(19)
(11) EP 3 919 844 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.12.2021  Patentblatt  2021/49

(21) Anmeldenummer: 21177592.9

(22) Anmeldetag:  03.06.2021
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F25D 17/06(2006.01)
F25D 25/02(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
F25D 2331/803; F25D 17/06; F25D 31/007; F25D 2317/0654; F25D 2317/0664; F25D 25/028; F25D 11/022
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 04.06.2020 DE 102020114820

(71) Anmelder: PremiumWineTech GmbH
71636 Ludwigsburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Franke, Thomas
    71640 Ludwigsburg (DE)

(74) Vertreter: Glawe, Delfs, Moll 
Partnerschaft mbB von Patent- und Rechtsanwälten Postfach 13 03 91
20103 Hamburg
20103 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) KÜHLMÖBEL UND VERFAHREN ZUM KÜHLEN VON KÜHLGUT


    (57) Kühlmöbel (10) mit einer durch eine erste Seitenwand (14) und eine zweite Seitenwand (16) sowie eine Rückwand (18) definierten Kühlkammer (12) mit einer Mehrzahl von im wesentlichen horizontal angeordneten Aufnahmeelementen (22) für Kühlgut (50), wobei in der ersten Seitenwand (14) vorgesehene Luftzufuhröffnungen (24) derart angeordnet sind, dass austretende Kühlluft (L) ein jeweils zugeordnetes Aufnahmeelement (22) horizontal überstreicht und durch im wesentlichen auf gleicher Höhe in der gegenüberliegenden zweiten Seitenwand (16) angeordnete zugeordnete Luftaustrittsöffnungen (26) austritt.




    Beschreibung

    Technisches Gebiet



    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühlmöbel sowie ein Verfahren zum Kühlen von Kühlgut.

    Beschreibung des Standes der Technik



    [0002] Kühlmöbel mit einer durch eine erste und eine zweite Seitenwand sowie eine Rückwand definierten Kühlkammer mit einer Mehrzahl von im wesentlichen horizontal angeordneten Aufnahmeelementen für Kühlgut sind bspw. aus der EP 1 669 707 B1 bekannt.

    [0003] Die CN 110044113 A offenbart einen Toplader-Kühlschrank, bei dem Kühlluft durch mehrere übereinander angeordnete Luftauslassdüsen in den Kühlraum horizontal ausgeblasen wird. Die ausgeblasene Kühlluft sinkt ab und wird am Boden über einen Rückführkanal in einen sich vertikal an der Seitenwand nach oben erstreckenden Temperierraum zurückgeleitet.

    Zusammenfassung der Erfindung



    [0004] Ausgehend hiervon wird erfindungsgemäß ein Kühlmöbel, insb. Kühlschrank, mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Kühlen von Kühlgut mit den Merkmalen des Anspruchs 13 vorgeschlagen.

    [0005] Die Erkenntnis der Erfindung besteht in Abkehr von den bislang üblichen Prinzipien im Kühlschrankbau darin, in einer Kühlkammer befindliches Kühlgut auf im wesentlichen horizontal angeordneten Aufnahmeelementen mittels eines horizontal verlaufenden Kühlluftstroms zu kühlen.

    [0006] Hierfür sind erfindungsgemäß Luftzufuhröffnungen in einer ersten Seitenwand derart ausgestaltet, dass austretende Kühlluft ein jeweils zugeordnetes Aufnahmeelement im wesentlichen horizontal überstreicht. Des weiteren sind in einer gegenüberliegenden zweiten Seitenwand den Luftzufuhröffnungen jeweils zugeordnete, im wesentlichen auf gleicher Höhe angeordnete Luftaustrittsöffnungen vorgesehen, durch die die Kühlluft wieder austritt.

    [0007] Die Kühlkammer des Kühlmöbels ist durch die beiden gegenüberliegenden Seitenwände und eine Rückwand definiert. Nach oben und unten ist die Kühlkammer durch einen Boden und eine Decke begrenzt. Eine der Rückwand gegenüberliegende Frontseite ist zum Ein- und Ausbringen von Kühlgut in die Kühlkammer ausgebildet.

