[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Führungssystem zur Führung eines bewegbar
gelagerten ersten Möbelteiles, insbesondere einem ersten Türflügel einer Falttür,
welches mit zumindest einem zweiten Möbelteil, insbesondere einem zweiten Türflügel
einer Falttür, gelenkig verbunden ist, umfassend:
- eine erste Führungsschiene zur Führung der Möbelteile,
- eine zweite Führungsschiene zur Führung der Möbelteile, wobei die zweite Führungsschiene
in Montagelage relativ zur ersten Führungsschiene quer verläuft,
- eine mit einem der Möbelteile verbindbare und relativ zur ersten und zweiten Führungsschiene
bewegbare Führungsvorrichtung, welche in einem - in Montagelage in einer Draufsicht
auf die erste und zweite Führungsschiene gesehenen - Kreuzungsbereich zwischen der
ersten und zweiten Führungsschiene hin und her transferierbar ist.
[0002] Im Weiteren betrifft die Erfindung eine Anordnung mit zwei gelenkig miteinander verbundenen
Möbelteilen, insbesondere Türflügeln einer Falttür, und mit einem Führungssystem der
zu beschreibenden Art. Die Erfindung betrifft ferner ein Möbel mit einer derartigen
Anordnung oder mit einem solchen Führungssystem.
[0003] In der
EP 0 433 726 B1 ist eine Schienenanordnung zur Führung von Schranktüren gezeigt, welche in Montagelage
über eine vertikal verlaufende Drehachse miteinander gelenkig verbunden sind. Durch
die Schienenanordnung sind die Schranktüren zwischen einer ersten Stellung, in welcher
die Schranktüren koplanar zueinander ausgerichtet sind, und einer zweiten Stellung,
in welcher die Schranktüren parallel zueinander ausgerichtet sind, bewegbar gelagert,
wobei die Schranktüren in der zweiten Stellung in einem seitlichen Einschubspalt aufgenommen
sind. Die Schienenanordnung umfasst eine erste Führungsschiene, welche parallel zur
Vorderseite des Schrankes verläuft, und eine zweite Führungsschiene, welche rechtwinklig
zur ersten Führungsschiene angeordnet ist. Überdies ist ein Träger vorgesehen (Bezugszeichen
5 in Fig. 1), an welchem eine erste Schranktüre gelenkig gelagert ist und welcher
über Führungsschienen parallel zu einer Außenwand des Schrankes in horizontaler Richtung
verschiebbar ist, sodass die beiden Schranktüren in den Einschubspalt einschiebbar
sind. An der zweiten Schranktüre ist ein Führungselement angeordnet (Bezugszeichen
7), welches entlang der ersten Führungsschiene verfahrbar gelagert ist. Nachteilig
an dieser Konstruktion ist, dass das Führungselement bei dem rechtwinkligen Übergang
zwischen der ersten und zweiten Führungsschiene mit den U-förmigen Schenkeln der Führungsschienen
kollidiert und somit das Einfahren des Führungselementes in die Führungsschienen behindert
wird.
[0004] In der
WO 2016/081963 A1, in der
WO 2016/081961 A1 und in der
DE 297 10 854 U1 sind Führungssysteme für gelenkig miteinander verbundene Türflügel offenbart, wobei
die Türflügel in einer zusammengefalteten Stellung durch manuelle Druckausübung auf
die Türflügel in ein seitlich angeordnetes Schrankfach des Möbelkorpus einschiebbar
sind. Abhängig von der Größe und dem Gewicht der Türflügel ist hierfür ein relativ
hoher manueller Kraftaufwand erforderlich.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Führungssystem der eingangs erwähnten
Gattung unter Vermeidung des obigen Nachteiles anzugeben.
[0006] Dies wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0007] Gemäß der Erfindung ist also vorgesehen, dass das Führungssystem eine Antriebsvorrichtung
mit einem von zumindest einem Kraftspeicher beaufschlagten und mit der Führungsvorrichtung
lösbar koppelbaren Mitnehmer aufweist, wobei der Mitnehmer in einer Parkposition verriegelt
ist und wobei der Mitnehmer durch einen Eintritt der Führungsvorrichtung in den Kreuzungsbereich
entriegelbar ist, sodass der Mitnehmer zusammen mit der damit gekoppelten Führungsvorrichtung
durch die Kraft des zumindest einen Kraftspeichers zumindest abschnittsweise entlang
der zweiten Führungsschiene einziehbar ist.
[0008] Durch das vorgeschlagene Führungssystem können zumindest zwei über eine Drehachse
miteinander gelenkig verbundene Möbelteile zwischen einer ersten Stellung, in welcher
die Möbelteile zueinander im Wesentlichen koplanar zueinander ausgerichtet sind, und
einer zweiten Stellung, in welcher die Möbelteile zusammengefaltet und dabei eine
im Wesentlichen parallele Stellung zueinander einnehmen, bewegt werden, wobei die
Möbelteile bei einem Übergang von der ersten Führungsschiene auf die zweite Führungsschiene
durch die Antriebsvorrichtung entlang der zweiten Führungsschiene bewegbar und dabei,
falls zweckmäßig, durch die Kraft der Antriebsvorrichtung zumindest abschnittsweise
in einen seitlichen Einschubschacht eines Möbels einziehbar sind.
[0009] Die Antriebsvorrichtung kann dabei rein mechanisch, d.h. ohne elektrische Antriebe
bzw. ohne andere elektrische Bauteile, ausgebildet sein.
[0010] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgenden
Figurenbeschreibung erläutert. Dabei zeigt bzw. zeigen:
- Fig. 1a, 1b
- ein Führungssystem zum Bewegen von gelenkig miteinander verbundenen Möbelteilen in
einer perspektivischen Ansicht sowie eine vergrößerte Detailansicht hierzu,
- Fig. 2a, 2b
- die auf dem Träger befindliche Führungsvorrichtung sowie eine vergrößerte Detaildarstellung
hierzu,
- Fig. 3a, 3b
- eine Seitenansicht des Führungssystems sowie eine vergrößerte Detaildarstellung hierzu,
- Fig. 4a-4d
- den Einzugsvorgang des Trägers in zwei aufeinanderfolgenden Stellungen sowie vergrößerte
Detaildarstellungen hierzu,
- Fig. 5a-5d
- fortgesetzte Stellungen des Trägers ausgehend von Fig. 4a-4d sowie vergrößerte Detaildarstellungen
hierzu,
- Fig. 6a-6d
- den Ausstoßvorgang in zwei aufeinanderfolgenden Stellungen sowie vergrößerte Detaildarstellungen
hierzu,
- Fig. 7a, 7b
- ein mögliches Ausführungsbeispiel einer lösbaren Verriegelung zwischen Träger und
Führungsschiene in zwei aufeinanderfolgenden Stellungen,
- Fig. 8a, 8b
- fortgesetzte Stellungen ausgehend von Fig. 7a, 7b,
- Fig. 9a, 9b
- ein Möbel mit den bewegbaren Möbelteilen in einer ersten Stellung und in einer zweiten
Stellung,
- Fig. 10a, 10b
- das Führungssystem mit dem Träger in einer ersten Stellung sowie eine vergrößerte
Detaildarstellung hierzu,
- Fig. 11a, 11b
- das Führungssystem mit dem Träger in einer zweiten Stellung sowie eine vergrößerte
Detaildarstellung hierzu,
- Fig. 12a, 12b
- die an der Führungsschiene bewegbar gelagerte Führungsvorrichtung in einer perspektivischen
Ansicht sowie in einem Querschnitt,
- Fig. 13a-13d
- schematische Ansichten des Führungssystems und den zeitlichen Ablauf der Bewegungen
der Möbelteile.
