(19)
(11) EP 3 926 096 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.12.2021  Patentblatt  2021/51

(21) Anmeldenummer: 21177503.6

(22) Anmeldetag:  02.06.2021
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E01C 19/26(2006.01)
E01C 23/09(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
E01C 23/092; E01C 19/268
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 19.06.2020 DE 102020003682

(71) Anmelder: BOMAG GmbH
56154 Boppard (DE)

(72) Erfinder:
  • KREUTZ, Tobias
    56154 Boppard (DE)
  • DARSCHEID, Manfred
    56154 Boppard (DE)
  • STEIN, Hendrik
    56154 Boppard (DE)

(74) Vertreter: Tomerius, Isabel 
Lang & Tomerius Patentanwaltspartnerschaft mbB Rosa-Bavarese-Strasse 5
80639 München
80639 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) BODENVERDICHTUNGSVORRICHTUNG ZUR VERDICHTUNG EINER UNTERGRUNDBELAGSSCHICHT, ASPHALTWALZE UND VERFAHREN ZUM BETRIEB EINER BODENVERDICHTUNGSVORRICHTUNG


    (57) Die Erfindung betrifft eine Bodenverdichtungsvorrichtung (10) zur Verdichtung einer Untergrundbelagsschicht (8) mit wenigstens einer Verdichtungsrolle (5), einer Belagskantenbearbeitungsvorrichtung (7) umfassend eine Kantenbearbeitungsrolle (12) und mit einem Schnittgutabweiser (16), wobei der Schnittgutabweiser (16) mithilfe einer Lagereinrichtung (18) an der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung (7) gelagert ist, wobei die Lagereinrichtung (18) derart ausgebildet ist, dass die Relativlage der wenigstens einen Materialleitfläche (17) des Schnittgutabweisers (16) gegenüber der verstellbaren Rollenhalteeinrichtung (13) der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung (7) selbsttätig veränderbar ist. Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Asphaltwalze (1) mit einer derartigen Bodenverdichtungsvorrichtung (10) und ein Verfahren (27) zum Betrieb einer derartigen Bodenverdichtungsvorrichtung (10).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Bodenverdichtungsvorrichtung zur Verdichtung einer Untergrundbelagsschicht, eine Asphaltwalze sowie ein Verfahren zum Betrieb einer Bodenverdichtungsvorrichtung.

    [0002] Bodenverdichtungsvorrichtungen finden häufig zur Verdichtung einer Untergrundbelagsschicht, beispielsweise einer Asphaltschicht, im Straßenbau oder ähnlichen Anwendungen Verwendung. Gemein ist diesen Bodenverdichtungsvorrichtungen, dass sie eine an einer Tragstruktur der Bodenverdichtungsvorrichtung um eine horizontale und quer zu einer Arbeitsrichtung verlaufende Fahrrotationsachse rotierbar gelagerte Verdichtungsrolle umfassen. Diese weist eine zylinderförmige und im Verdichtungsbetrieb auf dem Bodenuntergrund abrollende Außenmantelfläche auf. Eine solche Verdichtungsrolle kann beispielsweise ein Gummirad bei Gummiradwalzen oder eine sogenannte Bandage, beispielsweise aus einem Stahlwerkstoff und/oder einem Verbundwerkstoff, sein. Letztere umfasst typischerweise einen hohlzylinderförmigen Bandagenmantel, dessen häufig glatte Außenmantelfläche zur Bodenverdichtung genutzt wird. Insbesondere im Straßenbau ist es üblich, dass derartige Bodenverdichtungsvorrichtungen einem Straßenfertiger zur Nachverdichtung und weiteren Nachbearbeitung der ausgelegten Asphaltmatte folgen. Typischerweise handelt es sich hierbei um selbstfahrende Bodenverdichtungsvorrichtungen, mit häufig zwei oder mehr derartiger Verdichtungsrollen, in Form von Walzen, insbesondere Schemel- oder knickgelenkten Tandemwalzen. Gattungsgemäße Walzen sind beispielsweise in den Druckschriften DE 10 2018 007825 A1 und DE 10 2017 011 146 A1 offenbart.

    [0003] Über den reinen Verdichtungsvorgang hinausgehende Nachbearbeitungsprozesse umfassen beispielsweise das Ausbringen von Splitt zur Erhöhung der Griffigkeit des Straßenbelages oder die definierte Ausformung der Randbereiche der vom vorausfahrenden Straßenfertiger ausgebrachten Asphaltschicht. Die vorliegende Erfindung betrifft die Nachbearbeitung der Randbereiche der ausgebrachten Asphaltmatte mithilfe einer an der Tragstruktur angeordneten Belagskantenbearbeitungsvorrichtung. Derartige Belagskantenbearbeitungsvorrichtungen dienen dazu, bei einer Überfahrt der Asphaltmatte durch die Bodenverdichtungsvorrichtung eine formende und/oder schneidende Bearbeitung der Randkante der Asphaltmatte zu erreichen. Konkret können hier sogenannte Kantenschneider und Kantenandrückgeräte unterschieden werden, die jedoch beide einen zueinander durchaus vergleichbaren Grundaufbau aufweisen. Wesentliche Elemente einer solchen Belagskantenbearbeitungsvorrichtung sind eine, üblicherweise nicht angetriebene, Kantenbearbeitungsrolle, eine verstellbare Rollenhalteeinrichtung, insbesondere ein Verstellarm, sowie ein Verstellantrieb. Die Kantenbearbeitungsrolle ist von ihrem Durchmesser her üblicherweise deutlich kleiner als der Durchmesser der Verdichtungsrolle ausgebildet.

    [0004] Die Kantenbearbeitungsrolle steht zumindest in einer Kantenbearbeitungsposition ferner in Richtung der Fahrrotationsachse wenigstens teilweise über die Stirnseite der Verdichtungsrolle (Bandage) vor, um im Arbeitsbetrieb den neben der Verdichtungsrolle, insbesondere unmittelbar an diese in Richtung der Fahrrotationsachse angrenzenden, Bodenuntergrund schneiden und/oder andrücken zu können. Dazu ist die Kantenbearbeitungsrolle an der verstellbaren Rollenhalteeinrichtung verstellbar zwischen einer Passivposition bzw. einer gegenüber dem Bodenuntergrund kontaktfreien Transportposition und der Kantenbearbeitungsposition relativ zur Außenmantelfläche der Verdichtungsrolle verstellbar. Die Passivposition bezeichnet dabei eine Position, in der die Kantenbearbeitungsrolle in radialer Richtung zur Fahrrotationsachse der Verdichtungsrolle überstandsfrei gegenüber dem in vertikaler Richtung unteren Scheitelpunkt des Querschnitts der Verdichtungsrolle ist und damit üblicherweise kontaktfrei gegenüber der Untergrundbelagsschicht ist. Die Kantenbearbeitungsposition hingegen bezeichnet eine Stellposition der Kantenbearbeitungsrolle, bei der diese wenigstens bündig mit dem in vertikaler Richtung unteren Scheitelpunkt der Verdichtungsrolle positioniert ist oder bevorzugt, in definiertem Ausmaß in vertikaler Richtung nach unten sogar über die Außenmantelfläche der Verdichtungsrolle vorsteht, insbesondere in Bezug auf den unteren Scheitelpunkt der Außenmantelfläche der Verdichtungsrolle. Wichtig ist dabei, dass es üblicherweise nicht die eine Kantenbearbeitungsposition gibt, sondern die Kantenbearbeitungsposition in einem definierten Bereich variabel ist, um beispielsweise Anpassungsmaßnahmen an die jeweilige Dicke der Untergrundbelagsschicht zu erlauben. In der Kantenbearbeitungsposition schneidet die Kantenbearbeitungsrolle somit in die Untergrundbelagsschicht ein und/oder drückt diese im Seitenbereich an, um eine geradlinige und gleichmäßig ausgeformte Untergrundbelagsschichtkante zu erhalten.

    [0005] Damit der Fahrer einer solchen Bodenverdichtungsvorrichtung nicht bei jedem Wechsel der Stellposition der Belagskantenbearbeitungsrolle zwischen der Passivposition und der Kantenbearbeitungsposition händisch tätig werden muss, ist die Belagskantenbearbeitungsrolle vorzugsweise mithilfe eines Verstellantriebs an der Rollenhalteeinrichtung, insbesondere einem Verstellarm, verstellbar gelagert. Ein solcher Verstellantrieb kann beispielsweise eine hydraulische Zylinderkolbeneinheit sein.

    [0006] Beispiele von Belagskantenbearbeitungsvorrichtungen sind beispielsweise in der DE 91 11 398 U1, der DE 1 939 680 U1, der DE 30 20 796 A1, der DE 29 27 883 A1 sowie der DE 87 10 179 U1 beschrieben.

    [0007] Anwender derartiger Belagskantenbearbeitungsvorrichtungen ergänzen ab Werk verfügbare Belagskantenbearbeitungsvorrichtungen manchmal mit einem pflugartigen Schnittgutabweiser mit wenigstens einer Materialleitfläche, die dazu vorgesehen ist, im Arbeitsbetrieb der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung auftretendes Belagsschnittgut beim Passieren der Untergrundbelagsschicht von der Untergrundbelagschicht in Richtung der Fahrrotationsachse weg zu schieben. Mithilfe eines solchen Schnittgutabweisers soll das von der Untergrundbelagsschicht abgeschnittene Untergrundbelagsmaterial somit von der Untergrundbelagsschicht zur Seite weggeschoben werden, um einerseits Nachbearbeitungsmaßnahmen zu verringern und andererseits ein Aufsammeln des abgetrennten Schnittgutes zu erleichtern. Ein solcher Schnittgutabweiser ist beispielsweise in der DE 91 11 398 U1 beschrieben.

