[0001] Die Erfindung betrifft eine Messplattform zum Auffinden und zur Überwachung von Rohrleitungen
unter Wasser gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem
eine Anordnung und ein Verfahren zum Betreiben einer Messplattform.
[0002] Um Rohstoffe wie Erdöl und Erdgas von den betreffenden Fördergebieten beispielsweise
in Aufbereitungsanlagen zu transportieren und um die Rohstoffe weiter an die Verbraucher
zu leiten, werden sehr oft Rohrleitungen mit großen Abmaßen und hohen Durchflusskapazitäten
(Pipelines) eingesetzt. Die Wartung und regelmäßige Überprüfung dieser Pipelines sind
nicht nur aufgrund der großen räumlichen Dimensionen der Pipelines eine technische
und logistische Herausforderung. Während oberirdisch auf dem Land befindliche Pipelines
in der Regel recht gut zugänglich sind, stellt die Inspektion von Pipelines, die am
Grund sowie unterhalb des Grundes von Gewässern verlegt sind, erhebliche zusätzliche
Anforderungen.
[0003] Neben der Inspektion der Pipelines in teils großen Gewässertiefen, müssen die exakten
Positionen der Pipelines ermittelt werden. Insbesondere in schnell fließenden Gewässern
kann sich der tatsächliche Verlauf der Pipeline infolge der Strömungswirkung verändern.
Außerdem stellen die dynamischen und geologischen Prozesse am Grund von Flüssen, beispielsweise
während der Schneeschmelze oder bei Hochwasserereignissen, hohe Anforderungen an die
Belastbarkeit und Verschleißfestigkeit der Pipeline. Dabei sind die Positionen der
Pipelines an den Ufern von besonderer Bedeutung, da diese statisch sind und auf Grund
der Bewegungen der Rohrleitungen innerhalb der Gewässer hohen Belastungen ausgesetzt
sind.
[0004] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene technische Lösungen bekannt, mittels
denen unterseeisch verlegte Pipelines gefunden und inspiziert werden können.
[0005] So ist beispielsweise in der
US 2014/0234029 A1 ein Unterwasserfahrzeug offenbart, dass über eine Versorgungsleitung mit einem Mutterschiff
verbunden und ferngesteuert ist. Das Tauchboot ist mit einer Reihe von Sensoren und
Werkzeugen ausgerüstet und kann vom Mutterschiff aus ferngesteuert werden.
[0006] Ein freischwimmendes, ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug (remotely operated vehicle,
ROV) ist beispielsweise in der
US 5,047,990 A beschrieben.
[0007] Diese Unterwasserfahrzeuge sind für den Einsatz in Wasserkörpern mit großen Tiefen
und hinreichend Manövrierraum sowie geringer Strömung geeignet.
[0008] Die Positionserfassung und Inspektion von Pipelines in flachen Gewässern mit stark
wechselnden Strömungsgeschwindigkeiten und unterschiedlichen Strömungsrichtungen ist
mit den oben genannten Fahrzeugen nicht möglich.
[0009] Für solche Einsatzgebiete sind fernsteuerbare beziehungsweise autonome und auf der
Wasseroberfläche fahrende Boote verschiedener Hersteller wie das C-Cat3 der Firma
ASV (GB), das Q-Boat 1800 der Firma Teledyne (USA) oder das ARCboat Lite der Firma
HR Wallingford (GB) bekannt. Diese Boote sind allesamt leicht und weisen einen geringen
Tiefgang auf. Sie können ferngesteuert und mit unterschiedlichen Sensoren ausgerüstet
werden. Der Vorschub wird mittels zweier Propeller erzeugt, die über Elektromotoren
angetrieben werden. Die Propeller sind bei allen Modellen am Heck angeordnet und treiben
das Boot in dessen Längsrichtung voran. Das geringe Gewicht der Boote und effektive
Ruderanlagen erlauben deren hohe Manövrierfähigkeit.
[0010] Das ARCboat Lite besitzt zudem etwa in der Mitte des Rumpfes einen als "moon-pool"
oder "moontube" bezeichneten Durchbruch durch den gesamten Rumpf. In diesen moon-pool
können verschiedene Sensoren eingesetzt werden, die zur Datenerfassung insbesondere
in Bereichen unterhalb des Bootes dienen.
[0011] Trotz ihrer sehr guten Manövrierfähigkeit sind den genannten Booten für bestimmte
Messaufgaben, beispielsweise der präzisen Lokalisierung einer Pipeline, Grenzen gesetzt.
Eine Ortung von Korrosionsschutzdefekten, also eine Erfassung von spezifischen Messwerten
mit einer sehr hohen lokalen Genauigkeit und Sensitivität ist mit allen vorgenannten
oder ähnlichen Booten nicht möglich. Dieser Nachteil tritt insbesondere bei höheren
Strömungsgeschwindigkeiten zu Tage.
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte
Vorrichtung zum Auffinden und/oder zur Überwachung von Rohrleitungen unter Wasser
vorzuschlagen. Es ist ebenfalls Aufgabe der Erfindung, eine Verwendung einer solchen
Vorrichtung anzugeben.
[0013] Die Aufgabe wird mit einer Messplattform nach Anspruch 1, einer Anordnung nach Anspruch
7 und einem Verfahren nach Anspruch 8 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche.
[0014] Die Messplattform ist zum Auffinden und/oder zur Überwachung von Rohrleitungen unter
Wasser ausgebildet. Sie besitzt einen Schwimmkörper, der zur Aufnahme von Messgeräten,
nachfolgend auch als Sensoren oder Sensorelemente bezeichnet, ausgestaltet ist und
der an einer Unterseite mindestens zwei Antriebselemente zum gesteuerten Antrieb des
Schwimmkörpers aufweist. Die Antriebselemente werden mittels Antriebseinheiten, beispielsweise
Elektromotoren, betrieben. Außerdem ist eine Positionserkennungseinheit zur Ermittlung
einer aktuellen Position und einer aktuellen Ausrichtung des Schwimmkörpers vorhanden.
Des Weiteren weist die Messplattform eine Steuereinheit, beispielsweise einen Rechner,
zur Ansteuerung der Antriebseinheiten in Abhängigkeit einer ermittelten aktuellen
Position und/oder Ausrichtung des Schwimmkörpers auf. Eine aktuelle Position wird
in Relation zu einem gewählten Koordinatensystem ermittelt, eine aktuelle Ausrichtung
kann ebenfalls relativ zu einem Koordinatensystem und/oder zu Geländestrukturen ermittelt
werden. Solche Geländestrukturen können beispielsweise ein Ufer eines Gewässers oder
eine Rinne oder ein Rücken auf dem Gewässerboden sein.
[0015] Eine erfindungsgemäße Messplattform ist dadurch gekennzeichnet, dass je eines der
mindestens zwei Antriebselemente in Bereichen an den Enden der Unterseite des Schwimmkörpers
angeordnet ist, die einander gegenüberliegen. Dabei ist jedes Antriebselement um eine
im Wesentlichen orthogonal zur Unterseite des Schwimmkörpers gerichtete Achse schwenkbar
(Schwenkachse). Die Schwenkachse ist im Wesentlichen orthogonal gerichtet, wenn diese
nicht mehr als 25°, besser nicht mehr als 15°, insbesondere nicht mehr 10° gegenüber
der Unterseite geneigt ist.
[0016] Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht in der voneinander getrennten Anordnung
der Antriebselemente und der Möglichkeit ihrer voneinander unabhängigen relativen
Ausrichtung und Ansteuerung. Jedes der Antriebselemente kann also unabhängig von dem
anderen Antriebselement hinsichtlich seiner relativen Ausrichtung zum Schwimmkörper,
sowie hinsichtlich seiner individuellen Antriebsleistung und Antriebsrichtung (z.B.
der Drehrichtung eines Propellers) gesteuert betrieben werden. Die Messplattform kann
dadurch unabhängig von ihrer aktuellen Ausrichtung in jede beliebige Richtung bewegt
werden. Dazu müssen lediglich die Antriebselemente in die jeweils erforderliche Relativlage
zum Schwimmkörper und/oder zum verwendeten Koordinatensystem gebracht und hinsichtlich
ihrer Drehzahl und optional auch hinsichtlich ihrer Drehrichtung angesteuert und angetrieben
werden. Dabei können Ausrichtung, Antriebsleistung und -richtung der Antriebselemente
mittels einer Steuereinheit aufeinander abgestimmt werden, um ein gewünschtes Fahrmanöver
zu bewirken. Vorteilhafterweise werden die Ansteuerung der Antriebselemente, die aktuelle
Ausrichtung des Schwimmkörpers, vorhandene Strömungen und die anzusteuernde Position
miteinander in Beziehung gesetzt und die erforderlichen Steuerbefehle generiert. Außerdem
kann bei der Erzeugung der Steuerbefehle durch die Steuereinheit vorteilhaft berücksichtigt
werden, welche aktuelle Ausrichtung die Messplattform mit dem Erreichen einer anzusteuernden
Position, beispielsweise einer Untersuchungsposition, an der Messungen durchgeführt
werden sollen, einnehmen soll.
[0017] Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausführung der Messplattform kann zum Beispiel eine
aktuelle Bewegungsrichtung der Messplattform um einen großen Winkel, beispielsweise
90 Grad oder mehr, geändert werden, ohne dazu die Ausrichtung der Messplattform zu
verändern. So kann zum Beispiel eine Ausrichtung der Messplattform relativ zu einer
Gewässerströmung, zu einem Koordinatensystem oder zu einer Geländestruktur beibehalten
werden, während die Fahrtrichtung geändert wird. Umgekehrt kann die Messplattform,
trotz vorhandener Strömung, auf sehr engem Raum beliebig manövriert werden. So kann
die Messplattform beispielsweise an ihrer jeweiligen Position ("am Platz") wenden.
