[0001] Die Erfindung betrifft eine Zerkleinerungsvorrichtung zum Zerkleinern von Zerkleinerungsgut
wie Werkstoffen, Abfällen und Produktionsresten, umfassend einen drehbar an einem
Maschinengestell gelagerten Zerkleinerungsrotor mit daran angeordneten Zerkleinerungswerkzeugen,
einen Aufnahmebereich zur Aufnahme von Zerkleinerungsgut sowie eine Vorschubeinrichtung,
die eine, mittels einer Antriebseinrichtung in Richtung zum Zerkleinerungsrotor bewegbare
Stempeleinrichtung aufweist, welche ausgebildet ist zum Zuführen von Zerkleinerungsgut
zum Zerkleinerungsrotor.
[0002] Derartige Zerkleinerungsvorrichtungen sind auf dem Gebiet wohlbekannt. Dabei sind
die verwendeten Vorschubeinrichtungen, die auch als Nachdrückeinrichtungen bezeichnet
werden, üblicherweise antriebsseitig als öl-hydraulische Systeme aufgebaut, um die
je nach Ausführungsform notwendigen Anpressdrücke auf das Zerkleinerungsgut zu erzeugen
bei gleichzeitig kompakter Bauweise des Antriebes der Vorschubeinrichtung. Solche
herkömmlichen Zerkleinerungsvorrichtungen mit einem hydraulischen Antrieb der Vorschubeinrichtung
sind für eine linear bewegbare Stempeleinrichtung beispielsweise im deutschen Gebrauchsmuster
DE 90 003 49 U1 und für eine drehbar gelagerte Stempeleinrichtung in der Offenlegungsschrift
EP 3446786 A1 offenbart.
[0003] Ein Nachteil derartiger hydraulischer Antriebssysteme für die Vorschubeinrichtung
bekannter Zerkleinerungsvorrichtungen ist einerseits das Vorhandensein vieler hydraulischer
Schnittstellen an Rohr- und Leitungsverbindungen mit den damit verbundenen häufigen
Undichtigkeiten im Laufe des Betriebes solcher Systeme. Insofern sind diese zum einen
wartungsintensiv durch die notwendige regelmäßige Überprüfung der unter Druck stehenden
Komponenten und trotzdem reparaturanfällig. Aufgrund des Einsatzes von umweltgefährdeten
Betriebsstoffen in solchen Systemen erfordern diese ferner einen regelmäßigen Austausch
der Hydraulikschläuche, darüber hinaus ist der Wirkungsgrad eines solchen Antriebssystems
vermindert.
[0004] Insofern liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Zerkleinerungsvorrichtung
mit einer Vorschubeinrichtung bereitzustellen, welche die obenstehend beschriebenen
Nachteile herkömmlicher Zerkleinerungsvorrichtungen zumindest teilweise behebt.
[0005] Diese Aufgabe löst die Erfindung mit einer Zerkleinerungsvorrichtung mit den Merkmalen
von Anspruch 1. Die erfindungsgemäße Zerkleinerungsvorrichtung zeichnet sich dadurch
aus, dass die Antriebseinrichtung der Vorschubeinrichtung zumindest zwei, insbesondere
parallel zur Längsrichtung des Zerkleinerungsrotors, beabstandete und mittels einer
Steuereinrichtung angesteuerte Elektro-Aktuatoren aufweist, die abtriebsseitig mittels
einer sich insbesondere parallel zum Rotor erstreckenden Traverse verbunden sind,
wobei die Traverse über eine federelastische Dämpfungseinrichtung in Wirkverbindung
mit der Stempeleinrichtung steht, insbesondere zur Übertragung einer in Richtung zum
Zerkleinerungsrotor gerichteten Kraft von der Traverse der Antriebseinrichtung auf
die Stempeleinrichtung.
[0006] Der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsvorrichtung liegt die grundlegende Idee zugrunde,
für die Antriebseinrichtung der Vorschubeinrichtung einen Antrieb mit durchgängiger,
mechanischer Kraftübertragung, ausgehend von einem Elektromotor vorzusehen. Dabei
kann der Antrieb der Vorschubeinrichtung zur temporären Energieaufnahme durch Anordnung
einer federelastischen Dämpfungseinrichtung ausgebildet sein, wobei die potentielle
federelastische Energie wieder abgegeben werden kann zur Bewegung der Stempeleinrichtung.
Im Gegensatz zu den öl-hydraulischen Systemen der Vorschubeinrichtung herkömmlicher
Zerkleinerungsvorrichtungen kann mit der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsvorrichtung
ein in Bezug auf die Antriebseinrichtung der Vorschubeinrichtung leckagefreier Antrieb
mit verbessertem Wirkungsgrad bereitgestellt werden, wodurch darüber hinaus auf den
Einsatz umweltgefährdender Betriebsstoffe verzichtet und der Wartungsaufwand erheblich
reduziert werden kann. Dadurch, dass zwischen der Stempeleinrichtung und der Antriebseinrichtung
eine federelastische Dämpfungseinrichtung zur Kraftübertragung geschaltet ist, können
Bauteil der Aktuatoren wie Elektromotor und/oder Getriebeelemente bei stoßartigen
Belastungen im Betrieb vor einer Überlast geschützt werden.
[0007] Allgemein wird unter einem Elektro-Aktuator eine Elektromotor-Getriebeeinheit verstanden,
die je nach Ausführungsform auch mehrere hintereinander geschaltete Getriebe- und/oder
Kupplungselemente aufweisen kann. Die Angabe "Stempeleinrichtung" oder Stempel wird
auf dem Gebiet auch als "Schiebereinrichtung" oder Schieber bezeichnet und kann allgemein
eine Einrichtung meinen, die ausgebildet ist, eine Kraft auf das Zerkleinerungsgut
auszuüben zum Bewegen desselben in Richtung zum Zerkleinerungsrotor. Der obenstehend
angegebene Aufnahmebereich zur Aufnahme von Zerkleinerungsgut kann auch als Zerkleinerungsraum
bezeichnet werden. Die Angabe "Traverse der Antriebseinrichtung" kann allgemein als
Verbindungselement verstanden werden, welches die zumindest beiden Aktuatoren abtriebsseitig
miteinander koppelt. Im Rahmen der Erfindung kann das Verbindungselement ausgebildet
sein eine formschlüssige, kraftschlüssige oder stoffschlüssige Verbindung zwischen
der Mehrzahl von Elektro-Aktuatoren bereitzustellen. Insbesondere bei einer linear
beweglich angeordneten und angetriebenen Stempeleinrichtung kann vorgesehen sein,
dass sich das Verbindungselement etwa parallel zur Längsrichtung des Rotors erstreckt,
wobei die zumindest beiden Elektro-Aktuatoren sich etwa senkrecht zur Längsrichtung
des Rotors erstrecken können und in Längsrichtung des Zerkleinerungsrotors zueinander
beabstandet am Maschinengestell der Zerkleinerungsvorrichtung befestigt sein können.
Dabei kann vorgesehen sein, dass die zumindest beiden Elektro-Aktuatoren die Traverse
der Antriebseinrichtung etwa senkrecht und synchron zur Achse des Zerkleinerungsrotors
linear bewegen.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung und weitere erfindungsgemäße Merkmale
sind in der nachfolgenden allgemeinen Beschreibung, den Figuren, der Figurenbeschreibung
sowie den Unteransprüchen angegeben.
[0009] Es kann vorgesehen sein, dass die Anordnung der federelastischen Dämpfungseinrichtung
zwischen der Traverse bzw. dem Verbindungselement der Antriebseinrichtung und der
Stempeleinrichtung so gestaltet ist, dass durch die federelastisehe Dämpfungseinrichtung
eine Wirkverbindung sowohl bei einer Bewegung der Stempeleinrichtung in Richtung zum
Rotor als auch in Richtung weg vom Rotor bereitgestellt ist. "Wirkverbindung" meint
allgemein eine Verbindung zur Übertragung von Kräften und/oder Drehmomenten. Es kann
auch vorgesehen sein, dass die durch die federelastische Dämpfungseinrichtung bereitgestellte
Wirkverbindung zwischen Traverse der Antriebseinrichtung und der Stempeleinrichtung
allein beim Antreiben bzw. dem Bewegen der Stempeleinrichtung in Richtung zum Rotor,
jedoch nicht bei der Bewegung der Stempeleinrichtung durch Antreiben über die Traverse
weg vom Rotor eingestellt ist, d.h. dass die durch die federelastische Dämpfungseinrichtung
bereitgestellte Wirkverbindung richtungsabhängig eingerichtet sein kann.
[0010] Zur Übertragung von Kräften bzw. Momenten bei der Bewegung der Stempeleinrichtung
weg vom Zerkleinerungsrotor, , kann erfindungsgemäß neben der federelastische Dämpfungseinrichtung
ein weiteres Kopplungs- oder Verbindungselement vorgesehen sein, das eine Wirkverbindung
zwischen Traverse der Antriebseinrichtung und der Stempeleinrichtung bereitstellt,
wobei das weitere Kopplungs- oder Verbindungselement eine Wirkverbindung bei einer
Bewegung der Stempeleinrichtung in die besagte entgegengesetzte Richtung (relativ
zur Stempelbewegung auf den Zerkleinerungsrotor hin) bereitstellt. Ein solches weiteres,
zwischen Traverse der Antriebseinrichtung und der Stempeleinrichtung angeordnetes
Kopplungs- oder Verbindungselement kann insbesondere eine Zugankereinrichtung sein,
welche ausgebildet ist, allein die Kraft zum Zurückziehen der Stempeleinrichtung vom
Rotor zu übertragen, jedoch zumindest über einen vorgegebenen relativen Verschiebeweg
zwischen Stempeleinrichtung und Traverse der Antriebseinrichtung keine Wirkverbindung
zum Nachvornebewegen der Stempeleinrichtung in Richtung zum Zerkleinerungsrotor bereitzustellen.
[0011] Es kann vorgesehen sein, dass der Aufnahme- bzw. Zerkleinerungsraum durch Abschnitte
der Stempeleinrichtung, insbesondere ein Stempel-Plattenbereich bzw. eine Stempelplatte
beschränkbar ist bzw. diese Abschnitte der Stempeleinrichtung Beschränkungsabschnitte
des Aufnahmebereichs bzw. Zerkleinerungsraums der Zerkleinerungsvorrichtung darstellen.
Die Stempeleinrichtung kann auf einem den Aufnahmebereich bzw. den Zerkleinerungsraum
begrenzenden Bodenabschnitt beweglich, insbesondere linear beweglich angeordnet bzw.
zwangsgeführt sein, wobei sich die Stempeleinrichtung beispielsweise mittels einer
Rollenabstützung vom Bodenabschnitt abstützen kann. Hierzu kann die Stempeleinrichtung
an ihrer zum Bodenabschnitt gewandten Unterseite beispielsweise eine Mehrzahl von
Radelementen bzw. Räder umfassen, die eingerichtet sind, an diesem Bodenabschnitt
abzurollen.
[0012] Eine Zwangsführung der Stempeleinrichtung kann beispielsweise bei der Einrichtung
einer linearen Bewegung der Stempeleinrichtung in Richtung zum Zerkleinerungsrotor
durch z.B. etwa senkrecht zur Längsachse des Zerkleinerungsrotors verlaufende, zueinander
beabstandete Seitenabschnitte des Maschinengestells der Zerkleinerungsvorrichtung
bereitgestellt werden, wobei Innenflächen dieser Seitenabschnitte vorzugsweise über
eine Wirkungsbreite des Zerkleinerungsrotors beabstandet sein können und den Aufnahmeraum
begrenzen. Die Stempeleinrichtung kann eine Wirkbreite aufweisen, welche im Wesentlichen
gleich der Wirkbreite des Zerkleinerungsrotors ist. Als Wirkbreite ist dabei die Erstreckung
gemeint, über welche der Rotor eine Zerkleinerung des Zerkleinerungsgutes durchführt
bzw. die Stempeleinrichtung eine Zuführung des Zerkleinerungsgutes in Richtung des
Zerkleinerungsrotors bewirken kann.
[0013] Zur Kopplung der Traverse der Antriebseinrichtung und der Stempeleinrichtung kann
wie beschrieben vorgesehen sein, dass die Traverse, die federelastische Dämpfungseinrichtung
und die Stempeleinrichtung so zueinander angeordnet sind, dass die unter Vermittlung
der federelastischen Dämpfungseinrichtung realisierte Wirkverbindung zwischen Traverse
und Stempeleinrichtung bei einer Bewegung der Stempeleinrichtung in Richtung zum Zerkleinerungsrotors
bereitgestellt und bei einer Bewegung der Stempeleinrichtung in entgegengesetzter
Richtung aufgehoben ist. Eine solche Kopplung zwischen Traverse der Antriebseinrichtung
und der Stempeleinrichtung kann insbesondere in solchen Ausführungsformen zweckmäßig
sein, bei welchen die federelastische Dämpfungseinrichtung ein unterschiedliches Verhalten
in Bezug auf Druck- und Zugbelastungen aufweist. Insbesondere in einem solchen Fall
kann vorgesehen sein, dass die Wirkverbindung zwischen der Traverse der Antriebseinrichtung
und der Stempeleinrichtung bei der Bewegung der Traverse in zwei entgegengesetzte
Richtungen durch unterschiedliche Kopplungseinrichtungen bereitgestellt wird, beispielsweise
in eine Richtung hin zum Rotor mittels einer schon beschriebenen federelastischen
Dämpfungseinrichtung und in die entgegengesetzte Richtung mittels einer starren Kopplung,
die beispielsweise ab Erreichen einer vorgegebenen Beabstandung zwischen der Traverse
der Antriebseinrichtung der Vorschubeinrichtung und der Stempeleinrichtung wirkt und
bei einer geringeren Beabstandung zwischen der Traverse der Antriebseinrichtung und
der Stempeleinrichtung eine freie Beweglichkeit zwischen Stempeleinrichtung und Antriebseinrichtung
zulässt.
[0014] Zur Kopplung der Traverse der Antriebseinrichtung mit der Stempeleinrichtung kann
vorgesehen sein, dass letztere eine zugeordnete und auch als Kopplungsplatte bezeichnete
Kopplungstraverse, die sich insbesondere parallel zur Traverse der Antriebseinrichtung
erstrecken kann, aufweist, wobei die Traverse der Antriebseinrichtung über die federelastischen
Dämpfungseinrichtung mit der zugeordneten Kopplungstraverse der Stempeleinrichtung
gekoppelt sein kann, derartig, dass sich die federelastische Dämpfungseinrichtung
in zumindest einer relativen Betriebsstellung der beiden Traversen zueinander an beiden
Traversen abstützt. Eine solche Betriebsstellung bzw. Betriebssituation kann beispielsweise
eine sein, bei welcher die Stempeleinrichtung durch entsprechendes Bewegen der Traverse
der Antriebseinrichtung in Richtung zum Zerkleinerungsrotor bewegt wird. Eine solche
Betriebssituation kann sich insbesondere dadurch auszeichnen, dass Energie in der
federelastischen Dämpfungseinrichtung gespeichert wird, die genutzt werden kann, um
trotz abgeschaltetem Motor des jeweiligen Aktuators einen Anpressdruck auf die Stempeleinrichtung
auszuüben bzw. in einer nachfolgenden Betriebssituation diese Energie zu nutzen, um
die Stempeleinrichtung in Richtung zum Zerkleinerungsrotor zu bewegen. Durch die beschriebene
Gestaltung der Vorschubeinrichtung wird eine höhere Flexibilität bei der Ansteuerung
der Antriebseinrichtung der Vorschubeinrichtung zur Optimierung des Zerkleinerungsvorganges
beim Betrieb der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsvorrichtung bereitgestellt.
[0015] Je nach Betrieb der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsvorrichtung kann auch die Einrichtung
eines Rückziehens der Stempeleinrichtung bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Erhöhung einer Beabstandung der Stempeleinrichtung zum Zerkleinerungsrotor zweckmäßig
sein, insbesondere zum Neubefüllen des Zerkleinerungsraums. Insofern kann vorteilhafterweise
vorgesehen sein, dass zwischen der Traverse der Antriebseinrichtung und der Stempeleinrichtung,
insbesondere zwischen der Traverse der Antriebseinrichtung und der Kopplungstraverse
der Stempeleinrichtung ein Mitnahmeelement wie ein Zuganker angeordnet ist. Ein solcher
Zuganker kann beispielsweise einen oder mehrere Mitnahmebolzen umfassen zum Bewegen
der Stempeleinrichtung weg vom Zerkleinerungsrotor durch entsprechendes Ansteuern
der Antriebseinrichtung der Vorschubeinrichtung, wobei ein vorgegebener Freilauf zwischen
der Traverse der Antriebseinrichtung und der Stempeleinrichtung eingerichtet sein
kann. Die Angabe Freilauf meint dabei, dass die Traverse der Antriebseinrichtung bis
zu einer vorgegebenen Schwellstrecke weg von der Stempeleinrichtung bewegt werden
kann, bevor eine Mitnahme der Stempeleinrichtung erfolgt.
[0016] Zweckmäßigerweise kann das Mitnahmeelement so zwischen der Traverse der Antriebseinrichtung
und der Stempeleinrichtung angeordnet sein, dass es das Aufeinanderzubewegen erlaubt
und ein relatives Voneinanderwegbewegen bei Erreichen einer vorgegebenen Beabstandung
blockiert.
[0017] In einer zweckmäßigen Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die federelastische
Dämpfungseinrichtung unter Vorspannung zwischen der Traverse der Antriebseinrichtung
und der Stempeleinrichtung, insbesondere zwischen der Traverse der Antriebseinrichtung
und der Kopplungstraverse der Stempeleinrichtung eingespannt ist. Vorzugsweise kann
dabei vorgesehen sein, dass die Einspannung so ausgeführt ist, dass bei einer Bewegung
der Traverse der Antriebseinrichtung in Richtung zum Zerkleinerungsrotor bzw. der
Stempeleinrichtung eine weitere Komprimierung der federelastischen Dämpfungseinrichtung
erfolgen kann, während beim Auftreten einer entgegengesetzten Bewegung der Traverse
der Antriebseinrichtung relativ zum Zerkleinerungsrotor bzw. der Stempeleinrichtung
keine relative Bewegung zwischen der Traverse der Antriebseinrichtung und der Stempeleinrichtung
erfolgt, u.U. um unzulässige Zugbelastungen der federelastischen Dämpfungseinrichtung
zu vermeiden.
[0018] Je nach Ausführungsform kann die federelastische Dämpfungseinrichtung unterschiedlich
gestaltet sein, beispielsweise in der Art einer Druckfeder z.B. eine Schraubendruckfeder
oder einer Blattfeder. In einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform kann die federelastische
Dämpfungseinrichtung einen oder mehrere Elastomerkörper, insbesondere topf- oder zylinderartige
Elastomerkörper aufweisen. Dabei kann vorgesehen sein, dass der bzw. die Elastomerkörper
endstämmig an der Traverse der Antriebseinrichtung bzw. einer Zwischenplatte und/oder
der Stempeleinrichtung, insbesondere einer Kopplungstraverse der Stempeleinrichtung
befestigt sind, derartig, dass sie eine Komprimierung des bzw. der Elastomerkörper
bei der Bewegung der Traverse der Antriebseinrichtung in Richtung zum Zerkleinerungsrotor
erlauben, jedoch bei einer Bewegung der Traverse der Antriebseinrichtung in entgegengesetzter
Richtung verhindert ist, dass eine vorgegebene Zugkraft auf den bzw. die Elastomerkörper
wirkt zur Vermeidung einer Beschädigung des bzw. der Elastomerkörper.
[0019] Zur Kompensation eventuell vorhandener Fluchtfehler zwischen den zumindest beiden
Aktuatoren senkrecht zur Bewegungsrichtung der Stempeleinrichtung kann zweckmäßigerweise
vorgesehen sein, dass die Traverse der Antriebseinrichtung in ihrer Längsrichtung
teleskopartig, umfassend zumindest zwei ineinander steckbare Traversenelemente ausgebildet
ist, welche in Längserstreckung der zusammengesetzten Traverse zueinander im Wesentlichen
frei bewegbar sind. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Traverse dreiteilig
aufgebaut ist mit einem Mittenelement sowie zwei Endelementen, die jeweils endstämmig
teleskopartig zum Mittelteil in Längsrichtung der Traverse verschiebbar angeordnet
sind zur Bereitstellung der beschriebenen Kompensation von Fluchtfehlern zwischen
den beiden Aktuatoren etwa senkrecht zur Bewegungsrichtung der Stempeleinrichtung.
In ähnlicher Weise kann zur Kompensation von Fluchtfehlern der zumindest beiden Aktuatoren
in Bewegungsrichtung der Traverse der Antriebsrichtung vorgesehen sein, entsprechende
Loslager für die Aktuatoren zur Lagerung am Maschinengestell der erfindungsgemäßen
Zerkleinerungsvorrichtung vorzusehen, die innerhalb vorgegebener Grenzen eine gegenseitige
Verschiebung der Aktuatoren zueinander, insbesondere parallel zur Antriebsrichtung
der Stempeleinrichtung ermöglichen.
[0020] Ein Fluchtfehler zwischen den zumindest beiden Aktuatoren in Bezug auf eine senkrechte
Richtung zu einer Ebene, die aufgespannt wird durch die Bewegungsrichtung der Stempeleinrichtung
und die Längserstreckung des Zerkleinerungsrotors kann durch eine Langlochführung
des obengenannten Zugankers oder Mitnahmebolzens erreicht werden, wobei diese Langlochdurchführung
insbesondere an der Traverse der Antriebseinrichtung angeordnet sein kann.
[0021] Die zumindest beiden Elektro-Aktuatoren der Antriebseinrichtung der Vorschubeinrichtung
können zur Drehmomentabstützung am Maschinengestell befestigt sein. Vorzugsweise können
die zumindest zwei Elektro-Aktuatoren jeweils an einer Außenseite des Maschinengestells
angebracht sein, sodass ein direkter Kontakt mit dem Zerkleinerungsgut vermieden werden
kann. Beispielsweise kann jeweils eine der Elektro-Aktuatoren an der Außenseite einer
den Aufnahmeabschnitt bzw. Zerkleinerungsraum der Zerkleinerungsrichtung festlegende
Seitenwandung angeordnet sein. Vorzugsweise kann dabei vorgesehen sein, dass ein jeweiliges
motorenseitiges Ende eines insbesondere langgestreckten Aktuators jeweils dem Zerkleinerungsrotor
zugewandt ist, sodass die Aktuatoren in Hauptlastrichtung zum Zerkleinerungsrotor
hinziehend befestigt sein können.
[0022] Die besondere Gestaltung der zumindest zwei Elektro-Aktuatoren kann spezifisch auf
das Zerkleinerungsgut angepasst sein. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass für
übliche Zerkleinerungsgüter ein solcher Elektro-Aktuator jeweils einen Elektromotor
mit nachgeschaltetem Untersetzungsgetriebe aufweisen kann, das ausgangsseitig vorzugsweise
an ein Schraubgetriebe angeschlossen sein kann, wobei das Schraubgetriebe abtriebsseitig
mit der Traverse der Antriebseinrichtung verbunden sein kann. Vorzugsweise können
beide Elektro-Aktuatoren baugleich ausgebildet sein, wobei das Schraubgetriebe eine
Kugelgewindespindel umfassen kann zur Minimierung von Reibungsverlusten innerhalb
der Antriebe. Als Untersetzungsgetriebe kann beispielsweise ein Planetengetriebe eingerichtet
sein, was eine besonders kompakte Bauweise des Aktuators ermöglicht. Es liegt jedoch
auch im Rahmen der Erfindung, die zumindest beiden Elektro-Aktuatoren ohne Untersetzungsgetriebe
auszubilden, derart, dass die Welle des Elektromotors direkt das Schraubgetriebe antreibt.
Der rein elektromechanische Aufbau eines solchen Aktuators wird bei allen beschriebenen
Ausführungsformen insbesondere durch die beschriebene federelastische Dämpfungseinrichtung
gegen unzulässige Stoßbelastungen geschützt, wobei die federelastische Dämpfungseinrichtung
kraft- und/oder drehmomentübertragend zwischen der Traverse der Antriebseinrichtung
und der Stempeleinrichtung angeordnet sein kann.
[0023] Bei der Verwendung eines jeweiligen Kugelgewindeantriebs für die zumindest zwei Elektro-Aktuatoren
kann zweckmäßigerweise vorgesehen sein, dass eine jeweilige Kugelumlaufmutter an einem
zugeordneten Längsendabschnitt der Traverse der Antriebseinrichtung angeordnet bzw.
daran befestigt ist, sodass sich die Kugelumlaufmutter mit daran befestigter Traverse
der Antriebseinrichtung bei einer Drehung der jeweiligen Schraubspindel bewegt, die
am Maschinengestell gelagert sein kann. Dabei kann das motorabgewandte Ende eines
jeweiligen Elektro-Aktuators über ein Loslager am Maschinengestell befestigt sein
mit einer beschränkten Bewegungsmöglichkeit parallel zur Bewegungsrichtung der Stempeleinrichtung
zum Ausgleich eventueller Fluchtfehler bei der Herstellung und/oder Anordnung der
zumindest beiden Elektro-Aktuatoren am Maschinengestell bzw. im Betrieb der erfindungsgemäßen
Zerkleinerungsvorrichtung.
[0024] Vorzugsweise kann bei der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsvorrichtung eine Steuerung
der Antriebseinrichtung der Vorschubeinrichtung in Abhängigkeit der Drehmomentlast
des Antriebes des Zerkleinerungsrotors durchgeführt werden. Hierzu kann eine zentrale
Steuereinrichtung vorgesehen sein, welche sowohl den Antrieb der Vorschubeinrichtung
als auch den Antrieb des Zerkleinerungsrotors in Abhängigkeit der jeweiligen Betriebssituationen
steuert. Insbesondere kann die Steuerung ausgebildet sein, eine Überlastung bzw. Blockade
des Zerkleinerungsrotors zu vermeiden.
[0025] Wie obenstehend schon dargestellt, kann die zwischen der Traverse der Antriebseinrichtung
der Vorschubeinrichtung und der Stempeleinrichtung angeordnete federelastische Dämpfungseinrichtung
angeordnet und eingerichtet sein, Energie zum Bewegen der Stempeleinrichtung in Richtung
zum Zerkleinerungsrotor in einer ersten Betriebssituation durch elastisches Verformen
aufzunehmen, insbesondere zur Bereitstellung einer Anpresskraft auf die Stempeleinrichtung
bei feststehenden Aktuatoren, ohne dass zwingend die Elektromotoren der zumindest
beiden Aktuatoren bestromt werden müssen. Diese Vorgehensweise kann beispielsweise
in Betriebssituationen, bei welchen der Zerkleinerungsrotor im Bereich einer Überlastschwelle
arbeitet, zweckmäßig sein. Dabei kann der Antrieb der Vorschubeinrichtung ausgeschaltet
bleiben, da ein notwendiger Anpressdruck des Zerkleinerungsgutes über die Stempeleinrichtung
in Richtung zum Zerkleinerungsrotor durch die in der federelastischen Dämpfungseinrichtung
gespeicherten Energie bereitgestellt ist. In entsprechender Weise kann in einer anderen
Betriebssituation die federelastische Dämpfungseinrichtung wie beschrieben angeordnet
und eingerichtet sein, durch elastisches Verformen bzw. Rückformen gespeicherte Energie
wieder freizusetzen, insbesondere zum Bewegen der Stempeleinrichtung in Richtung zum
Zerkleinerungsrotor. Die durch die federelastische Dämpfungseinrichtung speicherbare
und wiederabgebbare Energie ermöglicht insofern eine verbesserte Funktionalität beim
Betrieb der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsvorrichtung.
[0026] Um eine synchrone Bewegung der Traverse der Antriebseinrichtung durch die zumindest
beiden Aktuatoren bereitzustellen, kann zweckmäßigerweise vorgesehen sein, dass eine
Steuerung der Zerkleinerungsvorrichtung ausgebildet ist, Lagermessungen an beiden
Aktuatoren durchzuführen, um die jeweiligen Elektromotoren zum gewünschten synchronen
Antrieb anzusteuern. Diese Lagemessung kann in der Motorsteuerung der Elektro-Aktuatoren
integriert sein, z.B. durch das Ausbilden der Elektromotoren der Elektro-Aktuatoren
als Servomotoren, welche Sensoren zur Positionsbestimmung aufweisen.
[0027] Zweckmäßigerweise kann in einer Ausführungsform auch vorgesehen sein, dass die Steuerung
ausgebildet ist bei Erreichen eines vorgegebene Lastmomentes eine mechanische Bremsvorrichtung
zur Festsetzung der Stempeleinrichtung auszulösen. Diese Vorgehensweise ist insbesondere
in solchen Betriebssituationen vorteilhaft, bei welchen der Vorschub der Stempeleinrichtung
gestoppt werden muss, da der Zerkleinerungsrotor an einer Belastungsgrenze arbeitet
und/oder eine Lastmomentschwelle des Antriebs der Vorschubeinrichtung erreicht ist.
[0028] Die Erfindung wird im Folgenden durch das Beschreiben einer Ausführungsform nebst
Abwandlungen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen erläutert, wobei
- Figur 1
- in einer Prinzipdarstellung eine Aufsicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten Zerkleinerungsvorrichtung,
- Figur 2
- in einer perspektivischen Ansicht den Antrieb einer Vorschubeinrichtung für die Zerkleinerungsvorrichtung
der Figur 1 in einer Gesamtdarstellung, und
- Figur 3
- eine Teilansicht der Figur 2 in einer vergrößerten Darstellung
zeigt.
[0029] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäß gestaltete Zerkleinerungsvorrichtung 1 in einer
Aufsicht einer prinziphaften Darstellung. In der beschriebenen Ausführungsform ist
die Zerkleinerungsvorrichtung 1 zum Zerkleinern von Hausmüll ausgebildet und weist
ein etwa quaderförmiges Maschinengestell 2 auf mit zwei Seitenblechen 20a, 20b, zwischen
welchen ein Zerkleinerungsrotor 3 über nicht dargestellte Lager drehbar gehalten ist.
Der Zerkleinerungsrotor 3 weist über seine Wirkungsbreite an seinem Umfang eine Vielzahl
von nicht dargestellten Zerkleinerungswerkzeugen auf. Dabei bildet ein Bodenblech
40 sowie Innenseitenflächen 21a, b der Seitenbleche 20a, b einen Aufnahme- bzw. Zerkleinerungsraum
4 für das Zerkleinerungsgut. Das Maschinengestell 2 weist unterhalb des Zerkleinerungsrotors
3 einen Fallraum auf, in welchem das vom Rotor 3 zerkleinerte Material nach unten
in einen in Figur 1 nicht sichtbaren Auffangbehälter fällt. Im Betrieb wird Zerkleinerungsgut
in den Aufnahmeraum 4 eingeführt und kann beispielsweise aufgrund einer vorgegebenen
Neigung des Bodenbleches 4 in Richtung zum Zerkleinerungsrotor 3 rutschen, an welchem
es in bekannter Weise, u.U. im Zusammenwirken mit fest am Gestell angebrachten Gegenmessern
zerkleinert wird. In der Darstellung der Figur 1 ist der Antrieb des Zerkleinerungsrotors
3 nicht gezeigt, beispielsweise können an den Seitenblechen 20a, b angesetzte elektromotorische
Antriebe zur Anwendung kommen, die auf den Zerkleinerungsrotor angeflanscht sind.
[0030] Um sicherzustellen, dass sich das im Aufnahme- bzw. Zerkleinerungsraum 4 befindliche
Zerkleinerungsgut mittels der am Zerkleinerungsrotor 3 befindlichen Zerkleinerungswerkzeuge
verarbeitet wird, weist die erfindungsgemäße Zerkleinerungsvorrichtung 1 eine Vorschubeinrichtung
5 auf, die einen Stempel 80 umfasst, der hier je nach Ausführungsform quaderförmig
oder keilförmig gestaltet sein kann und auf dem Bodenblech 40 senkrecht zur Achse
des Rotors 3 verschiebbar angeordnet ist. Der Stempel 80 begrenzt in der beschriebenen
Ausführungsform mit einer dem Zerkleinerungsrotor 3 zugewandten Begrenzungsabschnitt,
der im Folgenden auch als Stempelplatte 81 bezeichnet wird, den Aufnahmeraum 4. Durch
das Verschieben des Stempels bzw. des Schiebers 80 kann insofern der Aufnahmeraum
vergrößert oder verkleinert werden, beispielsweise zur Vorbereitung einer Neufüllung
des Aufnahmeraums bzw. zum Schieben des Zerkleinerungsgutes in Richtung zum Zerkleinerungsrotor
3.
[0031] Zum Antreiben des Stempels 80 weist die Vorschubeinrichtung 5 in der beschriebenen
Ausführungsform 2 jeweils an einem Seitenblech 20a, b des Maschinengestells 2 angeordnete,
baugleich ausgebildete Aktuatoren auf. Diese umfassen jeweils einen Elektromotor 50a,
b, dessen Motorwelle ein als Planetengetriebe 51a, b ausgebildetes Untersetzungsgetriebe
antreibt, das abtriebsseitig mit einer Kugelgewindespindel 52a, b verbunden ist, auf
welcher eine Kugelumlaufmutter 53a, b verschiebbar angeordnet ist. Beide wie beschrieben
aufgebaute Aktuatoren sind abtriebsseitig, d.h. hier an ihrer jeweiligen Kugelumlaufmutter
53a, b, mittels einer parallel zur Längsachse des Rotors verlaufenden Traverse 70
verbunden. Eine mechanische Kopplung zwischen der Traverse 70 und dem Stempel 80 erfolgt
durch mehrere, in Fig. 1 nur symbolhaft dargestellte federelastische Dämpfungseinrichtungen
7a, b.
[0032] Der beschriebene Antriebsabschnitt der Vorschubeinrichtung 5 ist zur Klarheit der
Darstellung in Figur 2 im Detail und alleine gezeigt. Wie aus der Figur hervorgeht,
ist etwa senkrecht zu den Kugelgewindespindeln 52a, b und insofern in der beschriebenen
Ausführungsform parallel zur Rotorachse, siehe Figur 1, die Traverse 70 angeordnet,
welche die beiden Elektro-Aktuatoren abtriebsseitig miteinander verbindet. Die Traverse
70 ist in der beschriebenen Ausführungsform dreiteilig mit einem hohlen Mittelteil
71 und zwei in das hohle Mittelteil einsteckbare Seitenteile 72a, b ausgebildet. Beide
Seitenteile 72a, b sind teleskopartig in das hohle Mittelteil 70 eingesteckt und zur
Bereitstellung einer Kompensation eventueller Fluchtfehler der Teile zueinander, insbesondere
auch während des Betriebes, in Richtung zur Rotorachse verschiebbar angeordnet. An
das Mittelteil 71 der Traverse 70 bzw. einer zugeordneten Zwischenplatte 77 sind innenseitig
mehrere, in Querrichtung der Traverse sich erstreckende, tonnenförmige und in Längsrichtung
zur Traverse beabstandete Elastomerkörper 74a, b befestigt, die zusammen eine federelastische
Dämpfungseinrichtung innerhalb des Kraftweges der Vorschubeinrichtung 5 von der Traverse
70 der Antriebseinrichtung zur Stempeleinrichtung 80 bereitstellen. Darüber hinaus
ist an der Traverse 70 ein hier zwei Mitnahmebolzen umfassender Zuganker 75 angeordnet,
der in noch zu beschreibender Art zur Kraftübertragung zwischen der Traverse 70 und
des Stempels 80 wirkt. In Figur 2 auch dargestellt sind die beiden Lager 60a, b und
61a, b für die beiden Aktuatoren, wobei die motornahen Lager 60a, b als Festlager
und die motorentfernten Lager 61a, b als Loslager mit einer Bewegungsmöglichkeit in
Bewegungsrichtung (X-Richtung) des Schiebers 80 angeordnet bzw. ausgebildet sind.
[0033] Figur 3 zeigt den Ausschnitt der Ankopplung der Traverse 70 an den in Figur 2 linken
Aktuator in einer vergrößerten Darstellung. Erkennbar ist das Mittenelement 71 der
Traverse, in welches das Seitenteil 72a eingeschoben ist, das endstämmig eine Gabelaufnahme
73a umfasst, die ausgebildet ist, die hier zylindrisch ausgebildete Außenmantelfläche
der Kugelumlaufmutter 53a zu umgreifen. Diese weist einen dem Loslager 61a zugewandten
radialen Flansch 54a auf, über welchen die Arme der Gabelaufnahme 73a mit der Kugelumlaufmutter
53a verschraubt sind zur Mitnahme der Traverse 70 bei der Bewegung der Kugelumlaufmutter
auf der zugeordneten Kugelgewindespindel 52a. Wie aus Figur 3 ferner hervorgeht, liegen
die Gabelarme der Gabelaufnahme 73a seitlich an dem Flansch 54a der Kugelumlaufmutter
an zur Bereitstellung eines optimalen Lastabtrages in Hochlastrichtung, d.h. bei der
Bewegung der Kugelumlaufmutter 53a in Richtung zum Zerkleinerungsrotor. Dagegen erfolgt
der Lastabtrag bei der Bewegung der Kugelumlaufmutter 53a in entgegengesetzter Richtung
allein über die Verbindungsbolzen zwischen den Gabelarmen des Seitenelements 72a und
des Flansches 54a. Die in Figur 3 nicht dargestellte Ankopplung des zweiten Aktuators
erfolgt in gleicher Weise.
[0034] Zur Darstellung der Kopplung der Traverse 70 der Antriebseinrichtung mit dem Schieber
80 wird im Folgenden auf die Figuren 1, 2 Bezug genommen. Der Schieber oder Stempel
80 ist in der beschriebenen Ausführungsform beispielsweise keilförmig ausgebildet
mit einer zum Rotor hingewandten Stempelplatte 81 und mit einer zur Traverse 70 der
Antriebseinrichtung gewandten Kopplungsplatte oder Kopplungstraverse 82. Diese Kopplungsplatte
oder Kopplungstraverse 82 begrenzt den Schieber rückwärtig in Richtung zur Traverse
70 der Antriebseinrichtung und wirkt als Anlagefläche für die rotorzugewandten Stirnseiten
der Elastomerkörper 74a - d, siehe Figur 2. Bodenseitig weist der Schieber 80 mehrere
nicht sichtbare Laufräder auf, die sich an einer zugeordneten Laufschiene bzw. dem
Bodenblech 40 der Aufnahme abstützen. Wie insbesondere aus Figur 2 hervorgeht, ist
der Schieber 80 durch die Seitenbleche 20a, b in einer Richtung senkrecht zur Rotorachse
zwangsgeführt. Die rotorabgewandten Stirnseiten der Elastomerkörper 74a - d können
mit der Traverse 70 direkt oder wie in der beschriebenen Ausführungsform über eine
Zwischenplatte 77 indirekt verbunden sein, beispielsweise mittels einer stoffschlüssigen
Verbindung durch Verkleben oder Anvulkanisieren. Die Elastomerkörper 74a - d sind
in der beschriebenen Ausführungsform nicht mit der Kopplungsplatte 82, siehe Figur
1, verbunden, sondern können je nach Betriebssituation beabstandet zur Kopplungsplatte
angeordnet sein, insbesondere beim Zurückziehen des Schiebers weg vom Zerkleinerungsrotor
3 oder an der Kopplungsplatte 82 anliegen, insbesondere beim Bewegen des Schiebers
80 in Richtung zum Zerkleinerungsrotor.
[0035] Zum Zurückziehen des Schiebers weg vom Zerkleinerungsrotor ist ein Zuganker 75 vorgesehen,
welcher in der beschriebenen Ausführungsform die beiden sich parallel zur Bewegungsrichtung
des Schiebers 80 erstreckenden Mitnahmebolzen 76a, b umfasst, die sich an der Rückseite
der Traverse 70 der Antriebseinrichtung und an der Rückseite der Kopplungsplatte 82
abstützen. Der zwischen der Traverse 70 und dem Schieber 80 angeordnete Zuganker 75
ist so ausgebildet, dass bei einer Bewegung des Schiebers in Richtung weg vom Zerkleinerungsrotor
die Elastomerkörper 74a - d gerade keine Zugkräfte erfahren, während sie ein Aufeinanderzubewegen
der Traverse 70 in Richtung des Schiebers 80 erlauben. Somit können bei einer Bewegung
der Traverse 70 in Richtung zum Rotor bzw. Schieber 80 die rotorzugewandten Stirnseiten
der Elastomerkörper 74a - d in Kontakt zur Kopplungsplatte 82 des Schiebers 80 gelangen
und daraufhin die Elastomerkörper in Abhängigkeit einer Wechselwirkung der Stempelplatte
81 mit im Aufnahmeraum befindlichen Zerkleinerungsgut komprimiert und damit elastische
Energie in den Elastomerkörpern gespeichert werden. Diese Energie kann je nach Betriebssituation
genutzt werden, um beispielsweise bei ausgeschaltetem Antrieb einen Anpressdruck auf
das Zerkleinerungsgut aufrechtzuerhalten oder die gespeicherte Energie zur Bewegung
des Schiebers und damit des Zerkleinerungsgutes in Richtung zum Rotor freizugeben.
[0036] In einer nicht dargestellten Ausführungsform kann auch vorgesehen sein, die Mitnahmebolzen
in Bezug auf ihre Länge so einzustellen, dass die Elastomerkörper 74a - d in jeder
Betriebssituation vorgespannt sind, beispielsweise um eine bestimmte Kennlinie der
Elastomerkörper einzustellen. Der Zuganker wirkt auch in dieser Ausführungsform insbesondere
beim Zurückziehen des Schiebers zur Übertragung der Bewegung der Traverse 70 auf den
Schieber zur Vermeidung einer Zugbelastung auf die Elastomerkörper.
[0037] In einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsform kann auch vorgesehen sein,
zwischen der Traverse 70 der Antriebseinrichtung und der Kopplungsplatte 82 des Stempels
bzw. des Schiebers 80 eine oder mehrere Stahlfedern anzuordnen, wobei diese Stahlfedern
wieder an einem der Teile Traverse bzw. Zwischenelement oder Kopplungsplatte befestigt
sind, während sie an der anderen Stirnseite unbefestigt sind. Auch in dieser Ausführungsform
dient ein Zuganker, unter Umständen identisch aufgebaut wie in der vorher beschriebenen
Ausführungsform zur Vermeidung von unter Umständen zerstörerisch auf das Dämpfungselement
wirkenden Zugkräften.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Zerkleinerungsvorrichtung
- 2
- Maschinengestell
- 3
- Zerkleinerungsrotor
- 4
- Aufnahme-/Zerkleinerungsraum
- 5
- Vorschubeinrichtung
- 6a, b
- Elektro-Aktuator
- 7a, b
- Federelastische Dämpfungseinrichtung
- 20a, b
- Seitenblech
- 21a, b
- Innenfläche
- 22a, b
- Abstützflansch
- 30
- Zerkleinerungswerkzeug
- 40
- Bodenblech, Bodenabschnitt
- 50a, b
- Elektromotor
- 51a, b
- Planetengetriebe
- 52a, b
- Kugelgewindespindel, Schraubspindel
- 53a, b
- Kugelumlaufmutter
- 54a, b
- Flansch
- 60a, b
- Festlager
- 61a, b
- Loslager
- 70
- Traverse
- 71
- Mittenelement
- 72a, b
- Seitenelement
- 73a, b
- Gabelaufnahme
- 74a - d
- Elastomerkörper
- 75
- Zuganker
- 76a, b
- Mitnahmebolzen
- 77
- Zwischenplatte
- 80
- Stempel, Schieber, Stempeleinrichtung
- 81
- Stempelplatte, Stempelelement
- 82
- Kopplungsplatte, Traverse
1. Zerkleinerungsvorrichtung (1) zum Zerkleinern von Zerkleinerungsgut wie Wertstoffen,
Abfällen und Produktionsresten, umfassend einen drehbar an einem Maschinengestell
(2) gelagerten Zerkleinerungsrotor (3) mit daran angeordneten Zerkleinerungswerkzeugen,
einem Aufnahmebereich (4) zur Aufnahme von Zerkleinerungsgut sowie eine Vorschubeinrichtung
(5), die eine, mittels einer Antriebseinrichtung in Richtung zum Zerkleinerungsrotor
(3) bewegbaren Stempeleinrichtung (80) aufweist, welche ausgebildet ist zum Zuführen
von Zerkleinerungsgut zum Zerkleinerungsrotor (3), dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung der Vorschubeinrichtung (5) zumindest zwei beabstandete und
mittels einer Steuereinrichtung angesteuerte Elektro-Aktuatoren (6a, b) aufweist,
die abtriebsseitig mittels einer Traverse (70) verbunden sind, wobei die Traverse
über eine federelastische Dämpfungseinrichtung (7a, b) in Wirkverbindung mit der Stempeleinrichtung
(80) steht.
2. Zerkleinerungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stempeleinrichtung (80) auf einem den Aufnahmebereich (4) begrenzenden Bodenabschnitt
(40) beweglich angeordnet ist und sich insbesondere mittels einer Rolleneinrichtung
vom Bodenabschnitt abstützt.
3. Zerkleinerungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Traverse (70), die federelastische Dämpfungseinrichtung (7a, b) und die Stempeleinrichtung
(80) so miteinander gekoppelt sind, dass die unter Vermittlung der federelastischen
Dämpfungseinrichtung (7a, b) realisierte Wirkverbindung zwischen Traverse (70) und
Stempeleinrichtung (80) bei einer Bewegung der Stempeleinrichtung in Richtung zum
Zerkleinerungsrotor (3) bereitgestellt und bei einer Bewegung der Stempeleinrichtung
(80) in entgegengesetzter Richtung aufgehoben ist.
4. Zerkleinerungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Traverse (70) der Antriebseinrichtung mittels der federelastische Dämpfungseinrichtung
(7a, b) mit einer zugeordneten Traverse (82) der Stempeleinrichtung (80) gekoppelt
ist, wobei sich die federelastische Dämpfungseinrichtung (7a, b) in zumindest einer
relativen Betriebsstellung der beiden Traversen (70, 80) zueinander an beiden Traversen
abstützt.
5. Zerkleinerungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Traverse (70) der Antriebseinrichtung und der Stempeleinrichtung (80),
insbesondere zwischen der Traverse (70) der Antriebseinrichtung und der Traverse (82)
der Stempeleinrichtung (80) ein Zuganker (75) angeordnet ist zum Bewegen der Stempeleinrichtung
(80) weg von dem Zerkleinerungsrotor (3) mittels der Antriebseinrichtung der Vorschubeinrichtung
(5), wobei insbesondere ein vorgegebener Freilauf zwischen der Traverse (70) der Antriebseinrichtung
und der Stempeleinrichtung (80) eingerichtet ist.
6. Zerkleinerungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die federelastische Dämpfungseinrichtung (7a, b) unter Vorspannung zwischen der Traverse
(70) der Antriebseinrichtung und der Traverse (82) der Stempeleinrichtung (80) eingespannt
ist.
7. Zerkleinerungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die federelastische Dämpfungseinrichtung (7a, b) zumindest einen Elastomerkörper
(74a - d) umfasst.
8. Zerkleinerungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Traverse (70) der Antriebseinrichtung teleskopartig umfassend zumindest
zwei ineinander gesteckte Traversenelemente (71, 72a, b) ausgebildet ist, welche in
Längserstreckung der zusammengesetzten Traverse zueinander im Wesentlichen frei bewegbar
sind zur Kompensation von Fluchtfehlern zwischen den zumindest beiden Aktuatoren (6a,
b).
9. Zerkleinerungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest zwei Elektro-Aktuatoren (6a, b) parallel zur Längsrichtung des Zerkleinerungsrotors
(3) zueinander beabstandet und außerhalb des Aufnahmebereichs (4) des Zerkleinerungsgutes
angeordnet und an dem Maschinengestell (2) befestigt sind.
10. Zerkleinerungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest zwei Elektro-Aktuatoren (6a, b) jeweils einen Elektromotor (50a, b)
mit nachgeschaltetem Untersetzungsgetriebe aufweisen, das ausgangsseitig an ein Schraubgetriebe
angeschlossenen ist, welches selbst abtriebsseitig mit der Traverse (70) verbunden
ist, wobei insbesondere das jeweilige Untersetzungsgetriebe als Planetengetriebe (51a,
b) ausgebildet ist, das abtriebsseitig an einen Kugelgewindetrieb (52a, b; 53a, b)
angeschlossen ist, wobei insbesondere eine jeweilige Kugelumlaufmutter (53a, b) an
einem zugeordneten Endabschnitt der Traverse (70) der Antriebseinrichtung befestigt
und eine jeweilige Schraubspindel (52a, b) am Maschinengestell (2) gelagert ist.
11. Zerkleinerungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung ausgebildet ist, die jeweiligen Elektromotor (50a, b) der Aktuatoren
in Abhängigkeit von der Drehmomentlast des Antriebes des Zerkleinerungsrotors (3)
lastabhängig anzusteuern.
12. Zerkleinerungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die federelastische Dämpfungseinrichtung (7a, b) angeordnet und eingerichtet ist,
Energie zum Bewegen der Stempeleinrichtung (80) in Richtung zum Zerkleinerungsrotor
(3) in einer ersten Betriebssituation durch elastisches Verformen aufzunehmen zur
Bereitstellung eines Anpresskraft auf die Stempeleinrichtung (80) bei feststehenden
Aktuatoren (6a, b).
13. Zerkleinerungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die federelastische Dämpfungseinrichtung (7a, b) angeordnet und eingerichtet ist,
durch elastisches Verformen gespeicherte Energie durch Bewegen der Stempeleinrichtung
(80) in Richtung zum Zerkleinerungsrotor (3) in einer zweiten Betriebssituation umzusetzen.
14. Zerkleinerungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung ausgebildet ist, Lagemessungen beider Aktuatoren (6a, b) durchzuführen
zur derartigen Ansteuerung eines jeweiligen Elektromotors (50a, b) der Aktuatoren,
dass die Traverse (70) der Antriebseinrichtung durch beide Aktuatoren synchron bewegt
wird.
15. Zerkleinerungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung ausgebildet ist, bei Erreichen eines vorgegebenen Lastmomentes, die
jeweiligen Elektromotoren (50a, b) der Aktuatoren zur Bereitstellung eines dem vorgegebenen
Lastmomentes entsprechenden Motormomentes anzusteuern oder eine mechanische Bremseinrichtung
zur Festsetzung der Stempeleinrichtung (80) auszulösen.