Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Antriebsanordnung zum Antreiben eines Boots,
sowie ein Boot mit einer solchen Antriebsanordnung.
Stand der Technik
[0002] Die Optimierung der Raumausnutzung in einem Boot ist aufgrund des ohnehin begrenzten
Raums in einem Boot von zentraler Bedeutung. In diesem Zusammenhang wird beispielsweise
versucht, die Größe von Komponenten zu reduzieren, um dadurch mehr Raum im Boot zu
schaffen. Es wird auch versucht, Komponenten außerhalb des Bootsrumpfes des Boots
anzuordnen, um dadurch mehr Raum im Boot zu schaffen.
[0003] DE102008042702 beschreibt beispielsweise einen in einem Bootsrumpf angeordneten Antriebsmotor sowie
zumindest ein Getriebegehäuse und zumindest ein daran befestigtes Steuergehäuse mit
wenigstens einem Propeller an einer Abtriebswelle. Das Getriebegehäuse und das Steuergehäuse
sind außerhalb des Schiffsrumpfes angeordnet. Der Propeller ist zur Bereitstellung
einer Steuerbarkeit des Boots verschwenkbar.
Darstellung der Erfindung
[0004] Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik kann es als eine Aufgabe der Erfindung
angesehen werden, eine Antriebsanordnung bereitzustellen, die eine optimale Raumausnutzung
bei der Integration einer Antriebsanordnung für ein Boot ermöglicht.
[0005] Die Aufgabe wird durch eine Antriebsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, den beigefügten
Zeichnungen sowie der vorliegenden Beschreibung.
[0006] Entsprechend wird eine Antriebsanordnung zum Steuern und Antreiben eines Boots vorgeschlagen,
welche einen elektrischen Antriebsmotor mit einem Schaft und ein in oder an einem
Bootsrumpf des Boots aufnehmbares Aufnahmeelement zur Aufnahme des Schafts aufweist.
Erfindungsgemäß ist der Schaft in einer außerhalb des Bootsrumpfes anzuordnenden Position
des Aufnahmeelements schwenkbar oder drehbar gelagert.
[0007] Dadurch lassen sich bauplatzsparende Antriebslösungen realisieren. Der Antriebsmotor
kann entsprechend außerhalb des Bootsrumpfes des Boots angeordnet sein. Auch der Schaft,
der den Antriebsmotor hält, ist dabei in dem Aufnahmeelement derart angeordnet, dass
er außerhalb des Bootsrumpfs gelagert ist.
[0008] Durch die Verlagerung der Aufnahme des Schafts außerhalb des Bootsrumpfs wird erreicht,
dass der im Bootsrumpf für die Montage und Aufnahme des Aufnahmeelements erforderliche
Bauraum reduziert werden kann.
[0009] Unter einer schwenkbaren Lagerung des Schafts wird verstanden, dass sich der Schaft
um seine Achse beziehungsweise um eine den Schaft durchstreckende Drehachse um bis
zu 360° verschwenken kann. Unter einer drehbaren Lagerung des Schafts wird verstanden,
dass sich der Schaft um seine Achse beziehungsweise um eine den Schaft durchstreckende
Drehachse um mehr als 360° verdrehen kann. Die Verschwenkbarkeit oder Drehbarkeit
des Schafts führt dazu, dass aufgrund einer entsprechenden Dreh- oder Verschwenkausrichtung
des elektrischen Antriebsmotors und des damit verbundenen Propellers die Richtung
des durch die Antriebsanordnung ausgeübten Schubs variiert werden kann, so dass -
neben dem reinen Vortrieb des Bootes, auch eine Steuerung ermöglicht wird. Der elektrische
Antriebsmotor kann auf diese Weise auch in eine Ausrichtung gebracht werden, in welcher
er besonders gut für eine Hydrogeneration geeignet ist - beispielsweise ein Verschwenken
um 180°.
[0010] Das Aufnahmeelement erstreckt sich dabei bevorzugt durch die den Bootsrumpf ausmachende
Wandung des Bootsrumpfes hindurch. Mit anderen Worten ist ein erster Abschnitt des
Aufnahmeelements innerhalb des Bootsrumpfes angeordnet und ein zweiter Abschnitt außerhalb
des Bootsrumpfes. Die Lagerung des Schafts findet allerdings nur in dem zweiten, außerhalb
des Bootsrumpfes liegenden Abschnitt des Aufnahmeelements statt. Damit ergibt sich,
dass der erste Abschnitt des Aufnahmeelements entsprechend nur eine geringe Höhe aufweisen
muss und damit nur eine geringe Bauhöhe innerhalb des Bootsrumpfes aufweist, so dass
mittels der Aufnahmevorrichtung der durch die Antriebseinrichtung verbrauchte Bauraum
gegenüber bekannten Lösungen reduziert sein kann.
[0011] Das Aufnahmeelement selbst kann bevorzugt so ausgebildet sein, dass der erste, im
Inneren des Rumpfes aufzunehmende Abschnitt, und der zweite, außerhalb des Rumpfes
anzuordnende Abschnitt des Aufnahmeelements bereits konstruktiv voneinander abgegrenzt
werden, beispielsweise durch die Bereitstellung von Befestigungsmitteln zur Befestigung
des Aufnahmeelements am Rumpf. Diese Befestigungsmittel können beispielsweise in Form
eines am Rumpf anzubringenden Flansches des Aufnahmeelements vorgesehen sein, der
dann entsprechend in Längsrichtung des Aufnahmeelements zwischen dem ersten und dem
zweiten Abschnitt angeordnet ist.
[0012] Damit kann das Aufnahmeelement auch einen Durchbruch durch den Bootsrumpf für die
Durchführung eines elektrischen Anschlusses zu einer im Bootsrumpf aufgenommenen Batterie
zur Versorgung des elektrischen Antriebsmotors mit elektrischer Energie bereitstellen.
Gleichzeitig kann das Aufnahmeelement aber auch eine vollständige Abdichtung des Innenraums
des Boots in dem Durchbruch bereitstellen und gleichzeitig die zur Wasserseite hin
offene Aufnahme für den Schaft des Antriebsmotors bereitstellen.
[0013] In einer alternativen Ausführungsform kann das Aufnahmeelement so an einem Bootsrumpf
angeordnet sein, dass es außerhalb des Bootsrumpfes liegt, d.h. das Aufnahmeelement
ist insgesamt außerhalb des Bootsrumpfes angeordnet. Dabei ist das Aufnahmeelement
über Befestigungsmittel an der Unterseite des Bootes befestigbar, wobei ebenfalls
ein Durchbruch durch den Bootsrumpf für die Durchführung eines elektrischen Anschlusses
zu einer im Bootsrumpf aufgenommenen Batterie zur Versorgung des elektrischen Antriebsmotors
mit elektrischer Energie vorgesehen ist.
[0014] Dadurch ergibt sich, dass kein Bauraum für das Aufnahmeelement benötigt wird und
somit der Bauraum gegenüber bekannten Lösungen weiter reduziert werden kann.
[0015] Gemäß einer Ausführungsform ist der Schaft im Wesentlichen über seine gesamte Länge
hinweg in dem Aufnahmeelement aufgenommen, wobei die Lagerung des Schafts dennoch
außerhalb des Bootsrumpfes stattfindet, um den im Bootsrumpf zu verbrauchenden Bauraum
gering zu halten. Auf diese Weise können die Lagerkräfte geringgehalten werden, da
sich die Lagerfläche über die gesamte Länge des Schafts hinweg erstreckt. Dadurch
findet eine kontinuierliche bzw. gleichmäßige Lagerung des Schafts in dem Aufnahmeelement
statt.
[0016] Durch die Lagerung des Schafts in dem Aufnahmeelement wird auch die Schwenkbarkeit
oder Drehbarkeit des Schafts um seine Achse erreicht, womit dann auch eine Schwenkbarkeit
oder Drehbarkeit des Elektromotors erreicht wird, um auf diese Weise den Schub des
durch den Elektromotor angetriebenen Propellers so auszurichten, dass das Boot entsprechend
gesteuert werden kann.
[0017] In einer alternativen Ausführungsform sind mindestens zwei Lager vorgesehen, die
bevorzugt an zwei möglichst weit voneinander entfernten Positionen zwischen dem Schaft
und dem Aufnahmeelement angeordnet sind, um ebenfalls aufgrund der weit auseinander
liegenden Lagerpunkte die Lagerkräfte gering zu halten.
[0018] Es können aber auch mehr als zwei Lager vorgesehen sein, um die auf die einzelnen
Lager wirkenden Lagerkräfte weiter zu reduzieren. Alle Lager sind dennoch bevorzugt
außerhalb des Bootsrumpfes angeordnet. Alternativ können die Lager auch innerhalb
des Bootsraums angeordnet sein.
[0019] Gleichermaßen kann sich eine Dichtung entlang des Schafts erstrecken und eine im
Wesentlichen kontinuierliche Dichtung bereitstellen, welche beispielsweise auch in
Form einer Labyrinthdichtung bereitgestellt werden kann. Die Abdichtung bietet Sicherheit
gegen das Eindringen von Wasser, auch wenn eine Verschwenkung des Schafts im Aufnahmeelement
stattfindet.
[0020] Es kann aber auch eine oder mehrere Dichtungen entlang des Schafts bereitgestellt
werden, welche jeweils die Dichtheit gewährleisten und entsprechend beim Vorsehen
mehrere Dichtungen (mehrfach) redundant ausgeführt sind.
[0021] Als Sicherheitsmaßnahme kann eine oder mehrere Quelldichtungen vorgesehen sein, welche
beim Kontakt mit Wasser aufquellen und damit eine sichere Abdichtung gewährleisten.
[0022] Gemäß einer Ausführungsform ist das Aufnahmeelement rohrförmig, insbesondere in Form
eines sogenannten Hennegattrohrs, vorgesehen. Durch die Erstreckung des rohrförmigen
Aufnahmeelements, insbesondere des Hennegattrohrs, außerhalb des Bootsrumpfes, wird
erreicht, dass der Bauraum und die Bauhöhe im Boot klein gehalten werden kann und
dennoch eine verwindungsarme Aufnahme des Schaftes bereitgestellt werden kann, da
der Schaft der Antriebsmotoranordnung über eine größere Erstreckungslänge im Hennegattrohr
aufgenommen und abgestützt ist.
[0023] Das Aufnahmeelement kann dabei nach oben hin offen im Boot angeordnet sein. Beispielsweise
kann das Aufnahmeelement im Cockpitboden des Boots enden und dort entweder offen oder
abgedeckt angeordnet sein. Aus dem Aufnahmeelement nach oben hin austretendes Spritzwasser
kann so entsprechend analog zu anderem in das Cockpit eindringendem Wasser gelenzt
werden - beispielsweise über einen offenen Spiegel des Cockpits. Das im Einbauzustand
obere Ende des Aufnahmeelements, beispielsweise in Form eines Hennegattrohrs, ist
dabei in einer bevorzugten Ausbildung oberhalb der Wasserlinie angeordnet. In dieser
Bauform kann auch auf eine Abdichtung vollständig verzichtet werden.
[0024] Das Aufnahmeelement kann aber auch nach oben hin vollständig geschlossen sein, so
dass ein Wasserdurchtritt verhindert werden kann. Entsprechend kann das obere Ende
auch unterhalb der Wasserlinie angeordnet werden, ohne dass sich hieraus Sicherheitsbedenken
ergeben.
[0025] Besonders bevorzugt ist das als Aufnahmeelement ausgebildete Rohr an seinem im Einbauzustand
obenliegenden Ende hermetisch dichtend abgeschlossen, beispielsweise durch einen Deckel.
Dadurch kann auf diese Weise ein Eindringen von Wasser in den Rumpf des Boots vermieden
werden, gleichzeitig aber eine sichere und stabile Lagerung des Schafts des Antriebsmotors
erreicht werden. In dem Deckel kann beispielsweise eine elektrische Durchführung in
Form eines abdichtenden Steckers vorgesehen sein, an den dann eine Energiequelle in
Form einer Batterie zur Versorgung des Antriebsmotors angeschlossen werden kann.
[0026] Gemäß einer Ausführungsform ist der Schaft in dem Aufnahmeelement durch mindestens
ein Lager, bevorzugt ein Wälzlager oder ein Gleitlager oder eine Lagerbuchse, besonders
bevorzugt ein Kugellager, gelagert und das Lager ist in einer außerhalb des Bootsrumpfes
angeordneten Position des Aufnahmeelements vorgesehen.
[0027] Gemäß einer Ausführungsform ist der Schaft durch mehr als ein Lager in dem Aufnahmeelement
gelagert und alle Lager sind in außerhalb des Bootsrumpfes angeordneten Positionen
des Aufnahmeelements vorgesehen. Dadurch kann eine weitere Einsparung an Bauraum innerhalb
des Bootsrumpfes des Boots erreicht werden, wobei gleichzeitig durch eine entsprechende
Dimensionierung von Aufnahmeelement in Kombination eines vorgegebenen Abstands der
Lager zueinander eine besonders stabile und verwindungssteife Ausgestaltung erreicht
werden kann.
[0028] Gemäß einer Ausführungsform ist in dem Aufnahmeelement mindestens ein Dichtelement
angeordnet, um eine Abdichtung zwischen dem Schaft und dem Aufnahmeelement bereit
zu stellen. Mittels des Dichtelements kann das Eindringen von Wasser in den zwischen
dem Aufnahmeelement und dem Schaft liegenden Raum verringert oder vermieden werden,
um auf diese Weise eine Abdichtung bereit zu stellen. Damit können beispielsweise
die Lager gegen das Eindringen von Wasser geschützt werden und damit möglicherweise
auftretende Korrosion reduziert werden.
[0029] Zur Absicherung einer Abdichtung eines in Richtung des Bootsrumpfes liegenden Totraums
zwischen Schaft und Aufnahmeelement kann auch eine Quelldichtung vorgesehen sein,
die erst beim Eintritt von Wasser in diesen Bereich aufquillt und eine entsprechende
Abdichtung bereitstellt.
[0030] Das Aufnahmeelement kann gegenüber dem Bootsrumpf hermetisch abgeschlossen sein.
Beispielsweise kann das Aufnahmeelement dabei in Form eines in Richtung des Bootsrumpfes
geschlossenen Zylinders, zum Beispiel eines nach oben hin geschlossenen Rohres, ausgebildet
sein. Damit ist das Eindringen von Wasser in den Bootsrumpf des Bootes über den zwischen
dem Aufnahmeelement und dem Schaft ausgebildeten Zwischenraum ausgeschlossen.
[0031] Bevorzugt ist eine Durchführung eines elektrischen Anschlusses für den elektrischen
Antriebsmotor von der Innenseite des Bootsrumpfes auf zu dem elektrischen Antriebsmotor
hermetisch abgedichtet. Beispielsweise kann ein dicht mit dem Aufnahmeelement abschließender
und zur Innenseite des Bootsrumpfes zeigender Stecker an dem Aufnahmeelement vorgesehen
sein, an den dann die Batterie angeschlossen werden kann. Dies kann auch eine wasserdichte
Kabeldurchführung sein.
[0032] Die Antriebsanordnung ist bevorzugt so ausgebildet und dimensioniert, dass sie vollständig
unterhalb der Konstruktionswasserlinie des Boots angeordnet werden kann.
[0033] Gemäß einer Ausführungsform ist ein auf den Schaft wirkender Servomotor zum Rotieren
des elektrischen Antriebsmotors um die durch den Schaft ausgebildete Rotationsachse
vorgesehen. Der Servomotor stützt sich bevorzugt an dem Aufnahmeelement ab, so dass
eine in sich geschlossene Antriebsanordnung bereitgestellt werden kann, die eine elektrische
Steuerung der Richtung des durch die Antriebsanordnung auf ein Boot ausgeübten Schubs
ermöglicht.
[0034] Alternativ kann die Schwenkbewegung auch über einen Anlenkhebel (ein sogenannter
Quadrant) auf den beweglichen Teil der Einheit, d.h. den Schaft übertragen werden.
Sowohl der Servomotor als auch der Anlenkhebel können innerhalb oder außerhalb des
Bootsrumpfes angeordnet sein. Die Richtung und die Stärke des Schubs kann entsprechend
elektrisch von einem Steuerstand an die Antriebsanordnung übergeben werden.
[0035] Gemäß einer Ausführungsform ist ein Befestigungselement zur Befestigung des Aufnahmeelements
an dem Bootsrumpf vorgesehen. Das Befestigungselement kann beispielsweise in Form
eines Flansches bereitgestellt werden.
[0036] Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Boot mit einer oben vorgeschlagenen Antriebsanordnung
und mit einer Energiequelle zur Versorgung des elektrischen Antriebsmotors mit Energie
vorgeschlagen. In einem Beispiel ist die Energiequelle eine Batterie. Beispielhaft
verbindet die Batterie den elektrischen Antriebsmotor über elektrische Leitungen.
Die elektrischen Leitungen können dabei durch einen für die Leitungen vorgesehenen
Raum in dem Aufnahmeelement und dem Schaft geführt werden.
[0037] Gemäß einer Ausführungsform versorgt die Energiequelle zusätzlich einen elektrischen
Servomotor mit Energie. Der Servomotor wirkt dabei auf den in dem Aufnahmeelement
angeordneten Schaft, um den elektrischen Antriebsmotor um die durch den Schaft ausgebildete
Rotationsachse zu rotieren.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0038] Bevorzugte weitere Ausführungsformen der Erfindung werden durch die nachfolgende
Beschreibung der Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Ansicht einer Antriebsanordnung und deren Anordnung an einem Boot
gemäß einer Ausführungsform; und
- Figur 2
- ein Detailausschnitt einer Antriebsanordnung und deren Anordnung an einem Boot gemäß
einer Ausführungsform.
Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführunqsbeispiele
[0039] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Figuren beschrieben.
Dabei werden gleiche, ähnliche oder gleichwirkende Elemente in den unterschiedlichen
Figuren mit identischen Bezugszeichen versehen, und auf eine wiederholte Beschreibung
dieser Elemente wird teilweise verzichtet, um Redundanzen zu vermeiden.
[0040] In Figur 1 ist schematisch eine schematische Ansicht einer Antriebsanordnung und
deren Anordnung an einem Boot 1 gezeigt.
[0041] Die Antriebsanordnung 10 weist einen elektrischen Antriebsmotor 14 mit einem Schaft
14a und ein in einem Bootsrumpf 3 des Boots 1 aufnehmbares Aufnahmeelement 12 zur
Aufnahme des Schafts 14a auf. Der Schaft 14a ist in einer außerhalb des Bootsrumpfes
3 angeordneten Position schwenkbar oder drehbar in dem Aufnahmeelement 12 gelagert,
um auf diese Weise eine Steuerung des Boots 1 zu erreichen.
[0042] In dem gezeigten Beispiel ist schematisch eine in dem Boot 1 aufgenommene Batterie
20 dargestellt, die den elektrischen Antriebsmotor 14 mit Energie versorgt. Eine elektrische
Leitung 24 ist dabei von dem elektrischen Antriebsmotor 14 zu einem oberen Ende des
Aufnahmeelements 12 geführt. Die elektrische Leitung 24 ist als Wendelleitung ausgebildet,
um ein Verdrehen des elektrischen Antriebsmotors 14 gegenüber dem Aufnahmeelement
12 einfach zu ermöglichen.
[0043] Am oberen Ende des Aufnahmeelements 12 ist ein Stecker 240 vorgesehen, der hermetisch
mit dem Aufnahmeelement 12 abgeschlossen ist. Das Aufnahmeelement 12 ist damit vollständig
wasserdicht gegenüber der Außenseite des Bootsrumpfes 3 des Boots 1 abgeschlossen.
Die Batterie 20 kann über eine entsprechende Versorgungsleitung 242 an dem Stecker
240 angeschlossen werden, um entsprechend eine Kontaktierung des elektrischen Antriebsmotors
14 zu ermöglichen.
[0044] Dabei ist das Aufnahmeelement 12 und der Schaft 14a in einer solchen Weise gestaltet,
dass elektrische Leitungen 24 die Batterie 20 und den elektrischen Antriebsmotor 14
verbinden.
[0045] Die Antriebsanordnung 10 und insbesondere das Aufnahmeelement 12 ist vollständig
unterhalb der Konstruktionswasserlinie KWL des Boots 1 angeordnet, so dass der Bauraum
darüber zur Verfügung steht. Dies ist beispielsweise von besonderer Bedeutung, wenn
die Antriebsanordnung 10 in einem Boot 1 unter einem tief angeordneten Cockpit beispielsweise
bei einem Segelboot, das beispielsweise auch zum Spiegel hin offen ist, verwendet
werden soll.
[0046] Figur 2 zeigt einen Detailausschnitt der Antriebsanordnung 10.
[0047] Das Aufnahmeelement 12 weist einen ersten Abschnitt 120 auf, der innerhalb des Bootsrumpfes
3 des Boots 1 angeordnet ist. Das Aufnahmeelement 12 weist einen zweiten Abschnitt
122 auf, der außerhalb des Bootsrumpfes 3 angeordnet ist.
[0048] Der Schaft 14a ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel vollständig in dem zweiten
Abschnitt 122, also dem außerhalb des Bootsrumpfes 3 angeordneten Teil des Aufnahmeelements
14a angeordnet. Auch die Lagerung des Schafts 14a liegt vollständig in dem zweiten
Abschnitt 122, der außerhalb des Bootsrumpfes 3 angeordnet ist.
[0049] Die Anordnung der Position des Schafts 14a und/oder der Position der Lagerung des
Schafts 14a kann beispielsweise auch an der Antriebsanordnung 10 selbst anhand der
Position eines Befestigungselements 17, welches zur Montage der Antriebsanordnung
10 an dem Bootsrumpf 3 vorgesehen ist, festgelegt werden.
[0050] Gemäß dem gezeigten Beispiel ist der Schaft 14a im Wesentlichen über die gesamte
Länge des Schafts 14a hinweg in dem Aufnahmeelement 12 aufgenommen. Dadurch kann der
Bauraum und die Bauhöhe des Aufnahmeelements 12 im Boot 1 geringgehalten werden, da
der Schaft 14a nicht in das Innere des Bootsrumpfes 3 hinein ragen muss. Die Montage
des Schafts 14a des elektrischen Antriebsmotors 14 kann aber dennoch verwindungsarm
an dem Boot 1 gestaltet werden, so dass funktionelle Einbußen bei einer entsprechenden
Dimensionierung nicht vorliegen.
[0051] Der Schaft 14a ist dabei in dem Aufnahmeelement 12 durch mindestens zwei Lager 16
verschwenkbar oder drehbar gelagert, so dass durch eine Verschwenkung des Schafts
14a auch eine Verschwenkung des elektrischen Antriebsmotors 14 erreicht wird, die
zu einer Steuerung des Boots 1 führen kann.
[0052] Ein Flansch 14b ist am oberen Ende des Schafts 14a vorgesehen, um ein Herausrutschen
des Schafts 14a aus den Lagern 16 und aus dem Aufnahmeelement 12 zu verhindern.
[0053] Alle Lager 16 sind dabei in außerhalb des Bootsrumpfes 3 angeordneten Positionen
in dem Aufnahmeelement 12 vorgesehen, also in dem zweiten Abschnitt 122 des Aufnahmeelements
12.
[0054] Das Boot 1 mit der Antriebsanordnung 10 ist hier mit einer Energiequelle 20 zur Versorgung
des elektrischen Antriebsmotors 14 mit Energie gezeigt. In einem Beispiel (nicht gezeigt)
versorgt die Energiequelle 20 zusätzlich einen elektrischen Servomotor 15 mit Energie.
Der Servomotor 15 kann auf den in dem Aufnahmeelement 12 angeordneten Schaft 14a wirken,
um den elektrischen Antriebsmotor 14 um die durch den Schaft 14a ausgebildete Rotationsachse
zu rotieren. Dadurch kann die Lenkung für den Benutzer des Bootes erleichtert werden
und es kann eine "steer by wire" Funktion vorgesehen werden.
[0055] Ferner ist gemäß Figur 2 in dem Aufnahmeelement 12 mindestens ein Dichtelement 18
angeordnet, um eine Abdichtung 19 zwischen dem Schaft 14a und dem Aufnahmeelement
12 bereit zu stellen und das Eindringen von Wasser in das Aufnahmeelement 12 zu reduzieren
oder zu vermeiden.
[0056] Des Weiteren ist beispielhaft gezeigt, dass das Aufnahmeelement 12 rohrförmig, insbesondere
in Form eines Hennegattrohrs, ausgebildet ist, welches bevorzugt vollständig unterhalb
der Konstruktionswasserlinie angeordnet sein kann und welches zum Bootsrumpf 3 hin
wasserdicht abgeschlossen ist.
[0057] In einem Beispiel ist das Aufnahmeelement 12 im Wesentlichen senkrecht zum dem das
Aufnahmeelement 12 umgebenden Teil des Bodens des Bootsrumpfs 3 angeordnet, wobei
ein erster Abschnitt 120 des Aufnahmeelements 12 innerhalb des Bootsrumpfes 3 angeordnet
ist, und wobei sich ein zweiter Abschnitt 122 des Aufnahmeelements 12 außerhalb des
Bootsrumpfes 3 erstreckt.
[0058] Das Aufnahmeelement 12 kann mittels eines Flanschs 17 an dem Bootsrumpf 3 angebunden
sein. Andere Möglichkeiten der Anbindung des Aufnahmeelements 12 sind ebenfalls denkbar,
wie beispielsweise das Verschrauben des rohrförmigen Aufnahmeelements 12 mit dem Boden
des Bootsrumpfs 3.
[0059] Soweit anwendbar, können alle einzelnen Merkmale, die in den Ausführungsbeispielen
dargestellt sind, miteinander kombiniert und/oder ausgetauscht werden, ohne den Bereich
der Erfindung zu verlassen.
Bezuqszeichenliste
[0060]
- 1
- Boot
- 10
- Antriebsanordnung
- 12
- Aufnahmeelement
- 14
- Antriebsmotor
- 14a
- Schaft
- 14b
- Flansch
- 15
- Servomotor
- 16
- Lager
- 17
- Flansch
- 18
- Dichtelement
- 19
- Abdichtung
- 120
- erster Abschnitt
- 122
- zweiter Abschnitt
- 20
- Energiequelle
- 24
- elektrische Leitung
- 240
- Stecker
- 242
- Versorgungsleitung
- 3
- Bootsrumpf
- KWL
- Konstruktionswasserlinie
1. Antriebsanordnung (10) zum Antreiben und Steuern eines Boots (1), aufweisend einen
elektrischen Antriebsmotor (14) mit einem Schaft (14a) und ein in oder an einem Bootsrumpf
(3) des Boots (1) aufnehmbares Aufnahmeelement (12) zur Aufnahme des Schafts (14a),
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schaft (14a) in einer außerhalb des Bootsrumpfes (3) anzuordnenden Position des
Aufnahmeelements (12) schwenkbar oder drehbar in dem Aufnahmeelement (12) gelagert
ist.
2. Antriebsanordnung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (14a) im Wesentlichen über seine gesamte Länge hinweg in dem Aufnahmeelement
(12) aufgenommen ist.
3. Antriebsanordnung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmeelement (12) rohrförmig, insbesondere in Form eines Hennegattrohrs, ausgebildet
ist.
4. Antriebsanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (14a) in dem Aufnahmeelement (12) durch mindestens ein Lager (16), bevorzugt
ein Wälzlager oder ein Gleitlager oder eine Lagerbuchse, besonders bevorzugt ein Kugellager,
gelagert ist und das Lager (16) in einer außerhalb des Bootsrumpfes (3) angeordneten
Position des Aufnahmeelements (12) vorgesehen ist.
5. Antriebsanordnung (10) gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (14a) durch mehr als ein Lager (16) in dem Aufnahmeelement (12) gelagert
ist und alle Lager (16) in außerhalb des Bootsrumpfes (3) angeordneten Positionen
vorgesehen sind.
6. Antriebsanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Aufnahmeelement (12) mindestens ein Dichtelement (18) angeordnet ist, um eine
Abdichtung (19) zwischen dem Schaft (14a) und dem Aufnahmeelement (12) bereit zu stellen.
7. Antriebsanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmeelement (12) dazu eingerichtet und ausgebildet ist, im Wesentlichen senkrecht
zum Boden des Bootsrumpfs (3) angeordnet zu werden, wobei ein erster Abschnitt (120)
des Aufnahmeelements (12) innerhalb des Bootsrumpfes (3) anordenbar ist, und wobei
ein zweiter Abschnitt (122) des Aufnahmeelements (12) außerhalb des Bootsrumpfes (3)
anordenbar ist.
8. Antriebsanordnung (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmeelement (12) ein Befestigungselement (17) zur Aufnahme am Bootsrumpf
(3) aufweist und der erste Abschnitt (120) oberhalb und der zweite Abschnitt (122)
unterhalb des Befestigungselements (17) angeordnet ist.
9. Antriebsanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein auf den Schaft (14a) wirkender Servomotor oder ein Anlenkhebel zum Rotieren des
elektrischen Antriebsmotors (14) um die durch den Schaft (14a) ausgebildete Rotationsachse
vorgesehen ist.
10. Boot (1) mit einer Antriebsanordnung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche und
mit einer Energiequelle (20) zur Versorgung des elektrischen Antriebsmotors (14) mit
Energie.