[0011] Das allgemeine Grundprinzip der Erfindung wird anhand der Figuren 13a-13d erläutert,
welche jeweils eine Draufsicht auf das Führungssystem 2 zeigen. Das Führungssystem
2 umfasst eine erste Führungsschiene 9 mit einer Längsrichtung (L) und eine zweite
Führungsschiene 13a zur Führung von wenigstens zwei Möbelteilen 3a und 3b, welche
in Montagelage über eine vertikal verlaufende Drehachse 5a miteinander gelenkig verbunden
sind. Die zweite Führungsschiene 13a verläuft zur ersten Führungsschiene 9 quer, vorzugsweise
im Wesentlichen rechtwinklig. Eine mit dem ersten Möbelteil 3a zu verbindende Führungsvorrichtung
10 (beispielsweise einen Schlitten mit mehreren Laufrollen) ist entlang der ersten
Führungsschiene 9 in Längsrichtung (L) bewegbar gelagert. Die Möbelteile 3a, 3b nehmen
in Figur 13a eine erste Stellung ein, in welcher die Möbelteile 3a, 3b im Wesentlichen
koplanar zueinander ausgerichtet sind. Das Führungssystem 2 weist eine Antriebsvorrichtung
12 mit einem bewegbar gelagerten und mit der Führungsvorrichtung 10 lösbar koppelbaren
Mitnehmer 20 auf, welcher in einer wie in Figur 13a dargestellten Parkstellung durch
zumindest einen Kraftspeicher 21 vorgespannt ist. Der Mitnehmer 20 ist in der gezeigten
Parkstellung, in welcher der Kraftspeicher 21 geladen ist, lösbar verriegelt, sodass
eine Bewegung des Mitnehmers 20 in der quer zur Längsrichtung (L) verlaufenden Richtung
verhindert ist. Diese Verriegelung des Mitnehmers 20 kann beispielsweise durch eine
gesonderte Verriegelungsvorrichtung 30 (Fig. 7a, 7b) oder auch ohne Zuhilfenahme einer
gesonderten Vorrichtung, insbesondere durch die geometrische Vorgabe einer Führungsbahn,
welche durch das Zusammenwirken mit dem Kraftspeicher eine selbsthemmend arretierte
Parkposition des Mitnehmers herbeiführt, erfolgen (z.B. mittels eines bogenförmigen
oder abgekanteten Abschnitts der Führungsbahn, wie in der
EP 391 221 B1 gezeigt).
[0012] Ausgehend von Figur 13a sind die Möbelteile 3a, 3b um die Drehachse 5a in eine winkelige
Stellung zueinander bewegbar, wobei sich die Führungsvorrichtung 10 in Längsrichtung
(L) der ersten Führungsschiene 9 bewegt (Figur 13b). Die Möbelteile 3a, 3b sind anschließend
in eine zweite Stellung bewegbar, in welcher die Möbelteile 3a, 3b zueinander im Wesentlichen
parallel ausgerichtet sind (Figur 13c). Der Mitnehmer 20 ist durch einen Eintritt
der Führungsvorrichtung 10 in einem - in Montagelage in einer Draufsicht auf die beiden
Führungsschienen 9, 13a gesehenen - Kreuzungsbereich 45 entriegelbar und mit der Führungsvorrichtung
10 koppelbar, sodass der Mitnehmer 20 zusammen mit der damit gekoppelten Führungsvorrichtung
10 durch die Kraft des sich entladenden Kraftspeichers 21 zumindest abschnittsweise
entlang der zweiten Führungsschiene 13a in Richtung (Z) einziehbar ist (Figur 13d).
Dieser Einzug kann dabei bis hin zu einer vorgegebenen Endlage der Möbelteile 3a,
3b oder auch als Teileinzug ausgebildet sein. Bei einem Teileinzug ist es nämlich
möglich, dass der zumindest eine Kraftspeicher 21 der Antriebsvorrichtung 12 nach
erfolgtem Einziehen des Mitnehmers 20 durch eine fortgesetzte manuelle Kraftausübung
in Richtung (Z) bis hin zur Endlage der Möbelteile 3a, 3b wieder aufladbar ist, sodass
der Mitnehmer 20 (und damit die Möbelteile 3a, 3b) ausgehend von der Endlage zumindest
abschnittsweise entgegen der Richtung (Z) antreibbar ist bzw. sind.
[0013] Die erste Führungsschiene 9 und die zweite Führungsschiene 13a können zusammen einstückig
ausgeführt sein, wobei die erste Führungsschiene 9 und die zweite Führungsschiene
13a über einen bogenförmigen Abschnitt miteinander in Verbindung stehen können. Alternativ
kann vorgesehen sein, dass die erste Führungsschiene 9 und die zweite Führungsschiene
13a als voneinander gesonderte Bauteile ausgeführt sind, welche in Montagelage entweder
die gleiche oder auch eine unterschiedliche Höhenlage aufweisen können. Der Kreuzungsbereich
45 ergibt sich dabei in einer Draufsicht durch jenen Bereich, in welchem sich die
Führungsschienen 9, 13a oder gedachte Verlängerungen der Führungsschienen 9, 13a miteinander
kreuzen.
