[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines gedruckten Lichtbildes
auf einem Datenträger für ein Sicherheits- oder Wertdokument, das gegen Fälschungen
abgesichert ist, und das Sicherheits- oder Wertdokument. Zudem betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Überprüfung der Echtheit eines auf den Datenträger gedruckten Bildes.
[0002] Sicherheitsdokumente wie Personalausweise, Führerscheine oder Reisepässe, die in
Form von Datenträgerkarten oder als buchartige Dokumente vorliegen können, weisen
als Sicherheitsmerkmal Lichtbilder auf. Bei der Herstellung der Sicherheitsdokumente
werden die Daten der digitalisierten Lichtbilder mit dem Raster Imaging Process (RIP)
aufbereitet. Der Druck des im Sicherheitsdokument sichtbaren Bildes erfolgt mit farbigen
Tinten in den drei genormten Optimalfarben Cyan, Magenta, Yellow und Schwarz.
[0003] Um Manipulationen an den Lichtbildern zu erkennen, ist es üblich, Lichtbilder mit
Sicherheitsmerkmalen zu versehen, die beispielsweise in einer Zone in dem aufzubringenden
Bild vorgesehen sein können.
[0004] Sicherheitsdokumente werden u. a. gefälscht, indem über das Lichtbild des Dokumenteninhabers
ein Lichtbild einer anderen Person appliziert wird oder aber das Lichtbild wird so
verändert/manipuliert, dass der Identitätsdiebstahl durch eine andere Person möglich
wird.
[0005] Die Applikation des Lichtbilds der anderen Person kann beispielsweise direkt erfolgen,
indem mittels Tintenstrahl-Druckverfahren (Ink Jet) direkt auf die Kartenoberfläche
auf das eigentliche Lichtbild gedruckt wird oder indirekt, indem zunächst auf eine
Transferfolie gedruckt und dann das Bild über das eigentliche Lichtbild kaschiert
wird. Besonders gute Fälschungen lassen dabei die übrigen Sicherheitsmerkmale wie
z.B. lumineszierenden Unterdruck oder kinematische holografische Strukturen (Identigram)
weitestgehend intakt, so dass das Dokument quasi unmanipuliert oder ein wenig gealtert
aussieht.
[0006] Manipulationen an Lichtbildern von echten Dokumenten zur Erzeugung von falschen Identitäten
sind somit ein zunehmendes Bedrohungsrisiko.
[0007] Der Nachweis einer solchen Verfälschung lebt von der Expertise der kontrollierenden
Person oder ist auf aufwendige, zum Teil forensische Methoden angewiesen. Eine automatisierte,
maschinelle Prüfung und Erkennung von manipulierten Lichtbildern ist dagegen fast
nicht vorgesehen.
[0008] Manipulierte Dokumente haben häufig einen zerstörten Chip oder die speziellen Zugriffsrechte
auf die Datei für das Lichtbild im Chip sind durch die Kontrollebene nicht gewährleistet,
so dass die Echtheit des Lichtbilds somit nicht immer über die elektronische Komponente
nachgewiesen werden kann.
[0009] Wünschenswert wäre es, wenn Datenträger mit Lichtbildern auch auf Echtheit überprüft
werden könnten, ohne dass hierzu auf im Chip gespeicherte Daten zugegriffen werden
muss.
[0010] Aus der
DE 10 2017 206 487 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung von Sicherheitsmerkmalen sowie deren Authentifizierung
bekannt, bei dem eine erste Information als offener maschinenlesbarer erster grafischer
Code und eine weitere Information als weiterer grafischer Code zur Verfügung gestellt
wird, der in eine zweidimensionale komplexe Funktion eingebettet wird, die zu einer
Funktion fourier-transformiert wird und die Funktion zu einem zweiten Bild binarisiert
wird, wobei das erste und das zweite Bild miteinander verknüpft werden. Hierdurch
soll das Kopieren von Sicherheitsmerkmalen erschwert werden.
[0011] Die
DE 10 2014 214 548 A1 lehrt ein Verfahren zur Herstellung eines Dokuments, bei dem eine Dokumentenschicht
mit einer Farbe bedruckt, die Farbe getrocknet, wobei aufgrund des Trocknens die in
dem Bereich befindliche Farbe eine zufällige Oberflächenstruktur einnimmt und die
aufgrund des Trocknens zufällig entstandene Oberflächenstruktur optisch erfasst und
in einem Codewert codiert und als Sicherheitsmerkmal gespeichert wird.
[0012] Weiterhin ist aus der
DE 10 2013 113 340 A1 ein Verfahren zur Authentifizierung eines optisch variablen Sicherheitselements,
insbesondere eines diffraktiven Sicherheitselements bekannt.
[0013] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Datenträgern
für Sicherheits- oder Wertdokumente mit Lichtbildern anzugeben, die gegen Manipulationen
auch unabhängig von der Funktionstüchtigkeit eines Chips gesichert sind, solche Sicherheits-
und Wertdokumente bereitzustellen und ein Verfahren zur Erkennung von Manipulationen
an den Sicherheits- und Wertdokumenten anzugeben, das auf einfache Weise durchgeführt
werden kann.
[0014] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1, 9, 10, 13 und 14 gelöst.
[0015] Erfindungsgemäß werden Datenträger für Sicherheits- und Wertdokumente gegen Manipulationen
an den Lichtbildern dadurch gesichert, dass aus dem Bild bildspezifische Ergebnisse
berechnet, die Positionen der bildspezifischen Ergebnisse in Bezug auf eine Steuermarkierung
auf dem Datenträger bestimmt und die bildspezifischen Ergebnisse und deren Position
in Form eines vorzugsweise graphischen Datencodes auf dem Datenträger gespeichert
werden. Die Integrität des Datencodes kann zusätzlich durch eine darin enthaltene,
digitale Signatur sichergestellt werden.
[0016] Die bildspezifischen Ergebnisse sind beispielsweise Konturen, Stützkonturen oder
Landmarks, die aus dem Lichtbild berechnet werden und eine Art "Fingerprint" des jeweiligen
Lichtbildes darstellen.
[0017] Das gedruckte Lichtbild wird vorzugsweise zusätzlich mit den bildspezifischen Ergebnissen,
d.h. den Konturen, Landmarks oder dem Fingerprint des Lichtbildes, in detektierbarer
Form, insbesondere mit einer transparenten IR-absorbierenden oder lumineszierenden
Tinte, codiert.
[0018] Bei einer späteren Aufnahme können aus dem gedruckten Lichtbild die bildspezifischen
Ergebnisse und deren Position in Bezug auf die Steuermarkierung mit demselben Algorithmus
berechnet und mit dem ausgelesenen Datencode verglichen werden. Passen der Datensatz
der späteren Aufnahme und der Datencode zusammen, so hat keine Manipulation an dem
gedruckten Bild stattgefunden. Ist dies nicht der Fall, so liegt eine Manipulation
vor.
[0019] Falls gewünscht kann zusätzlich auch die Übereinstimmung der aus dem gedruckten Lichtbild
berechneten bildspezifischen Ergebnisse mit den in dem Lichtbild in detektierbarer
Form codierten bildspezifischen Ergebnissen, d.h. den Konturen, Stützkonturen oder
Landmarks, geprüft werden.
[0020] In einer bevorzugten Variante wird das Bild sowohl mit dem Datencode als auch mit
den bildspezifischen Ergebnissen codiert. Besonders bevorzugt erfolgt dies durch Simultandruck
des Lichtbildes, der bildspezifischen Ergebnisse, insbesondere der Konturen mit einer
im sichtbaren Spektralbereich transparenten und lumineszierenden oder IR-absorbierenden
Tinte, und des graphischen Datencodes, der im sichtbaren Spektralbereich farbig oder
transparent sein kann. Diese Variante zeichnet sich durch eine besonders hohe Sicherheit
aus, da beide Sicherheitsmerkmale gemeinsam mit dem Bild gedruckt und somit Bestandteil
des Bildes selbst sind und die beiden Sicherheitsmerkmale zudem miteinander korrespondieren.
In dieser Variante ist die Steuermarkierung durch das Bild selbst definiert.
[0021] In einer weiteren bevorzugten Variante erfolgt die Codierung mit dem Datencode auf
dem Datenträger außerhalb des Lichtbildes. In dieser Variante kann die Codierung mit
dem Datencode nach dem Druck des Lichtbildes erfolgen, wobei in das Lichtbild auch
gleichzeitig die bildspezifischen Ergebnisse mit eingedruckt sein können. Um die Position
der bildspezifischen Ergebnisse in Bezug auf einen außerhalb des Lichtbildes befindlichen
Ort zu definieren, ist bei einer Datencodierung außerhalb des Lichtbildes eine Steuermarkierung
auf dem Datenträger zu definieren oder vorzusehen.
[0022] Der Datencode kann vorzugsweise auch signiert oder innerhalb einer PKI verschlüsselt
sein. Damit muss ein Fälscher nicht nur die Konturen fälschen und deren Detektierbarkeit
unter UV- oder IR-Bestrahlung vorsehen, sondern auch den Datencode ändern und dabei
dessen Verschlüsselung umgehen.
