[0001] Die Erfindung betrifft eine Tiefbaumaschine mit einem im Wesentlichen vertikalen
Mast, einem in Längsrichtung des Mastes verschiebbar gelagerten Schlitzwandgerät zum
Erstellen eines Schlitzes im Boden, und einer stangenförmigen Halteeinrichtung, an
deren unteren Ende das Schlitzwandgerät angebracht ist und mit welcher das Schlitzwandgerät
entlang des Mastes linear verschiebbar ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Erstellen eines Schlitzes im Boden
mit einer solchen Tiefbaumaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
[0003] Es sind Schlitzwandgeräte mit gerüstartigen Führungsrahmen mit Führungsplatten bekannt,
welche an einem Seil aufgehängt sind. Mit dem Führungsrahmen kann sich ein solches
Schlitzwandgerät selbst in dem gebildeten Schlitz führen. Aufgrund der Seilaufhängung
können ohne weiteres sehr große Schlitztiefen erreicht werden. Allerdings sind derartige
Schlitzwandgeräte mit einem gerüstartigen Führungsrahmen mit Führungsplatten relativ
groß und damit in der Herstellung, Wartung und beim Transport sehr aufwendig.
[0004] Aus der gattungsbildenden
EP 1 452 645 B1 geht eine Tiefbaumaschine mit einem Schlitzwandgerät hervor, welches als eine Schlitzwandfräse
ohne Führungsrahmen ausgeführt ist. Die Führung dieser kompakten Fräse erfolgt über
eine stangenförmige Halteeinrichtung, welche in einer Führungshülse an einem Mast
eines Trägergerätes linear verschiebbar geführt ist. Die stangenförmige Halteeinrichtung
ist dabei an einem Seil aufgehängt, welches über den Kopf des Mastes geführt ist.
Mittels einer Hubwinde am Trägergerät kann das Seil zum Heben und Senken der stangenförmigen
Halteeinrichtung und damit des Schlitzwandgerätes betätigt werden.
[0005] Grundsätzlich ist eine Schlitztiefe bei einer solchen Tiefbaumaschine auf die Länge
der stangenförmigen Halteeinrichtung beschränkt, welche wiederum von der Länge des
Mastes der Tiefbaumaschine abhängt. Beim Abteufen kann eine Verlängerung der Halteeinrichtung
durch Anbau zusätzlicher Stangenelement erfolgen. Allerdings erhöht sich hierbei das
Gesamtgewicht der angehängten Last, welche bei einem Rückziehen aus dem Boden von
der Hubeinrichtung der Tiefbaumaschine aufzubringen ist. Kommt es beim Ziehen zu einem
Verhaken des Schlitzwandgerätes im Schlitz, was mit zunehmender Schlitztiefe umso
wahrscheinlicher auftreten kann, kann so die maximale Leistung und Zugkraft der Tiefbaumaschine
überschritten werden.
[0006] Die für eine mögliche Bergung eines verkanteten Schlitzwandgerätes erforderliche
Zugkraft kann deutlich größer als die für die Erstellung der Schlitzwand notwendige
Zugkraft des Trägergeräts sein. Daher wird häufig ein Trägergerät gewählt, das für
die eigentliche Erstellung der Schlitzwand überdimensioniert ist. Dieses Trägergerät
ist teurer und schwerer als eines, welches für die reine Schlitzwanderstellung ausreichend
dimensioniert wird und verursacht zusätzlich zu den reinen Gerätekosten in Anschaffung
und Betrieb auch einen erhöhten Logistikaufwand. Daher besteht Bedarf an einer Lösung,
die es ermöglicht, ein wirtschaftlicheres Trägergerät zu verwenden, und trotzdem im
Falle eines Verkantens des Schlitzwandgerätes dieses bergen zu können.
[0007] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Tiefbaumaschine und ein Verfahren zum Erstellen eines Schlitzes im
Boden mit einem Schlitzwandgerät anzugeben, mit welchen bei einer weiter kompakten
Baugröße der Tiefbaumaschine Schlitze auch mit größeren Tiefen wirtschaftlich herstellbar
sind.
[0008] Die Aufgabe wird zum einen mit einer Tiefbaumaschine nach dem Anspruch 1 und zum
anderen durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0009] Die erfindungsgemäße Tiefbaumaschine ist dadurch gekennzeichnet, dass an dem Mast
ein oberer erster Spannschlitten mit einer ersten Spanneinrichtung zum lösbaren Spannen
der stangenförmigen Halteeinrichtung und ein unterer zweiter Spannschlitten mit einer
zweiten Spanneinrichtung zum lösbaren Spannen der stangenförmigen Halteeinrichtung
verfahrbar gelagert sind und der erste Spannschlitten und der zweite Spannschlitten
relativ zueinander verfahrbar sind und dass der untere zweite Spannschlitten mit einer
Verbindungseinrichtung zum Anbringen einer zusätzlichen Hubvorrichtung versehen ist,
welche am Boden angeordnet ist und mit welcher eine Kraft in Längsrichtung auf den
zweiten Schlitten aufbringbar ist.
[0010] Ein erster Aspekt der Erfindung liegt darin, zum Betätigen und Verfahren der stangenförmigen
Halteeinrichtung zwei Spannschlitten mit Spanneinrichtungen vorzusehen, durch welche
die stangenförmige Halteeinrichtung vorzugsweise wechselweise ergriffen werden kann.
Durch die Spanneinrichtungen kann eine lösbare kraftschlüssige und/oder formschlüssige
Verbindung hergestellt werden. Wenigstens eine der Spannvorrichtungen kann dabei die
Halteeinrichtung an einer beliebigen Stelle spannen. Hierdurch kann die stangenförmige
Halteeinrichtung mit dem daran angebrachten Schlitzwandgerät schrittweise entlang
des Mastes verschoben werden. Die maximale Länge eines möglichen Schrittes entspricht
dabei etwa der Länge des Mastes. Durch diese Anordnung und Vorgehensweise wird es
vorzugsweise ermöglicht, Stangenelemente zu verwenden, die deutlich länger sind als
der Mast. Alternativ dazu ist es möglich, nahezu beliebig weitere Stangenelemente
zur Verlängerung der stangenförmigen Halteeinrichtung anzubringen und nach dem Abteufen
des Schlitzes wieder schrittweise zu entfernen. In beiden Fällen können relativ große
Schlitztiefen erzielt werden, die größer als die Länge des Mastes sind und sogar ein
Mehrfaches der Mastlänge betragen können.
[0011] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist der untere zweite Spannschlitten mit
einer Verbindungseinrichtung zum Anbringen einer zusätzlichen Hubvorrichtung versehen,
welche am Boden angeordnet ist und mit welcher eine Kraft in Längsrichtung auf den
zweiten Schlitten aufbringbar ist. Bei Bedarf, etwa bei einer großen Schlitztiefe
und/oder einem Verhaken des Schlitzwandgerätes im Schlitz, kann so eine zusätzliche
Hubvorrichtung an dem zweiten Spannschlitten schnell und einfach angebracht werden.
Bei einem Festspannen des zweiten Spannschlittens, welcher verfahrbar am Mast gelagert
ist, kann so von der Hubvorrichtung über den zweiten Spannschlitten eine zusätzliche
Hubkraft in Längsrichtung des Mastes auf die stangenförmige Halteeinrichtung aufgebracht
werden. Hierdurch kann eine Gesamtzugkraft der Tiefbaumaschine erheblich erhöht werden.
Da sich die Hubvorrichtung dabei unmittelbar am Boden abstützen kann, ergibt sich
hierdurch keine negative Auswirkung auf die Belastung des Mastes oder die Kippsicherheit
der Tiefbaumaschine. Vielmehr kann letztere durch eine sich ergebende Gegenkraft sogar
erhöht werden.
[0012] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die erste Spanneinrichtung
und die zweite Spanneinrichtung unabhängig voneinander von einer Steuereinrichtung
zum wechselweisen Spannen der stangenförmigen Halteeinrichtung betätigbar sind. Grundsätzlich
kann die stangenförmige Halteeinrichtung gleichzeitig durch beide Spanneinrichtungen
gespannt und durch gleichzeitiges Verfahren der mindestens zwei Spannschlitten verschoben
werden.
[0013] Bevorzugter Weise kann nach einem ersten Abteufschritt der obere erste Spannschlitten
von der stangenförmigen Halteeinrichtung gelöst und wieder zurück nach oben verfahren
werden, während die stangenförmige Halteeinrichtung weiterhin durch den passiven unteren
zweiten Spannschlitten gespannt und gehalten ist. Nach einem erneuten Spannen der
stangenförmigen Halteeinrichtung durch den nach oben verfahrenen aktiven ersten Spannschlitten
kann die Spanneinrichtung des zweiten Spannschlittens gelöst werden. Der zweite Spannschlitten
kann in der unteren Position verbleiben und der weitere Vorschubschritt kann allein
durch nach-unten-Fahren des oberen ersten Spannschlittens erfolgen. In umgekehrter
Weise kann ein schrittweises Ziehen des Schlitzwandgerätes mit dem ersten Spannschlitten
aus dem Schlitz heraus erfolgen.
[0014] Mit dem Schlitzwandgerät kann ein typischerweise im Querschnitt rechteckiger Schlitz
im Boden erstellt werden, wie dies beispielsweise zum Bilden einer Dichtwand oder
einer Stützwand bekannt ist. Bevorzugt ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung,
dass das Schlitzwandgerät als eine Schlitzwandfräse oder als ein Schlitzwandgreifer
ausgebildet ist. Bei einer Schlitzwandfräse ist mindestens ein Fräsradpaar vorgesehen,
welches um eine zur Längs- oder Abteufrichtung quer oder orthogonal gerichtete Drehachse
drehend angetrieben sind. Vorzugsweise sind an der Schlitzwandfräse zwei zueinander
parallel angeordnete Fräsradpaare nebeneinander vorgesehen. Bei einem Schlitzwandgreifer
sind am unteren Rahmen des Schlitzwandgerätes zwei Greiferschaufeln gelagert.
[0015] Ein Rahmen des Schlitzwandgerätes ist vorzugsweise ohne einen Führungsrahmen mit
plattenförmigen Führungselementen zur Anlage an den Wänden des Schlitzes ausgebildet.
Bevorzugt ist die stangenförmige Halteeinrichtung als eine Führungsstange ausgebildet,
durch welche das Schlitzwandgerät von außerhalb des Schlitzes führbar ist. Insbesondere
kann eine Fräse eine als sogenannte CSM®-Fräse ausgebildet sein, welche von außerhalb
des Schlitzes geführt ist.
[0016] Die Halteeinrichtung kann dabei grundsätzlich eine einzelne durchgehende Führungsstange
sein. Besonders bevorzugt ist es nach einer Weiterentwicklung der Erfindung, dass
die Halteeinrichtung länger als der Mast oder mit mehreren Stangenelementen gebildet
ist. Diese Stangenelemente sind lösbar miteinander verbunden und können insbesondere
beim Abteufen schrittweise aneinandergesetzt werden. Beim Ziehen des Schlitzwandgerätes
können die einzelnen Stangenelemente entsprechend schrittweise wieder gelöst werden.
Vorzugsweise weisen die Stangenelemente eine Länge auf, welche etwa der Länge des
Mastes der Tiefbaumaschine entspricht. Die Halteeinrichtung kann auch eine einzelne
Stange sein, welche die Länge des Mastes überragt.
[0017] Eine besonders zweckmäßige Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Tiefbaumaschine
liegt darin, dass die stangenförmige Halteeinrichtung rohrförmig ausgebildet ist.
Innerhalb des Rohrinnenraumes können Daten- und Energieleitungen verlegt sein, etwa
zur Zuführung von Hydraulikfluid und/oder elektrischem Strom. Weiter können eine oder
mehrere Förderleitungen zum Zuführen und/oder Abführen von Suspension zu dem Schlitzwandgerät
vorgesehen sein. Insbesondere kann das Schlitzwandgerät für ein In-situ-Verfahren
vorgesehen sein, wobei durch Zuführung einer aushärtbaren Suspension an die rotierenden
Fräsräder in situ eine aushärtbare Masse zusammen mit dem abgefrästen Bodenmaterial
hergestellt wird. Durch die Halteeinrichtung kann das Schlitzwandgerät entlang des
Mastes linear geführt werden.
[0018] Nach einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung ist es vorteilhaft, dass zumindest
der obere erste Spannschlitten entlang des Mastes verfahrbar angetrieben ist. Der
Schlitten ist dabei entlang des Mastes an einer Linearführung verschiebbar geführt.
Als Linearantrieb können etwa ein doppelwirkender Hydraulikzylinder oder eine Seilwindenanordnung
am Mast vorgesehen sein. Vorzugsweise ist nur der obere erste Spannschlitten linear
verfahrbar angetrieben, während der untere zweite Spannschlitten ohne einen eigenen
Linearantrieb am Mast lediglich verschiebbar gelagert ist. Grundsätzlich können aber
auch beide Spannschlitten mit einem eigenen Linearantrieb am Mast versehen sein. Weiterhin
können auch drei oder mehr Spannschlitten am Mast vorgesehen sein.
[0019] Die Verbindungseinrichtung kann in jeder geeigneten Weise ausgebildet sein, die eine
gewünschte Kraftübertragung ermöglicht. Es können Anlageflächen, Kugelkalotten, Schraubverbindungen
oder ähnliches vorgesehen sein. Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht
darin, dass die Verbindungseinrichtung mindestens eine quer zur Längsrichtung gerichtete
Verbindungsöse aufweist, wobei zur lösbaren Verbindung zwischen einem Hubzylinder
der Hubvorrichtung und dem zweiten Spannschlitten ein Verriegelungsbolzen durch ein
Befestigungsauge des Hubzylinders und die mindestens eine Verbindungsöse steckbar
ist. Hierdurch kann durch die Verbindungseinrichtung in einfacher Weise eine stabile
und wieder leicht lösbare Verbindung zwischen dem zweiten Spannschlitten und der Hubvorrichtung
erzielt werden. Vorzugsweise sind je Befestigungsauge an einem Hubzylinder der Hubvorrichtung
zwei jeweils seitlich angeordnete Verbindungsösen angeordnet, so dass eine gute Kraftübertragung
von der Hubvorrichtung auf den zweiten Spannschlitten erfolgen kann. Die Hubkraft
der Hubvorrichtung kann insbesondere bei einem Ziehen des Schlitzwandgerätes aufgebracht
werden, wobei die Hubkraft in Längsrichtung des Mastes nach oben gerichtet ist.
[0020] Grundsätzlich kann jedoch auch eine Hubkraft nach unten aufgebracht werden, beispielsweise
wenn eine zusätzliche Vorschubkraft bei einem Auftreffen auf ein Hindernis erforderlich
sein sollte. In diesem Fall kann die Hubvorrichtung zusätzlich am Boden verankert
werden.
[0021] Die Erfindung umfasst weiterhin eine Hubvorrichtung, insbesondere für die zuvor beschriebene
erfindungsgemäße Tiefbaumaschine, wobei die Hubvorrichtung dadurch gekennzeichnet
ist, dass sie einen unteren Aufsatzrahmen zum Aufsetzen auf den Boden und mindestens
einen Hubzylinder aufweist, welcher einerseits an dem Aufsatzrahmen befestigt ist
und andererseits mit einem Verbindungselement zum Verbinden mit einem Spannschlitten
versehen ist. Die Hubvorrichtung kann insbesondere in einfacher Weise an dem zweiten
Spannschlitten der zuvor beschriebenen Tiefbaumaschine lösbar angebracht werden.
[0022] Die erfindungsgemäße Hubvorrichtung stellt somit eine eigenständige Komponente dar,
welche nicht zwingend einer einzelnen Tiefbaumaschine zugeordnet sein muss. Vielmehr
kann die Hubvorrichtung als eine Standby-Komponente an einer Baustelle mit mehreren
Tiefbaumaschinen mit einem Schlitzwandgerät vorgehalten werden, so dass die Hubvorrichtung
nur bei Bedarf an einer bestimmten Tiefbaumaschine für eine begrenzte Zeit angebracht
wird.
[0023] Ein Bedarf kann insbesondere dann bestehen, wenn ein Schlitzwandgerät in einem mit
abbindbarer Suspension gefüllten Schlitz steckenbleibt, etwa weil sich das Schlitzwandgerät
im Schlitz verhakt hat oder ein Leistungsausfall oder eine Leistungsreduktion der
bestehenden Zugvorrichtung an einer Tiefbaumaschine aufgetreten ist. Durch ein schnelles
Anbringen der erfindungsgemäßen Hubvorrichtung kann in einem solchen Fall das Schlitzwandgerät
sicher und zuverlässig aus dem Schlitz gezogen werden. So kann verhindert werden,
dass ein teures Schlitzwandgerät bei Abbinden der Suspensionsmasse in einem Schlitz
einbetoniert wird und somit verloren geht oder nur durch einen erheblichen Aufwand
wieder freizubekommen wäre.
[0024] Besonders bevorzugt ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung, dass zwei oder
mehr Hubzylinder angeordnet sind, welche vorzugsweise als Hydraulikzylinder ausgebildet
sind. Die Hubzylinder sind dabei insbesondere gleichmäßig über den Aufsatzrahmen verteilt,
so dass möglichst symmetrisch ausreichende Hubkräfte auf einen angebrachten Spannschlitten
übertragen werden können. Durch die Verwendung von Hydraulikzylindern können besonders
große Kräfte erzeugt werden. Ein Hubschritt kann durch Lösen der zweiten Spanneinrichtung
und Rückstellen des zweiten Spannschlittens durch den mindestens einen Hubzylinder
beliebt oft wiederholt werden.
[0025] Weiterhin ist es besonders bevorzugt, dass der Aufsatzrahmen ringförmig oder teilringförmig
mit einem Mittendurchgang für eine stangeförmige Halteeinrichtung ausgebildet ist.
Der Aufsatzrahmen kann so brückenartig über einem Schlitz angeordnet werden, welcher
üblicherweise am oberen Rand mit betonierten Leitwänden versehen ist.
[0026] Über den Aufsatzrahmen kann so symmetrisch um die stangenförmige Halteeinrichtung
ein gleichmäßiger Druck auf einen Spannschlitten ausgeübt werden, ohne dass sich hierbei
große Verkantungskräfte entlang der Führung des Mastes ergeben, an welchem der Spannschlitten
gelagert ist.
[0027] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Erstellen eines Schlitzes im Boden mit einer Tiefbaumaschine
ist dadurch gekennzeichnet, dass mittels der stangenförmigen Halteeinrichtung das
Schlitzwandgerät unter Abtrag von Bodenmaterial in den Boden abgeteuft wird, wobei
der Schlitz erstellt wird, dass über mindestens einen der Spannschlitten die stangenförmige
Halteeinrichtung entlang des Mastes verfahren wird, dass der untere zweite Spannschlitten
mit einer zusätzlichen Hubvorrichtung lösbar verbunden wird, welche auf den Boden
aufgesetzt wird, und dass der zweite Spannschlitten mittels der zweiten Spanneinrichtung
an der Halteeinrichtung festgespannt wird und über die zusätzliche Hubeinrichtung
eine Hubkraft auf die Halteeinrichtung und das Schlitzwandgerät aufgebracht wird.
Das Verfahren kann insbesondere mit der zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Tiefbaumaschine
beziehungsweise mit der zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Hubvorrichtung ausgeführt
werden.
[0028] Es können dabei die zuvor beschriebenen Vorteile erzielt werden.
[0029] Eine bevorzugte Verfahrensvariante besteht erfindungsgemäß darin, dass an die stangenförmige
Halteeinrichtung beim Abteufen zur Verlängerung mindestens ein weiteres Stangenelement
angebaut wird. Hierdurch können nahezu beliebige Schlitztiefen erzielt werden. Zumindest
beim Ziehen der so verlängerten Halteeinrichtung kann die zusätzliche Hubvorrichtung
vorgesehen und zum Einsatz gebracht werden. Somit können auch relativ große Schlitztiefen
mit herkömmlichen Trägergeräten mit einer begrenzten Zugkraft erzielt werden, da zum
Aufbringen einer erhöhten Zugkraft beim Ziehen des Schlitzwandgerätes mit der verlängerten
Halteeinrichtung über die zusätzliche Hubvorrichtung die notwendige Hubkraft nach
oben aufgebracht werden kann. Somit können auch für große Schlitztiefen kostengünstige,
einfache Tiefbaumaschinen eingesetzt werden, welche bei Bedarf durch die zusätzliche
Hubvorrichtung aus- und nachgerüstet werden können.
[0030] Besonders bevorzugt ist nach einer weiteren Verfahrensvariante der Erfindung, dass
der Schlitz zum Bilden eines Schlitzwandsegmentes im Boden mit einer aushärtbaren
Masse verfüllt wird. Insbesondere kann eine Vielzahl von Einzelschlitzen nebeneinander
gebildet werden, so dass insgesamt nach Auffüllen und Aushärten der Masse eine Schlitzwand
im Boden erstellt werden kann. Die Schlitzwand kann als eine Dichtwand gegen Eindringen
von Grundwasser oder als eine Stützwand zur Baugrubenabsicherung erstellt werden.
Das Einfüllen der aushärtbaren Masse kann bereits während des Erstellens des Schlitzes
oder in einem sogenannten Zwei-Phasen-Verfahren erst nach Erstellen des Schlitzes
erfolgen.
[0031] Besonders bevorzugt ist es, dass die aushärtbare Masse in situ während des Fräsens
in dem Schlitz gebildet wird.
[0032] Grundsätzlich kann über die zusätzliche Hubvorrichtung bereits beim Abteufen eine
zusätzliche Hub- oder Vorschubkraft von der Hubvorrichtung auf die stangenförmige
Halteeinrichtung und damit auf das Schlitzwandgerät aufgebracht werden. Besonders
bevorzugt ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung, dass die Hubkraft durch die
Hubvorrichtung beim Ziehen des Schlitzwandgerätes aus dem Boden aufgebracht wird.
Dies kann planmäßig, etwa bei einer erheblich verlängerten und damit erheblich schwereren
stangenförmigen Halteeinrichtung oder nur bei Bedarf erfolgen, etwa wenn das Schlitzwandgerät
unplanmäßig im Schlitz feststeckt und die an der Tiefbaumaschine vorhandene Zugkraft
alleine nicht mehr ausreicht.
[0033] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles weiter
beschrieben, welches schematisch in den Zeichnungen dargestellt ist. In den Zeichnungen
zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Tiefbaumaschine;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Tiefbaumaschine von Fig. 1;
- Fig. 3
- eine vergrößerte Ansicht des Details A von Fig. 2;
- Fig. 4
- eine vergrößerte Ansicht des Details B von Fig. 2; und
- Fig. 5
- eine Seitenansicht des Details B gemäß den Figuren 2 und 4.
[0034] Gemäß den Figuren 1 und 2 umfasst eine erfindungsgemäße Tiefbaumaschinne 10 ein Trägergerät
12 mit einem Raupenfahrwerk 14, auf welchem ein Oberwagen 16 drehbar gelagert ist.
Über eine Verstellmechanik 18 mit Stellzylindern ist ein im Betrieb im Wesentlichen
vertikaler Mast 20 an dem Oberwagen 16 des Trägergerätes 12 schwenkbar angelenkt.
[0035] Entlang einer linearen Mastführung 22 an der Vorderseite des Mastes 20 sind ein oberer
erster Spannschlitten 30 und ein unterer zweiter Spannschlitten 40 verschiebbar in
einer Längsrichtung des Mastes 20 gelagert. Über den ersten Spannschlitten 30 und
den zweiten Spannschlitten 40 ist eine stangenförmige Halteeinrichtung 60 parallel
zum Mast 20 gehalten und geführt. Aufbau und Funktion des ersten Spannschlittens 30
und des zweiten Spannschlittens 40 werden nachfolgend im Zusammenhang mit den Figuren
3 und 4 näher erläutert.
[0036] Am unteren Ende des Mastes 20 ist eine zusätzliche Hubvorrichtung 50 mit Hubzylindern
54 angeordnet, welche nachfolgend im Zusammenhang mit den Figuren 4 und 5 näher erläutert
werden wird.
[0037] An einem unteren Ende der stangenförmigen Halteeinrichtung 60 ist ein als Schlitzwandfräse
ausgebildetes Schlitzwandgerät 70 angebracht. Über die Halteeinrichtung 60 kann das
Schlitzwandgerät 70 unter Ausbildung eines Schlitzes in einen Boden im Wesentlichen
vertikal abteuft werden. Über Leitungen 62, welche einerseits über den Mast 20 mit
dem Trägergerät 12 und andererseits mit einem Anschlussabschnitt 66 am oberen Ende
der stangenförmigen Halteeinrichtung 60 verbunden sind, werden Energie- und Datenverbindungen
zwischen dem Trägergerät 12 und dem Schlitzwandgerät 70 hergestellt. Dabei verlaufen
die Leitungen 62 von dem Anschlussabschnitt 66 am oberen Ende der Halteeinrichtung
60 über einen inneren Hohlraum der rohrförmigen Halteeinrichtung 60 zu dem Schlitzwandgerät
70. Die Leitungen 62 sind entlang des Mastes 20 und der Halteeinrichtung 60 in Art
eines Kabelschlepps angeordnet.
[0038] In der vergrößerten Darstellung von Fig. 3 ist der obere Endbereich des Mastes 20
und der stangenförmigen Halteeinrichtung 60 näher dargestellt. Am oberen Ende der
stangenförmigen Halteeinrichtung 60 ist ein Verbindungsabschnitt 64 angeordnet, welcher
zum Anheben der Halteeinrichtung 60 mittels eines Kranes dienen kann und zudem für
den Anschluss weiterer Stangenelemente zur axialen Verlängerung der Halteeinrichtung
60 ausgebildet ist.
[0039] Am oberen Ende des Mastes 20 ist ein Mastkopf 24 mit einer zusätzlichen Hebeeinrichtung
26 vorgesehen. Entlang der Mastführung 22 ist der obere erste Spannschlitten 30 in
vertikaler Richtung oder Längsrichtung des Mastes 20 verschiebbar oder verfahrbar
angetrieben. Zum Antrieb ist im Bereich des Mastkopfes 24 eine Umlenkrolle 28 für
ein nicht-dargestelltes Antriebsseil vorgesehen, welches einerseits mit einer in Fig.
1 dargestellten Winde 29 am Mast 20 und andererseits nach Umlenkung durch die Umlenkrolle
28 mit einem ersten Schlittengrundkörper 32 des ersten Spannschlittens 30 verbunden
ist.
[0040] Über dieses erste Antriebsseil kann eine Zugkraft auf den ersten Spannschlitten 30
aufgebracht werden, um den Spannschlitten 30 in Längsrichtung nach oben zu ziehen.
In grundsätzlich bekannter Weise ist auch am unteren Ende des Mastes 20 eine nichtdargestellte
weitere Umlenkrolle der Antriebseinrichtung vorgesehen, wobei von der Winde 29 ein
weiteres Antriebsseil über das untere Ende des Mastes 20 zu dem ersten Spannschlitten
30 geführt ist, so dass auf diese Weise eine Zugkraft nach unten auf den ersten Spannschlitten
30 aufgebracht werden kann.
[0041] An dem ersten Spannschlitten 30 sind an dem ersten Schlittengrundkörper 32 zwei seitliche,
gegenüberliegende Spannzylinder 36 zum Bilden einer ersten Spanneinrichtung 34 angeordnet.
Durch die erste Spanneinrichtung 34 kann eine kraftschlüssige Verbindung zu der stangenförmigen
Halteeinrichtung 60 hergestellt werden, so dass die Halteeinrichtung 60 über den ersten
Spannschlitten 30 entlang des Mastes 20 in Längsrichtung geführt nach oben oder unten
verfahren werden kann. Es ist hier alternativ oder zusätzlich möglich, eine formschlüssige
Verbindung herzustellen, z. B. indem durch die Spannzylinder 36 betätigte Verriegelungselemente
in entsprechende Aufnahmen an der Halteeinrichtung 60 eingreifen. Die Halteeinrichtung
60 kann dabei mehrere Aufnahmen an unterschiedlichen Positionen aufweisen.
[0042] In den Figuren 4 und 5 ist der Bereich des unteren Endes des Mastes 20 mit dem zweiten
Spannschlitten 40 und der Hubvorrichtung 50 näher dargestellt. Der zweite Spannschlitten
40 ist ähnlich zu dem ersten Spannschlitten 30 ausgebildet und weist einen zweiten
Schlittengrundkörper 42 auf, welcher entlang der linearen Mastführung 22 am Mast 20
verschiebbar ist. Während der erste Spannschlitten 30 in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
aktiv angetrieben ist, ist der zweite Spannschlitten 40 nicht über eine fest am Trägergerät
12 oder dem Mast 20 vorgesehene Antriebseinrichtung verfahrbar angetrieben. Der zweite
Spannschlitten 40 stellt somit ein grundsätzlich passiv verschiebbares Element dar,
welches gegebenenfalls am Mast 20 arretierbar ist. Am zweiten Schlittengrundkörper
42 sind ebenso zwei seitliche Spannzylinder 46 gegenüberliegend angeordnet, um eine
zweite Spanneinrichtung 44 zum kraftschlüssigen Spannen der stangenförmigen Halteeinrichtung
60 zu bilden. Auch hier ist alternativ oder zusätzlich eine formschlüssige Spannverbindung
möglich.
[0043] In einem normalen Betrieb der Tiefbaumaschine 10 ohne Anbau der zusätzlichen Hubvorrichtung
50 kann der passive zweite Spannschlitten 40 bei einem Ziehen des Schlitzwandgerätes
70 mittels der Halteeinrichtung 60 als ein sogenannter Durchfallschutz dienen. In
einem solchen Normalbetrieb beim Ziehen des Schlitzwandgerätes 70 wird der erste Spannschlitten
30 entlang des Mastes 20 nach unten verfahren, um in einer unteren Position kraftschlüssig
mit der stangenförmigen Halteeinrichtung 60 verbunden zu werden. Bei einem solchen
nach-unten-Fahren des ersten Spannschlittens 30 kann die stangenförmige Halteeinrichtung
60 durch den unteren zweiten Spannschlitten 40 gespannt und gehalten werden.
[0044] Nach einem erneuten Spannen der Halteeinrichtung 60 durch den ersten Spannschlitten
30 kann die kraftschlüssige Verbindung zwischen der Halteeinrichtung 60 und dem unteren
zweiten Spannschlitten 40 gelöst werden. In diesem Zustand kann nunmehr der erste
Spannschlitten 30 mit der daran festgespannten Halteeinrichtung 60 nach oben verfahren
werden, um das Schlitzwandgerät 70 aus einem Schlitz 7 im Boden 5 zu ziehen.
[0045] Sodann kann die zweite Spanneinrichtung 44 des zweiten Spannschlittens 40 wieder
aktiviert werden, um ein Lösen des ersten Spannschlittens 30 und ein wieder-nach-unten-Fahren
des ersten Spannschlittens 30 zum weiteren Ziehen des Schlitzwandgerätes 70 zu ermöglichen.
[0046] Sofern die Zugkraft des ersten Spannschlittens 30 bei diesem Vorgang nicht mehr ausreicht,
etwa weil sich das Schlitzwandgerät 70 im Schlitz 7 im Boden 5 verhakt oder verklemmt
hat oder das Gesamtgewicht aus Schlitzwandgerät 70 und Halteeinrichtung 60 aufgrund
von zusätzlich angebauten Stangenelementen sich erheblich vergrößert hat, kann gemäß
der Erfindung eine zusätzlich Hubvorrichtung 50 am unteren Ende des Mastes 20 und
dem unteren zweiten Spannschlitten 40 angebracht werden.
[0047] Die Hubvorrichtung 50 weist dabei einen C- oder U-förmigen Aufsatzrahmen 52 mit einem
Mittendurchgang 53 für die stangenförmige Halteeinrichtung 60 auf. Der Aufsatzrahmen
52 wird dabei auf den Boden 5 aufgelegt. Dabei hat der Aufsatzrahmen 52 eine Länge,
welche es ihm ermöglicht, die Breite des gebildeten Schlitzes 7 zu überbrücken und
zu beiden Seiten des gebildeten Schlitzes 7 auf dem Boden 5 aufzuliegen, wie anschaulich
in Fig. 5 dargestellt ist. Über Anlageelemente 55 kann eine offene Seite des Aufsatzrahmens
52 an das untere Ende des Mastes 20 seitlich angelegt werden, ohne dass der Aufsatzrahmen
52 zwingend fest mit dem Mast 20 verbunden sein muss.
[0048] Am unteren Ende des Mastes 20 kann in grundsätzlich bekannter Weise ein Abstützfuß
21 zur Abstützung des Mastes 20 am Boden 5 vorgesehen sein.
[0049] An einem unteren Bereich des zweiten Spannschlittens 40 ist eine Verbindungseinrichtung
48 ausgebildet, welche im dargestellten Ausführungsbeispiel durch horizontal gerichtete
Verbindungsösen 49 gebildet ist. Über quer gerichtete Verriegelungsbolzen 58 können
zwei Hubzylinder 54 mit jeweils einem Befestigungsauge 56 an den jeweiligen Verbindungsösen
59 der Verbindungseinrichtung 48 befestigt werden. Ein unteres Ende der Hubzylinder
54 ist jeweils am Aufsatzrahmen 52 der Hubvorrichtung 50 angelenkt.
[0050] Zum Aufbringen einer zusätzlichen Hubkraft nach oben können dann die Hubzylinder
54 ausgefahren werden, wenn der zweite Spannschlitten 60 über die zweite Spanneinrichtung
44 kraftschlüssig mit der stangenförmigen Halteeinrichtung 60 verbunden ist. Auf diese
Weise kann der verschiebbar am Mast 20 gelagerte zweite Spannschlitten 40 zusammen
mit der Halteeinrichtung 60 nach oben gedrückt werden. Vorzugsweise sind die Hubzylinder
54 mittig zum Schlitz 7 im Boden 5 und parallel zur Längsrichtung des Mastes 20 ausgerichtet,
so dass praktisch kaum eine Querkraft auf das Trägergerät 12 ausgeübt wird. Somit
können durch die zusätzliche Hubvorrichtung 50 bei Bedarf hohe Hubkräfte aufgebracht
werden, ohne dass die Kippstabilität der Tiefbaumaschine 10 merklich beeinträchtigt
wird. Der Hubvorgang kann schrittweise wiederholt werden.
[0051] In entsprechender Weise kann auch über die Hubvorrichtung 50 bei Bedarf eine zusätzliche
Vorschubkraft nach unten auf die stangenförmige Halteeinrichtung 60 und das Schlitzwandgerät
70 aufgebracht werden. In diesem Fall wird die Hubvorrichtung z. B. mittels Bodenankern
im Boden verankert (nicht gezeigt), um ein Abheben des Aufsatzrahmens beim Aufbringen
der zusätzlichen Vorschubkraft zu verhindern. Sofern kein Bedarf für eine zusätzliche
Hubkraft besteht, kann die Hubvorrichtung 50 wieder durch Lösen der Verbindungseinrichtung
48 abgebaut und von der Tiefbaumaschine 10 entfernt werden.
[0052] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Schlitzwandgerät 70 als eine Schlitzwandfräse
mit einem Geräterahmen 72 und daran angeordneten Fräsrädern 74 ausgebildet. Die dargestellte
Schlitzwandfräse ist für ein sogenanntes CSM®-Verfahren ausgebildet, wobei die Umfangsabmessungen
des Geräterahmens 72 kleiner als ein Fräsquerschnitt ist. Somit ist der Geräterahmen
72 von den Wänden des Schlitzes 7 im Boden 5 beabstandet. Hierdurch kann Suspension
über eine Zuführleitung 23 von der Tiefbaumaschine 10 über eine nicht näher dargestellte
Schlauchleitung in den Schlitz 7 eingeleitet und durch die Fräsräder 74 unmittelbar
in situ im Schlitz 7 mit abgetragenem Bodenmaterial vermengt werden. Diese so hergestellte
Mischung kann einen sogenannten Bodenmörtel darstellen, welcher in dem Schlitz 7 zu
einem Schlitzwandsegment aushärtet.
1. Tiefbaumaschine mit
- einem im Wesentlichen vertikalen Mast (20),
- einem in Längsrichtung des Mastes (20) verschiebbar gelagerten Schlitzwandgerät
(70) zum Erstellen eines Schlitzes (7) im Boden (5), und
- einer stangenförmigen Halteeinrichtung (60), an deren unterem Ende das Schlitzwandgerät
(70) angebracht ist und mit welcher das Schlitzwandgerät (70) entlang des Mastes (20)
linear verschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass an dem Mast (20) ein oberer erster Spannschlitten (30) mit einer ersten Spanneinrichtung
(34) zum lösbaren Spannen der stangenförmigen Halteeinrichtung (60) und ein unterer
zweiter Spannschlitten (40) mit einer zweiten Spanneinrichtung (44) zum lösbaren Spannen
der stangenförmigen Halteeinrichtung (60) verfahrbar gelagert sind und der erste Spannschlitten
(30) und der zweite Spannschlitten (40) relativ zueinander verfahrbar sind, und
- dass der untere zweite Spannschlitten (40) mit einer Verbindungseinrichtung (48) zum Anbringen
einer zusätzlichen Hubvorrichtung (50) versehen ist, welche am Boden (5) angeordnet
ist und mit welcher eine Kraft in Längsrichtung auf den zweiten Spannschlitten (40)
aufbringbar ist.
2. Tiefbaumaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Spanneinrichtung (34) und die zweite Spanneinrichtung (44) unabhängig voneinander
von einer Steuereinrichtung zum wechselweisen Spannen der stangenförmigen Halteeinrichtung
(60) betätigbar sind.
3. Tiefbaumaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schlitzwandgerät (70) als eine Schlitzwandfräse oder als ein Schlitzwandgreifer
ausgebildet ist.
4. Tiefbaumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Halteeinrichtung (60) länger als der Mast oder mit mehreren Stangenelementen
gebildet ist.
5. Tiefbaumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die stangenförmige Halteeinrichtung (60) rohrförmig ausgebildet ist.
6. Tiefbaumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest der obere erste Spannschlitten (30) entlang des Mastes (20) verfahrbar
angetrieben ist.
7. Tiefbaumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindungseinrichtung (48) mindestens eine quer zur Längsrichtung gerichtete
Verbindungsöse (49) aufweist, wobei zur lösbaren Verbindung zwischen einem Hubzylinder
(54) der Hubvorrichtung (50) und dem zweiten Spannschlitten (40) ein Verriegelungsbolzen
(58) durch ein Befestigungsauge (56) des Hubzylinders (54) und die mindestens eine
Verbindungsöse (49) steckbar ist.
8. Hubvorrichtung für eine Tiefbaumaschine (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass diese einen unteren Aufsatzrahmen (52) zum Aufsetzen auf den Boden (5) und mindestens
einen Hubzylinder (54) aufweist, welcher einerseits an dem Aufsatzrahmen (52) befestigt
ist und andererseits mit einem Verbindungselement zum Verbinden mit einem Spannschlitten
(40) versehen ist.
9. Hubvorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei oder mehr Hubzylinder (54) angeordnet sind, welche vorzugsweise als Hydraulikzylinder
ausgebildet sind.
10. Hubvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Aufsatzrahmen (52) ringförmig oder teilringförmig mit einem Mittendurchgang (53)
für eine stangenförmige Halteeinrichtung (60) ausgebildet ist.
11. Verfahren zum Erstellen eines Schlitzes (7) im Boden (5) mit einer Tiefbaumaschine
(10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels der stangenförmigen Halteeinrichtung (60) das Schlitzwandgerät (70) unter
Abtrag von Bodenmaterial in den Boden (5) abgeteuft wird, wobei der Schlitz (7) erstellt
wird,
dass über mindestens einen der Spannschlitten (30, 40) die stangenförmige Halteeinrichtung
(60) entlang des Mastes (20) verfahren wird,
dass der untere zweite Spannschlitten (40) mit einer zusätzlichen Hubvorrichtung (50),
insbesondere nach einem der Ansprüche 7 bis 10, lösbar verbunden wird, welche auf
den Boden (5) aufgesetzt wird, und
dass der zweite Spannschlitten (40) mittels der zweiten Spanneinrichtung (44) an der Halteeinrichtung
(60) festgespannt wird und über die zusätzliche Hubvorrichtung (50) eine Hubkraft
auf die Halteeinrichtung (60) und das Schlitzwandgerät (70) aufgebracht wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass an die stangenförmige Halteeinrichtung (60) beim Abteufen zur Verlängerung mindestens
ein weiteres Stangenelement angebaut wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schlitz (7) zum Bilden eines Schlitzwandsegmentes im Boden (5) mit einer aushärtbaren
Masse verfüllt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die aushärtbare Masse in situ während des Fräsens in dem Schlitz gebildet wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hubkraft durch die Hubvorrichtung (50) beim Ziehen des Schlitzwandgerätes (70)
aus dem Boden (5) aufgebracht wird.