[0018] Die Antriebselemente können unter einem Winkel ungleich 90°, beispielsweise bis zu
75°, insbesondere bis zu 80°, von der jeweiligen Schwenkachse gerichtet sein. Beispielsweise
kann ein an dem Antriebselement vorhandener Propeller um bis zu 15°, insbesondere
bis zu 10°, beispielsweise 7°, gegen die Schwenkachse gekippt sein. Eine solche leichte
Neigung ist hydrodynamisch vorteilhaft. Außerdem kann durch eine entsprechende Neigung
der Antriebselemente die Entstehung von Luftblasen während durch die Antriebselemente
verringert werden, wodurch die Messvorgänge der Sensorelemente vorteilhaft beeinflusst
werden.
[0019] Die Antriebselemente können mittels je einer im und/oder auf dem Schwimmkörper angeordneten
Antriebseinheit betrieben werden. Eine solche Antriebseinheit kann mindestens einen
Motor, insbesondere mindestens einen Elektromotor, umfassen. So kann ein Motor die
Drehbewegung eines Propellers erzeugen, während ein weiterer Motor als Stellantrieb
die relative Ausrichtung des Antriebselements einstellt. Um die Sensitivität der verwendeten
Sensorelemente bei Messungen unterhalb der Messplattform nicht unnötig zu beeinträchtigen,
kann die Antriebseinheit mittels eines Getriebes oder einer Welle mit dem Antriebselement
verbunden sein. Befindet sich die Antriebseinheit im oder auf dem Schwimmkörper, kann
deren Antriebsleistung vermittels beispielsweise einer Welle an das Antriebselement
übertragen werden.
[0020] In einer weiteren Ausführungsmöglichkeit der Messplattform kann die Antriebseinheit
als eine Pumpe ausgebildet sein. Das Antriebselement kann in diesem Fall beispielsweise
eine schwenkbare Düse sein, durch die mittels der Pumpe gefördertes Wasser ausgestoßen
und derart ein Vorschub erzeugt wird. Eine relative Ausrichtung des Antriebselements
kann mittels eines Motors eingestellt werden.
[0021] Jedes Antriebselement kann vorteilhaft wenigstens ein Leitwerk, beispielsweise ein
Leitblech oder eine Leitfläche aufweisen. Dieses Leitwerk, das auch mehrteilig ausgeführt
sein kann, unterstützt infolge seiner Wirkung als Ruder oder Finne vorteilhaft zum
Beispiel eine Geradeausfahrt der Messplattform.
[0022] Um schnelle Richtungswechsel der Messplattform zu unterstützen, weist der Schwimmkörper
vorteilhaft ein Aspektverhältnis, also ein Verhältnis der Länge zur Breite, von höchstens
3 zu 1; vorteilhaft von höchstens 2,5 zu 1, vorzugsweise von höchstens 2 zu 1 auf.
Die Messplattform besitzt damit keine ausgeprägte konstruktive sowie hydrodynamische
Vorzugsrichtung und kann daher mit geringem Widerstand auch seitlich bewegt werden.
Zugleich unterstützt eine flache Bauart, insbesondere der Unterseite des Schwimmkörpers,
die Fahrt sowie Richtungswechsel der Messplattform.
[0023] Um einfach und flexibel Messgeräte an der Messplattform anbringen zu können, die
insbesondere Daten aus einem Bereich unterhalb der Messplattform erfassen sollen,
weist der Schwimmkörper wenigstens einen Adapterbereich auf. Dieser ist insbesondere
als ein Durchbruch durch den Schwimmkörper ("moon-pool") ausgeführt. Weitere Adapterbereiche
können in der Abdeckung der Oberseite des Schwimmkörpers vorhanden sein. Diese können
bei Bedarf beispielsweise Kommunikationsgeräte, Antennen, Positionserfassungsgeräte
und/oder Messgeräte aufnehmen.
[0024] Die Messplattform ist aufgrund ihres Schwimmkörpers schwimmfähig und besitzt vorteilhaft
einen geringen Tiefgang. In einer weiteren möglichen Ausführung der Erfindung ist
der Schwimmkörper, und damit die Messplattform, tauchfähig. Er besitzt dazu mindestens
eine Tauchzelle sowie eine ansteuerbare Pumpeneinheit zum geregelten Befüllen und
Entleeren der mindestens einen Tauchzelle. Eine solche Ausführung der erfindungsgemäßen
Messplattform ermöglicht deren Einsatz auch unter Wasser. Außerdem kann durch ein
gezieltes Befüllen der mindestens einen Tauchzelle die Messplattform getrimmt und/oder
deren Tiefgang, und damit in gewissen Grenzen deren Trägheit, eingestellt werden.
Diese Möglichkeit ist beispielsweise von Vorteil, wenn schwere oder sperrige Messgeräte
an der Messplattform montiert werden.
[0025] Die Messplattform kann mindestens ein Kommunikationselement der Positionserkennungseinheit
aufweisen, das als eine Antenne ausgebildet sein kann. Ist die Messplattform tauchfähig,
dann reicht das Kommunikationselement auch im getauchten Zustand des Schwimmkörpers
mindestens bis in die Nähe der Wasseroberfläche. Beispielsweise kann das Kommunikationselement
als eine starre oder flexible Stabantenne ausgebildet sein. Auf diese Weise ist, im
Zusammenwirken mit geeigneten Sende- und Empfangsleistungen sowie Sende- und Empfangsfrequenzen,
eine stabile Kommunikation zwischen der Positionserkennungseinheit und einer außerhalb
der Messplattform befindlichen Referenzpositionseinheit möglich.
[0026] Das Kommunikationselement beziehungsweise weitere Kommunikationselemente können einer
Interaktion mit der Messplattform dienen. Beispielsweise kann die Messplattform bei
Bedarf manuell ferngesteuert werden. Mittels der Sensorelemente erfasste Messdaten
können zudem laufend oder blockweise an einen externen Empfänger, beispielsweise an
eine Empfangsstation am Ufer oder auf einem Schiff, übertragen werden.
[0027] Auf Grund der sehr mit der Messplattform anzuwendenden empfindlichen Messverfahren,
insbesondere elektromagnetische Messungen mit Spezialantennen, sind alle Antriebseinheiten
von jeglicher elektrischen Spannung isoliert. Auch sind alle stromführenden Kabel
der Messplattform nicht nur isoliert, sondern bestmöglich abgeschirmt, um Gleichstrom-Magnetfelder
zu vermeiden.
[0028] Um die erfindungsgemäße Messplattform vorzugsweise autonom steuern zu können und
dabei eine hohe Positionsgenauigkeit zu erreichen, ist eine Anordnung aus einer Messplattform
nach einem der vorhergehenden Ansprüche und einer ortsfesten Referenzpositionseinheit
ebenfalls Gegenstand der Erfindung. Die Positionserkennungseinheit steht dabei mit
der Referenzpositionseinheit in einer zur Übermittlung von Daten geeigneten Weise,
insbesondere per Funk, in Verbindung. Eine ortsfeste Referenzpositionseinheit ist
insbesondere eine Vorrichtung zur differentiellen globalen Positionierung (Differential
Global Positioning System; DGPS).
[0029] Die hohe Manövrierfähigkeit und die Möglichkeit der sehr schnellen und hochpräzisen
Positionsbestimmung ermöglichen der erfindungsgemäßen Messplattform Manöver, die mit
entsprechenden Vorrichtungen des bekannten Standes der Technik nicht ausgeführt werden
können. Diese Grundlagen ermöglichen nun eine präzise, insbesondere kontaktlose, Inspektion
und Überwachung von aufgefundenen Rohrleitungen. So kann mit entsprechenden Sensorelementen
der Zustand der Rohrleitung an einer bestimmten Untersuchungsposition mit hoher Genauigkeit
und Wiederholbarkeit erfasst und ausgewertet werden.
[0030] Die sehr gute Manövrierfähigkeit erlaubt vorteilhaft ein Verfahren zum Betreiben
der Messplattform, bei dem beispielsweise anhand von erfassten Messwerten eine Untersuchungsposition
ermittelt oder eine Untersuchungsposition festgelegt wird. Die Untersuchungsposition
ist eine Position der Messplattform, beispielsweise auf einem fließenden Gewässer,
die nicht lediglich von der Messplattform überfahren werden soll, sondern an der mehrere
und/oder länger andauernde Messungen vorgenommen werden sollen.
[0031] Die Untersuchungsposition kann beispielsweise anhand solcher Messwerte festgelegt
werden, die beispielsweise an anderen Stellen einer Rohrleitung erfasst wurden. So
kann mittels der Messplattform der unterseeische und/oder unterirdische Verlauf einer
Rohrleitung verfolgt und dabei Messwerte erfasst werden. Messwerte sind beispielsweise
neben Positionsdaten der Rohrleitung Daten zum Zustand der Rohrleitung, wie zum Beispiel
des Zustands ihrer Schutzhülle und/oder des Zustands einer metallischen Rohrwandung.
Anhand der erfassten Messwerte kann ein Bediener der Messplattform Messvorgänge an
einer bestimmten Untersuchungsposition auslösen. Vorteilhaft werden derartige Messvorgänge
aber autonom durch die Steuereinheit anhand der bislang erfassten Messwerte sowie
vorgegebener Entscheidungskriterien veranlasst und ausgeführt.
[0032] Alternativ kann eine Untersuchungsposition vorab festgelegt werden. Oftmals sind
beispielsweise die Positionen der Rohrleitung am Ufer bekannt. Da es sich dabei um
besonders belastete Abschnitte der Rohrleitung handelt, können diese Positionen gezielt
angefahren und überprüft werden. Entsprechendes gilt, wenn Positionen der Rohrleitung
im Gewässer hinreichend genau bekannt sind. Geringfügige Korrekturen der Positionierung
der Messplattform an der festgelegten Untersuchungsposition sind von dem erfindungsgemäßen
Verfahren mit umfasst.
[0033] Insbesondere kann die Messplattform an der Untersuchungsposition um eine virtuelle,
im Wesentlichen vertikale, Drehachse in eine Anzahl vorbestimmter Messpositionen bewegt
werden. Das heißt, dass die erfindungsgemäße Messplattform beispielsweise an einer
bestimmten Untersuchungsposition auf einem Gewässer gehalten wird und darüber hinaus
ihre relative Ausrichtung zur Strömung gesteuert verändert werden kann, ohne dass
die Untersuchungsposition verlassen wird. Die ist selbst bei einer Fahrt auf einem
fließenden Gewässer oder in einer Strömung möglich.
[0034] Mittels der erfindungsgemäßen Messplattform kann vorteilhafterweise ein Messverfahren
ausgeführt werden, das hier beispielhaft als 4-Stellungsmessung bezeichnet wird. Dabei
wird die Messplattform an der Untersuchungsposition in eine erste Stellung oder Messposition
gebracht, bei der sich die virtuelle Drehachse an der Untersuchungsposition befindet.
In dieser ersten Messposition wird mindestens eine Messung durchgeführt und die entsprechenden
Messdaten erfasst. Anschließend wird die Messplattform um die virtuelle Drehachse
in eine zweite Messposition gedreht, indem die jeweiligen Winkellagen der Antriebselemente
sowie die jeweiligen Antriebsleistungen so angesteuert werden, dass die Messplattform
in die zweite Messposition verfahren und in dieser zweiten Messposition gehalten wird.
Die Messpositionen sind vorteilhaft jeweils um 90° zueinander versetzte Ausrichtungen
der Messplattform.
[0035] Für die dafür erforderlichen Steuerbefehle können Messdaten, insbesondere zur Erfassung
der einzelnen Daten zur Erkennung von Schäden von Anti-Korrosionsbeschichtungen der
Rohrleitung und zur lokalen Strömungsrichtung und Strömungsgeschwindigkeit des Gewässers,
ausgewertet und genutzt werden, die bereits während der bisherigen Fahrt der Messplattform
erfasst wurden und die als Vergleichswerte genutzt werden.
[0036] Entsprechend wird verfahren, um eine dritte, eine vierte und gegebenenfalls mindestens
eine weitere Messposition an der betreffenden Untersuchungsposition anzufahren. In
weiteren Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens können die bereits zuvor
einmal eingenommenen Messpositionen erneut angefahren werden, um beispielsweise Messungen
zu wiederholen, fortzusetzen oder andere Messungen an der betreffenden Messposition
vorzunehmen. Außerdem ist es möglich, weitere Messpositionen an einer Untersuchungsposition
anzufahren, um dort Messdaten zu erfassen, die beispielsweise einer Verifizierung
der bisher erfassten Messdaten dienen.
[0037] In einer möglichen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens verläuft die virtuelle
Drehachse durch die Position eines Sensorelements der Messplattform, beispielsweise
einer Anode. Die Messplattform wird also um diejenige Stelle der Messplattform gedreht,
an der sich das Sensorelement befindet. Eine zweite Anode an einer von der virtuellen
Drehachse entfernteren Stelle der Messplattform erlaubt die Erhebung erforderlicher
Messdaten. Die Messwerte der beiden Anoden können dabei zueinander in Beziehung gesetzt
werden, um beispielsweise Aussagen zum Korrosionszustand einer untersuchten Rohrleitung
ableiten zu können. Eine Kombination mindestens einer Anode als Sensorelement mit
einer 4-Stellungsmessung erlaubt vorteilhaft eine sehr präzise und verifizierbare
Ortung einer Pipeline, deren Überwachung sowie der räumlichen Zuordnung der Messdaten.
[0038] Die erfindungsgemäße Messplattform ermöglicht aufgrund der Gestaltung des Schwimmkörpers
sowie der schwenkbaren Antriebselemente eine sehr präzise Manövrierbarkeit, selbst
in strömenden Gewässern. Neben dem Auffinden von Rohrleitungen unter Wasser beziehungsweise
in einem Gewässerboden ist ein Alleinstellungsmerkmal der Messplattform, dass mit
dieser auch der Zustand der Rohrleitung, insbesondere der Zustand der konstruktiven
Korrosionsschutzmaßnahmen und der Funktionalität des mechanischen Korrosionsschutzes,
präzise und nachverfolgbar überprüft werden kann.
[0039] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und Abbildungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Messplattform in einer Seitenansicht;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung des Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Messplattform
in einer perspektivischen Ansicht;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Antriebselements;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Messplattform in einer Ansicht von oben ins Innere der Messplattform;
- Fig. 5a
- eine schematische Darstellung einer Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Messverfahrens
mit zwei dargestellten Messpositionen;
- Fig. 5b
- eine schematische Darstellung einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Messverfahrens
mit vier dargestellten Messpositionen; und
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Anordnung
umfassen eine Messplattform und eine ortsfeste Referenzpositionseinheit.
[0040] Die Ausführungsbeispiele sind schematisch dargestellt. Gleiche Bezugszeichen kennzeichnen
jeweils gleiche technische Elemente.
[0041] Eine erfindungsgemäße Messplattform 1 weist als wesentliche Bestandteile einen Schwimmkörper
2 mit einer Unterseite 2.1 und einer Oberseite 2.2 sowie mindestens zwei Antriebselemente
3 auf, wobei jeweils eines der Antriebselemente 3 in einander gegenüberliegenden Bereichen
an den Enden der Unterseite 2.1 des Schwimmkörpers 2 angeordnet ist (Fig. 1). Jedes
der Antriebselemente 3 ist unabhängig voneinander um je eine orthogonal zur Unterseite
2.1 des Schwimmkörpers 2 gerichtete Achse (Schwenkachse S; mit einer unterbrochenen
Volllinie veranschaulicht) schwenkbar (siehe auch Fig. 2). Die Antriebselemente 3
sind von zwei Seiten durch Schutzbügel 4 (engl. "skid") gegen Beschädigungen durch
Auflaufen auf flachen Grund oder auf Hindernissen geschützt.
[0042] An der Oberseite 2.2 des Schwimmkörpers 2 ist optional eine Reeling 5 vorhanden,
die ein Ergreifen und Tragen der Messplattform 1 erlaubt und zugleich als Stoßfänger
dient und den Schwimmkörper 2 gegen Beschädigungen zum Beispiel beim Anlanden schützt.
Gleichzeitig kann die Reeling 5 als Verbindungselement für den Einsatz eines hydraulischen
Krans verwendet werden. Weiterhin ist ein Kommunikationselement 6 in Form einer Antenne
auf der Oberseite 2.2 angebracht.
[0043] In einen als Durchbruch oder "moon-pool" gestalteten Adapterbereich 7 (siehe Fig.
2) ist ein Sensorelement 8 eingesetzt, das aus an der Unterseite 2.1 aus dem Adapterbereich
7 herausragt und zur Erfassung von Messdaten in einem Bereich unterhalb der Messplattform
1 dient.
[0044] Der Adapterbereich 7 befindet sich in dem ersten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Messplattform 1 zentral im Schwimmkörper 2 (Fig. 2). An einem der Antriebselemente
3 ist mittels Doppelpfeilen dessen Beweglichkeit um die Schwenkachse S sowie dessen
Drehbewegung zum Antrieb der Messplattform 1 verdeutlicht.
[0045] Ein Antriebselement 3 umfasst in einer möglichen Ausführung Zahnriemenräder 10, die
jeweils mit einer Hohlwelle 11 (unterbrochen gezeichnet) mit einem in einem Gehäuse
12 untergebrachten Getriebe (nicht gezeigt) in Verbindung stehen (Fig. 3). Die Zahnriemenräder
10 sind im Inneren des Schwimmköpers 2 angeordnet. Eine auf ein jeweiliges Zahnriemenrad
10 aufgebrachte Drehkraft wird über die entsprechende Hohlwelle 11 weitergeleitet
und bewirkt entweder eine Schwenkbewegung des Gehäuses 12 um die Schwenkachse S beziehungsweise
den Antrieb zum Beispiel eines auf einer Antriebswelle 13 befestigten Propellers (siehe
Fig. 1 und 2).
[0046] An dem Gehäuse 12 kann optional ein Leitwerk 14, beispielsweise in Form von drei
Leitblechen, befestigt sein, um die Richtungsstabilität der Messplattform 1 während
der Fahrt beziehungsweise bei anströmendem Wasser deutlich zu verbessern.
[0047] In der Fig. 4 ist schematisch ein Blick ins Innere des Schwimmkörpers 2 eines zweiten
Ausführungsbeispiels der Messplattform 1 in einer Draufsicht gezeigt. Mittels je einer
Antriebseinheit 15 wird jedes der Antriebselemente 3 (siehe Fig. 1 bis 3) unabhängig
voneinander geschwenkt und angetrieben. Die Antriebsleistung wird dabei jeweils durch
einen Antriebsmotor 15.1 bereitgestellt, während die Schwenkbewegung des betreffenden
Antriebselements 3 um die Schwenkachse S (nur einmal bezeichnet) mittels eines Stellantriebs
15.2 bewirkt wird. Beide Antriebe 15.1 und 15.2 stehen mit den Zahnriemenrädern 10
mittels je eines Zahnriemens 16 zur Übertragung der Antriebs- beziehungsweise Stellkräfte
in Verbindung.
[0048] Im Innern des Schwimmkörpers 2 sind weiterhin zwei Tauchzellen 19 vorhanden, die
mittels einer Pumpeneinheit 18 gesteuert befüllt und entleert werden können. Weiterhin
ist eine Positionserkennungseinheit 20 verbaut, die eine aktuelle Position der Messplattform
1 in einem gewünschten Koordinatensystem ermittelt und mit einer Steuereinheit 17
verbunden ist. Die Steuereinheit 17 dient der Ansteuerung der Antriebseinheiten 15,
insbesondere in Abhängigkeit von Daten der Positionserkennungseinheit 20, sowie der
Pumpeneinheit 18.
[0049] In weiteren Ausführungen der Messplattform 1 sind die genannten technischen Elemente
außer die Pumpeneinheit 18 und die Tauchzellen 19 vorhanden. Weitere mögliche Ausführungen
der Messplattform 1 besitzen nur jeweils einen Stellantrieb 15.2, die Pumpeneinheit
18 sowie optional mindestens eine Tauchzelle 19. Als Antriebselement 3 dient eine
schwenkbare Düse, durch die mittels der Pumpeneinheit 18 Wasser gedrückt oder angesaugt
wird. Die relative Ausrichtung der Düse erfolgt gesteuert mittels des Stellantriebs
15.2. Es können mehrere Pumpeneinheit 18 zur Versorgung der Antriebselemente 3 und/oder
der mindestens einen Tauchzelle 19 vorhanden sein.
[0050] Die flache Bauweise der Messplattform 1 sowie die um 360° schwenkbaren Antriebselemente
3 ermöglichen Fahrmanöver, die mit Fahrzeugen gemäß dem Stand der Technik nicht möglich
sind. In Fig. 5a ist ein Manöver veranschaulicht, bei dem die Messplattform 1 um eine
virtuelle Drehachse vD (mit einem Kreuz symbolisiert) zwischen zwei Messpositionen
gedreht wird. Die virtuelle Drehachse vD ist beispielsweise durch ein Sensorelement
8 in Form einer Anode bestimmt, die in dem Adapterbereich 7 (moon-pool) eingesetzt
ist. An einem Randbereich der Messplattform 1 ist ein weiteres Sensorelement 8 in
Form einer Anode angeordnet.
[0051] In einer ersten Messposition (Volllinie) wird die Messplattform 1 durch die entsprechend
angesteuerten Antriebselemente 3 gegen eine Strömung (durch einen breiten Pfeil veranschaulicht)
an einer bestimmten Position (Untersuchungsposition) auf dem Gewässer gehalten. Nach
erfolgter Messung mittels des weiteren Sensorelements 8 werden durch die Steuereinheit
17 Steuerbefehle generiert, deren Umsetzung zu einer Schwenkbewegung der Messplattform
1 um 90° in die zweite Messposition führt. Während dieser Schwenkbewegung verbleibt
die Messplattform 1, insbesondere die in dem Adapterbereich 7 angeordnete Anode 8,
auf der virtuelle Drehachse vD. Das weitere Sensorelement 8 (weitere Anode 8) wird
daher in einem definierten Kreisbogen um die Untersuchungsposition bewegt und dient
der Erfassung weiterer Messdaten an der zweiten Messposition.
[0052] Dieses Manöver kann weitere Messpositionen umfassen. Beispielsweise kann eine 4-Stellungsmessung
an vier Messpositionen erfolgen, indem die Messplattform 1 nacheinander in die vier
Messpositionen gedreht wird (Fig. 5b). An jeder Messpositionen wird mittels des weiteren
Sensorelements 8 eine Messung durchgeführt. Auf diese Weise werden Messdaten aus unterschiedlichen
Richtungen beispielsweise eines Bereichs einer Rohrleitung 22 (siehe Fig. 6) erfasst
und können ausgewertet werden.
[0053] Um eine hohe Präzision der Lokalisierung und aktuellen Positionen der Messplattform
1 zu sichern, befindet sich in einer erfindungsgemäßen Anordnung vorteilhaft eine
ortsfeste Referenzpositionseinheit 21 (z. B. eine Benchmark des Pipelinebetreibers)
beispielsweise am Ufer eines Gewässers. In Fig. 6 ist vereinfacht ein Flussabschnitt
dargestellt. Das lokale Profil der Strömungsgeschwindigkeiten an der Gewässeroberfläche
ist durch Pfeile beispielhaft symbolisiert. Am Grund des Gewässers befindet sich eine
Rohrleitung 22.
[0054] Die Positionserkennungseinheit 20 im Inneren der Messplattform 1 und die ortsfeste
Referenzpositionseinheit 21 stehen über das Kommunikationsmittel 6 (siehe Fig. 1 und
4) miteinander im Datenaustausch. Die Messplattform 1 kann auf diese Weise ferngesteuert
werden oder sich autonom per Autopilot auf dem Gewässer bewegen.
[0055] Die Messplattform 1 bewegt sich aktuell schräg zur Strömung des Gewässers (Pfeil
als Volllinie). Aufgrund der bereits oben beschriebenen Manövrierfähigkeit der erfindungsgemäßen
Messplattform 1 könnte diese auch in eine der beispielhaft mit Pfeilen (unterbrochene
Volllinien) gezeigten Richtungen bewegt werden, ohne dass dazu die relative Ausrichtung
der Messplattform 1 zur Strömung des Gewässers geändert werden muss.
Bezugszeichen
[0056]
- 1
- Messplattform
- 2
- Schwimmkörper
- 2.1
- Unterseite
- 2.2
- Oberseite
- 3
- Antriebselement
- 4
- Schutzbügel, skid
- 5
- Reeling
- 6
- Kommunikationselement, Antenne
- 7
- Durchbruch, moon-pool
- 8
- Sensorelement, Anode
- 9
- Propellerantrieb
- 10
- Zahnriemenrad
- 11
- Hohlwelle
- 12
- Gehäuse
- 13
- Antriebswelle
- 14
- Leitwerk
- 15
- Antriebseinheit
- 15.1
- Antriebsmotor
- 15.2
- Stellantrieb
- 16
- Zahnriemen
- 17
- Steuereinheit, Rechner
- 18
- Pumpeneinheit
- 19
- Tauchzelle
- 20
- Positionserkennungseinheit
- 21
- Referenzpositionseinheit
- 22
- Rohrleitung
- S
- Schwenkachse
- vD
- virtuelle Drehachse
1. Messplattform (1) zum Auffinden und/oder zur Überwachung von Rohrleitungen (22) unter
Wasser, mit einem Schwimmkörper (2), der
- zur Aufnahme von Sensorelementen (8) ausgebildet ist,
- an einer Unterseite (2.1) mindestens zwei Antriebselemente (3) zur gesteuerten Bewegung
des Schwimmkörpers (2) sowie Antriebseinheiten (15) zum Betreiben der Antriebselemente
(3) aufweist,
- eine Positionserkennungseinheit (20) zur Ermittlung einer aktuellen Position und
einer aktuellen Ausrichtung des Schwimmkörpers (2) aufweist und
- eine Steuereinheit (17) zur Ansteuerung der Antriebseinheiten (15) in Abhängigkeit
einer ermittelten aktuellen Position und/oder Ausrichtung des Schwimmkörpers (2) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- je eines der mindestens zwei Antriebselemente (3) in einander gegenüberliegenden
Bereichen an den Enden der Unterseite (2.1) des Schwimmkörpers (2) angeordnet ist,
und
- jedes Antriebselement (3) um je eine im Wesentlichen orthogonal zur Unterseite (2.1)
des Schwimmkörpers (2) gerichtete Achse schwenkbar ist.
2. Messplattform (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebselemente (3) mittels je einer im und/oder auf dem Schwimmkörper (3) angeordneten
Antriebseinheit (15) betrieben werden beziehungsweise betrieben werden können.
3. Messplattform (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwimmkörper (2) tauchfähig ist und mindestens eine Tauchzelle (19) sowie eine
ansteuerbare Pumpeneinheit (18) zum geregelten Befüllen und Entleeren der mindestens
einen Tauchzelle (19) aufweist.
4. Messplattform (1) nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch mindestens ein Kommunikationselement (6) der Positionserkennungseinheit (20), das
im getauchten Zustand des Schwimmkörpers (2) mindestens bis in die Nähe der Wasseroberfläche
reicht.
5. Messplattform (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwimmkörper (2) ein Aspektverhältnis von höchstens 3 zu 1; vorteilhaft von
höchstens 2,5 zu 1, vorzugsweise von höchstens 2 zu 1 aufweist.
6. Messplattform (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwimmkörper (2) wenigstens einen Adapterbereich (7) aufweist, in den optional
unterschiedliche Sensorelemente (8) eingesetzt werden können.
7. Anordnung aus einer Messplattform (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und
einer ortsfesten Referenzpositionseinheit (21), dadurch gekennzeichnet, dass die Positionserkennungseinheit (20) in einer zur Übermittlung von Daten geeigneten
Weise mit der Referenzpositionseinheit (21) in Verbindung steht.
8. Verfahren zum Betreiben einer Messplattform (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 oder
einer Anordnung nach Anspruch 7, bei dem
- anhand von erfassten Messwerten eine Untersuchungsposition ermittelt wird oder eine
Untersuchungsposition festgelegt wird,
- die Messplattform (1) an der Untersuchungsposition um eine virtuelle Drehachse (vD)
in eine Anzahl vorbestimmter Messpositionen bewegt wird, und
- an jeder der Messpositionen mindestens je eine Messung ausgeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die virtuelle Drehachse (vD) durch die Position eines Sensorelements (8) der Messplattform
(1), insbesondere einer Anode, verläuft.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Messpositionen jeweils um 90° zueinander versetzte Ausrichtungen der Messplattform
(1) sind.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass Messwerte von einer an der Untersuchungsposition befindlichen Rohrleitung (22) erfasst
werden.