    [0008] Die bekannten Schnittgutabweiser haben allerdings den Nachteil, dass sie für einen präzisen Betrieb eine manuelle Justierung erfordern, die von dem Nutzer als unkomfortabel und damit nachteilig empfunden wird. Darüber hinaus führt dies häufig zu unzureichenden Arbeitsergebnissen, sodass hier insgesamt ein Optimierungsbedarf gegeben ist.

    [0009] Vom bekannten Stand der Technik ausgehend liegt die Erfindung somit darin, eine Bodenverdichtungsvorrichtung der gattungsgemäßen Art mit einem Schnittgutabweiser anzugeben, der gegenüber den bekannten Lösungen einen erleichterten Betrieb, insbesondere auch hinsichtlich der Abstimmung auf verschiedene Untergrundbelagsschichtdicken, ermöglicht.

    [0010] Die Lösung der Aufgabe gelingt mit einer Bodenverdichtungsvorrichtung, einer Asphaltswalze sowie einem Verfahren zum Betrieb einer Bodenverdichtungsvorrichtung gemäß den unabhängigen Ansprüchen. Bevorzugte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

    [0011] Eine vorliegend gattungsgemäße Bodenverdichtungsvorrichtung zur Verdichtung einer Untergrundbelagsschicht weist wenigstens eine an einer Tragstruktur der Bodenverdichtungsvorrichtung um eine horizontale und quer zu einer Arbeitsrichtung verlaufende Fahrrotationsachse rotierbar gelagerte Verdichtungsrolle auf, die eine zylinderförmige und im Verdichtungsbetrieb auf dem Bodenuntergrund abrollende Außenmantelfläche umfasst. Über die Abrollbewegung kontaktiert die Bodenverdichtungsvorrichtung den zu verdichtenden Bodenuntergrund. Dies kann statisch oder aber auch dynamisch mit Hilfe an sich bekannter Schwingungserreger erfolgen. Weiter umfasst die Bodenverdichtungsvorrichtung eine an der Tragstruktur angeordnete Belagskantenbearbeitungsvorrichtung. Die Belagskantenbearbeitungsvorrichtung dient dazu, die Belagskante beim Passieren der Untergrundbelagsschicht durch die Bodenverdichtungsvorrichtung zu bearbeiten, beispielsweise zu schneiden und/oder anzudrücken. Die Belagskantenbearbeitungsvorrichtung umfasst dazu in an sich bekannter Weise eine Kantenbearbeitungsrolle, eine verstellbare Rollenhalteeinrichtung, insbesondere einen Verstellarm, sowie einen Verstellantrieb, wobei die Kantenbearbeitungsrolle um eine Rollenrotationsachse drehbar an der verstellbaren Rollenhalteeinrichtung gelagert ist. Die Kantenbearbeitungsrolle ist üblicherweise nicht angetrieben und frei drehbar an der Rollenhalteeinrichtung angeordnet. Sie kann eine zentrale Lagerachse sowie eine die Lagerachse umlaufende, insbesondere in radialer Richtung schräg verlaufende Bearbeitungsoberfläche, aufweisen. Die verstellbare Rollenhalteeinrichtung ist derart ausgebildet, dass sie zusammen mit der Kantenbearbeitungsrolle aus einer Passivposition in eine Kantenbearbeitungsposition relativ zur Außenmantelfläche der Verdichtungsrolle durch den Verstellantrieb angetrieben verstellbar an der Tragstruktur gelagert ist. Dazu kann die verstellbare Rollenhalteeinrichtung insbesondere ein Verstellarm und/oder Verstellhebel sein, der an einer Seite verstellbar gegenüber der Tragstruktur an dieser gelagert ist und beabstandet zu dieser Lagerstelle ein Lager für die Kantenbearbeitungsrolle aufweist. Grundsätzlich kann die Art der Verstellbewegung zwischen der Passivposition und der Kantenbearbeitungsposition variieren. Bevorzugt ist es allerdings, wenn der Verstellarm gegenüber der Tragstruktur um eine Verschwenkachse zwischen der Passivposition und einer Kantenbearbeitungsposition verschwenkbar ist. Die Verschwenkachse kann dabei insbesondere parallel zur Fahrrotationsachse der Verdichtungsrolle verlaufen.

    [0012] Ein weiteres gattungsbildendes Element der erfindungsgemäßen Bodenverdichtungsvorrichtung ist der Schnittgutabweiser, dessen Aufgabe darin liegt, das von der Untergrundbelagsschicht abgetrenntes Untergrundbelagsschicht-Schnittgut weiter zur Seite von der Untergrundbelagsschicht weg zu schieben, um ein anschließendes Aufsammeln oder Ähnliches zu erleichtern. Der Schnittgutabweiser umfasst dazu wenigstens eine Materialleitfläche, die dazu vorgesehen ist, im Arbeitsbetrieb der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung auftretendes Belagsschnittgut beim Passieren der Untergrundbelagsschicht von der Untergrundbelagsschicht in Richtung der Fahrrotationsachse weg zu schieben. Die Materialleitfläche ist funktional somit mit einem Pflugelement vergleichbar und umfasst somit eine zumindest teilweise schräg zur Fahrrotationsachse verlaufende Oberfläche, die das Schnittgut bei einer Passage der Bodenverdichtungsvorrichtung in Arbeitsrichtung vom Rand der Untergrundbelagsschicht zur Seite schiebt.

    [0013] Wesentlich ist nun, dass der Schnittgutabweiser nicht statisch fest oder ausschließlich manuell verstellbar an beispielsweise der Tragstruktur der Bodenverdichtungsvorrichtung positioniert ist, sondern er mithilfe einer Lagereinrichtung an der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung gelagert ist. Funktional bewirkt eine Verstellung der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung relativ zur Tragstruktur somit auch eine Änderung der Relativlage des Schnittgutabweisers relativ zur Tragstruktur. Allerdings ist die Lagereinrichtung des Schnittgutabweisers an der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung über eine fixe Lagerung hinaus derart ausgebildet, dass die Relativlage des Schnittgutabweisers bzw. der wenigstens einen Materialleitfläche des Schnittgutabweisers zur Belagskantenbearbeitungsvorrichtung und insbesondere zur Rollenhalteeinrichtung, insbesondere selbsttätig, veränderbar ist. Selbsttätig ist dabei derart zu verstehen, dass hierfür keine gesonderte manuelle Verstellung durch den Bediener erforderlich ist, sondern die Verstellung aufgrund anderer Faktoren erfolgt. Damit ist es möglich, die Relativlage des Schnittgutabweisers ohne individuelle händische Justierung durch den Bediener zu erreichen und damit selbsttätig in optimierter Weise an die aktuelle Betriebssituation, insbesondere in der Kantenbearbeitungsposition der Kantenbearbeitungsrolle, anzupassen. Die Relativlage des Schnittgutabweisers wird insbesondere derart angepasst, dass die zum Boden gerichtete Seite des Schnittgutabweisers und insbesondere der Materialleitfläche in der Kantenbearbeitungsposition der Kantenbearbeitungsrolle auf gleicher Höhe, beispielsweise in der gleichen Horizontalebene, wie der untere Scheitelpunkt der Kantenbearbeitungsrolle liegt. Als unterer Scheitelpunkt der Kantenbearbeitungsrolle wird der vertikal unterste Punkt der Kantenbearbeitungsrolle verstanden. Diese Position des Schnittgutabweisers beziehungsweise der Materialleitfläche wird auch als Materialleitposition bezeichnet.

    [0014] Hinsichtlich der konkreten Ausgestaltung der selbsttätigen Anpassung bestehen verschiedene bevorzugte Möglichkeiten. Einerseits ist es möglich, dass die Lagereinrichtung zur Lagerung des Schnittgutabweisers derart ausgebildet ist, dass sie die Relativlage der wenigstens einen Materialleitfläche gegenüber der verstellbaren Rollenhalteeinrichtung in Abhängigkeit von der Stellposition der verstellbaren Rollenhalteeinrichtung gegenüber der Tragstruktur verstellt. Diese bevorzugte Ausführungsform kann somit ein Kopplungsmittel umfassen, welches in der Wirkweise eines Getriebes eine Positionsänderung der Rollenhalteeinrichtung in eine Verstellbewegung der Materialleitfläche des Schnittgutabweisers relativ zu der Rollenhalteeinrichtung umsetzt. Die Verstellbewegung der Materialleitfläche des Schnittgutabweisers relativ zur Rollenhalteeinrichtung ist dabei bevorzugt zwangsgekoppelt. Hierzu kann beispielsweise auf geeignete Führungsgetriebe zurückgegriffen werden, die eine entsprechende Zwangskoppelung der Lagereinrichtung des Schnittgutabweisers und der verstellbaren Rollenhalteeinrichtung ermöglicht, beispielsweise über die Bildung eines Lenkergetriebes oder ähnlichem.

    [0015] Ergänzend oder alternativ kann es auch vorgesehen sein, dass die Lagereinrichtung derart ausgebildet ist, dass sie die Relativlage der wenigstens einen Materialleitfläche gegenüber der verstellbaren Rollenhalteeinrichtung schwerkraftabhängig beziehungsweise gewichtskraftabhängig verstellt. Hierfür kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Lagereinrichtung des Schnittgutabweisers derart an der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung gelagert ist, dass die Gewichtskraft des Schnittgutabweisers ausreicht, um den Schnittgutabweiser und insbesondere die Materialleitfläche vertikal nach unten abzusenken, bis der Schnittgutabweiser und insbesondere die Materialleitfläche auf dem Bodenuntergrund aufliegen. Hierfür kann beispielsweise eine drehweiche Lagerung zwischen dem Schnittgutabweiser und der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung vorgesehen sein. Der Schnittgutabweiser beziehungsweise die Materialleitfläche wird somit schwimmend auf dem Bodenuntergrund mitgeführt. Der Bodenuntergrund kann dabei beispielsweise eine Belagsschicht oder der unter der Belagsschicht vorhandene Untergrund beziehungsweise Boden sein. Beispielsweise handelt es sich um eine Asphaltschicht und/oder den unter der Asphaltschicht liegenden Untergrund. Diese Ausführungsform ist besonders einfach und kostengünstig herzustellen.

    [0016] Weiter ergänzend oder alternativ ist es gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass die Lagereinrichtung derart ausgebildet ist, dass sie die Relativlage der wenigstens einen Materialleitfläche gegenüber der verstellbaren Rollenhalteeinrichtung durch Wechselwirkung mit einem Bodenuntergrund verstellt. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass der Schnittgutabweiser beziehungsweise die Materialleitfläche durch einen Kontakt mit dem Bodenuntergrund entgegen der eigenen Gewichtskraft vertikal nach oben gedrückt werden. Die Lagereinrichtung ist dann speziell derart ausgebildet, dass sie derartige Bewegungen des Schnittgutabweisers beziehungsweise der Materialleitfläche, die durch den Kontakt mit dem Bodenuntergrund induziert werden, zulässt und damit ermöglicht.

    [0017] Grundsätzlich kann der Schnittgutabweiser als zusätzliches Bauteil an der Tragstruktur der Bodenverdichtungsvorrichtung oder am Maschinenrahmen einer die Bodenverdichtungsvorrichtung aufweisenden Bodenverdichtungsmaschine, beispielsweise Asphaltwalze, angeordnet sein. Um insbesondere die Relativposition des Schnittgutabweisers zur Rollenhalteeinrichtung beziehungsweise der Kantenbearbeitungsrolle besser steuern zu können, ist es allerdings bevorzugt, dass der Schnittgutabweiser unmittelbar an der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung verstellbar gelagert ist. Der Schnittgutabweiser kann daher als Teil der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung angesehen werden. Insbesondere bewegt sich der Schnittgutabweiser zusammen mit der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung, wenn diese in ihrer Position, beispielsweise gegenüber der Tragstruktur, verstellt wird. Erfindungsgemäß wird bei einer derartigen Positionsverstellung der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung selbsttätig beziehungsweise automatisch die Relativlage des Schnittgutabweisers beziehungsweise der Materialleitfläche gegenüber der verstellbaren Rollenhalteeinrichtung der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung verändert. Eine derartige Koppelung der Bewegungsabläufe gelingt besonders einfach, wenn der Schnittgutabweiser unmittelbar an der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung verstellbar gelagert ist und daher mit dieser mitbewegt wird.

    [0018] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die Lagereinrichtung des Schnittgutabweisers einen Lagerarm auf. Der Lagerarm ist einerseits mit der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung verbunden. Andererseits trägt der Lagerarm ebenfalls die Materialleitfläche. Bevorzugt ist der Lagerarm um eine Verstellachse relativ der verstellbaren Rollenhalteeinrichtung der Kantenbearbeitungsvorrichtung rotierbar ausgebildet. Der Lagerarm ist also als Schwenkarm ausgebildet, der um seinen Anbindungspunkt an der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung schwenkbar ist. Damit ist auch die Materialleitfläche um den Anbindungspunkt des Lagerarms an der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung schwenkbar. Ergänzend oder alternativ kann es auch vorgesehen sein, dass der Lagerarm entlang einer Stellkurve relativ zur verstellbaren Rollenhalteeinrichtung der Kantenbearbeitungsvorrichtung, insbesondere linear, verschiebbar ausgebildet ist. Die entsprechende Stellkurve des Lagerarms wird beispielsweise durch eine Kulissenführung realisiert. Der die Kulissenführung enthaltende Rahmen kann beispielsweise an der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung befestigt sein. Beide Bewegungsmöglichkeiten des Lagerarms, Verschwenkung und Verschiebung, ermöglichen die erfindungsgemäße selbsttätige Veränderung der Relativlage der Materialleitfläche des Schnittgutabweisers gegenüber der Rollenhalteeinrichtung.

    [0019] Der verschwenkbare Lagerarm der Lagereinrichtung kann grundsätzlich an einem beliebigen Punkt der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung schwenkbar gelagert sein. Eine besonders einfache und zuverlässige Einstellung einer gewünschten Relativposition der Materialleitfläche zur Kantenbearbeitungsrolle beziehungsweise zur Rollenhalteeinrichtung gelingt gemäß einer bevorzugten Ausführungsform dadurch, dass der Lagerarm der Lagereinrichtung des Schnittgutabweisers koaxial zur Rollenrotationsachse der Kantenbearbeitungsrolle relativ zur verstellbaren Rollenhalteeinrichtung rotierbar gelagert ist. Der Anbindungspunkt des Lagerarms an der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung ist also derart gewählt, dass die Verstellachse, um die der Lagerarm verschwenkbar ist, identisch ist mit der Rollenrotationsachse, um die die Kantenbearbeitungsrolle im Arbeitsbetrieb rotierbar gelagert ist. Auf diese Weise wird auf einfache Art gewährleistet, dass die Materialleitfläche in jeder Arbeitsposition denselben Abstand zur Kantenbearbeitungsrolle einnimmt und daher immer optimale Arbeitsergebnisse erzielbar sind.

    [0020] Es ist grundsätzlich bevorzugt, dass die Kantenbearbeitungsrolle von der Maschinenaußenseite aus entlang der Rollenrotationsachse gesehen vor der Lagereinrichtung, insbesondere dem Lagerarm, angeordnet ist. Die Kantenbearbeitungsrolle ist mit anderen Worten quer zur Arbeitsrichtung weiter außen an der Maschine angeordnet als die Lagereinrichtung. Die Materialleitfläche dagegen steht auch über die Kantenbearbeitungsrolle nach außen vor. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass von der Kantenbearbeitungsrolle abgeschnittenes Schnittgut auch tatsächlich von der Materialleitfläche erfasst und von der Untergrundbelagsschicht weg bewegt wird. Darüber hinaus ist bevorzugt, dass die Lagereinrichtung, insbesondere der Lagerarm, entlang der Rollenrotationsachse ausschließlich hinter der Kantenbearbeitungsrolle angeordnet ist. Lediglich die Materialleitfläche ragt nach außen vor, an der Kantenbearbeitungsrolle vorbei und weiter nach außen. Auf diese Weise wird die Maschinenbreite im Bereich der Kantenbearbeitungsrolle von der Lagereinrichtung nicht vergrößert. Eine besonders platzsparende, bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass von der Maschinenaußenseite aus entlang der Rollenrotationsachse gesehen die Elemente Kantenbearbeitungsrolle, Lagereinrichtung, insbesondere Lagerarm der Lagereinrichtung, und verstellbare Rollenhalteeinrichtungen der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung aufeinander folgen. Mit anderen Worten ist vorgesehen, dass die Lagereinrichtung, insbesondere der Lagerarm der Lagereinrichtung, wenigstes teilweise in Richtung der Rollenrotationsachse gesehen zwischen der Kantenbearbeitungsrolle und der verstellbaren Rollenhalteeinrichtung der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung angeordnet ist. Die Rollenrotationsachse verläuft quer zur Arbeitsrichtung. Durch die entsprechende Anordnung wird erreicht, dass der Lagerarm besonders kurz ausgebildet werden kann, und dennoch die Materialleitfläche in unmittelbarer Nähe der Kantenbearbeitungsrolle angeordnet ist, was einen zuverlässigen Arbeitsbetrieb ermöglicht.

    [0021] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht alternativ hierzu vor, dass die Lagereinrichtung, insbesondere der Lagerarm der Lagereinrichtung, in Richtung der Rollenrotationsachse gesehen auf der der Verdichtungsrolle abgewandten Seite der Kantenbearbeitungsrolle angeordnet ist. In diesem Fall ist mit anderen Worten die Lagereinrichtung, insbesondere der Lagerarm, von der Maschinenaußenseite aus entlang der Rollenrotationsachse gesehen vor der Kantenbearbeitungsrolle angeordnet. Die Lagereinrichtung ist also quer zur Arbeitsrichtung weiter außen an der Maschinen angeordnet als die Kantenbearbeitungsrolle. Auch hier steht allerdings die Materialleitfläche sowohl über die Kantenbearbeitungsrolle als auch über die Lagereinrichtung nach außen vor. In dieser Ausführungsform folgen also von der Maschinenaußenseite aus entlang der Rollenrotationsachse gesehen die Elemente Lagereinrichtung, insbesondere Lagerarm der Lagereinrichtung, Kantenbearbeitungsrolle und verstellbare Rollenhalteeinrichtung der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung aufeinander. Die Kantenbearbeitungsrolle liegt mit anderen Worten in Richtung der Rollenrotationsachse gesehen zwischen der Lagereinrichtung, insbesondere dem Lagerarm der Lagereinrichtung, und der verstellbaren Rollenhalteeinrichtung. Insbesondere ist der Lagerarm in dieser Ausführungsform an einer durch die Kantenbearbeitungsrolle auf die der Verdichtungsrolle abgewandte Seite der Kantenbearbeitungsrolle hindurchgeführte Lagerwelle angeordnet beziehungsweise gelagert. Hierdurch ergibt sich ein besonders einfacher Aufbau, der die Herstellungskosten gering hält.

    [0022] Wie vorstehend bereits beschrieben wurde, ist die Kantenbearbeitungsrolle rotierbar an der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung und insbesondere an der Rollenhalteeinrichtung befestigt. Die nicht angetriebene Kantenbearbeitungsrolle rollt im Arbeitsbetrieb durch den Bodenkontakt ab und rotiert dabei um eine von einer Lagerwelle gebildete Rollenrotationsachse. Zur Anbindung des Schnittgutabweisers ist es nun bevorzugt vorgesehen, dass die Lagereinrichtung, insbesondere der Lagerarm der Lagereinrichtung, derart an der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung gelagert ist, dass sie eine Lagerwelle der Kantenbearbeitungsrolle, insbesondere in Radialrichtung zur Rollenrotationsachse, umläuft. Die Lagereinrichtung beziehungsweise der Lagerarm umgreifen also die Lagerwelle der Kantenbearbeitungsrolle, bevorzugt vollständig, was zu einer verlässlichen Befestigung des Schnittgutabweisers beiträgt.

    [0023] Grundsätzlich kann, wie vorstehend beschrieben, die Lagereinrichtung den Schnittgutabweiser und insbesondere die Materialleitfläche beispielsweise durch dessen Schwerkraft schwimmend auf dem Bodenuntergrund halten. Durch Vibrationen oder Unebenheiten kann es allerdings dazu kommen, dass die Materialleitfläche auf dem Boden springt und daher teilweise Schnittgut nicht erfasst. Es ist daher gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass die Lagereinrichtung ein, insbesondere wenigstens teilweise in Vertikalrichtung nach unten wirkendes, Mittel zur Stellkraftbeaufschlagung des Schnittgutabweisers und insbesondere der Materialleitfläche aufweist. Das Mittel zur Stellkraftbeaufschlagung drückt also den Schnittgutabweiser und insbesondere die Materialleitfläche aktiv vertikal nach unten auf den Bodenuntergrund. Der Schnittgutabweiser und insbesondere die Materialleitfläche werden also in Richtung vertikal nach unten beziehungsweise auf den Bodenuntergrund vorgespannt. Die Materialleitfläche des Schnittgutabweisers läuft daher auch bei Unebenheiten des Bodenuntergrundes oder Vibrationen der Maschine immer dicht am Bodenuntergrund entlang und fördert das Schnittgut daher besonders verlässlich von der Untergrundbelagsschicht nach außen weg. Um den Verschleiß an der Materialleitfläche möglichst minimal zu halten, kann diese eine Rolle oder eine Kufe aufweisen, die derart an der Materialleitfläche angeordnet ist, dass sie zum einen den Bodenuntergrund kontaktiert und insbesondere auch vom Mittel zur Stellkraftbeaufschlagung auf den Bodenuntergrund gedrückt wird, und gleichzeitig die Materialleitfläche geringfügig, beispielsweise um wenige Millimeter, vom Boden beabstandet hält.

    [0024] Das Mittel zur Stellkraftbeaufschlagung des Schnittgutabweisers kann dabei grundsätzlich verschieden ausgebildet sein, solange der Schnittgutabweiser und insbesondere die Materialleitfläche vertikal nach unten beziehungsweise auf den Boden gedrückt werden. Beispielsweise ist es bevorzugt, dass das Mittel zur Stellkraftbeaufschlagung zwischen dem Lagerarm und der verstellbaren Rollenhalteeinrichtung angeordnet ist. Beispielsweise kann das Mittel zur Stellkraftbeaufschlagung zwischen der Lagereinrichtung beziehungsweise dem Lagerarm und einer an der verstellbaren Rollenhalteeinrichtung angeordneten Lagerwelle, die die Kantenbearbeitungsrolle, insbesondere entlang der Rollenrotationsachse, durchdringt, angeordnet sein. Die Lagerwelle ist mit anderen Worten durch die Kantenbearbeitungsrolle auf die der Verdichtungsrolle abgewandte Seite der Kantenbearbeitungsrolle hindurchführt. Sie kann beispielsweise drehfest zur Rollenhalteeinrichtung ausgebildet sein. Das Mittel zur Stellkraftbeaufschlagung nutzt daher beispielsweise die verstellbare Rollenhalteeinrichtung als Gegenlager und drückt oder zieht ausgehend von diesem den Lagerarm der Lagereinrichtung des Schnittgutabweisers vertikal nach unten. Die Stellkraftbeaufschlagung des Lagerarms bewirkt daher eine Rotation des Lagerarmes um die Verstellachse, die zu einer Absenkung der Materialleitfläche führt, bis diese auf dem Bodenuntergrund aufliegt. Insbesondere kann das Mittel zur Stellkraftbeaufschlagung ebenfalls ein elastisches Stellelement umfassen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Mittel zur Stellkraftbeaufschlagung eine Spiralfeder, eine Drehfeder oder eine Gasdruckfeder. Diese können besonders einfach zwischen der verstellbaren Rollenhalteeinrichtung und dem Lagerarm angeordnet werden und den Lagerarm entsprechend mit einer Kraft beaufschlagen. Darüber hinaus sind derartige Federn besonders günstig und verlässlich.

    [0025] Grundsätzlich kann die Materialleitfläche beziehungsweise der Schnittgutabweiser immer so weit verstellt werden, dass die Materialleitfläche mit ihrer unteren Seite auf dem Bodenuntergrund aufliegt und schwimmend auf diesem mitgeführten wird. Dies kann allerdings zu erhöhtem Verschleiß an der Materialleitfläche führen. Eine vorteilhafte Weiterentwicklung der Erfindung sieht daher vor, dass eine Verstellwegbegrenzungseinrichtung vorhanden ist, die den Verstellweg des Schnittgutabweisers relativ zur Kantenbearbeitungsrolle und/oder relativ zur Verdichtungsrolle begrenzt. Hierbei kann es sich beispielsweise um einen Anschlag, der die Bewegung des Schnittgutabweisers und/oder der Materialleitfläche formschlüssig begrenzt, oder ähnliche Elemente handeln. Die Verstellwegbegrenzungseinrichtung kann beispielsweise an der Rollenhalteeinrichtung angeordnet sein. Es kann sich beispielsweise um einen mechanischen Anschlag handeln, der je nach Stellung der Rollenhalteeinrichtung die Materialleitposition der Materialleitfläche festlegt. Dadurch, dass der Anschlag an der Rollenhalteeinrichtung angeordnet ist, kann die Materialleitposition der Materialleitfläche immer so angeordnet sein, dass der vertikal unterste Punkt der Materialleitfläche mit dem vertikal untersten Punkt der Kantenbearbeitungsrolle übereinstimmt. Bei der Verstellwegbegrenzungseinrichtung kann es sich beispielsweise ebenfalls um ein Langloch handelt, in das die Lagereinrichtung, insbesondere der Lagerarm, zumindest teilweise hineinragt. Hierfür kann beispielsweise ein Vorsprung an der Lagereinrichtung vorgesehen sein, der im Langloch geführt wird. Der mechanische Anschlag kann dann beispielsweise vom Ende des Langloches gebildet werden. Ergänzend oder alternativ kann vorgesehen sein, dass die Materialleitposition der Materialleitfläche derart ausgebildet beziehungsweise gewählt ist, dass der Schnittgutabweiser im Arbeitsbetrieb außer Kontakt mit dem Bodenuntergrund bleibt. Die Verstellwegbegrenzungseinrichtung kann in dieser Ausführungsform derart ausgebildet sein, dass der Schnittgutabweiser und insbesondere die Materialleitfläche in Materialleitposition vom Bodenuntergrund beabstandet sind. Die Materialleitfläche wird daher schwebend über dem Bodenuntergrund geführt und ist deshalb erheblich weniger Verschleiß ausgesetzt.

    [0026] In einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung ist der Lagerarm beziehungsweise die Lagereinrichtung entlang der Rollenrotationsachse weiter außen angeordnet als die Kantenbearbeitungsrolle selbst. Aus baulichen Gründen kann der Lagerarm beziehungsweise die Lagereinrichtung dabei ebenfalls entlang der Rollenrotationsachse von der Kantenbearbeitungrolle beabstandet angeordnet sein. Nichtsdestotrotz soll die Materialleitfläche zum einen möglichst bündig mit der Kantenbearbeitungsrolle beginnen und in Richtung der Rollenrotationsachse nach außen bis über die Lagereinrichtung hinweg vorstehen. Zu diesem Zweck ist es bevorzugt vorgesehen, dass sich die Materialleitfläche entlang der Rollenrotationsachse beidseitig von der Lagereinrichtung, insbesondere dem Lagerarm der Lagereinrichtung, weg erstreckt, insbesondere zur Kantenbearbeitungsrolle hin und von dieser weg. Von der Lagereinrichtung aus gesehen erstreckt sich also die Materialleitfläche entlang der Rollenrotationsachse in beide Richtungen, sowohl auf die Kantenbearbeitungsrolle zu als auch von dieser und der Maschinenmitte weg nach außen. Entlang der Rollenrotationsachse erstreckt sich also die Materialleitfläche von der Kantenbearbeitungsrolle bis zur Lagereinrichtung und ragt über diese hinaus zur Außenseite der Maschine hin vor. Auf diese Weise wird auch bei einer außerhalb der Kantenbearbeitungsrolle angeordneten Lagereinrichtung sichergestellt, dass das Schnittgut durch die Materialleitfläche verlässlich von der zurückbleibenden Kante entfernt wird.

    [0027] Wie vorstehend beschrieben, kann die Lagereinrichtung und insbesondere der Lagerarm alternativ von außen gesehen entlang der Rollenrotationsachse bevorzugt hinter der Kantenbearbeitungsrolle angeordnet sein. Um die Materialleitfläche bündig mit der außen liegenden Seite der Kantenbearbeitungsrolle beginnen zu lassen, ist es gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass die Lagereinrichtung zwischen dem Lagerarm und der Materialleitfläche ein sich in Richtung parallel zur Rollenrotationsachse erstreckendes Breitenüberbrückungsstück aufweist, dessen Erstreckung in Richtung zur Rollenrotationsachse im Bereich 80% bis 120% der axialen Erstreckung der Kantenbearbeitungsrolle in Richtung der Rollenrotationsachse entspricht. Die Erstreckung des Breitenüberbrückungsstückes entlang der Rollenrotationsachse entspricht also beispielsweise 80%, 90%, 100%, 110% oder 120% der Dicke der Kantenbearbeitungsrolle. Die Dicke der Kantenbearbeitungsrolle ist ebenfalls in Richtung der Rollenrotationsachse definiert. Das Breitenüberbrückungsstück ist bevorzugt zwischen dem Lagerarm und der Materialleitfläche angeordnet und beabstandet diese voneinander. Auf diese Weise kann der Lagerarm in platzsparender Weise von außen gesehen hinter der Kantenbearbeitungsrolle angeordnet sein und dennoch die Materialleitfläche tragen, die über die Kantenbearbeitungsrolle nach außen vorsteht.

    [0028] Durch die erfindungsgemäße Materialleitfläche wird das Schnittgut von der Untergrundbelagsschicht weg gefördert. Das Schnittgut liegt dann beabstandet von der Untergrundbelagsschicht auf dem Bodenuntergrund, sodass das Schnittgut beispielsweise von einem Radlader aufgesammelt werden kann, ohne dass die Gefahr besteht, dass der Radlader die Untergrund belagsschicht mit seiner Schaufel beschädigt. Nichtsdestotrotz sind zum Aufsammeln des Schnittgutes ein weiterer Arbeitsschritt und eine weitere Maschine notwendig. Um die Betriebskosten und die notwendigen Arbeiten weiter zu reduzieren, ist es daher bevorzugt vorgesehen, dass die Bodenverdichtungsvorrichtung ebenfalls zum Aufsammeln des Schnittgutes ausgebildet ist. Hierfür ist bevorzugt vorgesehen, dass die Bodenverdichtungsvorrichtung einen in Arbeitsrichtung hinter der Materialleitfläche angeordneten Auffangbehälter aufweist, umfassend eine Aufnahmeöffnung und einen Materialsammelbereich, wobei die Aufnahmeöffnung derart positioniert ist, dass von der in Materialleitposition befindlichen Materialleitfläche geleitetes Material bei einer in Arbeitsrichtung fortgesetzten Bewegung in die Aufnahmeöffnung geleitet wird. Die Materialleitfläche leitet das Schnittgut sowohl von der Untergrundbelagsschicht weg als auch in den Auffangbehälter hinein. Der Auffangbehälter kann beispielsweise ebenfalls einen Tragrahmen und beispielsweise Rollen oder Räder aufweisen, mit denen der Auffangbehälter auf dem Bodenuntergrund führbar ist. Der Auffangbehälter kann allerdings ebenfalls derart ausgebildet sein, dass er vom Bodenuntergrund beabstandet und schwebend über diesen führbar ist. In diesem Fall ist der Auffangbehälter beispielsweise an der Tragstruktur der Bodenverdichtungsvorrichtung befestigt. Zwar muss der Auffangbehälter im Arbeitsbetrieb regelmäßig entleert werden, das Aufsammeln des Schnittgutes muss allerdings nicht in einem zweiten Arbeitsschritt von einer weiteren Maschine durchgeführt werden, wodurch Kosten gespart werden.

    [0029] Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Asphaltwalze, insbesondere eine knick- oder schemelgelenkte Tandemwalze oder eine Gummiradwalze, mit einer Bodenverdichtungsvorrichtung gemäß den vorhergehenden Erläuterungen. Die vorstehend genannten Merkmale, Wirkungen und Vorteile der Bodenverdichtungsvorrichtung gelten entsprechend ebenfalls für die erfindungsgemäße Asphaltwalze. Dasselbe gilt für das nachstehend beschriebene erfindungsgemäße Verfahren, mit dem ebenfalls die Lösung der eingangs gestellten Aufgabe gelingt.

    [0030] Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zum Betrieb einer Bodenverdichtungsvorrichtung, insbesondere einer Bodenverdichtungsvorrichtung gemäß den vorstehenden Ausführungen, mit einer an einer Tragstruktur rotierbar gelagerten Verdichtungsrolle und einer an der Tragstruktur gelagerten Belagskantenbearbeitungsvorrichtung, umfassend eine Kantenbearbeitungsrolle, einen Verstellarm sowie einen Verstellantrieb. Wie bereits erläutert, ist die Kantenbearbeitungsrolle aus einer Passivposition in eine Kantenbearbeitungsposition relativ zur Außenmantelfläche der Verdichtungsrolle durch einen Verstellantrieb angetrieben verstellbar. Das erfindungsgemäße Verfahren weist wenigstens die folgenden Schritte auf: Verstellen der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung aus der Passivposition in die Kantenbearbeitungsposition relativ zur Außenmantelfläche der Verdichtungsrolle und ein gleichzeitiges, selbsttätiges Verstellen eines Schnittgutabweisers relativ zur Belagskantenbearbeitungsvorrichtung, insbesondere in die Materialleitposition. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich also dadurch aus, dass der Schnittgutabweiser und insbesondere dessen Materialleitfläche automatisch und ausgelöst durch die Verstellung der Kantenbearbeitungsrolle in die Kantenbearbeitungsposition in die Materialleitposition verstellt wird. Insbesondere laufen beide Verstellungen, sowohl der Kantenbearbeitungsrolle als auch des Schnittgutabweisers, gleichzeitig ab, insbesondere gekoppelt beziehungsweise zwangsgekoppelt. Es ist daher erfindungsgemäß lediglich notwendig, dass der Bediener die Verstellung der Bodenverdichtungsvorrichtung in die Arbeitsposition an einem Steuergerät aktiviert. Er muss daher nicht in einem separaten Arbeitsschritt den Schnittgutabweiser separat von der Kantenbearbeitungsrolle justieren.

    [0031] Das erfindungsgemäße Verfahren kann dadurch weitergebildet werden, dass das Verstellen des Schnittgutabweisers relativ zur Belagskantenbearbeitungsvorrichtung in Abhängigkeit von einer Stellposition des Verstellarms der Rollenhalteeinrichtung, der Schwerkraft oder einem Wechselwirken des Schnittgutabweisers mit dem Bodenuntergrund erfolgt. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird auf die vorstehenden Ausführungen Bezug genommen.

    [0032] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen schematisch:
    Fig. 1:
    eine Seitenansicht einer Asphaltwalze;
    Fig. 2:
    eine vergrößerte Seitenansicht einer Belagskantenbearbeitungsvorrichtung;
    Fig. 3:
    eine Draufsicht auf eine Belagskantenbearbeitungsvorrichtung;
    Fig. 4:
    eine Seitenansicht einer Belagskantenbearbeitungsvorrichtung ohne Kantenbearbeitungsrolle und Materialleitfläche aus der durch die gestrichelte Linie mit den zwei Pfeilen in Figur 3 angedeuteten Perspektive;
    Fig. 5:
    eine Seitenansicht einer Belagskantenbearbeitungsvorrichtung in die Untergrundbelagsschicht teilweise durchdringender Arbeitsposition;
    Fig. 6:
    eine Seitenansicht einer Belagskantenbearbeitungsvorrichtung in die Untergrundbelagsschicht vollständig durchdringender Arbeitsposition;
    Fig. 7:
    eine Seitenansicht einer alternativen Ausführungsform einer Belagskantenbearbeitungsvorrichtung in die Untergrundbelagsschicht vollständig durchdringender Arbeitsposition;
    Fig. 8:
    eine Draufsicht auf die Belagskantenbearbeitungsvorrichtung gemäß Figur 7; und
    Fig. 9:
    ein Ablaufdiagramm des Verfahrens.


    [0033] Gleiche beziehungsweise gleich wirkende Bauteile sind in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Sich wiederholende Bauteile sind nicht in jeder Figur gesondert bezeichnet.

    [0034] Figur 1 zeigt eine Asphaltwalze 1, im vorliegenden Fall eine Tandemwalze. Die Asphaltwalze 1 weist einen Maschinenrahmen 3 und einen Fahrerstand 2 auf. Ihr Fahrwerk umfasst Tragstrukturen 6 und an der Tragstruktur 6 gelagerte Verdichtungsrollen 5, im vorliegenden Fall Walzbandagen. Über die Tragstrukturen 6 sind die Verdichtungsrollen 5 am Maschinenrahmen 3 gelagert. Darüber hinaus weist die Asphaltwalze 1 einen Antriebsmotor 4 auf, beispielsweise einen Dieselverbrennungsmotor oder einen Elektromotor, der die Asphaltwalze 1 antreibt. Im Arbeitsbetrieb der Asphaltwalze 1 wird diese in oder entgegen der Arbeitsrichtung a über einen Boden geführt und verdichtet diesen, wozu die Verdichtungsrollen 5 um eine Fahrrotationsachse 11 rotiert werden. Der Boden umfasst dabei beispielsweise einen Untergrund 9 und eine auf dem Untergrund 9 angeordnete Untergrundbelagsschicht 8. Die Untergrundbelagsschicht 8 ist beispielsweise eine Asphaltschicht, die von der Asphaltwalze 1 verdichtet werden soll, um eine Straße zu bilden. Der Untergrund 9 ist beispielsweise unter der Asphaltschicht angeordnetes Bodenmaterial. Die Asphaltwalze 1 gemäß Figur 1 weist eine erfindungsgemäße Bodenverdichtungsvorrichtung 10 auf, umfassend eine Tragstruktur 6, eine Verdichtungsrolle 5 und eine Belagskantenbearbeitungsvorrichtung 7. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Bodenverdichtungsvorrichtung 10 und insbesondere die Belagskantenbearbeitungsvorrichtung 7 vorne links an der Asphaltwalze 1 angeordnet. Genauso gut kann die Bodenverdichtungsleistung 10 beziehungsweise die Belagskantenbearbeitungsvorrichtung 7 allerdings vorne rechts oder hinten links oder hinten rechts an der Asphaltwalze 1 angeordnet sein. Darüber hinaus ist es ebenfalls möglich, dass mehrere Maschinenseiten jeweils eine Bodenverdichtungsvorrichtung 10 mit einer Belagskantenbearbeitungsvorrichtung 7 aufweisen.

    [0035] Die Belagskantenbearbeitungsvorrichtung 7 ist in Figur 2 in einer vergrößerten Seitenansicht in der gleichen Perspektive wie aus Figur 1 dargestellt. Die Belagskantenbearbeitungsvorrichtung 7 ist an der Tragstruktur 6 der Verdichtungsrolle 5 befestigt. Sie weist eine Kantenbearbeitungsrolle 12 auf, die über eine Rollenhalteeinrichtung 13, hier ein Verstellarm, an der Tragstruktur 6 gelagert ist. Insbesondere ist die als Verstellarm ausgebildete Rollenhalteeinrichtung 13 um eine Verschwenkachse 30 rotierbar an der Tragstruktur 6 gelagert. Die Kantenbearbeitungsrolle 12 wiederum ist ebenfalls rotierbar an der Rollenhalteeinrichtung 13 befestigt, und zwar konkret um eine Rollenrotationsachse 15. Darüber hinaus weist die Belagskantenbearbeitungsvorrichtung 7 einen Schnittgutabweiser 16 auf. Der Schnittgutabweiser 16 ist dazu ausgebildet, von der Kantenbearbeitungsrolle 12 im Betrieb von der Untergrundbelagsschicht 8 abgetrenntes Schnittgut seitlich, also quer zur Arbeitsrichtung a beziehungsweise parallel zur Rollenrotationsachse 15 vom stehenbleibenden Teil der Untergrundbelagsschicht 8 weg zu befördern. Auf diese Weise soll ein späterer Abtransport des Schnittgutes erleichtert werden und die Gefahr verringert werden, beim Abtransport des Schnittgutes versehentlich die stehenbleibende Untergrundbelagsschicht 8 zu beschädigen. Der Schnittgutabweiser 16 umfasst eine Lagereinrichtung 18, die hier als Lagerarm ausgebildet ist, und eine am Lagerarm beziehungsweise an der Lagereinrichtung 18 angeordnete Materialleitfläche 17. Wird der Verstellarm der Rollenhalteeinrichtung 13 um die Verschwenkachse 30 verschwenkt, so ändert sich die Position der Kantenbearbeitungsrolle 12 in Vertikalrichtung. Insbesondere wird die Belagskantenbearbeitungsvorrichtung 7 und insbesondere die Kantenbearbeitungsrolle 12 durch die Verschwenkung der Rollenhalteeinrichtung 13 zwischen einer Passivposition, in der die Kantenbearbeitungsrolle 12 keinen Bodenkontakt aufweist und einer Kantenbearbeitungsposition, in der die Kantenbearbeitungsrolle 12 entweder einen Teil der Untergrundbelagsschicht 8 abschneidet oder andrückt, verstellt werden. Um diese Verstellbewegung der Rollenhalteeinrichtung 13 beziehungsweise des Verstellarms anzutreiben, ist ein Verstellantrieb 14 vorgesehen, der im gezeigten Ausführungsbeispiel ein Hydraulikzylinder, insbesondere ein doppeltwirkender Hydraulikzylinder, ist. Der Verstellantrieb 14 verstellt also die Rollenhalteeinrichtung 13 zwischen der Passivposition und der Kantenbearbeitungsposition.

    [0036] In Figur 2 ist ebenfalls ein Auffangbehälter 24 gezeigt, der eine in Arbeitsrichtung a vorne liegende Aufnahmeöffnung 25 und einen Materialsammelbereich 26, aufweist. Der Auffangbehälter 24 ist derart ausgebildet und an der Bodenverdichtungsvorrichtung 10 beziehungsweise der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung 7 beziehungsweise dem Maschinenrahmen 3 der Asphaltwalze 1 angeordnet, dass von der Materialleitfläche 17 von der Untergrundbelagsschicht 8 weg gefördertes Schnittgut bei einer Vorwärtsfahrt der Asphaltwalze 1 in Arbeitsrichtung a durch die Aufnahmeöffnung 25 in den Materialsammelbereich 26 des Auffangbehälters 24 gefördert wird. Hierfür kann der Auffangbehälter 24 beispielsweise eine Rampe oder ein Leitblech aufweisen, welches dazu ausgebildet ist, das Schnittgut in die Aufnahmeöffnung 25 zu leiten. Der Auffangbehälter 24 ist also derart ausgebildet, dass er im selben Arbeitsgang wie die Bearbeitung der Kante der Untergrundbelagsschicht 8 durch die Kantenbearbeitungsrolle 12 ebenfalls das anfallende Schnittgut aufsammelt. Dieses muss daher nicht in einem separaten Arbeitsschritt durch eine separate Maschine, beispielsweise einen Radlader, aufgesammelt werden.

    [0037] Die Belagskantenbearbeitungsvorrichtung 7 ist in Figur 3 in einer Draufsicht dargestellt, wodurch ihr Aufbau genauer erkennbar ist. So geht aus Figur 3 hervor, dass die Kantenbearbeitungsrolle 12 über eine Lagerwelle 20 an der Rollenhalteeinrichtung 13, beziehungsweise dem Verstellarm, rotierbar gelagert ist. Darüber hinaus ist ebenfalls die Lagereinrichtung 18 beziehungsweise der Lagerarm ebenfalls rotierbar an der Lagerwelle 20 gelagert. Aus einer Zusammenschau mit Figur 4 ergibt sich, dass die Lagereinrichtung 18 beziehungsweise der Lagerarm die Lagerwelle 20 im gezeigten Ausführungsbeispiel zumindest teilweise beziehungsweise fast vollständig umgreift. Die Lagereinrichtung 18 beziehungsweise der Lagerarm ist daher ebenfalls um die Lagerwelle 20 rotierbar, insbesondere um eine Verstellachse 19, die der Rollenrotationsachse 15 entspricht. Darüber hinaus ist der Lagerarm beziehungsweise die Lagereinrichtung 18 durch Mittel zur Stellkraftbeaufschlagung 21 mit einer Stellkraft, die insbesondere vertikal nach unten gerichtet ist, beaufschlagt. Das Mittel zur Stellkraftbeaufschlagung 21 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel als Gasdruckfeder ausgebildet und zwischen der Lagereinrichtung 18 beziehungsweise dem Lagerarm und der Rollenhalteeinrichtung 13 beziehungsweise dem Verstellarm angeordnet. Insbesondere bewirkt das Mittel zur Stellkraftbeaufschlagung 21 eine Rotation der Lagereinrichtung 18 beziehungsweise des Lagerarmes um die Verstellachse 19 in der Art, dass sich der Schnittgutabweiser 16 beziehungsweise die Materialleitfläche 17 in Vertikalrichtung nach unten bewegt. Das Mittel zur Stellkraftbeaufschlagung 21 drückt die Materialleitfläche 17 auf den Bodenuntergrund, also beispielsweise die Untergrundbelagsschicht 8 oder den Untergrund 9. Durch das Andrücken der Materialleitfläche 17 auf den Bodenuntergrund wird ein Springen des Schnittgutabweisers 16 verhindert, wodurch eine verlässliche Förderung des Schnittgutes weg von der Untergrundbelagsschicht 8 gewährleistet wird.

    [0038] Die Figuren 3 und 4 zeigen ebenfalls ein Breitenüberbrückungsstück 23 des Schnittgutabweisers 16, welches zwischen der Lagereinrichtung 18 beziehungsweise dem Lagerarm und der Materialleitfläche 17 angeordnet ist. Das Breitenüberbrückungsstück 23 beabstandet die Lagereinrichtung 18 von der Materialleitfläche 17, und zwar insbesondere über die gesamte Breite der Kantenbearbeitungsrolle 12 hinweg in Richtung der Rollenrotationsachse 15 beziehungsweise der Verstellachse 19. Insbesondere zeigt Figur 3, dass die gesamte Lagereinrichtung 18 inklusive dem Breitenüberbrückungsstück 23 entlang der Rollenrotationsachse 15 beziehungsweise der Verstellachse 19 von der Maschinenaußenseite aus gesehen auf gleicher Höhe und/oder hinter der Kantenbearbeitungsrolle 12 angeordnet sind. Mit anderen Worten steht die Lagereinrichtung 18 und das Breitenüberbrückungsstück 23 nicht in Richtung der Rollenrotationsachse 15 beziehungsweise Verstellachse 19 nach außen über die Kantenbearbeitungsrolle 12 vor. Ausschließlich die Materialleitfläche 17 überragt die Kantenbearbeitungsrolle 12 in Richtung der Rollenrotationsachse 15 beziehungsweise der Verstellachse 19 von der Maschine weg. Insbesondere überragt die Materialleitfläche 17 die Kantenbearbeitungsrolle 12 entlang der Rollenrotationsachse 15 beziehungsweise Verstellachse 19 über einen Materialleitweg 31. Der Materialleitweg 31 wird von der Materialleitfläche 17 definiert und beschreibt denjenigen Weg, den Schnittgut von der Materialleitfläche 17 gefördert wird. Der Materialleitweg 31 verläuft in Richtung der Rollenrotationsachse 15 beziehungsweise der Verstellachse 19 insbesondere beispielsweise 5 cm bis 15 cm, beispielsweise 5 cm bis 10 cm, bevorzugt 10 cm, über die Kantenbearbeitungsrolle 12 nach außen hinaus.

    [0039] In der Materialleitposition befindet sich die Materialleitfläche 17 derart in Arbeitsrichtung a hinter der Kantenbearbeitungsrolle 12, dass sie das Schnittgut von der Kantenbearbeitungsrolle 12 quer zur Arbeitsrichtung a nach außen fördert. Hierfür kann die Materialleitfläche 17 mit ihrer Unterkante schwimmend auf den Bodenuntergrund gedrückt werden, beispielsweise durch die das Mittel zur Stellkraftbeaufschlagung 21 darstellende Gasdruckfeder. Die Materialleitfläche 17 wird dann mit durchgehendem Bodenkontakt mitgeführt. Um Verschleiß an der Materialleitfläche 17 zu vermeiden, ist es allerdings ebenfalls möglich, diese geringfügig vom Bodenuntergrund beabstandet, also über dem Bodenuntergrund schwebend, mitzuführen. Hierfür kann eine Verstellwegbegrenzungseinrichtung 22 vorgesehen sein, wie sie beispielsweise in Figur 4 dargestellt ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der Verstellwegbegrenzungseinrichtung 22 um einen an der Rollenhalteeinrichtung 13 beziehungsweise dem Verstellarm angeordneten mechanischen Anschlag. Dieser kann beispielsweise auch Teil eines Langloches sein, in das die Lagereinrichtung 18 beziehungsweise der Lagerarm zumindest teilweise hinein ragt und welches die Verstellbewegung der Kantenbearbeitungsrolle 12 begrenzt. Insbesondere verhindert die Verstellwegbegrenzungseinrichtung 22 durch einen formschlüssigen Anschlag mit der Lagereinrichtung 18 beziehungsweise dem Lagerarm eine Verstellung der Materialleitfläche 17 in Vertikalrichtung so weit nach unten, dass die Materialleitfläche 17 in Bodenkontakt kommt. Die Verstellwegbegrenzungseinrichtung 22 stoppt also die Rotationsbewegung der Lagereinrichtung 18 beziehungsweise des Lagerarms um die Verstellachse 19, bevor die Materialleitfläche 17 den Bodenuntergrund berührt. Hierdurch kommt es zu einer Beabstandung und schwebenden Lagerung der Materialleitfläche 17 über dem Bodenuntergrund. Die entsprechende Beabstandung kann wenige Millimeter betragen, sodass zwar ein erhöhter Verschleiß an der Materialleitfläche 17 verhindert wird, allerdings gleichzeitig ein zuverlässiges Aufsammeln beziehungsweise zur Seite fördern des Schnittgutes gewährleistet ist.

    [0040] Kerngedanke der vorliegenden Erfindung ist es, dass der Schnittgutabweiser 16 bei einer Verstellung der Kantenbearbeitungsrolle 12 über die Rollenhalteeinrichtung 13 automatisch ebenfalls verstellt wird. Dies geht beispielsweise aus den Figuren 5 und 6 hervor. Die beiden Figuren zeigen die Belagskantenbearbeitungsvorrichtung 7 in zwei unterschiedlichen Kantenbearbeitungspositionen. Insbesondere zeigt Figur 5 eine Kantenbearbeitungsposition, in der die Kantenbearbeitungsrolle 12 die Untergrundbelagsschicht 8, beispielsweise eine Asphaltschicht, nicht vollständig durchdringt. In der Situation gemäß Figur 6 durchdringt die Kantenbearbeitungsrolle 12 die Untergrundbelagsschicht 8 dagegen vollständig. Die notwendige Bewegung der Kantenbearbeitungsrolle 12 wird durch ein Verschwenken der Rollenhalteeinrichtung 13 um die Verschwenkachse 30, angetrieben durch den Verstellantrieb 14, bewirkt. Dadurch lässt sich die Kantenbearbeitungsrolle 12 in ihrer vertikalen Position verstellen. Damit der Schnittgutabweiser 16 und insbesondere die Materialleitfläche 17 in beiden Positionen der Kantenbearbeitungsrolle 12 die korrekte Materialleitposition innehat, wird automatisch und gleichzeitig zu einer Verstellung der Kantenbearbeitungsrolle 12 der Schnittgutabweiser 16 beziehungsweise die Materialleitfläche 17 verstellt. Dies erfolgt im gezeigten Ausführungsbeispiel zum einen durch eine Wechselwirkung der Materialleitfläche 17 mit dem Bodenuntergrund und zum anderen durch das als Gasdruckfeder ausgebildete Mittel zur Stellkraftbeaufschlagung 21. Wird beispielsweise die Kantenbearbeitungsrolle 12 von der vertikal höheren Position gemäß Figur 5 in die vertikal tiefere Kantenbearbeitungsposition gemäß Figur 6 verstellt, so wird die Materialleitfläche 17 gegen den Bodenuntergrund gedrückt. Dadurch wird die Materialleitfläche 17 vom Bodenuntergrund vertikal nach oben gedrückt, es kommt zu einer Rotation der Lagereinrichtung 18 beziehungsweise des Lagerarmes um die Verstellachse 19. Gleichzeitig drückt allerdings die Gasdruckfeder die Materialleitfläche 17 nach unten, sodass sichergestellt wird, dass die Materialleitfläche 17 immer im Kontakt mit dem Bodenuntergrund bleibt, und nicht etwa von diesem abgehoben wird. Auf diese Weise wird das Schnittgut immer zuverlässig von der Materialleitfläche 17 erfasst. Erfindungsgemäß wird die Materialleitfläche 17 daher immer selbsttätig und automatisch, ausgelöst von der Verstellung der Kantenbearbeitungsrolle 12, in ihrer vertikalen Höhe in die korrekte Materialleitposition gebracht. Eine zusätzliche, manuelle Einstellung des Schnittgutabweisers 16 durch einen Bediener ist nicht notwendig.

    [0041] Die Figuren 7 und 8 zeigen eine alternative Ausführungsform einer Belagskantenbearbeitungsvorrichtung 7. Insbesondere zeigt Figur 7 eine Seitenansicht der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung 7 in die Untergrundbelagsschicht 8 vollständig durchdringender Arbeitsposition. Figur 8 zeigt die Belagskantenbearbeitungsvorrichtung 7 in Aufsicht. Die Belagskantenbearbeitungsvorrichtung 7 entspricht weitestgehend den vorherstehenden Ausführungen, auf die daher zur Vermeidung von Wiederholungen Bezug genommen wird. Im Unterschied zur bisher erläuterten Ausführungsform ist die Lagereinrichtung 18, insbesondere deren Lagerarm, entlang der Rollenrotationsachse 15 weiter außen an der Maschine angeordnet, als die Kantenbearbeitungsrolle 12. Mit anderen Worten ist die Kantenbearbeitungsrolle 12 zwischen der Rollenhalteeinrichtung 13 und der Lagereinrichtung 18 angeordnet. Darüber hinaus kann ein als Zugfeder beziehungsweise Spiralfeder ausgebildetes Mittel zur Stellkraftbeaufschlagung 21 vorhanden sein, welches zwischen der Lagereinrichtung 18, insbesondere dessen Lagerarm, und der die Kantenbearbeitungrolle 12 durchdringenden Lagerwelle 20 angeordnet ist. Die Lagerwelle 20 wiederum kann mit der Rollenhalteeinrichtung 13 verbunden sein. Durch die Spiralfeder wird die Lagereinrichtung 18 mit einer Kraft beaufschlagt, die eine Rotation um die Rollenrotationsachse 15 auslöst, die wiederum ein Andrücken der Materialleitfläche 17 auf die Untergrundbelagsschicht 8 bewirkt. Wie insbesondere aus Figur 8 hervorgeht, kann die Materialleitfläche 17 derart ausgebildet sein, dass sie entlang der Rollenrotationsachse 15 beidseitig über die Lagereinrichtung 18 übersteht, derart, dass sich die Materialleitfläche 17 von der Kantenbearbeitungsrolle 12 bis zur Lagereinrichtung 18 und über diese hinaus von der Maschinenmitte weg erstreckt. Auf diese Weise wird Schnitt gut verlässlich in Richtung von der bearbeiteten Kante entfernt.

    [0042] Figur 9 zeigt ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens 27. Das Verfahren 27 umfasst ein Verstellen 28 der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung 7 aus der Passivposition in die Kantenbearbeitungsposition relativ zur Außenmantelfläche der Verdichtungsrolle 5. Alternativ könnte das Verstellen 28 ebenfalls zwischen zwei verschiedenen Kantenbearbeitungspositionen erfolgen, wie beispielsweise in den Figuren 5 und 6 gezeigt. Wesentlich für die Erfindung ist nun, dass gleichzeitig zum Verstellen 28 der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung 7 ebenfalls selbsttätig beziehungsweise automatisch ein Verstellen 29 des Schnittgutabweisers 16 relativ zur Belagskantenbearbeitungsvorrichtung 7 und insbesondere relativ zur Rollenhalteeinrichtung 13 erfolgt. Wie vorstehend bereits erläutert worden ist, erfolgt erfindungsgemäß eine automatische Verstellung des Schnittgutabweisers 16 in die für die jeweilige Kantenbearbeitungsposition der Kantenbearbeitungsrolle 12 korrekte Materialleitposition der Materialleitfläche 17. Insgesamt stellt die Erfindung daher eine Bodenverdichtungsvorrichtung 10 zur Verfügung, die besonders einfach zu bedienen ist, einen einfachen Aufbau hat und die es einem Bediener erlaubt, mit einem Knopfdruck die Kantenbearbeitungsrolle 12 in die korrekte Position zu bringen, wobei gleichzeitig ohne weitere Arbeitsschritte für den Bediener sichergestellt wird, dass das anfallende Schnittgut vom Schnittgutabweiser 16 von der Untergrundbelagsschicht 8 derart entfernt wird, dass das Schnittgut einfacher und schneller aufgesammelt werden kann.


    Ansprüche

    1. Bodenverdichtungsvorrichtung (10) zur Verdichtung einer Untergrundbelagsschicht (8),

    - mit wenigstens einer an einer Tragstruktur (6) der Bodenverdichtungsvorrichtung (10) um eine horizontale und quer zu einer Arbeitsrichtung (a) verlaufende Fahrrotationsachse (11) rotierbar gelagerten Verdichtungsrolle (5), die eine zylinderförmige und im Verdichtungsbetrieb auf dem Bodenuntergrund abrollende Außenmantelfläche umfasst,

    - mit einer an der Tragstruktur (6) angeordneten Belagskantenbearbeitungsvorrichtung (7), umfassend eine Kantenbearbeitungsrolle (12), eine verstellbare Rollenhalteeinrichtung (13), insbesondere einen Verstellarm, sowie einen Verstellantrieb (14), wobei die Kantenbearbeitungsrolle (12) um eine Rollenrotationsachse (15) drehbar an der verstellbaren Rollenhalteeinrichtung (13) gelagert ist, und wobei die verstellbare Rollenhalteeinrichtung (13) zusammen mit der Kantenbearbeitungsrolle (12) aus einer Passivposition in eine Kantenbearbeitungsposition relativ zur Außenmantelfläche der Verdichtungsrolle (5) durch den Verstellantrieb (14) angetrieben verstellbar an der Tragstruktur (6) gelagert ist,

    - und mit einem Schnittgutabweiser (16) mit wenigstens einer Materialleitfläche (17), die dazu vorgesehen ist, im Arbeitsbetrieb der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung (7) auftretendes Belagsschnittgut beim Passieren der Untergrundbelagsschicht (8) von der Untergrundbelagsschicht (8) in Richtung der Fahrrotationsachse (11) weg zu schieben,

    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Schnittgutabweiser (16) mithilfe einer Lagereinrichtung (18) an der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung (7) gelagert ist, wobei die Lagereinrichtung (18) derart ausgebildet ist, dass die Relativlage der wenigstens einen Materialleitfläche (17) des Schnittgutabweisers (16) gegenüber der verstellbaren Rollenhalteeinrichtung (13) der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung (7) selbsttätig veränderbar ist.
     
    2. Bodenverdichtungsvorrichtung (10) gemäß Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Lagereinrichtung (18) zur Lagerung des Schnittgutabweisers (16) an der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung (7) wenigstens eines der folgenden Merkmale aufweist:

    - sie ist derart ausgebildet, dass sie die Relativlage der wenigstens einen Materialleitfläche (17) gegenüber der verstellbaren Rollenhalteeinrichtung (13) in Abhängigkeit von der Stellposition der verstellbaren Rollenhalteeinrichtung (13) gegenüber der Tragstruktur (6) verstellt;

    - sie ist derart ausgebildet, dass sie die Relativlage der wenigstens einen Materialleitfläche (17) gegenüber der verstellbaren Rollenhalteeinrichtung (13) schwerkraftabhängig verstellt;

    - sie ist derart ausgebildet, dass sie die Relativlage der wenigstens einen Materialleitfläche (17) gegenüber der verstellbaren Rollenhalteeinrichtung (13) durch Wechselwirkung mit einem Bodenuntergrund verstellt.


     
    3. Bodenverdichtungsvorrichtung (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Schnittgutabweiser (16) unmittelbar an der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung (7) verstellbar gelagert ist.
     
    4. Bodenverdichtungsvorrichtung (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Lagereinrichtung (18) des Schnittgutabweisers (16) einen entweder um eine Verstellachse (19) relativ zur verstellbaren Rollenhalteeinrichtung (13) der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung (7) rotierbaren Lagerarm und/oder einen entlang einer Stellkurve relativ zur verstellbaren Rollenhalteeinrichtung (13) der Kantenbearbeitungsvorrichtung (7), insbesondere linear, verschiebbaren Lagerarm aufweist.
     
    5. Bodenverdichtungsvorrichtung (10) gemäß Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Lagerarm der Lagereinrichtung (18) des Schnittgutabweisers (16) koaxial zur Rollenrotationsachse (15) der Kantenbearbeitungsrolle (12) relativ zur verstellbaren Rollenhalteeinrichtung (13) rotierbar gelagert ist.
     
    6. Bodenverdichtungsvorrichtung (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Lagereinrichtung (18), insbesondere der Lagerarm der Lagereinrichtung, wenigstens teilweise in Richtung der Rollenrotationsachse (15) gesehen zwischen der Kantenbearbeitungsrolle (12) und der verstellbaren Rollenhalteeinrichtung (13) der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung (7) angeordnet ist oder dass die Lagereinrichtung (18), insbesondere der Lagerarm der Lagereinrichtung, in Richtung der Rollenrotationsachse (15) gesehen auf der der Verdichtungsrolle (5) abgewandten Seite der Kantenbearbeitungsrolle (12) angeordnet ist.
     
    7. Bodenverdichtungsvorrichtung (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Lagereinrichtung (18), insbesondere der Lagerarm der Lagereinrichtung (18), derart an der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung (7) gelagert ist, dass sie eine Lagerwelle (20) der Kantenbearbeitungsrolle (12), insbesondere in Radialrichtung zur Rollenrotationsachse (15), umläuft.
     
    8. Bodenverdichtungsvorrichtung (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Lagereinrichtung (18) ein, insbesondere wenigstens teilweise in Vertikalrichtung nach unten wirkendes, Mittel zur Stellkraftbeaufschlagung (21) des Schnittgutabweisers (16) aufweist.
     
    9. Bodenverdichtungsvorrichtung (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Mittel zur Stellkraftbeaufschlagung (21) des Schnittgutabweisers (16) wenigstens eines der folgenden Merkmale aufweist:

    - es ist zwischen dem Lagerarm und der verstellbaren Rollenhalteeinrichtung (13) angeordnet;

    - es ist zwischen dem Lagerarm und an der Rollenhalteeinrichtung (13) angeordneten Lagerwelle (20) angeordnet, wobei die Lagerwelle (20) insbesondere durch die Kantenbearbeitungsrolle (12) auf die der Verdichtungsrolle (5) abgewandte Seite der Kantenbearbeitungsrolle (12) hindurchgeführt ist;

    - es ist eine Gasdruckfeder, eine Drehfeder oder eine Spiralfeder;

    - es umfasst ein elastisches Stellelement.


     
    10. Bodenverdichtungsvorrichtung (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass eine Verstellwegbegrenzungseinrichtung (22) vorhanden ist, die den Verstellweg des Schnittgutabweisers (16) relativ zur Kantenbearbeitungsrolle (12) und/oder relativ zur Verdichtungsrolle (5) begrenzt.
     
    11. Bodenverdichtungsvorrichtung (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass sich die Materialleitfläche (17) entlang der Rollenrotationsachse (15) beidseitig von der Lagereinrichtung (18) weg erstreckt, insbesondere zur Kantenbearbeitungsrolle (12) hin und von dieser weg.
     
    12. Bodenverdichtungsvorrichtung (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Lagereinrichtung (18) zwischen dem Lagerarm und der Materialleitfläche (17) ein sich in Richtung parallel zur Rollenrotationsachse (15) erstreckendes Breitenüberbrückungsstück (23) aufweist, dessen Erstreckung in Richtung zur Rollenrotationsachse (15) im Bereich 80% bis 120% der axialen Erstreckung der Kantenbearbeitungsrolle (12) in Richtung der Rollenrotationsachse (15) entspricht.
     
    13. Bodenverdichtungsvorrichtung (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass sie einen in Arbeitsrichtung (a) hinter der Materialleitfläche (17) angeordneten Auffangbehälter (24) aufweist, umfassend eine Aufnahmeöffnung (25) und einen Materialsammelbereich (26), wobei die Aufnahmeöffnung (25) derart positioniert ist, dass von der in Materialleitposition befindlichen Materialleitfläche (17) geleitetes Material bei einer in Arbeitsrichtung (a) fortgesetzten Bewegung in die Aufnahmeöffnung (25) geleitet wird.
     
    14. Asphaltwalze (1), insbesondere knick- oder schemelgelenkte Tandemwalze, mit einer Bodenverdichtungsvorrichtung (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche.
     
    15. Verfahren (27) zum Betrieb einer Bodenverdichtungsvorrichtung (10), insbesondere einer Bodenverdichtungsvorrichtung (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13, mit einer an einer Tragstruktur (6) rotierbar gelagerten Verdichtungsrolle (5) und einer an der Tragstruktur (6) gelagerten Belagskantenbearbeitungsvorrichtung (7), umfassend eine Kantenbearbeitungsrolle (12), einen Verstellarm sowie einen Verstellantrieb (14), wobei die Kantenbearbeitungsrolle (12) aus einer Passivposition in eine Kantenbearbeitungsposition relativ zur Außenmantelfläche der Verdichtungsrolle (5) durch den Verstellantrieb (14) angetrieben verstellbar ist, das Verfahren (27) aufweisend wenigstens die Schritte

    a) Verstellen (28) der Belagskantenbearbeitungsvorrichtung (7) aus der Passivposition in die Kantenbearbeitungsposition relativ zur Außenmantelfläche der Verdichtungsrolle (5),

    b) zum Schritt a) gleichzeitiges selbsttätiges Verstellen (29) eines Schnittgutabweisers (16) relativ zur Belagskantenbearbeitungsvorrichtung (7).


     
    16. Verfahren (27) gemäß Anspruch 15,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Verstellen (29) des Schnittgutabweisers (16) relativ zur Belagskantenbearbeitungsvorrichtung (7) in Abhängigkeit von

    - einer Stellposition des Verstellarms,

    - der Schwerkraft oder

    - einem Wechselwirken des Schnittgutabweisers (16) mit dem Bodenuntergrund erfolgt.


     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht









    Recherchenbericht




    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente