[0001] Die Erfindung betrifft eine Ablaufeinrichtung für den Ablauf von Presslingen aus
einer Rundläuferpresse, umfassend einen mit einer Auswurfeinrichtung der Rundläuferpresse
für in der Rundläuferpresse erzeugte Presslinge verbindbaren Eingangskanal sowie einen
ersten Ablaufkanal und einen zweiten Ablaufkanal, weiter umfassend eine zwischen dem
Eingangskanal einerseits und dem ersten und zweiten Ablaufkanal andererseits angeordnete
Weiche, wobei die Weiche zwischen einer ersten Stellung, in der Presslinge von dem
Eingangskanal in den ersten Ablaufkanal geleitet werden, und einer zweiten Stellung,
in der Presslinge von dem Eingangskanal in den zweiten Ablaufkanal geleitet werden,
verstellbar ist.
[0002] Die Erfindung betrifft außerdem eine Rundläuferpresse mit einem Rotor, wobei der
Rotor eine obere und eine untere Stempelführung für obere und untere Pressstempel
und eine Matrizenschreibe zwischen den Stempelführungen aufweist, wobei die Pressstempel
mit Aufnahmen der Matrizenscheibe zusammenwirken, ferner mit mindestens einer Fülleinrichtung,
in der zu verpressendes Material in die Aufnahmen gefüllt wird, weiterhin mit mindestens
einer Druckeinrichtung, die im Betrieb mit den oberen Pressstempeln und mit den unteren
Pressstempeln zusammenwirkt, so dass diese in den Aufnahmen befindliches Material
zu Presslingen verpressen, und mit einer Auswurfeinrichtung für die in der Rundläuferpresse
erzeugten Presslinge.
[0003] Rundläuferpressen umfassen einen in der Regel um eine vertikale Achse drehend angetriebenen
Rotor, der eine obere und eine untere Stempelführung für obere und untere Pressstempel
und eine Matrizenscheibe zwischen den Stempelführungen aufweist. Die Pressstempel
rotieren gemeinsam mit der Matrizenscheibe und werden im Zuge ihrer Rotation beispielsweise
durch Steuerkurven axial bewegt. Neben mindestens einer Fülleinrichtung, in der zu
verpressendes Material in Aufnahmen der Matrizenscheibe gefüllt wird, und einer Druckeinrichtung,
in der das in die Aufnahmen gefüllte Material mittels der oberen und unteren Pressstempel
zu Presslingen, insbesondere Tabletten, verpresst wird, umfassen derartige Rundläuferpressen
weiterhin eine Auswurfeinrichtung. Bekannte Auswurfeinrichtungen umfassen oftmals
eine Abstreifeinrichtung zum Abstreifen von zuvor üblicherweise durch Anheben der
Unterstempel auf die Oberseite der Matrizenscheibe geförderten Presslingen von der
Matrizenscheibe. Der Auswurfeinrichtung ist bei bekannten Rundläuferpressen regelmäßig
eine Ablaufeinrichtung nachgeordnet für den Ablauf der Presslinge aus der Rundläuferpresse.
Derartige Ablaufeinrichtungen weisen einen Eingangskanal auf, in den die durch die
Abstreifeinrichtung von der Matrizenscheibe abgestreiften Presslinge geleitet werden.
Die Ablaufeinrichtung weist in der Regel ein Gefälle auf, so dass die Presslinge schwerkraftbedingt
durch diese gefördert werden. Es ist weiter bekannt, in der Ablaufeinrichtung eine
zwischen zwei Stellungen verstellbare Weiche anzuordnen, die in den Eingangskanal
geleitete Presslinge je nach ihrer Stellung in einen ersten Ablaufkanal oder einen
zweiten Ablaufkanal leitet. Beispielsweise kann einer der Ablaufkanäle ein Gutkanal
für Guttabletten und der andere der Ablaufkanäle ein Schlechtkanal für Schlechttabletten
sein. Auch ist es beispielsweise denkbar, dass einer der Ablaufkanäle ein Musterzugkanal
für einen Musterzug von Presslingen für zum Beispiel eine Stichprobenuntersuchung
ist. Eine Ablaufeinrichtung mit einer solchen Weiche ist zum Beispiel bekannt aus
DE 10 2007 015 672 B3. Die Weiche umfasst dabei ein um eine Achse schwenkbar gelagertes Weichenelement.
[0004] Die Ansteuerung solcher Weichen erfolgt in der Regel über die Vorgabe von Endlagen,
die die beiden Schaltstellungen der Weiche repräsentieren. Ein Nichterreichen einer
Endlage kann durch Sensoren detektiert werden und es kann eine entsprechende Fehlermeldung
ausgegeben werden. Bekannte Rundläuferpressen besitzen in der Regel ein den Rotor
und die Ablaufeinrichtung umschließendes Gehäuse. Zwischen dem Gehäuse und der Umgebung
des Gehäuses kann eine Druckdifferenz bestehen. Insbesondere kann das Innere des Gehäuses
unter einem Über- oder Unterdruck gegenüber den Ablaufkanälen stehen. Dies ist insbesondere
bei sogenannten Containment-Pressen der Fall, bei denen das Gehäuse gegenüber der
Umgebung dicht abgeschlossen ist, um ein Austreten von Staub aus dem Inneren des Gehäuses
in die Umgebung zu minimieren.
