ANWENDUNGSGEBIET UND STAND DER TECHNIK
[0001] Die Erfindung betrifft einen Flachrohrwärmeübertrager, insbesondere einen Hochtemperatur-Flachrohrwärmeübertrager
für gasförmige Medien.
[0002] Flachrohrwärmeübertrager sind allgemein bekannt. Beispielsweise beschreibt
EP 2 584 301 A1 einen Hochtemperatur-Flachrohrwärmeübertrager für gasförmige Medien, mit einem geschlossenen
Gehäuse, das an zwei einander gegenüberliegenden Seiten zwei Rohrböden aufweist, die
in dem Gehäuse einen eingangsseitigen Sammelraum, einen Rohrbündelraum und einen ausgangsseitigen
Sammelraum abteilen, mit einem Rohrbündel das zumindest vorwiegend aus gerade ausgebildeten
Flachrohren mit runden oder polygonalen Enden besteht, wobei ein Rohrbündelraum drei
Zonen aufweist, nämlich zwei im Bereich von Rohrbündelraumanschlüssen ausgebildete
Querströmungszonen und eine zwischen diesen Querströmungszonen ausgebildete Längsströmungszone.
Der dort beschriebene Flachrohrwärmeübertrager kann bei hoher Temperaturspreizung
und häufigem Temperaturwechsel ohne die Gefahr von Spannungsrissen eingesetzt werden.
Derartige Flachrohrwärmeübertrager haben sich insbesondere bei Gaseintritts-Temperaturen
bis zu 1100°C vielfach bewährt.
[0003] Ein Wirkungsgrad eines Flachrohrwärmeübertragers ist unter anderem abhängig von der
Anzahl der eingesetzten Flachrohre. Typischerweise erfolgt ein Einsatz eines Flachrohrwärmeübertragers
bei einem Wirkungsgrad von ca. 75%. Bei einem herkömmlichen Flachrohrwärmeübertrager
muss für eine weitere Steigerung des Wirkungsgrads von ca. 75% auf ca. 90% bei gleichem
Durchsatz die Anzahl der Flachrohre in etwa verdreifacht werden. Dies ist in der Regel
nicht wirtschaftlich sinnvoll möglich.
AUFGABE UND LÖSUNG
[0004] Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen Flachrohrwärmeübertrager mit einem verbesserten
Wirkungsgrad zu schaffen.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Flachrohrwärmeübertrager, insbesondere für
gasförmige Medien, umfassend ein geschlossenes Gehäuse mit einem Rohrbündelraum und
ein in dem Rohrbündelraum des Gehäuses angeordnetes Rohrbündel umfassend mehrere Flachrohre,
wobei in den Flachrohren und in dem Rohrbündelraum zwischen den Flachrohren Wellbänder
mit sich in Längsrichtung der Flachrohre erstreckenden Wellentälern und Wellenbergen
angeordnet sind, wobei die Wellentäler und Wellenberge an Flachseiten der Flachrohre
innen bzw. außen anliegen, und wobei eine Vorrichtung vorgesehen ist, um das Gehäuse
zumindest im Bereich des Rohrbündelraums von außen mit einer Flächenpressung zu beaufschlagen,
welche höher ist als ein Druck der in den Flachrohren oder um die Flachrohre geführten
Medien, insbesondere ca. 1 bar bis ca. 4 bar höher.
[0006] Mittels der Wellbänder kann eine Fläche für eine Wärmeübertragung von oder an das
in den Flachrohren geführte Medium, auch als Übertragungsfläche bezeichnet, mehr als
verdoppelt werden. Gleichzeitig wird ein hydraulischer Durchmesser für eine Strömung
durch die Flachrohre und um die Flachrohe reduziert, mit der Folge, dass ein Wärmeübergangskoeffizient
bei einem Gegenstrombetrieb umgekehrt proportional erhöht wird.
[0007] Mittels der Vorrichtung zur Beaufschlagung des Gehäuses mit einer Flächenpressung
wird eine zu eventuellen Kontaktverlusten führende Verformung der Flachrohre, beispielsweise
aufgrund einer Temperatur oder eines Drucks des darin geführten Mediums, sicher verhindert.
Der Flachrohrwärmeübertrager ist somit geeignet, um sowohl mit hohen Druckdifferenzen
zwischen den in den Flachrohren und um die Flachrohre geführten Medien als auch mit
hohen Temperaturschwankungen, beispielsweise beim Hoch- und Herunterfahren, betrieben
zu werden.
[0008] Im Zusammenhang mit der Anmeldung soll der Ausdruck "in den Flachrohren" nicht als
"in allen Flachrohren" interpretiert werden. Vielmehr sind sowohl Ausgestaltung denkbar,
in welchen lediglich ein Teil der Flachrohre Wellbänder aufweist, als auch Ausgestaltungen,
in welchen sämtliche Flachrohre Wellbänder aufweisen. Ebenso werden im Zusammenhang
mit der Anmeldung die Wörter "ein", "eine", "eines", etc. lediglich als unbestimmte
Artikel verwendet und sollen nicht als Zahlwort interpretiert werden.