[0014] Fig. 1a zeigt eine mögliche Anwendung eines eine Schienenanordnung 1 aufweisenden
Führungssystems 2 zur Führung eines ersten Möbelteiles 3a, vorzugsweise in Form eines
ersten Türflügels einer Falttür, wobei das Möbelteil 3a in Montagelage über eine vertikal
verlaufende Achse 5a mit einem zweiten Möbelteil 3b in Form eines zweiten Türflügels
gelenkig verbunden ist. Optional können auch zumindest zwei weitere Möbelteile 4a,
4b vorgesehen sein, welche ebenfalls über eine vertikal verlaufende Achse 5b miteinander
schwenkbar verbunden sind. Das Führungssystem 2 kann beispielsweise als Raumteilungssystem
Verwendung finden, sodass in einem Wohnraum ein wie in Fig. 1a gezeigter Möbelkorpus
6 in Form eines Küchenblocks, einer Büronische, einer Abstellkammer, eines Regals,
etc. durch die Möbelteile 3a, 3b, 4a, 4b vollständig verdeckbar und somit vom restlichen
Bereich des Wohnraumes abtrennbar ist. Das Führungssystem 2 kann aber auch für Schranksysteme,
wie beispielsweise einem begehbaren Schrank, eingesetzt werden. Die Funktionsweise
wird im Folgenden anhand der Möbelteile 3a und 3b erläutert, wobei für die Möbelteile
4a, 4b dieselben Ausführungen gültig sind.
[0015] Die Möbelteile 3a, 3b sind durch das Führungssystem 2 zwischen einer ersten Stellung,
in welcher die Möbelteile 3a, 3b im Wesentlichen koplanar zueinander ausgerichtet
sind und dabei den Möbelkorpus 6 verdecken, und einer zweiten Stellung, in welcher
die Möbelteile 3a, 3b im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet sind, bewegbar.
In dieser zweiten Stellung ist der Möbelkorpus 6 für eine Person zugänglich, wobei
die beiden Möbelteile 3a, 3b in einem seitlich neben der Seitenwand 8a vorhandenen
Einschubschacht 7a platzsparend aufnehmbar sind (der linke Einschubschacht 7b für
die anderen Möbelteile 4a, 4b geht besser erkennbar aus der Zeichnung hervor).
[0016] Die Schienenanordnung 1 umfasst eine Führungsschiene 9 mit einer Längsrichtung (L)
zur Führung der Möbelteile 3a, 3b. Diese Führungsschiene 9 kann beispielsweise an
einer Raumdecke, einer Raumwand oder auch an einem Möbelkorpus befestigt werden, vorzugsweise
parallel zu einer Vorderseite des Möbelkorpus 6.
[0017] Fig. 1b zeigt den in Fig. 1a eingekreisten Bereich in einer vergrößerten Ansicht.
Die Möbelteile 3a, 3b sind mit einer Führungsvorrichtung 10 verbunden, durch welche
die Möbelteile 3a, 3b entlang der Führungsschiene 9 bewegbar gelagert sind. Zu erkennen
ist ein von der Führungsschiene 9 gesonderter Träger 11 in Form eines verfahrbaren
Schlittens, welcher sich in einer Transferstellung in Längsrichtung (L) derart an
die Führungsschiene 9 anschließt, dass die mit dem Möbelteil 3a verbundene Führungsvorrichtung
10 zwischen der Führungsschiene 9 und dem Träger 11 hin und her transferierbar ist.
Die Führungsvorrichtung 10 kann zumindest eine erste Laufrolle 15a mit vertikaler
Drehachse zur Aufnahme von seitlichen Kräften und zumindest eine zweite Laufrolle
15b mit horizontaler Drehachse zur Aufnahme von vertikalen Kräften aufweisen, wobei
die Laufrollen 15a, 15b entlang eines in Längsrichtung (L) verlaufenden Profilabschnitts
9a der Führungsschiene 9 bewegbar gelagert sind. Der Träger 11 weist ebenfalls einen
Profilabschnitt 11a mit einem Querschnitt auf, welcher mit einer Form und Größe des
Profilabschnitts 9a im Querschnitt korrespondiert, sodass die Führungsvorrichtung
10 zwischen der Führungsschiene 9 und dem Träger 11 hin und her transferierbar ist.
Der Träger 11 kann beispielsweise zumindest zwei in Längsrichtung (L) verlaufende
Führungskanäle 16a, 16b zur Führung der Laufrollen 15a, 15b aufweisen.