    [0008] Zur Gestaltung des erfindungsgemäßen horizontalen Kühlluftstroms (Luftzirkulation) können mindestens ein Luftzirkulationsmittel und mindestens ein Wärmetauscher vorgesehen sein, die bspw. in einem Temperierraum angeordnet sein können. Bei den Luftzirkulationsmitteln kann es sich bspw. um drehzahlregelbare Ventilatoren handeln. Die Wärmetauscher sind bspw. installierte Kupfer- oder Aluminiumwärmetauscher, die bspw. nach dem Wasser-/Luft-Prinzip arbeiten. Der Temperierraum kann bspw. in der Rückwand oder der ersten oder auch der zweiten Seitenwand ausgebildet sein. Die horizontale Luftzirkulation der Erfindung unterscheidet sich somit von den aus dem Stand der Technik bekannten Anordnungen vertikaler Luftzirkulation.

    [0009] Das erfindungsgemäße Kühlmöbel eignet sich zur Ausbildung von übereinanderliegenden Kühlzonen, in denen Kühlgut bei jeweils unterschiedlicher Temperatur gekühlt wird. Dazu können mindestens zwei übereinanderliegende Aufnahmeelemente als Kühlzone ausgebildet sein bzw. eine Kühlzone definieren. Übereinanderliegende Kühlzonen können gegeneinander dichtend ausgebildet sein. Zudem kann jeder Kühlzone ein eigener Wärmetauscher zugeordnet sein. Im Extremfall bildet jedes Aufnahmeelement eine eigene Kühlzone mit zugeordnetem Wärmetauscher.

    [0010] In weiterer Ausgestaltung können die im wesentlichen horizontal angeordneten Aufnahmeelemente als zu der Frontseite hin gegeneinander dichtend ausgebildet sein, so dass auf eine Kühlschranktür verzichtet werden kann. Hierzu können die Aufnahmeelemente als Schiebetablare ausgebildet sein.

    [0011] Eine besonders geeignete Anwendung für das erfindungsgemäße Kühlmöbel ist als Weinkühlschrank. Hierzu kann das Kühlmöbel zur Aufnahme von Wein- bzw. Sektflaschen als Kühlgut ausgebildet sein. Beispielsweise können die Aufnahmeelemente hierfür zum liegenden Einlegen von Flaschen ausgestaltete Ausnehmungen aufweisen.

    [0012] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.

    [0013] Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

    [0014] Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung stark schematisch dargestellt und wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.

    Kurzbeschreibung der Zeichnung



    [0015] 

    Figur 1 zeigt eine aufgeschnittene Aufsicht auf ein erfindungsgemäßes Kühlmöbel.

    Figur 2 zeigt eine seitliche transparente Darstellung des Kühlmöbels der Figur 1.


    Ausführliche Beschreibung



    [0016] Gleiche und ähnliche in den einzelnen Figuren dargestellte Merkmale sind mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.

    [0017] Figur 1 zeigt eine aufgeschnittene Aufsicht aus der Vogelperspektive auf ein erfindungsgemäßes Kühlmöbel 10, und Figur 2 zeigt das erfindungsgemäße Kühlmöbel 10 in seitlicher transparenter Ansicht gemäß der Blickrichtung des Pfeiles II der Figur 1.

    [0018] Das erfindungsgemäße Kühlmöbel 10 weist eine Kühlkammer 12 auf, die durch eine erste Seitenwand 14 (in der Darstellung der Figur 1 rechts), eine zweite Seitenwand 16 und eine Rückwand 18 definiert ist. Eine der Rückwand 18 gegenüberliegende Frontseite 20 ist zum Ein- und Ausbringen von Kühlgut 50 in die Kühlkammer 12 ausgebildet. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Kühlmöbel 10 als Weinflaschenkühlschrank ausgebildet, und die das Kühlgut 50 darstellenden Wein- bzw. Sektflaschen sind exemplarisch mit punktierten Linien eingezeichnet.

    [0019] Zur Aufnahme des Kühlguts 50 sind mehrere Aufnahmeelemente 22 in der Kühlkammer 12 vorgesehen. Die Aufnahmeelemente 22 sind im wesentlichen horizontal angeordnet, wie dies bei Frontlader-Kühlschränken üblich ist. Je nach Art des zu lagernden Kühlguts können die Aufnahmeelemente 22 auch eine leichte Neigung aufweisen, bspw. in Richtung der Rückwand 18. Zur sicheren Aufnahme der Weinflaschen sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Aufnahmeelemente mit Ausnehmungen ausgestaltet, deren Form ein liegendes Einlegen der Wein- oder Sektflaschen gestattet. Dies ist in der Darstellung der Figur 2 schematisch dargestellt, indem die punktierten Linien der Flaschen 50 sich auch unterhalb des Aufnahmeelements 22 erstrecken, da die Flaschen in den Ausnehmungen liegend durch die Fläche des Aufnahmeelements hindurchragen.

    [0020] Die Seitenwände 14, 16 sind jeweils mit Luftführungselementen 15 bzw. 17, bspw. Luftführungskanälen, ausgebildet. Die Luftführungskanäle 15, 17 können bspw. als Längsvertiefungen in den Seitenwänden 14 bzw. 16 ausgestaltet sein. Die Luftführungskanäle 15, 17 erstrecken sich im wesentlichen horizontal und im wesentlichen über eine gesamte Tiefe (bzw. bei seitlicher Ansicht die Breite) der Seitenwände 14, 16 zwischen Rückwand 18 (insbesondere einer Innenwand 19 der Rückwand 18) und der Frontseite 20.

    [0021] In der ersten Seitenwand 14 sind Luftzufuhröffnungen 24 vorgesehen, und in der zweiten Seitenwand 16 sind Luftaustrittsöffnungen 26 vorgesehen. Die Luftzufuhröffnungen 24 und die Luftaustrittsöffnungen 26 können wie in dem dargestellten Ausführungsbeispiel gezeigt den Luftführungskanälen 15 bzw. 17 zugeordnet und bspw. entlang deren Längserstreckung verteilt angeordnet sein. Die bspw. schlitz- oder spaltförmigen Luftzufuhröffnungen 24 und Luftaustrittsöffnungen 26 stellen in die Kühlkammer 12 mündende Öffnungen zur Herstellung einer Luftzirkulation dar.

    [0022] Des weiteren sind die Luftzufuhröffnungen 24 so ausgebildet, dass aus ihnen austretende Kühlluft L ein jeweils zugeordnetes Aufnahmeelements 22 horizontal überstreicht. Dies kann wie vorliegend dadurch erreicht werden, dass eine Abfolge horizontaler Luftaustrittsöffnungen 24 einem sich horizontal erstreckenden Aufnahmeelement 22 derart zugeordnet ist, dass sich das Aufnahmeelement 22 im wesentlichen auf gleicher Höhe oder etwas unterhalb, der Luftaustrittsöffnungen 24 befindet, wie dies aus der Darstellung der Figur 2 ersichtlich ist. Auf diese Art und Weise können mehreren übereinanderliegenden Aufnahmeelementen 22 jeweils eine horizontale Abfolge von Luftaustrittsöffnungen 24 zugeordnet sein.

    [0023] Des weiteren sind die in der gegenüberliegenden zweiten Seitenwand 16 ausgebildeten Luftaustrittsöffnungen 26 analog den Luftaustrittsöffnungen 24 ausgebildet, so dass aus einer Abfolge horizontaler Luftaustrittsöffnungen 24 ausströmende Kühlluft nach Überstreichen des zugeordneten Aufnahmeelements 22 durch die entsprechend zugeordneten, d.h. sich im wesentlichen auf gleicher Höhe in der gegenüberliegenden Seitenwand befindlichen, Luftaustrittsöffnungen 26 wieder austritt (abgesaugt wird).

    [0024] Das erfindungsgemäße Kühlmöbel 10 umfasst des weiteren mindestens ein Luftzirkulationsmittel wie einen Ventilator 32 und mindestens einen Wärmetauscher 34. Diese können in einem Temperierraum 30 angeordnet sein, der - wie dargestellt - bspw. in der Rückwand 18 des Kühlmöbels 10 ausgebildet sein kann.

    [0025] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Temperierraum 30 in der doppelwandig ausgestalteten Rückwand 18 hinter der Innenwand 19 angeordnet. Der Temperierraum 30 ist somit ein Zwischenraum, in dem die Temperierelemente (Wärmetauscher) und ggf. auch die Steuerungselektronik angeordnet sind und in dem auch die (im wesentlichen horizontale) Luftführung stattfindet. Dieser Zwischenraum ist erfindungsgemäß bspw. nicht gegen den Innenraum (Kühlkammer) isoliert und bildet mit diesem eine thermische Einheit.

    [0026] Alternativ ist es selbstverständlich auch möglich, den Temperierraum in einer der beiden Seitenwände auszugestalten, bspw. in der ersten Seitenwand. Bei einer Ausgestaltung des Temperierraums in der (ersten) Seitenwand kann der Raum an der Rückwand 18 entsprechend schmaler ausgestaltet werden. Zudem können dann die zuvor beschriebenen Luftführungskanäle anstatt oder zusätzlich zu der ersten Seitenwand an der Rückwand ausgebildet sein, um die erfindungsgemäße horizontale Luftzirkulation zu gewährleisten.

    [0027] Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein erster Ventilator 32.1 vorgesehen, der dem den Luftaustrittsöffnungen 26 zugeordneten Luftführungskanal 17 zugeordnet ist, um Kühlluft L aus der Kühlkammer 12 durch die Luftaustrittsöffnungen 26 und den Luftführungskanal 17 abzusaugen (vgl. Figur 1).

    [0028] Stromabwärts von dem ersten Ventilator 32.1 ist ein Wärmetauscher 34 angeordnet, dem aus der Kühlkammer 12 rührende (sozusagen "verbrauchte") Kühlluft L zur Kühlung zugeführt wird. Die Kühlung der Kühlluft L durch den Wärmetauscher 34 erfolgt in an sich bekannter Art und Weise, indem der Wärmetauscher 34 mit einem Kühlmittel niedrigerer Temperatur durchströmt wird. Das Kühlmittel ist Teil eines Sekundärkreislaufs durch den Wärmetauscher 34 und wird selbst im Rahmen eines Primärkreislaufs zur Kälteerzeugung in ebenfalls bekannter Art und Weise (bspw. mittels eines Kompressorkühlkreislaufes) heruntergekühlt. Die Zu- und Ableitungen des Sekundärkreislaufs zu dem Wärmetauscher 34 sind in Figur 1 stark schematisch dargestellt und mit dem Bezugszeichen SK bezeichnet.

    [0029] Von dem Wärmetauscher 34 gekühlte Kühlluft L durchströmt anschließend im Rahmen des Kühlluft-Kreislaufs den Temperierraum 30 in Richtung des den Luftzufuhröffnungen 24 zugeordneten Luftführungskanals 15 der ersten Seitenwand 14, um durch die Luftzufuhröffnungen 24 wieder der Kühlkammer 12 zugeführt zu werden. Hierzu kann zusätzlich (wie dargestellt) ein weiterer Ventilator 32.2 vorgesehen sein. Dieser weitere Ventilator 32.2 kann weiter stromabwärts in dem Temperierraum 30 angeordnet sein. Bspw. kann der weitere Ventilator 32.2 dem Luftführungskanal 15 mit den Luftzufuhröffnungen 24 zugeordnet sein, um die Einspeisung gekühlter Kühlluft L in den Luftführungskanal 15 zu verbessern. Zur Beseitigung etwaiger unerwünschter Gerüche kann ein geeigneter Filter 38, bspw. Aktivkohlefilter, vorgesehen sein, der bspw. dem weiteren Ventilator 32.2 vorgeschaltet sein kann.

    [0030] Zur Erfassung einer jeweiligen Temperatur der Kühlluft L sind erfindungsgemäß Temperaturfühler 36 vorgesehen. Mindestens ein erster Temperaturfühler 36.1 ist in der Kühlkammer 12 zur Erfassung der tatsächlichen Kühltemperatur im Innern des Kühlmöbels 10 angeordnet (vgl. Figur 1). Für eine möglichst genaue Erfassung kann der erste Temperaturfühler 36.1 dem Aufnahmeelement 22 zugeordnet sein, bspw. direkt an einer Oberseite des Aufnahmeelements zwischen zwei Kühlgutpositionen. Um ein möglichst differenziertes Abbild des Kühlprofils zu erhalten, können auf jeder Ebene in dem Kühlmöbel 10, also insbesondere auf der Höhe jedes Aufnahmeelements 22 bzw. an jedem Aufnahmeelement 22, Temperaturfühler vorgesehen sein (vgl. Figur 2). In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind pro Aufnahmeelement 22 zwei erste Temperaturfühler 36.1 vorgesehen (vgl. Figur 1). Selbstverständlich kann die jeweilige genaue Lage des mindestens einen ersten Temperaturfühlers 36.1 in der Kühlkammer 12 beliebig nach Ermessen des Fachmanns gewählt werden.

