Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Heizplatte, insbesondere zur Beheizung von Innenräumen
von Fahrzeugen oder Gebäuden an Wänden, Decken und/oder am Boden oder zur Beheizung
von Behältern, mit einer Grundplatte, einer mit der Grundplatte verbundenen Abdeckplatte
und, gegebenenfalls, einer Dekorschicht auf der Abdeckplatte, wobei zwischen der Grundplatte
und der Abdeckplatte eine Heizfolie angeordnet ist und wobei die Heizfolie wenigstens
eine Leiteranordnung mit einer Mehrzahl von Stromleitern und einer Mehrzahl von über
die Stromleiter an eine Spannungsquelle anschließbaren Heizleitern zur Beheizung der
Heizplatte aufweist.
Stand der Technik
[0002] Plattenartige Bauteile zur Verwendung als Boden-, Wand- und/oder Deckenverkleidung
zum Beheizen von Innenräumen von Fahrzeugen, Gebäuden oder Behältern sind bekannt.
Solche Heizplatten werden beispielsweise verwendet, um Innenräume von Fahrzeugen,
insbesondere Schienenfahrzeugen, Bussen und Flugzeugen, gleichmäßig zu beheizen. Dafür
können Heizplatten am Boden, den Wänden und/oder an der Decke vereinzelt oder flächendeckend
angebracht sein.
[0003] Gängige Heizplatten weisen in der Regel zwei Deckplatten auf. Die beiden Deckplatten
können beispielsweise über eine wellenförmige Zwischenplatte miteinander verbunden
und voneinander beabstandet sein. Die wellenförmige Zwischenschicht verleiht der Heizplatte
eine hohe Steifigkeit und ermöglicht gleichzeitig eine hohe Gewichtsersparnis im Vergleich
zu einem Vollmaterial. In den Wellenkanälen des Plattenkerns können Heizkabel mäanderförmig
verlegt werden. Zur einfachen Verlegung weisen bekannte Heizplatten in der Regel lediglich
ein die Heizplatte mäanderförmig durchlaufendes Heizkabel auf. Wird der Heizleiter
an einer Stelle beschädigt und der Stromfluss unterbrochen, kann die Heizplatte die
Heizfunktion nicht mehr erfüllen. Insbesondere das nachträgliche Einbringen von Bohrungen
oder Befestigungsmitteln in solche Heizplatten wird somit erheblich erschwert oder
unmöglich gemacht. Bohrungen und Befestigungsmittel können in die Heizplatte somit
lediglich an bestimmten Stellen eingebracht werden. Hierfür ist die Kenntnis der genauen
Lage und des Verlaufs des Heizleiters notwendig. Damit steigt der Aufwand in Zusammenhang
mit der Verlegung der Heizplatten.
[0004] Zur Kontrolle und Einstellung der Plattentemperatur von Heizplatten werden Temperatursensoren
eingesetzt, die Bestandteil eines Regelungssystems sind. Wird eine Schwellentemperatur
der Heizplatte überschritten, so kann die Heizleistung eines Heizkabels über eine
steuerbare Spannungs- bzw. Stromquelle reduziert werden oder die Spannungsquelle wird
vollständig abgeschaltet. Beim Unterschreiten einer Mindesttemperatur kann dann die
Heizleistung wieder erhöht oder die Spannungsquelle eingeschaltet werden. Im einfachsten
Fall wird auf diese Weise eine An-Aus-Schaltung bzw. Regelung realisiert.
[0005] Regelungen der vorgenannten Art sind zum einen teuer und erhöhen damit die Kosten
zur Herstellung der Heizplatte. Zum anderen kann ein Versagen der Regelung zu unkontrolliertem
Aufheizen der Heizplatte führen.
[0006] Erfolgt die Regelung der Temperatur von Heizplatten über Temperatursensoren, so können
diese Heiztemperaturen lediglich punktuell erfassen. Wird beispielsweise eine Wärmebarriere
lokal auf die Heizplatte aufgebracht, beispielsweise indem ein Koffer auf eine als
Bodenbelag verwendete Platte abgestellt wird, so erwärmt sich dieser Bereich bei der
Beheizung der Platte im Vergleich zur restlichen Heizplatte stärker. Befindet sich
ein Temperatursensor im Bereich der Wärmebarriere, so erfasst der Sensor die höhere
Temperatur der Heizplatte in diesem Bereich und es wird die Beheizung der Platte insgesamt
verringert. Dies führt aber zu einer stärkeren Temperaturabsenkung in Bereichen außerhalt
der Wärmebarriere, so dass die Heizplattentemperatur in diesen Bereichen unter eine
vorgegebene Solltemperatur fallen kann. Dies kann zu einer zu starken Abkühlung eines
beheizten Innenraums führen. Umgekehrt kann sich die Heizplatte bei Aufbringen einer
Wärmebarriere beabstandet von einem Temperatursensor unzulässig erhitzen und somit
die sichere Funktion der Heizplatte gefährden.
[0007] Aus der
EP 3 621 409 A1 ist eine Heizplatte mit einer Heizfolie bekannt. Die Heizplatte weist eine Grundplatte
auf, die vorzugsweise aus Holz oder Pressspan besteht. In der Grundplatte ist eine
Aussparung vorgesehen, die im Wesentlichen der Größe der Heizfolie entspricht. In
der Aussparung kann darüber hinaus eine Dämmschicht, beispielsweise aus Styropor,
angeordnet sein. Auf die Dämmschicht kann dann die Heizfolie aufgebracht sein. Alternativ
kann die Heizfolie auch beabstandet von der Dämmschicht angeordnet sein. Die Heizfolie
weist Stromleiter auf, die parallel zum Längsrand der Folie verlaufen können. Die
Stromleiter können über stromleitende Verbindungskabel an eine Spannungsquelle mit
einer Anode und einer Kathode angeschlossen werden. Über die Breite der Heizfolie
sind die Stromleiter über eine Mehrzahl von Heizleitern elektrisch miteinander verbunden.
[0008] Die Heizleiter sind dabei in einer Parallelschaltung angeordnet und jeweils endseitig
mit den Stromleitern verbunden. Die Spannungsquelle bestromt die Stromleiter und die
Heizleiter, wodurch sich die Heizleiter erhitzen. Eine mögliche Temperaturerhöhung
der Stromleiter fällt jedoch im Vergleich zu den Heizleitern vorzugsweise geringer
aus. Durch die Auswahl der Heizleiter, genauer, durch die Anzahl der Heizleiter, die
Heizleitergeometrie und das Heizleitermaterial, kann die Heizfolie, insbesondere die
abzugebende Wärme gezielt an einen Verwendungszweck, angepasst werden. Dabei ist insbesondere
auch die eingestellte Spannung der Spannungsquelle von Bedeutung.
[0009] In einem mittleren Bereich sind die Heizleiter der bekannten Heizplatte über einen
Sicherheitsleiter elektrisch miteinander kontaktiert. Der Sicherheitsleiter kann in
Längsrichtung parallel zu den beiden Stromleitern verlaufen. Der Sicherheitsleiter
ist auf die quer dazu verlaufenden Heizleiter aufgelegt und an Kreuzungspunkten mit
diesen elektrisch kontaktiert. Der Sicherheitsleiter kann ein PTC-Widerstandsverhalten
aufweisen, wobei eine Temperaturerhöhung der Heizfolie in einem Folienabschnitt dazu
führt, dass in diesem Folienabschnitt aufgrund des PTC-Sicherheitsleiters der elektrische
Widerstand des Sicherheitsleiters und damit auch der elektrische Gesamtwiderstand
der Heizleiter ansteigt. Auf diese Weise kann der Stromfluss durch die Heizleiter
verringert werden, was zu einer Temperaturabnahme der Heizfolie führt. Der Stromfluss
durch jeden Heizleiter wird somit über den Sicherheitsleiter in Abhängigkeit von der
Temperatur selbstständig reduziert und passiv geregelt.
