[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schaltung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Eine solche Schaltung zum Einschalten und Ausschalten von wenigstens einer Halbleiterlichtquelle,
die innerhalb einer Reihenschaltung von ersten Leuchtdioden angeordnet ist wird als
per se bekannt vorausgesetzt. Bei der bekannten Schaltung ist ein erstes Ende der
Reihenschaltung an eine Arbeitskonstantstromquelle angeschlossen und ein zweites Ende
der Reihenschaltung ist an einen Masseanschluss angeschlossen. Dabei ist ein Feldeffekttransistor
elektrisch parallel zu der Halbleiterlichtquelle geschaltet. Ein Sourceanschluss des
Feldeffekttransistors ist an einen ersten Anschluss der Halbleiterlichtquelle angeschlossen.
Ein Drainanschluss des Feldeffekttransistors ist an einen zweiten Anschluss der Halbleiterlichtquelle
angeschlossen. Ein Gateanschluss des Feldeffekttransistors ist über einen Kondensator
an einen Sourceanschluss des Feldeffekttransistors angeschlossen.
[0002] Darüber hinaus ist aus der
DE 10 2006 031 679 A1 eine Schaltungsanordnung zur elektrischen Ansteuerung eines Kraftfahrzeugscheinwerfers
bekannt.
[0003] Bei der per se bekannten Schaltung ist die wenigstens eine Halbleiterlichtquelle
zum Beispiel eine einzelne LED oder eine Kette, also eine Reihenschaltung von mehreren
LEDs. Solche Reihenschaltungen werden zum Beispiel als Lichtquellen in Beleuchtungseinrichtungen
von Kraftfahrzeugen verwendet. Diese Lichtquellen werden in der Regel mit einem pulsweitenmodulierten
Signal betrieben, das eine Frequenz von zum Beispiel 100 Hz bis 200 Hz aufweist. Mit
dieser Frequenz werden die Lichtquellen ein- und ausgeschaltet, so dass sich Stromphasen
und Strompausen abwechseln. Der menschliche Sehsinn nimmt dies als eine mittlere Helligkeit
wahr, wobei die Lichtquellen umso heller erscheinen, je länger die Stromphasen und
je kürzer die Strompausen sind.
[0004] Das schnelle Ein- und Ausschalten führt zu steilen Flanken im Stromverlauf über der
Zeit. Als Folge kann eine Emission von Störstrahlung auftreten, die zur Verletzung
von Vorschriften zur elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) führen kann. Mit dem
Kondensator CGS2 der bekannten Schaltung kann die Flankensteilheit verringert werden.
Ein Nachteil dieser Lösung besteht darin, dass ein Einstellbereich dieser Maßnahme,
d.h. ein mögliches Ausmaß der Verringerung der Flankensteilheit sehr begrenzt ist.
[0005] Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Angabe
einer Schaltung der eingangs genannten Art, die sich durch einen vergrößerten Einstellbereich
und damit durch eine verbesserte elektromagnetische Verträglichkeit auszeichnet.
[0006] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei unterscheidet
sich die vorliegende Erfindung von der per se bekannten Schaltung dadurch, dass der
Drainanschluss des Feldeffekttransistors über einen Kondensator CGD1 an den Gateanschluss
des Feldeffekttransistors angeschlossen ist und dass die Steuerstromquelle über eine
Parallelschaltung aus einer Diode und einem Widerstand R6 an den Gateanschluss des
Feldeffekttransistors angeschlossen und über einen Widerstand R4 an den Source Anschluss
des Feldeffekttransistors angeschlossen ist.
[0007] Die Steuerstromquelle begünstigt die Einstellbarkeit der Flankensteigungen und lädt
den Kondensator CGD1 mit konstantem Strom. Damit steigt die Gate Source Spannung des
Feldeffekttransistors konstant an. Die Parallelschaltung der Diode Ddischarge mit
dem Widerstand R4 ermöglicht ein unterschiedlich langes Entladen im Vergleich zum
Laden der MOSFET-Kapazitäten und der externen Kapazitäten.
[0008] Durch den zusätzlichen Kondensator CGD1 ist es möglich, die kritische Flanke beim
Einschalten des MOSFET, die mit einem hohen Strompeak verbunden ist, flacher zu gestalten
und die Höhe des Strompeaks zu reduzieren. Durch die Diode Ddischarge und den Widerstand
R6 ist es nun möglich, die unkritische Flanke beim Abschalten des MOSFETs zu beschleunigen,
die Drain-Source-Spannungsänderung zu vergrößern, um damit die Verlustleistung im
Feldeffekttransistor zu reduzieren und die Verzögerung, mit der in den gewünschten
hochohmigen Zustand gewechselt wird, zu verringern.
[0009] Die Erfindung ermöglicht durch die Reduzierung der Entladeströme die Verwendung größerer
Ausgangskondensatoren eines DC/DC-Wandlers als Steuerstromquelle, was die Einhaltung
von EMV-Richtlinien erleichtert.
[0010] Die Erfindung ermöglicht kleinere Spitzenströme beim Überbrücken der LED-Ketten,
dadurch geringere EMV-Störgrößen, und weniger Maximalstromüberschreitungen für die
nichtüberbrückbaren LEDs.
[0011] Die Erfindung ermöglicht es, dass auch mehreren LEDs zur gleichen Zeit überbrückt
werden können, da maximale Stromwerte eingehalten werden.
[0012] Die Erfindung schafft die Möglichkeit, mit Ddischarge und R4 die Drain-Source-Spannungsänderung
zwischen Drain und Source und damit für den Ausgangskondensator des DC/DC-Wandlers
für den Ausschaltmoment des MOSFETS anders zu gestalten als für den Einschaltmoment
über R6.
[0013] Dadurch können die Verluste im Feldeffekttransistor reduziert werden, bei Beibehaltung
der Stromspitzenunterdrückung, während des verlangsamten Einschaltens. Der Feldeffekttransistor
kann schneller in den gewünschten hochohmigen Zustand wechseln.
[0014] Eine bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass der Arbeitskonstantstromquelle
ein Kondensator parallel geschaltet ist.
[0015] Bevorzugt ist auch, dass der Feldeffekttransistor ein MOSFET, insbesondere ein n-Kanal
MOSFET ist.
[0016] Weiter ist bevorzugt, dass die Halbleiterlichtquelle eine Zusammenschaltung von mehreren
zweiten Leuchtdioden aufweist.
[0017] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass die Zusammenschaltung
eine Reihenschaltung von mehreren zweiten Leuchtdioden aufweist.
[0018] Bevorzugt ist auch, dass die ersten Leuchtdioden und die zweiten Leuchtdioden gleich
sind.
[0019] Weiter ist bevorzugt, dass die ersten Leuchtdioden von einem ersten Typ sind und
die zweiten Leuchtdioden von einem zweiten Typ sind, wobei sich die beiden Typen voneinander
unterscheiden. Der Unterschied besteht zum Beispiel darin, dass die beiden Typen unterschiedlich
große Lichtströme emittieren.
[0020] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass die ersten
Leuchtdioden dazu eingerichtet sind, Licht einer ersten Lichtfarbe zu emittieren und
die zweiten Leuchtdioden dazu eingerichtet sind, Licht einer zweiten Lichtfarbe zu
emittieren, die sich von der ersten Lichtfarbe unterscheidet.
[0021] Eine bevorzugte Verwendung der Schaltung erfolgt zum Einschalten und Ausschalten
von Leuchtdioden in Beleuchtungseinrichtungen von Kraftfahrzeugen.
[0022] Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, den Zeichnungen
und den Unteransprüchen. Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern
auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen
der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
[0023] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
[0024] Dabei zeigen, jeweils in schematischer Form:
- Figur 1
- ein Schaltbild der als per se bekannt vorausgesetzten Schaltung;
- Figur 2a
- Verläufe der Gate-Source-Spannung über der Zeit bei der Schaltung nach Figur 1;
- Figur 2b
- zeigt Verläufe des Stroms durch die LED D7 der Figur 1;
- Figur 2c
- Verläufe des Stroms durch die Halbleiterlichtquelle;
- Figur 2d
- Verläufe des Stroms durch die LED D13 der Figur 1 ;
- Figur 2e
- Verläufe der Drain-Source-Spannung des in der Schaltung nach Figur 1 verwendeten MOSFETs;
- Figur 3
- ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schaltung;
- Figur 4
- ein Strom - Spannungs - Kennlinienfeld eines MOSFET;
- Figur 5a
- Verläufe der Gate-Source-Spannung in der Schaltung nach Figur 1 über der Zeit;
- Figur 5b
- Verläufe des Stroms durch die LED D7 der Schaltung nach Figur 1;
- Figur 5c
- Verläufe des Stroms durch die Halbleiterlichtquelle der Schaltung nach Figur 1;
- Figur 5d
- Verläufe des Stroms durch die LED D13 der Schaltung nach Figur 1;
- Figur 5e
- Verläufe der Drain-Source-Spannung des in der Schaltung nach Figur 3 verwendeten MOSFETs;
und
- Figur 6
- an sich bekannte Zusammenhänge zwischen einigen Feldeffekttransistor Parametern beim
Einschalten eines MOSFET.
[0025] Im Einzelnen zeigt die Figur 1 eine Schaltung 10 zum Einschalten und Ausschalten
von wenigstens einer Halbleiterlichtquelle 12, die innerhalb einer Reihenschaltung
von Leuchtdioden angeordnet ist. Die Halbleiterlichtquelle 12 ist hier eine Kette
von LEDs D8, D9, D10, D11, D12, die ihrerseits in Reihe geschaltet sind. Die Kette
bildet mit den äußeren LEDs D7 und D13 die genannte Reihenschaltung. Ein erstes Ende
14 der Reihenschaltung ist an eine Arbeitskonstantstromquelle 16 angeschlossen, und
ein zweites Ende 18 der Reihenschaltung ist an einen Masseanschluss 20 angeschlossen.
Die Arbeitskonstantstromquelle 16 ist bevorzugt ein DC/DC Wandler. Ein zur Glättung
dienender Ausgangskondensator C4 ist parallel zu der Arbeitskonstantstromquelle 16
geschaltet. Ein Feldeffekttransistor 22 ist elektrisch parallel zu der Halbleiterlichtquelle
12 geschaltet. Dabei ist ein Sourceanschluss Source 2 des Feldeffekttransistors 22
an einen ersten Anschluss 24 der Halbleiterlichtquelle 12 angeschlossen, und ein Drainanschluss
Drain 2 des Feldeffekttransistors 22 ist an einen zweiten Anschluss 26 der Halbleiterlichtquelle
12 angeschlossen. Ein Gateanschluss Gate2 des Feldeffekttransistors 22 ist über einen
Kondensator CGS2 an den Sourceanschluss Source 2 des Feldeffekttransistors 22 und
über einen Widerstand R2 an eine Steuerspannungsquelle V1 angeschlossen. Die Steuerspannungsquelle
gibt eine Steuerspannung uin aus.
[0026] Die Schaltgeschwindigkeit, mit der die LEDs D8 bis D12 der Halbleiterlichtquelle
12 überbrückt werden, hängt von diversen Feldeffekttransistor-typischen Parametern
ab, wie zum Beispielseiner Gesamt-Gate-Ladung, seiner Risetime und seiner Fulltime.
[0027] Dadurch, dass, wie im Beispiel der Figur 1, mehrere LEDs D8 bis D12 zur gleichen
Zeit überbrückt werden müssen, ist das Verhältnis der Drain-Source-Spannungsänderung
Δu zur Änderungszeitspanne Δt sehr groß, was wiederum zu einer Stromspitze in den
nicht geschalteten LEDs D7 und D13 in Figur 1 führt. Diese Stromspitze kann zum LED-Totalschaden
oder einer Vorschädigung führen.
[0028] Die Stromspitze kann im Prinzip durch gezieltes Steuern der Drain-Source-Spannung
des Feldeffekttransistors 22 reduziert werden, in dem dessen Schaltgeschwindigkeit
verringert wird. Um die Schaltgeschwindigkeit des Feldeffekttransistors 22 zu verringern,
wurde zum Beispiel bei einem n-Kanal Feldeffekttransistor 22 ein Kondensator CGS2
zwischen Gate2 und Source Source2 eingebaut. Ein Nachteil dieser Lösung ist, dass
der Einstellbereich sehr begrenzt ist.
[0029] Die Figuren 2a bis 2e zeigen qualitativ Verläufe verschiedener Größen, wie sie beim
Betrieb der Schaltung 10 auftreten, jeweils für drei verschiedene Werte des Kondensators
CG2. Für jede der Figuren 2a bis 2e gilt, dass eine Vergrößerung der Kapazität des
Kondensator CGS2 die Steilheit der Verläufe verringert.
[0030] Figur 2a zeigt Verläufe der Gate-Source-Spannung über der Zeit. Figur 2b zeigt Verläufe
des Stroms durch die LED D7. Figur 2c zeigt Verläufe des Stroms durch die LED D8,
also durch die Halbleiterlichtquelle 12, und Figur 2d zeigt Verläufe des Stroms durch
die LED D13. Figur 2e zeigt Verläufe der Drain-Source-Spannung des Feldeffekttransistors
22.
[0031] Wie man sieht, liegen die Verläufe in jeder Teilfigur noch relativ dicht beieinander,
was ein Abbild eines relativ kleinen Einstellbereichs bei Änderungen der Kapazität
des Kondensators CGS2 darstellt.
[0032] Im Prinzip hat der Kondensator CGS2 den folgenden technischen Effekt: Im Moment des
Umschaltens, in dem die LEDs D8 bis D12 überbrückt werden, wird die Energie, die im
Ausgangskondensator C4 der Arbeitskonstantstromquelle 16 gespeichert ist, entladen.
Am Kondensator CGS2 ergibt sich eine Änderung der Drain-Source-Spannung des Feldeffekttransistors
22 in einer bestimmten Zeit. Der Strom wird durch den Ausgangswiderstand des Feldeffekttransistors
22 begrenzt. Je langsamer der Ausgangswiderstand fällt, also je länger er hochohmig
bleibt, umso kleiner ist die Stromspitze.
[0033] Mit der zusätzlichen Kapazität CGS2 kann der Anstieg des Ausgangswiderstands des
MOSFETs 22 verlangsamt werden, da die Gate-Source-Spannung durch den externen Kondensator
CGS2 langsamer anwächst, und somit der LED-Spitzen-Strom später seinen Scheitelwert
erreicht. Der maximale Wert des LED-Stroms ist mit der externen Gate-Source-Kapazität
CGS2 immer kleiner als ohne, was den Ablauf des Schaltprozesses erwünscht verlangsamt.
Wie bereits erwähnt, besteht ein Nachteil dieser Lösung darin, dass ein Einstellbereich
dieser Maßnahme, d.h. ein mögliches Ausmaß der Verringerung der Flankensteilheit,
in Abhängigkeit von der Kapazität des Kondensators CGS2 sehr begrenzt ist.
[0034] Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schaltung 100 mit welcher
der Einstellbereich der Schaltgeschwindigkeit des MOSFETs 22 erweitert wird. Im Einzelnen
zeigt die Figur 3, wie auch schon die Figur 1, eine Halbleiterlichtquelle 12, bestehend
aus einer LED-Kette, die innerhalb einer Reihenschaltung von Leuchtdioden angeordnet
ist. Dabei ist ein erstes Ende SEG3 der Reihenschaltung an eine Arbeitskonstantstromquelle
16 angeschlossen, und ein zweites Ende 18 der Reihenschaltung ist an einen Masseanschluss
20 angeschlossen. Ein Feldeffekttransistor 22 ist elektrisch parallel zu der Halbleiterlichtquelle
12 geschaltet, wobei ein Sourceanschluss Sourcel des Feldeffekttransistors 22 an einen
ersten Anschluss SEG1 der Halbleiterlichtquelle 12 angeschlossen ist, ein Drainanschluss
Drainl des Feldeffekttransistors 22 an einen zweiten Anschluss SEG 2 der Halbleiterlichtquelle
12 angeschlossen ist und ein Gateanschluss Gate1 des Feldeffekttransistors 22 an eine
Steuerstromquelle I2 und über einen Kondensator CGS1 an den Sourceanschluss Sourcel
des Feldeffekttransistors 22 angeschlossen ist.
[0035] Die Schaltung 100 nach der Figur 3 unterscheidet sich von der Schaltung 10 nach der
Figur 1 dadurch, dass der Drainanschluss Drainl des Feldeffekttransistors 22 bei der
Schaltung 100 über einen Kondensator CGD1 an den Gateanschluss Gate1 des Feldeffekttransistors
22 angeschlossen ist und dass die Steuerstromquelle I2 über eine Parallelschaltung
aus einer Diode Ddischarge und einem ohmschen Widerstand R6 an den Gateanschluss Gate1
des Feldeffekttransistors 22 angeschlossen und über einen ohmschen Widerstand R4 an
den Sourceanschluss Sourcel des Feldeffekttransistors 22 angeschlossen ist. Die Steuerstromquelle
I2 ist bevorzugt eine Konstantstromquelle.
[0036] Fig. 4 zeigt ein Strom (Ids) - Spannungs (Vds) - Kennlinienfeld eines MOSFET. Das
Kennlinienfeld weist einen ohmschen Bereich 30 und einen Sättigungsbereich 32 auf.
Bei einem n-Kanal-MOSFET als Feldeffekttransistor 22 wird die Änderung der Spannung
zwischen Gate und Source durch den weiteren Kondensator CGD1 während des Schaltvorgangs
verlangsamt. Damit benötigt der Feldeffekttransistor mehr Zeit, um vom ohmschen Bereich
30 seiner Strom-Spannungs-Kennlinien in den gesättigten Bereich 32 zu wechseln. Je
länger der Feldeffekttransistor 22 während des Schaltvorgangs im ohmschen Bereich
30 seiner Strom-Spannungs-Kennlinien bleibt, desto mehr im Ausgangskondensator C4
gespeicherte elektrische Energie wird im Feldeffekttransistor 22 in Wärme umgewandelt.
Daraus ergibt sich die erwünschte Wirkung, dass der über den Feldeffekttransistor
22 und die LEDs D0 und D6 fließende Strom nicht ganz so hohe Werte erreicht wie es
ohne den weiteren Kondensator CGD1 der Fall wäre.
[0037] Der erfindungsgemäß zusätzliche Kondensator CGD1 liegt elektrisch zwischen dem Gate
Gate1 und dem Drain Drainl des Feldeffekttransistors 22.
[0038] Die Figuren 5a bis 5e zeigen qualitativ Verläufe verschiedener Größen, wie sie beim
Betrieb der Schaltung auftreten, jeweils für drei verschiedene Werte des Kondensators
CG2. Für jede der Figuren gilt, dass eine Vergrößerung der Kapazität des Kondensators
CGS2 die Steilheit der Verläufe verringert.
[0039] Figur 5a zeigt Verläufe der Gate-Source-Spannung V(Gate1, SEG1) über der Zeit. Figur
5b zeigt Verläufe des Stroms durch die LED D0. Figur 5c zeigt Verläufe des Stroms
durch die LED D1, also durch die Halbleiterlichtquelle 12 der Schaltung 100, und Figur
2d zeigt Verläufe des Stroms durch die LED D6. Figur 2e zeigt Verläufe der Drain-Source-Spannung
V(Drain1, SEG1).
[0040] Wie man sieht, liegen die Verläufe in zeitlicher Hinsicht weniger dicht beieinander
als die dazu korrespondierenden Verläufe der Figur 2, die sich ohne den Kondensator
CGD1 ergeben. Diese Streckung der zeitlichen Verläufe der Figur 5 im Vergleich zu
den zeitlichen Verläufen der Figur 2 verdeutlicht die erwünschte Vergrößerung des
Einstellbereiches, die sich bei Verwendung der erfindungsgemäßen Schaltung 100 an
Stelle der Schaltung 10 nach der Figur 1 ergibt.
[0041] Figur 6 zeigt an sich bekannte Zusammenhänge zwischen einigen Feldeffekttransistor
Parametern beim Einschalten eines Feldeffekttransistors. Dabei steht V für eine Spannung,
I für einen Strom, Q für eine Ladung, D für Drain, S für Source, G für Gate, pl für
Plateau, th für threshold, tot für total und T für einen Zeitpunkt.
[0042] In der Zeitspanne T1 - T0 wird die Gate Source Kapazität des Feldeffekttransistors
22 bis zur Durchbruchspannung V
GS(t-h) geladen. Die Drain Source Spannung V
DS und der Drain Strom I
D ändern sich nicht. In der Zeitspanne T2 - T1 wächst die Gatespannung V
GS weiter bis zum Plateau. Der Drain Strom I
D wächst bis zum Maximalwert an. In der Zeitspanne T3 - T2 verharrt die Gate Source
Spannung auf dem Millerplateu V
GS(pl).
[0043] Wie in Figur 5a V(Gate1, SEG1) zu erkennen ist, steigt der am meisten rechts verlaufenden
Verlauf langsamer an, als der am meisten links liegende Verlauf und der mittlere Verlauf.
Der am meisten rechts liegende Verlauf ergibt sich aus dem größten CGD1. Durch die
Maßnahme wird erreicht, dass nicht nur der Anstieg der Durchbruchspannung V
GS(th) zur Plateauspannung V
GS(pl) verzögert wird (siehe Figur 6), sondern dass durch die Verlängerung des Miller-Plateaus
V
GS(pl) die Drain Source Spannung V
DS nicht so schnell abfallen kann. Damit reduziert sich die Spannung zwischen Drain
Drainl und Source Sourcel über eine definierte Zeit. Die im parallel zur Arbeitskonstantstromquelle
16 liegenden Kondensator C2 gespeicherte Energie wird als Folge über einen verlängerten
Zeitraum im Feldeffekttransistor 22 in Wärme umgewandelt. Der Stromanstieg ist daher
reduziert. Die Fläche unter der Stromkurve bleibt konstant.
[0044] Die Verwendung einer Konstantstromquelle als Steuerstromquelle I2 begünstigt die
Verbreiterung der Einstellbarkeit und lädt den Kondensator CGD1 mit konstantem Strom.
Damit steigt die Spannung V
GS konstant an. Die Parallelschaltung aus Diode Ddischarge mit dem Widerstand R4 (siehe
Figur 6) ermöglicht ein unterschiedlich langes Entladen im Vergleich zum Laden der
Kapazitäten des Feldeffekttransistors 22 und der externen Kapazitäten CGD1 und CGS1,
das über den ohmschen Widerstand R6 erfolgt.
[0045] Durch den zusätzlichen Kondensator CGD1 ist es möglich, die kritische Flanke beim
Einschalten des Feldeffekttransistors 22, die mit einem hohen Strompeak verbunden
ist, weniger steil zu gestalten und die Höhe des Strompeaks zu reduzieren. Eine weniger
steile MOSFET-Einschaltflanke bedeutet, dass das Verhältnis Δu zu Δt (Drain-Source-Spannungsänderung
zu Δt) verkleinert wird. Als Folge wird der Feldeffekttransistor 22 länger im ohmschen
Bereich 30 seines Kennlinienfeldes betrieben, wodurch die Höhe des Strompeaks erwünscht
reduziert wird. Durch die Diode Ddischarge und den Widerstand R6 ist es nun möglich,
die unkritische Flanke beim Abschalten des MOSFETs zu beschleunigen und damit die
Drain-Source-Spannungsänderung zu vergrößern. Damit wird die Verlustleistung im Feldeffekttransistor
22 reduziert, und die Verzögerung, mit welcher der Feldeffekttransistor 22 in den
gewünschten hochohmigen Zustand wechselt, wird verringert.
[0046] Ein Element der Erfindung ist die Konstantstromquelle I3 zum konstanten Laden der
Kapazitäten des Feldeffekttransistors 22 und der externen Kapazitäten.
[0047] Die Erfindung ermöglicht durch die Reduzierung der Entladeströme die Verwendung größerer
Ausgangskondensatoren (C2, C4) des als Arbeitskonstantstromquelle 16 dienenden DC/DC-Wandlers.
Dadurch können EMV-Vorschriften besser Richtlinien eingehalten werden.
[0048] Die Erfindung ermöglicht weiter kleinere Spitzenströme im Moment der Überbrückung
der LED-Ketten, dadurch geringere EMV-Störgrößen, und weniger Maximalstromüberschreitungen
für die nichtüberbrückbaren LEDs.
[0049] Die Erfindung ermöglicht es, dass auch mehrere LEDs zur gleichen Zeit überbrückt
werden können, da maximale Stromwerte eingehalten werden.
[0050] Die Erfindung schafft die Möglichkeit, mit Ddischarge und R4 die Drain-Source-Spannungsänderung
zwischen Drain und Source und damit für den Ausgangskondensator C4 der Arbeitskonstantstromquelle
16 für den Ausschaltprozess des Feldeffekttransistors anders zu gestalten als für
den Einschaltprozess, bei dem ein Ladestrom über den ohmschen Widerstand R6 fließt.
[0051] Dadurch können die Verluste im Feldeffekttransistor 22 während des verlangsamten
Einschaltens unter Beibehaltung der Stromspitzenunterdrückung reduziert werden. Der
Feldeffekttransistor 22 kann schneller in den gewünschten hochohmigen Zustand wechseln.
[0052] Die Steuerkonstantstromquelle I2 lädt während des Einschaltprozesses die Kapazitäten
des Feldeffekttransistors 22 und auch die externen Kondensatoren CGS1 und CGD1 über
den ohmschen Widerstand R6. Je größer CGD1 gewählt wird, umso mehr Zeit vergeht, bis
die notwendige Gate-Source-Spannung für den leitenden Zustand aufgebaut ist. Siehe
hierzu in der Figur 5a den am meisten rechts liegenden Verlauf (größter CGD1) im Vergleich
zum mittleren Verlauf (mittlerer CGD1) und zum am meisten links liegenden Verlauf
(kleinster CGD1). Der Ausgangswiderstand steigt durch den verlangsamten Anstieg der
Gate-Source-Spannung ebenso verlangsamt an und limitiert den Strom. Die Spannung von
Drain nach Source fällt verlangsamt ab. Siehe hierzu den Kurvenverlauf v(Drain-SEG1)
in Figur 5e. Die Entladung des Kondensators C2 erfolgt mit zunehmendem CGD1 und zunehmendem
CGS2 zunehmend langsamer.
[0053] Das Abschalten des Feldeffekttransistors 22 erfolgt durch Entladen, bzw. Umladen
der internen Kapazitäten durch die Diode Ddischarge und den Widerstand R4.
1. Schaltung (100) zum Einschalten und Ausschalten von wenigstens einer Halbleiterlichtquelle
(12), die innerhalb einer Reihenschaltung von ersten Leuchtdioden (D0, D6) angeordnet
ist, wobei ein erstes Ende (SEG3) der Reihenschaltung an eine Arbeitskonstantstromquelle
(I2) angeschlossen ist und ein zweites Ende (SEG1) der Reihenschaltung an einen Masseanschluss
(20) angeschlossen ist, und wobei ein Feldeffekttransistor (22) elektrisch parallel
zu der Halbleiterlichtquelle (12) geschaltet ist, wobei ein Sourceanschluss (Source1)
des Feldeffekttransistors (12) an einen ersten Anschluss (SEG1) der Halbleiterlichtquelle
(12) angeschlossen ist, ein Drainanschluss (Drain1) des Feldeffekttransistors (22)
an einen zweiten Anschluss (SEG2) der Halbleiterlichtquelle (12) angeschlossen ist,
ein Gateanschluss (Gatel) des Feldeffekttransistors (22) über einen Kondensator (CGS2)
an einen Sourceanschluss (Source1) des Feldeffekttransistors (22) angeschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Drainanschluss (Drain1) des Feldeffekttransistors (22) über einen Kondensator
(CGD1) an den Gateanschluss (Gatel) des Feldeffekttransistors (22) angeschlossen ist
und dass eine Steuerstromquelle (I2) über eine Parallelschaltung aus einer Diode (Ddischarge)
und einem Widerstand (R6) an den Gateanschluss (Gatel) des Feldeffekttransistors (22)
angeschlossen und über einen Widerstand (R4) an den Source Anschluss (Source1) des
Feldeffekttransistors (22) angeschlossen ist.
2. Schaltung (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerstromquelle (I2) eine Konstantstromquelle ist.
3. Schaltung (100) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitskonstantstromquelle (16) ein Kondensator (C2) parallel geschaltet ist.
4. Schaltung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Feldeffekttransistor (22) ein MOSFET ist.
5. Schaltung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbleiterlichtquelle (12) eine Zusammenschaltung von mehreren zweiten Leuchtdioden
(D1, D2, D3, D4, D5) aufweist.
6. Schaltung (100) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammenschaltung eine Reihenschaltung von mehreren zweiten Leuchtdioden (D1,
D2, D3, D4, D5) aufweist.
7. Schaltung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Leuchtdioden (D0, D6) und die zweiten Leuchtdioden (D1, D2, D3, D4, D5)
gleich sind.
8. Schaltung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Leuchtdioden (D0, D6) von einem ersten Typ sind und die zweiten Leuchtdioden
(D1, D2, D3, D4, D5) von einem zweiten Typ sind, wobei sich die beiden Typen voneinander
unterscheiden.
9. Schaltung (100) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Leuchtdioden (D0, D6) dazu eingerichtet sind, Licht einer ersten Lichtfarbe
zu emittieren und die zweiten Leuchtdioden (D1, D2, D3, D4, D5) dazu eingerichtet
sind, Licht einer zweiten Lichtfarbe zu emittieren, die sich von der ersten Lichtfarbe
unterscheidet.
10. Verwendung einer Schaltung (100) nach Anspruch 1 zum Einschalten und Ausschalten von
Leuchtdioden in Beleuchtungseinrichtungen von Kraftfahrzeugen.