[0009] Das Gehäuse weist üblicherweise zwei Sammelräume auf, welche ein Einströmen eines
ersten Mediums in die Flachrohre und ein Ausströmen des ersten Mediums aus den Flachrohren
ermöglicht. Die Sammelräume sind bei einem in einer Richtung durchströmtem Rohrbündel
an gegenüberliegenden Enden des Rohrbündelraums angeordnet. Für eine Zu- und Abfuhr
eines zweiten Mediums zu dem Rohrbündelraum sind Rohrbündelraumanschlüsse an den in
Strömungsrichtung betrachtet gegenüberliegenden Enden oder an Seiten des Gehäuses
vorgesehen.
[0010] Als Flachrohre werden Rohre bezeichnet, welche zumindest an einem zwischen zwei Enden
liegenden mittleren Abschnitt flach sind, d.h. zwei einander gegenüberliegende Flachseiten
und zwei, die Flachseiten verbindende Schmalseiten aufweisen. Die mittleren Abschnitte
der Flachrohre haben in einer Ausgestaltung einen stadionförmigen Querschnitt mit
zwei zueinander parallelen, ebenen Flachseiten und zwei, die Flachseiten verbindenden,
gekrümmten, beispielsweise halbkreisförmig gekrümmten, Schmalseiten. Dabei kann ein
Wellband mit konstanter Höhe eingesetzt werden, dessen Wellentäler und Wellenberge
die Flachseiten berühren. Die in Längsrichtung gegenüberliegenden Enden der Flachrohre
weisen in Ausgestaltungen einen von dem mittleren Abschnitt abweichenden Querschnitt
für einen Anschluss an die Sammelräume auf, insbesondere einen kreisförmigen Querschnitt,
einen polygonförmigen Querschnitt oder dergleichen.
[0011] Der Flachrohrwärmeübertrager ist in einer Ausgestaltung als Rechteckanordnung mit
einem quaderförmigen Rohrbündelraum und mit mehreren in Reihen und Spalten angeordneten
Flachrohren aufgebaut. In einer anderen Ausgestaltung ist der Flachrohrwärmeübertrager
als Rundanordnung mit einem zylindrischen Rohrbündelraum, der einen kreisförmigen
oder einem polygonförmigen Querschnitt aufweist, aufgebaut. In Rundanordnung ist der
Wärmeübertrager in einer Ausgestaltung als Ringwärmeübertrager aufgebaut, wobei die
Flachrohre entlang mehrerer konzentrischer Kreisringe mit unterschiedlichen Durchmessern
angeordnet sind.
[0012] Die Wellbänder weisen in einer Ausgestaltung eine sinusförmige, dreieckförmige oder
sägezahnförmige Wellenform auf. Diese Wellenformen haben gemeinsam, dass die Wellenberge
und Wellentäler an den Flachseiten lediglich entlang eines sich in Längsrichtung erstreckenden
schmalen Streifens, im Idealfall linienförmig, anliegen. Dadurch werden an Kontaktstellen
Materialanhäufungen, welche einen Wärmeübergang negativ beeinflussen, vermieden oder
zumindest minimiert. Eine Wellenform ist durch den Fachmann je nach Anwendungsfall
geeignet wählbar, um eine gewünschte Vergrößerung einer Übertragungsfläche zu erzielen.
Dabei ist es auch möglich, ein Standerdmodul eines Flachrohrwärmeübertragers zu schaffen,
wobei durch Wahl geeigneter Wellbänder Flachrohrwärmeübertrager mit unterschiedlich
dimensionierter Übertragungsfläche geschaffen werden.
[0013] Je nach Material und Wandstärke der Wellbänder dienen die Wellbänder gleichzeitig
auch als Stützmittel gegen ein Verformen der Flachrohre aufgrund eines Unterdrucks
des in den Flachrohren geführten Mediums gegenüber dem um die Flachrohre geführten
Medium. In Ausgestaltungen des Flachrohrwärmeübertragers ist eine Breite der Wellbänder
mindestens gleich einer Breite der Flachseiten der Flachrohre.
[0014] Eine Höhe der in den Flachrohren angeordneten Wellbänder ist in etwa gleich einer
Höhe der Flachrohre, wobei die Wellbänder und die Flachrohre beispielsweise eine Höhe
von ca. 2 bis ca. 4 mm aufweisen. In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die
Flachrohre für ein Einsetzen der Wellbänder mittels Druck und/oder Temperatur aufgedehnt
werden, wobei nach Wegfall des Drucks bzw. der Temperatur die Wellbänder an den Flachseiten
der Flachrohre anliegen. Eine Höhe der zwischen den Flachrohren angeordneten Wellbänder
ist in einer Ausgestaltung in etwa gleich einem Abstand benachbarter Flachrohre, sodass
die Wellenberge und Wellentäler dieser Wellbänder an den Flachseiten benachbarte Flachrohre
anliegen.
[0015] Die Wellenberge und Wellentäler liegen in einer Ausgestaltung frei an Flachseiten
der Flachrohre an, d.h. die Wellbänder sind mit den Flachrohren weder verschweißt
noch verlötet oder auf andere Weise stoffschlüssig verbunden. Dadurch wird insbesondere
auf aufwendige und somit kostspiele Schweißverbindungen verzichtet. Zudem ist es möglich,
Wellbänder oder Flachrohre aus einem nicht schweiß- oder lötbaren Material vorzusehen.
Da erfindungsgemäß eine Vorrichtung vorgesehen ist, um das Gehäuse zumindest im Bereich
des Rohrbündelraums von außen mit einer Flächenpressung zu beaufschlagen, welche höher
ist als ein Druck der in den Flachrohren oder um die Flachrohre geführten Medien,
ist eine Kontaktierung der Wellbänder mit den Flachrohren im Betrieb auch ohne stoffschlüssige
Verbindung der Wellbänder mit den Flachrohren sichergestellt.
[0016] Die Vorrichtung umfasst in einer Ausgestaltung ein das Gehäuse aufnehmendes Mantelgehäuse,
wobei das Mantelgehäuse das Gehäuse zumindest im Bereich des Rohrbündelraums unter
Belassung eines Druckraums mit Abstand umgibt. Das Mantelgehäuse ist dabei derart
gestaltet und ausgelegt, dass in dem Druckraum ein Fluid aufnehmbar ist, dessen Druck
höher ist, insbesondere ca. 1 bar bis ca. 4 bar höher, als ein Druck der Medien im
Innenraum des Gehäuses. Eine Auslegung des Mantelgehäuses ist dabei durch den Fachmann
je nach Anwendungsfall geeignet vorzunehmen. Um das Gehäuse ist dabei in einer Ausgestaltung
eine Wärmeisolierung vorgesehen, um ein Erwärmen eines in dem Druckraum zwischen Gehäuse
und Mantelgehäuse vorhandenen Fluids zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren.
[0017] In einer Ausgestaltung ist das Mantelgehäuse als Druckbehälter mit einem Anschluss
für eine Medienzufuhr und/oder Medienabfuhr gestaltet, wobei ein Druck in dem Druckbehälter
mittels Medienzufuhr und/oder Medienabfuhr regelbar ist. Als Druckbehälter wird im
Zusammenhang mit der Anmeldung ein geschlossener Behälter zur Aufnahme eines unter
Druck stehenden Fluids ohne oder zumindest ohne wesentliche Verformung bezeichnet,
wobei ein Druck im Inneren des Druckbehälters oberhalb des Umgebungsdrucks liegt.
[0018] In einer alternativen Ausgestaltung umfasst die Vorrichtung ein Balken- und/oder
Plattenpaar mit zwei relativ zueinander bewegbaren, biegesteifen, mittels Zuganker
verbundenen Balken und/oder Platten, wobei zumindest ein Abschnitt des Gehäuses zwischen
den Balken und/oder Platten dem Balken- und/oder Plattenpaars angeordnet ist. Die
Balken oder Platten eines Balken- bzw. eines Plattenpaars sind mittels Zuganker verbunden
und können mittels einer geeigneten Einrichtung mit einer definierten Kraft miteinander
verspannt werden. Wie bereits oben erwähnt, werden im Zusammenhang mit der Anmeldung
die Wörter "ein", "eine", "eines", etc. lediglich als unbestimmte Artikel verwendet
und sollen nicht als Zahlwort interpretiert werden. Die Vorrichtung kann dabei insbesondere
mehr als ein Balken- und/oder Plattenpaar umfassen. Eine Anzahl an Balken- und/oder
Plattenpaaren ist durch den Fachmann je nach Anwendungsfall geeignet wählbar. Dadurch
wird eine kostengünstige Vorrichtung zum Beaufschlagen des Gehäuses mit einer Flächenpressung
geschaffen, welche insbesondere für Einsatzgebiete, bei welchen kein oder lediglich
ein mäßiger Überdruck in und um die Flachrohre vorliegt, zweckmäßig ist. Beispielsweise
kann ein Flachrohrwärmeübertrager mit einer derartigen Vorrichtung bei einer thermischen
Nachverbrennung von kontaminierter Luft oder Abgas eingesetzt werden.
[0019] In einer Ausgestaltung wirkt das Balken- und/oder Plattenpaar unmittelbar auf das
Gehäuse. In einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Vorrichtung weiter ein Mantelgehäuse,
wobei das Mantelgehäuse das Gehäuse zumindest im Bereich des Rohrbündelraums mit Abstand
umgibt. Die durch das Balken- und/oder Plattenpaar auf das Mantelgehäuse aufgebrachte
Kraft wird auf das Gehäuse übertragen. Dies erfolgt in einer Ausgestaltung mittels
eines in dem Mantelgehäuse vorhandenen inkompressiblen Fluids. In vorteilhaften Ausgestaltungen
sind zwischen dem Mantelgehäuse und dem Gehäuse Druckstempel für eine Kraftübertragung
angeordnet. Das Mantelgehäuse ist von außen mittels des Balken- und/oder Plattenpaars
belastbar, wobei die Belastung mittels der Druckstempel auf das Gehäuse übertragen
wird. Zwischen dem Mantelgehäuse und dem Gehäuse ist dabei in einer Ausgestaltung
zusätzlich eine Wärmeisolierung vorgesehen.