[0010] Darüber hinaus weist die bekannte Heizplatte eine Abdeckplatte auf, mit gleicher
Grundfläche und Geometrie wie die Grundplatte. Die Abdeckplatte ist auf der Grundplatte
angeordnet und deckt die Heizfolie, die Aussparung in der Grundplatte und die Dämmschicht
vollständig ab. Die Abdeckplatte kann dabei mit der Grundplatte fest verbunden sein.
Auf der Abdeckplatte kann eine Dekorschicht angeordnet sein.
[0011] Durch die Anordnung der Dämmschicht und der Heizfolie innerhalb der Heizplatte wird
sichergestellt, dass ein Großteil der von der Heizfolie bei deren Bestromung erzeugten
Wärme in Richtung der Dekorschicht abgeleitet und an die Umgebung abgegeben werden
kann. Die Heizplatte wird dazu derart in einem zu beheizenden Raum angeordnet, dass
die Grundplatte auf einem Boden aufliegt oder gegen eine Wand oder eine Decke anliegt.
Offenbarung der Erfindung
[0012] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die aus der
EP 3 621 409 A1 bekannte Heizplatte weiterzubilden und eine Heizplatte insbesondere zur Beheizung
von Innenräumen von Fahrzeugen, wie Zügen, Gebäuden oder Behältern an Wänden, Decken
und/oder am Boden bereitzustellen, die sich kostengünstig herstellen und einfach verlegen
lässt sowie eine gleichmäßige Beheizung auch bei Auftreten von lokalen Wärmebarrieren
zulässt. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Heizplatte der
eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, die sich durch eine hohe Ebenheit
bezogen auf die Länge und/oder Breite der Heizplatte auszeichnet und damit höchsten
Anforderungen gerecht wird.
[0013] Die vorgenannten Aufgaben werden durch eine Heizplatte mit den Merkmalen von Anspruch
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0014] Erfindungsgemäß ist eine feste Verbindung von Heizfolie und Abdeckplatte durch vorzugsweise
unmittelbare Verklebung der Heizfolie mit der Abdeckplatte vorgesehen. Nicht ausgeschlossen
ist aber eine Ausführungsform, bei der zwischen der Abdeckplatte und der Heizfolie
eine Zwischenschicht, beispielsweise aus einem Dämmmaterial, angeordnet ist, wobei
diese Zwischenschicht mit der Abdeckplatte einerseits und der Heizfolie andererseits
verklebt sein kann. Die Heizfolie ist dann mittelbar über die Zwischenschicht mit
der Abdeckplatte verbunden.
[0015] Dementsprechend ist vorgesehen, dass die Heizfolie mit der Abdeckplatte und wenigstens
einer Mittelschicht und/oder der Grundplatte verklebt und der so erhaltene Platten-Folienverbund
während des Aushärtens der Klebstoffverbindung mit einem bestimmten Pressdruck zusammengepresst
wird, um eine hohe Ebenheit der so erhältlichen Heizplatte zu gewährleisten.
[0016] Durch die Verklebung wird die Wärmeübertragung von der Heizfolie an die Abdeckplatte
verbessert und eine gleichmäßige Beheizung der Heizplatte bei hoher Heizleistung gewährleistet.
Im Übrigen lässt sich durch die Verklebung von Heizfolie und Abdeckplatte eine stabile
Verbindung von Heizfolie und Abdeckplatte erreichen, was im Hinblick auf die gestellte
Aufgabe, eine hohe Ebenheit der Heizplatte zu erreichen, von Vorteil ist.
[0017] Die Grundplatte und die Abdeckplatte können vorzugsweise aus Holz oder aus einem
Holzwerkstoff hergestellt sein. Insbesondere kann die Grundplatte und/oder die Abdeckplatte
als Sperrholzplatte, Multiplexplatte oder als Siebdruckplatte ausgebildet sein. Als
Dekorschicht kann eine PVC-Schicht, eine Teppichbodenschicht oder ein sonstiger Bodenbelag
vorgesehen sein.
[0018] Um in einfacher und kostengünstiger Weise das Verkleben der Heizfolie mit der Abdeckplatte
zu ermöglichen, kann ein Klebstoff, beispielsweise ein Polyurethankleber, eingesetzt
und, vorzugsweise, auf die Heizfolie und/oder die Abdeckplatte aufgesprüht oder aufgewalzt
werden. Anschließend werden dann die Heizfolie und die Abdeckplatte miteinander verbunden.
[0019] Beispielsweise bei Verwendung eines Polyurethanklebers kann die Klebstoffmenge zwischen
50 und 100 g/m
2, bevorzugt zwischen 60 und 80 g/m
2, betragen. Die Schichtdicke der Klebstoffschicht kann weniger als 1,0 mm, vorzugsweise
weniger als 0,5 mm, betragen.
[0020] Um einen guten Wärmeübergang von der Heizfolie an die Abdeckplatte zu erreichen,
ist vorzugsweise eine im Wesentlichen vollflächige Verklebung der Heizfolie mit der
Abdeckplatte vorgesehen. Insbesondere ist eine blasen- und/oder einschlussfreie Verklebung
der Heizfolie mit der Abdeckplatte vorgesehen.
[0021] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Abdeckplatte vollflächig
von der Heizfolie unterklebt. Die Heizfolie weist dann die gleiche Grundfläche und
die gleiche Grundflächengeometrie auf wie die Abdeckplatte und erstreckt sich bis
zu den Randkanten der Abdeckplatte. Damit kann eine Wärmeübertragung über die gesamte
Grundfläche der Abdeckplatte erfolgen, so dass eine gleichmäßige Beheizung eines Innenraums
oder eines Behälters erreicht wird. Im Übrigen wird der Herstellungsprozess durch
die vollflächige Unterklebung der Abdeckplatte mit der Heizfolie vereinfacht und die
vollflächige Unterklebung kann zu einer hohen Ebenheit der Heizplatte beitragen.
[0022] Darüber hinaus kann die Heizfolie vorzugsweise im Wesentlichen vollflächig mit der
Grundplatte oder mit einer zwischen der Grundplatte und der Heizfolie angeordneten
Mittelschicht aus einem Dämmmaterial verklebt sein. Bei der Mittelschicht kann es
sich um eine Korkschicht oder um eine Schwerfolie handeln. Die Mittelschicht kann
zur Schalldämpfung und/oder Wärmedämmung ausgebildet sein. Damit wird ein stabiler
Flächenverbund zwischen der Abdeckplatte, der Heizfolie, gegebenenfalls der Mittelschicht
und der Grundplatte erreicht.
[0023] Auch ist nicht ausgeschlossen, dass weitere Zwischenschichten zwischen der Abdeckplatte
und der Grundplatte vorgesehen sind, die den Plattenverbund bilden.
[0024] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der die Grundplatte oder die Mittelschicht
im Wesentlichen vollflächig von der Heizfolie überklebt ist. Die Heizfolie weist dann
die gleiche Grundfläche und die gleiche Grundflächengeometrie auf wie die Grundplatte
bzw. die Mittelschicht. Die Heizfolie erstreckt sich dann bis zu den Außenrändern
der Grundplatte, so dass eine hohe Stabilität und eine hohe Ebenheit der Heizplatte
infolge der miteinander verklebten Platten und der verklebten Heizfolie erreicht wird.
Die Mittelschicht kann mit der Grundplatte ebenfalls verklebt sein.
[0025] Die Dicke der Grundplatte kann, falls die Heizfolie unmittelbar mit der Grundplatte
verklebt und keine Mittelschicht zwischen der Heizfolie und der Grundplatte vorgesehen
ist, beispielsweise zwischen 10 und 20 mm, vorzugsweise zwischen 12 und 15 mm, betragen.
Sofern wenigstens eine Mittelschicht vorgesehen ist, die auf einer Flachseite mit
der Heizfolie und auf der anderen Flachseite mit der Grundplatte verklebt ist, kann
die Dicke der Grundplatte der Dicke der Abdeckplatte und/oder der Dicke der Mittelschicht
entsprechen und/oder im Bereich zwischen 2 und 8 mm, vorzugsweise zwischen 3 und 6
mm, liegen. Die Abdeckplatte und/oder die Mittelschicht können eine Dicke jeweils
beispielsweise zwischen 2 und 8 mm, vorzugsweise zwischen 3 und 6 mm, aufweisen.
[0026] Besonders bevorzugt weist die Heizplatte einen asymmetrischen Aufbau auf, wobei die
Heizfolie gegenüber der Mittelebene der Heizplatte in Richtung zur Oberseite der Heizplatte
bzw. zur Außenseite der Abdeckplatte versetzt angeordnet ist. In diesem Zusammenhang
kann die Grundplatte eine größere Dicke als die Abdeckplatte aufweisen, wobei, vorzugsweise,
die Dicke der Grundplatte dem zwei- bis fünffachen der Dicke der Abdeckplatte entsprechen
kann.
[0027] Im Übrigen kann wenigstens ein Temperaturfühler und/oder ein Thermoschalter bzw.
Temperaturschalter vorgesehen sein, dessen Schaltzustand sich in Abhängigkeit von
der Temperatur der Heizfolie und/oder der Abdeckplatte ändert. Solche Temperaturschalter
sind dem Fachmann grundsätzlich bekannt. Die Schalttemperaturen können beispielsweise
im Bereich zwischen 30 °C bis 100 °C liegen. Der Temperaturfühler kann mit dem Thermoschalter
zusammenwirken, um eine Temperaturregelung der Abdeckplatte in einfacher Weise und
kostengünstig zu erreichen. Der Temperaturfühler ist insbesondere dazu vorgesehen
und ausgestaltet, die Temperatur der Heizfolie bzw. die Temperatur von wenigstens
einem Heizleiter der Heizfolie zu erfassen.
[0028] Besonders bevorzugt weist die Heizfolie einen Aufbau auf, wie er in der
EP 3 621 409 A1 offenbart ist. Der Offenbarungsgehalt der
EP 3 621 409 A1 wird hiermit vollumfänglich in den Offenbarungsgehalt der vorliegenden Erfindung
einbezogen.
[0029] Bezogen auf die Messlänge in Breiten- und/oder Dickenrichtung der Heizplatte kann
die Gesamtabweichung der Heizplatte bzw. die Ebenheit der Heizplatte vorzugsweise
weniger als 3,0 %, weiter vorzugsweise weniger als 2,0 %, besonders bevorzugt weniger
als 1,0 %, insbesondere weniger als 0,5 %, betragen. Zu diesem Zweck kann die Heizplatte
insbesondere durch Verkleben der Heizfolie mit der Abdeckplatte und/oder einer Mittelschicht
und/oder der Grundplatte und anschließendes Verpressen des Platten-Folienverbundes
hergestellt sein. Alternativ ist es auch möglich, dass zunächst ein Platten-Folienverbund
aus der Abdeckplatte und der Heizfolie und gegebenenfalls einer Mittelschicht durch
Verkleben und anschließendes Verpressen hergestellt wird und dieser Platten-Folienverbund
dann nachfolgend mit wenigstens einer Mittelschicht und/oder der Grundplatte verklebt
und verpresst wird. Alternativ kann die Heizfolie auch zuerst mit wenigstens einer
Mittelschicht und/oder der Grundplatte verklebt und verpresst werden, um einen Platten-Folienverbund
zu erhalten, der dann nachfolgend mit einer weiteren Mittelschicht und/oder der Abdeckplatte
verklebt und verpresst wird. Der Pressdruck kann solange aufrechterhalten werden,
bis ein Klebstoff vollständig ausgehärtet bzw. abgebunden ist. Damit lässt sich eine
hohe Ebenheit der Heizplatte sicherstellen.
[0030] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die absatzweise Beschreibung von einzelnen
Ausführungsformen oder auf die nachfolgende Figurenbeschreibung, sondern beinhaltet
auch jegliche Kombination der Ausprägungen und Ausführungsformen sowie deren naheliegende
und/oder offensichtliche Weiterentwicklungen.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0031] In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- eine schematische Querschnittsansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Heizplatte und
- Fig. 2
- eine schematische Querschnittsansicht einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Heizplatte.
Ausführliche Beschreibung der Figuren
[0032] In Fig. 1 ist eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Heizplatte 1 gezeigt.
Die Heizplatte 1 weist eine einer Oberseite der Heizplatte 1 benachbarte Abdeckplatte
2 und eine einer Unterseite der Heizplatte 1 benachbarte Grundplatte 3 auf. Bei den
Platten 2, 3 handelt es sich um Mulitplex-Platten. Zwischen der Abdeckplatte 2 und
der Grundplatte 3 ist eine Heizfolie 4 angeordnet, die beidseitig mit der Abdeckplatte
2 und der Grundplatte 3 verklebt ist. Die Verklebung erfolgt beidseitig vollflächig,
wobei sich die Heizfolie an allen Seiten der Heizplatte 1 bis zum jeweiligen Außenrand
5 der Heizplatte 1 erstreckt.
[0033] Eine beidseits der Heizfolie 4 mittels Aufsprühen oder Aufwalzen aufgebrachte Klebstoffschicht
6 weist vorzugsweise einen Polyurethan-Klebstoff auf. Der Massenauftrag des Klebstoffs
auf die Heizfolie 4 kann im Bereich zwischen 60 bis 80 g/m
2 liegen.
[0034] Auf der Abdeckplatte 2 kann eine Dekorschicht 7 vorgesehen sein, die beispielsweise
durch einen Teppich- oder Bodenbelag, insbesondere einen Bodenbelag aus Polyvinylchlorid,
gebildet sein kann.
[0035] Durch die beidseitige Verklebung der Heizfolie 4 mit der Abdeckplatte 2 und der Grundplatte
3 wird ein stabiler Platten-Folienverbund erhalten. Hierbei kann die Herstellung der
Heizplatte 1 vorsehen, die Heizfolie 4 zunächst mit der Abdeckplatte 2 zu verkleben
und den so erhältlichen Platten-Folienverbund nachfolgend mit der Grundplatte 3 zu
verkleben. Das Verkleben der Heizfolie 4 mit den Platten 2, 3 kann allerdings auch
in einem Arbeitsschritt erfolgen. Auch ist es möglich, dass zunächst die Heizfolie
4 auf die Grundplatte 3 aufgeklebt wird und auf den so erhaltenen Platten-Folienverbund
die Abdeckplatte 2 aufgeklebt wird. Die Dekorschicht 7 kann abschließend auf die Abdeckplatte
2 aufgebracht werden oder bereits vor dem Verkleben der Abdeckplatte 2 mit der Heizfolie
4 mit der Abdeckplatte 2 verbunden sein.
[0036] Nach dem Verkleben und Herstellen des Platten-Folienverbundes wird dieser einem Pressvorgang
unterzogen, bei dem die Platten 2, 3 mit der dazwischen angeordneten Heizfolie 4 zusammengedrückt
werden, bis die Klebstoffschichten 6 ausgehärtet sind. Dadurch wird eine hohe Ebenheit
der Heizplatte 1 nach Beendigung des Pressvorgangs erzielt, wobei die Gesamtabweichung
der Heizplatte 1 bezogen auf die Messlänge in Breiten- und/oder Dickenrichtung der
Heizplatte 1 vorzugsweise weniger als 3,0 % betragen kann.
[0037] Die Grundplatte 3 kann eine Dicke beispielsweise zwischen 5 und 50 mm, vorzugsweise
zwischen 10 und 40 mm, bevorzugt 15 mm, aufweisen. Die Grundplatte 3 und die Abdeckplatte
2 können jeweils aus einer Multiplexplatte gebildet sein. Die Abdeckplatte 2 kann
beispielsweise eine Dicke zwischen 1 und 10 mm, vorzugsweise zwischen 2 und 8 mm,
besonders bevorzugt zwischen 3 und 6 mm, aufweisen. Die Heizfolie weist vorzugsweise
eine Dicke von weniger als 5 mm, vorzugsweise von weniger als 2 mm, besonders bevorzugt
von weniger als 1 mm, auf. Die Dicke der Klebstoffschicht 6 kann weniger als 1 mm,
insbesondere weniger als 0,5 mm, betragen.
[0038] Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform beträgt die Dicke der Abdeckplatte 2
vorzugsweise zwischen 3 und 6 mm, während die Dicke der Grundplatte 3 vorzugsweise
zwischen 10 und 20 mm betragen kann.
[0039] Bei der Heizfolie 4 kann es sich um eine Ausführungsform handeln, die in der
EP 3 621 409 A1 beschrieben ist. Die Heizfolie 4 kann an den Längsrändern jeweils einen Stromleiter
aufweisen, wobei wenigstens zwei Stromleiter parallel zum Längsrand der Heizfolie
1 verlaufen können. Die Stromleiter können über stromleitenden Verbindungskabel an
eine Spannungsquelle mit einer Anode und einer Kathode angeschlossen werden. Die Stromleiter
können über die Breite der Heizfolie über eine Mehrzahl von Heizleitern elektrisch
miteinander verbunden sein. Die Heizleiter können in einer parallelen Schaltung angeordnet
und jeweils endseitig mit den Stromleitern verbunden sein. Die Spannungsquelle bestromt
die Stromleiter und die Heizleiter, wodurch sich die Heizleiter erhitzen. Die Heizleiter
können über wenigstens einen Sicherheitsleiter elektrisch miteinander kontaktiert
sein, der vorzugsweise in Längsrichtung parallel zu den beiden Stromleitern verläuft.
Der Sicherheitsleiter kann auf die querverlaufenden Heizleiter aufgelegt und an den
Kreuzungspunkten elektrisch kontaktiert sein. Der elektrische Gesamtwiderstand des
Heizleiters im Bereich der Kontaktierung ergibt sich dann aus den parallel geschalteten
Einzelwiderständen eines Heizleiters und des Sicherheitsleiters in diesem Bereich.
Der Sicherheitsleiter kann ein temperaturabhängiges Widerstandsverhalten aufweisen.
Erhöht sich die Temperatur der Heizplatte 1, weil eine Wärmebarriere, wie ein Koffer
oder dergleichen, auf die Heizplatte 1 abgestellt worden ist, so steigt in diesem
Folienabschnitt aufgrund des PTC-Widerstandverhaltens des Sicherheitsleiters der elektrische
Widerstand des Sicherheitsleiters und damit auch der elektrische Gesamtwiderstand
der mit dem Sicherheitsleiter verbundenen Heizleiter in diesem Folienabschnitt. Auf
diese Weise kann der Stromfluss der Heizleiter in diesem Folienabschnitt verringert
werden, was zu einer Temperaturabnahme der Heizfolie 4 und damit auch der Heizplatte
1 führt.
[0040] Nicht dargestellt ist, dass wenigstens ein Temperaturfühler zur Erfassung der Temperatur
der Heizfolie 4 und/oder der Temperatur der Abdeckplatte 2 und/oder vorzugsweise wenigstens
ein Temperaturschalter vorgesehen sein können, um eine automatische Temperaturregelung
zu ermöglichen.
[0041] In den Figuren 1 und 2 werden gleiche Bezugszeichen für funktions- und/oder bauteilgleiche
Elemente der Heizplatte 1 verwendet.
[0042] Bei der in Fig. 2 gezeigten alternativen Ausgestaltung einer Heizplatte 1 ist die
Heizfolie 4 entsprechend der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform oberseitig mit der
Abdeckplatte 2 und abweichend zu Fig. 1 unterseitig mit einer Mittelschicht 8 verklebt.
Die Mittelschicht 8 kann dazu vorgesehen sein, Trittschall zu dämpfen und/oder eine
Wärmeübertragung in die Grundplatte 3 zu verringern. Die Dicke der Mittelschicht 8
kann zwischen 1 und 10 mm, vorzugsweise zwischen 2 und 8 mm, besonders bevorzugt zwischen
3 und 6 mm, betragen. Besonders bevorzugt weisen die Abdeckplatte 2, die Mittelschicht
8 und die Grundplatte 3 eine gleiche Dicke auf, die beispielsweise zwischen 3 und
6 mm betragen kann.
[0043] Die Herstellung der in Fig. 2 gezeigten Heizplatte 1 kann vorsehen, dass die Heizfolie
4 mit der Abdeckplatte 2 und/oder mit der Mittelschicht 8 verklebt wird. Anschließend
oder auch bereits vorab kann die Mittelschicht 8 mit der Grundplatte 3 verklebt werden.
Die Dekorschicht 7 kann anschließend oder vor dem Verkleben der Abdeckplatte 2 mit
der Heizfolie 4 auf die Abdeckplatte 2 aufgebracht sein.
[0044] Der durch Verkleben erhältliche Platten-Folienverbund wird dann einem Pressvorgang
unterzogen, wobei die Platten 2, 3 über eine ausreichend lange Zeitdauer zusammengepresst
werden, bis es zur vollständigen Aushärtung der Klebstoffschichten 6 kommt.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 1
- Heizplatte
- 2
- Abdeckplatte
- 3
- Grundplatte
- 4
- Heizfolie
- 5
- Außenrand
- 6
- Klebstoffschicht
- 7
- Dekorschicht
- 8
- Mittelschicht
1. Heizplatte (1), insbesondere zur Beheizung von Innenräumen von Fahrzeugen oder Gebäuden
an Wänden, Decken und/oder am Boden oder zur Beheizung von Behältern, mit einer Grundplatte
(3), einer mit der Grundplatte (3) unmittelbar oder mittelbar verbundenen Abdeckplatte
(2) und, gegebenenfalls, einer Dekorschicht (7) auf der Abdeckplatte (2), wobei zwischen
der Grundplatte (3) und der Abdeckplatte (2) eine Heizfolie (4) angeordnet ist und
wobei die Heizfolie (4) wenigstens eine Leiteranordnung mit einer Mehrzahl von Stromleitern
und einer Mehrzahl von über die Stromleiter an eine Spannungsquelle anschließbaren
Heizleitern zur Beheizung der Heizplatte (1) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Klebstoffverbindung zwischen der Heizfolie (4) und der Abdeckplatte (2) vorgesehen
ist.
2. Heizplatte (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizfolie (4) im Wesentlichen vollflächig mit der Abdeckplatte (2) verklebt ist,
insbesondere unmittelbar.
3. Heizplatte (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckplatte (2) vollflächig von der Heizfolie (4) unterklebt ist.
4. Heizplatte (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizfolie (4) im Wesentlichen vollflächig mit der Grundplatte (3) oder mit einer
zwischen der Grundplatte (3) und der Heizfolie (4) angeordneten Mittelschicht (8)
aus einem Dämmmaterial verklebt ist.
5. Heizplatte (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte (3) und/oder die Mittelschicht (8) im Wesentlichen vollflächig von
der Heizfolie (4) überklebt ist.
6. Heizplatte (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelschicht (8) mit der Grundplatte (3) verklebt ist.
7. Heizplatte (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte (3) eine größere Dicke als die Abdeckplatte (2) aufweist, wobei,
vorzugsweise, die Dicke der Grundplatte (3) dem zwei- bis fünffachen der Dicke der
Abdeckplatte (2) entspricht.
8. Heizplatte (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtabweichung der Heizplatte (1) bezogen auf die Messlänge in Breiten- und/oder
Dickenrichtung der Heizplatte (1) weniger als 3,0 %, vorzugsweise weniger als 2,0%,
besonders bevorzugt weniger als 1,0%, insbesondere weniger als 0,5%, beträgt.
9. Heizplatte (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizplatte (1) durch Verkleben der Heizfolie (4) mit der Abdeckplatte (2) und/oder
wenigstens einer Mittelschicht (8) und/oder der Grundplatte (3) und Verpressen des
Platten-Folienverbundes hergestellt ist.