(19)
(11) EP 3 922 476 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.12.2021  Patentblatt  2021/50

(21) Anmeldenummer: 20020273.7

(22) Anmeldetag:  10.06.2020
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B42D 25/373(2014.01)
B42D 25/328(2014.01)
B42D 25/351(2014.01)
G07D 7/00(2016.01)
B42D 25/391(2014.01)
B42D 25/382(2014.01)
B42D 25/355(2014.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B42D 25/328; G07D 7/003; B42D 25/351; B42D 25/355; G07D 7/205; B42D 25/382; G07D 7/1205; G07D 7/207; B42D 25/373
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: Giesecke+Devrient Currency Technology GmbH
81677 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Geiseler, Henning
    81677 München (DE)
  • Happ, Thomas
    81825 München (DE)
  • Giering, Thomas
    85614 Kirchseeon (DE)

(74) Vertreter: Giesecke + Devrient IP 
Prinzregentenstraße 159
81677 München
81677 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) WERTDOKUMENT MIT EINEM TRÄGERELEMENT UND EINEM FOLIENELEMENT, UND VERFAHREN ZUM KLASSIFIZIEREN EINES WERTDOKUMENTS


    (57) Die Erfindung betrifft ein Wertdokument (1) mit einem Trägerelement (2) und einem in einem Teilbereich (3) des Trägerelements (2) angeordneten Folienelement (4), wobei das Trägerelement (2) zumindest in dem Teilbereich (3) einen Lumineszenzmarker (5) aufweist, welcher eingerichtet ist zur Abgabe von Lumineszenzstrahlung (6), welche zumindest eine erste Wellenlänge (7) und eine zweite Wellenlänge (8) jeweils im infraroten Spektralbereich aufweist, und wobei das Folienelement (4) eine Reflexionsschicht (9) und eine spektrale Selektionsschicht (10) aufweist, wobei die Selektionsschicht (10) zwischen dem Trägerelement (2) und der Reflexionsschicht (9) angeordnet ist, wobei die Reflexionsschicht (9) ausgebildet ist, Infrarotstrahlung zu reflektieren, und die Selektionsschicht (10) dazu ausgebildet ist, Transmission von Infrarotstrahlung spektral selektiv zu hemmen, wobei die Hemmung der Transmission der ersten Wellenlänge (7) und die Hemmung der Transmission der zweiten Wellenlänge (8) mindestens 10% unterschiedlich sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Wertdokument mit einem Trägerelement und einem Folienelement. Weiterhin betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zum Klassifizieren eines dementsprechenden Wertdokuments.

    [0002] Es ist bekannt, Wertdokumente, insbesondere Banknoten, fälschungssicherer zu gestalten, indem Banknoten mit einem lumineszierenden Sicherheitsmarker bzw. einem Lumineszenzmarker im oder auf dem Papiersubstrat oder Polymersubstrat ausgebildet werden.

    [0003] Weiterhin weisen Wertdokumente, insbesondere Banknoten, üblicherweise neben einem Trägerelement, beispielsweise einem Papiersubstrat oder einem Polymersubstrat, ein Folienelement auf. Das Folienelement ist oftmals auf dem Trägerelement aufgeklebt.

    [0004] Eine wachsende Klasse von Banknotenfälschungen betrifft jedoch sogenannte zusammengesetzte Banknotenfälschungen (composed note), welche unterschiedliche Anteile von echten Banknoten sowie gefälschte Anteile, beispielsweise fotokopierte Anteile aufweisen. Fälscher lösen dabei das Folienelement, welches üblicherweise als Level-1-Sicherheitsmerkmal wie ein Folienstreifen oder ein Folienpatch ausgebildet ist, von einer echten Banknote ab oder schneiden es aus. Anschließend wird das echte Folienelement beispielsweise auf ein unechtes Trägerelement aufgebracht. Ferner kann auch auf das echte Trägerelement, auf welchem zuvor das echte Folienelement angebracht war, ein unechtes Folienelement, beispielsweise eine Fotokopie, aufgebracht werden.

    [0005] Eine manipulierte Banknote mit einem echten Folienelement auf einem unechten Trägerelement kann durch bekannte Verfahren mittels Nachweises eines Lumineszenzmarkers im Trägerelement als manipuliert erkannt werden. Demgegenüber benötigt man zur Manipulationserkennung der zweiten manipulierten Banknote mit gefälschtem Folienelement auf einem echten Trägerelement eine weitere Absicherung des Folienelements und ein dementsprechendes Prüfungsverfahren mit geeigneter Sensorik.

    [0006] Ein herkömmlicher Lumineszenzmarker im Trägerelement kann zusammengesetzte Banknoten also nur begrenzt schützen. Entsprechend können zur Identifizierung beider Typen von zusammengesetzten Banknotenfälschungen zwei getrennte Verfahren sinnvoll sein.

    [0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Lösung zu schaffen, wie die Fälschungssicherheit eines Wertdokuments mit einem Trägerelement und einem Folienelement erhöht werden kann.

    [0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Wertdokument sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß den jeweiligen unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

    [0009] Ein erfindungsgemäßes Wertdokument, insbesondere eine Banknote, weist ein Trägerelement und ein in einem Teilbereich des Trägerelements angeordnetes Folienelement auf. Das Trägerelement weist zumindest in dem Teilbereich einen Lumineszenzmarker auf. Der Lumineszenzmarker ist eingerichtet zur Abgabe von Lumineszenzstrahlung. Die Lumineszenzstrahlung weist zumindest eine erste Wellenlänge und eine zweite Wellenlänge auf. Die erste Wellenlänge und die zweite Wellenlänge sind jeweils im infraroten Spektralbereich ausgebildet. Die erste und die zweite Wellenlänge sind vorzugsweise mindestens um mehr als 30 nm verschieden, bevorzugter um mehr als 50 nm, besonders bevorzugt um mehr als 100 nm. Weiterhin weist das Folienelement eine Reflexionsschicht und eine spektrale Selektionsschicht auf. Die Selektionsschicht ist zwischen dem Trägerelement und der Reflexionsschicht angeordnet. Die Reflexionsschicht ist insbesondere ausgebildet, Infrarotstrahlung absichtlich zu reflektieren. Die Selektionsschicht ist dazu ausgebildet, Transmission von Infrarotstrahlung spektral selektiv zu hemmen. Die Hemmung der Transmission der ersten Wellenlänge und die Hemmung der Transmission der zweiten Wellenlänge sind um mindestens 10%, insbesondere mindestens 20%, unterschiedlich, angegeben in absoluten Prozentpunkten.

    [0010] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass mit der Reflexionsschicht und der spektralen Selektionsschicht im Folienelement ein sichereres Wertdokument bereitgestellt werden kann. Durch den Lumineszenzmarker im Trägerelement und die Selektionsschicht sowie die Reflexionsschicht im Folienelement wird ein zusammengesetztes Sicherheitsmerkmal geschaffen, anhand welchem überprüft werden kann, ob die Kombination Trägerelement und Folienelement echt ist.

    [0011] Die vorliegende Erfindung verbessert die Erkennungssicherheit von manipulierten Wertdokumenten wie beispielsweise zusammengesetzten Banknoten durch Kombination des Lumineszenzmarkers bzw. eines IR-lumineszierenden Sicherheitsmarkers (IR = infrarot) auf oder im Trägerelement mit der spektralen Selektionsschicht, insbesondere einem IR-Absorber mit spezifischer spektraler Signatur, im Folienelement, beispielsweise einem Sicherheitsfaden, Sicherheitsstreifen oder Sicherheitspatch.

    [0012] Weiterhin ist eine umfassendere Identifizierung manipulierter bzw. zusammengesetzter Wertdokumente mit einem einzigen, kombinierten Verfahren unter Verwendung eines einzigen Sensors möglich.

    [0013] Bei dem Folienelement handelt es sich insbesondere um ein schichtartig aufgebautes Sicherheitselement, z.B. Hologramm-Patch, Sicherheitsfaden oder -streifen mit Mikrospiegeln, Mikrolinsen oder weiteren optisch variablen Elementen, welches einen IR-Absorberstoff enthält.

    [0014] Das Folienelement ist insbesondere derart ausgebildet, dass der IR-Absorber nicht wie bisher üblich in Transmission detektiert werden muss, sondern stattdessen indirekt durch eine Messung des IR-lumineszierenden Lumineszenzmarkers in Remissionsgeometrie von der dem Folienelement abgewandten Seite des Wertdokuments erfolgt. Die Anregung der Lumineszenz bzw. des Lumineszenzmerkmals bzw. des Lumineszenzmarkers wird insbesondere von der dem Folienelement abgewandten Seite des Wertdokuments durchgeführt. Das vom IR-lumineszierenden Lumineszenzmarker emittierte Licht wechselwirkt insbesondere mit der spektralen Selektionsschicht im Folienelement, und wird insbesondere von der spektral breitbandig reflektierenden oder streuenden Reflexionsschicht im Folienelement zurückgeworfen, und durchläuft das Trägerelement des Wertdokuments, um beispielsweise anschließend von einem Detektor detektiert zu werden.

    [0015] Die gerichtet oder durch Streuung diffus reflektierende Reflexionsschicht wirft beispielsweise mindestens 50%, bevorzugt mindestens 80%, des einfallenden Lumineszenzlichts zurück.

    [0016] Bei dem Trägerelement bzw. Banknoten-Substrat kann es sich beispielsweise um ein Papiersubstrat, beispielsweise aus Baumwolle, um ein Polymersubstrat, beispielsweise aus BOPP (biaxially oriented polypropylene), oder auch um ein Hybridsubstrat aus Papierkern mit äußeren Polymerlagen (Hybrid) oder aus Polymerkern mit äußeren Papierlagen handeln. Insbesondere ist das Trägerelement für die infrarote Lumineszenzstrahlung transluzent, das heißt, zumindest ein Teil, der auf das Trägerelement auftreffenden oder im Volumen des Trägerelements erzeugten Lumineszenzstrahlung kann das Trägerelement durchdringen und tritt an der Oberfläche des Trägerelements aus diesem aus. Das kann eine gerichtete Transmission sein oder der Strahlungstransport kann auch durch entsprechende Streubeiträge diffusiv und damit ungerichtet erfolgen.

    [0017] Der Lumineszenzmarker wird dabei vorzugsweise in das Volumen des Trägerelements bei der jeweiligen Papier- oder Polymerherstellung eingebettet oder alternativ auf eine innere Oberfläche bei Hybridsubstraten oder eine äußere Oberfläche aufgebracht. Dabei kommen neben den üblichen Drucktechniken wie Offsetdruck, Intagliodruck, Flexodruck, Siebdruck oder Zifferndruck auch vollflächige Lackierungen oder Striche in Frage.

    [0018] Der Lumineszenzmarker strahlt bevorzugt Infrarotstrahlung im Wellenlängenbereich von 750 nm bis 2500 nm, insbesondere von 800 nm bis 2200 nm, ab.

    [0019] Der Aufbau und die Eigenschaften des Folienelements sind vorzugsweise auf den IR-Lumineszenzmarker abgestimmt, um über die Wechselwirkung der Lumineszenzstrahlung mit der spektralen Selektionsschicht im Folienelement das Vorhandensein desselben effektiver nachweisen zu können.

    [0020] Die Reflexionsschicht und die Selektionsschicht sind insbesondere separat, vorzugsweise beabstandet, ausgebildet.

    [0021] Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass das Folienelement als schichtartig aufgebautes Sicherheitselement ausgebildet ist. Durch den schichtartigen Aufbau kann die Selektionsschicht effektiv und sicher zwischen der Reflexionsschicht und dem Trägerelement angeordnet werden. Die Sicherheit des Wertdokuments wird erhöht.

    [0022] Der Aufbau des Folienelements kann jedoch auch deutlich komplexer sein, und aus mehreren Polymerschichten, z.B. mehreren Kunststoffschichten (Folien), Lackschichten und Kleberschichten, bestehen, sowie mehrere metallische und/oder dielektrische Schichten aufweisen. Insbesondere können manche Schichten transparent oder transluzent oder opak sein, unterschiedliche Schichtdicken aufweisen, aus unterschiedlichen Materialien bestehen, sowie durchgängig sein oder partiell in Form von Mustern oder Buchstaben ausgespart oder bedruckt werden. Insbesondere sind alle Schichten zwischen dem Trägerelement und der Selektionsschicht und/oder zwischen der Selektionsschicht und der Reflexionsschicht für IR-Licht transparent oder transluzent. Das heißt insbesondere, dass die Reflektivität der Reflexionsschicht von insbesondere mindestens 50% zumindest für die erste oder die zweite Wellenlänge auch bei einer Messung von der dem Trägerelement zugewandten Oberfläche des Folienelements, also vorzugsweise durch alle zwischen dem Trägerelement und der Reflexionsschicht liegenden Schichten hindurch, erzielt wird.

    [0023] Das Folienelement selbst ist bevorzugt so gestaltet, dass sich die Selektionsschicht in einer innenliegenden Schicht des Folienelements befindet, und sich damit beim Ablösen des Folienelements zwangsläufig mit diesem von der Banknote löst.

    [0024] Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass das Folienelement als Hologramm und/oder Sicherheitsfaden und/oder Sicherheitsstreifen ausgebildet ist. Die Reflexionsschicht des Folienelements kann dadurch zwei Funktionen aufweisen. Eine erste Funktion, wie beispielsweise den visuellen Fälschungsschutz durch ein schillerndes Hologramm, und eine zweite Funktion, die Reflexionseigenschaft für die Lumineszenzstrahlung. Dadurch wird das Wertdokument wiederum sicherer ausgestaltet.

    [0025] Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass das Folienelement mit zumindest einem optisch variablen Element, insbesondere einem Mikrospiegelarray und/oder einem Mikrolinsenarray, ausgebildet ist. Ein optisch variables Element ist insbesondere durch ein blickwinkelabhängiges oder lichteinfallwinkelabhängiges Erscheinungsbild charakterisiert. Vorteilhaft ist die Ausbildung als optisch variables Element, da optisch variable Elemente oftmals eine reflektierende Metallschicht aufweisen, welche nun zusätzlich als die Reflexionsschicht verwendet werden kann. Durch das optisch variable Element kann die Fälschungssicherheit des Wertdokuments zudem noch weiter erhöht werden.

    [0026] Die Reflexionsschicht kann eine gerichtete oder eine diffuse (streuende) Reflektivität aufweisen. Beispielsweise kann es sich bei der Reflexionsschicht um eine Metallschicht oder einen Metall-Schichtstapel, z.B. aus Al, oder um eine weiße Farbschicht, z.B. TiO2, handeln.

    [0027] Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass das Folienelement, insbesondere zumindest teilweise, auf einer Oberfläche des Trägerelements aufgebracht ist. Das Folienelement ist vorzugsweise fest mit dem Trägerelement verbunden. Das Folienelement kann beispielsweise auf das Trägerelement aufgeklebt oder aufgeschweißt sein.

    [0028] Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die Reflexionsschicht und die Selektionsschicht senkrecht zum Trägerelement, insbesondere senkrecht zur Haupterstreckungsrichtung des Trägerelements, betrachtet überlappend ausgebildet sind. Das bedeutet insbesondere, dass Strahlung vom Lumineszenzmarker im Teilbereich, welche durch die Selektionsschicht gelangt, auch auf die Reflexionsschicht trifft. Nach der Reflexion gelangt die von der Reflexionsschicht reflektierte Strahlung insbesondere wieder zur Selektionsschicht und durchläuft diese erneut.

    [0029] Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die Selektionsschicht als Absorptionsschicht ausgebildet ist. Die Absorptionsschicht ist insbesondere dazu ausgebildet, Infrarotstrahlung zumindest teilweise zu absorbieren. Durch die Absorption der Infrarotstrahlung kann die Intensität dieser Strahlung gehemmt werden. Insbesondere ist die Absorptionsschicht dazu ausgebildet, zumindest die erste Wellenlänge und/oder die zweite Wellenlänge zu absorbieren bzw. die jeweiligen Intensitäten der Wellenlängen zu reduzieren. Vorzugsweise ist die Absorptionsschicht dazu ausgebildet, die Intensitäten der Wellenlängen unterschiedlich stark zu absorbieren oder zu hemmen. Weiterhin kann die Absorptionsschicht dazu ausgebildet sein, einfallende Strahlung nur in einem Teil des einfallenden Spektrums, dem Selektionsspektralbereich, zu hemmen. Im Vergleich zu einer reflektierenden Selektionsschicht weist eine Absorptionsschicht vorzugsweise einen einfacheren Aufbau auf und ist daher einfacher und kostengünstiger in ein Folienelement zu integrieren.

    [0030] In einer Ausführungsform kann die Selektionsschicht als spektral selektiv reflektierende Selektionsschicht ausgebildet sein. Dadurch kann die erste Wellenlänge von der Selektionsschicht reflektiert werden und die zweite Wellenlänge kann die Selektionsschicht durchdringen. In diesem Fall ist die Reflexionsschicht vorzugsweise als breitbandig absorbierende Schicht ausgebildet. Es kann in diesem Fall auch sein, dass zwischen der Selektionsschicht und der Reflexionsschicht eine weitere breitbandig absorbierende Schicht angeordnet ist.

    [0031] Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die Reflexionsschicht einen Reflexionsspektralbereich aufweist und die Selektionsschicht einen Selektionsspektralbereich aufweist, wobei der Reflexionsspektralbereich breitbandiger ist als der Selektionsspektralbereich. Es wird durch die Reflexionsschicht also ein breitbandigerer Bereich der Infrarotstrahlung des Lumineszenzmarkers reflektiert als von der Selektionsschicht gehemmt wird. Durch den breiteren Reflexionsspektralbereich kann die Reflexionsschicht gleichzeitig für visuelle Effekte des Folienelements im sichtbaren Spektralbereich genutzt werden.

    [0032] Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die Reflexionsschicht eingerichtet ist, mindestens 50%, bevorzugt mindestens 80%, einer vom Lumineszenzmarker ausgestrahlten und auf die Reflexionsschicht einfallenden Lumineszenzstrahlung zu reflektieren. Durch diese Reflexionseigenschaft kann dann reflektierte Lumineszenzstrahlung detektiert werden, um eine deutlichere spektrale Signatur zu bilden. Das Wertdokument ist dadurch sicherer ausgebildet.

    [0033] Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass der Lumineszenzmarker in das Trägerelement eingebettet ist. So kann der Lumineszenzmarker bzw. der Leuchtstoff beispielsweise schon bei der Herstellung des Trägerelements in dieses eingebracht werden. Der Lumineszenzmarker kann beispielsweise bei einem als Papier ausgebildeten Trägerelement in das Papier eingebracht werden. Vorteilhaft ist dies, da der Lumineszenzmarker dadurch unlösbar mit dem Trägerelement verbunden ist, und das Wertdokument sicherer ausgebildet ist.

    [0034] Ergänzend oder alternativ kann der Lumineszenzmarker auch auf einer Oberfläche des Trägerelements aufgebracht sein. Der Lumineszenzmarker kann auf der dem Folienelement abgewandten Seite des Trägerelements angeordnet sein, so dass die Lumineszenzstrahlung durch das Trägerelement auf das Folienelement, insbesondere die Selektionsschicht und die Reflexionsschicht, fällt. Der Lumineszenzmarker kann aber auch auf der dem Folienelement zugewandten Seite, insbesondere zwischen Trägerelement und Folienelement, angeordnet sein.

    [0035] Insbesondere weist das Wertdokument als den Lumineszenzmarker eine Vielzahl von Lumineszenzmarker-Partikeln auf. Vorzugsweise sind die Lumineszenzmarker-Partikel, insbesondere vollständig, in dem Trägerelement oder über das Trägerelement verteilt.

    [0036] Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass das Wertdokument eine dokumentklassenspezifische spektrale Signatur aufweist, welche von einer vom Lumineszenzmarker ausgestrahlten und auf die Selektionsschicht, und insbesondere auf die Reflexionsschicht, einfallenden Lumineszenzstrahlung abhängig ist. Die spektrale Signatur ist insbesondere aus Intensitätswerten von mehreren unterschiedlichen infraroten Spektralbereichen gebildet. Vorzugsweise werden die unterschiedlichen Spektralbereiche durch die Selektionsschicht unterschiedlich gefiltert bzw. gehemmt, wodurch die spektrale Signatur entsteht. Durch die spektrale Signatur können das Wertdokument und baugleiche Wertdokumente einer gemeinsamen Klasse zugeordnet werden und von Wertdokumenten unterschiedlicher Bauart getrennt werden.

    [0037] In einer Ausführungsform kann die Reflexionsschicht breitbandig diffus reflektierend ausgebildet sein. Weiterhin kann die Selektionsschicht als absorptiver Kantenfilter ausgebildet sein. Insbesondere kann das Folienelement mit einem visuellen Merkmal umfassend eine Mikrolinsenanordnung mit einer darunterliegenden diffus reflektierenden, optional bedruckten, weißen Farbschicht ausgebildet sein. Die weiße Farbschicht kann als Reflexionsschicht dienen.

    [0038] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Wertdokument mit einem einen Lumineszenzmarker aufweisenden Trägerelement und einem in einem Teilbereich des Trägerelements angeordneten Folienelement mit einer Reflexionsschicht klassifiziert. Es werden folgende Schritte durchgeführt:
    1. a) Anregen des Lumineszenzmarkers mit Strahlung, insbesondere Infrarotstrahlung, von einer Anregungsseite des Wertdokuments, wobei die Anregungsseite die dem Folienelement abgewandte Seite des Wertdokuments ist;
    2. b) Erfassen einer Intensität der vom angeregten Lumineszenzmarker ausgestrahlten und von der Reflexionsschicht reflektierten Lumineszenzstrahlung, wobei das Erfassen insbesondere von der dem Folienelement abgewandten Seite durchgeführt wird;

      b1) Insbesondere Bestimmen einer spektralen Signatur anhand der erfassten Intensität;

    3. c) Vergleichen der erfassten Intensität, insbesondere der bestimmten spektralen Signatur, mit einer Referenzintensität, insbesondere einer spektralen Referenzsignatur; und
    4. d) Klassifizieren des Wertdokuments anhand des Vergleichs.


    [0039] Es wurde überraschend festgestellt, dass die Erfassung der Intensität der Lumineszenzstrahlung, welche durch die Reflexionsschicht reflektiert wird, insbesondere auf der dem Folienelement abgewandten Seite des Trägerelements, zu einer fälschungssichereren spektralen Signatur bzw. Kombinationssignalkurve führt, als eine direkte Erfassung der Lumineszenzstrahlung alleine, welche ohne den Umweg über die Reflexionsschicht erfolgt.

    [0040] Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass die vom angeregten Lumineszenzmarker ausgestrahlte Lumineszenzstrahlung vor dem Erfassen im Schritt b) von einer Selektionsschicht des Folienelements spektral gehemmt oder gefiltert wird. Die Selektionsschicht ist vorzugsweise als Absorptionsschicht ausgebildet. Durch die Selektionsschicht wird zumindest ein spektraler Anteil des auf die Selektionsschicht treffenden Lumineszenzlichts am Durchdringen der Selektionsschicht gehemmt, d.h. es gelangt höchstens nur ein Teil der Intensitäten der gehemmten Wellenlängen bis zur Reflexionsschicht. Durch die Selektionsschicht kann eine deutliche spektrale Signatur oder Kombinationssignalkurve erzeugt werden. Das Wertdokument kann dadurch sicherer klassifiziert werden, und die Anwesenheit und Echtheit des Folienelements kann nachgewiesen werden.

    [0041] Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die vom angeregten Lumineszenzmarker ausgestrahlte Lumineszenzstrahlung zuerst auf die Selektionsschicht und danach erst auf die Reflexionsschicht trifft. Nach der Reflexionsschicht kann es dann sein, dass die durch die Reflexionsschicht reflektierte Strahlung die Selektionsschicht vor dem Erfassen erneut durchläuft. Die Selektionsschicht ist demnach insbesondere zwischen dem Trägerelement und der Reflexionsschicht angeordnet.

    [0042] Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass als die erfasste Intensität zumindest eine erste Intensität einer ersten Wellenlänge und eine zweite Intensität einer zweiten Wellenlänge jeweils im infraroten Spektralbereich erfasst wird. Durch die zumindest zwei erfassten Wellenlängen kann die spektrale Signatur mit einem höheren Informationsgehalt ausgebildet werden, wodurch das Wertdokument wiederum sicherer ausgebildet werden kann.

    [0043] Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass eine direkte Lumineszenzintensität des Lumineszenzmarkers außerhalb des Teilbereichs, insbesondere innerhalb eines vom Teilbereich unterschiedlichen weiteren Teilbereichs, auf direktem Ausbreitungsweg erfasst wird und im Schritt d) das Klassifizieren anhand der direkten Lumineszenzintensität und der im Schritt b) erfassten Intensität durchgeführt wird. Die direkte Lumineszenzintensität wird direkt, also ohne durch die Reflexionsschicht reflektiert worden zu sein, erfasst.

    [0044] Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die Referenzintensität durch eine direkte, außerhalb des Teilbereichs und auf direktem Ausbreitungsweg erfasste Lumineszenzintensität des Lumineszenzmarkers bereitgestellt wird.

    [0045] Der weitere Teilbereich umfasst insbesondere auch den Lumineszenzmarker, ist jedoch außerhalb des Überlappungsbereichs mit dem Folienelement angeordnet. Insbesondere ist das Folienelement nur im Teilbereich und nicht im weiteren Teilbereich vorhanden.

    [0046] Es ist dann vorzugsweise vorgesehen, dass die erfasste Intensität des weiteren Teilbereichs mit der erfassten Intensität des Teilbereichs vergleichen wird. Mit anderen Worten wird die Intensität, welche von einem Lumineszenzmarker außerhalb des Teilbereichs erfasst wird, mit der Intensität, welche von einem Lumineszenzmarker innerhalb des Teilbereichs erfasst wird, vergleichen. Die Intensität vom weiteren Teilbereich oder außerhalb des Teilbereichs kann als die Referenzintensität genutzt oder bereitgestellt werden. Die Nutzung der Intensität des weiteren Teilbereichs als Referenzintensität wird auch als Selbstreferenz bezeichnet.

    [0047] Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die in Schritt b) erfasste Kombinationsintensität Lumineszenzstrahlung umfasst, die vom angeregten Lumineszenzmarker in Richtung des Folienelements abgestrahlt wird, danach in der spektralen Selektionsschicht des Folienelements spektral gehemmt wird, danach von der Reflexionsschicht reflektiert wird und danach erneut von der spektralen Selektionsschicht spektral gehemmt wird.

    [0048] Die mit Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren vorgestellten bevorzugten Ausführungsformen und deren Vorteile gelten entsprechend für das erfindungsgemäße Wertdokument. Die gegenständlichen Komponenten des erfindungsgemäßen Wertdokuments sind dazu ausgebildet, die jeweiligen Schritte des Verfahrens auszuführen.

    [0049] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung.

    [0050] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand einer schematischen Zeichnung näher erläutert.

    [0051] Dabei zeigen:
    Fig. 1
    eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Wertdokuments mit einem Trägerelement und einem Folienelement, wobei das Trägerelement einen Lumineszenzmarker aufweist;
    Fig. 2
    eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels des Wertdokuments, wobei der Lumineszenzmarker an der dem Folienelement abgewandten Seite des Trägerelements angeordnet ist;
    Fig. 3
    eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels des Wertdokuments, wobei das Folienelement in das Trägerelement eingebettet ist;
    Fig. 4
    eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels des Wertdokuments, wobei der Lumineszenzmarker an der dem Folienelement zugewandten Seite des Trägerelements angeordnet ist;
    Fig. 5
    eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Klassifizieren eines Wertdokuments mit einem Trägerelement und einem Folienelement;
    Fig. 6
    eine schematische Darstellung von Anregestrahlung zur Anregung des Lumineszenzmarkers und Lumineszenzstrahlung, welche vom Lumineszenzmarker abgegeben wird;
    Fig. 7
    eine schematische Darstellung eines Lumineszenzspektrums, eines Absorptionsspektralbereichs und einer spektralen Signatur;
    Fig. 8
    eine weitere schematische Darstellung eines Lumineszenzspektrums, eines Absorptionsspektralbereichs und einer spektralen Signatur;
    Fig. 9
    eine schematische Darstellung eines Lumineszenzspektrums, eines als Bandabsorberfilter ausgebildeten Selektionsspektralbereichs und einer spektralen Signatur;
    Fig. 10
    eine schematische Darstellung eines Lumineszenzspektrums, eines als Tiefpassfilter ausgebildeten Selektionsspektralbereichs und einer spektralen Signatur; und
    Fig. 11
    eine schematische Darstellung eines Lumineszenzspektrums, eines als Hochpassfilter ausgebildeten Selektionsspektralbereichs und einer spektralen Signatur.


    [0052] In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

    [0053] Fig. 1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel eines Wertdokuments 1. Das Wertdokument 1 weist ein Trägerelement 2 auf. Das Trägerelement 2 wiederum weist einen Teilbereich 3 auf.

    [0054] In dem Teilbereich 3 ist ein Folienelement 4 angeordnet. Weiterhin weist das Trägerelement 2 in dem Teilbereich 3 einen Lumineszenzmarker 5 auf. Insbesondere ist der Lumineszenzmarker 5 als eine Vielzahl von, vorzugsweise pulverförmigen, Partikeln ausgebildet.

    [0055] Der Lumineszenzmarker 5 ist zur Abgabe von Lumineszenzstrahlung 6 ausgebildet. Die Lumineszenzstrahlung 6 weist zumindest eine erste Wellenlänge 7 im infraroten Spektralbereich und eine zweite Wellenlänge 8 im infraroten Spektralbereich auf.

    [0056] Bei dem für den lumineszierenden Sicherheitsmarker bzw. Lumineszenzmarker 5 verwendeten Lumineszenzstoff kann es sich beispielsweise um organische, metallorganische oder anorganische Lumineszenzstoffe handeln. Die Anregung der Lumineszenzstoffe liegt bevorzugt im sichtbaren oder infraroten Spektralbereich. Besonders geeignet sind Lumineszenzstoffe, bei denen sowohl Anregung als auch Emission im infraroten Spektralbereich liegen, da hier besonders geringe Streuverluste und damit besonders hohe Intensitäten bei der rückseitigen Messung durch das Trägerelement 2 hindurch vorkommen.

    [0057] Beispiele für derartige Lumineszenzstoffe sind mit ein oder mehreren Seltenerd-Elementen dotierte anorganische Pigmente, insbesondere mit den Dotierstoffen Neodym oder Ytterbium oder Erbium oder Thulium oder Holmium, beziehungsweise dotiert mit bestimmten Übergangsmetallen. Bevorzugt ist die Kombination von Ytterbium mit einem weiteren Dotierstoff, insbesondere Erbium, Thulium, Neodym oder Holmium. Weiterhin können metallorganische Komplexe, insbesondere mit Neodym oder Holmium oder Erbium oder Thulium oder Ytterbium, oder bestimmte organische Stoffe eingesetzt werden.

    [0058] Für den Lumineszenzmarker 5 kann ein einzelner Lumineszenzstoff oder ein Gemisch bzw. eine Kombination mehrerer Lumineszenzstoffe eingesetzt werden. Im letzteren Fall können die erste und die zweite Wellenlänge der Lumineszenzemission von demselben Lumineszenzstoff oder von verschiedenen Lumineszenzstoffen des Lumineszenzmarkers 5 emittiert werden.

    [0059] Zusätzlich zu dem Lumineszenzmarker 5 kann das Wertdokument 1 weitere Merkmalsstoffe umfassen, die die Fälschungssicherheit erhöhen, beispielsweise weitere Lumineszenzstoffe. Es können auch mehrere Lumineszenzmarker 5 mit verschiedenen spektralen Signaturen in dem Wertdokument 1 kombiniert werden. Beispielsweise kann der Lumineszenzmarker 5 als Gemisch mit dem weiteren Merkmalsstoff vorliegen, oder der Lumineszenzmarker 5 und der weitere Merkmalsstoff können an verschiedenen Orten des Wertdokuments 1 vorliegen, beispielsweise im Volumen bzw. an einer oder beiden Oberflächen des Wertdokuments 1.

    [0060] Die erste Wellenlänge 7 kann beispielsweise 1100 nm betragen. Die zweite Wellenlänge 8 kann beispielsweise 1600 nm betragen.

    [0061] Das Folienelement 4 weist gemäß dem Ausführungsbespiel eine Reflexionsschicht 9 und eine spektrale Selektionsschicht 10 auf. Die Selektionsschicht 10 ist dabei zwischen dem Trägerelement 2 und der Reflexionsschicht 9 angeordnet. Gemäß dem Ausführungsbeispiel sind die Reflexionsschicht 9 und die Selektionsschicht 10 parallel zueinander angeordnet.

    [0062] Die Reflexionsschicht 9 ist dazu ausgebildet, Infrarotstrahlung, insbesondere die Lumineszenzstrahlung 6, zu reflektieren.

    [0063] Die Selektionsschicht 10 ist dazu ausgebildet, Transmission von Infrarotstrahlung, insbesondere der Lumineszenzstrahlung 6, spektral selektiv zu hemmen. Die Hemmung der Transmission durch die Selektionsschicht 10 beträgt bei der ersten Wellenlänge 7 mindestens 10% mehr oder weniger als die Hemmung der Transmission der zweiten Wellenlänge 8, angegeben in absoluten Prozentpunkten. Beträgt die Transmission durch die Selektionsschicht 10 bei der ersten Wellenlänge 7 beispielsweise 50%, so beträgt die Transmission durch die Selektionsschicht 10 bei der zweiten Wellenlänge 8 vorzugsweise entweder mindestens 60% oder höchstens 40%.

    [0064] Vorzugsweise ist die Selektionsschicht 10 als spektral selektive Absorptionsschicht ausgebildet. Das bedeutet, dass die absorbierende Selektionsschicht 10 bestimmte Wellenlängen oder Wellenlängenbereiche zumindest teilweise absorbiert. Insbesondere weit die Selektionsschicht 10 einen IR-Absorber auf.

    [0065] Für den IR-Absorber in der Selektionsschicht werden beispielsweise anorganische, metallorganische oder organische Pigmente oder Farbstoffe eingesetzt. Bevorzugt wird die Absorberschicht bei der Herstellung des Folienelements aufgedruckt. Der IR-Absorber liegt dann insbesondere in Form von in einer Druckfarbe eingebetteten Pigmentpartikeln bzw. eines Farbstoffs vor. Geeignete anorganische Pigmente können beispielsweise Oxide, Halogenide, Phosphate, Chalkogenide, Vanadate, Silicate, Germanate von Übergangsmetallen (z.B. Zn, Ti, V, Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Cu) oder Seltenerdelementen (z.B. Ce, Pr, Nd, Sm, Eu, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb) sein. Geeignete metallorganische Verbindungen sind z.B. Phtalocyanine oder Naphthalocyanine. Geeignete organische Verbindungen sind z.B. Cu H2Pc oder Porphyrine.

    [0066] Der Aufbau des Wertdokuments 1 ermöglicht eine Messung 11 in Remissionsgeometrie. Dazu wird gemäß dem Ausführungsbeispiel der Lumineszenzmarker 5 angeregt, beispielsweise durch Bestrahlung mit Licht, insbesondere infrarotem Licht. Die Bestrahlung erfolgt insbesondere von einer dem Folienelement 4 abgewandten Seite 12 des Trägerelements 2.

    [0067] Der Lumineszenzmarker 5 gibt aufgrund der Anregung die Lumineszenzstrahlung 6 ab. Die Lumineszenzstrahlung 6 wiederum breitet sich im Trägerelement 2 aus und trifft zumindest teilweise auf die Selektionsschicht 10. Durch die Selektionsschicht 10 wird nur ein Teil des Spektrums ungehindert hindurchgelassen, oder es kann sogar sein, dass der komplette Spektralbereich der Lumineszenzstrahlung 6, vorzugsweise in unterschiedlichem Grade bezüglich der Intensität, gehemmt wird. Die Lumineszenzstrahlung 6, welche die Selektionsschicht 10 durchdrungen hat beziehungsweise auf der dem Trägerelement 2 abgewandten Seite der Selektionsschicht 10 austritt, weist daher insbesondere eine andere spektrale Signatur auf als vor dem Eintritt in die Selektionsschicht 10.

    [0068] Die durch die Selektionsschicht 10 zumindest teilweise gehemmte beziehungsweise bezüglich der spektralen Intensitäten veränderte Lumineszenzstrahlung trifft nun auf die Reflexionsschicht 9. Durch die Reflexionsschicht 9 wird die Lumineszenzstrahlung 6 reflektiert und durchläuft zumindest teilweise wieder die Selektionsschicht 10. Nach dem Durchlaufen der Selektionsschicht 10 durchläuft die Lumineszenzstrahlung 6 das Trägerelement 2 und kann dann auf der dem Folienelement 4 abgewandten Seite 12 des Trägerelements 2 detektiert werden. Zur Detektion wird beispielsweise ein Detektor auf der abgewandten Seite 12 angeordnet.

    [0069] Es kann sein, dass bei der Detektion des reflektierten Lumineszenzsignals beziehungsweise der reflektierten Lumineszenzstrahlung 6 nicht nur reflektierte Lumineszenzstrahlung erfasst wird, sondern kombiniert auch ein Anteil von direkt abgestrahlter Lumineszenzstrahlung.

    [0070] Das Folienelement 4 ist gemäß dem Ausführungsbeispiel als schichtartig aufgebautes Sicherheitselement ausgebildet. Das Sicherheitselement ist dadurch charakterisiert, dass es ohne spezielle Herstellungsgeräte und spezielles Herstellungswissen nur schwierig nachzubauen ist. Vorzugsweise ist das Folienelement als Hologramm und/oder Sicherheitsfaden und/oder Sicherheitsstreifen ausgebildet.

    [0071] Gemäß dem Ausführungsbeispiel ist das Folienelement 4 auf einer Oberfläche 13 angeordnet.

    [0072] Gemäß dem Ausführungsbeispiel sind die Reflexionsschicht 9 und die Selektionsschicht 10 senkrecht zum Trägerelement 2 betrachtet zumindest bereichsweise überlappend ausgebildet. Beispielsweise sind die Reflexionsschicht 9 und die Selektionsschicht 10 vollständig überlappend ausgebildet. Beispielsweise sind die Reflexionsschicht 9 und die Selektionsschicht 10 registergenau übereinander ausgebildet.

    [0073] Die Reflexionsschicht 9 weist einen Reflexionsspektralbereich 14 auf. Die Selektionsschicht 10 weist einen Selektionsspektralbereich 15 auf. Der Reflexionsspektralbereich 14 ist gemäß dem Ausführungsbeispiel breitbandiger ausgebildet als der Selektionsspektralbereich 15. Das bedeutet, dass der Reflexionsspektralbereich 14 bzw. die Reflexionsschicht 9 einen größeren Wellenlängenbereich reflektiert, als der Selektionsspektralbereich 15 bzw. die Selektionsschicht 10 hemmt. Vorteilhaft ist dies, da dadurch auch breitbandig reflektierende Metallschichten für die Reflexionsschicht eingesetzt werden können, die gleichzeitig andere Funktionen des Folienelements bereitstellen könne wie z.B. ein Reflexionshologramm.

    [0074] Fig. 2 zeigt das Wertdokument 1 analog zu Fig. 1, jedoch ist der Lumineszenzmarker 5 gemäß diesem Ausführungsbeispiel an der abgewandten Seite 12 des Trägerelements 2 angeordnet. So kann der Lumineszenzmarker 5 beispielsweise aufgedruckt werden oder als Rückseitenanstrich auf das Trägerelement 2 aufgebracht sein.

    [0075] Ergänzend kann der Lumineszenzmarker 5 auch in das Trägerelement 2, wie gemäß Fig. 1 gezeigt, eingebettet sein.

    [0076] Fig. 3 zeigt das Wertdokument 1 ebenfalls analog zu Fig. 1. Gemäß dem Ausführungsbeispiel von Fig. 3 ist das Folienelement 4 jedoch im Trägerelement 2 eingebettet. Das bedeutet beispielsweise, dass im Trägerelement 2 eine Ausnehmung 16 vorhanden ist, in welche das Folienelement 4 eingebracht bzw. eingebettet bzw. integriert ist. Es kann sein, dass das Folienelement 4 bei der Herstellung des Trägerelements 2 in das Trägerelement eingearbeitet wird. So kann das Folienelement 4 beispielsweise lediglich seitenweise vom Trägerelement 2 umgeben sein oder aber auch vollständig an allen Seiten vom Trägerelement 2 umgeben sein. Dies ist insbesondere bei der Ausführung des Folienelements 4 als vollständig eingebetteter Sicherheitsfaden bzw. nur in einigen Bereichen eines als sogenannter Fensterfaden teilweise eingebetteten Sicherheitsfadens der Fall.

    [0077] Der Lumineszenzmarker 5 ist gemäß dem Ausführungsbeispiel von Fig. 3 im Trägerelement 2 angeordnet. Es kann aber auch sein, dass der Lumineszenzmarker 5 im Ausführungsbeispiel von Fig. 3 nur außerhalb des Trägerelements 2, beispielsweise wie in Fig. 2 gezeigt, am Trägerelement 2 angeordnet ist. Ferner kann es auch sein, dass der Lumineszenzmarker sowohl im Trägerelement 2 eingebettet ist und zugleich an einer Außenseite des Trägerelements 2 aufgetragen ist.

    [0078] Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des Wertdokuments 1 analog zu Fig. 1. Gemäß dem Ausführungsbeispiel von Fig. 4 befindet sich der Lumineszenzmarker 5 jedoch an der Oberfläche 13 des Trägerelements 2 zwischen dem Folienelement 4 und dem Trägerelement 2. Ergänzend kann der Lumineszenzmarker 5 auch im Trägerelement 2 ausgebildet sind.

    [0079] Fig. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Verfahrens zum Klassifizieren des Wertdokuments 1. Gezeigt ist eine Anregeeinheit 17, welche den Lumineszenzmarker 5 mit Anregestrahlung 26, beispielsweise Licht, anregt. Der angeregte Lumineszenzmarker 5 gibt nach dem Anregevorgang die Lumineszenzstrahlung 6 ab. Die Lumineszenzstrahlung 6 wird gemäß dem Ausführungsbeispiel zumindest mit der ersten Wellenlänge 7 und der zweiten Wellenlänge 8 abgeben.

    [0080] Zumindest ein Teil der Lumineszenzstrahlung 6 trifft auf die beim Verfahren optional vorhandene und in der Figur nicht gezeigte Selektionsschicht 10, wird dort zumindest teilweise spektral gehemmt, d. h. Intensitäten von ausgewählten Wellenlängen der Lumineszenzstrahlung 6 werden reduziert oder treten mit geringerer Stärke aus der Selektionsschicht 10 aus als vor dem Eintritt in die Selektionsschicht 10. Nach der Selektionsschicht 10 trifft die zumindest teilweise gehemmte beziehungsweise bezüglich der spektralen Intensitäten veränderte Lumineszenzstrahlung 6 auf die Reflexionsschicht 9 und wird von dort zur Selektionsschicht 10 zurückgeworfen, also reflektiert, durchdringt die Selektionsschicht 10 erneut, durchdringt nun auch das Trägerelement 2 und wird schließlich außerhalb des Trägerelements 2, auf der abgewandten Seite 12 des Trägerelements 2 von einer Erfassungseinheit 18 erfasst. Die Erfassungseinheit 18 ist dabei beispielsweise als Spektrometer ausgebildet und/ oder weist mindestens zwei Erfassungseinheiten auf. Vorzugsweise ist eine erste Erfassungseinheit dazu ausgebildet ist, die erste Wellenlänge 7, nicht aber die zweite Wellenlänge 8 zu erfassen, und eine zweite Erfassungseinheit ist dazu ausgebildet, die zweite Wellenlänge 8, nicht aber die erste Wellenlänge 7 zu erfassen. Der Erfassungsbereich auf dem Wertdokument 1 ist dabei kleiner als die Ausdehnung des Folienelements 4. Die erste Erfassungseinheit und die zweite Erfassungseinheit haben vorzugsweise im Wesentlichen denselben Erfassungsbereich.

    [0081] Fig. 6 zeigt in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens, bei welchem eine Anregestrahlung 26 zur Anregung des Lumineszenzmarkers 5 in Richtung des Trägerelements 2 ausgestrahlt wird. Die Anregestrahlung 26 weist vorzugsweise nur eine einzige Wellenlänge auf. Nach Anregung des Lumineszenzmarkers 5 strahlt die Anregestrahlung 26 noch mit verminderter Intensität weiter, durchdringt im Ausführungsbeispiel die Selektionsschicht 10 und trifft auf die Reflexionsschicht 9. Von der Reflexionsschicht 9 wird die Anregestrahlung 26 wieder durch die Selektionsschicht 10 gestrahlt und trifft wieder auf den Lumineszenzmarker 5, um diesen mit verminderter Intensität erneut anzuregen. Nach dem erneuten Anregen verlässt die Anregestrahlung 26 dann das Trägerelement 2 mit nochmals verringerter Intensität an der dem Folienelement 4 abgewandten Seite 12.

    [0082] Weiterhin ist die erste Wellenlänge 7 der Lumineszenzstrahlung 6 gezeigt, welche nach dem Anregen von dem Lumineszenzmarker 5 insbesondere in alle Raumrichtungen emittiert wird. Die bei der ersten Wellenlänge 7 in Richtung des Folienelements emittierte Lumineszenzstrahlung durchdringt das Trägerelement 2 und die Selektionsschicht 10 im Wesentlichen ungehemmt. Anschließend wird die erste Wellenlänge 7 an der Reflexionsschicht 9 reflektiert und durchdringt wieder die Selektionsschicht 10 im Wesentlichen ungehemmt. Weiterhin durchdringt die erste Wellenlänge 7 auch das Trägerelement 2 und kann an der dem Folienelement 4 abgewandten Seite 12 erfasst werden.

    [0083] Die erste Wellenlänge 7 wird aber insbesondere ungerichtet abgestrahlt, weshalb die erste Wellenlänge 7 auch ohne die Selektionsschicht 10 zu durchlaufen ungehemmt an der abgewandten Seite 12 aus dem Trägerelement austritt.

    [0084] Zudem ist auch die zweite Wellenlänge 8 gezeigt, welche ebenfalls nach dem Anregen von dem Lumineszenzmarker 5 insbesondere in alle Raumrichtungen emittiert wird. Die bei der zweiten Wellenlänge 8 in Richtung des Folienelements emittierte Lumineszenzstrahlung durchdringt das Trägerelement 2 ungehemmt und trifft auf die Selektionsschicht 10. Die Selektionsschicht 10 ist gemäß dem Ausführungsbeispiel dazu ausgebildet, die zweite Wellenlänge 8 zu hemmen, d.h. die zweite Wellenlänge 8 verlässt die Selektionsschicht 10 geschwächt bzw. mit weniger Intensität als vor dem Eintritt in die Selektionsschicht 10. An der Reflexionsschicht 9 wird auch die zweite Wellenlänge 8 zur Selektionsschicht 10 zurück reflektiert und durchläuft die Selektionsschicht 10 erneut, wobei die zweite Wellenlänge 8 beim erneuten Durchlaufen der Selektionsschicht 10 weiter abgeschwächt wird. Anschließend durchdringt die zweite Wellenlänge 8 das Trägerelement 2 und verlässt dieses an der abgewandten Seite 12.

    [0085] Auch die zweite Wellenlänge 8 wird insbesondere ungerichtet abgestrahlt, weshalb die zweite Wellenlänge 8 auch ohne die Selektionsschicht 10 zu durchlaufen ungehemmt an der abgewandten Seite 12 aus dem Trägerelement austritt.

    [0086] Fig. 7 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer dokumentklassenspezifischen spektralen Signatur 19. Es ist zu sehen, dass die spektrale Signatur 19 eine Delle 20 aufweist. Die Delle 20 entsteht beispielsweise an der Stelle der zweiten Wellenlänge 8. Die Delle 20 entsteht dadurch, dass die Selektionsschicht 10 die Intensität der zweiten Wellenlängen 8 hemmt.

    [0087] Im Vergleich zur spektralen Signatur 19 ist eine Normalkurve 22 und eine absorptionslose Kurve 23 gezeigt. Die Normalkurve 22 entsteht, wenn die Reflexionsschicht 9 nicht vorhanden ist, und nur die direkte Lumineszenzstrahlung des Lumineszenzmarkers 5 erfasst wird, beispielsweise außerhalb des Teilbereichs 3. Die absorptionslose Kurve 23 entsteht, wenn die Selektionsschicht 10 nicht vorhanden ist, und dadurch die selektive Hemmung entfällt, aber die Reflexionsschicht 9 vorhanden ist, beispielsweise im Falle eines gefälschten Folienelements. Die Delle 20 ist dann im letzten Fall nicht vorhanden.

    [0088] Auf einer Abszisse 24 der Diagramme gemäß Fig. 6 bis 11 ist die Wellenlänge in nm aufgetragen. Auf einer Ordinate 25 der Diagramme ist die Signalstärke aufgetragen, beispielsweise in Einheiten des Photostroms einer Photodiode.

    [0089] Fig. 8 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer spektralen Signatur 19. Die spektrale Signatur 19 wird gebildet durch den Selektionsspektralbereich 15, insbesondere Absorptionsspektralbereich bzw. Absorptionsspektrum, und ein Lumineszenzspektrum 27 bzw. Emissionsspektrum des Lumineszenzmarkers 5. In diesem Ausführungsbeispiel weist das Lumineszenzspektrum 27 zwei spektrale Banden auf. Diese spektralen Banden können beispielsweise von zwei verschiedenen Lumineszenzstoffen emittiert werden, die zusammen den Lumineszenzmarker 5 bilden. Das Lumineszenzspektrum 27 kann der Normalkurve 22 aus Fig. 7 entsprechen.

    [0090] Fig. 9 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel in schematischer Darstellung der spektralen Signatur 19. Die spektrale Signatur 19 wird durch das Lumineszenzspektrum 27 und den schmalbandig ausgebildeten Selektionsspektralbereich 15 gebildet.

    [0091] Fig. 10 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel in schematischer Darstellung der spektralen Signatur 19. Die spektrale Signatur 19 wird durch das Lumineszenzspektrum 27 und dem als Tiefpassfilter ausgebildeten Selektionsspektralbereich 15 gebildet.

    [0092] Fig. 11 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel in schematischer Darstellung der spektralen Signatur 19. Die spektrale Signatur 19 wird durch das Lumineszenzspektrum 27 und dem als Hochpassfilter ausgebildeten Selektionsspektralbereich 15 gebildet.

    [0093] In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird ein Wertdokument 1 hergestellt. Es wird ein Trägerelement 2 aus Papier vollflächig mit einem Lumineszenzmarker 5 versehen, der aus zwei Lumineszenzstoffen besteht, welche beide bei derselben Wellenlänge oder derselben Anregestrahlung 26 anregbar sind, und wobei der erste Lumineszenzstoff Lumineszenzstrahlung 6 bei 1100 nm - entsprechend der ersten Wellenlänge 7 - emittiert, und der zweite Lumineszenzstoff Lumineszenzstrahlung bei 1600 nm - entsprechend der zweiten Wellenlänge 8 - emittiert. Auf dieses Trägerelement 2 wird zusätzlich auf der Vorderseite 13 in einem Teilbereich 3 als Folienelement 4 ein Sicherheitsstreifen aufgebracht. Der Sicherheitsstreifen weist ein visuelles Level-1-Merkmal auf, das aus einer Mikrolinsenstruktur mit einer darunterliegenden bedruckten weißen Farbschicht besteht. Die weiße Farbschicht dient gleichzeitig als Reflexionsschicht 9. Zusätzlich weist das Folienelement 4 unterhalb der weißen Farbschicht eine IR-Absorberschicht als Selektionsschicht 10 auf. Die IR-Absorberschicht besteht in diesem Ausführungsbeispiel aus einer Sicherheitsdruckfarbe mit breitbandig variierender Absorption, welche bei 1100 nm eine absolute Absorption von ca. 50% aufweist, und bei 1600 nm eine absolute Absorption von nur noch 10%. Der Aufbau des Wertdokuments entspricht der Fig. 1, die spektralen Verhältnisse der Fig. 11.

    [0094] Das Wertdokument 1 wird beispielsweise manipuliert, indem das Folienelement 4 entfernt und für eine simple Eindrucksfälschung mit einem Stück Aluminiumfolie ersetzt wird. Das gefälschte Folienelement unterscheidet sich von dem echten Folienelement 4 insbesondere dadurch, dass es keine Selektionsschicht 10 aufweist.

    [0095] Zur Echtheitsprüfung entsprechend Fig. 5 und Fig. 6 wird ein Sensor in Remissionsgeometrie verwendet, der insbesondere mindestens eine Anregeeinheit 17 und eine Erfassungseinheit 18 aufweist. Das Wertdokument 1 wird von einer Transportvorrichtung vor dem Sensor vorbeitransportiert, wobei von dem Sensor mindestens eine Messung der Lumineszenzstrahlung 6 in dem Teilbereich 3, und mindestens eine weitere Messung der Lumineszenzstrahlung 6 außerhalb des Teilbereichs 3 vorgenommen wird. Dazu wird jeweils das Wertdokument 1 mit Anregestrahlung 26 beleuchtet, die eingerichtet ist, beide Lumineszenzstoffe des Lumineszenzmarkers 5 zu Lumineszenzsemission anzuregen. Die an der Rückseite 12 des Wertdokuments 1 austretende Lumineszenzstrahlung 6 wird von der Erfassungseinheit 18 erfasst, wobei eine erste Erfassungseinheit nur die Lumineszenzsintensität bei 1100 nm erfasst und eine zweite Erfassungseinheit nur die Lumineszenzsintensität bei 1600 nm erfasst. Von dem Sensor aus gesehen hinter dem vorbei transportierten Wertdokument befindet sich eine breitbandig absorbierende, beispielsweise schwarze, Fläche.

    [0096] Durch die Anwesenheit der Lumineszenzstrahlung 6 bei der ersten Wellenlänge 7, insbesondere 1100 nm, und bei der zweiten Wellenlänge 8, insbesondere 1600 nm, wird die Echtheit des Trägerelements 2 nachgewiesen. Die erfassten Intensitäten der Lumineszenzstrahlung 6 bei der ersten Wellenlänge 7 und der zweiten Wellenlänge 8 stehen dabei insbesondere in einem festen und für den Lumineszenzmarker 5 charakteristischen Verhältnis, das bei der Messung außerhalb des Teilbereichs 3 ermittelt bzw. dort gemessen wird (Lumineszenzspektrum 27 in Fig. 11). In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist dieses Verhältnis vorzugsweise 1,0.

    [0097] Bei den Messungen in dem Teilbereich 3 fallen die gemessenen Lumineszenzintensitäten bzw. Intensitäten durch den Einfluss der Reflexionsschicht 9 des Folienelements 4 deutlich höher aus. Beispielsweise sind die gemessenen Intensitäten bei den Wellenlängen 7 und 8 bei Anwesenheit eines Folienelements mit einer Reflexionsschicht 9 um ca. 50% erhöht.

    [0098] Weist das Folienelement die für ein echtes Folienelement 4 charakteristische IR-Absorberschicht 10 auf, ist die gemessene Intensität bei der ersten Wellenlänge 7, insbesondere 1100 nm, durch die Wechselwirkung mit dieser Selektionsschicht jedoch um ca. 10% geringer als bei der zweiten Wellenlänge 8, insbesondere 1600 nm, was insbesondere charakteristisch für die spektrale Signatur 19 ist. Die Echtheit des Folienelements 4 kann also anhand des gemessenen Verhältnisses zwischen der Lumineszenzintensität bei der ersten Wellenlänge 7 und der Lumineszenzintensität bei der zweiten Wellenlänge 8 geprüft werden. Als Entscheidungskriterium wird der Unterschied der Intensitätsverhältnisse außerhalb des Teilbereichs 3 und im Teilbereich 3 verwendet. Ist das gemessene Intensitätsverhältnis im Teilbereich 3 beispielsweise um mehr als 0,07 kleiner als außerhalb des Teilbereichs 3, gilt das Vorhandensein und die Echtheit des Folienelements 4 als bestätigt, andernfalls wird das geprüfte Wertdokument 1 zurückgewiesen.


    Ansprüche

    1. Wertdokument (1) mit einem Trägerelement (2) und einem in einem Teilbereich (3) des Trägerelements (2) angeordneten Folienelement (4), wobei das Trägerelement (2) zumindest in dem Teilbereich (3) einen Lumineszenzmarker (5) aufweist, welcher eingerichtet ist zur Abgabe von Lumineszenzstrahlung (6), welche zumindest eine erste Wellenlänge (7) und eine zweite Wellenlänge (8) jeweils im infraroten Spektralbereich aufweist, und wobei das Folienelement (4) eine Reflexionsschicht (9) und eine spektrale Selektionsschicht (10) aufweist, wobei die Selektionsschicht (10) zwischen dem Trägerelement (2) und der Reflexionsschicht (9) angeordnet ist, wobei die Reflexionsschicht (9) ausgebildet ist, Infrarotstrahlung zu reflektieren, und die Selektionsschicht (10) dazu ausgebildet ist, Transmission von Infrarotstrahlung spektral selektiv zu hemmen, wobei die Hemmung der Transmission der ersten Wellenlänge (7) und die Hemmung der Transmission der zweiten Wellenlänge (8) mindestens 10% unterschiedlich sind.
     
    2. Wertdokument (1) nach Anspruch 1, wobei
    das Folienelement (4) als schichtartig aufgebautes Sicherheitselement ausgebildet ist.
     
    3. Wertdokument (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei
    das Folienelement (4) als Patch und/oder Hologramm und/oder Sicherheitsfaden und/oder Sicherheitsstreifen ausgebildet ist.
     
    4. Wertdokument (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Folienelement (4) auf einer Oberfläche (13) des Trägerelements (2) aufgebracht ist.
     
    5. Wertdokument (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Reflexionsschicht (9) und die Selektionsschicht (10) senkrecht zum Trägerelement (2) betrachtet überlappend ausgebildet sind.
     
    6. Wertdokument (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Selektionsschicht (10) als Absorptionsschicht ausgebildet ist.
     
    7. Wertdokument (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Reflexionsschicht (9) einen Reflexionsspektralbereich (14) aufweist, und die Selektionsschicht (10) einen Selektionsspektralbereich (15) aufweist, wobei der Reflexionsspektralbereich (14) breitbandiger ist als der Selektionsspektralbereich (15).
     
    8. Wertdokument (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Reflexionsschicht (9) eingerichtet ist, mindestens 50% einer vom Lumineszenzmarker (5) ausgestrahlten und auf die Reflexionsschicht (9) einfallenden Lumineszenzstrahlung (6) zu reflektieren.
     
    9. Wertdokument (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Lumineszenzmarker (5) in das Trägerelement (2) eingebettet ist.
     
    10. Wertdokument (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Wertdokument (1) eine dokumentklassenspezifische spektrale Signatur (19) aufweist, welche von einer vom Lumineszenzmarker (5) ausgestrahlten und auf die Selektionsschicht (10) einfallenden Lumineszenzstrahlung (6) abhängig ist.
     
    11. Verfahren zum Klassifizieren eines Wertdokuments (1) mit einem einen Lumineszenzmarker (5) aufweisenden Trägerelement (2) und einem in einem Teilbereich (3) des Trägerelements (2) angeordneten Folienelement (4) mit einer Reflexionsschicht (9), bei welchem folgende Schritte durchgeführt werden:

    a) Anregen des Lumineszenzmarkers (5) mit Strahlung von einer Anregungsseite des Wertdokuments (1), wobei die Anregungsseite die dem Folienelement (4) abgewandte Seite (12) des Wertdokuments (1) ist;

    b) Erfassen einer Intensität der vom angeregten Lumineszenzmarker (5) ausgestrahlten und von der Reflexionsschicht (9) reflektierten infraroten Lumineszenzstrahlung (6);

    c) Vergleichen der erfassten Intensität mit einer Referenzintensität; und

    d) Klassifizieren des Wertdokuments (1) anhand des Vergleichs.


     
    12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei
    die vom angeregten Lumineszenzmarker (5) ausgestrahlte Lumineszenzstrahlung (6) vor dem Erfassen im Schritt b) von einer Selektionsschicht (10) des Folienelements (4) spektral gehemmt wird.
     
    13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, wobei
    als die erfasste Intensität zumindest eine erste Intensität einer ersten Wellenlänge (7) und eine zweite Intensität einer zweiten Wellenlänge (8) jeweils im infraroten Spektralbereich erfasst wird.
     
    14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei
    eine direkte Lumineszenzintensität des Lumineszenzmarkers (5) außerhalb des Teilbereichs (3) auf direktem Ausbreitungsweg erfasst wird, und im Schritt d) das Klassifizieren anhand der direkten Lumineszenzintensität und der im Schritt b) erfassten Intensität durchgeführt wird.
     
    15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei
    die Referenzintensität durch eine direkte, außerhalb des Teilbereichs (3) und auf direktem Ausbreitungsweg erfasste Lumineszenzintensität des Lumineszenzmarkers (5) bereitgestellt wird.
     




    Zeichnung






















    Recherchenbericht









    Recherchenbericht