeweils zumindest ein frei auskragendes Plattenende (7) aufweisen,
wobei, abgesehen von der untersten Tragplatte (5), das frei auskragende Plattenende
(7) jeder der Tragplatten (5) über der unmittelbar darunter liegenden Tragplatte (5)
angeordnet ist, wobei die Vorrichtung (1) zumindest eine Transporteinrichtung (8)
zum Transport von auf den Tragplatten (5) aufliegendem Schüttgut (2) in einer Schüttguttransportrichtung
(9) hin zum jeweiligen Plattenende (7) der jeweiligen Tragplatte (5) und über der
obersten der Tragplatten (5) eine Schüttgutzuführeinrichtung (10) und unter dem Plattenende
(7) der untersten der Tragplatten (5) eine Schüttgutabfuhreinrichtung (11) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass im Gehäuse (3) zumindest eine Lufteintrittsöffnung (12) für Luft und zumindest eine
Luftaustrittsöffnung (13) für Luft angeordnet ist und zwischen den Tragplatten (5)
ein von der Lufteintrittsöffnung (12) zur Luftaustrittsöffnung (13) verlaufender Strömungskanal
(14) ausgebildet ist, wobei der Strömungskanal (14) von durch die Lufteintrittsöffnung
(12) eintretender Luft in einer Lufttransportrichtung (15) in Richtung hin zur Luftaustrittsöffnung
(13) durchströmbar ist und die Lufttransportrichtung (15) und die Schüttguttransportrichtung
(9) einander entgegengesetzt sind.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanal (14) und die Schüttguttransportrichtung (9) und die Lufttransportrichtung
(15), in einem Vertikalschnitt durch das Gehäuse (1) gesehen, zwischen den Tragplatten
(5) mäanderförmig verlaufend angeordnet sind.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) innerhalb des Gehäuses (3) zumindest drei übereinander angeordnete
und in vertikaler Richtung (4) voneinander beabstandete Tragplatten (5) für das Schüttgut
(2) aufweist.
4. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an der Lufteintrittsöffnung (12) und/oder an der Luftaustrittsöffnung (13) und/oder
im Strömungskanal (14) zumindest eine Luftströmungserzeugungseinrichtung (16) der
Vorrichtung (1) angeordnet ist.
5. Vorrichtung (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftströmungserzeugungseinrichtung (16) ein Gebläse (17) oder eine Saugeinrichtung
oder ein an der Luftaustrittsöffnung (13) angeordneter Kamin (18) ist.
6. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) eine einzige Transporteinrichtung (8) zum Transport des Schüttguts
(2) über alle Tragplatten (5) der Vorrichtung (1) aufweist.
7. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung (8) eine Abfolge von in der Schüttguttransportrichtung (9)
hintereinander angeordneten und voneinander beabstandeten Querträgern (19) aufweist,
wobei an jedem Querträger (19) mehrere, in einer Richtung (20) orthogonal zur Schüttguttransportrichtung
(9) voneinander beabstandete, Kratzfinger (21) zum Transport des Schüttguts (2) über
die Tragplatten (5) angeordnet sind.
8. Vorrichtung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung (8) zumindest zwei, jeweils als umlaufende Kette oder umlaufendes
Band oder umlaufendes Seil ausgebildete und über Umlenkrollen (22) geführte Fördermittel
(23) aufweist, wobei die Querträger (19) an den Fördermitteln (23) befestigt sind.
9. Vorrichtung (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Gehäuses (3) eine Trennwand (25) angeordnet ist, welche einen Bereich
(26) eines Innenraums (27) des Gehäuses (3), in dem die Tragplatten (5) angeordnet
sind, von einem Bereich (28) des Innenraums (27) des Gehäuses (3)ohne Tragplatten
(5) abtrennt, wobei in dieser Trennwand (25) zumindest eine, einen Lufttransport hindernde
Schleuse (29) angeordnet ist, durch die die Fördermittel (23) hindurchgeführt sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kratzfinger (21) beim Hindurchführen durch die Schleuse (29) in einem zum Fördermittel
(23) hin gerichteten Zustand angeordnet sind.
11. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kratzfinger (21), vorzugsweise der Schwerkraft folgend, schwenkbar gelagert sind
und/oder mit jeweils zwei Anschlägen (24), vorzugsweise zur Abstützung an zumindest
einem der Fördermittel (23), fix verbunden sind.
12. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Kratzfinger (21) von jeweils in der Schüttguttransportrichtung (9) hintereinander
angeordneten Querträgern (19) in der Richtung (20) orthogonal zur Schüttguttransportrichtung
(9) zueinander versetzt angeordnet sind und/oder dass die Kratzfinger (21) jeweils
im Bereich zwischen zwei der jeweils direkt übereinander angeordneten Tragplatten
(5) ausschließlich vom jeweiligen Querträger (19) herab hängend angeordnet sind.