[0020] In einer Ausgestaltung sind die Wellbänder zumindest teilweise mit einem als Katalysator
wirkenden Material beschichtet. Eine derartige Beschichtung ist beispielsweise bei
einem Einsatz des Flachrohrwärmeübertragers in einem Reaktor für endotherme Prozesse,
beispielsweise für eine Reformierung von Kohlenwasserstoffen, oder für exotherme Prozesse,
beispielsweise für eine Synthese künstlicher Kraftstoffe, vorteilhaft. Insbesondere
wenn die Wellbänder frei an den Flachrohren anliegen, ist eine Beschichtung ohne Einschränkung
betreffend eine Schweißbarkeit möglich. In Ausgestaltungen des Flachrohrwärmeübertragers
sind dabei ausschließlich die in den Flachrohren oder ausschließlich die außerhalb
der Flachrohre angeordneten Wellbänder beschichtet. In anderen Ausgestaltungen weisen
die in den Flachrohren und die außerhalb der Flachrohre angeordneten Wellbänder unterschiedliche
Beschichtungen auf.
[0021] In einer Ausgestaltung ist in einem Flachrohr exakt ein Wellband vorgesehen, wobei
eine Länge des Wellbands in Längsrichtung des Flachrohres kleiner oder gleich einer
Länge des mittleren Abschnitts der Flachrohrs ist. Eine Strömung durch das Flachrohr
mit dem Wellband ist dabei laminar, sofern keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden.
[0022] In einer altarnativen Ausgestaltung sind in den Flachrohren in Längsrichtung betrachtet
jeweils mindestens zwei Wellenbänder gegenläufig angeordnet. Als gegenläufige Anordnung
wird dabei eine um 180° phasenverschobene Anordnung bezeichnet, sodass Wellenberge
und Wellentäler eines Wellbands fluchtend zu Wellentälern bzw. Wellenbergen eines
benachbarten Wellbands angeordnet sind. Durch diese Maßnahme wird eine Verwirbelung
der Strömung durch das Flachrohr für eine verbesserte Wärmeübertragung erzielt.
[0023] Dabei sind in einer Ausgestaltung zwischen zwei benachbarten Wellenbändern Querrippen
angeordnet. Mittels der Querrippen wird eine weitere Verwirbelung erzielt. Die Wellenbänder
und die Querrippen sind in einer Ausgestaltung miteinander verbunden. In anderen Ausgestaltungen
liegen die Wellbänder an den Querrippen frei an.
[0024] In einer Ausgestaltung sind die Flachrohre jeweils aus mindestens zwei sich jeweils
in Längsrichtung erstreckenden Flachrohrstücken zusammengesetzt. Die Flachrohrstücke
werden in einer Ausgestaltung ausgehend von einem Rohr erzeugt, das einen kurzen Abschnitt
mit Kreisquerschnitt und geringerem Durchmesser und einen Abschnitt mit Kreisquerschnitt
und größerem Durchmesser aufweist. Der Abschnitt mit größerem Durchmesser kann in
einem Umformprozess, beispielsweise einem Walzprozess, insbesondere zwischen Zylinderwalzen,
flachgedrückt werden. In die umgeformten Abschnitte können anschließend die Wellbänder
eingesetzt werden und zwei spiegelsymmetrisch angeordnete Flachrohrstücke können miteinander
verbunden, insbesondere verschweißt werden. Dabei ist es insbesondere für einen Einsatz
mit einer großen Temperaturspreizung von beispielsweise bis zu 1000°C möglich, das
Flachrohr aus Flachrohrstücken aus verschiedenen Werkstoffen zusammenzusetzen.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0025] Weitere Vorteile und Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus
der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die nachfolgend
anhand der schematischen Figuren erläutert sind. Dabei zeigen:
- Fig. 1:
- ein Flachrohr für einen Flachrohrwärmeübertrager in einem Längsschnitt, wobei in dem
Flachrohr ein Wellband mit sich in Längsrichtung des Flachrohrs erstreckenden Wellenbergen
und Wellentälern angeordnet ist,
- Fig. 2:
- das Flachrohr gemäß Fig. 1 in einem Querschnitt entlang einer Schnittlinie II-II gemäß
Fig. 1,
- Fig. 3:
- das Flachrohr gemäß Fig. 1 in einem Querschnitt entlang einer Schnittlinie III-III
gemäß Fig. 1,
- Fig. 4:
- einen Rohrbündelraum eines Flachrohrwärmeübertragers mit mehreren Flachrohren gemäß
Fig. 1 in einem Längsschnitt,
- Fig. 5:
- eine Draufsicht auf den Rohrbündelraum gemäß Fig. 4 ,
- Fig. 6:
- den Rohrbündelraum gemäß Fig. 4 in einem Querschnitt entlang einer Schnittlinie VI-VI
gemäß Fig. 4,
- Fig. 7:
- eine erste Ausgestaltung eines Flachrohrwärmeübertragers mit mehreren Flachrohren
in einem Längsschnitt, wobei ein Gehäuse des Flachrohrwärmeübertragers von einem als
Druckbehälter gestalteten Mantelgehäuse umgeben ist,
- Fig. 8:
- den Flachrohrwärmeübertrager gemäß Fig. 7 in einem Querschnitt entlang einer Schnittlinie
VIII-VIII gemäß Fig. 7,
- Fig. 9:
- eine zweite Ausgestaltung eines Flachrohrwärmeübertragers mit mehreren Flachrohren
in einem Längsschnitt, wobei ein Gehäuse des Flachrohrwärmeübertragers von einem Mantelgehäuse
umgeben ist, auf das mittels mehrerer Balkenpaare eine Flächenpressung aufgebracht
ist.
- Fig. 10:
- einen Flachrohrwärmeübertrager gemäß Fig. 9 in einem Querschnitt entlang einer Schnittlinie
X-X gemäß Fig. 9,
- Fig. 11:
- eine alternative Anordnung von Wellbändern in einer perspektivischen Darstellung und
- Fig. 12:
- ein Flachrohr mit der Anordnung von Wellbändern gemäß Fig. 11 in einem Querschnitt.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0026] In der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung werden
für gleiche oder ähnliche Bauteile einheitliche Bezugszeichen verwendet.
[0027] Fig. 1 bis 3 zeigen ein Flachrohr 2 für einen in Fig. 1 bis 3 nicht dargestellten
Flachrohrwärmeübertrager 1 (vgl. Fig. 7 bis 10) in einem Längsschnitt sowie in zwei
Querschnitten entlang der Schnittlinien II-II und III-III gemäß Fig. 1.
[0028] Das Flachrohr 2 weist zwei Enden 21, 22 und einen zwischen den zwei Enden 21, 22
liegenden mittleren Abschnitt 20 auf. Ein Querschnitt des mittleren Abschnitt 20 hat
eine Stadionform mit zwei zueinander parallelen, ebenen Flachseiten 200 und zwei,
die Flachseiten 200 verbindenden, gekrümmten, in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
halbkreisförmig gekrümmten, Schmalseiten 201. Die Enden 21, 22 weisen einen von dem
mittleren Abschnitt 20 abweichenden Querschnitt für einen Anschluss an Sammelräume
eines Gehäuses des nicht dargestellten Flachrohrwärmeübertragers 1 auf, beispielsweise
einen kreisförmigen Querschnitt.
[0029] In dem Flachrohr 2, genauer in dem mittleren Abschnitt 20 des Flachrohrs 2, sind
zwei Wellbänder 3 mit sich in Längsrichtung L des Flachrohrs erstreckenden Wellenbergen
30 und Wellentälern 31 (vgl. Fig. 2 und 3) angeordnet. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
weisen die zwei Wellbänder 3 eine sinusförmige Wellenform auf. Die Wellenberge 30
und Wellentäler 31 sind formgleich. Als Wellenberge 30 werden die in der Zeichenebene
nach oben ragenden Amplituden der Wellbänder 3 bezeichnet, wobei es ebenso denkbar
wäre, die in der Zeichenebene nach unten ragenden Amplituden als Wellenberge zu bezeichnen.
[0030] Die dargestellten Wellbänder 3 weisen jeweils eine konstante Höhe auf und die Wellenberge
30 und Wellentäler 31 berühren gegenüberliegende Innenflächen der Flachseiten 200
der Flachrohre 2. Eine Breite der Wellbänder 3 ist in etwa gleich einer Breite der
Flachseiten 200.
[0031] Das in Fig. 1 dargestellte Flachrohr 2 ist aus zwei sich jeweils in Längsrichtung
L erstreckenden Flachrohrstücken 2a, 2b zusammengesetzt. Die Flachrohrstücke 2a, 2b
sind spiegelsymmetrisch angeordnet und entlang einer Schweißnaht 4 miteinander verschweißt.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel weise den Flachrohrstücke 2a, 2b zumindest
im Wesentlichen die gleiche Länge auf. Die Flachrohrstücke 2a, 2b sind in einer Ausgestaltung
aus verschiedenen Werkstoffen gefertigt, wobei jedes Flachrohrstück 2a, 2b für eine
Temperaturzone eines zugehörigen Flachrohrwärmeübertragers optimierbar ist. Die Flachrohrstücke
sind entlang einer Schweißnaht 4 miteinander verschweißt.
[0032] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist in den Flachrohrstücken 2a, 2b jeweils
ein Wellband 3 vorgesehen, wobei die Wellenform der Wellbänder 3 gleich ist und die
Wellbänder 3 zueinander fluchtend angeordnet sind. In anderen Ausgestaltungen unterscheiden
sich die in den Flachrohrstücken 2a und 2b angeordneten Wellbänder 3 in einer Wellenform
oder einer Wellenanzahl. In wieder anderen Ausgestaltungen ist ein Wellband 3 vorgesehen,
welches sich über beide Flachrohrstücke 2a, 2b erstreckt.
[0033] Fig. 4 bis 6 zeigen einen Rohrbündelraum 50 eines nur abschnittsweise dargestellten,
geschlossenen Gehäuses 5 eines in Fig. 4 bis 6 nicht dargestellten Flachrohrwärmeübertragers
1 (vgl. Fig. 7 bis 10) in einem Längsschnitt, in einer Draufsicht bzw. in einem Querschnitt
entlang einer Schnittlinie VI-VI gemäß Fig. 4.
[0034] Der dargestellte Rohrbündelraum 50 ist quaderförmig. In dem Rohrbündelraum 50 ist
ein Rohrbündel mit mehreren Flachrohren 2 gemäß Fig. 1 angeordnet, wobei in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel eine Rechteckanordnung der Flachrohre 2 vorgesehen ist. Das Rohrbündel
umfasst fünfzig Flachrohre 2, welche in zehn Reihen umfassend jeweils fünf nebeneinander
angeordnete Flachrohre 2, deren Flachseiten 200 in gemeinsamen Ebenen liegen, angeordnet
sind. Die Zahl der Reihen und die Anzahl an Flachrohren 2 pro Reihe sind dabei beispielhaft,
in anderen Ausgestaltungen sind mehr oder weniger Reihen vorgesehen.
[0035] Die Enden 21, 22 der Flachrohre 2 sind in Rohrböden 52 befestigt.
[0036] In dem Flachrohren 2, genauer in deren mittleren Abschnitten 20 (vgl. Fig. 1), sind
wie oben beschrieben Wellbänder 3 angeordnet. Zudem sind zwischen den Reihen an Flachrohren
2 ebenfalls Wellbänder 6 vorgesehen, deren Wellenberge 60 und Wellentäler an den Flachseiten
200 der Flachrohre 2 außen anliegen. Die zwischen den Flachrohren 2 angeordneten Wellbänder
6 weisen in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ebenfalls eine sinusförmige Wellenform
auf. Eine Höhe dieser Wellbänder 6 entspricht zumindest in etwa einem Abstand zwischen
zwei Reihen der Flachrohre 2. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel erstrecken
sich die Wellbänder 6 jeweils über die gesamte Reihe. In anderen Ausgestaltungen sind
zwei oder mehr Wellbänder pro Reihe vorgesehen.
[0037] Wie schematisch in Fig. 6 durch Pfeile angedeutet, wird das Gehäuse 5 im Bereich
des Rohrbündelraums 50 mit einer Flächenpressung beaufschlagt. Die Flächenpressung
liegt höher, insbesondere ca. 1 bis 4 bar höher als ein Druck der in den Flachrohren
2 oder um die Flachrohre 2 geführten Medien. Durch die Flächenpressung wird sichergestellt,
dass ein Kontakt der Wellbänder 3, 6 mit den Flachrohren 2 an den Innen-und Außenseiten
im Betrieb aufrechterhalten bliebt, ohne dass hierfür eine stoffschlüssige, insbesondere
eine Schweiß- oder Lötverbindung zwischen den Flachrohren 2 und den Wellbändern 3,
6 notwendig ist. Die Flächenpressung ist durch eine geeignete Vorrichtung aufbringbar.
[0038] Fig. 7 und 8 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel eines Flachrohrwärmeübertragers
1 mit mehreren Flachrohren 2 in einem Längsschnitt bzw. in einem Querschnitt entlang
einer Schnittlinie VIII-VIII gemäß Fig. 7, wobei ein Gehäuse 5 von einem als Druckbehälter
gestalteten Mantelgehäuse 7 umgeben ist.
[0039] Das Gehäuse 5 weist einen Rohrbündelraum 50, einen eingangsseitigen Sammelraum 54,
einen ausgangsseitigen Sammelraum 56 sowie zwei Rohrbündelraumanschlüsse 58 auf. Der
Rohrbündelraum 50 ist von den Sammelräumen 54, 56 mittels Rohrböden 52 getrennt. Die
Rohrböden 52 weisen Anschlüsse für die schematisch dargestellten Flachrohre 2 auf,
sodass ein dem eingangsseitigen Sammelraum 54 zugeführtes Medium mit eine Druck p1
von dem eingangsseitigen Sammelraum 54 in die Flachrohre 2 und von den Flachrohren
2 in den ausgangsseitigen Sammelraum 56 strömen kann.
[0040] Der dargestellte Flachrohrwärmeübertrager 1 wird vorzugsweise im Gegenstrom betrieben,
wobei ein um die Flachrohre 2 geführtes Medium mit einem Druck p2 über einen in der
Zeichenebene oben dargestellten Rohrbündelraumanschluss 58 zugeführt wird und von
dort in den Rohrbündelraum 50 strömt.
[0041] Das als Druckbehälter gestaltete Mantelgehäuse 7 umgibt das Gehäuse 5 unter Belassung
eines Druckraums 70 mit einem Abstand. Wie schematisch in Fig. 8 dargestellt, weist
das Mantelgehäuse 7 einen Anschluss 72 für eine Medienzufuhr und/oder Medienabfuhr
auf, sodass ein Druck p in dem Mantelgehäuse 7 mittels Medienzufuhr und/oder Medienabfuhr
regelbar ist. Der Druck p in dem Druckraum 70 des als Druckbehälter gestalteten Mantelgehäuses
7 wird dabei derart gewählt, dass dieser höher ist als der Druck p1, p2 der in den
Flachrohren 2 oder um die Flachrohre 2 geführten Medien, insbesondere ca. 1 bar bis
ca. 4 bar höher. Dadurch wird das Gehäuse 5 von außen mit einer Flächenpressung beaufschlagt,
durch welche sichergestellt wird, dass die in Fig. 7 und 8 nicht dargestellten Wellbänder
3, 6 (vgl. Fig. 1 bis 6) an den Flachrohren 2 auch ohne stoffschlüssige Verbindung
anliegen.
[0042] Die in den Figuren 7 und 8 dargestellte Rechteckanordnung der Flachrohre 2 ist lediglich
beispielhaft. In anderen Ausgestaltungen sind abweichende Anordnungen, insbesondere
Ringanordnungen der Flachrohre 2 wie in
EP 2 584 201 A1 beschrieben vorgesehen. Auf die Offenbarung der
EP 2 584 201 A1 wird hiermit vollumfänglich Bezug genommen.
[0043] Fig. 9 und 10 zeigen eine zweite Ausgestaltung eines Flachrohrwärmeübertragers 1
mit mehreren Flachrohren 2 in einem Längsschnitt bzw. einem Querschnitt entlang einer
Schnittlinie X-X gemäß Fig. 9. Der in Fig. 9 und 10 dargestellte Flachrohrwärmeübertrager
1 ist Teil einer schematisch dargestellten Anlage zur thermischen Nachverbrennung
(TNV), wobei kontaminierte Luft oder ein Abgas über einen eingangsseitigen Sammelraum
54 den Flachrohren 2 zugeführt wird und von dort in einen schematisch dargestellten
Brennraum 9 gelangt. Aus dem Brennraum 9 strömt das verbrannte Abgas in den Rohrbündelraum
50 und wird über den Rohrbündelraumanschluss 58 an die Umgebung abgegeben. Das Abgas
und das verbrannte Abgas strömen dabei üblicherweise nur bei mäßigem Überdruck in
und um die Flachrohre 2.
[0044] In den Flachrohren 2 und je nach Ausgestaltung zusätzlich auch um die Flachrohre
2 sind in Fig. 9 und 10 nicht dargestellte Wellbänder 3, 6 (vgl. Fig. 1 bis 6) angeordnet,
wobei eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Flächenpressung auf das Gehäuse 5 vorgesehen
ist, um einen Kontakt zwischen den Flachrohren und den Wellbändern 3, 6 sicherzustellen.
[0045] Bei dem in Fig. 9 und 10 dargestellten Ausführungsbeispiel ist zu diesem Zweck das
Gehäuse 5 des Flachrohrwärmeübertragers 1 ebenfalls von einem Mantelgehäuse 7 umgeben.
Weiter sind mehrere, in dem dargestellten Ausführungsbeispiel vier Balkenpaare 8 vorgesehen.
Die Balkenpaare 8 umfassen jeweils zwei mittels Zuganker 82 verbundene Balken 80.
An den Zugankern 82 sind in einer Ausgestaltung Federelemente vorgesehen, mittels
welcher die Balken 80 mit einer definierten Kraft miteinander verspannt sind. In anderen
Ausgestaltungen sind zu diesem Zweck alternativ oder zusätzlich manuell oder motorisch
einstellbare Stellelemente, insbesondere Stellschrauben, vorgesehen. Mittels der Balkenpaare
8 wird das Mantelgehäuse 7 mit einer Flächenpressung beaufschlagt. Die Beaufschlagung
wird auf das Gehäuse 5 übertragen. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind zu
diesem Zweck zwischen dem Mantelgehäuse 7 und dem Gehäuse 5 Druckstempeln 84 angeordnet,
welche ausgelegt sind, um das Gehäuse 5 gleichmäßig mit einer Flächenpressung zu beaufschlagen.
[0046] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Flachrohre 2 in Rechteckanordnung.
Daher ist eine Kraftbeaufschlagung in einer Richtung senkrecht zur Richtung der Reihen
der Flachrohre 2 ausreichend, um einen Kontakt zwischen den Flachrohren 2 und den
darin angeordneten Wellbändern 3 sowie zwischen den Flachrohren 2 und den zwischen
den Reihen angeordneten Wellbändern 6 sicherzustellen. Bei einem Flachrohrwärmeübertrager
mit Ringanordnung ist dagegen eine Vorrichtung vorgesehen, mittels welcher in Radialrichtung
der Ringanordnung wirkende Kräfte aufbringbar sind.
[0047] Zwischen dem Gehäuse 5 und dem Mantelgehäuse 7 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
eine Wärmeisolierung 88 vorgesehen.
[0048] In einer alternativen Ausgestaltung wird auf das Mantelgehäuse 7 verzichtet, wobei
mittels der Balkenpaare 8 unmittelbar eine Flächenpressung auf das Gehäuse 5 aufgebracht
wird.
[0049] Gemäß den in den Fig. 1 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispielen sind in den Flachrohren
2 jeweils zwei Wellbänder 3 mit zueinander fluchtenden Wellenbergen 30 und Wellentälern
angeordnet.
[0050] Fig. 11 zeigt eine alternative Anordnung von Wellbändern 3 in einer perspektivischen
Darstellung. Bei der Anordnung gemäß Fig. 11 sind in einer Längsrichtung L betrachtet
mehrere Wellbänder 3 mit sich in Längsrichtung L erstreckenden Wellenbergen 30 und
Wellentälern 31 alternierend gegenläufig angeordnet. In anderen Worten sind die Wellenberge
30 und Wellentäler 31 von aufeinanderfolgenden Wellbändern 3 jeweils um 180° phasenverschoben.
Zwischen aufeinanderfolgenden Wellbändern 3 sind zudem Querrippen 34 angeordnet.
[0051] Fig. 12 zeigt ein Flachrohr 2 mit der Anordnung von Wellbändern 3 gemäß Fig. 11 in
einem Querschnitt.
[0052] Durch die alternierend gegenläufige Anordnung der Wellbänder 3 gemäß den Fig. 11
und 12 wird eine Verwirbelung der Strömung für eine verbesserten Wärmeübergang erzielt.
[0053] Erfindungsgemäß wird durch eine Anordnung von Wellbändern 3 in den Flachrohren 2
und zusätzlich auch an Außenseiten der Flachrohre 2 eine Übertragungsfläche für eine
Wärmeübertragung vergrößert und so ein Wirkungsgrad eines Flachrohrwärmeübertragers
1 gesteigert. Dabei kann auf Schweiß- und/oder Lötverbindungen zwischen den Wellbändern
3, 6 und den Flachrohren 2 verzichtet werden, indem durch Aufbringen einer Flächenpressung
auf ein Gehäuse 5 des Flachrohrwärmeübertragers 1 ein Kontakt zwischen den Wellbändern
3, 6 und den Flachrohren 2 auch im Betrieb sichergestellt wird.
1. Flachrohrwärmeübertrager, insbesondere für gasförmige Medien, umfassend ein geschlossenes
Gehäuse (5) mit einem Rohrbündelraum (50) und ein in dem Rohrbündelraum (50) des Gehäuses
(5) angeordnetes Rohrbündel umfassend mehrere Flachrohre (2), dadurch gekennzeichnet, dass in den Flachrohren (2) und in dem Rohrbündelraum (50) zwischen den Flachrohren (2)
Wellbänder (3, 6) mit sich in Längsrichtung der Flachrohre (2) erstreckenden Wellenbergen
(30, 60) und Wellentälern (31, 61) angeordnet sind, wobei die Wellenberge (30, 60)
und Wellentäler (31, 61) an Flachseiten (200) der Flachrohre (2) innen bzw. außen
anliegen, und dass eine Vorrichtung vorgesehen ist, um das Gehäuse (5) zumindest im
Bereich des Rohrbündelraums (50) von außen mit einer Flächenpressung zu beaufschlagen,
welche höher ist als ein Druck (p1, p2) der in den Flachrohren (2) oder um die Flachrohre
(2) geführten Medien.
2. Flachrohrwärmeübertrager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (5) mit einer Flächenpressung beaufschlagt wird, welche ca. 1 bar bis
ca. 4 bar höher ist als ein Druck (p1, p2) der in den Flachrohren (2) oder um die
Flachrohre (2) geführten Medien.
3. Flachrohrwärmeübertrager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellbänder (3, 6) eine sinusförmige, dreieckförmige oder sägezahnförmige Wellenform
aufweisen.
4. Flachrohrwärmeübertrager nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Breite der in den Flachrohren (2) angeordneten Wellbänder (3) mindestens gleich
einer Breite der Flachseiten (200) der Flachrohre (2) ist.
5. Flachrohrwärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellenberge (30, 60) und Wellentäler (31, 61) der Wellbänder (3, 6) frei an Flachseiten
(200) der Flachrohre (2) anliegen.
6. Flachrohrwärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein das Gehäuse (5) aufnehmendes Mantelgehäuse (7) umfasst, wobei
das Mantelgehäuse (7) das Gehäuse (5) zumindest im Bereich des Rohrbündelraums (50)
unter Belassung eines Druckraums (70) mit Abstand umgibt.
7. Flachrohrwärmeübertrager nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Mantelgehäuse (7) als Druckbehälter mit einem Anschluss (72) für eine Medienzufuhr
und/oder Medienabfuhr gestaltet ist, wobei ein Druck (p) in dem Druckbehälter mittels
Medienzufuhr und/oder Medienabfuhr regelbar ist.
8. Flachrohrwärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein Balken- und/oder Plattenpaar (8) mit zwei relativ zueinander
bewegbaren, biegesteifen mittels Zugankern (82) verbundenen Balken (80) oder Platten
umfasst, wobei zumindest ein Abschnitt des Gehäuses (5) zwischen den Balken (80) oder
Platten des Balken- und/oder Plattenpaars (8) angeordnet ist.
9. Flachrohrwärmeübertrager nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein Mantelgehäuse (7) umfasst, wobei das Mantelgehäuse (7) das Gehäuse
zumindest im Bereich des Rohrbündelraums (50) mit Abstand umgibt, und wobei vorzugsweise
zwischen dem Mantelgehäuse (7) und dem Gehäuse (5) Druckstempel (84) für eine Kraftübertragung
angeordnet sind.
10. Flachrohrwärmeübertrager nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Mantelgehäuse (7) und dem Gehäuse (5) eine Wärmeisolierung (88) vorgesehen
ist.
11. Flachrohrwärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Flachrohrwärmeübertrager (1) als Rechteckanordnung mit einem quaderförmigen Rohrbündelraum
(50) und mit mehreren in Reihen und Spalten angeordnete Flachrohren (2) aufgebaut
ist.
12. Flachrohrwärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellbänder (3, 6) zumindest teilweise mit einem als Katalysator wirkenden Material
beschichtet sind.
13. Flachrohrwärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass in den Flachrohren (2) in Längsrichtung betrachtet jeweils mindestens zwei Wellenbänder
(3) gegenläufig angeordnet sind.
14. Flachrohrwärmeübertrager nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, zwischen zwei benachbarten Wellenbändern (3) Querrippen (34) angeordnet sind.
15. Flachrohrwärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Flachrohre (2) jeweils aus mindestens zwei sich jeweils in Längsrichtung (L)
erstreckenden Flachrohrstücken (2a, 2b) zusammengesetzt sind.