Erfindungsgebiet
[0001] Die Erfindung betrifft Fahrradlenkungen, die mittels eines Stabilisators stabilisiert
werden.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Der Nachlauf ist der Abstand zwischen dem Projektionspunkt der Lenkachse und dem
Kontaktpunkt des Vorderrades auf der Fahrbahn. Eine Fahrradlenkachse entspricht der
Achse des Fahrradsteuerohres.
Der Nachlauf wird größer, je flacher der Steuerwinkel, je kleiner die Gabelbiegung
und je größer der Laufradradius ist.
Der Fahrradsteuerwinkel ist der Winkel zwischen der Fahrradlenkachse und der Fahrbahn.
Die Gabelbiegung einer Fahrradlenkgabel ist die Distanz zwischen der Laufradachse
und der Verlängerung der Lenkachse.
Der Laufradradius ist der Radius eines Rades.
Abgesehen von Extremkonstruktionen ist ein Nachlauf von ca. 50 bis 60 mm als günstig
anzusehen.
Ein günstiger Nachlaufwert mit einem mittleren Steuerwinkel bewirkt ein ausreichend
direktes, gut beherrschbares Lenkverhalten (ca. 70° Lenkachswinkel, ca. 55 mm Nachlauf,
bei ca. 1100 mm Radstand). Der Radstand ist der Abstand zwischen den Naben der zwei
Räder eines Zweirades.
Ein großer Nachlauf mit tendenziell flacher werdendem Lenkachswinkel führt zu immer
träger werdenden Lenkeigenschaften. Eine weitere Einflussgröße für die Lenkeigenschaften
sind die Lenkkräfte. Sie nehmen mit größer werdendem Nachlauf zu. In der Praxis spürbar
wird dies allerdings erst bei Lenkachswinkel unter ca. 70° in Verbindung mit großen
Nachlaufwerten.
Ein kleiner Nachlauf bei tendenziell steiler werdendem Lenkachswinkel bewirkt ein
immer direkter werdendes bis hin zum labilen Lenkverhalten (ca. 75° Lenkachswinkel,
ca. 50 mm Nachlauf, bei ca. 1000 mm Radstand).
Ein Fahrrad mit einem Rahmen, der solch ein Lenkverhalten verursacht, ist für geübte
Amateure und Profis bei Straßenrennen (Ausreißmanöver) geeignet. Wenn Rahmen mit einer
solchen Geometrie auch an Freizeitradler verkauft werden, kann es zu Unfällen, wegen
des Nicht-Geübt-Seins, führen.
[0003] Durch den Nachlauf entsteht bei einem Lenkausschlag ein Drehmoment, das diesem als
Rückstellmoment entgegen gerichtet ist. Dadurch lenkt das rollende Rad selbständig
zurück zur Geradeausstellung. Ein großer Nachlauf bewirkt guten Geradeauslauf, verursacht
jedoch hohe Lenkkräfte. Ein kleiner Nachlauf macht das Fahrrad leichter lenkbar, mit
zunehmender Geschwindigkeit wegen geringer Geradeauslaufwirkung allerdings auch instabiler.
[0004] Zusätzlich zu der durch den Nachlauf bewirkten Stabilität der Fahrradlenkung kann
auch die auf die Fahrradlenkungsgriffe durch das Gewicht des Fahrradfahrers wirkende
Kraft in Betracht gezogen werden, deren parallel zur Lenkachse verlaufenden Kraftresultierende
auch einen Projektionspunkt auf der Fahrbahn hat. Der Abstand zwischen dem Kontaktpunkt
des Vorderrades und dem Projektionspunkt der erwähnten resultierenden Kraft auf der
Fahrbahn erzeugt auch ein Drehmoment, das wir hier Griffdrehmoment nennen.
Das Griffdrehmoment kann wie das Nachlaufdrehmoment stabilisierend wirken, wenn die
resultierende zur Lenkachse parallel verlaufende auf die Fahrradlenkungsgriffe wirkende
Kraft in Fahrrichtung vor der Lenkachse liegt. Der Abstand zwischen dem Kontaktpunkt
des Vorderrades und dem Projektionspunkt der resultierenden Gewichtskraft des Fahrers
auf der Fahrbahn kann aber auch ohne die theoretische Annahme der Parallelität zur
Lenkachse, sondern durch eine wirkliche Kraftresultierende, die von der Fahrtrichtung
gesehen viel weiter hinter dem Kontaktpunkt des Vorderrades auf die Fahrbahn projiziert
wird, zu einer weiteren Instabilität der Lenkung führen.
[0005] Ein Einschlagstopper sorgt bei Fahrrädern dafür, dass beim Abstellen des Fahrrades
der Fahrradlenker im Wesentlichen zentriert bleibt. Dieses sorgt beim Abstellen des
Fahrrades, besonders mittels eines Doppelständers (auch Mittelständer oder Zweibeinständer
genannt), bei dem das Vorderrad vom Boden abgehoben ist, für mehr Stabilität.
In Kombination mit einem gut gefüllten Fahrradkorb, Lenkertasche oder Lenkerkindersitz
kann das Fahrrad leicht umfallen, wenn der Fahrradlenker aufgrund des hohen Gewichts
umschlägt oder beim Abstellen zu stark eingeschlagen wird.
[0006] Aus
DE202009007528U1 ist ein Lenkungsdämpfer bzw. ein Einschlagstopper für ein Fahrrad bekannt, der ein
an einer Lenkergabel eines Fahrrades verdrehsicher festlegbaren Kupplungsteil und
ein in Längsrichtung federnden Zugteil aus Gummi oder einem gummiartigen Kunststoff
umfasst. Das Zugteil ist einerseits mit dem Kupplungsteil verbunden und andererseits
an einem Rahmenteil eines Zweirades festgelegt.
[0007] Der Nachteil solcher Fahrradlenkungsdämpfer ist, dass diese ausgerechnet bei einer
Geradeausfahrt, bei der eine große Dämpfung gewünscht wird, die geringste oder gar
keine Dämpfung erbringen und die notwendige Kraft für Lenkungsdrehungen immer größer
wird, je weiter der Lenker ausgelenkt wird, obwohl bei einer ausgeschlagenen Lenker
entweder gar keine und wenn überhaupt eine geringe Dämpfung erwünscht ist.
[0008] (https://www.louis.de/produkte/motorrad-lenkungsdaempfer/348, Anzeige 12. Mai 2020)
Motorrad-Lenkungsdämpfer funktionieren hydraulisch oder pneumatisch und verhindern
Lenkerschlagen.
Dabei werden Fluide durch Blenden gezwängt, die dann einen Strömungswiderstand verursachen.
Die Blenden fungieren als Energiewandler, die die Bewegungsenergie der Fluide in Wärmeenergie
umwandelt (bzw. vernichten). Die Fluide können Gase oder Flüssigkeiten sein. Je steifer
die Rahmen und je extremer die Lenkgeometrie der Motorräder werden, desto größer ist
die Gefahr, dass sich bei unbeherrschter Fahrweise Schwingungen im Fahrwerk aufschaukeln.
Ein Lenkungsdämpfer unterdrückt genau diese Schwingungen und sorgt für Stabilität
bei schneller Fahrt. Der Vorteil eines Motorradlenkungsdämpfers ist die konstante
Dämpfung, welche bei einer Geradeausfahrt sich bezahlt macht.
Dieser Art des Dämpfers ist für eine Fahrradanwendung zu groß und zu sperrig, weswegen
sich der Motorradlenkungsdämpfer für Fahrräder nicht ernsthaft durchgesetzt hat.
[0009] Aus
DE202014002521U1,
GB267303A,
US20180043960A1 und
JPH11-129968A sind Lenkungsdämpfer für Fahrräder bekannt, die auf der Reibung zwischen zwei sich
unter einer Vorspannung gegeneinander drehenden Flächen basiert sind. Der Nachteil
dieser Dämpfer ist, dass sie immer vorhanden sind sowohl bei einer Geradeausfahrt
als auch bei einer Fahrt, bei der die Lenkung eingeschlagen ist. Die Tatsache ist
jedoch die Dämpfung hauptsächlich bei der Geradeausfahrt benötigt wird. Außerdem können
die erwähnten Lenkungsdämpfer nicht gleichzeitig als Einschlagstopper verwendet werden.
[0010] Die Aufgabe der Erfindung ist daher, einen Stabilisator für eine Fahrradlenkung bereit
zu stellen, der bei der Geradeausfahrt (große Geschwindigkeiten) die größte Dämpfung
und bei einer Lenkung eine geringe bis gar keine Dämpfung erbringt. Außerdem soll
der erfindungsgemäße Stabilisator beim abstellen des Fahrrades als ein Einschlagstopper
fungieren.
Beschreibung
[0011] Die Aufgabe wird durch einen erfindungsgemäßen Stabilisator für eine Fahrradlenkung
gelöst. Der Stabilisator weist mindesten zwei sich miteinander in Kontakt stehenden
Körper auf, die durch eine Federkraft ein widerstehendes Drehmoment gegen eine Auslenkung
des vorderen Fahrradrades erzeugen. Das Widerstandrehmoment wird hier als Dämpfung
bezeichnet.
Die Besonderheit der Erfindung ist, dass der Fahrradlenkungswinkelbereich, bei dem
die Dämpfung greifen soll, vorbestimmt und begrenzt sowie einstellbar sein kann.
Theoretisch kann der Winkelbereich, in dem die Dämpfung stattfindet, auf einen geringen
Wert und beinahe Null reduziert werden.
Der erfindungsgemäße Stabilisator für eine Fahrradlenkung umfasst einen ersten Körper
mit einer Basisfläche, die eine Vertiefung mit einer Kontaktfläche aufweist, und einen
zweiten Körper mit einem Gegenstück, das ein Vorspannmittel aufweist.
Das Gegenstück hat einen Kontaktkörper mit einer Reibfläche die der Kontaktfläche
des ersten Körpers zugewandt ist.
Die Kontaktfläche des ersten Körpers und die Reibfläche des Gegenstückes sind unter
einer vorbestimmten Vorspannung mindestens teilweise miteinander in Kontakt.
Der erste Körper und der zweite Körper sind zueinander um einer Achse XX koaxial und
drehbar gelagert.
[0012] Der erste Körper ist sinnvollerweise ringförmig oder als ein Ringsegment ausgebildet
und zu dem zweiten Körper koaxial und drehbar angeordnet.
Die Körper können auch ineinander liegende Rotationsflächen haben. Formen wie Zylinder
mit jeweils im Wesentlichen geraden, geknickten oder bauchigen (kurvigen) Mäntel sowie
konische Mäntel sind möglich.
Obwohl die Körper gegeneinander drehbar sind, kann die geknickte bzw. bauchige Form
der Mäntel vorteilhafter Weise einen Zusammenhalt der Körper begünstigen, weil der
Knick am Umfang eines Körpers im Knick am Umfang des andern Körpers greift.
Dabei ist einer der Körper am Lenker oder Gabel eines Fahrrades und der andere Körper
am Rahmen des Fahrrades befestigt.
Das widerstehende Drehmoment des Stabilisators wirkt hier stabilisierend. Deswegen
ist die Existenz der dämpfenden Vorspannung, die durch ein federndes Vorspannmittel
erzeugt wird, vor allem bei der Geradeausfahrt wesentlich, weil bei einer Geradeausfahrt
die Geschwindigkeit in der Regel höher ist als bei einer Kurvenfahrt, bei der der
Lenker ausgelenkt ist. Die unerwünschten Schwingungen sind vor allem bei höheren Geschwindigkeiten
bei einer Geradeausfahrt präsent. Daher ist auch wichtig, dass nach einer Lenkung
eine geringe oder gar keine Reibkraft zwischen den Beiden Körpern des Stabilisators
vorhanden ist.
Deswegen müssen die Körper Wirkflächen aufweisen, die bevorzugter weise nur in der
Geradeausstellung des Lenkers gegeneinander eine Federkraft ausüben und bei einer
Auslenkung entweder mit einer geringfügigen Reibkraft aufeinander reiben oder gar
keinen Kontakt zueinander haben.
Die effektive Federkraft, die als ein Widerstand gegen die Umlenkung des Lenkrades
wirkt, ist die seitliche Komponente der Federkraft, die gegen das Herausrücken des
Gegenstückes des zweiten Körpers aus der Vertiefung des ersten Körpers wirkt.
Für die Erfüllung dieser Voraussetzung muss ein erster Körper eine Basisfläche mit
einer Vertiefung und der zweite Körper ein Gegenstück mit einem Vorspannmittel aufweisen.
Das Vorspannmittel kann eine Feder, z.B. eine Druckfeder oder ein federndes Druckstück
sein. Bei der Geradeausfahrt ist das Gegenstück in der Vertiefung eingebracht.
Ohne ein Vorspannmittel z.B. als eine Feder muss ein der zwei Körper als Vorspannmittel
fungieren. D.h., mindestens ein Körper muss elastisch sein damit die Erzeugung einer
Vorspannung durch den elastischen Körper möglich ist.
Wenn der zweite Körper als ein Vollmaterialkörper mit einer konvexen Erhebung (als
ein Gegenstück) ausgebildet ist, kann trotzdem die Erzeugung einer Vorspannung durch
einen elastischen Bereich in der Nachbarschaft der konvexen Erhebung erzielt werden.
Um nun die Dämpfung tatsächlich bei der Geradeausfahrt oder bei geringeren Auslenkungen,
z.B. ca. ≤ 1°, ≤ 2° , ≤ 3°, ≤ 4°, ≤ 5°, ≤ 6°, ≤ 7°, ≤ 8°, ≤ 9°, oder ≤ 10° wirken
zu lassen und bei einer Auslenkung von ≥ 1°, ≥ 2° , ≥ 3°, ≥ 4°, ≥ 5°, ≥ 6°, ≥ 7°,
≥ 8°, ≥ 9°, oder ≥ 10° geringere oder gar keine Dämpfung zu haben, muss die Reibung
zwischen dem ersten Körper und dem Gegenstück klein gehalten werden.
[0013] Die Reibkraft lässt sich ermitteln durch die Multiplikation der Normalkraft, die
durch das Gewicht auf die Fahrbahn wirkt, und dem Reibungsbeiwert zwischen dem Fahrradreifen
und der Fahrbahn. Um nun das Dämpfungsmoment zu ermittel wird die Nachlaufstrecke
mit der Reibkraft multipliziert.
[0014] Bei einem geringen Nachlauf muss das Dämpfungsmoment durch die Vorspannkraft des
Vorspannmittels des Stabilisators und einen mittleren Radius berechnet werden, der
sich von der Lenkachse bis zur Wirkachse des Vorspannmittels hinzieht. Die Vorbestimmung
und die Einstellung des Dämpfungsmoments kann mit einem Vorspannmittel realisiert
werden. Die Werte können wie beschrieben gerechnet und / oder experimentell an der
Fahrradlenkung vorgenommen werden. Bei der experimentellen Ermittlung werden beispielsweise
Gewichte auf die Lenkergriffe angebracht und eine Umlenkungskraft am Fahrradlenker
wird durch eine Federwaage gemessen.
[0015] Um den Wirkbereich des Dämpfungseffektes noch effektiver und nur für die Geradeausfahrt
weiter einzuschränken, darf der Kontaktkörper des Gegenstückes nur teilweise in die
Vertiefung des ersten Körper eindringen. Dies kann erzielt werden, in dem der Kontaktkörper
des Gegenstückes größer ist als die Öffnung der Vertiefung des ersten Körpers. Sinnvollerweise
ist der Rand der Vertiefung gefast oder abgerundet, damit der Kontaktkörper leichter
aus der Vertiefung heraus geführt wird. Ein Vorteil der Abrundung ist auch noch, dass
der Verschleiß zwischen dem Kontaktkörper und der Vertiefung vermieden werden oder
gering gehalten kann.
[0016] Der Drehwiderstand hat in diesem Fall sowohl mit Federkraft des Vorspannmittels als
auch mit dem Reibungswert der kontaktierenden Körper und Gegenstück zu tun.
Die Reibungskraft im Stabilisator kann durch eine gezielte Auswahl des Reibungsbeiwerts
reduziert werden. Dabei kann Metall mit Metall oder Metall mit Kunststoff oder Kunststoff
mit Kunststoff gepaart werden. Auch eine Auswahl von Keramik anstelle von Metall oder
Kunststoff ist möglich.
Die Materialpaarung muss den reduzierten Reibungswiderstand ermöglichen, womit die
eine reibungsfreie Lenkung erreicht werden kann. In der Tabelle 1 sind einige beispielhafte
Reibwerte für verschiedene Materialpaarungen angegeben.
Tabelle 1
| Metallwerkstoffe |
Schmierung |
Reibungswert |
| Stahl - Stahl |
trocken |
0,15 |
| Stahl - Stahl |
geschmiert |
0,10 |
| Stahl - Polyamid |
trocken |
0,30 |
| Stahl - PTFE |
trocken |
0,04 |
| Stahl - PTFE |
geschmiert |
0,04 |
[0017] Bei niedrigeren Reibungswerten für die Materialpaarungen können auch niedrigere Reibungswiderstände
erreicht werden. Der Vorteil eines niedrigeren Reibungswiderstandes ist die Verschleißverringerung
zwischen den beteiligten Körpern des Stabilisators. Um den Verschleiß zu verringern
oder gar zu vermeiden kann man für das Gegenstück auf kommerziell erhältliche federnde
Druckstücke zurückgreifen.
Ein federndes Druckstück ist ein Maschinenbauteil und besteht aus einer Gewindehülse
mit innenliegender Feder, die auf eine Kugel druckt.
Die Federkraft ist für den Verwendungszweck ausgelegt. Die Kugel kann aus Kunststoff,
Stahl oder Keramik sein.
Noch allgemeiner kann das federnde Druckstück anstatt einer Kugel jede andere Art
von Wälzkörper z.B. Rollen, Tonnen, Nadeln oder Kegeln haben.
Um den Verschleiß gering zu halten kann der erste Köper aus Stahl beschaffen sein
und der zweite Köper ein federndes Druckstück mit einem Wälzkörper z.B. einer Kugel
aus Kunststoff, Stahl oder Keramik haben.
Der erfindungsgemäße Stabilisator umfasst einen ersten Köper mit einer dem zweiten
Körper zugewandten Basisfläche, die eine lokale Vertiefung aufweist, und einen zweiten
Körper mit einem Gegenstück, in dem ein federndes Druckstück eingebaut ist, dessen
Wälzkörper auf die Vertiefung des ersten Körper druckt.
Wenn die Form des Wälzkörper passgenau zu der Form der Vertiefung des ersten Körpers
passt, dann ist zwar eine sehr gute Arretierung in der Geradeausfahrt gegeben, aber
bei der Initiierung einer Kurverfahrt kann der Lenker nur mit einer großen Kraft umgerissen
werden. Deswegen kann die Vertiefung eine flachere Form haben als die des Wälzkörpers
des federnden Druckstücks. Oder noch effektiver der Wälzkörper des federnden Druckstückes
dringt nur teilweise in die Vertiefung des ersten Körpers.
[0018] Die Vertiefung im Vorsprung der Reibungsfläche des ersten Körpers kombiniert mit
der konvexen Erhebung oder mit dem federnden Druckstück des zweiten Körpers macht
es möglich den Fahrradlenker stabil in der Stellung für die Geradeausfahrt zu halten,
so dass der erfindungsgemäße Stabilisator sowohl als ein Dämpfer für die Geradeausfahrt
als auch ein Einschlagstopper für den Fall wenn dass Fahrrad abgestellt wird, verwendet
werden kann. Die Vorspannung kann für die Funktion "Einschlagstopper" erhöht oder
gar zu einem Maximalwert erhöht werden. Dies geschieht beispielsweise mittels einer
Schraubverstellung, Keilverstellung oder Exzenterverstellung. Ein Exzenterring kann
verwendet werden, um das Gegenstück und den ersten Körper zusammen zu klemmen und
dabei den Stabilisator zu einem Einschlagstopper zu verwandeln.
Für die Gewährleitung der passenden Dämpfungskraft ist es wesentlich, eine passende
Vorspannkraft für das Zusammendrucken des Gegenstückes mit dem ersten Körper einzustellen.
Die Vorspannkraft kann durch die Bestimmung des Abstandes zwischen dem Gegenstück
und dem ersten Körper variiert werden. Beispielsweise kann das Gegenstück an der Verbindungsstelle
zum Lenker oder Rahmen des Fahrrades mittel eines Verstellungsmittels zu dem ersten
Körper näher verstellt werden. Beispielhafte Verstellmöglichkeiten sind Keil-, Exzenter-
und Schraubenverstellung.
Bei einer Keilverstellung wird mit Hilfe eines Verstellmittels bzw. eines Schiebemittels
z.B. einer Schraube ein Keil zwischen dem zu verstellenden Teil und einer fixen Basis
hin und her geschoben und somit eine Abstandsverstellung bewirkt.
Ähnlich wirk auch eine Exzenterverstellung, wobei mit Hilfe eines Verstellmittels
bzw. eines Drehmittels z.B. einer Schraube, die mit einem Exzenter verbunden ist,
ein Exzenter zwischen dem zu verstellenden Teil und einer fixen Basis rotiert und
somit kann eine Abstandsverstellung bewirkt werden.
Man kann auch mit Hilfe einer Schraube direkt den Abstand zwischen dem zu verstellenden
Teil und einer fixen Basis verstellen. Es sind federnde Druckstücke mit Option für
Schraubverstellung kommerziell erhältlich. Das Druckstück hat beispielsweise am Mantel
eine Außengewinde und einen Schlitz (für einen Schraubenzieher) auf der Basis.
Bei einer Keil- oder Exzenterverstellung kann das dazugehörige Verstellmittel aus
einer Richtung senkrecht zur Verstellrichtung, d.h., parallel zu einer Trennfläche
des ersten Körpers zu dem Gegenstück, bedient werden, dagegen bei einer Schraubenverstellung
muss die Schraube in der Regel entlang der Verstellungslinie und senkrecht zur besagten
Trennfläche bedient werden.
Der Vorteil der Keil- bzw. Exzenterverstellung ist, dass selbst bei einem im Fahrradrahmen
eingebauten Stabilisator, das Verstellmittel immer noch mühelos erreichbar und bedienbar
sein kann.
Wenn der Stabilisator als ein Einschlagstopper benutzt wird, kann die Vertiefung im
ersten Körper kombiniert mit dem Gegenstück (z.B. mit dem federnden Druckstück des
zweiten Körpers) mittels des Verstellmittels der Keilverstellung bzw. Exzenterverstellung
mit einer maximalen Vorspannkraft arretiert werden.
[0019] Das Verstellmittel der Keilverstellung und der Exzenterverstellung können für eine
Abstell- bzw. Stop- oder Fahrt-Position einrastend und sichernd bedient werden.
[0020] Solange der Stabilisator leicht zugänglich ist, kann jede Art von Abstandsverstellung
für die Einstellung der Vorspannkraft im Stabilisator benutzt werden.
[0021] Der Stabilisator kann auch im Steuersatz eines Fahrradlenkers direkt integriert werden.
D.h., die Lagerschale ist der erste Körper mit einer auf der dem Konus gewandten Basisfläche,
die Vertiefung aufweist. Der Konus ist der zweite Körper und enthält ein Gegenstück
(z.B. ein eingebautes federndes Druckstück), dessen Wälzkörper auf die Basisfläche
des ersten Körpers (der Lagerschale) druckt.
Die Abstandseinstellung zwischen den Körpern für die Verstellung der Vorspannkraft
soll am Gegenstück des zweiten Körpers im fixierten Konus des Steuersatzes stattfinden.
Im Fahrradrahmen muss dann eine Öffnung für den Zugang zu dem Verstellmittel für die
Keil- oder Exzenterverstellung im Konus geschaffen werden, die mit einem Stopfen gegen
Verschmutzung verschließbar ist.
[0022] Wie schon oben beschrieben ist ein federndes Druckstück ein Maschinenbauteil, das
aus einer Gewindehülse mit innenliegender Feder, die auf eine Kugel druckt, besteht.
Die Gewindehülse kann direkt mit Hilfe eines Einsteckschraubschlüssels oder eines
Schraubenziehers innerhalb einer Gewindebohrung der Lagerschale voreingestellt werden.
Eine seitliche Einstellung der Vorspannkraft mit einer Keil- oder Exzenterverstellung
ist möglich, wozu innerhalb der Hülse des federnden Druckstücks zwischen der Feder
und dem Hülsenboden ein Keil oder ein Exzenter angeordnet ist. Auch wenn die Konstruktion
für die Keil- bzw. Exzenterverstellung aufwendiger ist als bei einem einfachen, federnden
Druckstück, liegt der Vorteil der Keil- bzw. Exzenterverstellung auf der Hand, weil
die Einstellung der Vorspannkraft des Stabilisators innerhalb eines Fahrradsteuersatzes
auch nachträglich direkt am Fahrrad vorgenommen werden kann.
[0023] Bei allen Ausführungsformen des Stabilisators ist zu beachten, dass durch die Kombination
des ersten Körpers mit dem Gegenstück, eine maximale Lenkung des Fahrradlenkers durch
den Stabilisator nicht gehemmt wird.
Kurzbeschreibung der Abbildungen
[0024] Ausführungsbeispiele des Stabilisators für eine Fahrradlenkung werden anhand der
folgenden Zeichnungen beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Stabilisators mit Vertiefung aufweisendem
ersten Körper und einem Gegenstück mit konvexer Erhebung auf einem zweiten Körper,
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht eines Stabilisators aufweisend ein Gegenstück
mit einem federnden Vorspannmittel (Bolzen) auf dem zweiten Körper,
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht eines Stabilisators aufweisend ein Gegenstück
mit einem federnden Vorspannmittel (Wälzkörper) auf dem zweiten Körper,
Fig. 4 eine schematische Seitenansicht eines Stabilisators mit dem ersten Körper und
dem zweiten Körper jeweils als elastische Plattenstreife ausgebildet,
Fig. 5 eine schematische Seitenansicht eines Stabilisators mit Vertiefung aufweisendem
ersten Körper und einem Gegenstück mit konvexer Erhebung auf einem zweiten Körper
integriert in einem Steuersatz,
Fig. 6 eine schematische Seitenansicht eines Stabilisators aufweisend ein Gegenstück
mit einem federnden Vorspannmittel (Wälzkörper) auf dem zweiten Körper integriert
in einem Steuersatz,
Fig. 7 eine schematische Seitenansicht eines Stabilisators mit Rille aufweisenden
ersten Körper und einem Gegenstück mit einem federnden Vorspannmittel (Wälzkörper)
auf dem zweiten Körper zum Integrieren in einem Steuersatz,
Fig. 7a eine Detaildarstellung der Seitenansicht eines federnden Vorspannmittels (Wälzkörper)
aus dem Fig. 7,
Fig. 7b eine Detaildarstellung der Seitenansicht eines federnden Vorspannmittels (Bolzen)
aus dem Fig. 2 und Fig. 7,
Fig. 8 eine schematische Seitenansicht eines Stabilisators mit Rille aufweisenden
ersten Körper und einem Gegenstück mit einem federnden Vorspannmittel (Kontaktkörper,
Wälzkörper) auf dem zweiten Körper integriert in einem Steuersatz,
Fig. 9 eine schematische Seitenansicht eines Stabilisators wie im Fig. 8 jedoch der
Kontaktkörper ist nicht mehr mit der Vertiefung in Kontakt.
Fig. 10 eine schematische Draufsicht des Stabilisators wie in Fig. 8 und 9,
Fig. 11 eine schematische Seitenansicht eines Stabilisators mit Rille aufweisenden
ersten zylindrischen Körper und einem Gegenstück mit einem federnden Vorspannmittel
(Wälzkörper) auf dem zweiten Körper zum Integrieren in einem Steuersatz,
Fig. 12 eine schematische Seitenansicht eines Stabilisators mit Rille aufweisenden
ersten zylindrischen Körper und einem Gegenstück mit einem federnden Vorspannmittel
(Wälzkörper) auf dem zweiten Körper integriert in einem Steuersatz,
Fig. 13 eine schematische Darstellung eines Fahrradsteuersatzes gemäß dem Stand der
Technik,
Fig. 14k eine schematische Darstellung einer Keilverstellung gemäß dem Stand der Technik,
Fig. 14E eine schematische Darstellung einer Exzenterverstellung gemäß dem Stand der
Technik,
Fig. 115a eine schematische Seitenansicht eines Stabilisators mit einem zylindrischen
ersten Körper und mit einem zylindrischen zweiten Körper und mit einem Vorspannmittel
(ohne Darstellung der Vertiefung und des Gegenstückes),
Fig. 115b eine schematische Seitenansicht eines Stabilisators wie in Fig. 15a jedoch
die Mäntel der Körper sind geknickt,
Fig. 115c eine schematische Seitenansicht eines Stabilisators wie in Fig. 15a jedoch
die Mäntel der Körper sind bauchig (kurvig).
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsformen
[0025] Der erfindungsgemäße Stabilisator 1 für eine Fahrradlenkung (Fig. 1-3, 7-12), umfasst
einen ersten Körper 10, 210 mit einer Basisfläche 11, die eine Vertiefung 12, 212
mit einer Kontaktfläche 11i aufweist, und einen zweiten Körper 20, 220 mit einem Gegenstück
22, 130, 140, das ein Vorspannmittel aufweist.
Das Gegenstück 22, 130, 140 hat einen Kontaktkörper 21, 30, 40 mit einer Reibfläche
21i, 31i, 41i, die der Kontaktfläche 11i des ersten Körpers 10, 210 zugewandt ist.
Die Kontaktfläche 11i des ersten Körpers 10, 210 und die Reibfläche 21i, 31i, 41i
des Gegenstückes 22, 130, 140 sind unter einer vorbestimmten Vorspannung mindestens
teilweise miteinander in Kontakt.
Der erste Körper 10, 210 und der zweite Körper 20, 220 sind zueinander um einer Achse
XX koaxial und drehbar gelagert.
Wenn der Stabilisator 1 als ein Aufsatzteil verwendet wird, ist der erste Körper 10,
210 an dem Lenker oder an der Gabel des Fahrrades und der zweite Körper 20, 220 am
Rahmen des Fahrrades befestigt (Fig. 1-3).
Wenn der Stabilisator 1 als ein Einbauteil für einen Steuersatz 200 verwendet wird,
ist der erste Körper 10, 210 als eine Lagerschale 208, 210 des Steuersatzes 200 und
der zweite Körper 20, 220 als ein Konus 209, 220 des Steuersatzes 200 ausgebildet
(Fig. 7-13).
[0026] In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann der Kontaktkörper 30, 40 des
Gegenstückes 130, 140 mit der Vertiefung 212 so abgestimmt werden, dass der Kontaktkörper
30, 40 nur teilweise in die Vertiefung 212 eindringen kann. D.h., der Kontaktkörper
30, 40 wird am Rande der Vertiefung 212 gestoppt und kann nicht tiefer hinein dringen
(Fig. 8).
Dies wird erzielt dadurch, dass eine Breite der Projektion 30b, 40b des Kontaktkörpers
30, 40 des Gegenstückes 130, 140 größer ist als eine Breite der Vertiefung 212b, so
dass der Kontaktkörper 30, 40 nur teilweise in die Vertiefung 212 eindringen kann
(Fig. 7a, 7b).
Dies hat den Vorteil, dass keine formschlüssige Verbindung zwischen dem Kontaktkörper
30, 40 des Gegenstückes 130, 140 und der Vertiefung 212 gibt, so dass der Fahrradlenker
nur gegen eine geringe stabilisierende Federkraft umgelenkt werden kann.
[0027] Die Funktion des Gegenstückes 22, 130, 140 ist, mit einer vorbestimmten Vorspannung
Kraft auf die Basisfläche 11 auszuüben, die den Kontaktkörper 21, 30, 40 zwingt in
die Vertiefung 12, 212 einzudringen bzw. einzuschnappen, wenn die Lenkung sich in
der Position der Geradeausfahrt befindet. Die Vorspannkraft wird mittels eines Vorspannmittels
des Gegenstückes 22, 130, 140 (Fig. 1-3, 8) oder mittels einer inhärenten Elastizität
des ersten Körpers 10s oder / und des zweiten Körpers 20s (Fig. 4) erzeugt. Beispielsweise
ist der erste Körper 10s oder der zweite Körpers 20s jeweils als eine elastische Plattenstreife
ausgebildet. Eine sinnvolle Kombination der erwähnten Elastizitäten ist möglich. Z.B.
kann der elastische zweite Körpers 20s zusammen mit einem Vorspannmittel 100, das
eine Feder sein kann, noch mehr Möglichkeiten für die Bereitstellung einer Vorspannkraft
erzielen.
[0028] Die Kontaktkörper 21, 30, 40 der Gegenstücke 22, 130, 140 sind unterschiedlich ausgebildet.
Der Kontaktkörper 21 des Gegenstücks 22 ist eine konvexe Erhebung mit einer Reibfläche
21i (Fig. 1). Der Vorteil der konvexen Erhebung ist, dass sie individuell je nach
Bedarf an die Vertiefung 12 angepasst werden kann.
Der Kontaktkörper 40 des Gegenstücks 140 ist ein Bolzen mit einer Reibfläche 41i (Fig.
2). Der Vorteil des Kontaktkörpers 40, der als ein Bolzen ausgebildet ist, ist dass
das Gegenstück als ein kommerziell erhältliches federndes Druckstück günstig beschaffen
werden kann.
Der Kontaktkörper 30 des Gegenstücks 130 ist ein Wälzkörper mit einer Reibfläche 31i
(Fig. 3). Auch der Vorteil des Kontaktkörpers 30, der als ein Wälzkörper ausgebildet
ist, ist dass das Gegenstück als ein kommerziell erhältliches federndes Druckstück
günstig beschaffen werden kann. Weiter der Wälzkörper hat einen geringeren Reibungswert
als eine konvexe Erhebung oder ein Bolzen.
Die Körper sind sinnvollerweise ringförmig oder als ein Ringsegment ausgebildet und
zueinander koaxial und drehbar angeordnet (Fig. 10). Die Körper können senkrecht zu
der Drehachse angeordnet sein. Das ist der Fall, wenn zwei scheibenförmige Körper
drehbar aufeinander liegen (Fig. 1-3). Die Körper können auch ineinander liegende
Rotationsflächen haben (Fig. 15a-15c). Formen wie Zylinder mit jeweils im Wesentlichen
geraden, geknickten oder bauchigen (kurvigen) Mänteln und genau so konische Mäntel
sind möglich.
[0029] Bei einem scheibenförmigen ersten Körper 10 ist es sinnvoll eine Kugel oder einen
Kegel als Kontaktkörper 30 zu verwenden.
Bei einem konischen ersten Körper ist es sinnvoll eine Kugel oder einen Kegel als
Kontaktkörper zu verwenden. Eine Kugel kann immer als Kontaktkörper verwendet werden.
[0030] Für eine bessere Führung des Kontaktkörpers und ins Besondere des Wälzkörpers 30
kann eine Rille 11r auf der Basisfläche 11 des ersten Körpers 210 angebracht werden.
Die Rille 11r liegt auf der Basisfläche 11, auf einer kreisförmigen Bahn und überschneidet
die Vertiefung 212, so dass bei einer Umlenkung des Fahrradlenkers aus der Position
der Geradeausfahrt, der Kontaktkörper aus der Vertiefung 212 heraus geführt wird und
bei einer Umlenkung des Fahrradlenkers in die Position der Geradeausfahrt der Kontaktkörper
in die Vertiefung 212 hineingeführt wird und der Kontaktkörper in die Vertiefung 212
unter der Federkraft der Feder 36 einschnappt (Fig. 7-12).
[0031] Die Bestandteile des Stabilisator 1 könne aus beliebigem Material beschaffen sein.
Bei der Auswahl und Übereinstimmung des Materials soll auf die Verschleißfestigkeit
und des geringen Reibungsbeiwerts der miteinander in Kontakt stehenden Teile geachtet
werden. Eine leichte Fixierung des Fahrradlenkers in der Position der Geradeausfahrt
ist die Lösung der vorliegenden Erfindung für die Aufgabe der Rotationsdämpfung des
Fahrradlenkers. Diese Fixierung wird mit der Vorspannung des Kontaktkörpers des Gegenstückes
gegen den ersten Körper mittels eines Vorspannmittels bewerkstelligt. Sobald jedoch
der Kontaktkörper bei einer Umlenkung des Fahrradlenkers aus der Fixierungsposition
heraus geführt wird, muss die Reibung zwischen dem Kontaktkörper und der Basisfläche
des ersten Körpers geringgehalten werden. Deswegen müssen hier die Materiale für den
Kontaktkörper und der Basisfläche für eine geringe Reibung ausgewählt werden.
Hierzu sind Beispiele in der Tabelle 1 erwähnt.
Das Material für den ersten Körper 10, 210, den zweiten Körper 20, 220 oder den Kontaktkörper
21, 30, 40 des Gegenstückes 22, 130, 140 kann aus Kunststoff, Keramik, Metall oder
Metalllegierung beschaffen sein. Das Metall kann Stahl und die Metalllegierung eine
Stahllegierung sein.
[0032] Die Einstellung der Vorspannung des Gegenstückes (22, 130, 140) gegen den ersten
Körper (10, 210) kann durch eine aus dem Stand der Technik bekannte Keilverstellung
300, eine Exzenterverstellung 400 oder eine Schraubenverstellung ausgeführt werden.
Beispielsweise wird die Keilverstellung 300 und Exzenterverstellung 400 jeweils mittels
eines Verstellmittels 304, 308, 408, das parallel zu einer Kontaktebene zwischen dem
Gegenstückes 22, 130, 140 und dem ersten Körper 10, 210 angeordnet ist, ausgeführt.
Mit dem Verstellmittel 304, 308, 408 kann beispielsweise zwei Positionen nämlich eine
Dämpfungsstellung und eine Klemmstellung mittels der Keilverstellung 300, der Exzenterverstellung
400 oder Schraubverstellung ausgewählt werden, wobei für die Dämpfungsstellung das
Vorspannmittel 100, 130, 140 auf einer vorbestimmen Vorspannung eingestellt wird (Fig.
14k, 14E).
Auch ein Ringexzenter (nicht gezeigt) kann das Vorspannmittel 130 gegen den ersten
Körper 210 erzwingen.
[0033] Für die Klemmstellung wird das Vorspannmittel 100, 130, 140 auf einer höheren Vorspannung
als bei der Dämpfungsstellung oder auf der maximalen Vorspannung eingestellt. Damit
wird Stabilisator 1 ein Einschlagstopper für den Fahrradlenker.
[0034] Der hier beschriebe Stabilisator 1 kann auch für einen Fahrradsteuersatz 200 implementiert
werden (Fig. 5-13).
[0035] In Fig. 14K ist eine schematische Darstellung einer Keilverstellung 300 gemäß dem
Stand der Technik gezeigt.
Die Keilverstellung 300 umfasst ein Gehäuse 305 zur Aufnahme von dem angetriebenen
Keil 306 und dem Hubkeil 307, die auf einer geneigte Ebene 302 miteinander verschiebbar
im Kontakt sind. Der Keil 306 kann entlang des Gehäusebodens in der Bewegungsrichtung
T angetrieben und verschoben werden. Der Antrieb kann mittels eines Schaubverstellmittels
308 stattfinden, das mit dem Keil 306 gelenkig verbunden ist. Das Schaubverstellmittel
308 kann in einem Gewinde im Gehäuse 305 mittels eines Drehknopfes 309 oder eines
Schraubenziehers im Zusammenhang mit einem Schraubenschlitz 310 in Richtung R gedreht
werden um somit eine translatorische Bewegung des Keiles 306 in Richtung T zu bewirken.
Hierdurch können die Keile 306 und 307 entlang der geneigten Ebene 302 bewegen, so
dass ein Hub des Keiles 307 in Richtung H bewirkt wird.
So wie zuvor für die Schaubverstellung beschrieben kann nun der Keil 307 die Vorspannung
zwischen dem erfindungsgemäßen ersten Körper 10, 210 und dem Gegenstück 22, 130, 140
bewirken.
Die translatorische Bewegung des Keiles 306 in der Richtung T kann auch alternativ
durch einen Druck- Zugknopf 301 und ein mit dem Druck- Zugknopf 301 und dem Keile
306 verbundenes Schieberverstellmittel 304 bewirkt werden, das im Gehäuse 305 verschiebbar
gelagert ist.
Sinnvollerweise kann nach einer ersten Einstellung der gewünschten Vorspannung bzw.
Dämpfung die eingestellte Position auf dem Verstellmittel 304 oder 308 als "Fahrt"
festgehalten werden. Das Fahrrad kann mit dem Anzeiger auf "Fahrt" mit einem stabilen
Lenker gefahren werden. Der Stabilisator 1 fungiert in diesem Fall als ein Dämpfer.
Eine zweite Position kann auf dem Verstellmittel 304 oder 308 als "Stop" festgehalten
werden, bei der die Vorspannung erhöht oder gar zu einem Maximalwert erhöht wird.
Das Fahrrad kann mit dem Anzeiger auf "Stop" in einer Geradeausstellung des Lenkers
abgestellt werden. Der Stabilisator 1 fungiert in diesem Fall als ein Einschlagstopper.
[0036] In Fig. 14E ist eine schematische Darstellung einer Exzenterverstellung 400 gemäß
dem Stand der Technik gezeigt.
Die Exzenterverstellung 400 umfasst ein Gehäuse 405 zur Aufnahme eines Verstellmittels
408, das als eine Drehwelle im Gehäuse 405 drehbar gelagert ist. Ein Exzenter 406
ist mit dem Verstellmittel 408 verbunden. Ein Hubteil 407 ist im Gehäuse 405 verschiebbar
gehalten. Eine translatorische Bewegung des Hubteils 407 in der Richtung H kann durch
einen mit dem Verstellmittel 408 verbundenen Exzenter 406 bewirkt werden.
Das Verstellmittel 408 kann mittels eines Drehknopfes 409 oder eines Schraubenziehers
im Zusammenhang mit einem Schraubenschlitz 410 in Richtung R gedreht werden um somit
eine Hubbewegung des Hubteils 407 in Richtung H zu bewirken. Dabei steht der Exzenter
406 mit dem Hubteil 407 auf der Kontaktfläche 402 des Hubteils 407 in Berührung.
[0037] Sinnvollerweise kann nach einer ersten Einstellung der gewünschten Vorspannung bzw.
Dämpfung die eingestellte Position auf dem Verstellmittel 408 als "Fahrt" festgehalten
werden. Das Fahrrad kann mit dem Anzeiger auf "Fahrt" mit einem stabilen Lenker gefahren
werden. Der Stabilisator 1 fungiert in diesem Fall als ein Dämpfer.
Eine zweite Position kann auf dem Verstellmittel 408 als "Stop" festgehalten werden,
bei der die Vorspannung erhöht oder gar zu einem Maximalwert erhöht wird.
Das Fahrrad kann mit dem Anzeiger auf "Stop" in einer Geradeausstellung des Lenkers
abgestellt werden. Der Stabilisator 1 fungiert in diesem Fall als ein Einschlagstopper.
[0038] In Fig. 13 ist eine schematische Darstellung eines Steuersatzes 200 für ein Fahrrad
gemäß dem Stand der Technik gezeigt. Der Steuersatz umfasst eine Gewindegabelschaft
201 mit einem Gewinde 207, eine Vielzahl von Lagerkugeln 203, ein Steuerrohr 205,
ein Klemmkeil 206, eine obere Lagerschale 208, einen Konus 209 (Konusmutter), eine
untere Lagerschale 210, eine Kontermutter 211, einen Schaftvorbau 212, eine Spannschraube
213 und einen Konus 220 (Gabelkonus). Die Lagerschalen 210 und 208 werden mittels
einer Vielzahl von Lagerkugeln 203 und dem Gabelkonus 220 und der Konusmutter 209
gegen das Steuerrohr 205 verspannt.
Hierzu wird die Konusmutter 209 im Zusammenhang mit dem Gewinde 207 gegen die Gewindegabelschaft
201 angezogen.
[0039] Für die erfindungsgemäße Lösung der Dämpfung sind vor allem folgende Teile eines
Steuersatzes 200 für ein Fahrrad relevant: der Gabelkonus 220 und die untere Lagerschale
210 oder alternativ die Konusmutter 209 und die obere Lagerschale 208. In den nächsten
Ausführungsformen werden vereinfachend und stellvertretend nur der Gabelkonus 220
und die untere Lagerschale 210 erwähnt.
[0040] Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird der oben beschriebene Stabilisator
1 in einen kommerziell erhältlichen Steuersatz 200 eingebaut (Fig. 5-13).
[0041] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird der erste Körper des Stabilisators
1 als eine Lagerschale 210 des Steuersatzes 200 ausgebildet und das Gegenstück 130,
140 des Stabilisators 1 in einem Gabelkonus 220 des Steuersatzes 200 integriert (Fig.
7-8).
[0042] Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung weist der im Steuersatz 200 integrierte
Stabilisator 1 für die Einstellung der vorbestimmten Vorspannung ein Verstellmittel
304, 308 oder 408 auf, bei dem zwischen zwei Positionen nämlich "Fahrt" und "Stop"
der Keilverstellung 300 oder Exzenterverstellung 400 gewählt werden kann. Bei der
Position "Fahrt" wird eine erste Einstellung der gewünschten Vorspannung für die Dämpfung
eingestellt. Das Fahrrad kann mit dem Anzeiger auf "Fahrt" mit einem stabilen Lenker
gefahren werden. Bei der Position "Stop" wird eine zweite Einstellung der gewünschten
Vorspannung für die Parkposition eingestellt. Die Vorspannung kann für "Stop" erhöht
oder gar zu einem Maximalwert erhöht werden. In diesem Fall druckt der Hubkeil 307
oder Hubteil 407 auf das Gegenstück 22, 130, 140 (Fig. 1-3) oder auf das Vorspannmittel
100 (Fig. 5).
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Stabilisator
- 10
- erster Körper
- 10s
- erster Körper als elastische Plattenstreife
- 11i
- Kontaktfläche auf Vertiefung des ersten Körpers
- 11
- Basisfläche des ersten Körpers
- 11r
- Rille auf dem ersten Körper
- 12
- Vertiefung
- 20
- zweiter Körper
- 20s
- zweiter Körper als elastische Plattenstreife
- 21i
- Reibfläche des Kontaktkörpers
- 21
- Kontaktkörper
- 22
- Gegenstück
- 30
- Wälzkörper
- 30b
- Breite der Projektion des Wälzkörpers
- 31i
- Reibfläche des Wälzkörpers
- 35
- Gehäuse eines federnden Vorspannmittels
- 36
- Feder des Vorspannmittels
- 40
- Bolzen
- 40b
- Breite der Projektion des Bolzens
- 41i
- Reibfläche des Bolzen
- 100
- Vorspannmittel
- 130
- Gegenstück, federndes Vorspannmittel mit Wälzkörper
- 140
- Gegenstück, federndes Vorspannmittel mit Bolzen
- 200
- Steuersatz
- 201
- Gewindegabelschaft
- 203
- Lagerkugel
- 205
- Steuerrohr
- 206
- Klemmkeil
- 207
- Gewinde am Gabelschaft
- 208
- Lagerschale Obere
- 209
- Konus Konusmutter
- 210
- Lagerschale Untere
- 211
- Kontermutter
- 212
- Vertiefung zylindrische
- 212b
- Breite der Vertiefung
- 213
- Spannschraube
- 214
- Schaftvorbau
- 220
- Konus Gabelkonus
- 300
- Keilverstellung
- 301
- Druck- Zugknopf
- 302
- geneigte Ebene
- 304
- Verstellmittel Schieber
- 305
- Gehäuse
- 306
- Keil angetrieben
- 307
- Keil Hub
- 308
- Verstellmittel Schraube
- 309
- Drehknopf für Verstellmittel Schraube
- 310
- Schlitz
- 400
- Exzenterverstellung
- 402
- Kontaktfläche
- 405
- Gehäuse
- 406
- Exzenter
- 407
- Hubteil
- 408
- Verstellmittel Drehwelle
- 409
- Drehknopf für Verstellmittel Drehwelle
- 410
- Schlitz
- H
- Hubbewegungsrichtung
- R
- Drehbewegungsrichtung
- T
- Bewegungsrichtung translatorisch
- XX
- gemeinsame Achse
1. Stabilisator (1) für eine Fahrradlenkung für einen vorbestimmten Lenkwinkelbereich,
aufweisend:
einen ersten Körper (10, 210) mit einer Basisfläche (11), die eine Vertiefung (12,
212) mit einer Kontaktfläche (11i) aufweist,
einen zweiten Körper (20, 220) mit einem Gegenstück (22, 130, 140), das ein Vorspannmittel
aufweist,
wobei das Gegenstück (22, 130, 140) einen Kontaktkörper (21, 30, 40) mit einer Reibfläche
(21i, 31i, 41i) umfasst,
wobei die Reibfläche (21i, 31i, 41i) des Gegenstückes (22, 130, 140) dem ersten Körper
(10, 210) zugewandt ist,
wobei die Kontaktfläche (11i) ausgebildet ist, um mit der Reibfläche (21i, 31i, 41i)
unter einer vorbestimmten Vorspannung mindestens teilweise in Kontakt zu sein,
wobei der erste Körper (10, 210) und der zweite Körper (20, 220) zueinander um eine
Achse (XX) koaxial und drehbar gelagert sind, und
wobei der erste Körper (10, 210) an dem Lenker oder an der Gabel des Fahrrades befestigt
ist und der zweite Körper (20, 220) am Rahmen des Fahrrades befestigt ist,
oder
wobei der erste Körper (10, 210) als eine Lagerschale (208, 210) eines Steuersatzes
(200) und der zweite Körper (20, 220) als ein Konus (209, 220) des Steuersatzes (200)
ausgebildet sind.
2. Stabilisator (1) nach Anspruch 1, wobei eine Breite der Projektion (30b, 40b) des
Kontaktkörpers (30, 40) des Gegenstückes (130, 140) größer ist als die Breite der
Vertiefung (212b) und wobei der Kontaktkörper (30, 40) nur teilweise in die Vertiefung
(212) eindringbar ist.
3. Stabilisator (1) nach Anspruch 1, wobei die Richtung einer auf das Gegenstück (22,
130, 140) ausgeübten Kraft zur Erzeugung der vorbestimmten Vorspannung im Wesentlichen
senkrecht zur Basisfläche (11) ist,
und wobei die Vorspannkraft mittels eines Vorspannmittels oder / und mittels einer
inhärenten Elastizität des ersten Körpers (10s) oder / und des zweiten Körpers (20s)
erzeugbar ist, wobei der erste Körper (10s) oder / und der zweite Körpers (20s) jeweils
als eine elastische Plattenstreife ausgebildet ist.
4. Stabilisator (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Kontaktkörper (21)
des Gegenstücks (22) eine konvexe Erhebung (21) mit einer Reibfläche (21i) ist oder
der Kontaktkörper (30) des Gegenstücks (130) ein Wälzkörper mit einer Reibfläche (31i)
ist oder der Kontaktkörper (40) des Gegenstücks (140) ein Bolzen mit einer Reibfläche
(41i) ist.
5. Stabilisator (1) nach Anspruch 4, wobei der erste Körper (210) auf seiner dem Gegenstück
(130) zugewandten Basisfläche (11) eine Rille (11r) zum Führen des Wälzkörpers (30)
des Gegenstückes (130) aufweist,
wobei die Rille (11r) auf einer kreisförmigen Bahn liegt, und wobei die Rille (11r)
und die Vertiefung (212) sich überschneiden.
6. Stabilisator (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei mindestens der erste
Körper (10, 210), der zweite Körper (20, 220) oder der Kontaktkörper (21, 30, 40)
des Gegenstückes (22, 130, 140) aus Kunststoff, Keramik, Metall oder Metalllegierung
beschaffen ist.
7. Stabilisator (1) nach Anspruch 6, wobei mindestens der erste Körper (10, 210), der
zweite Körper (20, 220) oder der Kontaktkörper (21, 30, 40) aus Stahl beschaffen ist.
8. Stabilisator (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der erste Körper (10,
210) als eine ebene Scheibe, ein zylindrischer Mantel oder ein konischer Mantel ausgebildet
ist.
9. Stabilisator (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Vorspannung des
Gegenstückes (22, 130, 140) gegen den ersten Körper (10, 210) durch mindestens eine
Keilverstellung (300) und / oder Exzenterverstellung (400) und / oder eine Schraubenverstellung
ausführbar ist, wobei
die Keilverstellung (300) und Exzenterverstellung (400) jeweils mittels eines Verstellmittels
(304, 308, 408), das parallel zu einer Kontaktebene zwischen dem Gegenstückes (22,
130, 140) und dem ersten Körper (10, 210) angeordnet ist, ausführbar ist.
10. Steuersatz (200) für ein Fahrrad mit einem eingebauten Stabilisator (1) nach einem
der Ansprüche 1 bis 9.
11. Steuersatz (200) nach Anspruch 10, wobei für das Verstellmittel (304, 308, 408) zwei
Positionen nämlich Dämpfungsstellung und Klemmstellung mittels der Keilverstellung
(300) oder der Exzenterverstellung (400) auswählbar ist, wobei für die Dämpfungsstellung
das Vorspannmittel (100, 130, 140) auf einer vorbestimmen Vorspannung eingestellt
ist, und wobei für die Klemmstellung das Vorspannmittel (100, 130, 140) auf einer
höheren Vorspannung als bei der Dämpfungsstellung oder auf der maximalen Vorspannung
eingestellt ist.