[0023] In dieser Variante mit den zusätzlich in detektierbarer Form codierten bildspezifischen
Ergebnissen kann die Überprüfung der Echtheit des Lichtbilds zusätzlich noch dadurch
erfolgen, dass die Übereinstimmung des Lichtbilds mit den in dem Lichtbild hinterlegten
bildspezifischen Ergebnissen und/oder die Übereinstimmung der in dem Bild hinterlegten
bildspezifischen Ergebnisse mit der Datencodierung überprüft wird, beispielweise unter
UV- oder IR-Bestrahlung.
[0024] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines gedruckten Lichtbildes auf einem
Datenträger für ein Sicherheits- oder Wertdokument basierend auf den Daten eines digitalisierten
Lichtbildes umfasst die folgenden Schritte:
- a) Bereitstellen eines Datenträgers,
- b) Drucken des digitalisierten Lichtbildes und Bereitstellen einer Steuermarkierung
auf dem Datenträger,
- c) Auslesen des gedruckten Lichtbildes und Berechnen der bildspezifischen Ergebnisse
aus dem gedruckten Lichtbild und/oder Berechnung der bildspezifischen Ergebnisse aus
den Daten des digitalisierten Lichtbildes,
- d) Bestimmung der Positionen der bildspezifischen Ergebnisse in Bezug auf die Steuermarkierung,
- e) Hinterlegung der bildspezifischen Ergebnisse und deren Positionen als Datencode
auf dem Datenträger,
- f) und wahlweise Codieren des gedruckten Lichtbildes mit den bildspezifischen Ergebnissen
in detektierbarer Form.
[0025] Nachfolgend werden zunächst die Schritte a) bis e) zur Herstellung des Datenträgers
mit dem gedruckten Lichtbild und dem Datencode beschrieben und anschließend der wahlweise
zusätzliche Schritt f), der die Herstellung der zusätzlichen Codierung des gedruckten
Lichtbildes für die Herstellung des zweifach abgesicherten Lichtbilds mit den berechneten
bildspezifischen Ergebnissen beschreibt.
Herstellung des Datenträgers mit gedrucktem Lichtbild und Datencode
[0026] Nach der Bereitstellung eines Datenträgers wird ein auf den Daten eines digitalisierten
Lichtbildes beruhendes Lichtbild auf den Datenträger gedruckt. Zudem wird auf dem
Datenträger eine Steuermarkierung bereitgestellt.
[0027] Unter "Datenträger" wird vorliegend sowohl eine Substratschicht, die Daten trägt,
als auch ein mehrere Substratschichten umfassender Datenträger, insbesondere in Form
einer Karte, verstanden.
[0028] Der Druck des sichtbaren Lichtbildes kann in bekannter Weise mit farbigen Tinten
erfolgen.
[0029] Die Steuermarkierung dient dazu, ein datenträgerinternes Koordinatensystem zu definieren.
Die Steuermarkierung kann auf den Datenträger beispielsweise durch Druck einer Steuermarkierung
mit sichtbarer oder unsichtbarer Tinte bereitgestellt werden. Von Vorteil und bevorzugt
ist es, die Steuermarkierung im gleichen Verfahrensschritt aufzubringen wie das Lichtbild
selber, um Positionstoleranzen so gering wie möglich zu halten.
[0030] Die Steuermarkierung, die auch als "fiducial mark" bezeichnet wird, kann durch eine
in das Lichtbild oder auf einen anderen Ort auf dem Datenträger aufgebrachte, insbesondere
gedruckte Markierung, ein Kreuz, ein Stern, ein Buchstabe, eine Zahl oder eine sonstige
Position definiert sein, aber auch durch einen Eckpunkt oder Schwerpunkt eines Design-
oder Hoheitselements wie beispielsweise des Bundesadlers, die Länderkennung "DE" oder
dergleichen. Die Steuermarkierung kann auch durch das gedruckte Lichtbild selbst definiert
sein oder auch durch eine Position auf dem Datenträger selbst, beispielsweise eine
Eck- oder Randposition oder eine Position einer abgerundeten Kante. Die Steuermarkierung
dient dazu, die absolute Lage der jeweiligen bildspezifischen Ergebnisse auf dem Datenträger
zu bestimmen.
[0031] Grundsätzlich ist die Position der Steuermarkierung frei wählbar. Ist sie jedoch
einmal festgelegt, so ist ihre Position bei jeder Verifizierung zugrunde zu legen.
[0032] Die Steuermarkierung definiert den Ursprung eines datenträgerinternen Koordinatensystems,
mittels dessen die Positionen der einzelnen bildspezifischen Ergebnisse in dem datenträgerinternen
Koordinatensystem definiert werden.
[0033] Der Nullpunkt des karteninternen Koordinatensystems kann beispielsweise der Schwerpunkt
eines hoheitlichen Symbols wie des Bundesadlers sein, der auf verschiedenen Schichten
des herzustellenden Datenträgers gedruckt sein kann (UV, VIS, IR, Hologramm).
[0034] Die Steuermarkierung kann bei einem aus mehreren Substratschichten bestehenden Datenträger
in derselben Schicht wie das Lichtbild, aber auch in einer anderen Schicht angeordnet
sein.
[0035] Um die bildspezifischen Ergebnisse aus dem gedruckten Lichtbild berechnen zu können,
muss das gedruckte Bild zunächst ausgelesen werden. Das Auslesen bzw. Extrahieren
kann beispielsweise mit einem Dokumentenprüfgerät, einer Kamera oder einem Scanner
erfolgen. Aus den erhaltenen Daten werden dann die bildspezifischen Ergebnisse berechnet.
[0036] Alternativ können die bildspezifischen Ergebnisse jedoch auch direkt aus den Daten
des digitalisierten Lichtbildes berechnet werden.
[0037] Unter bildspezifischen Ergebnissen werden im Rahmen der Erfindung alle möglichen
bildspezifischen, aus dem jeweiligen Bild oder Portrait ermittelbaren Ergebnisse wie
die Konturen eines Gesichts, die Position einzelner, bestimmter Punkte eines Gesichts
oder auch der auf dem Bild sichtbaren Bekleidung, Schmuck etc. des Datenträgerinhabers,
oder andere aus den Farb- oder Helligkeitskontrasten des Bildes oder einzelner Bereiche
des Bildes berechneten spezifischen Ergebnisse (Landmarks), die durch Berechnung mittels
eines bestimmten Algorithmus aus dem gedruckten und/oder den Daten des digitalisierten
Bildes (ein)eindeutig berechnet werden können, verstanden.
[0038] Die Berechnung der bildspezifischen Ergebnisse, insbesondere der Bildkonturen aus
dem gedruckten oder den Daten des digitalisierten Bildes kann beispielsweise mit der
Canny-Edge-Detection (Canny- oder Canny-Edge-Algorithmus) erfolgen. Die Canny-Edge
(oder auch Canny)-Detection ist ein in der digitalen Bildverarbeitung weit verbreiteter,
robuster Algorithmus zur Kantendetektion. Er gliedert sich in verschiedene Faltungsoperationen
und liefert ein Bild, welches idealerweise nur noch die Kanten des Ausgangsbildes
enthält.
[0039] Mittels der Canny-Edge-Detection können aus einem Portrait spezifische, d.h. eindeutige,
auf dem Algorithmus basierende Konturen bzw. Stützkonturen extrahiert werden und als
separates Konturenbild ausgegeben werden. Selbstverständlich können auch andere Algorithmen
eingesetzt werden, um aus dem sichtbaren Lichtbild ein Konturenbild zu extrahieren.
[0040] Die Berechnung der bildspezifischen Ergebnisse kann auch mit der Landmarks-Detektion
erfolgen. Hierbei werden beispielsweise die Positionen einzelner, bestimmter Punkte
eines Gesichts bezogen auf das datenträgerinterne Koordinatensystem berechnet.
[0041] Die bildspezifischen Ergebnisse und die aufgrund der Steuermarkierung definierten
Positionen der jeweiligen bildspezifischen Ergebnisse werden als Datencode auf dem
Datenträger hinterlegt. Der Datencode ist vorzugsweise ein graphischer Code, beispielsweise
ein Matrixcode, insbesondere ein DataMatrixCode (DMC), aber auch ein Barcode oder
ein QR-Code.
[0042] Der Datencode wird in den Datenträger, beispielsweise in derselben Substratschicht
wie das gedruckte Bild und/oder die Steuermarkierung oder in eine andere Substratschicht,
eingebracht. Er kann sowohl visuell wahrnehmbar, als auch visuell nicht wahrnehmbar
sein. Vorzugsweise wird der graphische Code auf den Datenträger bzw. eine Substratschicht
aufgedruckt, beispielsweise mit einer sichtbaren oder einer visuell unsichtbaren und
bei UV-Bestrahlung lumineszierenden oder einer transparenten und im Infraroten absorbierenden
Tinte. Grundsätzlich kann der graphische Code auch mittels eines Lasers oder anderweitig
in den Datenträger eingebracht sein, allerdings wird hierbei im Vergleich zu der Variante
mit dem gemeinsamen Drucken des Bildes und des Datencodes eine geringere Genauigkeit
erzielt.
[0043] Ebenfalls ist möglich, dass der Datencode beispielsweise als Barcode auf dem Chip
des Datenträgers gespeichert wird.
[0044] Der Datencode enthält vorzugsweise eine Signatur der bildspezifischen Werte, um dessen
Integrität zu sichern.
[0045] Der graphische Code kann außerhalb des Lichtbilds oder auch in dem Lichtbild angeordnet
sein.
[0046] Somit lassen sich die exakten Positionen bestimmter Konturen (ein)eindeutig festlegen
und als graphische Codierung in dem Datenträger hinterlegen.
[0047] Zudem können die berechneten bildspezifischen Ergebnisse wie beispielweise die direkten
oder auch codierten Konturen auch bereits während der Bildaufnahme in die Daten des
digitalisierten Bildes hineincodiert werden. Dies kann z.B. durch Verwendung des LSB
(last significant bit) geschehen. Damit wird die zum Bild gehörige Konturinformation
durch den gesamten Prozess nachvollziehbar dokumentiert und kann diesen Prozess absichern.
[0048] Die Codierung der Daten des digitalisierten Bildes mit den bildspezifischen Ergebnissen,
beispielsweise mittels des LSB, kann selbstverständlich auch unabhängig von dem Druck
des Bildes erfolgen und die Daten des digitalisierten Bildes als solche absichern.
Herstellung eines Datenträgers mit gedrucktem Lichtbild. Datencode und zusätzlicher
Codierung im gedruckten Lichtbild
[0049] Die Herstellung des Datenträgers mit gedrucktem Lichtbild, dem Datencode und der
zusätzlichen Codierung in dem gedruckten Bild (Lichtbild mit zweifacher Absicherung)
sieht vor, dass das gedruckte Bild zusätzlich mit den aus den Daten des digitalisierten
Bildes berechneten Ergebnissen in detektierbarer Form gemäß Schritt f) codiert wird.
[0050] Um die Übereinstimmung des im Schritt b) gedruckten sichtbaren Lichtbildes mit den
in dem Bild codierten bildspezifischen Ergebnissen überprüfen zu können, müssen die
bildspezifischen Ergebnisse detektierbar sein. Um diese in dem Bild codierten bildspezifischen
Ergebnisse detektieren, d.h. beobachten, erkennen, messen oder sehen zu können, können
die bildspezifischen Ergebnisse in das gedruckte Bild, insbesondere mittels einer
im sichtbaren Spektralbereich unsichtbaren, unter UV-Bestrahlung lumineszierenden
Tinte gedruckt werden oder mit einer im Infraroten absorbierenden (IR-A, IR-sichtbaren)
Tinte, wenn die übrigen Bestandteile des Lichtbildes Infrarot-transparent (IR-T) sind.
Die Codierung der bildspezifischen Ergebnisse kann auch in Form eines Hologramms oder
einer Fräsung oder in anderer beispielsweise visuell oder haptisch wahrnehmbarer oder
messbarer Form in den Schichtbereich oberhalb des gedruckten Bildes eingebracht werden.
[0051] Da das gedruckte sichtbare Bild selbst mit den bildspezifischen Ergebnissen codiert
wird und die Codierung detektierbar ist, kann die Überprüfung der Authentizität des
Bildes allein anhand des Bildes oder des Schichtbereichs oberhalb des Bildes erfolgen.
[0052] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung schließt die Formulierung "Codieren des gedruckten
Bildes" auch die Codierung einer oberhalb des Bildes befindlichen Schicht ein.
[0053] Soweit die Codierung nicht in dem Bild selbst, sondern in einem Bereich in einer
oder mehreren Schichten oberhalb, d.h. über dem Bild erfolgt, d.h. entweder in einem
Bereich einer Schicht des Datenträgers zwischen dem Bild und der Sichtseite des Datenträgers
oder in der Sichtseite des Datenträgers selbst oberhalb des Bildes, wird zunächst
das Bild gedruckt und anschließend erfolgt die Codierung in dem Bereich in einer oder
mehreren Schichten oberhalb des Bildes.
[0054] Bildkonturen können auch als Hologramm oder Volumenhologramm bereitgestellt werden,
wobei ein Trägerschichtenfilm, wie beispielsweise ein holografischer Film, mit den
bildspezifischen Ergebnissen, insbesondere den Konturen, belichtet und dieser dann
passgenau auf dem Lichtbild appliziert, verklebt und versiegelt wird.
[0055] In einer weiteren Variante werden die bildspezifischen Ergebnisse, insbesondere Bildkonturen
oder Landmarks, aus einem Schichtbereich oberhalb des Bildes, insbesondere auf der
Sichtseite des Datenträgers, abgetragen, beispielsweise durch Laserablation. Im Ergebnis
wird somit eine Datenträgerkarte mit einem Lichtbild erhalten, bei der die in die
Sichtseite eingefrästen Konturen als taktile Vertiefungen bei einem echten Dokument
passgenau mit der Kontur des darunterliegenden Lichtbilds übereinstimmen.
[0056] In einer weiteren Variante wird das Bild gedruckt, und unabhängig davon erfolgt die
Codierung mit den bildspezifischen Ergebnissen des Bildes in einem Trägerschichtenfilm,
der anschließend oberhalb des Bildes positioniert und fixiert wird.
[0057] Die Codierung kann sowohl im sichtbaren Licht sichtbar oder unsichtbar sein. Eine
unsichtbare Codierung hat den Vorteil, dass diese für den Fälscher nicht einfach zu
erkennen ist.
[0058] Die Codierung des gedruckten Bildes mit den bildspezifischen Ergebnissen in Schritt
f) kann in dem sichtbaren Bild vorzugsweise gleichzeitig mit dem Druck des digitalisierten
Bildes (Schritt b), aber auch vor oder nach dem Druck des sichtbaren Bildes erfolgen.
[0059] In einer besonders bevorzugten Variante weist der Datenträger neben dem (graphischen)
Datencode ein gedrucktes Bild auf, in das die aus den Daten des digitalisierten Bildes
berechneten, bildspezifischen Ergebnisse mittels einer transparenten lumineszierenden
Tinte eingedruckt sind, d.h. das gedruckte Bild ist auch selbst durch eine nur unter
UV-Bestrahlung sichtbare Codierung codiert.
[0060] In dieser Variante weist das Bild neben dem sichtbaren Bild auch ein nicht sichtbares
lumineszierendes Konturenbild auf, das unter einer UV-Quelle sichtbar gemacht und
so die Übereinstimmung des Konturenbildes mit dem sichtbaren Bild überprüft werden
kann. Das sichtbare Bild wird somit mit seinem eigenen unsichtbaren Konturenbild überdruckt.
[0061] Dadurch, dass ein Konturenbild über einen erst durch UV-Bestrahlung sichtbaren Lumineszenzfarbstoff
bereitgestellt wird, wird eine Lichtbildmanipulation durch Folienüberklebung oder
auch durch Überdrucken unter UV-Licht sichtbar, da die eindeutige, aus den Daten des
digitalen Bildes berechnete Kontur ausschließlich zu dem gedruckten Lichtbild passt.
Bei Manipulation des Lichtbildes im Sichtbaren würde die Kontur nicht mehr zum manipulierten
Lichtbild passen und so die Fälschung aufgedeckt werden.
[0062] Bei einer mechanischen oder chemischen Rasur, bei der auch das lumineszierende Konturenbild
verändert wird, gibt es überhaupt keine Übereinstimmung mehr, weder mit dem Originallichtbild,
noch mit dem manipulierten Bild, so dass die Fälschung ebenfalls erkennbar ist. Dies
gilt selbstverständlich entsprechend auch bei mechanischer oder chemischer Rasur von
Hologrammen oder gefrästen Konturen.
[0063] Somit kann das Lichtbild ergänzend zu dem zuvor beschriebenen Datencode über bildspezifische
Ergebnisse zusätzlich (unsichtbar) kodiert und damit abgesichert werden.
[0064] Alternativ zu der unter UV-Bestrahlung lumineszierenden Tinte können die Konturen
auch mit einer im sichtbaren Spektralbereich unsichtbaren, aber im Infraroten absorbierenden
(IR-A, IR-sichtbaren) Tinte bedruckt werden, wenn die übrigen Bestandteile des Lichtbildes
infrarot-transparent (IR-T) sind. Zur Detektion genügt dann ein IR-Bild, bei dem alle
Farbbestandteile unterhalb einer spezifischen Wellenlänge, beispielsweise < 800 nm,
"weggefiltert" sind.
[0065] Vorzugsweise erfolgt der Druck des Konturen- oder Landmarks-Bildes mit der transparenten
und lumineszierenden oder IR-absorbierenden Tinte zusammen mit dem Druck des sichtbaren
Bildes mit den farbigen Tinten im Schritt b). In einer bevorzugten Variante ist in
dem Drucker neben den Farbkanälen für die Buntfarben (CMYK) ein weiterer Farbkanal
(Spotcolour) für die lumineszierende oder im IR absorbierende Tinte vorgesehen, so
dass ein gleichzeitiger Druck aller Tinten erfolgen kann.
[0066] Als Ergebnis wird ein Bild erzeugt, das bei Tageslicht oder bei Bestrahlung mit weißem
sichtbaren Licht ein "normales" Abbild des Dokumenteninhabers ist, aber unter UV-Anregung
oder IR-Bestrahlung nur die relevanten Konturen oder Landmarks des Bildes als lumineszierende
oder IR-Absorptionslinien sichtbar macht.
[0067] Zudem kann das Konturen- oder Landmarks-Bild mit der transparenten und lumineszierenden
oder IR-absorbierenden Tinte auch zunächst gedruckt und erst anschließend das sichtbare
Bild in das Konturen- oder Landmarks-Bild eingedruckt werden oder zunächst das sichtbare
Bild erzeugt und anschließend in das sichtbare Bild das Konturen- bzw. Landmarks-Bild
eingedruckt werden.
[0068] In einer weiteren Variante wird das Konturen- oder Landmarks-Bild mit der lumineszierenden
oder IR-absorbierenden transparenten Tinte auf eine erste Trägerschicht, beispielsweise
auf Polycarbonatbasis, gedruckt und das sichtbare Bild mit den farbigen Tinten auf
eine zweite Trägerschicht, vorzugsweise ebenfalls auf Polycarbonatbasis. Anschließend
werden die Trägerschichten zueinander positioniert und dann zusammengefügt, insbesondere
unter Temperatur- und Druckerhöhung laminiert, wie in der
DE 10 2007 052 947 A1 beschrieben.
[0069] Grundsätzlich können als transparente lumineszierende oder IR-absorbierende Tinten
alle Tinten eingesetzt werden, denen die gewünschten im UV absorbierenden und im sichtbaren
Spektralbereich lumineszierenden und transparenten löslichen bzw. die im sichtbaren
Spektralbereich transparenten und im IR absorbierenden Farbstoffe zugesetzt sind,
die zum Bedrucken der jeweiligen Datenträger geeignet sind. Vorzugsweise beträgt der
Anteil der Farbstoffe bis zu 10 Gew%.
[0070] Materialien, die im sichtbaren Spektralbereich weitestgehend transparent sind, aber
im (nahen) Infraroten absorbieren, sind u.a. in der
EP2101986B1 (BASF AG) beschrieben.
[0071] Zum Bedrucken von Datenträgern auf Basis von Polycarbonat-Polymerschichten werden
vorzugsweise die aus der
DE 10 2007 052 947 A1 bekannten Tinten eingesetzt. Solche Tinten enthalten bis zu 20 Gew.% eines Bindemittels
mit einem Polycarbonat auf der Basis eines geminal disubstituierten Dihydroxydiphenylcycloalkans,
wenigstens 30 Gew.% eines organischen Lösemittels, bis zu 10 Gew.% bezogen auf die
Trockenmasse eines Farbmittels oder Farbmittelgemischs sowie gegebenenfalls funktionelle
Materialien, Additive und/oder Hilfsstoffe. Bevorzugte Lösemittel sind Kohlenwasserstoffe
und/oder Ketone und/oder organische Ester.
[0072] Diese Tinten können mit Tintenstrahldruckern auf Polycarbonat-Polymerschichten gedruckt
und anschließend zu einem Verbund mit überzeugenden optischen Eigenschaften laminiert
werden.
[0073] Bei der lumineszierenden transparenten Tinte sind die Farbmittel oder Farbmittelgemische
Lumineszenzfarbstoffe. Unter Lumineszenzfarbstoffen werden Stoffe verstanden, die
fluoreszieren, phosphoreszieren oder nachleuchten.
[0074] Damit das mit der Tinte mit dem Lumineszenzfarbstoff gedruckte Konturenbild bei Beleuchtung
im sichtbaren Spektralbereich nicht sichtbar und somit transparent ist, sollte der
Lumineszenzfarbstoff im sichtbaren Spektralbereich nicht oder nur sehr geringfügig
absorbieren.
[0075] Als Lumineszenzfarbstoff kann ein Reinstoff oder ein Gemisch von Lumineszenzfarbstoffen
verwendet werden. Grundsätzlich kann der Lumineszenzfarbstoff ein anorganischer oder
ein organischer Stoff sein, wobei organische Lumineszenzfarbstoffe bevorzugt sind.
Der Lumineszenzfarbstoff muss mit UV-Strahlung anregbar und in dem jeweiligen Lösemittel
der Tinte löslich sein. Der oder die Lumineszenzfarbstoffe können im sichtbaren Spektralbereich
in verschiedenen Farben wie gelb, rot, grün, aber auch in Mischfarben oder gar nahezu
weiß emittieren.
[0076] Durch die spezifische Auswahl, Zusammenstellung und gegebenenfalls Konzentrationsverhältnisse
einer oder mehrerer Lumineszenzfarbstoffe und deren Anregungs- und Emissionswellenlängen
können zudem besondere Lumineszenzen erzeugt werden, die visuell unter einer UV-Lampe,
aber auch spektroskopisch detektiert werden und ein weiteres Sicherheitsmerkmal darstellen
können. Sind mehrere Lumineszenzfarbstoffe vorgesehen, die sich in ihren Anregungs-
und Emissionswellenlängen unterscheiden, so können mit unterschiedlichen Anregungswellenlängen
im UV auch unterschiedliche Lumineszenzfarben erzeugt werden.
[0077] Die Auswahl und gegebenenfalls Zusammenstellung spezieller Lumineszenzfarbstoffe
ermöglicht somit ein weiteres Sicherheitsmerkmal, denn Fälscher müssten nicht nur
die Lumineszenz des Original-Konturenbildes vollständig unterdrücken und in das gefälschte
Bild das mit lumineszierender Tinte aufgebrachte Konturenbild integrieren, sondern
auch noch dasselbe Lumineszenzfarbstoff-(gemisch) verwenden.
[0078] Somit enthält solch ein Datenträger ein Lichtbild und zwei Codierungen, die beide
auf den bildspezifischen Ergebnissen des Lichtbildes beruhen, jedoch in unterschiedlicher
Form codiert sind. Diese beiden unterschiedlichen, auf denselben Merkmalen beruhenden
Codierungen ergänzen sich in der Weise, dass bei Schwierigkeiten der Decodierung des
einen Codes die Echtheit des Lichtbilds, beispielsweise, weil die erforderlichen speziellen
Dokumentenprüfgeräte nicht zur Verfügung stehen, immer noch über den anderen Code
festgestellt werden können.
[0079] Ein wesentlicher Vorteil dieser Variante des erfindungsgemäßen Sicherheits- und Wertdokuments
mit zwei sich ergänzenden Codierungen besteht darin, dass das Lichtbild als solches
sowohl über charakteristische bildspezifische Bildelemente unsichtbar codiert und
damit abgesichert ist, als auch eine (andere) bildspezifische Codierung desselben
Lichtbildes in einem separaten Datencode, beispielsweise einem graphischen Datencode
wie einem Matrixcode, hinterlegt wird. Damit kann das Lichtbild beispielsweise auch
über ein Smartphone mit einer speziellen Barcode-Reader-App und einer eingebauten
(Blitz)Beleuchtung verifiziert werden.
[0080] Der Datenträger umfasst eine oder mehrere Schichten aus den nachfolgenden Polymeren
oder deren Derivaten, nämlich aus Polycarbonat, Bisphenol-A-Polycarbonat, Carboxy-modifiziertem
PC, Polyestern wie Polyethylenterephthalat (PET), dessen Derivaten wie glykolmodifiziertem
PET (PETG), Carboxy-modifiziertem PET, Polyethylennaphthalat (PEN), vinylischen Polymeren
wie Polyvinylchlorid (PVC), Polyvinylbutyral (PVB), Polymethylmethacrylat (PMMA),
Polyvinylalkohol (PVA), Polystyrol (PS), Polyvinylphenol (PVP), Polypropylen (PP),
Polyethylen (PE), Polyacrylnitrilbutadienstyrol, Polyamiden, Polyurethanen, Polyharnstoffn,
Polyimiden oder thermoplastischen Elastomeren (TPE), insbesondere thermoplastischem
Polyurethan (TPU), Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS), und/oder Papier und/oder
Pappe und/oder Glas und/oder Metall und/oder Keramik. Außerdem kann das Produkt auch
aus mehreren dieser Materialien hergestellt sein. Bevorzugt besteht es aus PC, PET
und/oder PVC. Die Polymere können entweder gefüllt oder ungefüllt vorliegen. Im letzteren
Falle sind sie vorzugsweise transparent oder transluzent. Falls die Polymere gefüllt
sind, sind sie opak. Die vorstehenden Angaben beziehen sich sowohl auf miteinander
zu verbindende Folien als auch auf Flüssigformulierungen, die auf ein Vorprodukt aufgebracht
werden, wie einen Schutz- oder Decklack. Bevorzugt wird das Dokument aus 3 bis 12,
vorzugsweise 4 bis 10 Substratschichten (Folien), hergestellt, vorzugsweise mit einem
Laminierverfahren, bei dem die Substratschichten unter Druck- und Wärmeeinwirkung
miteinander verschmolzen werden. Die einzelnen Folien können aus dem gleichen Material
oder aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Derart gebildete Overlaylagen schützen
ein darunter angeordnetes Sicherheitsmerkmal und/oder verleihen dem Dokument die erforderliche
Abriebfestigkeit.
[0081] Wie bereits erläutert, müssen die Verfahrensschritte a) bis e) bzw. f) oder die Teilschritte
einzelner Verfahrensschritte nicht in der aufgelisteten Reihenfolge nacheinander erfolgen.
So kann beispielsweise Schritt f) bereits nach Schritt b), oder die Schritte b) und
f) oder Teile der Schritte b) und f) können gleichzeitig erfolgen oder der Schritt
c), zweite Alternative, kann vor Schritt b) erfolgen.
[0082] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Überprüfung der Echtheit eines gedruckten
Lichtbildes auf einem Datenträger eines Sicherheits- und Wertdokuments, der ein gedrucktes
Lichtbild, eine Steuermarkierung und einen auf den bildspezifischen Ergebnissen des
gedruckten Lichtbildes und der Position der Steuermarkierung basierenden Datencode
umfasst, wobei das gedruckte Lichtbild ausgelesen, die Position der Steuermarkierung
bestimmt, die bildspezifischen Ergebnisse und deren Position berechnet und mit den
in dem Datencode hinterlegten Werten verglichen werden.
[0083] Sofern der Datencode signiert ist, kann zusätzlich auch die Signatur des Datencodes
überprüft werden.
[0084] Stimmen die in dem Datencode hinterlegten Werte mit den aus den bei der Überprüfung
aus dem aufgenommenen Lichtbild berechneten bildspezifischen Ergebnissen unter Berücksichtigung
der Position der Steuermarkierung überein, so ist das Lichtbild nicht manipuliert.
[0085] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Überprüfung der Echtheit eines gedruckten
Bildes auf einem Datenträger eines Sicherheits- und Wertdokuments, der ein gedrucktes
Lichtbild, in das gedruckte Lichtbild in detektierbarer Form codierte bildspezifische
Ergebnisse wie beispielsweise ein in das Lichtbild gedrucktes transparentes lumineszierendes
oder IR-absorbierendes Konturenbild, eine Steuermarkierung und einen auf den bildspezifischen
Ergebnissen des gedruckten Lichtbildes, beispielsweise dem Konturenbild, und der Steuermarkierung
basierenden Datencode umfasst, wobei das gedruckte Lichtbild und die gegebenenfalls
in dem gedruckten Lichtbild codierten detektierbaren bildspezifischen Ergebnisse,
beispielsweise ein lumineszierendes oder IR-absorbierendes Konturenbild, ausgelesen,
und aus den ausgelesenen bildspezifischen Ergebnissen und der Position der Steuermarkierung
oder aus den aus dem ausgelesenen gedruckten Lichtbild berechneten bildspezifischen
Ergebnissen und der Position der Steuermarkierung Werte berechnet, und diese berechneten
Werte und deren Position mit den in dem Datencode hinterlegten Werten verglichen werden.
[0086] Stimmen die aus dem aufgenommenen Lichtbild berechneten bildspezifischen Ergebnisse
basierend auf der Position der Steuermarkierung und/oder die aus dem Lichtbild ausgelesenen
bildspezifischen Ergebnisse basierend auf der Position der Steuermarkierung mit dem
Datencode überein, so ist das Lichtbild echt.
[0087] Wird keine Übereinstimmung erzielt, so ist das gedruckte sichtbare Lichtbild eine
Fälschung, weil die daraus berechneten oder daraus ausgelesenen bildspezifischen Ergebnisse
in dem durch die Steuermarkierung definierten Koordinatensystem nicht mit dem Datencode
übereinstimmen, beispielsweise weil das ursprüngliche Lichtbild überdruckt wurde.
[0088] Für eine verlässliche Überprüfung der Echtheit des Lichtbildes sollte die Berechnung
mit demselben Algorithmus wie die ursprüngliche Berechnung der bildspezifischen Ergebnisse
aus den Daten des digitalen Lichtbilds vorgenommen werden.
[0089] Die Überprüfung der Echtheit des Datenträgers kann mit einem Dokumentenprüfgerät,
einem Smartphone, einer Vorrichtung mit einer Kamera ggf. mit Blitz oder einem Scanner
zum Auslesen des gedruckten Bildes, einer Software zum Auswerten des graphischen Codes,
einer Software zur Berechnung der bildspezifischen Ergebnisse und ggf. einer UV- oder
IR-Lichtquelle erfolgen.
[0090] Vorzugsweise erfolgt die Überprüfung der Echtheit des codierten sichtbaren Lichtbildes
automatisiert.
[0091] Zusätzlich zu der automatisierten Überprüfung oder alternativ dazu kann die Überprüfung
der detektierbaren Codierung, soweit diese im sichtbaren Spektralbereich sichtbar
ist oder durch Bestrahlung mittels elektromagnetischer Strahlung, wie z.B. UV- oder
IR-Strahlung, sichtbar gemacht werden kann, auch visuell erfolgen.
[0092] Sofern die detektierbare Codierung in dem gedruckten Bild im Tageslicht sichtbar
ist, weil sie mit Farbtinte gedruckt ist, oder unter elektromagnetischer Bestrahlung
sichtbar gemacht werden kann, weil sie beispielsweise mit einer unter UV- oder IR-Bestrahlung
sichtbaren Tinte gedruckt ist, erfolgt die Überprüfung der Übereinstimmung des gedruckten
Bildes mit der detektierbaren Codierung vorzugsweise visuell im Tageslicht beispielsweise
mit einer RGB-Kamera mit Weißlichtbestrahlung oder im Tageslicht unter zusätzlicher
elektromagnetischer, insbesondere UV- oder IR-Bestrahlung.
[0093] In der bevorzugten Variante mit dem mit der lumineszierenden transparenten Tinte
in das Bild gedruckten Konturenbild kann bei der Verifikation eine Digitalaufnahme
des gedruckten farbigen Lichtbilds in dem Sicherheitsdokument erfolgen, um aus den
digitalen Daten des gedruckten Bildes die für das gedruckte Lichtbild zu erwartenden
Konturen zu berechnen. Die erwarteten Konturen werden dann mit dem unter UV-Bestrahlung
gemessenen Lumineszenz-Konturenbild des gedruckten Bildes verglichen. Bei Übereinstimmung
der Konturen ist das Lichtbild echt.
[0094] Danach wird das Dokument z.B. mit UV-Strahlung beispielsweise der Wellenlänge 365
nm angeregt und das Lumineszenzbild des Konturenbildes aufgenommen und dieses mit
den aus dem Lichtbild berechneten zu erwartenden Konturen verglichen. Übereinstimmungen
des gemessenen mit der lumineszierenden Tinte gedruckten Konturenbilds mit den aus
dem RGB-Bild berechneten Konturen verifizieren das Lichtbild, oder zeigen bei Nichtübereinstimmung
eine Manipulation an.
[0095] Um die aus dem aufgenommenen gedruckten Lichtbild berechneten und somit im Lichtbild
zu erwartenden Konturen mit den ursprünglich berechneten und in das farbige Lichtbild
unsichtbar eingedruckten Konturen vergleichen zu können, sollte die digitale Aufnahme
des gedruckten Lichtbildes in dem Sicherheitsdokument unter denselben Bedingungen
wie die Anfertigung des ursprünglichen Digitalbildes, d.h. unter Weißlicht, erfolgen,
vorzugsweise mit einer RGB-Kamera.
[0096] Das beschriebene Verfahren funktioniert auch, wenn statt der lumineszierenden Tinten
eine Tinte verwendet wird, die ausschließlich im Infraroten absorbierend ist und sonst
weitestgehend transparent ist. Dazu ist auf der Detektionsseite eine einschlägig bekannte
IR-Kamera einzusetzen und der Bildabgleich erfolgt zwischen dem im sichtbaren Spektralbereich
sichtbaren Bild und dem IR-Konturenbild. Materielle Basis dafür sind sogenannte transparente
NIR-Absorber.
[0097] Sicherheitsdokumente in Form von buchartigen Dokumenten wie z.B. Reisepässe umfassen
neben dem laminierten Datenträger einen Bucheinband und einen Buchblock, der den Datenträger
umfasst.
[0098] Die Erfindung betrifft auch ein Sicherheits- oder Wertdokument umfassend einen Datenträger
mit einer Steuermarkierung, auf den ein Lichtbild gedruckt ist und auf dem ein Datencode
hinterlegt ist, der auf den bildspezifischen Ergebnissen des Lichtbildes und der Position
der Steuermarkierung beruht.
[0099] Die Erfindung betrifft auch ein Sicherheits- oder Wertdokument umfassend einen Datenträger
mit einer Steuermarkierung, auf den ein Lichtbild gedruckt, in welchem Lichtbild in
detektierbarer Form bildspezifische Ergebnisse codiert sind und auf welchem Datenträger
eine Steuermarkierung aufgebracht ist und auf welchem Datenträger ein Datencode, insbesondere
ein graphischer Code, hinterlegt ist, der auf den bildspezifischen Ergebnissen des
Lichtbildes und der Position der Steuermarkierung beruht.
[0100] Die Erfindung betrifft weiterhin ein solches Sicherheits- oder Wertdokument, das
insbesondere nach einem der zuvor beschriebenen Verfahren hergestellt ist.
[0101] Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben
werden im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Beispiele näher beschrieben
und erläutert. Es zeigen:
Figur 1 a) ein Lichtbild, b) das daraus abgeleitete Konturenbild, c) eine Liste der
berechneten Konturen und d) den graphischen DMC-Code,
Figur 2 a) einen Datenträger mit Bundesadler und Lichtbild und b) Bundesadler, datenträgerinternes
Koordinatensystem und Konturenbild,
Figur 3 einen Datenträger mit Bundesadler und Lichtbild und in das Lichtbild gedrucktem
Konturenbild,
Figur 4 eine schematische Darstellung der Herstellung des mit einem transparenten
lumineszierenden Konturenbild codierten Lichtbildes aus Figur 3,
Figur 5 einen möglichen Schichtaufbau des Datenträgers aus Figur 3,
Figur 6 die Herstellung von Konturen in der Sichtseite eines Datenträgers oberhalb
des gedruckten Bildes mit einem Laser und
Figur 7 die Herstellung von Konturen in einem Datenträger mit Bild in Form eines (Volumen)-Hologramms.
[0102] In
Figur 1 a) ist ein basierend auf den Daten eines digitalisierten Bildes 10 gedrucktes Lichtbild
15 dargestellt und in b) ein aus dem gedruckten Lichtbild 15 berechnetes Konturenbild
13. Die Berechnung der Konturen kann beispielsweise mit der Canny-Edge-Detection oder
einem anderen geeigneten Algorithmus erfolgen. Das Konturenbild 13 weist eine Vielzahl
von Konturen K
1 ... K
n auf, die sich in ihrer Länge, ihrem Verlauf, ihrer Krümmung, ihrer Lage etc. unterscheiden.
Beispielhaft sind in Figur 1b) drei Konturen K
1, K
2, K
3 eingezeichnet.
[0103] Für eine jede Kontur K
1 ... K
n kann ein spezifischer Wert W
1 ... W
n berechnet werden. Im vorliegenden Fall sind die spezifischen Werte W
1 ... W
n der Konturen K
1 ... K
n die Lage des jeweiligen Schwerpunkts (Center X, Y) der Kontur und die Länge L der
jeweiligen Kontur. Die Lage des Schwerpunkts 50 wird in Bezug auf ein datenträgerinternes
Koordinatensystem 52 angegeben, das in diesem Beispiel auf dem Schwerpunkt 50 der
Position des Bundesadlers 51, die in Figur 2 dargestellt ist, beruht.
[0104] In Abbildung c) sind nun die neunundzwanzig längsten Konturen K
1 .... K
29 aus dem Konturenbild 13 in Figur 1b) in Bezug auf die Lage ihres Schwerpunktes "Center"
in dem datenträgerspezifischen Koordinatensystem 52 und deren Länge (Length) als konturenspezifische
Werte W
1 ... W
29 ausgewertet. Die Lage der Schwerpunkte (Center X, Y) der Konturen K
n wird im vorliegenden Fall in Bezug auf die Position des Schwerpunkts 50 des Bundesadlers
51 als Nullpunkt des Koordinatensystems 52 bestimmt, vgl. Figur 2.
[0105] Der Schwerpunkt 50 des Bundesadlers 51 ist in diesem Beispiel die Steuermarkierung
50.
[0106] In diesem Beispiel entspricht die angegebene Länge der Anzahl der Pixel mal der Pixelgröße
der zugehörigen Konturlinie.
[0107] Abbildung d) zeigt die Codierung der Werte W
1 ... W
29 aus Figur 1c) als DataMatrixCode (DMC) 60, der vorzugsweise signiert ist.
[0108] Figur 2 zeigt in Figur 2a) schematisch die Sichtseite 28 eines Datenträgers 20 mit Bundesadler
51, Lichtbild 15 und dem auf den bildspezifischen Ergebnissen und der Position des
Bundesadlers 50 basierenden datenträgerinternen DMC-Code 60, der auf der Sichtseite
28 ebenfalls aufgedruckt ist. Der Schwerpunkt 50 des Bundesadlers 51 ist die Steuermarkierung
50 und definiert die Lage des Nullpunkts des datenträgerinternen Koordinatensystems
52.
[0109] Die Positionen der Schwerpunkte 50 der Konturen K
n werden in Bezug auf das datenträgerinterne, durch den Schwerpunkt 50 des Bundesadlers
51 definierte Koordinatensystem 52 bestimmt. Dies ist schematisch in Figur 2b dargestellt.
Die Positionen der Schwerpunkte der Konturen K
n werden dann auf dem Datenträger 20 in dem Matrixcode 60 gespeichert.
[0110] Der Matrixcode 60 ist auf den Datenträger 20 in diesem Ausführungsbeispiel mit transparenter,
im nahen Infrarot (NIR) absorbierender Tinte 22 aufgedruckt. Er kann jedoch auch mit
einer lumineszierenden Tinte 24 oder anderweitig auf dem Datenträger 20 aufgebracht
und/oder auch in dem elektronischen Chip des Datenträgers 20 gespeichert sein.
[0111] Bei der Herstellung des Datenträgers 20 wird ein Datenträger 20, ein Substrat bzw.
eine Datenträgerschicht 27 bereitgestellt und diese mit dem Bundesadler 51 und dem
Bild 15 mit farbiger Tinte 16, 17, 18, 19 bedruckt. Hierbei ist es unerheblich, ob
zunächst der Bundesadler 51 oder zunächst das Lichtbild 15 oder beides gemeinsam gedruckt
wird. Auch können Bundesadler 51 und Lichtbild 15 auch auf verschiedene Schichten
des Datenträgers 20 gedruckt werden.
[0112] Anschließend erfolgt die Bestimmung des Schwerpunkts 50 des Bundesadlers 51, der
im vorliegenden Fall die Steuermarkierung 50 ist und den Nullpunkt des datenträgerinternen
oder substratinternen Koordinatensystems 52 definiert, die Berechnung der bildspezifischen
Ergebnisse, nämlich der Konturen K
1 ... K
n und der konturenspezifischen Werte W
1...W
n, wie bei Figur 1 beschrieben und des Matrixcodes 60, der signiert und in einem weiteren
Personalisierungsschritt dem Datenträger 20 hinzugefügt wird.
[0113] In einer weiteren Variante werden zunächst aus den Daten des digitalisierten Bildes
10 die bildspezifischen Werte 12 und basierend auf der Position der Steuermarkierung
50 der Datencode 60 berechnet. Anschließend werden Bild 15, Steuermarkierung 50 und
Datencode 60, vorzugsweise gleichzeitig, auf den Datenträger 20 gedruckt.
[0114] In
Figur 3 ist eine bevorzugte Variante eines Datenträgers 20 mit zwei Codierungen, nämlich
dem bereits in Figur 2 beschriebenen, auf dem Konturenbild 13 und dem datenträgerinternen
Koordinatensystem 52 beruhenden Matrixcode 60 und dem in das Lichtbild 15 vorzugsweise
mit einer transparenten lumineszierenden und nur unter UV-Bestrahlung sichtbaren Tinte
24 gedruckten Konturenbild 13, dargestellt.
[0115] Somit weist der Datenträger 20 zwei auf den Daten des digitalisierten Bildes 10 beruhende
Sicherheitsmerkmale auf. Die beiden Codierungen korrespondieren und können beide mit
einem geeigneten Aufnahmegerät wie einer Kamera oder einem Scanner aufgenommen und
mit der entsprechenden Software ausgewertet werden und sind somit von der Funktionstüchtigkeit
eines Datenchips unabhängig.
[0116] In einer bevorzugten Variante einer "all in one"-Codierung werden zunächst aus den
Daten des digitalisierten Bildes 10 die bildspezifischen Ergebnisse (Konturen) 12
und - basierend auf der gewünschten Position der Steuermarkierung 50 - der Datencode
60 berechnet und dann das Lichtbild 15 mit farbiger Tinte 16, 17, 18, 19, das Konturenbild
13 mit transparenter und unter UV-Bestrahlung lumineszierender Tinte 24, vorzugsweise
über einen zusätzlichen Farbkanal, in das Lichtbild 15 gedruckt und vorzugsweise ebenfalls
in demselben Druckprozess gleichzeitig auch die Steuermarkierung 50 und der Matrixcode
60, wobei der Matrixcode 60 vorzugsweise mit einer transparenten im IR-absorbierenden
Tinte 22 und die Steuermarkierung 50 mit einer farbigen Tinte 16, 17, 18, 19 gedruckt
werden.
[0117] Die Steuermarkierung 50 kann in dieser bevorzugten Variante ebenfalls in das Lichtbild
15 selbst, aber auch außerhalb des Lichtbildes 15 gedruckt werden.
[0118] Figur 4 zeigt schematisch die Herstellung des mit dem nur unter UV-Bestrahlung sichtbaren
Konturenbildes 13 in dem Lichtbild 15 aus Figur 3. Neben der Aufbereitung der Daten
des digitalen Bildes 10 in einem Raster Imaging Process (RIP) für den Farbdruck des
Lichtbildes 15 mit den farbigen Tinten 16, 17, 18, 19 werden die Konturen aus den
Daten des digitalen Bildes 10 mittels der Canny-Edge-Detection berechnet. Hierbei
werden aus dem Portrait spezifische Konturen bzw. Stützstrukturen berechnet und als
separates Konturenbild 13 ("Canny-Kontur") ausgegeben.
[0119] Dieses Konturenbild 13 wird beim Druck als separater Farbkanal (Spotcolour) aufbereitet
und gleichzeitig mit den Buntfarben (Cyan, Magenta, Yellow, Kern (CMYK)) mit transparenter
lumineszierender Tinte 24, die nur unter UV-Bestrahlung sichtbar ist ("Spot"), gedruckt.
[0120] Als Ergebnis wird ein gedrucktes Bild 15, 13 erzeugt, das im sichtbaren Spektralbereich
ein "normales" Abbild 15 des Dokumenteninhabers in den Druckfarben CMYK ist, in dem
die Konturen codiert sind, da diese nur unter UV-Anregung als lumineszierende Linien
sichtbar sind.
[0121] Die Fertigung des Datenträgers 20 aus Figur 3 mit dem Matrixcode 60 und dem in das
Lichtbild 15 mit nur im UV sichtbarer Tinte 24 eingedruckten Konturenbild 13 erfolgt
ähnlich wie die Fertigung des Datenträgers 20 aus Figur 2. Allerdings wird zunächst
in der Druckvorstufe aus den Daten des digitalisierten Bildes 10 das Konturenbild
13 entsprechend dem ersten Schritt in Figur 4 erzeugt, und erst dann werden Bundesadler
51, sichtbares Bild 15 und mit der unsichtbaren Tinte 24 das nur bei UV-Bestrahlung
sichtbare Konturenbild 13 in das Lichtbild 15 gedruckt, wie in Figur 4 erläutert.
Anschließend werden aus der Position des Schwerpunktes 50 des Bundesadlers 51 und
dem Lichtbild 15 und/oder dem Konturenbild 13 die spezifischen Werte W
1 ... W
n berechnet und als signierter Matrixcode 60 in dem Datenträger 20 bzw. dem Substrat
oder der Datenträgerschicht 27 hinterlegt.
[0122] Figur 5 zeigt den Aufbau eines Datenträgers 20 eines Sicherheitsdokuments 21, der aus einem
gedruckten Lichtbild 15 und mehreren Schichten 27 besteht, die miteinander zu einem
Verbund laminiert sind. Das gedruckte Lichtbild 15 befindet sich innerhalb des Schichtverbunds
in der Schicht 27". In der darunterliegenden Schicht 27'" ist auf der rechten Seite
der Schwerpunkt 50 des Bundesadlers 51, der die Steuermarkierung 50 in diesem Beispiel
darstellt, eingezeichnet, und in der Schicht 27", nämlich der Schicht mit dem eingedruckten
Lichtbild 15, ist der berechnete Matrixcode 60 schematisch dargestellt.
[0123] In das mit den farbigen Tinten 16, 17, 18, 19 gedruckte Lichtbild 15 ist zusätzlich
mit der transparenten lumineszierenden unter UV-Bestrahlung sichtbaren Tinte 24 auch
noch das Konturenbild 13 eingedruckt. Der Matrixcode 60 ist mit unter IR-Bestrahlung
sichtbarer Tinte 22 in die Schicht 27" gedruckt.
[0124] Somit kann die Verifizierung des Lichtbilds 15 in dem Datenträger 20 in Bezug auf
das gedruckte sichtbare Lichtbild 15 unter Tageslicht, in Bezug auf das lumineszierende
Konturenbild 13 unter UV-Bestrahlung und in Bezug auf den Matrixcode 60 unter IR-Bestrahlung
erfolgen. Die Schichten 27, 27', 27", 27'" sind zu einem Verbund laminiert.
[0125] In
Figur 6 ist die Herstellung von Konturen in der Sichtseite 28 eines Datenträgers 20 oberhalb
des gedruckten Lichtbildes 15 mit einem Laser 40 dargestellt. Auf die Darstellung
der Steuermarkierung 50 und des Matrixcodes 60 wurde in dieser Darstellung verzichtet.
[0126] Der Bereich 25 der Schicht 27, der sich oberhalb bzw. über dem Lichtbild 15 in Richtung
Sichtseite 28 erstreckt, ist transparent und ermöglicht somit die Sicht auf das Lichtbild
15. In diesen oberhalb des Lichtbildes 15 befindlichen Bereich 25 der Schicht 27,
im Beispiel der Figur 6 in die Sichtseite 28 in dem Bereich 25 der Schicht 27, werden
nun mittels Laser-Ablation die Konturen 13 (Stützkonturen) oder passgenau in den fertigen
Datenträger 20 mit einem geeigneten Laser 40, beispielsweise einem CO
2-Laser (Wellenlänge 10 Mikrometer) oder einem CO-Laser (Wellenlänge 5 Mikrometer)
erzeugt.
[0127] Das Ergebnis ist ein Datenträger 20, bei dem die Konturen 13 passgenau oberhalb des
gedruckten Lichtbildes 15 gefräst sind, wobei die Konturen mehr oder weniger taktile
Vertiefungen darstellen.
[0128] In
Figur 7 ist auf der linken Seite ein holographischer Film 26, d.h. ein Trägerschichtenfilm
26, dargestellt, in den die berechneten Konturen mittels eines Lasers 40 zur Herstellung
eines Hologramms 13 belichtet werden. Anschließend wird der holographische Film 26
passgenau auf dem Datenträger 20 oberhalb des gedruckten Bildes 15 appliziert, mittels
einer Klebstoffschicht 29 mit dem Datenträger 20 verbunden und die Oberfläche anschließend
mit einem Kratzfestlack 30 versiegelt.
[0129] Das Ergebnis ist ein Datenträger 20 mit einem Lichtbild 15 und passgenauen holographischen
Konturen oberhalb des Lichtbildes 15.
Bezugszeichenliste
[0130]
10 Daten des digitalisierten Bildes
12 bildspezifische Ergebnisse
13 Konturenbild; detektierbare oder gedruckte bildspezifische Ergebnisse
15 gedrucktes Lichtbild
16 farbige Tinte
17 farbige Tinte
18 farbige Tinte
19 farbige Tinte
20 Datenträger
21 Sicherheits- oder Wertdokument
22 IR-absorbierende Tinte
24 transparente unter UV-Bestrahlung lumineszierende Tinte
25 Bereich des Datenträgers oberhalb des Bildes 15
26 Film
27, 27', 27", 27'" Schicht des Datenträgers
28 Sichtseite des Datenträgers
29 Klebstoffschicht
30 Kratzfestlack
40 Laser
50 Steuermarkierung, Schwerpunkt des Bundesadlers 51
51 Bundesadler
52 Koordinatensystem
60 Datencode, graphischer Code, Matrixcode
1. Verfahren zur Herstellung eines gedruckten Lichtbildes (15) auf einem Datenträger
(20) für ein Sicherheits- oder Wertdokument (21) aus den Daten eines digitalisierten
Lichtbildes (10), umfassend die folgenden Schritte:
a) Bereitstellen eines Datenträgers (20),
b) Drucken des digitalisierten Lichtbildes (10) und Bereitstellen einer Steuermarkierung
(50) auf dem Datenträger (20),
c) Auslesen des gedruckten Lichtbildes (15) und Berechnen der bildspezifischen Ergebnissen
(12) aus dem gedruckten Lichtbild (15) und/oder Berechnung der bildspezifischen Ergebnisse
(12) aus den Daten des digitalisierten Lichtbildes (10),
d) Bestimmung der Positionen der bildspezifischen Ergebnisse (12) in Bezug auf die
Steuermarkierung (50),
e) Hinterlegung der bildspezifischen Ergebnisse (12) und deren Positionen als Datencode
(60) auf dem Datenträger (20)
f) und wahlweise Codieren des gedruckten Lichtbildes (15) mit den bildspezifischen
Ergebnissen in detektierbarer Form (13).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuermarkierung (50) eine gedruckte Markierung, insbesondere ein Design- oder
Hohheitselement (51), ein Kreuz, Stern, Buchstabe, eine Zahl oder eine sonstige definierte
Position oder ein sonstiges Merkmal auf dem Datenträger (20), beispielsweise ein Rand
oder Position, eine abgerundete Kante, ist und/oder die Berechnung der bildspezifischen
Ergebnisse (12) mit der Canny-Edge-Detection, insbesondere in Form von Stützkonturen,
Landmarks oder von spezifischen Konturen, erfolgt
und/oder der Datencode (60) ein graphischer Code (60), insbesondere ein Matrixcode
(60), ein DataMatrixCode (DMC), ein Barcode, ein QR-Code oder ein Graph ist, der vorzugweise
gedruckt wird, oder ein auf dem elektronischen Chip des Datenträgers (20) gespeicherter
elektronischer Datencode (60) ist und /oder der Datenträger (20) eine oder mehrere
Schichten (25, 26) aus den nachfolgenden Kunststoffen oder deren Derivaten, nämlich
Polycarbonat, Bisphenol-A-Polycarbonat, Carboxy-modifiziertem PC, Polyestern wie Polyethylenterephthalat
(PET), glykolmodifiziertem PET (PETG), Carboxy-modifiziertem PET, Polyethylennaphthalat
(PEN), vinylischen Polymeren wie Polyvinylchlorid (PVC), Polyvinylbutyral (PVB), Polymethylmethacrylat
(PMMA), Polyvinylalkohol (PVA), Polystyrol (PS), Polyvinylphenol (PVP), Polypropylen
(PP), Polyethylen (PE), Polyacrylnitrilbutadienstyrol, Polyamiden, Polyurethanen,
Polyharnstoff, Polyimiden oder thermoplastischen Elastomeren (TPE), insbesondere thermoplastischem
Polyurethan (TPU), Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS) umfasst, und/oder der
Datencode (60) signiert wird bzw. eine digitale Signatur aufweist.
3. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Drucken des Bildes (15) in Schritt b) mit farbigen Tinten (16), (17), (18), (19)
erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Codierung des gedruckten Bildes (15) in Schritt f) durch Drucken mit einer im
sichtbaren Spektralbereich transparenten Tinte, insbesondere mit einer lumineszierenden
Tinte (24) oder einer im Infrarot absorbierenden Tinte (22), in das sichtbare Bild
(15) oder einen Bereich der Schicht (25) oberhalb des Bildes (15) erfolgt oder in
Form eines Hologramms oder einer Fräsung, insbesondere durch Laserablation, oder in
anderer visuell, haptisch oder anderweitig wahrnehmbarer oder messbarer Form in einen
Bereich (25) der Schicht (27) oberhalb des Bildes (15) eingebracht wird, wobei vorzugsweise
der Druck des Bildes (15) in Schritt b) und die Codierung des gedruckten Bildes (15)
durch Drucken mit einer im sichtbaren Spektralbereich transparenten Tinte (22, 24)
in Schritt f) und der Druck des Datencodes (60) in Schritt e) gleichzeitig erfolgen,
wobei weiterhin vorzugsweise der Druck des Datencodes (60) in das Bild (15) selbst
oder auf dem Datenträger (20) außerhalb des Bildes (15) erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die lumineszierende transparente Tinte (24) bzw. die transparente IR-absorbierende
Tinte (22) bis zu 10 Gew.% wenigstens einen mittels UV-Strahlung anregbaren und im
sichtbaren Spektralbereich emittierenden löslichen Lumineszenzfarbstoff bzw. bis zu
10 Gew.% wenigstens eines im sichtbaren Spektralbereich transparenten und im Infraroten
absorbierenden Farbstoffs aufweist und/oder dass beim Drucken die lumineszierende
transparente (24) und/oder die transparente im Infraroten absorbierende Tinte (22)
über einen zusätzlichen Farbkanal zugeführt wird/werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Tinten (16, 17, 18, 19, 22, 24) bis zu 20 Gew.% Bindemittel mit einem Polycarbonat
auf Basis eines geminal disubstituierten Dihydroxydiphenylcycloalkans umfassen und
wenigstens 30 Gew.% organische Lösemittel, insbesondere Kohlenwasserstoffe und/oder
Ketone und/oder organische Ester.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahrensschritte a) bis e) bzw. a) bis f) oder die Teilschritte einzelner Verfahrensschritte
nicht in der aufgelisteten Reihenfolge nacheinander durchgeführt werden.
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheits- oder Wertdokument eine Datenträgerkarte oder ein buchartiges Dokument
mit einem Datenträger, einem Bucheinband und einem Buchblock, der den Datenträger
umfasst, ist.
9. Verfahren zur Überprüfung der Echtheit eines gedruckten Bildes (15) auf einem Datenträger
(20) eines Sicherheits- und Wertdokuments (21), welcher Datenträger (20) ein gedrucktes
Lichtbild (15), eine Steuermarkierung (50) und einen auf den bildspezifischen Ergebnissen
(12) des gedruckten Lichtbildes (15) und der Position der Steuermarkierung (50) basierenden
Datencode (60) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das gedruckte Lichtbild (15) ausgelesen, die Position der Steuermarkierung (50) bestimmt,
die bildspezifischen Ergebnisse (12) und deren Position berechnet und mit den in dem
Datencode (60) hinterlegten Werten verglichen werden.
10. Verfahren zur Überprüfung der Echtheit eines gedruckten Bildes (15) auf einem Datenträger
(20) eines Sicherheits- und Wertdokuments (21), welcher Datenträger (20) ein gedrucktes
Lichtbild (15), in das gedruckte Lichtbild (15) in detektierbarer Form (13) codierte
bildspezifische Ergebnisse (12), eine Steuermarkierung (50) und einen auf den bildspezifischen
Ergebnissen (12) des gedruckten Lichtbildes (15) und der Position der Steuermarkierung
(50) basierenden Datencode (60) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das gedruckte Lichtbild (15) und gegebenenfalls die in dem gedruckten Lichtbild (15)
codierten detektierbaren bildspezifischen Ergebnisse (13) ausgelesen, und aus den
ausgelesenen detektierbaren bildspezifischen Ergebnissen (13) und der Position der
Steuermarkierung (50) oder aus den aus dem ausgelesenen gedruckten Lichtbild (15)
berechneten bildspezifischen Ergebnissen (12) und der Position der Steuermarkierung
(50) die bildspezifischen Ergebnisse (12) und deren Position berechnet und mit den
in dem Datencode (60) hinterlegten Werten verglichen werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Datencode (60) signiert ist und die Signatur des Datencodes (60) hinsichtlich
der Konsistenz mit den bildspezifischen Ergebnissen (12) und in Bezug auf die passive
Authentisierung (Nutzung authentischer Signaturschlüssel) überprüft wird und/oder
die Berechnung der bildspezifischen Ergebnisse (12) aus dem ausgelesenen gedruckten
Lichtbild (15) mit demselben Algorithmus wie bei der Herstellung des Lichtbildes (15)
erfolgt und/oder das Auslesen des gedruckten Lichtbilds (15) unter Weißlichtbestrahlung
mit einer RGB-Kamera erfolgt und/oder die Überprüfung der Echtheit des gedruckten
Lichtbildes (15) automatisiert erfolgt und/oder die Überprüfung mit einem Dokumentenprüfgerät,
einem Smartphone, einer Vorrichtung mit einer Kamera ggf. mit Blitz oder einem Scanner
zum Auslesen des gedruckten Lichtbildes (15), einer Software zum Auswerten des Datencodes
(60), insbesondere des graphischen Codes (60), und ggf. einer Software zur Berechnung
der bildspezifischen Ergebnisse (12) und ggf. einer UV-Lichtquelle erfolgt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11 zur Überprüfung der Echtheit eines nach
einem der Ansprüche 1 bis 8 hergestellten Datenträgers (20).
13. Sicherheits- oder Wertdokument (21) umfassend einen Datenträger (20) mit einer Steuermarkierung
(50), auf den ein Lichtbild (15) gedruckt und auf dem ein Datencode (60) hinterlegt
ist, der auf den bildspezifischen Ergebnissen (12) des Lichtbildes (15) und der Position
der Steuermarkierung (50) beruht.
14. Sicherheits- oder Wertdokument (21) umfassend einen Datenträger (20) mit einer Steuermarkierung
(50), auf den ein Lichtbild (15) gedruckt ist, in welchem Lichtbild (15) in detektierbarer
Form (13) bildspezifische Ergebnisse (12) codiert sind und auf welchem Datenträger
(20) ein Datencode (60), insbesondere ein graphischer Code (60) hinterlegt ist, der
auf den bildspezifischen Ergebnissen (12) des Lichtbildes (15) und der Position der
Steuermarkierung (50) beruht.
15. Sicherheits- oder Wertdokument (21) nach Anspruch 13 oder 14 erhältlich nach einem
Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8.