[0005] Es hat sich herausgestellt, dass gerade bei solchen Rundläuferpressen Weichen ihre
vorgegebenen Endlagen nicht immer zuverlässig erreichen. Dies führt zu Fehlfunktionen
und damit einer reduzierten Maschinenverfügbarkeit, so dass ein mannloser Betrieb
und entsprechend auch eine Produktion nur eingeschränkt möglich ist. Beispielsweise
kann eine Weichenfehlfunktion dazu führen, dass ein Musterzug von Presslingen nicht
in der gewünschten Weise erfolgen kann. Schlechtestenfalls kann eine Weichenfehlfunktion
dazu führen, dass Schlechttabletten in den Ausgang für Guttabletten gelangen. Dann
müssen die Tabletten in dem Ausgang für Guttabletten in aufwendiger Weise durch eine
100 % Prüfung erneut geprüft und sortiert werden. Sofern dies nicht möglich bzw. nicht
sinnvoll ist, kann eine vollständige Vernichtung der produzierten Tabletten erforderlich
sein.
[0006] Ein Versuch zur Lösung dieses Problems könnte darin liegen, die Antriebe zum Verstellen
der Weiche stärker auszulegen, insbesondere mit einem höheren Drehmoment oder durch
Einsatz anderer Antriebsarten, wie zum Beispiel pneumatischer Antriebe, um auf diese
Weise höhere Drehmomente zu erzeugen. Dies führt allerdings zu weiteren Nachteilen.
So können stärkere Weichenantriebe zu einer Beschädigung von durch die Weiche eingeklemmten
Tabletten führen. Darüber hinaus kann es auch bei stärkeren Weichenantrieben noch
zu Fehlfunktionen hinsichtlich des Erreichens der Endlagen der Weiche kommen. Schließlich
sind mit stärkeren Weichenantrieben höhere Kosten, ein höherer Energieverbrauch und
ein größerer Bauraumbedarf verbunden, was insbesondere bei kleineren Rundläuferpressen
kritisch ist. Durch den erhöhten Leistungsbedarf kommt es darüber hinaus zu einer
erhöhten Wärmeentwicklung im Tablettenstrom, was insbesondere bei thermolabilen Presslingen
kritisch ist. Insofern ist auch der bei stärkeren Weichenantrieben gegebenenfalls
hohe Energiebedarf zum Halten der Weiche in der jeweiligen Endlage problematisch.
[0007] Ausgehend von dem erläuterten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Ablaufeinrichtung und eine Rundläuferpresse der eingangs genannten Art bereitzustellen,
mit denen insbesondere auch bei Containment-Pressen ein zuverlässiger Betrieb der
Weiche der Ablaufeinrichtung ohne das Erfordernis stärkerer Weichenantriebe möglich
ist.
[0008] Die Erfindung löst die Aufgabe durch die Gegenstände der Ansprüche 1 und 8. Vorteilhafte
Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den
Figuren.
[0009] Für eine Ablaufeinrichtung der eingangs genannten Art löst die Erfindung die Aufgabe
dadurch, dass parallel zu der Weiche ein Druckausgleichskanal vorgesehen ist, über
den ein Druckausgleich zwischen dem Eingangskanal einerseits und dem ersten und/oder
zweiten Ablaufkanal andererseits erfolgt.
[0010] Bei den in der Rundläuferpresse erzeugten Presslingen kann es sich insbesondere um
Tabletten handeln. Die Rundläuferpresse kann entsprechend insbesondere eine Rundläufertablettenpresse
sein. Die in der Rundläuferpresse erzeugten Presslinge gelangen aus der Auswurfeinrichtung
der Rundläuferpresse in den mit der Auswurfeinrichtung verbundenen Eingangskanal der
Ablaufeinrichtung. Die Auswurfeinrichtung kann in an sich bekannter Weise eine Abstreifeinrichtung
umfassen die Presslinge von der Oberseite der Matrizenscheibe eines Rotors der Rundläuferpresse
in den Eingangskanal abstreift. Wie eingangs erläutert, kann die Ablaufeinrichtung
ein Gefälle aufweisen, so dass in den Eingangskanal geleitete Presslinge schwerkraftbedingt
durch die Ablaufeinrichtung gefördert werden. Der erste Ablaufkanal der Ablaufeinrichtung
kann zu einem ersten Ausgang der Rundläuferpresse führen und der zweite Ablaufkanal
kann zu einem zweiten Ausgang der Rundläuferpresse führen. Der erste Ausgang der Rundläuferpresse
kann zum Beispiel ein Ausgang für Gutpresslinge, insbesondere Guttabletten, also für
von einer Sensorik als ordnungsgemäß erkannte Presslinge, sein. Der zweite Ausgang
kann zum Beispiel ein Ausgang für Schlechtpresslinge, insbesondere Schlechttabletten,
also für von einer Sensorik als defekt erkannte Presslinge, sein. Es ist aber zum
Beispiel auch möglich, dass einer der Ausgänge ein Ausgang für einen Musterzug, also
eine Probennahme von Presslingen, ist.
[0011] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass es beim Verstellen der Weiche zwischen
ihren Stellungen unter bestimmten Umständen zu erheblichen Druckdifferenzen und dadurch
zu einem Nichterreichen der jeweiligen Endlage kommen kann. Weiter liegt der Erfindung
die Erkenntnis zugrunde, dass die Ursache hierfür ist, dass die Weiche die Presslinge
und damit auch die Luftströmung von einem Ablaufkanal in den anderen Ablaufkanal umgelenkt.
Durch dieses Öffnen und Verschließen einzelner Ablaufkanäle entsteht eine Druckdifferenz
über die Weiche. Dies gilt insbesondere, wenn das Gehäuse einer mit der Ablaufeinrichtung
ausgestatteten Rundläuferpresse gegenüber der Umgebung oder gegenüber den Ablaufkanälen
eine beispielsweise durch eine geeignete Absaugung erzeugte Druckdifferenz besitzt,
insbesondere unter einem Über- oder Unterdruck steht bzw. wenn das Gehäuse gegenüber
der Umgebung dicht abgeschlossen ist, wie dies bei Containment-Pressen der Fall ist.
Die über die Weiche entstehende Druckdifferenz führt zu einem auf die Weiche wirkenden
Drehmoment, das in ungünstigen Fällen das Erreichen der gewünschten Endlage der Weiche
verhindern kann. Bei Containment-Anlagen tritt auch der Fall auf, dass an die Rundläuferpresse
angeschlossene Peripheriegeräte, wie zum Beispiel Entstaubungsvorrichtungen oder andere
Peripheriegeräte, eine eigene Absaugung aufweisen. Je nach Einstellung dieser Absaugung
im Verhältnis zu einer Absaugung der Rundläuferpresse zum Erzeugen eines Unterdrucks
im Presseninnenraum kann es auch hier zu Druckdifferenzen über die Weiche kommen.
[0012] Um dieses Problem zu lösen, ist erfindungsgemäß parallel zu der Weiche ein Druckausgleichskanal
vorgesehen. Durch den Druckausgleichskanal erfolgt ein Druckausgleich zwischen dem
Eingangskanal einerseits und dem ersten und/oder zweiten Ablaufkanal andererseits,
insbesondere bei den jeweiligen Ablaufkanal verschließender Weichenposition. Je nach
Weichenstellung kann der Druckausgleich zwischen dem Eingangskanal und einem oder
beiden der Ausgangskanäle erfolgen. Durch den Druckausgleichskanal wird die Druckdifferenz
über die Weiche zumindest reduziert. Es kann auch ein vollständiger Druckausgleich
erfolgen. Dies ist jedoch häufig nicht erforderlich. Vielmehr lässt sich bereits durch
einen teilweisen Druckausgleich und eine damit verbundene entsprechende Reduzierung
der Druckdifferenz ein sicheres Erreichen der Endlagen der Weiche mit üblichen Weichenantrieben
gewährleisten. So reicht bei einer geringeren Druckdifferenz ein entsprechend geringeres
Antriebsmoment für die Weiche aus, um diese sicher zu schalten. Der Druckausgleichskanal
kann dabei permanent offen sein. Er muss also kein Druckausgleichsventil o.ä. aufweisen.
Da sich darüber hinaus die Ablaufeinrichtung ebenfalls in einem durch ein Gehäuse
der Rundläuferpresse gegenüber der Umgebung abgeschlossenen bzw. unter einem Über-
oder Unterdruck stehenden Bereich befinden kann, ist ein Druckausgleich und eine damit
verbundene Luftströmung innerhalb der Ablaufeinrichtung bzw. innerhalb des Gehäuses
der Rundläuferpresse in Hinblick auf das Aufrechterhalten des Über- oder Unterdrucks
bzw. der Abgeschlossenheit unkritisch. Es sei auch darauf hingewiesen, dass die Weiche
in der Regel in ihren jeweiligen Endlagen den Zugang zu dem jeweils gesperrten Ablaufkanal
zwar nicht vollständig dicht schließt. Die über die in der jeweiligen Endlage befindliche
Weiche noch mögliche Luftströmung ist aber für sich allein nicht ausreichend, um eine
für das Erreichen der Endlagen schädliche Druckdifferenz zu vermeiden, insbesondere
beim Verstellen der Weiche schnell genug abzubauen. Dieses Problem wird durch den
erfindungsgemäßen Druckausgleichskanal gelöst, indem dieser eine Luftströmung parallel
zur Weiche ermöglicht und dadurch die Druckdifferenz über die Weiche erheblich reduziert.
Eine gegebenenfalls verbleibende Druckdifferenz ist durch den Querschnitt des Druckausgleichskanals
und die entstehende Strömungsgeschwindigkeit definiert. Durch entsprechende Dimensionierung
des Druckausgleichskanals kann die verbleibende Druckdifferenz in gewünschter Weise
reduziert werden, so dass das Verstellen der Weiche in die Endlagen nicht behindert
wird. Der Strömungsquerschnitt des Druckausgleichskanals kann entsprechend mindestens
10% des Strömungsquerschnitts des Eingangskanals betragen, bevorzugt mindestens 25%
des Strömungsquerschnitts des Eingangskanals, weiter bevorzugt mindestens 50% des
Strömungsquerschnitts des Eingangskanals, noch weiter bevorzugt mindestens 100% des
Strömungsquerschnitts des Eingangskanals.
[0013] Durch die Erfindung wird sichergestellt, dass auch mit üblichen Antriebsmomenten
für die Weiche ein sicheres Erreichen der Endlagen gewährleistet ist, auch bei einem
Über- oder Unterdruck in dem Gehäuse der Presse. Es wird damit eine Lösung auch für
staubdichte bzw. Containment-Rundläuferpressen bereitgestellt, die aufgrund zunehmend
schärferer Grenzwerte an Bedeutung gewinnen. Die mit stärkeren Weichenantrieben verbundenen
Nachteile, wie eine mögliche Beschädigung der Presslinge beim Schalten der Weiche,
erhöhte Kosten, erhöhter Bauraum und erhöhter Energiebedarf sowie eine erhöhte Wärmeentwicklung
werden vermieden.
[0014] Die Ablaufeinrichtung kann selbstverständlich auch mehr als einen Eingangskanal umfassen.
Von gegebenenfalls mehreren Eingangskanälen kann dann zum Beispiel nur einer der Eingangskanäle
zu der Weiche führen. Beispielsweise ein anderer Eingangskanal kann direkt zu einem
Ausgang der Rundläuferpresse führen oder zu einer weiteren Weiche. Die Auswurfeinrichtung
der Rundläuferpresse kann in an sich bekannter Weise eine Aussortiereinrichtung umfassen,
durch die in der Rundläuferpresse erzeugte Presslinge vor Erreichen des zu der Weiche
führenden Eingangskanals der Ablaufeinrichtung beispielsweise in einen anderen Eingangskanal
aussortiert werden. Eine solche Aussortiereinrichtung kann zum Beispiel in an sich
bekannter Weise eine Aussortierdüse umfassen, durch die zum Beispiel von einer Sensorik
als schlecht erkannte Presslinge vor Erreichen des mit der Weiche verbundenen Eingangskanals
in einen anderen Eingangskanal aussortiert werden. Die Ablaufeinrichtung kann auch
weitere Ablaufkanäle umfassen. Zum Beispiel kann sie einen dritten Ablaufkanal umfassen,
der zum Beispiel dem zweiten Ablaufkanal nachgeordnet ist. Dem dritten Ablaufkanal
vorgeordnet kann dann zum Beispiel eine weitere Weiche angeordnet sein, die zwischen
zwei Stellungen verstellbar ist, und die je nach Stellung Presslinge in dem zweiten
Ablaufkanal belässt oder aus dem zweiten Ablaufkanal in den dritten Ablaufkanal leitet.
Grundsätzlich kann eine beliebige Anzahl von Eingangskanälen und eine beliebige Anzahl
von Ablaufkanälen vorgesehen sein. Sofern mehrere Weichen vorgesehen sind, kann parallel
zu einer oder zu mehreren oder zu jeder der Weichen ein Druckausgleichskanal angeordnet
sein. Wie ebenfalls bereits erläutert, können die Ablaufkanäle zu Ausgängen der Rundläuferpresse
führen, zum Beispiel zu einem Ausgang für Gutpresslinge, zu einem Ausgang für Schlechtpresslinge
und zu mindestens einem Ausgang für einen Probenzug.
[0015] Gemäß einer Ausgestaltung kann die Weiche ein zwischen der ersten Stellung und der
zweiten Stellung schwenkbares Weichenelement, insbesondere eine Weichenfahne, aufweisen.
Das Weichenelement, insbesondere die Weichenfahne, die zum Beispiel als Weichenblech
ausgebildet sein kann, lenkt aus der Auswurfeinrichtung der Rundläuferpresse in den
Eingangskanal ausgeworfene Presslinge je nach Schwenkstellung in den ersten Ablaufkanal
oder in den zweiten Ablaufkanal. Die Schwenkachse des Weichenelements kann im Wesentlichen
senkrecht zur Längserstreckung von Eingangskanal bzw. erstem und zweitem Ablaufkanal
verlaufen.
[0016] Das Weichenelement kann einen Abschnitt einer Wand des Eingangskanals und/oder des
ersten und/oder zweiten Ablaufkanals bilden. Je nach Stellung kann das Weichenelement
einen Teil der Wand des ersten oder auch des zweiten Ablaufkanals bilden.
[0017] Der Druckausgleichskanal kann gemäß einer weiteren Ausgestaltung direkt mit dem ersten
Ablaufkanal und/oder dem zweiten Ablaufkanal verbunden sein.
[0018] Weiterhin kann der Druckausgleichskanal direkt mit dem Eingangskanal verbunden sein.
Es ist jedoch auch denkbar, dass der Druckausgleichskanal indirekt mit dem Eingangskanal
verbunden ist, zum Beispiel über einen Rotor oder Pressraum der Rundläuferpresse.
[0019] Die Erfindung löst die Aufgabe auch durch eine Rundläuferpresse der eingangs genannten
Art, wobei weiterhin eine erfindungsgemäße Ablaufeinrichtung vorgesehen ist, und wobei
in der Rundläuferpresse erzeugte Presslinge von der Auswurfeinrichtung in den Eingangskanal
der Ablaufeinrichtung geleitet werden.
[0020] Die erfindungsgemäße Rundläuferpresse kann im Grundsatz in an sich bekannter Weise
ausgestaltet sein. Sie umfasst eine sogenannte Matrizenscheibe mit mehreren Aufnahmen,
in denen das zu verpressende, in der Regel pulverförmige Material verpresst wird.
Die Aufnahmen können durch Bohrungen der Matrizenscheibe gebildet sein, mit denen
die Pressstempel unmittelbar zusammenwirken. Es ist jedoch auch möglich, dass in Bohrungen
der Matrizenscheibe sogenannte Matrizenbuchsen angeordnet sind, die die Aufnahmen
bilden. Die Matrizenscheibe kann einstückig ausgebildet sein oder aus Matrizensegmenten
bestehen. Der Rotor wird durch einen Drehantrieb beispielsweise um eine vertikale
Achse drehend angetrieben. Bei den mit der Rundläuferpresse hergestellten Presslingen
kann es sich um Tabletten handeln. Die Rundläuferpresse ist mit einer erfindungsgemäßen
Ablaufeinrichtung ausgestattet.
[0021] Nach einer Ausgestaltung können die Presslinge vor Erreichen der Auswurfeinrichtung
durch die unteren Pressstempel aus den Aufnahmen auf die Matrizenscheibe gefördert
werden. Die unteren Pressstempel werden durch untere Stempelführungen und gegebenenfalls
Steuerelemente, wie Kurvenelemente, vor Erreichen der Auswurfeinrichtung axial nach
oben verfahren, so dass sie die in den Aufnahmen befindlichen Presslinge nach oben
auf die Oberseite der Matrizenscheibe drücken.
[0022] Die Auswurfeinrichtung kann eine Abstreifeinrichtung zum Abstreifen von Presslingen
von der Matrizenscheibe in den Eingangskanal der Ablaufeinrichtung umfassen. Die Abstreifeinrichtung
kann zum Beispiel ein feststehendes, beispielsweise sichelförmiges Abstreifelement
umfassen, unter dem die Matrizenscheibe hindurch rotiert. Auf die Matrizenscheibe
geförderte Presslinge werden dann durch das Abstreifelement in den Eingangskanal abgestreift.
[0023] Die Rundläuferpresse kann nach einer weiteren Ausgestaltung ein den Rotor und die
Ablaufeinrichtung umschließendes Gehäuse umfassen. Das Innere des Gehäuses kann gegenüber
der Umgebung des Gehäuses oder den Ablaufkanälen unter einem Über- oder Unterdruck
stehen. Durch das Erzeugen eines entsprechenden Unterdrucks wird ein Austreten von
Staub aus dem Inneren der Rundläuferpresse minimiert. Ein solcher Unterdruck liegt
insbesondere bei sogenannten Containment-Pressen vor. Ein Über- oder Unterdruck kann
aber auch bei Nicht-Containment-Pressen gewünscht sein, wenn beispielsweise für eine
Absaugung überschüssigen Produkts ein Über- oder Unterdruck erforderlich ist.
[0024] Das Gehäuse kann nach einer weiteren Ausgestaltung dicht gegenüber der Umgebung abgeschlossen
sein. Es kann sich bei der Rundläuferpresse also um eine Containment-Presse handeln.
Das dichte Abschließen des Gehäuses gegenüber der Umgebung reduziert den Austritt
von Staub. Die Rundläuferpresse kann dabei zum Beispiel contained oder high-contained
nach dem SMEPAC Standard sein. Sie kann zum Beispiel mindestens den OEB-Level 3 erfüllen.
Sie kann aber beispielsweise auch den OEB-Level 4 oder 5 erfüllen.
[0025] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert.
Es zeigen schematisch:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Rundläuferpresse in einer abgewickelten Darstellung des Rotors,
- Figur 2
- eine Detailansicht einer erfindungsgemäßen Ablaufeinrichtung für den Ablauf von Presslingen
aus der in Figur 1 gezeigten Rundläuferpresse in einer ersten Betriebsposition,
- Figur 3
- die Ablaufeinrichtung aus Figur 2 in einer zweiten Betriebsposition,
- Figur 4
- eine erfindungsgemäße Ablaufeinrichtung für den Ablauf von Presslingen aus der in
Figur 1 gezeigten Rundläuferpresse nach einem weiteren Ausführungsbeispiel, und
- Figur 5
- eine erfindungsgemäße Ablaufeinrichtung für den Ablauf von Presslingen aus der in
Figur 1 gezeigten Rundläuferpresse nach einem weiteren Ausführungsbeispiel.
[0026] Soweit nichts anderes angegeben ist, bezeichnen in den Figuren gleiche Bezugszeichen
gleiche Gegenstände.
[0027] Die in Figur 1 gezeigte Rundläuferpresse, insbesondere Rundläufertablettenpresse,
umfasst einen durch einen Drehantrieb drehend angetriebenen Rotor mit einer Matrizenscheibe
10, die eine Mehrzahl von Aufnahmen 12 aufweist. Die Aufnahmen 12 können beispielsweise
durch Bohrungen der Matrizenscheibe 10 gebildet sein. Weiter umfasst der Rotor eine
Mehrzahl von Oberstempeln 14 und Unterstempeln 16, die mit der Matrizenscheibe 10
synchron umlaufen. Die Oberstempel 14 sind in einer oberen Stempelführung 18 axial
geführt und die Unterstempel 16 sind in einer unteren Stempelführung 20 axial geführt.
Die axiale Bewegung der Oberstempel 14 und Unterstempel 16 im Zuge der Drehung des
Rotors wird durch obere Steuerkurvenelemente 22 und untere Steuerkurvenelemente 24
gesteuert. Die Rundläuferpresse umfasst weiterhin eine Fülleinrichtung 26, die ein
Füllreservoir 28 und eine Füllkammer 30 aufweist, die über eine Zuführung 32 verbunden
sind. Auf diese Weise gelangt in dem vorliegenden Beispiel pulverförmiges Füllmaterial
aus dem Füllreservoir 28 über die Zuführung 32 schwerkraftbedingt in die Füllkammer
30 und aus dieser über eine an der Unterseite der Füllkammer 30 vorgesehene Befüllöffnung
wiederum schwerkraftbedingt in die Aufnahmen 12 der Matrizenscheibe 10.
[0028] Die Rundläuferpresse umfasst außerdem eine Druckeinrichtung 34. Die Druckeinrichtung
34 umfasst eine Vorpresseinrichtung mit einer oberen Vordruckrolle 36 und einer unteren
Vordruckrolle 38, sowie eine Hauptpresseinrichtung mit einer oberen Hauptdruckrolle
40 und einer unteren Hauptdruckrolle 42. Darüber hinaus umfasst die Rundläuferpresse
eine Auswurfeinrichtung 44 und eine Abstreifeinrichtung 46 der Auswurfeinrichtung
44 mit einem Abstreifelement, das die in der Rundläuferpresse hergestellten Presslinge
48, insbesondere Tabletten, einer Ablaufeinrichtung 50 für den Ablauf der Presslinge
aus der Rundläuferpresse zuführt. Die Abstreifeinrichtung 46 kann zum Beispiel ein
vorzugsweise sichelförmiges Abstreifelement 46 umfassen, das im Bereich der Auswurfeinrichtung
44 durch die Unterstempel 16 auf die Oberseite der Matrizenscheibe 10 geförderte Presslinge
48 von der Matrizenscheibe 10 abstreift und der Ablaufeinrichtung 50 zuführt.
[0029] Die Rundläuferpresse weist darüber hinaus eine Steuereinrichtung 52 zum Steuern ihres
Betriebs auf. Die Steuereinrichtung 52 ist über nicht näher dargestellte Leitungen
unter anderem mit dem Drehantrieb des Rotors verbunden und steuert die Rundläuferpresse
im Betrieb. Sie kann außerdem mit etwaigen Sensoren der Rundläuferpresse verbunden
sein, insbesondere etwaige Sensordaten empfangen und der Steuerung zugrunde legen.
Für die Steuerung kann die Steuereinrichtung 52 mit sämtlichen zu steuernden Komponenten
der Rundläuferpresse über entsprechende Leitungen verbunden sein.
[0030] Die Rundläuferpresse ist weiterhin in einem in Figur 1 gestrichelt dargestellten
Gehäuse 53 angeordnet. Insbesondere sind der Rotor und die Ablaufeinrichtung 50 der
Rundläuferpresse in dem Gehäuse 53 angeordnet. Das Gehäuse 53 kann gegenüber der Umgebung
des Gehäuses 53 oder gegenüber den Ablaufkanälen 56, 58 unter einem Über- oder Unterdruck
stehen. Außerdem kann das Gehäuse 53 dicht gegenüber der Umgebung abgeschlossen sein.
Die Rundläuferpresse kann eine sogenannte Containment-Presse sein.
[0031] Anhand der Figuren 2 und 3 soll die Ablaufeinrichtung 50 der Rundläuferpresse näher
erläutert werden. Die Ablaufeinrichtung 50 weist einen Eingangskanal 54 auf, dem durch
die Abstreifeinrichtung 46 von der Matrizenscheibe 10 abgestreifte Presslinge 48 im
Regelfall zugeführt werden. Die Ablaufeinrichtung 50 besitzt darüber hinaus einen
ersten Ablaufkanal 56 und einen zweiten Ablaufkanal 58. Der erste Ablaufkanal 56 führt
zu einem ersten Ausgang für in der Rundläuferpresse erzeugte Presslinge und der zweite
Ablaufkanal 58 führt zu einem zweiten Ausgang für in der Rundläuferpresse erzeugte
Presslinge. Der mit dem ersten Ablaufkanal 56 verbundene erste Ausgang kann zum Beispiel
ein Ausgang für Schlechtpresslinge sein, die beispielsweise von einer Sensorik der
Rundläuferpresse als fehlerhaft erkannt wurden. Der mit dem zweiten Ablaufkanal 58
verbundene zweite Ausgang kann zum Beispiel ein Ausgang für Gutpresslinge sein, die
die vorgegebenen Spezifikationen erfüllen. Die Ablaufeinrichtung 50 weist darüber
hinaus einen weiteren Eingangskanal 60 auf, der unmittelbar mit dem ersten Ablaufkanal
56 und damit dem ersten Ausgang der Rundläuferpresse zum Beispiel für Schlechtpresslinge
verbunden ist. Die Abstreifeinrichtung 46 kann eine Aussortiereinrichtung umfassen,
beispielsweise umfassend eine Aussortierdüse, mit der als schlecht erkannte Presslinge
schon vor Erreichen des Eingangskanals 54 in den weiteren Eingangskanal 60 aussortiert
werden, so dass diese durch den ersten Ablaufkanal 56 weiter in den ersten Ausgang
der Rundläuferpresse für zum Beispiel Schlechtpresslinge gelangen. Grundsätzlich kann
die Ablaufeinrichtung 50 ein Gefälle aufweisen, so dass die in einen der Eingangskanäle
54, 60 geförderten Presslinge schwerkraftbedingt durch diese hindurch gefördert werden.
[0032] Zwischen dem Eingangskanal 54 und dem ersten und zweiten Ablaufkanal 56, 58 befindet
sich weiterhin eine Weiche 62 mit einem um eine Schwenkachse 64 schwenkbar zwischen
einer in Figur 2 gezeigten ersten Stellung und einer in Figur 3 gezeigten zweiten
Stellung verstellbaren Weichenelement 66. Das Weichenelement 66 kann zum Beispiel
als sogenannte Weichenfahne, zum Beispiel in Form eines Weichenblechs, ausgebildet
sein. In der in Figur 2 gezeigten ersten Stellung werden in den Eingangskanal 54 geförderte
Presslinge dem ersten Ablaufkanal 56 und damit dem ersten Ausgang der Rundläuferpresse
zugeführt. In der in Figur 3 gezeigten zweiten Stellung werden Presslinge dagegen
dem zweiten Ablaufkanal 58 und damit dem zweiten Ausgang der Rundläuferpresse zugeführt.
Die Weiche 62 umfasst einen entsprechenden Schwenkantrieb zum Verstellen des Weichenelements
66 zwischen denen in den Figuren 2 und 3 gezeigten Endlagen. Das Weichenelement 66
bildet dabei einen Abschnitt einer Wand des Eingangskanals 54 und je nach Stellung
des ersten und/oder zweiten Ablaufkanals 56, 58. Parallel zu der Weiche 62 ist weiterhin
ein im gezeigten Beispiel permanent offener Druckausgleichskanal 68 angeordnet, über
den ein Druckausgleich zwischen dem Eingangskanal 54 einerseits und dem ersten und/oder
zweiten Ablaufkanal 56, 58 andererseits erfolgt. Der Druckausgleich erfolgt dabei
auch zwischen dem weiteren Eingangskanal 60 und dem ersten bzw. zweiten Ablaufkanal
56, 58. Insbesondere ist der Druckausgleichskanal 68 mit den Eingangskanälen 54, 60
indirekt verbunden über den Rotor bzw. Presseninnenraum der Rundläuferpresse. Andererseits
ist der Druckausgleichskanal 68 direkt mit dem zweiten Ablaufkanal 58 verbunden. Über
den Druckausgleichskanal 68 kann insbesondere beim Bewegen des Weichenelements 66
zwischen den in den Figuren 2 und 3 gezeigten Stellungen eine Luftströmung erfolgen,
die eine Druckdifferenz über die Weiche 62 zumindest so weit verringert, dass das
Weichenelement 66 seine jeweilige Endlage sicher und zuverlässig erreicht, ohne dass
größer dimensionierte Antriebe erforderlich wären.
[0033] Die Ablaufeinrichtung 50 umfasst in dem gezeigten Beispiel weiterhin einen dritten
Ablaufkanal 70, der zu einem dritten Ausgang der Rundläuferpresse für Presslinge führt,
insbesondere einem Ausgang für einen Musterzug, also für einer Stichprobenuntersuchung
zuzuführende Presslinge. In dem gezeigten Beispiel befindet sich zwischen dem zweiten
Ablaufkanal 58 und dem dritten Ablaufkanal 70 eine weitere Weiche 72, ebenfalls mit
einem um eine Schwenkachse 74 schwenkbaren Weichenelement 76, beispielsweise wiederum
einer Weichefahne. Diese weitere Weiche 72 ist in den Figuren 2 und 3 in einer ihrer
beiden Stellungen bzw. Endlagen gezeigt. In dieser Stellung verbleiben in den zweiten
Ablaufkanal 58 geleitete Presslinge in diesem und gelangen zu dem zweiten Ausgang
der Rundläuferpresse. Durch Schalten der zweiten Weiche 72 in ihre zweite Stellung,
in der ihr freies Ende an der Zwischenwand zwischen dem ersten und zweiten Ablaufkanal
56, 58 anliegt, können in den zweiten Ablaufkanal 58 geleitete Presslinge aus diesem
heraus in den dritten Ablaufkanal 70 und damit zu dem dritten Ausgang der Rundläuferpresse
geleitet werden.
[0034] In den Figuren 4 und 5 sind weitere Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen
Ablaufeinrichtung gezeigt. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 4 ist der Druckausgleichskanal
68 direkt mit dem Eingangskanal 54 einerseits und direkt mit dem ersten Ablaufkanal
56 andererseits verbunden. Er stellt entsprechend einen Druckausgleich zwischen dem
Eingangskanal 54 und dem ersten Ablaufkanal 56 sicher. Bei dem in Figur 5 gezeigten
Ausführungsbeispiel ist der Druckausgleichskanal 68 direkt mit dem Eingangskanal 54
einerseits und direkt mit dem zweiten Ablaufkanal 58 andererseits verbunden. Er stellt
entsprechend einen Druckausgleich zwischen dem Eingangskanal 54 und dem zweiten Ablaufkanal
58 sicher. Im Übrigen können die Ablaufeinrichtungen nach den Figuren 4 und 5 entsprechend
dem oben erläuterten Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis 3 ausgebildet bzw.
in die Rundläuferpresse integriert sein. Beispielsweise können auch die Ablaufeinrichtungen
nach den Figuren 4 und 5 eine weitere Weiche 72 und einen dritten Ablaufkanal 70 besitzen,
wie dies oben zu den Figuren 1 bis 3 erläutert wurde.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 10
- Matrizenscheibe
- 12
- Aufnahmen
- 14
- Oberstempel
- 16
- Unterstempel
- 18
- Obere Stempelführung
- 20
- Untere Stempelführung
- 22
- Obere Steuerkurvenelemente
- 24
- Untere Steuerkurvenelemente
- 26
- Fülleinrichtung
- 28
- Füllreservoir
- 30
- Füllkammer
- 32
- Zuführung
- 34
- Druckeinrichtung
- 36
- Obere Vordruckrolle
- 38
- Untere Vordruckrolle
- 40
- Obere Hauptdruckrolle
- 42
- Untere Hauptdruckrolle
- 44
- Auswurfeinrichtung
- 46
- Abstreifeinrichtung
- 48
- Presslinge
- 50
- Ablaufeinrichtung
- 52
- Steuereinrichtung
- 53
- Gehäuse
- 54
- Eingangskanal
- 56
- Erster Ablaufkanal
- 58
- Zweiter Ablaufkanal
- 60
- Weiterer Eingangskanal
- 62
- Weiche
- 64
- Schwenkachse
- 66
- Weichenelement
- 68
- Druckausgleichskanal
- 70
- Dritter Ablaufkanal
- 72
- Weitere Weiche
- 74
- Schwenkachse
- 76
- Weichenelement
1. Ablaufeinrichtung für den Ablauf von Presslingen (48) aus einer Rundläuferpresse,
umfassend einen mit einer Auswurfeinrichtung (44) der Rundläuferpresse für in der
Rundläuferpresse erzeugte Presslinge (48) verbindbaren Eingangskanal (54) sowie einen
ersten Ablaufkanal (56) und einen zweiten Ablaufkanal (58), weiter umfassend eine
zwischen dem Eingangskanal (54) einerseits und dem ersten und zweiten Ablaufkanal
(56, 58) andererseits angeordnete Weiche (62), wobei die Weiche (62) zwischen einer
ersten Stellung, in der Presslinge (48) von dem Eingangskanal (54) in den ersten Ablaufkanal
(56) geleitet werden, und einer zweiten Stellung, in der Presslinge (48) von dem Eingangskanal
(54) in den zweiten Ablaufkanal (58) geleitet werden, verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass parallel zu der Weiche (62) ein Druckausgleichskanal (68) vorgesehen ist, über den
ein Druckausgleich zwischen dem Eingangskanal (54) einerseits und dem ersten und/oder
zweiten Ablaufkanal (56, 58) andererseits erfolgt.
2. Ablaufeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungsquerschnitt des Druckausgleichskanals (68) mindestens 10% des Strömungsquerschnitts
des Eingangskanals (54) beträgt, bevorzugt mindestens 25% des Strömungsquerschnitts
des Eingangskanals (54), weiter bevorzugt mindestens 50% des Strömungsquerschnitts
des Eingangskanals (54), noch weiter bevorzugt mindestens 100% des Strömungsquerschnitts
des Eingangskanals (54).
3. Ablaufeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Weiche (62) ein zwischen der ersten Stellung und der zweiten Stellung schwenkbares
Weichenelement (66), insbesondere eine Weichenfahne, aufweist.
4. Ablaufeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Weichenelement (66) einen Abschnitt einer Wand des Eingangskanals (54) und/oder
des ersten und/oder zweiten Ablaufkanals (56, 58) bildet.
5. Ablaufeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckausgleichskanal (68) direkt mit dem ersten Ablaufkanal (56) und/oder dem
zweiten Ablaufkanal (58) verbunden ist.
6. Ablaufeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckausgleichskanal (68) direkt mit dem Eingangskanal (54) verbunden ist.
7. Ablaufeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckausgleichskanal (68) über einen Rotor oder Presseninnenraum der Rundläuferpresse
mit dem Eingangskanal (54) verbindbar ist.
8. Rundläuferpresse mit einem Rotor, wobei der Rotor eine obere und eine untere Stempelführung
(18, 20) für obere und untere Pressstempel (14, 16) und eine Matrizenschreibe (10)
zwischen den Stempelführungen (18, 20) aufweist, wobei die Pressstempel (14, 16) mit
Aufnahmen (12) der Matrizenscheibe (10) zusammenwirken, ferner mit mindestens einer
Fülleinrichtung (26), in der zu verpressendes Material in die Aufnahmen (12) gefüllt
wird, weiterhin mit mindestens einer Druckeinrichtung (34), die im Betrieb mit den
oberen Pressstempeln (14) und mit den unteren Pressstempeln (16) zusammenwirkt, so
dass diese in den Aufnahmen (12) befindliches Material zu Presslingen (48) verpressen,
und mit einer Auswurfeinrichtung (44) für die in der Rundläuferpresse erzeugten Presslinge
(48), dadurch gekennzeichnet, dass weiterhin eine Ablaufeinrichtung (50) nach einem der vorhergehenden Ansprüche vorgesehen
ist, wobei in der Rundläuferpresse erzeugte Presslinge (48) von der Auswurfeinrichtung
(44) in den Eingangskanal (54) der Ablaufeinrichtung (50) geleitet werden.
9. Rundläuferpresse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Presslinge (48) vor Erreichen der Auswurfeinrichtung (44) durch die unteren Pressstempel
(16) aus den Aufnahmen (12) auf die Matrizenscheibe (10) gefördert werden.
10. Rundläuferpresse nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswurfeinrichtung (44) eine Abstreifeinrichtung (46) zum Abstreifen von Presslingen
(48) von der Matrizenscheibe (10) in den Eingangskanal (54) der Ablaufeinrichtung
(50) umfasst.
11. Rundläuferpresse nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Rundläuferpresse ein den Rotor und die Ablaufeinrichtung (50) umschließendes
Gehäuse (53) umfasst.
12. Rundläuferpresse nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Innere des Gehäuses (53) gegenüber den Ablaufkanälen (56, 58) unter einem Über-
oder Unterdruck steht.
13. Rundläuferpresse nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (53) dicht gegenüber der Umgebung abgeschlossen ist.