    [0031] Ein weiterer, zweiter Temperaturfühler 36.2 ist zur Messung der Temperatur der Kühlluft direkt vor deren Kühlung vorgesehen und bspw. direkt stromaufwärts zu dem ersten Ventilator 32.1 angeordnet. Alternativ kann der zweite Temperaturfühler 36.2 auch zwischen dem ersten Ventilator 32.1 und dem Wärmetauscher 34 angeordnet sein. Über die Höhe des Kühlmöbels 10 können mehrere derartige zweite Temperaturfühler 36.2 vorgesehen sein, je nachdem, wie differenziert ein Kühlprofil in der Kühlkammer 12 gestaltet sein soll. Bspw. kann jeder horizontalen Reihe von Luftaustrittsöffnungen 26 jeweils ein zweiter Temperaturfühler zugeordnet sein, oder es werden - wie nachfolgend noch zu beschreiben - Kühlzonen gebildet, denen jeweils ein zweiter Temperaturfühler zugeordnet ist.

    [0032] Schließlich kann stromabwärts des Wärmetauschers 34 erfindungsgemäß noch ein dritter Temperaturfühler 36.3 vorgesehen sein, der zu einer Messung der Temperatur der durch den Wärmetauscher 34 gekühlten Kühlluft L dient. Über die Höhe des Kühlmöbels 10 können wiederum mehrere derartige dritte Temperaturfühler 36.2 vorgesehen sein, je nachdem, wie differenziert ein Kühlprofil in der Kühlkammer 12 gestaltet sein soll. Bspw. kann jeder horizontalen Reihe von Luftzufuhröffnungen 24 jeweils ein dritter Temperaturfühler zugeordnet sein, oder es werden - wie nachfolgend noch zu beschreiben - Kühlzonen gebildet, denen jeweils ein dritter Temperaturfühler zugeordnet ist.

    [0033] Die Seitenansicht der Figur 2 veranschaulicht eine Ausgestaltungsmöglichkeit der Erfindung mit zwei übereinander angeordneten Wärmetauschern 34.1 und 34.2. Die Anordnung für jeden der beiden Wärmetauscher 34.1, 34.2 ist wie bereits voranstehend beschrieben und in Figur 1 dargestellt. Das bedeutet, jedem der beiden Wärmetauscher 34.1, 34.2 sind ein zweiter Temperaturfühler 36.2 und ein erster Ventilator 32.1 vorgeschaltet.

    [0034] Um eine Temperaturschichtbildung über die Breite des Temperierraums 30 (also von links nach rechts in der Darstellung der Draufsicht der Figur 1) zu vermeiden, kann eine vertikale Durchmischung von aus den Wärmetauschern 34.1, 34.2 austretender Kühlluft erfolgen. Hierzu können Mittel vorgesehen sein, die eine Ablenkung des aus dem Wärmetauscher austretenden jeweiligen Kühlluftstroms aus der Horizontalen bewirken. Dies kann bspw. mittels (nicht dargestellter) geeigneter Luftablenkelemente wie Prallblechen o.dgl. erfolgen. Die Luftablenkelemente können bspw. stromabwärts des jeweiligen Wärmetauschers angeordnet sein. Sie können so gestaltet sein, dass sie die austretende Luft um einen gewünschten Winkel zur Horizontalen ablenken. Sie können so gestaltet sein, dass die austretende Luft aus den Wärmetauschern sich in einem zentralen Bereich (bspw. in einem Bereich vor, um oder nach dem dritten Temperaturfühler 36.3 (vgl. Figur 1)) trifft und durchmischt. Das Ziel ist eine vertikale Durchmischung, um unterschiedliche Temperaturschichten der Luftströme aus übereinanderliegenden Wärmetauschern zu vermeiden. Die Luftablenkelemente können in gleichem oder unterschiedlichem Abstand zu den zugeordneten Wärmetauschern angeordnet sein. Auch andere Luftablenkelemente sind denkbar. So kann ein vergleichbarer Effekt auch mit schräg gestellten Luftzirkulationsmitteln (stromabwärts oder stromaufwärts des Wärmetauschers) erzielt werden. Die Entmischung zum stromabwärts gelegenen Ende des Temperierraums 30 kann durch die dort angeordneten Luftzirkulationsmittel 32.2. erfolgen.

    [0035] Eine wie in Figur 2 dargestellte Anordnung eröffnet auch die Möglichkeit der Definition von Kühlzonen im Innern der Kühlkammer 12. Jeder Kühlzone kann dann entsprechend ein Wärmetauscher zugeordnet sein. In der Ausführungsform der Figur 2 bedeutet dies, dass bspw. die beiden unteren horizontalen Reihen von Luftzufuhröffnungen 24 und die ihnen zugeordneten beiden Aufnahmeelemente 22 eine untere Kühlzone K1 bilden, die dem unteren (34.1) der beiden Wärmetauscher zugeordnet ist. Die verbleibenden oberen drei horizontalen Reihen von Luftzufuhröffnungen 24 und die ihnen zugeordneten beiden Aufnahmeelemente 22 bilden entsprechend eine obere Kühlzone K2, die dem oberen (34.2) der beiden Wärmetauscher zugeordnet ist. Typischerweise ist die Ziel-Kühltemperatur in der unteren Kühlzone K1 kleiner als die Ziel-Kühltemperatur in der oberen Kühlzone K2.

    [0036] Zur Ausgestaltung der Kühlzonen können zumindest das oberste Aufnahmeelement der unteren Kühlzone und das unterste Aufnahmeelement der oberen Kühlzone zueinander dichtend ausgebildet sein, so dass ein Luftaustausch zwischen diesen beiden Aufnahmeelementen unterbunden oder zumindest reduziert wird. Auch innerhalb von Kühlzonen können einzelne oder alle Aufnahmeelemente zu einem nach oben oder unten anschließenden benachbarten Aufnahmeelement entsprechend dichtend ausgebildet sein.

    [0037] Das dargestellte Ausführungsbeispiel verfügt an der Frontseite 20 über keine Türe. Um ein unnötiges Ausfließen von Kühlluft zu verhindern, sind die Aufnahmeelemente als Schiebetablare (Schubladen) ausgebildet, die an ihren frontseitigen Enden vertikale Stirnseitenelemente 40 (Schubfronten) aufweisen. Die Schiebetablare sind erfindungsgemäß zu der Frontseite 20 hin zu den angrenzenden Schiebetablaren gegeneinander dichtend ausgebildet. Dies kann bspw. dadurch erreicht werden, dass die Stirnseitenelemente 40 übereinanderliegender Schiebetablare mittels geeigneter Dichtungen wie Dichtlippen gegeneinander anliegen. Die Stirnseitenelemente 40 können zumindest abschnittsweise transparente Sichtelemente 42, bspw. Einsätze oder Aufsätze aus Plexiglas, aufweisen, die auch bei geschlossener Schubladenfront einen Blick auf das Kühlgut gestatten.

    [0038] Durch die beschriebenen Ventilatoren und entsprechenden horizontalen Luftführungskanäle in den Seitenwänden wird somit erfindungsgemäß erreicht, dass die Kühlluft horizontal über das gelagerte Kühlgut zirkuliert.

    [0039] Die zirkulierende Luft passiert dabei mindestens einen Wärmetauscher. Jeder Wärmetauscher wird über eine elektronische Steuerung mit genau der Kälteenergie versorgt, die nötig ist, um die Kühlluft auf der Zieltemperatur zu halten bzw. auf diese zu bringen. Die Regelung erfolgt dabei permanent und computergesteuert, indem die Durchflussmenge des Sekundärkreislaufs durch den Wärmetauscher anpasst wird, bspw. mittels eines Proportionalventils. Die Messung der Lufttemperatur erfolgt dabei wie beschrieben im Innenraum der Kühlkammer, bei der Luftansaugung und bspw. ergänzend im Temperierraum. Zudem wird die Temperatur des Vorlaufs des Sekundärkreislaufs gemessen, um den Kälteerzeuger nachregeln zu können.

    [0040] Weicht die Zieltemperatur deutlich von der Ist-Temperatur ab (einstellbar, Standard 3° C), wird die Luft langsam bspw. nach dem Differenzverfahren abgekühlt. Hierbei entspricht die Differenz zwischen der Lufttemperatur vor und nach dem Wärmetauscher höchstens (einstellbar, Standard 3°C) der definierten Anzahl an Kelvin. Hierdurch soll vermieden werden, dass es a) zu ungewollt hohem Tauwasserausfall kommt und b) das Kühlgut (die Weinflaschen) eine ungewollt schnelle Abkühlung erfährt. Eine solch hohe Differenz tritt beispielsweise bei einer Absenkung der Soll-Temperatur, nach eine Wiederinbetriebnahme oder nach dem Einfüllen neuer, warmer Weinflaschen auf.

    [0041] Die regelmäßige, horizontale Luftzirkulation verhindert die Bildung von unterschiedlichen, ungewollten Temperaturschichten, da nur wenige Höheneinheiten (bspw. max. 5) über einen Wärmetauscherkreislauf mit eigener Regelung temperiert werden. Zudem lässt sich hierdurch eine sehr exakte und dauerhafte Temperierung der Luft sicherstellen.

    [0042] Die Andienung der Kälte erfolgt wie bereits kurz beschrieben über einen sog. Primärkreislauf, in dem in an sich bekannter Weise kaltes Kühlmedium wie Kaltwasser erzeugt wird. Dieses Kaltwasser kann dann entweder direkt in den Kältekreislauf des Weinkühlschranks geleitet oder über einen Plattenwärmetauscher oder eine hydraulische Weiche entkoppelt werden. Der Kälteerzeuger kann, muss aber nicht, Teil des beschriebenen Kühlmöbels (Weinkühlschrank) sein. Das Kühlmöbel lässt sich daher auch an eine bereits vorhandene Kältetechnik anbinden.

    [0043] Optional kann sich im Temperierraum zudem eine Entfeuchtungseinheit befinden, die einen kleineren Wärmetauscher sehr stark abkühlen kann. Die Luft wird in einem speziellen Modul zunächst aktiv über den sehr kalten Wärmetauscher geführt und im Anschluss mit der Abwärme des Kühlmoduls wieder auf die Zieltemperatur erwärmt. Durch den starken Temperaturunterschied zwischen Luft und stark abgekühltem Wärmetauscher kondensiert das Wasser aus der Luft an dem Wärmetauscher und wird abgeleitet. Die notwendige Kälteenergie wird über die Bestimmung des Taupunkts berechnet und bereitgestellt.


    Ansprüche

    1. Kühlmöbel (10) mit einer durch eine erste Seitenwand (14) und eine zweite Seitenwand (16) sowie eine Rückwand (18) definierten Kühlkammer (12) mit einer Mehrzahl von im wesentlichen horizontal angeordneten Aufnahmeelementen (22) für Kühlgut (50), wobei in der ersten Seitenwand (14) vorgesehene Luftzufuhröffnungen (24) derart angeordnet sind, dass austretende Kühlluft (L) ein jeweils zugeordnetes Aufnahmeelement (22) horizontal überstreicht und durch im wesentlichen auf gleicher Höhe in der gegenüberliegenden zweiten Seitenwand (16) angeordnete zugeordnete Luftaustrittsöffnungen (26) austritt.
     
    2. Kühlmöbel (10) nach Anspruch 1, bei dem eines oder mehrere der im wesentlichen horizontal angeordneten Aufnahmeelemente (22) zu einem nach oben oder unten anschließenden benachbarten Aufnahmeelement (22) dichtend ausgebildet sind, und/oder
    bei dem eine der Rückwand (18) gegenüberliegende Frontseite (20) zum Ein- und Ausbringen von Kühlgut (50) in die Kühlkammer (12) ausgebildet ist, wobei vorzugsweise die im wesentlichen horizontal angeordneten Aufnahmeelemente (22) als zu der Frontseite (20) hin dichtend aneinandergrenzende Schiebetablare ausgebildet sind.
     
    3. Kühlmöbel (10) nach Anspruch 1 oder 2, mit einem in der Rückwand oder der ersten bzw. zweiten Seitenwand (14, 16) ausgebildeten Temperierraum (30).
     
    4. Kühlmöbel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, das mindestens ein Luftzirkulationsmittel (32.1, 32.2) und mindestens einen Wärmetauscher (34; 34.1, 34.2) umfasst, die vorzugsweise in dem Temperierraum (30) angeordnet sind.
     
    5. Kühlmöbel (10) nach Anspruch 3 oder 4, bei dem die Luftzufuhröffnungen (24) und/oder die Luftaustrittsöffnungen (26) über im wesentlichen horizontal verlaufende Luftführungselemente (15, 17) mit dem Temperierraum (30) verbunden sind.
     
    6. Kühlmöbel (10) nach Anspruch 5, bei dem die Luftführungselemente (15, 17) in den Seitenwänden (14, 16) oder bei dem die Luftführungselemente (15, 17) in mindestens einer der Seitenwände (14, 16) und der Rückwand (18) angeordnet sind.
     
    7. Kühlmöbel (10) nach einem der Ansprüche 3 oder 6, dessen Temperierraum (30) sich im wesentlichen über eine gesamte (vertikale) Höhe der Kühlkammer (12) erstreckt.
     
    8. Kühlmöbel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, derart dass die Kühlluft im wesentlichen horizontal zirkuliert.
     
    9. Kühlmöbel (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 8, bei dem zur Erfassung einer jeweiligen Temperatur der Kühlluft (L) jeweils mindestens ein Temperaturfühler (36.1, 36.2, 36.3) in der Kühlkammer (12), beispielsweise einem Aufnahmeelement (22) zugeordnet, sowie stromaufwärts bzw. stromabwärts des Wärmetauschers (34; 34.1, 34.2) vorgesehen ist.
     
    10. Kühlmöbel (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 9, bei dem mindestens zwei in unterschiedlicher vertikaler Lage angeordnete Wärmetauscher (34; 34.1, 34.2) vorgesehen sind, wobei bspw. eine vertikale Durchmischung von aus den Wärmetauschern (34; 34.1, 34.2) austretender Kühlluft erfolgt.
     
    11. Kühlmöbel (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, bei dem mindestens zwei übereinanderliegende Aufnahmeelemente (22) als Kühlzone ausgebildet sind, und das beispielsweise mehrere Kühlzonen umfasst, denen beispielsweise jeweils mindestens ein Wärmetauscher (34) zugeordnet ist.
     
    12. Kühlmöbel (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, das zur Aufnahme von Wein- bzw. Sektflaschen als Kühlgut (50) ausgebildet ist, wobei beispielsweise die Aufnahmeelemente (22) zum liegenden Einlegen von Flaschen ausgestaltete Ausnehmungen aufweisen.
     
    13. Verfahren zum Kühlen von Kühlgut (50) auf im wesentlichen horizontal angeordneten Aufnahmeelementen (22) in einem Kühlmöbel (10), bei dem Kühlluft (L) ein Aufnahmeelement (22) im wesentlichen horizontal überstreicht.
     
    14. Verfahren nach Anspruch 13, bei dem die Kühlluft (L) im wesentlichen horizontal zirkuliert.
     
    15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, bei dem die Kühlluft (L) über Luftzufuhröffnungen (24) auf das Kühlgut (50) geleitet und durch im wesentlichen auf gleicher Höhe angeordnete zugeordnete Luftaustrittsöffnungen (26) abgesaugt wird, um anschließend abgekühlt und wieder den Luftzufuhröffnungen (24) zugeführt zu werden, wobei vorzugsweise die Einstellung einer Kühlluft-Zieltemperatur ausgehend von Temperaturmessungen mindestens im Bereich der Aufnahmeelemente (22) und der Luftansaugung stromaufwärts der Abkühlung mittels einer elektronischen Steuerung erfolgt,
    und/oder
    bei dem mindestens zwei übereinanderliegende Aufnahmeelemente (22) als Kühlzone ausgebildet sind, und vorzugsweise jeder Kühlzone ein unabhängig regelbarer Wärmetauscher (34) zugeordnet ist, derart dass vorzugsweise in jeder Kühlzone eine horizontale Luftzirkulation gebildet wird.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht









    Recherchenbericht




    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente