Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühlmöbel sowie ein Verfahren zum Kühlen von
Kühlgut.
Beschreibung des Standes der Technik
[0002] Kühlmöbel mit einer durch eine erste und eine zweite Seitenwand sowie eine Rückwand
definierten Kühlkammer mit einer Mehrzahl von im wesentlichen horizontal angeordneten
Aufnahmeelementen für Kühlgut sind bspw. aus der
EP 1 669 707 B1 bekannt.
[0003] Die
CN 110044113 A offenbart einen Toplader-Kühlschrank, bei dem Kühlluft durch mehrere übereinander
angeordnete Luftauslassdüsen in den Kühlraum horizontal ausgeblasen wird. Die ausgeblasene
Kühlluft sinkt ab und wird am Boden über einen Rückführkanal in einen sich vertikal
an der Seitenwand nach oben erstreckenden Temperierraum zurückgeleitet.
Zusammenfassung der Erfindung
[0004] Ausgehend hiervon wird erfindungsgemäß ein Kühlmöbel, insb. Kühlschrank, mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Kühlen von Kühlgut mit den Merkmalen
des Anspruchs 13 vorgeschlagen.
[0005] Die Erkenntnis der Erfindung besteht in Abkehr von den bislang üblichen Prinzipien
im Kühlschrankbau darin, in einer Kühlkammer befindliches Kühlgut auf im wesentlichen
horizontal angeordneten Aufnahmeelementen mittels eines horizontal verlaufenden Kühlluftstroms
zu kühlen.
[0006] Hierfür sind erfindungsgemäß Luftzufuhröffnungen in einer ersten Seitenwand derart
ausgestaltet, dass austretende Kühlluft ein jeweils zugeordnetes Aufnahmeelement im
wesentlichen horizontal überstreicht. Des weiteren sind in einer gegenüberliegenden
zweiten Seitenwand den Luftzufuhröffnungen jeweils zugeordnete, im wesentlichen auf
gleicher Höhe angeordnete Luftaustrittsöffnungen vorgesehen, durch die die Kühlluft
wieder austritt.
[0007] Die Kühlkammer des Kühlmöbels ist durch die beiden gegenüberliegenden Seitenwände
und eine Rückwand definiert. Nach oben und unten ist die Kühlkammer durch einen Boden
und eine Decke begrenzt. Eine der Rückwand gegenüberliegende Frontseite ist zum Ein-
und Ausbringen von Kühlgut in die Kühlkammer ausgebildet.
[0008] Zur Gestaltung des erfindungsgemäßen horizontalen Kühlluftstroms (Luftzirkulation)
können mindestens ein Luftzirkulationsmittel und mindestens ein Wärmetauscher vorgesehen
sein, die bspw. in einem Temperierraum angeordnet sein können. Bei den Luftzirkulationsmitteln
kann es sich bspw. um drehzahlregelbare Ventilatoren handeln. Die Wärmetauscher sind
bspw. installierte Kupfer- oder Aluminiumwärmetauscher, die bspw. nach dem Wasser-/Luft-Prinzip
arbeiten. Der Temperierraum kann bspw. in der Rückwand oder der ersten oder auch der
zweiten Seitenwand ausgebildet sein. Die horizontale Luftzirkulation der Erfindung
unterscheidet sich somit von den aus dem Stand der Technik bekannten Anordnungen vertikaler
Luftzirkulation.
[0009] Das erfindungsgemäße Kühlmöbel eignet sich zur Ausbildung von übereinanderliegenden
Kühlzonen, in denen Kühlgut bei jeweils unterschiedlicher Temperatur gekühlt wird.
Dazu können mindestens zwei übereinanderliegende Aufnahmeelemente als Kühlzone ausgebildet
sein bzw. eine Kühlzone definieren. Übereinanderliegende Kühlzonen können gegeneinander
dichtend ausgebildet sein. Zudem kann jeder Kühlzone ein eigener Wärmetauscher zugeordnet
sein. Im Extremfall bildet jedes Aufnahmeelement eine eigene Kühlzone mit zugeordnetem
Wärmetauscher.
[0010] In weiterer Ausgestaltung können die im wesentlichen horizontal angeordneten Aufnahmeelemente
als zu der Frontseite hin gegeneinander dichtend ausgebildet sein, so dass auf eine
Kühlschranktür verzichtet werden kann. Hierzu können die Aufnahmeelemente als Schiebetablare
ausgebildet sein.
[0011] Eine besonders geeignete Anwendung für das erfindungsgemäße Kühlmöbel ist als Weinkühlschrank.
Hierzu kann das Kühlmöbel zur Aufnahme von Wein- bzw. Sektflaschen als Kühlgut ausgebildet
sein. Beispielsweise können die Aufnahmeelemente hierfür zum liegenden Einlegen von
Flaschen ausgestaltete Ausnehmungen aufweisen.
[0012] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
[0013] Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0014] Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung stark schematisch
dargestellt und wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
Kurzbeschreibung der Zeichnung
[0015]
Figur 1 zeigt eine aufgeschnittene Aufsicht auf ein erfindungsgemäßes Kühlmöbel.
Figur 2 zeigt eine seitliche transparente Darstellung des Kühlmöbels der Figur 1.
Ausführliche Beschreibung
[0016] Gleiche und ähnliche in den einzelnen Figuren dargestellte Merkmale sind mit gleichen
Bezugszeichen bezeichnet.
[0017] Figur 1 zeigt eine aufgeschnittene Aufsicht aus der Vogelperspektive auf ein erfindungsgemäßes
Kühlmöbel 10, und Figur 2 zeigt das erfindungsgemäße Kühlmöbel 10 in seitlicher transparenter
Ansicht gemäß der Blickrichtung des Pfeiles II der Figur 1.
[0018] Das erfindungsgemäße Kühlmöbel 10 weist eine Kühlkammer 12 auf, die durch eine erste
Seitenwand 14 (in der Darstellung der Figur 1 rechts), eine zweite Seitenwand 16 und
eine Rückwand 18 definiert ist. Eine der Rückwand 18 gegenüberliegende Frontseite
20 ist zum Ein- und Ausbringen von Kühlgut 50 in die Kühlkammer 12 ausgebildet. In
dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Kühlmöbel 10 als Weinflaschenkühlschrank
ausgebildet, und die das Kühlgut 50 darstellenden Wein- bzw. Sektflaschen sind exemplarisch
mit punktierten Linien eingezeichnet.
[0019] Zur Aufnahme des Kühlguts 50 sind mehrere Aufnahmeelemente 22 in der Kühlkammer 12
vorgesehen. Die Aufnahmeelemente 22 sind im wesentlichen horizontal angeordnet, wie
dies bei Frontlader-Kühlschränken üblich ist. Je nach Art des zu lagernden Kühlguts
können die Aufnahmeelemente 22 auch eine leichte Neigung aufweisen, bspw. in Richtung
der Rückwand 18. Zur sicheren Aufnahme der Weinflaschen sind in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel die Aufnahmeelemente mit Ausnehmungen ausgestaltet, deren Form
ein liegendes Einlegen der Wein- oder Sektflaschen gestattet. Dies ist in der Darstellung
der Figur 2 schematisch dargestellt, indem die punktierten Linien der Flaschen 50
sich auch unterhalb des Aufnahmeelements 22 erstrecken, da die Flaschen in den Ausnehmungen
liegend durch die Fläche des Aufnahmeelements hindurchragen.
[0020] Die Seitenwände 14, 16 sind jeweils mit Luftführungselementen 15 bzw. 17, bspw. Luftführungskanälen,
ausgebildet. Die Luftführungskanäle 15, 17 können bspw. als Längsvertiefungen in den
Seitenwänden 14 bzw. 16 ausgestaltet sein. Die Luftführungskanäle 15, 17 erstrecken
sich im wesentlichen horizontal und im wesentlichen über eine gesamte Tiefe (bzw.
bei seitlicher Ansicht die Breite) der Seitenwände 14, 16 zwischen Rückwand 18 (insbesondere
einer Innenwand 19 der Rückwand 18) und der Frontseite 20.
[0021] In der ersten Seitenwand 14 sind Luftzufuhröffnungen 24 vorgesehen, und in der zweiten
Seitenwand 16 sind Luftaustrittsöffnungen 26 vorgesehen. Die Luftzufuhröffnungen 24
und die Luftaustrittsöffnungen 26 können wie in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
gezeigt den Luftführungskanälen 15 bzw. 17 zugeordnet und bspw. entlang deren Längserstreckung
verteilt angeordnet sein. Die bspw. schlitz- oder spaltförmigen Luftzufuhröffnungen
24 und Luftaustrittsöffnungen 26 stellen in die Kühlkammer 12 mündende Öffnungen zur
Herstellung einer Luftzirkulation dar.
[0022] Des weiteren sind die Luftzufuhröffnungen 24 so ausgebildet, dass aus ihnen austretende
Kühlluft L ein jeweils zugeordnetes Aufnahmeelements 22 horizontal überstreicht. Dies
kann wie vorliegend dadurch erreicht werden, dass eine Abfolge horizontaler Luftaustrittsöffnungen
24 einem sich horizontal erstreckenden Aufnahmeelement 22 derart zugeordnet ist, dass
sich das Aufnahmeelement 22 im wesentlichen auf gleicher Höhe oder etwas unterhalb,
der Luftaustrittsöffnungen 24 befindet, wie dies aus der Darstellung der Figur 2 ersichtlich
ist. Auf diese Art und Weise können mehreren übereinanderliegenden Aufnahmeelementen
22 jeweils eine horizontale Abfolge von Luftaustrittsöffnungen 24 zugeordnet sein.
[0023] Des weiteren sind die in der gegenüberliegenden zweiten Seitenwand 16 ausgebildeten
Luftaustrittsöffnungen 26 analog den Luftaustrittsöffnungen 24 ausgebildet, so dass
aus einer Abfolge horizontaler Luftaustrittsöffnungen 24 ausströmende Kühlluft nach
Überstreichen des zugeordneten Aufnahmeelements 22 durch die entsprechend zugeordneten,
d.h. sich im wesentlichen auf gleicher Höhe in der gegenüberliegenden Seitenwand befindlichen,
Luftaustrittsöffnungen 26 wieder austritt (abgesaugt wird).
[0024] Das erfindungsgemäße Kühlmöbel 10 umfasst des weiteren mindestens ein Luftzirkulationsmittel
wie einen Ventilator 32 und mindestens einen Wärmetauscher 34. Diese können in einem
Temperierraum 30 angeordnet sein, der - wie dargestellt - bspw. in der Rückwand 18
des Kühlmöbels 10 ausgebildet sein kann.
[0025] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Temperierraum 30 in der doppelwandig
ausgestalteten Rückwand 18 hinter der Innenwand 19 angeordnet. Der Temperierraum 30
ist somit ein Zwischenraum, in dem die Temperierelemente (Wärmetauscher) und ggf.
auch die Steuerungselektronik angeordnet sind und in dem auch die (im wesentlichen
horizontale) Luftführung stattfindet. Dieser Zwischenraum ist erfindungsgemäß bspw.
nicht gegen den Innenraum (Kühlkammer) isoliert und bildet mit diesem eine thermische
Einheit.
[0026] Alternativ ist es selbstverständlich auch möglich, den Temperierraum in einer der
beiden Seitenwände auszugestalten, bspw. in der ersten Seitenwand. Bei einer Ausgestaltung
des Temperierraums in der (ersten) Seitenwand kann der Raum an der Rückwand 18 entsprechend
schmaler ausgestaltet werden. Zudem können dann die zuvor beschriebenen Luftführungskanäle
anstatt oder zusätzlich zu der ersten Seitenwand an der Rückwand ausgebildet sein,
um die erfindungsgemäße horizontale Luftzirkulation zu gewährleisten.
[0027] Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein erster Ventilator 32.1 vorgesehen,
der dem den Luftaustrittsöffnungen 26 zugeordneten Luftführungskanal 17 zugeordnet
ist, um Kühlluft L aus der Kühlkammer 12 durch die Luftaustrittsöffnungen 26 und den
Luftführungskanal 17 abzusaugen (vgl. Figur 1).
[0028] Stromabwärts von dem ersten Ventilator 32.1 ist ein Wärmetauscher 34 angeordnet,
dem aus der Kühlkammer 12 rührende (sozusagen "verbrauchte") Kühlluft L zur Kühlung
zugeführt wird. Die Kühlung der Kühlluft L durch den Wärmetauscher 34 erfolgt in an
sich bekannter Art und Weise, indem der Wärmetauscher 34 mit einem Kühlmittel niedrigerer
Temperatur durchströmt wird. Das Kühlmittel ist Teil eines Sekundärkreislaufs durch
den Wärmetauscher 34 und wird selbst im Rahmen eines Primärkreislaufs zur Kälteerzeugung
in ebenfalls bekannter Art und Weise (bspw. mittels eines Kompressorkühlkreislaufes)
heruntergekühlt. Die Zu- und Ableitungen des Sekundärkreislaufs zu dem Wärmetauscher
34 sind in Figur 1 stark schematisch dargestellt und mit dem Bezugszeichen SK bezeichnet.
[0029] Von dem Wärmetauscher 34 gekühlte Kühlluft L durchströmt anschließend im Rahmen des
Kühlluft-Kreislaufs den Temperierraum 30 in Richtung des den Luftzufuhröffnungen 24
zugeordneten Luftführungskanals 15 der ersten Seitenwand 14, um durch die Luftzufuhröffnungen
24 wieder der Kühlkammer 12 zugeführt zu werden. Hierzu kann zusätzlich (wie dargestellt)
ein weiterer Ventilator 32.2 vorgesehen sein. Dieser weitere Ventilator 32.2 kann
weiter stromabwärts in dem Temperierraum 30 angeordnet sein. Bspw. kann der weitere
Ventilator 32.2 dem Luftführungskanal 15 mit den Luftzufuhröffnungen 24 zugeordnet
sein, um die Einspeisung gekühlter Kühlluft L in den Luftführungskanal 15 zu verbessern.
Zur Beseitigung etwaiger unerwünschter Gerüche kann ein geeigneter Filter 38, bspw.
Aktivkohlefilter, vorgesehen sein, der bspw. dem weiteren Ventilator 32.2 vorgeschaltet
sein kann.
[0030] Zur Erfassung einer jeweiligen Temperatur der Kühlluft L sind erfindungsgemäß Temperaturfühler
36 vorgesehen. Mindestens ein erster Temperaturfühler 36.1 ist in der Kühlkammer 12
zur Erfassung der tatsächlichen Kühltemperatur im Innern des Kühlmöbels 10 angeordnet
(vgl. Figur 1). Für eine möglichst genaue Erfassung kann der erste Temperaturfühler
36.1 dem Aufnahmeelement 22 zugeordnet sein, bspw. direkt an einer Oberseite des Aufnahmeelements
zwischen zwei Kühlgutpositionen. Um ein möglichst differenziertes Abbild des Kühlprofils
zu erhalten, können auf jeder Ebene in dem Kühlmöbel 10, also insbesondere auf der
Höhe jedes Aufnahmeelements 22 bzw. an jedem Aufnahmeelement 22, Temperaturfühler
vorgesehen sein (vgl. Figur 2). In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind pro
Aufnahmeelement 22 zwei erste Temperaturfühler 36.1 vorgesehen (vgl. Figur 1). Selbstverständlich
kann die jeweilige genaue Lage des mindestens einen ersten Temperaturfühlers 36.1
in der Kühlkammer 12 beliebig nach Ermessen des Fachmanns gewählt werden.
[0031] Ein weiterer, zweiter Temperaturfühler 36.2 ist zur Messung der Temperatur der Kühlluft
direkt vor deren Kühlung vorgesehen und bspw. direkt stromaufwärts zu dem ersten Ventilator
32.1 angeordnet. Alternativ kann der zweite Temperaturfühler 36.2 auch zwischen dem
ersten Ventilator 32.1 und dem Wärmetauscher 34 angeordnet sein. Über die Höhe des
Kühlmöbels 10 können mehrere derartige zweite Temperaturfühler 36.2 vorgesehen sein,
je nachdem, wie differenziert ein Kühlprofil in der Kühlkammer 12 gestaltet sein soll.
Bspw. kann jeder horizontalen Reihe von Luftaustrittsöffnungen 26 jeweils ein zweiter
Temperaturfühler zugeordnet sein, oder es werden - wie nachfolgend noch zu beschreiben
- Kühlzonen gebildet, denen jeweils ein zweiter Temperaturfühler zugeordnet ist.
[0032] Schließlich kann stromabwärts des Wärmetauschers 34 erfindungsgemäß noch ein dritter
Temperaturfühler 36.3 vorgesehen sein, der zu einer Messung der Temperatur der durch
den Wärmetauscher 34 gekühlten Kühlluft L dient. Über die Höhe des Kühlmöbels 10 können
wiederum mehrere derartige dritte Temperaturfühler 36.2 vorgesehen sein, je nachdem,
wie differenziert ein Kühlprofil in der Kühlkammer 12 gestaltet sein soll. Bspw. kann
jeder horizontalen Reihe von Luftzufuhröffnungen 24 jeweils ein dritter Temperaturfühler
zugeordnet sein, oder es werden - wie nachfolgend noch zu beschreiben - Kühlzonen
gebildet, denen jeweils ein dritter Temperaturfühler zugeordnet ist.
[0033] Die Seitenansicht der Figur 2 veranschaulicht eine Ausgestaltungsmöglichkeit der
Erfindung mit zwei übereinander angeordneten Wärmetauschern 34.1 und 34.2. Die Anordnung
für jeden der beiden Wärmetauscher 34.1, 34.2 ist wie bereits voranstehend beschrieben
und in Figur 1 dargestellt. Das bedeutet, jedem der beiden Wärmetauscher 34.1, 34.2
sind ein zweiter Temperaturfühler 36.2 und ein erster Ventilator 32.1 vorgeschaltet.
[0034] Um eine Temperaturschichtbildung über die Breite des Temperierraums 30 (also von
links nach rechts in der Darstellung der Draufsicht der Figur 1) zu vermeiden, kann
eine vertikale Durchmischung von aus den Wärmetauschern 34.1, 34.2 austretender Kühlluft
erfolgen. Hierzu können Mittel vorgesehen sein, die eine Ablenkung des aus dem Wärmetauscher
austretenden jeweiligen Kühlluftstroms aus der Horizontalen bewirken. Dies kann bspw.
mittels (nicht dargestellter) geeigneter Luftablenkelemente wie Prallblechen o.dgl.
erfolgen. Die Luftablenkelemente können bspw. stromabwärts des jeweiligen Wärmetauschers
angeordnet sein. Sie können so gestaltet sein, dass sie die austretende Luft um einen
gewünschten Winkel zur Horizontalen ablenken. Sie können so gestaltet sein, dass die
austretende Luft aus den Wärmetauschern sich in einem zentralen Bereich (bspw. in
einem Bereich vor, um oder nach dem dritten Temperaturfühler 36.3 (vgl. Figur 1))
trifft und durchmischt. Das Ziel ist eine vertikale Durchmischung, um unterschiedliche
Temperaturschichten der Luftströme aus übereinanderliegenden Wärmetauschern zu vermeiden.
Die Luftablenkelemente können in gleichem oder unterschiedlichem Abstand zu den zugeordneten
Wärmetauschern angeordnet sein. Auch andere Luftablenkelemente sind denkbar. So kann
ein vergleichbarer Effekt auch mit schräg gestellten Luftzirkulationsmitteln (stromabwärts
oder stromaufwärts des Wärmetauschers) erzielt werden. Die Entmischung zum stromabwärts
gelegenen Ende des Temperierraums 30 kann durch die dort angeordneten Luftzirkulationsmittel
32.2. erfolgen.
[0035] Eine wie in Figur 2 dargestellte Anordnung eröffnet auch die Möglichkeit der Definition
von Kühlzonen im Innern der Kühlkammer 12. Jeder Kühlzone kann dann entsprechend ein
Wärmetauscher zugeordnet sein. In der Ausführungsform der Figur 2 bedeutet dies, dass
bspw. die beiden unteren horizontalen Reihen von Luftzufuhröffnungen 24 und die ihnen
zugeordneten beiden Aufnahmeelemente 22 eine untere Kühlzone K1 bilden, die dem unteren
(34.1) der beiden Wärmetauscher zugeordnet ist. Die verbleibenden oberen drei horizontalen
Reihen von Luftzufuhröffnungen 24 und die ihnen zugeordneten beiden Aufnahmeelemente
22 bilden entsprechend eine obere Kühlzone K2, die dem oberen (34.2) der beiden Wärmetauscher
zugeordnet ist. Typischerweise ist die Ziel-Kühltemperatur in der unteren Kühlzone
K1 kleiner als die Ziel-Kühltemperatur in der oberen Kühlzone K2.
[0036] Zur Ausgestaltung der Kühlzonen können zumindest das oberste Aufnahmeelement der
unteren Kühlzone und das unterste Aufnahmeelement der oberen Kühlzone zueinander dichtend
ausgebildet sein, so dass ein Luftaustausch zwischen diesen beiden Aufnahmeelementen
unterbunden oder zumindest reduziert wird. Auch innerhalb von Kühlzonen können einzelne
oder alle Aufnahmeelemente zu einem nach oben oder unten anschließenden benachbarten
Aufnahmeelement entsprechend dichtend ausgebildet sein.
[0037] Das dargestellte Ausführungsbeispiel verfügt an der Frontseite 20 über keine Türe.
Um ein unnötiges Ausfließen von Kühlluft zu verhindern, sind die Aufnahmeelemente
als Schiebetablare (Schubladen) ausgebildet, die an ihren frontseitigen Enden vertikale
Stirnseitenelemente 40 (Schubfronten) aufweisen. Die Schiebetablare sind erfindungsgemäß
zu der Frontseite 20 hin zu den angrenzenden Schiebetablaren gegeneinander dichtend
ausgebildet. Dies kann bspw. dadurch erreicht werden, dass die Stirnseitenelemente
40 übereinanderliegender Schiebetablare mittels geeigneter Dichtungen wie Dichtlippen
gegeneinander anliegen. Die Stirnseitenelemente 40 können zumindest abschnittsweise
transparente Sichtelemente 42, bspw. Einsätze oder Aufsätze aus Plexiglas, aufweisen,
die auch bei geschlossener Schubladenfront einen Blick auf das Kühlgut gestatten.
[0038] Durch die beschriebenen Ventilatoren und entsprechenden horizontalen Luftführungskanäle
in den Seitenwänden wird somit erfindungsgemäß erreicht, dass die Kühlluft horizontal
über das gelagerte Kühlgut zirkuliert.
[0039] Die zirkulierende Luft passiert dabei mindestens einen Wärmetauscher. Jeder Wärmetauscher
wird über eine elektronische Steuerung mit genau der Kälteenergie versorgt, die nötig
ist, um die Kühlluft auf der Zieltemperatur zu halten bzw. auf diese zu bringen. Die
Regelung erfolgt dabei permanent und computergesteuert, indem die Durchflussmenge
des Sekundärkreislaufs durch den Wärmetauscher anpasst wird, bspw. mittels eines Proportionalventils.
Die Messung der Lufttemperatur erfolgt dabei wie beschrieben im Innenraum der Kühlkammer,
bei der Luftansaugung und bspw. ergänzend im Temperierraum. Zudem wird die Temperatur
des Vorlaufs des Sekundärkreislaufs gemessen, um den Kälteerzeuger nachregeln zu können.
[0040] Weicht die Zieltemperatur deutlich von der Ist-Temperatur ab (einstellbar, Standard
3° C), wird die Luft langsam bspw. nach dem Differenzverfahren abgekühlt. Hierbei
entspricht die Differenz zwischen der Lufttemperatur vor und nach dem Wärmetauscher
höchstens (einstellbar, Standard 3°C) der definierten Anzahl an Kelvin. Hierdurch
soll vermieden werden, dass es a) zu ungewollt hohem Tauwasserausfall kommt und b)
das Kühlgut (die Weinflaschen) eine ungewollt schnelle Abkühlung erfährt. Eine solch
hohe Differenz tritt beispielsweise bei einer Absenkung der Soll-Temperatur, nach
eine Wiederinbetriebnahme oder nach dem Einfüllen neuer, warmer Weinflaschen auf.
[0041] Die regelmäßige, horizontale Luftzirkulation verhindert die Bildung von unterschiedlichen,
ungewollten Temperaturschichten, da nur wenige Höheneinheiten (bspw. max. 5) über
einen Wärmetauscherkreislauf mit eigener Regelung temperiert werden. Zudem lässt sich
hierdurch eine sehr exakte und dauerhafte Temperierung der Luft sicherstellen.
[0042] Die Andienung der Kälte erfolgt wie bereits kurz beschrieben über einen sog. Primärkreislauf,
in dem in an sich bekannter Weise kaltes Kühlmedium wie Kaltwasser erzeugt wird. Dieses
Kaltwasser kann dann entweder direkt in den Kältekreislauf des Weinkühlschranks geleitet
oder über einen Plattenwärmetauscher oder eine hydraulische Weiche entkoppelt werden.
Der Kälteerzeuger kann, muss aber nicht, Teil des beschriebenen Kühlmöbels (Weinkühlschrank)
sein. Das Kühlmöbel lässt sich daher auch an eine bereits vorhandene Kältetechnik
anbinden.
[0043] Optional kann sich im Temperierraum zudem eine Entfeuchtungseinheit befinden, die
einen kleineren Wärmetauscher sehr stark abkühlen kann. Die Luft wird in einem speziellen
Modul zunächst aktiv über den sehr kalten Wärmetauscher geführt und im Anschluss mit
der Abwärme des Kühlmoduls wieder auf die Zieltemperatur erwärmt. Durch den starken
Temperaturunterschied zwischen Luft und stark abgekühltem Wärmetauscher kondensiert
das Wasser aus der Luft an dem Wärmetauscher und wird abgeleitet. Die notwendige Kälteenergie
wird über die Bestimmung des Taupunkts berechnet und bereitgestellt.
1. Kühlmöbel (10) mit einer durch eine erste Seitenwand (14) und eine zweite Seitenwand
(16) sowie eine Rückwand (18) definierten Kühlkammer (12) mit einer Mehrzahl von im
wesentlichen horizontal angeordneten Aufnahmeelementen (22) für Kühlgut (50), wobei
in der ersten Seitenwand (14) vorgesehene Luftzufuhröffnungen (24) derart angeordnet
sind, dass austretende Kühlluft (L) ein jeweils zugeordnetes Aufnahmeelement (22)
horizontal überstreicht und durch im wesentlichen auf gleicher Höhe in der gegenüberliegenden
zweiten Seitenwand (16) angeordnete zugeordnete Luftaustrittsöffnungen (26) austritt.
2. Kühlmöbel (10) nach Anspruch 1, bei dem eines oder mehrere der im wesentlichen horizontal
angeordneten Aufnahmeelemente (22) zu einem nach oben oder unten anschließenden benachbarten
Aufnahmeelement (22) dichtend ausgebildet sind, und/oder
bei dem eine der Rückwand (18) gegenüberliegende Frontseite (20) zum Ein- und Ausbringen
von Kühlgut (50) in die Kühlkammer (12) ausgebildet ist, wobei vorzugsweise die im
wesentlichen horizontal angeordneten Aufnahmeelemente (22) als zu der Frontseite (20)
hin dichtend aneinandergrenzende Schiebetablare ausgebildet sind.
3. Kühlmöbel (10) nach Anspruch 1 oder 2, mit einem in der Rückwand oder der ersten bzw.
zweiten Seitenwand (14, 16) ausgebildeten Temperierraum (30).
4. Kühlmöbel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, das mindestens ein Luftzirkulationsmittel
(32.1, 32.2) und mindestens einen Wärmetauscher (34; 34.1, 34.2) umfasst, die vorzugsweise
in dem Temperierraum (30) angeordnet sind.
5. Kühlmöbel (10) nach Anspruch 3 oder 4, bei dem die Luftzufuhröffnungen (24) und/oder
die Luftaustrittsöffnungen (26) über im wesentlichen horizontal verlaufende Luftführungselemente
(15, 17) mit dem Temperierraum (30) verbunden sind.
6. Kühlmöbel (10) nach Anspruch 5, bei dem die Luftführungselemente (15, 17) in den Seitenwänden
(14, 16) oder bei dem die Luftführungselemente (15, 17) in mindestens einer der Seitenwände
(14, 16) und der Rückwand (18) angeordnet sind.
7. Kühlmöbel (10) nach einem der Ansprüche 3 oder 6, dessen Temperierraum (30) sich im
wesentlichen über eine gesamte (vertikale) Höhe der Kühlkammer (12) erstreckt.
8. Kühlmöbel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, derart dass die Kühlluft im wesentlichen
horizontal zirkuliert.
9. Kühlmöbel (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 8, bei dem zur Erfassung einer jeweiligen
Temperatur der Kühlluft (L) jeweils mindestens ein Temperaturfühler (36.1, 36.2, 36.3)
in der Kühlkammer (12), beispielsweise einem Aufnahmeelement (22) zugeordnet, sowie
stromaufwärts bzw. stromabwärts des Wärmetauschers (34; 34.1, 34.2) vorgesehen ist.
10. Kühlmöbel (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 9, bei dem mindestens zwei in unterschiedlicher
vertikaler Lage angeordnete Wärmetauscher (34; 34.1, 34.2) vorgesehen sind, wobei
bspw. eine vertikale Durchmischung von aus den Wärmetauschern (34; 34.1, 34.2) austretender
Kühlluft erfolgt.
11. Kühlmöbel (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, bei dem mindestens zwei übereinanderliegende
Aufnahmeelemente (22) als Kühlzone ausgebildet sind, und das beispielsweise mehrere
Kühlzonen umfasst, denen beispielsweise jeweils mindestens ein Wärmetauscher (34)
zugeordnet ist.
12. Kühlmöbel (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, das zur Aufnahme von Wein-
bzw. Sektflaschen als Kühlgut (50) ausgebildet ist, wobei beispielsweise die Aufnahmeelemente
(22) zum liegenden Einlegen von Flaschen ausgestaltete Ausnehmungen aufweisen.
13. Verfahren zum Kühlen von Kühlgut (50) auf im wesentlichen horizontal angeordneten
Aufnahmeelementen (22) in einem Kühlmöbel (10), bei dem Kühlluft (L) ein Aufnahmeelement
(22) im wesentlichen horizontal überstreicht.
14. Verfahren nach Anspruch 13, bei dem die Kühlluft (L) im wesentlichen horizontal zirkuliert.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, bei dem die Kühlluft (L) über Luftzufuhröffnungen
(24) auf das Kühlgut (50) geleitet und durch im wesentlichen auf gleicher Höhe angeordnete
zugeordnete Luftaustrittsöffnungen (26) abgesaugt wird, um anschließend abgekühlt
und wieder den Luftzufuhröffnungen (24) zugeführt zu werden, wobei vorzugsweise die
Einstellung einer Kühlluft-Zieltemperatur ausgehend von Temperaturmessungen mindestens
im Bereich der Aufnahmeelemente (22) und der Luftansaugung stromaufwärts der Abkühlung
mittels einer elektronischen Steuerung erfolgt,
und/oder
bei dem mindestens zwei übereinanderliegende Aufnahmeelemente (22) als Kühlzone ausgebildet
sind, und vorzugsweise jeder Kühlzone ein unabhängig regelbarer Wärmetauscher (34)
zugeordnet ist, derart dass vorzugsweise in jeder Kühlzone eine horizontale Luftzirkulation
gebildet wird.