[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Druckgießen keramischer Hohlkörper nach
den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und ein Verfahren zur Herstellung keramischer
Hohlkörper mittels keramischem Druckguss nach den Merkmalen des Anspruchs 16.
[0002] Aus der
DE 10 2005 002 254 B3 ist eine Vorrichtung zur Herstellung von druckgepressten keramischen Gegenständen,
insbesondere von Tassen, bekannt. Diese bekannte Vorrichtung besteht aus einer mehrteiligen
Druckgussform, die ein Unterteil, ein Oberteil und Seitenteile aufweist, die den Formhohlraum,
bzw. eine Kavität, definieren. Der Schlickereinguss ist strömungsmechanisch mit einer
ringförmigen Schlickerverteilerkammer verbunden, die in den Formhohlraum mündet und
in diesen den Schlicker einpresst. Der Druck wird hierbei so lange aufrechterhalten,
bis im Formhohlraum der keramische Gegenstand vollständig ausgebildet ist. Danach
wird die Gussform geöffnet und der keramische Gegenstand entnommen. Die derartige
Vorrichtung ist nur für die Einzelfertigung bestimmt, wodurch hohe Stückzahlen nicht
realisierbar sind. Wie die Formteile geöffnet und geschlossen werden wird nicht genauer
spezifiziert.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Druckgussvorrichtung
und ein Verfahren zur Herstellung keramischer Hohlkörper anzugeben, die den gestiegenen
Anforderungen hinsichtlich einer hohen Qualität der keramischen Hohlkörper sicherstellt.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung zum Druckgießen keramischer
Hohlkörper mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weiter wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
durch ein Verfahren zur Herstellung keramischer Hohlkörper gemäß den Merkmalen des
Anspruchs 16 gelöst.
[0005] Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung zum Druckgießen keramischer Hohlkörper vorgeschlagen,
mit einem Rahmen, und mit wenigstens einer Druckgussform angeordnet am Rahmen. Die
wenigstens eine Druckgussform weist wenigstens drei Formteile auf, ein rechtes Seitenformteil,
ein linkes Seitenformteil und ein Bodenformteil, und wobei das rechte Seitenformteil
an einem rechten Seitenfahrschlitten angeordnet ist, und wobei das linke Seitenformteil
an einem linken Seitenfahrschlitten angeordnet ist, und wobei das Bodenformteil an
einem Unterformschlitten angeordnet ist. Der rechte Seitenfahrschlitten, der linke
Seitenfahrschlitten und der Unterformschlitten sind zueinander beweglich gelagert.
Die Vorrichtung weist weiter einen Antrieb auf, um den rechten Seitenfahrschlitten,
den linken Seitenfahrschlitten und den Unterformschlitten derart zueinander zu bewegen,
dass die Formteile geöffnet oder geschlossen werden und die wenigstens eine Druckgussform
im geschlossenen Zustand wenigstens eine Kavität ausbildet. Wesentlich dabei ist,
dass der rechte Seitenfahrschlitten und der linke Seitenfahrschlitten und der Unterformschlitten
über ein Gestänge miteinander verbunden sind, und dass das Gestänge derart ausgebildet
ist, dass beim Öffnen und/oder beim Schließen der rechte Seitenfahrschlitten und/oder
der linke Seitenfahrschlitten und/oder der Unterformschlitten bewegt wird/werden,
und dass das Gestänge derart ausgebildet ist, dass beim Öffnen und/oder beim Schließen
das rechte Seitenformteil und das linke Seitenformteil synchron zum Bodenformteil
zusammen- oder auseinanderfahren.
[0006] Der Rahmen kann als tragender Rahmen ausgebildet sein und beispielsweise Querträger
und diese verbindende Längsträger aufweisen. Insbesondere kann der Rahmen als stabiler
Tragrahmen für die Druckgussformen und/oder den Antrieb und/oder das Gestänge ausgebildet
sein.
[0007] Weiter wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Herstellung von keramischen
Hohlkörpern gelöst, wobei der keramische Hohlkörper mit folgenden Schritten hergestellt
wird:
- i) synchrones Zusammenfahren eines rechten Seitenformteils zum Bodenformteil und eines
linken Seitenformteils zum Bodenformteil einer Druckgussform durch einen Antrieb und
ein Gestänge,
- ii) Herunterfahren eines Kopfformteils durch einen Kopfantrieb auf die Seitenformteile,
- iii) Einbringen von Schlicker in eine Kavität der Druckgussform um eine Scherbe zu
bilden,
- iv) Herauffahren des Kopfformteils durch den Kopfantrieb,
- v) synchrones Auseinanderfahren des rechten Seitenformteils zum Bodenformteil und
des linken Seitenformteils zum Bodenformteil durch den Antrieb und das Gestänge.
[0008] Vorzugsweise kann das Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern mittels
einer Vorrichtung zum Druckgießen eines keramischen Hohlköpers durchgeführt werden,
welche folgendermaßen ausgebildet ist: Die Vorrichtung weist wenigstens eine Druckgussform
auf, die jeweils mehrere relativ zueinander bewegliche Formteile aufweist, ein rechtes
Seitenformteil, ein linkes Seitenformteil, ein Bodenformteil und ein Kopfformteil,
und wobei die Formteile im geschlossenen Zustand wenigstens eine Kavität ausbilden.
Wobei das rechte Seitenformteil an einem rechten Seitenfahrschlitten angeordnet ist,
und wobei das linke Seitenformteil an einem linken Seitenfahrschlitten angeordnet
ist, und wobei das Bodenformteil an einem Unterformschlitten angeordnet ist, und wobei
das Kopfformteil an einem Kopfschlitten angeordnet ist. Der rechte Seitenfahrschlitten,
der linke Seitenfahrschlitten und der Unterformschlitten und der Kopfformschlitten
sind zueinander beweglich gelagert. Über einen Antrieb sind der rechte Seitenfahrschlitten,
der linke Seitenfahrschlitten und der Unterformschlitten zueinander bewegbar, wobei
über einen Kopfantrieb der Kopfschlitten bewegbar ist. Die Druckgussform, bestehend
aus den Formteilen, wird durch den Antrieb und den Kopfantrieb geöffnet und/oder geschlossen,
wodurch die wenigstens eine Druckgussform im geschlossenen Zustand wenigstens eine
Kavität ausbildet. An dem Bodenformteil kann ein Zapfen oder ein Kernteil angeformt
sein, um einen Hohlraum in dem zu formenden keramischen Hohlkörper auszubilden. Beispielsweise
zum Formen eines keramischen Hohlkörpers, insbesondere einer Tasse. Zumindest der
rechte Seitenformschlitten, der linke Seitenformschlitten und der Unterformschlitten
sind über ein Gestänge miteinander verbunden, wobei das Gestänge derart ausgebildet
ist, dass beim Öffnen und beim Schließen das rechte Seitenformteil und das linke Seitenformteil
synchron zum Bodenformteil zusammen- oder auseinanderfahren.
[0009] Insbesondere ist vorgesehen, dass das Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern
mittels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Druckgießen keramischer Hohlkörper
durchgeführt wird.
[0010] Der Vorteil bei der Vorrichtung und auch beim Verfahren zur Herstellung von keramischen
Hohlkörpern ist, dass das Bodenformteil selbst bei der Verwendung mehrerer Druckgussformen
bei der Öffnungs- und/oder Schließbewegung immer mittig zwischen den Seitenformteilen
angeordnet ist und beim Entformen, d.h. beim Öffnen oder beim Formen, d.h. beim Schließen
der Druckgussform, die Seitenteile synchron auseinander- oder zusammengefahren werden.
Dadurch kann gewährleistet werden, dass die keramischen Körper auch filigrane Elemente
aufweisen können, da solche filigranen Elemente, oder abstehende Elemente wie beispielsweise
ein Henkel des keramischen Körpers, beim Entformen erhalten bleiben und nicht abreißen.
[0011] Bei der Vorrichtung und beim Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern
kann vorgesehen sein, dass ein Antrieb mit nur einem Antriebselement, beispielsweise
einem Schrittmotor oder einem Hubzylinder, vorgesehen ist. Der Antrieb ist insbesondere
so ausgebildet, dass er insbesondere nur auf den rechten oder insbesondere nur auf
den linken Seitenfahrschlitten einwirkt, um den rechten oder den linken Seitenfahrschlitten
anzutreiben. Über das Gestänge wird die Antriebskraft und die Antriebsbewegung auf
die restlichen Schlitten der Druckgussform übertragen, um diese zu bewegen, und um
die Druckgussform synchron, insbesondere zeitgleich, zu schließen oder zu öffnen.
Es kann vorgesehen sein, dass der Antrieb direkt oder indirekt auf das Gestänge einwirkt,
um die Druckgussform zu schließen oder zu öffnen. Dadurch ist nur ein Antrieb für
die Formteile notwendig, wodurch die Formteile synchron bewegt werden können und verschiedene
Geschwindigkeiten eines weiteren Antriebs nicht ausgeglichen werden müssen. Weiter
ist nur eine Verbindung zum Antrieb notwendig, um alle Formteile der Druckgussform
zu öffnen und zu schließen.
[0012] Insbesondere ist vorgesehen, dass der Antrieb an dem Rahmen gelagert ist, und mehrere
der Druckgussformen, vorzugsweise sämtliche Druckgussformen, antreibt, um diese in
einer Öffnungsrichtung zu öffnen und in der entgegengesetzten Schließrichtung zu schließen.
[0013] Bei der Vorrichtung und beim Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern
kann vorgesehen sein, dass das Gestänge als Scherengestänge, vorzugsweise als doppeltes
Scherengestänge ausgebildet ist. Ein Scherengestänge wird durch mindestens zwei Arme
und ein Drehgelenk gebildet, welches die beiden Arme drehbar miteinander verbindet.
Bei einem doppelten Scherengestänge sind vier Arme ausgebildet. Jeweils zwei Arme
sind in der Mitte über ein Drehgelenkt miteinander verbunden und bilden vorzugsweise
ein X. Die vier Arme sind dann an einem Ende über zwei weitere Drehgelenke miteinander
verbunden und bilden damit ein sogenanntes Scherengitter aus. Durch die drehbare Lagerung
der Arme lässt sich der Abstand der End- und Mittelpunkte des Scherengestänges zueinander
variieren. Durch die Ausbildung des Gestänges als doppeltes Scherengestänge kann die
synchrone Bewegung der Schlitten untereinander erreicht werden, da durch die doppelte
Ausbildung sichergestellt werden kann, dass der Abstand zwischen dem linken und rechten
Drehgelenk zum mittleren Drehgelenk bei jeder Bewegung gleich bleibt.
[0014] Bei der Vorrichtung und beim Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern
kann vorgesehen sein, dass das Gestänge zwischen dem rechten Seitenfahrschlitten und
dem Unterformschlitten zwei Arme aufweist, einen ersten rechten Arm und einen zweiten
rechten Arm, welche durch ein rechtes Arm-Drehgelenk miteinander verbunden sind, wobei
das rechte Arm-Drehgelenk vorzugsweise die beiden Arme jeweils in der Mitte miteinander
verbindet. Der erste rechte Arm ist durch ein rechtes Seitenfahrschlitten-Drehgelenk
am rechten Seitenfahrschlitten drehbar gelagert und der zweite rechte Arm ist durch
ein Unterformschlitten-Drehgelenk am Unterformschlitten drehbar gelagert, und/oder
dass das Gestänge zwischen dem linken Seitenfahrschlitten und dem Unterformschlitten
zwei Arme aufweist, einen ersten linken Arm und einen zweiten linken Arm, welche durch
ein linkes Arm-Drehgelenk miteinander verbunden sind, wobei das linke Arm-Drehgelenk
vorzugsweise die beiden Arme jeweils in der Mitte miteinander verbindet. Der erste
linke Arm ist durch ein linkes-Seitenfahrschlitten-Drehgelenk am linken Seitenfahrschlitten
drehbar gelagert und der zweite linke Arm ist durch ein Unterformschlitten-Drehgelenk
am Unterformschlitten drehbar gelagert.
[0015] Bei der Vorrichtung und beim Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern
kann vorgesehen sein, dass der erste rechte Arm und der erste linke Arm des Gestänges
über ein mittleres Gestell-Drehgelenk miteinander drehbar verbunden sind. Weiter kann
vorgesehen sein, dass der zweite rechte Arm und der zweite linke Arm über das gleiche
Unterformschlitten-Drehgelenk drehbar miteinander verbunden sind. Damit wird vorzugsweise
das Scherengitter ausgebildet.
[0016] Bei der Vorrichtung und beim Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern
kann vorgesehen sein, dass zwei oder drei oder vier oder fünf oder mehrere Druckgussformen
mit jeweils wenigstes drei Formteilen in der Vorrichtung angeordnet sind, wobei vorzugsweise
jeweils ein rechtes Seitenformteil, ein linkes Seitenformteil und ein Bodenformteil
je Druckgussform in der Vorrichtung ausgebildet ist.
[0017] Bei der Vorrichtung und beim Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern
kann vorgesehen sein, dass die mehreren Druckgussformen nebeneinander angeordnet sind,
wobei vorzugsweise bei der Anordnung nebeneinander mehrere rechte Seitenformteile
an demselben rechten Seitenfahrschlitten angeordnet sind und/oder mehrere linke Seitenformteile
an demselben linken Seitenfahrschlitten angeordnet sind und mehrerer Bodenformteile
an demselben Unterformschlitten angeordnet sind.
[0018] Vorzugsweise können auch mehrere Kavitäten nebeneinander in einer Druckgussform durch
eine oder mehrere Formteile ausgebildet sein oder mehrere Kavitäten und mehrere Druckgussformen
nebeneinander ausgebildet sein.
[0019] Bei der Vorrichtung und beim Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern
kann vorgesehen sein, dass die mehreren Druckgussformen hintereinander, d.h. vorzugsweise
in Öffnungs- und/oder Schließrichtung, mit jeweils eigenen rechten Seitenfahrschlitten
und/oder linken Seitenfahrschlitten und/oder Unterformschlitten angeordnet sind. Vorzugsweise
können dabei in jeder Druckgussform mehrere Kavitäten ausgebildet sein.
[0020] Bei der Vorrichtung und beim Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern
kann vorgesehen sein, dass die mehreren Druckgussformen nebeneinander und hintereinander
angeordnet sind. Vorzugsweise können mehrere Druckgussformen hintereinander, d.h.
vorzugsweise in Öffnungs- und/oder Schließrichtung, ausgebildet sein und gleichzeitig
mehrere Druckgussformen je Seitenfahrschlitten zusätzlich nebeneinander ausgebildet
sein und/oder mehrere Kavitäten je Druckgussform ausgebildet sein.
[0021] Bei der Vorrichtung und beim Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern
kann vorgesehen sein, dass bei mehreren Druckgussformen, vorzugsweise hintereinander
angeordnet, der rechte Seitenfahrschlitten der ersten Druckgussform den linken Seitenfahrschlitten
einer zweiten Druckgussform bildet, und vorzugsweise dass bei mehreren Druckgussformen
das rechte Seitenfahrschlitten-Drehgelenk der ersten Druckgussform das linke Seitenfahrschlitten-Drehgelenk
einer zweiten Druckgussform bildet.
[0022] Bei der Vorrichtung und beim Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern
kann vorgesehen sein, dass bei mehreren Druckgussformen, vorzugsweise hintereinander
angeordnet, der linke Seitenfahrschlitten der ersten Druckgussform den rechten Seitenfahrschlitten
einer zweiten Druckgussform bildet, und vorzugsweise dass bei mehreren Druckgussformen
das linke Seitenfahrschlitten-Drehgelenk der ersten Druckgussform das rechte Seitenfahrschlitten-Drehgelenk
einer zweiten Druckgussform bildet.
[0023] Bei der Vorrichtung und beim Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern
kann vorgesehen sein, dass bei mehreren Druckgussformen, vorzugsweise hintereinander
angeordnet, der linke Seitenfahrschlitten der ersten Druckgussform den rechten Seitenfahrschlitten
einer zweiten Druckgussform bildet, und vorzugsweise dass bei mehreren Druckgussformen
das linke Seitenfahrschlitten-Drehgelenk der ersten Druckgussform das rechte Seitenfahrschlitten-Drehgelenk
einer zweiten Druckgussform bildet.
[0024] Bei der Vorrichtung und beim Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern
kann vorgesehen sein, dass bei mehreren Druckgussformen, vorzugsweise hintereinander
angeordnet, jede Druckgussform wenigstens einen Seitenfahrschlitten zum Haltern wenigstens
eines Formteils aufweist, und wobei ein zwischen zwei Druckgussformen angeordneter
Seitenfahrschlitten an der Vorderseite ein Formteil der einen Druckgussform und an
der Rückseite ein Formteil der anderen Druckgussform haltert.
[0025] Bei der Vorrichtung und beim Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern
kann vorgesehen sein, dass bei mehreren Druckgussformen der erste rechte Arm der ersten
Druckgussform mit dem ersten linken Arm der zweiten Druckgussform über ein rechtes
Gestell-Drehgelenk drehbar verbunden ist, und/oder dass bei mehreren Druckgussformen
der erste linke Arm der ersten Druckgussform mit dem linken ersten Arm der zweiten
Druckgussform über ein rechtes Gestell-Drehgelenk drehbar verbunden ist. Dadurch können
alle Druckgussformen untereinander und zueinander synchron bewegt werden.
[0026] Bei der Vorrichtung und beim Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern
kann vorgesehen sein, dass bei mehreren Druckgussformen der erste rechte Arm der ersten
Druckgussform mit dem ersten linken Arm der zweiten Druckgussform über ein rechtes
Seitenfahrschlitten-Drehgelenk drehbar verbunden ist, und/oder dass bei mehreren Druckgussformen
der erste linke Arm der ersten Druckgussform mit dem linken ersten Arm der zweiten
Druckgussform über ein linkes Seitenfahrschlitten-Drehgelenk drehbar verbunden ist.
[0027] Bei der Vorrichtung und beim Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern
kann vorgesehen sein, dass eine Druckgussform im geschlossenen Zustand zwei oder vorzugsweise
mehrere Kavitäten ausbildet. So können drei oder vier oder sechs oder acht oder zehn
oder noch mehr Kavitäten an einer Druckgussform vorgesehen sein. Dadurch kann die
in einem Takt zu fertigende Anzahl an keramischen Hohlkörpern entsprechend erhöht
werden.
[0028] Bei der Vorrichtung und beim Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern
kann vorgesehen sein, dass das Gestell-Drehgelenk ein, insbesondere vorbestimmtes,
Spiel aufweist und/oder dass das rechte Gestell-Drehgelenkt ein Spiel aufweist und/oder
das linke Gestell-Drehgelenkt ein, insbesondere vorbestimmtes, Spiel aufweist. Durch
das Spiel können maßliche Unterschiede in den Formteilen und/oder den Druckgussformen
ausgeglichen werden.
[0029] Bei der Vorrichtung und beim Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern
kann vorgesehen sein, dass das Spiel der Gelenke im Bereich von 5 mm bis 0,5 mm liegt,
vorzugsweise zwischen 3 mm und 1 mm liegt, höchst vorzugweise zwischen 2,5 mm und
1,5 mm liegt.
[0030] Bei der Vorrichtung und beim Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern
kann vorgesehen sein, dass die Druckgussform ein viertes Formteil, ein Kopfformteil
aufweist, welches an einem Kopffahrschlitten angeordnet ist.
[0031] Bei der Vorrichtung und beim Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern
kann vorgesehen sein, dass der Kopffahrschlitten am rechten oder am linken Seitenfahrschlitten
oder am Rahmen angeordnet ist und dieser bei der Öffnungs- und Schließbewegung zusammen
mit dem rechten Seitenfahrschlitten oder dem linken Seitenfahrschlitten oder alleine
durch das Gestänge bewegt wird, und vorzugweise dass der Kopfschlitten einen Kopfantrieb
aufweist, welcher das Kopfformteil von Oben herab auf das linke und rechte Seitenformteil
bewegt, um die Druckgussform ganz zu schließen.
[0032] Bei der Vorrichtung und beim Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern
kann vorgesehen sein, dass der rechte Seitenfahrschlitten und/oder der linke Seitenfahrschlitten
und/oder der Unterformschlitten über eine, oder zwei, oder mehrere Rundwellen, d.h.
Führungswellen, geführt ist, wobei vorzugsweise die Rundwellen am Rahmen angeordnet
sind. Die Führung stellt ein passgenaues Öffnen und Schließen der Formteile der Druckgussformen
sicher. Somit bleibt die Form der Kavität stets gleich und es ergeben sich keine ungewollten
Kanten, die beispielsweises durch nicht passgenaues Schließen der Formteile hervorgerufen
werden. Dadurch, dass die Formteile beweglich an der Führung gelagert sind, erfolgt
das Öffnen der Formteile im Wesentlichen geradlinig. Vorzugsweise erfolgt das Öffnen
der Formteile in einer der Öffnungs- oder Schließrichtung senkrechten Richtung spielfrei.
Hierdurch wird vermieden, dass auf den Scherben Querkräfte einwirken, die durch eine
zur Öffnungs- oder Schließrichtung senkrechte Bewegung der Formteile entstehen.
[0033] Es ist insbesondere auch möglich, dass die Führung einen geraden Führungsträger oder
eine gerade Führungsschiene oder eine gerade Führungsstange oder eine gerade Führungswelle
aufweist.
[0034] Bei der Vorrichtung und beim Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern
kann vorgesehen sein, dass die mehreren Druckgussformen, welche vorzugsweise hintereinander
angeordnet sind, die mehreren rechten Seitenfahrschlitten und/oder der linken Seitenfahrschlitten
und/oder der Unterformschlitten hintereinander an der einen oder mehreren Rundwelle
geführt ist.
[0035] Insbesondere durch das geradlinige Öffnen der Druckgussformen wird zudem sichergestellt,
dass keine Querkräfte bzw. Scherkräfte auf den Scherben einwirken, die diesen ggf.
ungewollt verformen könnten oder sogar zum Bruch des Scherbens führen können.
[0036] Bei der Vorrichtung und beim Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern
kann vorgesehen sein, dass das rechte und linke Seitenformteil beim Schließen in Schritt
i) und/oder beim Öffnen in Schritt v) immer denselben Abstand zum Bodenformteil aufweisen.
[0037] Bei der Vorrichtung und beim Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern
kann vorgesehen sein, dass das synchrone Zusammenfahren in Schritt i) erfolgt, indem
beim Schließen der rechte Seitenfahrschlitten und der Unterformschlitten bewegt werden,
oder indem beim Schließen der linke Seitenfahrschlitten und der Unterformschlitten
bewegt werden, oder indem der rechte Seitenfahrschlitten und der linke Seitenfahrschlitten
und der Unterformschlitten bewegt werden.
[0038] Bei der Vorrichtung und beim Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern
kann vorgesehen sein, dass das synchrone Auseinanderfahren in Schritt v) erfolgt,
indem beim Schließen der rechte Seitenfahrschlitten und der Unterformschlitten zum
linkten Seitenfahrschlitten bewegt werden, oder indem beim Schließen der linke Seitenfahrschlitten
und der Unterformschlitten zum rechten Seitenfahrschlitten bewegt werden, oder indem
der rechte Seitenfahrschlitten und der linke Seitenfahrschlitten und der Unterformschlitten
bewegt werden.
[0039] Bei der Vorrichtung und beim Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern
kann vorgesehen sein, dass durch Druckluft innerhalb der Kavitäten ein vorbestimmter
Luftdruck für eine bestimmte Zeit gehalten wird, um die in den Kavitäten befindlichen
Scherben zu verfestigen.
[0040] Mit den wenigstens zwei Druckgussformen und/oder den jeweils wenigstens zwei Kavitäten
können synchron mehrere keramische Hohlkörper erzeugt werden. Vorzugsweise sind die
Druckgussformen und die Kavitäten skalierbar. Das heißt, es können auch deutlich mehr
als zwei Druckgussformen vorgesehen sein. Eine Obergrenze wird durch den vorhandenen
Bauraum in Längserstreckung der Vorrichtung definiert, d.h. in Öffnungs- und/oder
Schließrichtung. Praktikabel können Druckgussformen in der Anzahl von etwa 4 Druckgussformen
bis 15 Druckgussformen verwendet werden. Bei den Kavitäten bestimmt insbesondere der
quer zu der Längserstreckung zur Verfügung stehende Bauraum die Anzahl der Kavitäten.
Als praktikabel hat sich die Verwendung von 4 bis 12 Kavitäten pro Druckgussform erwiesen.
Bei entsprechenden Platzverhältnissen oder bei großen, bzw. kleinen keramischen Hohlkörpern,
können auch mehr oder weniger als diese praktikable Anzahl an Kavitäten oder Druckgussformen
verwendet werden.
[0041] Durch das synchrone Befüllen der Kavitäten und dem synchronen Entnehmen der Scherben
bietet sich der Vorteil identischer Prozessgrößen und -parameter, wodurch eine gleichbleibend
hohe Qualität der keramischen Hohlkörper gewährleistet und der Ausschuss reduziert
wird. Somit lässt sich die Anforderung von hohen Stückzahlen bei konstant bleibender
hoher Qualität der keramischen Hohlkörper realisieren.
[0042] Bevorzugt wird bei der Herstellung von keramischen Hohlkörpern eine Kavität vollständig
mit flüssigem Schlicker befüllt. Aufgrund von Wasserentzug beginnt der flüssige Schlicker
sich an der äußeren Kontur der Kavität zu verfestigen. Der Wasserentzug wird beispielsweise
durch Druckgussformen aus Gips oder porösem Kunststoff oder anderen porösen Materialien
begünstigt. Der verfestigte Teil des Schlickers wird auch als Scherben bezeichnet.
Je länger sich der Scherben in der Kavität befindet, desto weiter schreitet der Wasserentzug
fort und desto stärker bildet sich die Randschicht des Scherbens aus.
[0043] Um keramische Hohlkörper auszubilden, ist üblicherweise vorgesehen, dass eine Kavität
ein Insert oder mehrere Inserts oder ein Kernteil oder mehrere Kernteile aufweist,
welche(s) beispielsweise an einem Seitenformteil und/oder dem Bodenformteil der Druckgussform
angeformt ist bzw. sind. Ein Insert oder Kernteil ist sozusagen ein Negativ der hohlen
Form des herzustellenden Keramikteils. Allerdings können mit einem Insert keine hinterschnittenen
Hohlräume gebildet werden.
[0044] Vorzugsweise ist bei der Herstellung von Tassen oder Bechern mit Henkel ein Insert
durch das Bodenformteil ausgebildet zur Ausbildung der Formgebung des keramischen
Hohlkörpers.
[0045] In einer Ausführung, bei der ein keramischer Hohlkörper ohne ein Kernteil oder Insert
ausgeformt werden soll, kann vorgesehen sein, dass im Verfahren zwischen Schritt iii)
und iv) nach einer vorbestimmten Zeitspanne flüssiger Schlicker mittels Druckluft
aus der Kavität herausgeblasen wird. Dabei wird kein Insert zur Ausbildung der Formgebung
des keramischen Hohlkörpers benötigt. Das bedeutet, dass auch hinterschnittene Hohlräume,
beispielsweise für Flaschen, herstellbar sind. Vorteilhafterweise kann aufgrund des
Ausblasens des flüssigen Schlickers mittels Druckluft die Zykluszeit reduziert werden.
Die Verweildauer des Scherbens in der Kavität ist von der Formgebung und der gewollten
Randstärke des zu erzeugenden Hohlkörpers abhängig. Sobald eine vorbestimmte Verweildauer
erreicht wird, wird sodann mittels Druckluft der überschüssige flüssige Schlicker
aus der Kavität geblasen. Nach dem Ausblasen des flüssigen Schlickers ist es insbesondere
vorgesehen, dass durch Druckluft innerhalb der Kavitäten ein vorbestimmter Luftdruck
für eine bestimmte Zeit gehalten wird, um die in den Kavitäten befindlichen Scherben
zu verfestigen. Durch das weitere Verfestigen des Scherbens mittels Druckluft wird
u.a. gewährleistet, dass sich der Scherben nach öffnen der Druckgussform nicht ungewollt
verformt.
[0046] Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass eine Greifvorrichtung zum Entformen
oder Entnehmen der in den wenigstens einen oder mehreren Druckgussformen gebildeten
Scherben vorgesehen ist. Vorzugsweise kann die Greifvorrichtung alle in einer Druckgussform
gebildeten Scherben zeitgleich greifen und/oder zeitgleich entnehmen. Oder die Greifvorrichtung
kann alle in den wenigstens zwei Druckgussformen, insbesondere in allen Druckgussformen,
gebildeten Scherben zeitgleich greifen und/oder zeitgleich entnehmen. Dadurch wird
zum einen ein zügiges Entnehmen der Scherben aus den Druckgussformen und damit eine
hohe Taktzahl ermöglicht und zum anderen wird dadurch die Verweildauer aller Scherben
in der Druckgussform bzw. an der Greifvorrichtung gleich lang festgelegt.
[0047] Bevorzugt ist vorgesehen, dass zum Entformen der in den wenigstens zwei Druckgussformen
gebildeten Scherben an dem Rahmen eine Greifvorrichtung angeordnet ist, welche zum
synchronen bzw. gleichzeitigen Fixieren oder Greifen der Scherben ausgebildet ist.
[0048] Weiter ist es möglich, dass die Greifvorrichtung die Scherbe/n in der einen oder
den mehreren Druckgussformen synchron greift oder fixiert, und ein den Scherben fixierendes
Formteil beim Öffnen der Druckgussformen von dem über die Greifvorrichtung ortsfest
fixierten Scherben durch den Antrieb weggefahren wird. So ist es beispielsweise möglich,
dass die Scherbe nach der Entnahme aus der Druckgussform einer Trocknungsanlage zugeführt
wird, in der die Scherbe teilweise oder vollständig trocknet, bzw. härtet. Durch das
weitere Trocknen, bzw. Härten der Scherbe wird sichergestellt, dass die Scherbe eine
ausreichende Festigkeit aufweist, um beispielswiese weitertransportiert oder weiterbearbeitet
zu werden.
[0049] Für den Weitertransport ist es bevorzugt möglich, dass die Druckgussvorrichtung ein
Transportband aufweist, an welches die Scherbe mittels der Greifvorrichtung übergeben
wird. Hierzu kann das Transportband Haltevorrichtungen in Form von Näpfen oder Schalen
aufweisen, die der Formgebung der Scherbe angepasst ist, sodass diese sicher weitertransportiert
werden kann.
[0050] Es ist ferner bevorzugt auch vorgesehen, dass die Scherbe zur Nachbehandlung an weitere
Anlagen mittels der Greifvorrichtung und/oder dem Transportband übergeben wird. Es
kann sodann eine mechanische Bearbeitung der Scherbe, beispielsweise mittels Fräsen
und/oder Bohren, durchgeführt werden. Vorzugsweise ist auch ein Bedrucken und/oder
Beschichten der Scherbe vorgesehen. Beispielsweise kann die Scherbe mit einer Schutzschicht,
insbesondere einer transparenten Schutzschicht, beschichtet werden, die den keramischen
Hohlkörper vor mechanischen und/oder physikalischen und/oder chemischen Umwelteinflüssen
schützt. Ferner kann mittels einer Bedruckung zumindest eine Farbschicht auf die Scherbe
aufgetragen werden, wodurch besonders optisch hochwertige keramische Hohlkörper erzeugt
werden können. Dies gilt auch für mehrere Scherben aus mehreren Kavitäten oder mehreren
Druckgussformen.
[0051] Weiter ist insbesondere vorgesehen, dass zum Entformen Formteile aller Druckgussformen
synchron geöffnet und die Scherben durch eine Greifvorrichtung fixiert werden, oder
durch den jeweiligen Unterformschlitten gehalten werden. Dabei werden alle der mehreren
Druckgussformen synchron geöffnet und dabei gleichzeitig die jeweils rechten und linken
Seitenfahrschlitten der mehreren Druckgussformen synchron zum Unterformschlitten auseinandergefahren.
[0052] Insbesondere weist die Greifvorrichtung mehrere parallele Greifarme auf, wobei jeder
Greifarm einer Druckgussform zugeordnet ist und an jedem Greifarm mehrere Greifwerkzeuge
entsprechend der Anzahl der Kavitäten je Druckgussform angeordnet sind.
[0053] Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass sich der eine oder die mehreren Greifarme im
Wesentlichen senkrecht zu der Öffnungsrichtung oder Schließrichtung der wenigstens
zwei Druckgussformen erstrecken.
[0054] Es ist auch möglich, dass die Greifarme senkrecht zu der Öffnungsrichtung oder Schließrichtung
beweglich angetrieben sind, um die aus den Druckgussformen entnommenen Scherben abzutransportieren.
[0055] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die wenigstens zwei Druckgussformen in Öffnungsrichtung
oder Schließrichtung geradlinig hintereinander liegend entlang der Führung angeordnet
sind. Insbesondere ist es möglich, dass die Führung oberhalb und/oder unterhalb der
wenigstens zwei Druckgussformen angeordnet ist.
[0056] Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass der eine oder die mehreren Seitenfahrschlitten
und/oder der eine oder die mehreren Unterformschlitten an der Führung gelagert sind.
Dabei können alle Seitenfahrschlitten und/oder Unterformschlitten an der Führung in
Öffnungsrichtung und Schließrichtung beweglich, insbesondere verschiebbar, gelagert
sein. Die Führung erstreckt sich dabei vorzugsweise über den gesamten Bewegungsbereich,
den die Seitenfahrschlitten und/oder Unterformschlitten bei einer Bewegung zurücklegen.
Insbesondere kann sich die Führung in Öffnungsrichtung bzw. Schließrichtung entlang
des gesamten Rahmens erstrecken.
[0057] Vorzugsweise kann in einer Ausgestaltung vorgesehen sein, dass einer der Seitenfahrschlitten
an der Führung und/oder dem Rahmen ortsfest befestigt ist, und dass die anderen Seitenfahrschlitten
und Unterformschlitten, insbesondere alle anderen Seitenfahrschlitten, an der Führung
verschiebbar gelagert sind. Dadurch, dass die Führung die Seitenfahrschlitten während
einer Öffnungsbewegung und/oder Schließbewegung führt, wird gewährleistet, dass die
einzelnen Formteile passgenau schließen und somit stets dieselbe Kavität ausbilden.
[0058] Die Führung kann in einer Ausgestaltung als eine einzige Führung, vorzugsweise als
eine obere Führung oder als eine untere Führung, ausgebildet sein.
[0059] Es kann auch vorgesehen sein, dass die Führung mehrere Führungen aufweist, beispielsweise
aus einer oberen ersten Führung und einer unteren zweiten Führung besteht, wobei beide
Führungen als ein gerader Führungsträger oder eine gerade Führungsschiene oder eine
gerade Führungsstange oder eine gerade Führungswelle ausgebildet sind. Vorzugsweise
sind an der oberen ersten Führung die einen oder mehreren linken und/oder rechten
Seitenfahrschlitten und/oder Kopfschlitten der einen oder mehreren Druckgussformen
gelagert. Vorzugsweise sind an der unteren zweiten Führung die einen oder mehreren
linken und/oder rechten Seitenfahrschlitten und die ein oder mehreren Unterformschlitten
gelagert.
[0060] Es kann vorgesehen sein, dass die obere erste Führung bei mehreren Druckgussformen
hintereinander, d.h. vorzugsweise mehreren Druckgussformen in Öffnungs- und/oder Schließrichtung
hintereinander angeordnet, als eine durchgehende erste obere Führung ausgebildet ist.
Es kann vorgesehen sein, dass die untere zweite Führung bei mehreren Druckgussformen
hintereinander, d.h. vorzugsweise mehreren Druckgussformen in Öffnungs- und/oder Schließrichtung
hintereinander angeordnet, als eine durchgehende zweite untere Führung ausgebildet
ist.
[0061] Es kann vorgesehen sein, dass die untere zweite Führung mehrteilig ausgebildet ist.
Beispielsweise kann bei mehreren hintereinander angeordneten Druckgussformen, d.h.
vorzugsweise wenn mehreren Druckgussformen in Öffnungs- und/oder Schließrichtung hintereinander
angeordnet sind, die Führung als jeweils eine separate zweite untere Führung je Druckgussform
ausgebildet sein, wobei durch die separate zweite untere Führung jeweils ein linker
und ein rechter Seitenfahrschlitten und ein Unterformschlitten einer Druckgussform
an der separaten zweiten unteren Führung gelagert ist. Die Seitenfahrschlitten können
ein oder mehrere Gleitlager für die zweite untere Führung aufweisen. Um eine Kollision
der separaten unteren Führungen beim Zusammenschieben der Druckgussformen zu vermeiden,
können die separaten unteren Führungen bei jeder Druckgussform versetzt zueinander
angeordnet sein.
[0062] Bevorzugt sind die Kavitäten einer Druckgussform, vorzugsweise die Kavitäten jeder
der Druckgussformen, in einer Richtung quer zu der Öffnungsrichtung oder Schließrichtung
nebeneinanderliegend angeordnet.
[0063] In der Schließstellung können die Druckgussformen über eine Verriegelungsvorrichtung
gegeneinander verriegelt sein, um bei einer Druckbeaufschlagung der Druckgussformen
ein unbeabsichtigtes Öffnen zu verhindern. Insbesondere kann auch vorgesehen sein,
dass der Antrieb die Druckgussformen in der Schließstellung verriegelt, so dass keine
zusätzliche Verriegelungsvorrichtung erforderlich ist.
[0064] Bevorzugt ist es möglich, dass der Antrieb die wenigstens zwei Druckgussformen, insbesondere
sämtliche Druckgussformen, synchron öffnet und/oder synchron schließt, vorzugsweise
indem der Antrieb die wenigstens zwei Druckgussformen in Öffnungsrichtung, insbesondere
geradlinig, auseinanderzieht, und in einer entgegengesetzten Schließrichtung, insbesondere
geradlinig, aufeinander zu bewegt. Dadurch, dass alle Druckgussformen über denselben
Antrieb über das Getriebe geöffnet und geschlossen werden und die Druckgussformen
mechanisch über das Getriebe gekoppelt sind, wird stets ein zeitgleiches Öffnen und
Schließen der Druckgussformen gewährleistet. Es entfällt somit eine aufwendige Steuerung,
da zum Öffnen und Schließen der Druckgussformen lediglich der Antrieb angesteuert
werden muss. Ferner wird dadurch gewährleistet, dass sämtliche Scherben zeitgleich
entnommen werden und diese dieselbe Verweildauer in der Kavität aufweisen, wodurch
Qualitätsunterschiede unter den Scherben nahezu ausgeschlossen sind.
[0065] Insbesondere durch das geradlinige Öffnen der Druckgussformen wird zudem sichergestellt,
dass keine Querkräfte bzw. Scherkräfte auf den Scherben einwirken, die diesen ggf.
ungewollt verformen könnten oder sogar zum Bruch des Scherbens führen können.
[0066] Weiter ergibt sich durch die Verwendung eines gemeinsamen Antriebs für alle Druckgussformen
der Vorteil einer kompakten Bauweise.
[0067] Bevorzugt ist der Antrieb als ein Linearantrieb, insbesondere ein Linearantrieb mit
einem Hydraulikzylinder, oder als ein Linearantrieb mit einem Druckluftzylinder, oder
als Linearantrieb mit einem elektrischen Spindeltrieb ausgebildet.
[0068] Bevorzugt ist durch das Bodenformteil und/oder durch das Kopfformteil Schlicker und/oder
Druckluft in eine Kavität der Druckgussform einbringbar. Insbesondere beim Einbringen
des Schlickers durch das Kopfformteil wird das Einspritzen des Schlickers durch die
Schwerkraft unterstützt, wodurch die Einspritzzeit weiter verkürzt werden kann.
[0069] Weiter ist insbesondere vorgesehen, dass beim Entformen alle Scherben synchron mittels
eines Druckluftausstoßes aus ihrer Druckgussform gelöst werden. Vorzugsweise, dass
die den Scherben haltenden Formteile aller Druckgussformen zeitgleich mit dem Druckluftstoß
oder zeitlich nach dem Druckluftstoß von den Scherben synchron weggefahren werden.
Durch das Entformen aller Scherben mittels eines Druckluftausstoßes kann auf ein mechanisches
Entformen der Scherben verzichtet werden, wodurch das Risiko eines möglichen Bruches
durch das Entformen minimiert wird. Durch das zeitgleiche Entformen wird sichergestellt,
dass alle gebildeten keramischen Hohlkörper dieselbe Festigkeit und/oder denselben
Wassergehalt aufweisen.
[0070] Es ist auch möglich, dass die Scherben beim Entformen zunächst für eine vorbestimmte
Zeitspanne jeweils im Bodenformteil der Druckgussformen verbleiben. Beispielsweise
kann das Bodenformteil einen Zapfen aufweisen, um einen Hohlraum des zu fertigenden
Hohlkörpers auszuformen. Während dieser Zeitspanne kann der Scherben auf dem Bodenformteil
und/oder auf dem Zapfen verbleiben und dort weiter trocknen und dadurch verfestigt
werden. Nach Ablauf dieser Zeitspanne kann der Scherben von der Greifvorrichtung fixiert
oder gegriffen bzw. von dem Bodenformteil abtransportiert werden.
[0071] Die erfindungsgemäße Druckgussvorrichtung eignet sich insbesondere zur Produktion
von keramischen Hohlkörpern, wie zum Beispiel Trinkflaschen, Tassen, oder anderen
Trinkgefäßen. Eine solche erfindungsgemäße Druckgussvorrichtung, bzw. ein erfindungsgemäßes
Verfahren zur Herstellung keramischer Hohlkörper, bietet erhebliche wirtschaftliche
Vorteile, die in der Fertigung einer erhöhten Stückzahl pro Zeiteinheit und in einer
Verringerung der Fertigungskosten kumulieren. Aufgrund der gleichbleibenden Prozessparameter
und Prozessgrößen wird eine konstant hohe Qualität der keramischen Hohlkörper realisiert.
[0072] Weitere Ausführungen der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und nachfolgend
beschrieben. Dabei zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Druckgießen
keramischer Hohlkörper, mit einer offenen Druckgussform;
- Fig. 2:
- eine schematische Darstellung einer weiteren erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Druckgießen
keramischer Hohlkörper, mit mehreren offenen Druckgussformen;
- Fig. 3:
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus Fig. 2, mit mehreren
geschlossenen Druckgussformen;
- Fig. 4:
- eine Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus Fig. 2 und 3, mit mehreren
geschlossenen Druckgussformen;
- Fig.5:
- eine schematische Darstellung einer Druckgussvorrichtung in der Vorderansicht;
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung einer Druckgussvorrichtung in der Draufsicht;
- Fig. 7
- eine schematische Schnittdarstellung in horizontaler Richtung durch den Unterformschlitten
und die Seitenfahrschlitten mit separaten zweiten Führungsschienen im geöffneten Zustand
der Druckgussformen;
- Fig. 8
- eine schematische Schnittdarstellung in horizontaler Richtung durch den Unterformschlitten
und die Seitenfahrschlitten mit separaten zweiten Führungsschienen im geschlossenen
Zustand der Druckgussformen.
[0073] In den Figuren ist beispielhaft eine mögliche Ausgestaltung der Erfindung gezeigt.
Diese Ausgestaltung dient der Erläuterung einer möglichen Umsetzung der Erfindung
und soll nicht eingrenzend verstanden werden.
[0074] Figur 1 zeigt eine Vorrichtung 1 zum Druckgießen keramischer Hohlkörper, mit einem
Rahmen 20 und einer Druckgussform 10. Der Rahmen 10 weist einen rechten Pfosten 61
und einen linken Pfosten 62 auf, wobei zwischen den beiden Pfosten eine obere erste
Führungsschiene 63 und eine untere zweite Führungsschiene 64 angeordnet sind. Die
Führungsschienen 63 und 64 werden in diesem Ausführungsbeispiel durch jeweils zwei
Führungsachsen gebildet. Die Druckgussform 10 ist an den Führungsschienen 63 und 64
angeordnet.
[0075] Die Druckgussform 10 besteht aus einem rechten Seitenformteil 11, einem linken Seitenformteil
12, einem Bodenformteil 13 und einem Kopfformteil 14. Das rechte Seitenformteil 11
ist an einem rechten Seitenfahrschlitten 21 angeordnet. Das linke Seitenformteil 12
ist an einem linken Seitenfahrschlitten 22 angeordnet. Das Bodenformteil 13 ist an
einem Unterformschlitten 23 angeordnet. Das Kopfformteil 14 ist an einem Kopfschlitten
24 angeordnet. In Figur 1 ist eine geöffnete Druckgussform 10 dargestellt. Im geschlossenen
Zustand bilden das rechte Seitenformteil 11, das linke Seitenformteil 12, das Bodenformteil
13 und das Kopfformteil 14 ein Kavität 3 aus (nicht gezeigt in Figur 1).
[0076] In Figur 1 ist der linke Seitenfahrschlitten 22 fest an dem linken Pfosten 62 angeordnet
und ist gleichzeitig an der ersten und zweiten Führungsschiene 63, 64 gelagert gehalten.
Der rechte Seitenfahrschlitten 21 ist beweglich zwischen den zwei Führungsschienen
63 und 64 gelagert gehalten und kann über einen Antrieb 2 horizontal entlang der Führungsschienen
verschoben werden. Der Unterformschlitten 23 ist an der unteren Führungsschiene 64
in horizontaler Richtung bewegbar gelagert geführt. Der Kopfschlitten 24 ist in dem
Ausführungsbeispiel der Figur 1 fest an dem linken Seitenfahrschlitten 22 angeordnet.
Die Führung stellt ein passgenaues Öffnen und Schließen der Formteile der Druckgussformen
sicher. Dadurch, dass die Formteile beweglich an der Führung gelagert sind, erfolgt
das Öffnen der Formteile im Wesentlichen geradlinig. Vorzugsweise erfolgt das Öffnen
der Formteile in einer der Öffnungs- oder Schließrichtung senkrechten Richtung spielfrei.
Hierdurch wird vermieden, dass auf den Scherben Querkräfte einwirken, die durch eine
zur Öffnungs- oder Schließrichtung senkrechte Bewegung der Formteile entstehen.
[0077] Im Ausführungsbeispiel der Figur 1 umfasst der Antrieb 2 einen Hydraulikzylinder
und einen Stempel, welcher mit dem rechten Seitenfahrschlitten 21 verbunden ist und
auf diesen in Öffnungs- oder Schließrichtung einwirkt. Es ist auch möglich, dass der
Antrieb 2 als ein Linearantrieb, insbesondere ein Linearantrieb mit einem Hydraulikzylinder,
oder als ein Linearantrieb mit einem Druckluftzylinder oder als Linearantrieb mit
einem elektrischen Spindeltrieb ausgebildet ist.
[0078] Der rechte Seitenfahrschlitten 21, der linke Seitenfahrschlitten 22 und der Unterformschlitten
23 sind über ein Gestänge 4 bewegbar miteinander verbunden. Wie in Figur 1 dargestellt,
weist das Gestänge 4 zwischen dem rechten Seitenfahrschlitten 21 und dem Unterformschlitten
23 zwei Arme auf, einen ersten rechten Arm 31 und einen zweiten rechten Arm 32, welche
durch ein rechtes Arm-Drehgelenk 33 miteinander verbunden sind. Der erste rechte Arm
31 ist durch ein rechtes Seitenfahrschlitten-Drehgelenk 34 am rechten Seitenfahrschlitten
21 drehbar gelagert und der zweite rechte Arm 32 ist durch ein Unterformschlitten-Drehgelenk
51 am Unterformschlitten 23 drehbar gelagert ist.
[0079] Weiter weist das Gestänge 4 zwischen dem linken Seitenfahrschlitten 22 und dem Unterformschlitten
23 zwei Arme auf, einen ersten linken Arm 41 und einen zweiten linken Arm 42, welche
durch ein linkes Arm-Drehgelenk 43 miteinander verbunden sind. Der erste linke Arm
41 ist durch ein linkes Seitenfahrschlitten-Drehgelenk 44 am linken Seitenfahrschlitten
22 drehbar gelagert und der zweite linke Arm 42 ist durch ein Unterformschlitten-Drehgelenk
51 am Unterformschlitten 23 drehbar gelagert ist.
[0080] Weiter sind, wie in Figur 1 gezeigt, der erste rechte Arm 31 und der erste linke
Arm 41 des Gestänges 4 über ein mittleres Gestell-Drehgelenk 52 miteinander drehbar
verbunden. Weiter sind die zweiten rechten und linken Arme 32 und 42 über das Unterformschlitten-Drehgelenk
51 drehbar miteinander verbunden aber erhalten dadurch einen drehbaren Fixpunkt am
Unterformschlitten 23. Dadurch bilden die ersten und zweiten rechten und linken Arme
ein Scherengestänge aus.
[0081] Zur Herstellung eines keramischen Hohlkörpers wird in der Vorrichtung in Figur 1
durch den Antrieb 2 der rechte Seitenfahrschlitten 21 nach links in Richtung des linken
Seitenfahrschlittens 22 verschoben und durch das Gestänge 4 dadurch auch der Unterformschlitten
23 nach links in Richtung des linken Seitenfahrschlittens 22 verschoben. Durch die
Verbindung über das Gestänge und die dadurch erhaltene synchrone Bewegung der Seitenfahrschlitten
21 und 22 und des Unterformschlittens 23 beim Schließen der Druckgussform 10 bleibt
der Abstand zwischen dem rechten Seitenfahrschlitten 21 und dem Unterformschlitten
23 genau so groß wie der Abstand zwischen dem linken Seitenfahrschlitten 22 und dem
Unterformschlitten 23. Dazu sind das rechte Seitenfahrschlitten-Drehgelenkt 34, das
linke Seitenfahrschlitten-Drehgelenk 44 und das Unterformschlitten-Drehgelenk 51 als
drehbare Fixpunkte des Gestänges 4 ausgebildet, welche sich zueinander verschieben,
wenn einer der Schlitten bewegt wird. Durch die Ausbildung des Gestänges als doppeltes
Scherengestänge kann die synchrone Bewegung der Schlitten untereinander erreicht werden.
Bei der Schließbewegung werden die rechten und linken Seitenfahrschlitten 21 und 22
und der Unterformschlitten 23, insbesondere geradlinig, zusammengeschoben, und bei
einer späteren Öffnungsbewegung in einer entgegengesetzten Öffnungsrichtung, insbesondere
geradlinig, auseinandergezogen.
[0082] Im Ausführungsbeispiel der Figur 1 werden zuerst das rechte Seitenformteil 11, das
linke Seitenformteil 12 und das Bodenformteil 13 in den geschlossenen, d.h. zusammengeschobenen
Zustand überführt. Danach wird das Kopfformteil 14 durch den Kopfantrieb 5 von oben
herab auf die bereits geschlossenen Formteile 11, 12 und 13 herabgeführt und schließt
damit die Druckgussform 10.
[0083] Die Druckgussform 10 in Figur 1 weist eine Schlickerfördereinrichtung 70 auf, wodurch
der Schlicker bei geschlossener Druckgussform 10 in die Kavität 3 (nicht gezeigt in
Figur 1) der Druckgussform 10 eingespritzt wird oder in die Kavität 3 hineinfließt.
Die Schlickerfördereinrichtung 70 befüllt die Druckgussform 10 in diesem Ausführungsbeispiel
von oben. Dies hat den Vorteil, dass das Einspritzen des flüssigen Schlickers durch
die Schwerkraft unterstützt wird und somit die Einspritzzeit reduziert wird. Insbesondere
ist vorgesehen, dass der flüssige Schlicker unter Druck, der vorzugsweise durch eine
Pumpe generiert wird, in die Druckgussform 10 hineingespritzt wird. Es ist ferner
auch vorgesehen, dass die Schlickerfördereinrichtung 70 unterhalb der Druckgussformen
10 angeordnet ist. Ferner ist es bevorzugt möglich, dass durch das Bodenformteil 13
oder durch das Kopfformteil 14 Schlicker und/oder Druckluft in eine Kavität 3 der
Druckgussform 10 einbringbar ist.
[0084] Nach Verfestigung der Scherbe (nicht gezeigt in Figur 1) kann die Scherbe nach dem
Öffnen der Druckgussform 10 entnommen werden. Beim Öffnen der Druckgussform 10 im
Ausführungsbeispiel der Figur 1 wird zuerst das Kopfformteil 14 durch den Kopfantrieb
5 nach oben von der Scherbe wegbewegt. Anschließend wird die Druckgussform 10 vollständig
geöffnet, indem der Antrieb 2 den rechten Seitenfahrschlitten 21 nach rechts bewegt,
d.h. vom linken Seitenfahrschlitten 22 wegbewegt. Durch das Gestänge 4 wird gleichzeitig
auch der Unterformschlitten 23 nach rechts bewegt, d.h. vom linken Seitenfahrschlitten
22 wegbewegt. Bei dieser synchronen Öffnungsbewegung des rechten Seitenfahrschlittens
11, des linken Seitenfahrschlittens 12 und des Unterformschlittens 23 zueinander verbleibt
die Scherbe (nicht gezeigt in Figur 1) auf dem Bodenformteil 13 und kann nach vollständiger
Öffnung der Druckgussform 10 von dort entnommen werden.
[0085] Figur 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1
zum Druckgießen keramischer Hohlkörper mit offenen Druckgussformen 10. Dieses Ausführungsbeispiel
unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel der Figur 1 nur darin, dass mehrere
Druckgussformen 10 hintereinander, d.h. in Öffnungs- bzw. Schließrichtung, angeordnet
sind.
[0086] Wie in Figur 1 wird in der Figur 2 der erste rechte Seitenfahrschlitten 21 durch
den Antrieb 2 in die Öffnungs- oder Schließrichtung angetrieben. Durch das Gestänge
4, vorzugsweise durch die Scherenanordnung der Arme im Gestänge 4, werden gleichzeitig
alle Druckgussformen 10 gleichzeitig, synchron geöffnet oder geschlossen. Durch die
Verbindung über das Gestänge und die dadurch erhaltene synchrone Bewegung der Seitenfahrschlitten
21 und 22 und des Unterformschlittens 23 beim Schließen aller Druckgussformen 10 bleibt
der Abstand zwischen allen rechten Seitenfahrschlitten 21 und allen Unterformschlitten
23 genau so groß wie der Abstand zwischen allen linken Seitenfahrschlitten 22 und
allen Unterformschlitten 23 der jeweiligen Druckgussform 10. Dies gilt auch für die
Öffnungsbewegung der Vorrichtung 1.
[0087] Bei dem Ausbildungsbeispiel der Figur 2 weisen alle Druckgussformen 10 jeweils ein
rechtes Seitenformteil 11, ein linkes Seitenformteil 12, ein Bodenformteil 13 und
ein Kopfformteil 14 auf. Die Anordnung der Formteile unterscheidet sich in Figur 2
aber von dem Ausführungsbeispiel der Figur 1. Jede Druckgussform 10 weist einen eigenen
Unterformschlitten 23 auf. Die einzelnen Druckgussformen 10 teilen sich aber zum Teil
die Fahrschlitten. Dadurch ist der linke Seitenfahrschlitten 22 der ganz rechten Druckgussform
10 gleichzeitig der rechte Seitenfahrschlitten 21 der zweiten Druckgussform 10 von
rechts. Nur an den beiden Seitenfahrschlitten am Rand, d.h. der ganz rechte Seitenfahrschlitten
21 welcher mit den Antrieb 4 verbunden ist, und der ganz linke Seitenfahrschlitten
22, welcher mit dem Rahmen 20 verbunden ist, ist nur ein Formteil angeordnet.
[0088] Somit bildet bei mehreren Druckgussformen 10 ein Teil der rechten Seitenfahrschlitten
21 der ersten Druckgussform 10 den linken Seitenfahrschlitten 22 einer zweiten Druckgussform.
Weiter ist im Ausführungsbeispiel der Figur 2 gezeigt, dass bei einem Teil der mehreren
Druckgussformen 10 das rechte Seitenfahrschlitten-Drehgelenk 34 der ersten Druckgussform
10 das linke Seitenfahrschlitten-Drehgelenk 44 einer zweiten Druckgussform bildet.
[0089] Dies gilt auch für den linken Seitenfahrschlitten 22 in der Figur 2, wobei dann bei
einem Teil der mehreren Druckgussformen 10 der linke Seitenfahrschlitten 22 der ersten
Druckgussform 10 den rechten Seitenfahrschlitten 21 einer zweiten Druckgussform 10
bildet, und dass bei einem Teil der mehreren Druckgussformen 10 das linke Seitenfahrschlitten-Drehgelenk
44 der ersten Druckgussform 10 das rechte Seitenfahrschlitten-Drehgelenk 34 einer
zweiten Druckgussform bildet, wie dies in Figur 2 dargestellt ist.
[0090] Figur 2 zeigt weiter, dass das Gestänge 4 entsprechend der mehreren Druckgussformen
10 derart ausgebildet ist, dass bei einem Teil der mehreren Druckgussformen 10 der
erste rechte Arm 31 einer ersten Druckgussform 10 mit dem ersten linken Arm 41 einer
zweiten Druckgussform 10 über ein rechtes Gestell-Drehgelenk 35 drehbar verbunden
ist, und dass bei einem Teil der mehreren Druckgussformen 10 der erste linke Arm 31
der ersten Druckgussform 10 mit dem linken ersten Arm 41 der zweiten Druckgussform
10 über ein rechtes Gestell-Drehgelenk 35 drehbar verbunden ist. Damit wird eine synchrone
Bewegung aller Druckgussformen 10 und der jeweiligen Formteile zueinander erhalten.
[0091] Figur 3 zeigt die Vorrichtung zum Druckgießen von keramischen Hohlkörpern aus der
Figur 2 mit geschlossenen Druckgussformen 10. Dabei sind durch den Antrieb 2 und das
Gestänge 4 alle Druckgussformen 10 und damit alle Seitenformteile zu den Bodenformteilen
synchron aneinander geschoben worden, in einem letzten Schritt dann durch den jeweiligen
Kopfantrieb 5 die jeweiligen Kopfschlitten 24 mit den Kopfformteilen 14 auf die Seitenformteile
herab gefahren und die Druckgussformen 10 damit geschlossen worden.
[0092] Figur 4 zeigt die Vorrichtung zum Druckgießen von keramischen Hohlkörpern aus den
Figuren 2 und 3 mit geschlossenen Druckgussformen 10 wie in Figur 3 als eine Schnittdarstellung
im Bereich der zweiten Führungsschiene 64. Die Führungsschiene 64, in diesem Ausführungsbeispiel
als Führungswelle ausgebildet, durchgreift die rechten Seitenfahrschlitten 21, die
linken Seitenfahrschlitten 22 und die Unterformschlitten 23. Die Führung stellt ein
passgenaues Öffnen und Schließen der Formteile der Druckgussformen sicher. Dadurch,
dass die Formteile beweglich an der Führung gelagert sind, erfolgt das Öffnen der
Formteile im Wesentlichen geradlinig. Vorzugsweise erfolgt das Öffnen der Formteile
in einer der Öffnungs- oder Schließrichtung senkrechten Richtung spielfrei. Hierdurch
wird vermieden, dass auf den Scherben Querkräfte einwirken, die durch eine zur Öffnungs-
oder Schließrichtung senkrechte Bewegung der Formteile entstehen. Die erste Führungsschiene
63 kann wie die zweite Führungsschiene 64 als Führungswelle ausgebildet sein.
[0093] Die Figuren 5 und 6 zeigen eine Seitenansicht und eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1 zum Druckgießen von keramischen Hohlkörpern mit einer eine Greifvorrichtung
80, eine Trockenstation 71, einen Greifroboter 84 und ein Transportband 85. Diese
sind in unmittelbarer Nähe zur Druckgussvorrichtung 1 angeordnet. Durch diese kompakte
Bauweise können aufgrund der kurzen Verfahrwege der Greifvorrichtung 3 die Zykluszeiten
reduziert werden, was wiederum in einer höheren Stückzahl resultiert.
[0094] Die Greifvorrichtung 80 umfasst eine Laufkatze 81, die entlang von Führungen beweglich
gelagert ist, sodass die Laufkatze 81 senkrecht zur Öffnungs- und Schließrichtung
der Druckgussformen 10 translatorisch verfahrbar ist. Vorzugsweise ist die Laufkatze
81 durch einen Linearmotor oder Servomotor oder pneumatisch oder hydraulisch angetrieben.
An der Laufkatze ist vorzugsweise eine Greifsäule 82 gehaltert, die wiederum ein oder
mehrere der Greifarme 83 aufweist.
[0095] Um den Abtransport der keramischen Hohlkörper zu ermöglichen, weist die Greifvorrichtung
80 mehrere parallele Greifarme 83 (siehe Figur 6) auf, wobei jeder Greifarm 83 einer
Druckgussform 10 zugeordnet ist. An jedem Greifarm 83 sind mehrere Greifwerkzeuge
entsprechend der Anzahl der Kavitäten 3 je Druckgussform 10 angeordnet. Um höhere
Stückzahlen zu erzeugen, können die Druckgussformen 10 mehrere Kavitäten 3 aufweisen,
die in einer geraden Linie hintereinanderliegend angeordnet sind. Die Greifarme 83
erstrecken sich im Wesentlichen senkrecht zu der Öffnungsrichtung oder Schließrichtung
der Druckgussformen 10.
[0096] Die Greifarme 83 sind senkrecht zu der Öffnungsrichtung oder Schließrichtung beweglich
angetrieben, um die aus den Druckgussformen 10 entnommenen Scherben abzutransportieren.
[0097] Es ist vorgesehen, dass die Greifvorrichtung 80 alle Scherben in den Druckgussformen
10 synchron greift oder fixiert, wobei die Schreiben nach der Öffnung der Druckgussformen
10 auf dem Bodenformteil 13 angeordnet sind. Nach Greifen der Scherben durch die Greifvorrichtung
80 ist es vorgesehen, dass die Scherben einer Trocknungsstation 71 zugeführt werden,
um diese dort für die weitere Bearbeitung und/oder den Weitertransport vollständig
und/oder teilweise zu trocknen oder auszuhärten. Es ist auch möglich, dass der Schritt
des Trocknens und/oder Härtens wegfällt oder zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt
wird.
[0098] Nach dem Trocknen werden die Schreiben durch die Greifvorrichtung 80 auf ein Spindelband
72 oder ein Transportband 11 übergeben.
[0099] Die in Reihe hintereinander angeordneten Scherben auf der Trockenstation 71 werden
stückweise nacheinander an das Spindelband 72 übergeben. Das Spindelband 72 kann als
Transportmittel oder auch für die Positionierung der Scherben dienen, wenn sich diese
in dem Arbeitsbereich der Putzstationen befinden.
[0100] Es ist anschließend vorgesehen, dass das Spindelband 72 oder das Transportband 85,
welches auch durch einen Greifroboter 84 bestückt werden kann, die Scherben weiteren
Anlagen zuführt, an denen Nachbehandlungen der Scherben durchgeführt werden. Beispielsweise
kann ein Glasieren und/oder Bedrucken der Scherben stattfinden, insbesondere wobei
eine Schutzschicht, bevorzugt eine transparente Schutzschicht, aufgetragen wird, die
den Scherben vor mechanischen und/oder physikalischen und/oder chemischen Umwelteinflüssen
schützt. Es ist auch möglich, dass der Scherben eingefärbt wird, sodass individuelle
Keramikerzeugnisse hergestellt werden können, die einen besonders hochwertigen optischen
Eindruck erzeugen. Weiter kann vorgesehen sein, dass der Scherben mittels mechanischer
Umformverfahren, wie zum Beispiel Fräsen und/oder Bohren, nachbearbeitet wird.
[0101] Die Figuren 7 und 8 zeigen ein Ausführungsbeispiel der Führungsschiene 64 in einer
schematischen Schnittdarstellung der Vorrichtung zum Druckgießen 1 im geschlossenen
und offenen Zustand der Druckgussformen 10. Der Schnitt der Darstellungen verläuft
in horizontaler Richtung in Höhe des Unterformschlittens 23 exemplarisch durch eine
der Vorrichtungen 1 zum Druckgießen der vorangehenden Ausführungsbeispiele mit mehreren
Druckgussformen 10, wobei in dem Ausführungsbeispiel der Figuren 7 und 8 für jede
Druckgussform 10 jeweils separate zweite Führungsschienen 64 ausgebildet sind.
[0102] Wie in den Figuren 7 und 8 gezeigt, ist für jede einzelne Druckgussform 10 je eine
untere Führungsschiene 64 als zweifache, oder doppelte, Führungswelle 65 ausgebildet,
welche den rechten Seitenfahrschlitten 21, den linken Seitenfahrschlitten 22 und den
Unterformschlitten 24 einer Druckgussform 10 in Gleitlagern führt. Dabei sind die
zwei unteren Führungswellen 65 jeder separaten Führungsschiene 64 horizontal hintereinander
angeordnet.
[0103] Die unteren Führungsschienen 64 von links oder rechts angrenzender Druckgussformen
10 sind jeweils als weitere separate untere Führungsschienen 64 mit jeweils zwei (doppelte)
Führungswellen 65 ausgebildet. Die Figur 7 zeigt auf der linken Seite des linken Seitenfahrschlittens
22 und der rechten Seite des rechten Seitenfahrschlitten 21 jeweils zwei weitere Führungswellen
65 der jeweils separaten Führungsschienen 64 der angrenzenden Druckgussformen 10.
Um kompakter bauen zu können, sind die Führungswellen 65 unterschiedlicher Druckgussformen
10, wie in den Figuren 7 und 8 dargestellt, zueinander in der horizontalen Ebene versetzt
angeordnet.
Bezugszeichenliste
[0104]
- 1
- Vorrichtung zum Druckgießen
- 2
- Antrieb
- 3
- Kavität
- 4
- Gestänge
- 5
- Kopfantrieb
- 10
- Druckgussform
- 11
- rechtes Seitenformteil
- 12
- linkes Seitenformteil
- 13
- Bodenformteil
- 14
- Kopfformteil
- 20
- Rahmen
- 21
- rechter Seitenfahrschlitten
- 22
- linker Seitenfahrschlitten
- 23
- Unterformschlitten
- 24
- Kopfschlitten
- 31
- erster rechter Arm
- 32
- zweiter rechter Arm
- 33
- rechtes Arm-Drehgelenk
- 34
- rechtes Seitenfahrschlitten-Drehgelenk
- 35
- rechtes Gestell-Drehgelenk
- 41
- erster linker Arm
- 42
- zweiter linker Arm
- 43
- linkes Arm-Drehgelenk
- 44
- linkes Seitenfahrschlitten-Drehgelenk
- 45
- linkes Gestell-Drehgelenk
- 51
- Unterformschlitten-Drehgelenk
- 52
- mittleres Gestell-Drehgelenk
- 61
- rechter Pfosten
- 62
- linker Pfosten
- 63
- erste Führungsschiene
- 64
- zweite Führungsschiene
- 65
- Führungswellen
- 70
- Schlickerfördereinrichtung
- 71
- Trockenstation
- 72
- Spindelband
- 80
- Greifvorrichtung
- 81
- Laufkatze
- 82
- Greifsäule
- 83
- Greifarm
- 84
- Greifroboter
- 85
- Transportband
1. Vorrichtung (1) zum Druckgießen keramischer Hohlkörper, aufweisend einen Rahmen (20),
und
wenigstens eine Druckgussform (10) angeordnet am Rahmen (20),
wobei die wenigstens eine Druckgussform (10) wenigstens drei Formteile aufweist, ein
rechtes Seitenformteil (11) ein linkes Seitenformteil (12) und ein Bodenformteil (13),
und
wobei das rechte Seitenformteil (11) an einem rechten Seitenfahrschlitten (21) angeordnet
ist, und wobei das linke Seitenformteil (12) an einem linken Seitenfahrschlitten (22)
angeordnet ist, und wobei das Bodenformteil (13) an einem Unterformschlitten (23)
angeordnet ist,
wobei der rechte Seitenfahrschlitten (21), der linke Seitenfahrschlitten (22) und
der Unterformschlitten (23) zueinander beweglich gelagert sind, und
wobei die Vorrichtung (1) weiter einen Antrieb (2) aufweist, um den rechten Seitenfahrschlitten
(21), den linken Seitenfahrschlitten (22) und den Unterformschlitten (23) derart zueinander
zu bewegen, dass die Formteile (11, 12, 13) geöffnet oder geschlossen werden und die
wenigstens eine Druckgussform (10) im geschlossenen Zustand wenigstens eine Kavität
(3) ausbildet,
dadurch gekennzeichnet,
dass der rechte Seitenfahrschlitten (21) und der linke Seitenfahrschlitten (22) und der
Unterformschlitten (23) über ein Gestänge (4) miteinander verbunden sind, und
dass das Gestänge (4) derart ausgebildet ist, dass beim Öffnen und/oder beim Schließen
der rechte Seitenfahrschlitten (21) und/oder der linke Seitenfahrschlitten (22) und/oder
der Unterformschlitten (23) bewegt wird/werden, und
dass das Gestänge (4) derart ausgebildet ist, dass beim Öffnen und beim Schließen das
rechte Seitenformteil (11) und das linke Seitenformteil (12) synchron zum Bodenformteil
(13) zusammen- oder auseinanderfahren.
2. Vorrichtung (1) zum Druckgießen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gestänge (4) als Scherengestänge, vorzugsweise als doppeltes Scherengestänge
ausgebildet ist.
3. Vorrichtung (1) zum Druckgießen nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gestänge (4) zwischen dem rechten Seitenfahrschlitten (21) und dem Unterformschlitten
(23) zwei Arme aufweist, einen ersten rechten Arm (31) und einen zweiten rechten Arm
(32), welche durch ein rechtes Arm-Drehgelenk (33) miteinander verbunden sind, und
wobei der erste rechte Arm (31) durch ein rechtes Seitenfahrschlitten-Drehgelenk (34)
am rechten Seitenfahrschlitten (21) drehbar gelagert ist und der zweite rechte Arm
(32) durch ein Unterformschlitten-Drehgelenk (51) am Unterformschlitten (23) drehbar
gelagert ist.
4. Vorrichtung (1) zum Druckgießen nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gestänge (4) zwischen dem linken Seitenfahrschlitten (22) und dem Unterformschlitten
(23) zwei Arme aufweist, einen ersten linken Arm (41) und einen zweiten linken Arm
(42), welche durch ein linkes Arm-Drehgelenk (43) miteinander verbunden sind, und
wobei der erste linke Arm (41) durch ein linkes Seitenfahrschlitten-Drehgelenk (44)
am linken Seitenfahrschlitten (22) drehbar gelagert ist und der zweite linke Arm (42)
durch ein Unterformschlitten-Drehgelenk (51) am Unterformschlitten (23) drehbar gelagert
ist.
5. Vorrichtung zum Druckgießen nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei oder mehrere Druckgussformen (10) mit jeweils wenigstes drei Formteilen (11,
12, 13) in der Vorrichtung angeordnet sind.
6. Vorrichtung zum Druckgießen nach Anspruch 5
dadurch gekennzeichnet,
dass die mehreren Druckgussformen (10) nebeneinander an demselben rechten Seitenfahrschlitten
(21) und linken Seitenfahrschlitten (22) und Unterformschlitten (23) angeordnet sind.
7. Vorrichtung zum Druckgießen nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mehreren Druckgussformen (10) hintereinander angeordnet sind, vorzugsweise in
Öffnungs- und/oder Schließrichtung angeordnet sind, wobei die mehreren Druckgussformen
(10) jeweils an eigenen rechten Seitenfahrschlitten (21) und/oder linken Seitenfahrschlitten
(22) und/oder Unterformschlitten (23) angeordnet sind.
8. Vorrichtung zum Druckgießen einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Greifvorrichtung (80) zum Entformen oder Entnehmen der in den wenigstens einen
oder mehreren Druckgussformen (10) gebildeten Scherben vorgesehen ist, vorzugsweise
dass zum Entformen der in den wenigstens zwei Druckgussformen (10) gebildeten Scherben
an dem Rahmen (20) eine Greifvorrichtung (80) angeordnet ist, welche zum synchronen
bzw. gleichzeitigen Fixieren oder Greifen der Scherben ausgebildet ist.
9. Vorrichtung zum Druckgießen nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckgussform (10) im geschlossenen Zustand zwei oder mehrere Kavitäten (3) ausbildet.
10. Vorrichtung zum Druckgießen nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gestell-Drehgelenk (52) ein Spiel aufweist und/oder dass das rechte Gestell-Drehgelenkt
(35) und/oder das linke Gestell-Drehgelenkt (45) ein Spiel aufweist.
11. Vorrichtung zum Druckgießen nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Spiel der Gelenke im Bereich von 5 bis 0,5 mm liegt, vorzugsweise zwischen 3
und 1 mm liegt, höchst vorzugweise zwischen 2,5 und 1,5 mm liegt.
12. Vorrichtung zum Druckgießen nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckgussform (10) ein viertes Formteil, ein Kopfformteil (14) aufweist, welches
an einem Kopfschlitten (24) angeordnet ist.
13. Vorrichtung zum Druckgießen nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kopfschlitten (24) am rechten oder am linken Seitenfahrschlitten (21, 22) oder
am Gestänge (4) angeordnet ist und dieser bei der Öffnungs- und Schließbewegung zusammen
mit dem rechten Seitenfahrschlitten (21) oder dem linken Seitenfahrschlitten (22)
oder alleine durch das Gestänge (4) bewegt wird, und vorzugweise dass der Kopfschlitten
(24) einen Kopfantrieb (5) aufweist, welcher das Kopfformteil (14) von oben herab
auf das linke und rechte Seitenformteil (21, 22) bewegt, um die Druckgussform (10)
ganz zu schließen.
14. Verfahren zur Herstellung von keramischen Hohlkörpern, insbesondere mittels keramischem
Druckguss, vorzugsweise mit einer Vorrichtung zum Druckgießen keramischer Hohlkörper
nach einem der Ansprüche 1 bis 15, wobei der keramische Hohlkörper mit folgenden Schritten
hergestellt wird:
i) synchrones Zusammenfahren eines rechten Seitenformteils zum Bodenformteil und eines
linken Seitenformteils zum Bodenformteil einer Druckgussform durch einen Antrieb und
ein Gestänge,
ii) Herunterfahren eines Kopfformteils durch einen Kopfantrieb auf die Seitenformteile,
iii) Einbringen von Schlicker in eine Kavität der Druckgussform um eine Scherbe zu
bilden,
iv) Herauffahren des Kopfformteils durch den Kopfantrieb,
v) synchrones Auseinanderfahren des rechten Seitenformteils zum Bodenformteil und
des linken Seitenformteils zum Bodenformteil durch den Antrieb und das Gestänge.
15. Verfahren zum Druckgießen nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verfahren mit einer Vorrichtung durchgeführt wird, welche wenigstens eine Druckgussform
(10) aufweist, die jeweils mehrere relativ zueinander bewegliche Formteile aufweist,
ein rechtes Seitenformteil, ein linkes Seitenformteil, ein Bodenformteil und ein Kopfformteil,
und
wobei die Formteile im geschlossenen Zustand wenigstens eine Kavität ausbilden,
wobei das rechte Seitenformteil (11) an einem rechten Seitenfahrschlitten (21) angeordnet
ist, und wobei das linke Seitenformteil (12) an einem linken Seitenfahrschlitten (22)
angeordnet ist, und wobei das Bodenformteil (13) an einem Unterformschlitten (23)
angeordnet ist, und wobei das Kopfformteil an einem Kopfschlitten (24) angeordnet
ist, und
wobei der rechte Seitenfahrschlitten (21), der linke Seitenfahrschlitten (22) und
der Unterformschlitten (23) und der Kopfschlitten (24) zueinander beweglich gelagert
sind, und
wobei über einen Antrieb der rechten Seitenfahrschlitten (21), der linke Seitenfahrschlitten
(22) und der Unterformschlitten (23) zueinander bewegbar sind, und wobei über einen
Kopfantrieb (5) der Kopfformschlitten bewegbar ist, und
wobei die Druckgussform, bestehend aus den Formteilen, durch den Antrieb (2) und den
Kopfantrieb (5) geöffnet und/oder geschlossen wird und die wenigstens eine Druckgussform
(10) im geschlossenen Zustand wenigstens eine Kavität (3) ausbildet, und
wobei zumindest der rechte Seitenformschlitten, der linke Seitenformschlitten und
der Unterformschlitten über ein Gestänge miteinander verbunden sind, und
wobei das Gestänge (4) derart ausgebildet ist, dass beim Öffnen und beim Schließen
das rechte Seitenformteil (11) und das linke Seitenformteil (12) synchron zum Bodenformteil
(13) zusammen- oder auseinanderfahren.