[0018] Die entlang der Führungsschiene 9 linear verschiebbare Führungsvorrichtung 10 befindet
sich in der gezeigten Transferstellung des Trägers 11 noch auf der Führungsschiene
9. Der Träger 11 ist in der Transferstellung durch eine Verriegelungsvorrichtung 30
(Fig. 7a, 7b) mit der Führungsschiene 9 lösbar verriegelbar, wobei diese Verriegelung
durch ein Einfahren oder Auffahren der Führungsvorrichtung 10 in oder auf den Träger
11 lösbar ist. Nach erfolgter Entriegelung ist der Träger 11 - zusammen mit der Führungsvorrichtung
10 und den beiden Möbelteilen 3a, 3b - in einer quer, vorzugsweise rechtwinklig, zur
Längsrichtung (L) der Führungsschiene 9 verlaufenden Richtung (Z) in horizontaler
Richtung bewegbar. Der Träger 11 ist mit einer vertikal verlaufenden Säule 14 verbunden,
welche in Richtung (Z) bewegbar und durch eine Antriebsvorrichtung 12 zumindest abschnittsweise
in Richtung (Z) ziehbar ist. Die Säule 14 ist entlang von zweiten Führungsschienen
13a und 13b, welche in Montagelage von der Führungsschiene 9 in Höhenrichtung beabstandet
sind, in Richtung (Z) bewegbar.
[0019] Fig. 2a zeigt die Möbelteile 3a und 3b, nachdem diese ausgehend von Fig. 1a um die
vertikale Achse 5a zueinander verschwenkt wurden und nunmehr eine im Wesentlichen
parallele Stellung zueinander einnehmen. Fig. 2b zeigt den in Fig. 2a eingekreisten
Bereich in einer vergrößerten Ansicht, wobei sich die Führungsvorrichtung 10 nunmehr
auf dem in der Transferstellung befindlichen Träger 11 befindet. Dabei kann vorgesehen
sein, dass eine in Längsrichtung (L) gemessene Länge des Trägers 11 größer als eine
in Längsrichtung (L) gemessene Breite der Führungsvorrichtung 10 ist. Der Profilabschnitt
9a der Führungsschiene 9 und der Profilabschnitt 11a des Trägers 11 sind im Querschnitt
vorzugsweise identisch ausgebildet und in der Transferstellung zueinander fluchtend
ausgerichtet, sodass die Laufrollen 15a, 15b der Führungsvorrichtung 10 ohne eine
störende Stoßkante zwischen der Führungsschiene 9 und dem Träger 11 hin und her bewegbar
sind. Ausgehend von der in Fig. 2b gezeigten Stellung ist der Träger 11 zusammen mit
der Führungsvorrichtung 10 (und damit die Möbelteile 3a, 3b) durch die Kraft einer
Antriebsvorrichtung 12 zumindest abschnittsweise in Richtung (Z) bewegbar.
[0020] Fig. 3a zeigt eine Seitenansicht des in der Transferstellung befindlichen Trägers
11, welcher mit der vertikal verlaufenden Säule 14 verbunden ist. Die Säule 14 ist
- zusammen mit dem Träger 11 - beispielsweise über Stützrollen 17a, 17b entlang von
an der Seitenwand 8a befestigten zweiten Führungsschienen 13a, 13b in Richtung (Z)
verfahrbar. An der Säule 14 ist zumindest ein Beschlagteil 18 zur beweglichen Lagerung
des Möbelteiles 3b und ein relativ zur Säule 14 feststehendes Lagerteil 24 angeordnet,
an welchem zumindest ein, vorzugsweise mehrere, Kraftspeicher 21 der Antriebsvorrichtung
12 zum Einziehen der Möbelteile 3a, 3b in Richtung (Z) verankert sind. Die Kraftspeicher
21 sind in der gezeigten Figur jeweils als Zugfedern ausgebildet, welche an einem
an der Säule 14 um eine Drehachse 19 schwenkbar gelagerten Mitnehmer 20 angreifen.
Am Mitnehmer 20 ist eine Druckrolle 22 drehbar gelagert, welche durch die Kraft der
Kraftspeicher 21 gegen eine konkav ausgebildete Steuerkurve 23 der Antriebsvorrichtung
12 drückbar ist und welche bei einer Bewegung der Säule 14 in Richtung (Z) entlang
dieser Steuerkurve 23 verfahrbar ist. Die Steuerkurve 23 umfasst einen Einzugsabschnitt
23a zum teilweisen Einzug des Trägers 11 in Richtung (Z) sowie einen an den Einzugsabschnitt
23a anschließenden Spannabschnitt 23b zum Aufladen der Kraftspeicher 21. In Fig. 3a
befinden sich die Kraftspeicher 21 in einem gespannten Zustand, sodass die Säule 14
(und damit der Träger 11) nach erfolgter Entriegelung des Trägers 11 von der Führungsschiene
9 durch die Kraft der sich entspannenden Kraftspeicher 21 entlang des Einzugsabschnitts
23a bis hin zum tiefsten Bereich der Steuerkurve 23 einziehbar ist. Dadurch werden
auch die Möbelteile 3a, 3b teilweise in den Einschubschacht 7a eingezogen, wodurch
diese für eine fortgesetzte Bewegung in den Einschubschacht 7a in Richtung (Z) günstig
vorpositioniert sind. Durch anschließende manuelle Druckausübung auf die zueinander
parallel ausgerichteten Möbelteile 3a, 3b im Bereich der Drehachse 5a wird die Säule
14 (und damit die Druckrolle 22) weiter in Richtung (Z) entlang des Spannabschnittes
23b der Steuerkurve 23 bewegt, wobei die Kraftspeicher 21 wieder geladen werden. Wenn
die Druckrolle 22 des Mitnehmers 20 an den Endbereich 23c der Steuerkurve 23 gelangt,
so sind die Kraftspeicher 21 vollständig aufgeladen, sodass die Möbelteile 3a, 3b
durch die Kraftspeicher 21 bei einer Ausfahrbewegung entgegen der Richtung (Z) ausgehend
von einer in den Einschubschacht 7a vollständig eingeschobenen Stellung zumindest
abschnittsweise entgegen der Richtung (Z) bewegbar sind. Überdies ist eine um eine
Drehachse 25a kippbare Weiche 25 mit einer Stellkontur 25c vorgesehen, wobei die Druckrolle
22 ausgehend von der besagten eingeschobenen Stellung bei einer Bewegung entgegen
der Richtung (Z) entlang der Stellkontur 25c der Weiche 25 verfahrbar ist. Dadurch
wird erreicht, dass die durch die Kraftspeicher 21 vorgespannte Druckrolle 22 bei
einer Bewegung entgegen der Richtung (Z) nicht den hinderlichen Einzugsabschnitt 23a
der Steuerkurve 23 überwinden muss, sodass also der Einzugsabschnitt 23a von der Druckrolle
22 umfahrbar und die Kraft der Kraftspeicher 21 über eine längere Wegstrecke erhalten
bleibt. Fig. 3b zeigt den in Fig. 3a eingekreisten Bereich in einer vergrößerten Ansicht.
[0021] Fig. 4a zeigt eine fortgesetzte Bewegung der Säule 14 (und damit des Trägers 11)
in Richtung (Z). Durch den sich verringernden Abstand der Steuerkurve 23 im Einzugsabschnitt
23a (Fig. 3a) in Bezug zum Lagerteil 24 werden die Kraftspeicher 21 entspannt und
ziehen dabei die Säule 14 bzw. den Träger 11 in Richtung (Z). Fig. 4b zeigt den in
Fig. 4a eingekreisten Bereich in einer vergrößerten Ansicht. Hat die Druckrolle 22
den tiefsten Bereich der Steuerkurve 23 erreicht, so wird die Druckrolle 22 durch
manuelle Kraftausübung auf die bewegbaren Möbelteile 3a, 3b auf den Spannabschnitt
23b der Steuerkurve 23 bewegt, sodass die Kraftspeicher 21 wieder gespannt und damit
aufladbar sind. Die um die Drehachse 25a kippbare Weiche 25 wird dabei durch die Druckrolle
22 angehoben (Fig. 4c), sodass die Druckrolle 22 bei einer Bewegung in Richtung (Z)
ungehindert an der Weiche 25 vorbeifahren und weiter entlang des Spannabschnittes
23b bewegbar ist. Durch die exzentrische Anlenkung der Weiche 25 um die Drehachse
25a wird ein zweiarmiger Hebel mit unterschiedlich langen Hebelarm gebildet, sodass
die Weiche 25 mit dem längeren Hebelarm, ausschließlich schwerkraftbelastet, am Spannabschnitt
23b der Steuerkurve 23 lose anliegt. Falls zweckmäßig, kann die Weiche 25 auch durch
ein Federelement gegen die Steuerkurve 23 gedrückt werden. Fig. 4d zeigt den in Fig.
4c eingekreisten Bereich in einer vergrößerten Ansicht.
[0022] Fig. 5a zeigt die Stellung der Säule 14 kurz unmittelbar vor Erreichen der in den
Einschubschacht 7a vollständig eingeschobenen Endstellung. Die Druckrolle 22 wurde
entlang des Spannabschnitts 23b der Steuerkurve 23 bewegt und befindet sich kurz vor
dem horizontal verlaufenden Endbereich 23c der Steuerkurve 23, sodass die Säule 14
weder in Richtung (Z) noch entgegen der Richtung (Z) beschleunigt wird. Die Kraftspeicher
21 sind dabei vollständig aufgeladen. An der Säule 14 ist ein Gehäuse 29 angeordnet,
in welchem eine Dämpfvorrichtung 27 zur Dämpfung einer Schließbewegung der Säule 14
bzw. des Trägers 11 angeordnet ist. Die Dämpfvorrichtung 27 umfasst im gezeigten Ausführungsbeispiel
zwei parallel geschaltete, vorzugsweise hydraulische, Lineardämpfer mit jeweils einer
Kolben-Zylinder-Einheit. Diese Lineardämpfer treffen gegen Ende der Schließbewegung
der Säule 14 auf einen stationären Anschlag 26 auf, wodurch die Stößel der Lineardämpfer
eingedrückt und damit die Bewegung der Säule 14 abbremsbar ist. Überdies sind im Gehäuse
29 zwei Ausstoßvorrichtungen 28 mit jeweils einem verriegelbaren Kraftspeicher angeordnet,
wobei die beiden Stößel der Ausstoßvorrichtungen 28 bei der Schließbewegung der Säule
14 mit dem Anschlag 26 zusammenwirken, sodass die Kraftspeicher der Ausstoßvorrichtungen
28 aufladbar und in einem aufgeladenen Zustand verriegelbar sind. Fig. 5b zeigt den
in Fig. 5a eingekreisten Bereich in einer vergrößerten Ansicht.
[0023] Fig. 5c zeigt die Endstellung der Säule 14, wobei die letzte Schließbewegung der
Säule 14 durch die Dämpfvorrichtung 27 abgebremst wurde und die verriegelbaren Kraftspeicher
der Ausstoßvorrichtungen 28 aufgeladen sind. Durch Überdrücken der Säule 14 ausgehend
von deren Schließstellung in eine hinter der Schließstellung liegende Überdrückstellung
sind die Ausstoßvorrichtungen 28 in eine Entriegelungsstellung bewegbar, woraufhin
die Säule 14 durch die Kraft der Ausstoßvorrichtungen 28 und anschließend durch die
Kraft der aufgeladenen Kraftspeicher 21 wieder entgegen der Richtung (Z) bewegbar
ist. Fig. 5d zeigt den in Fig. 5c eingekreisten Bereich in einer vergrößerten Ansicht.
[0024] Fig. 6a zeigt eine Stellung der Säule 14 nach erfolgtem Ausstoßen durch die Ausstoßvorrichtungen
28 entgegen der Richtung (Z). Die Druckrolle 22 befindet sich hierbei in einer auf
die Weiche 25 auffahrenden Position, wobei die Druckrolle 22 bei einer Bewegung entgegen
der Richtung (Z) nicht mehr entlang des Einzugsabschnittes 23a, sondern entlang der
an der Weiche 25 angeordneten oder ausgebildeten Stellkontur 25c verfahrbar ist. Auf
diese Weise wird ein gleichmäßig verlaufender Ausstoßvorgang der Säule 14 bzw. der
Möbelteile 3a, 3b ohne wesentliche Schwankungen der Kraft der Kraftspeicher 21 herbeigeführt,
wobei die Kraft der Kraftspeicher 21 über eine längere Wegstrecke erhalten bleibt.
Fig. 6b zeigt den in Fig. 6a eingekreisten Bereich in einer vergrößerten Ansicht,
wobei die Druckrolle 22 bei einer Bewegung der Säule 14 entgegen der Richtung (Z)
auf die Stellkontur 25c der Weiche 25 auffährt, ohne dass dabei die Druckrolle 22
entlang des Wellentales des Einzugsabschnittes 23a verfahren werden muss.
[0025] Fig. 6c zeigt eine fortgesetzte Bewegung der Säule 14 entgegen der Richtung (Z),
wobei die Druckrolle 22 entlang der Stellkontur 25c der Weiche 25 bewegt wurde und
die Weiche 25 um die Drehachse 25a im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt wurde. Durch
diese Schwenkbewegung der Weiche 25 um die Drehachse 25a wird die Druckrolle 22 wieder
auf den Anfangsbereich des Spannabschnitts 23a zurückgeführt. Nachdem die Druckrolle
22 die Stellkontur 25c der Weiche 25 wieder verlassen hat, kippt die Weiche 25 um
die Drehachse 25a wieder in die Ausgangslage zurück, d.h. in jene Stellung, in welcher
der längere Hebelarm der Weiche 25 aufgrund seines höheren Gewichts wieder an der
Steuerkurve 23 anliegt.
[0026] Fig. 7a und Fig. 7b zeigen ein mögliches Ausführungsbeispiel einer Verriegelungsvorrichtung
30, durch welche der Träger 11 in der Transferstellung bzw. einer Parkstellung mit
der Führungsschiene 9 verriegelbar und welche durch ein Einfahren der Führungsvorrichtung
10 in oder auf den Träger 11 entriegelbar ist. Das Möbelteil 3a ist mit der Führungsvorrichtung
10 verbunden, welche in Längsrichtung (L) entlang der Führungsschiene 9 bewegbar ist.
Mit der Führungsvorrichtung 10 ist ein Schiebestück 33 bewegungsgekoppelt verbunden,
sodass sich bei einer Bewegung der Führungsvorrichtung 10 entlang der Führungsschiene
9 auch das Schiebestück 33 mitbewegt. Das Schiebestück 33 weist einen Vorsprung 33a
auf, welcher beim Einfahren in oder auf den Träger 11 mit einem Gegenanschlag 35a
eines Koppelhebels 35 zusammenwirkt (Fig. 7b). Der Koppelhebel 35 ist um eine Drehachse
31 drehbar gelagert, wobei durch den Koppelhebel 35 ein Rastelement 35c bewegbar ist,
welches in der Verriegelungsstellung in eine korrespondierende Ausnehmung 34 der Führungsschiene
9 eingreift und dabei den Träger 11 relativ zur Führungsschiene 9 verriegelt. Dabei
kann vorgesehen sein, dass der Koppelhebel 35 zusammen mit dem Rastelement 35c einstückig
ausgebildet ist. Der Koppelhebel 35 kann durch eine (nicht gezeigte) Feder in Richtung
Verriegelungsstellung vorgespannt sein, sodass der Träger 11 bei einer Bewegung entgegen
der Richtung (Z) durch die Kraft dieser Feder wieder selbsttätig mit der Führungsschiene
9 verriegelbar und die Führungsvorrichtung 10 ausgehend vom Träger 11 wieder auf die
Führungsschiene 9 transferierbar ist.
[0027] Fig. 8a und Fig. 8b zeigen eine fortgesetzte Bewegung des mit der Führungsvorrichtung
10 bewegungsgekoppelten Schiebestückes 33 in Längsrichtung (L), wobei der Vorsprung
33a des Schiebestückes 33 mit dem Gegenanschlag 35a des Koppelhebels 35 zusammenwirkt
und damit den Koppelhebel 35 um die Drehachse 31 verschwenkt, sodass das Rastelement
35c aus der Ausnehmung 34 der Führungsschiene 9 herausbewegt und der Träger 11 relativ
zur Führungsschiene 9 für eine Bewegung in Richtung (Z) freigegeben wird. Der Träger
11 kann nach erfolgter Entriegelung - zusammen mit der Säule 14 - durch die Kraft
der Kraftspeicher 21 der zuvor beschriebenen Antriebsvorrichtung 12 zumindest abschnittsweise
in Richtung (Z) eingezogen werden, wobei die am Schiebestück 33 drehbar gelagerte
Distanzrolle 32 zur seitlichen Führung des Trägers 11 in Richtung (Z) an der Seitenwand
8a abrollbar ist.
[0028] Fig. 9a und Fig. 9b zeigen ein Möbel 37 gemäß Fig. 1a, welches einen im Betrieb feststehenden
Möbelkorpus 36 und wenigstens zwei relativ zum Möbelkorpus 36 bewegbar gelagerte Möbelteile
3a, 3b, insbesondere Türflügel einer Falttür, aufweist, welche in Montagelage über
eine vertikal verlaufende Drehachse 5a miteinander gelenkig verbunden sind. Die wenigstens
zwei Möbelteile 3a, 3b sind durch das Führungssystem 2 zwischen einer ersten Stellung,
in welcher die Möbelteile 3a, 3b im Wesentlichen koplanar zueinander ausgerichtet
sind (Fig. 9b), und einer zweiten Stellung, in welcher die Möbelteile 3a, 3b jeweils
im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet (Fig. 9a) sind, bewegbar. Das Möbel
37 kann dabei zumindest einen seitlichen Einschubschacht 7a, 7b aufweisen, in welchem
die Möbelteile 3a, 3b, 4a, 4b in der zweiten Stellung aufnehmbar sind. In der gezeigten
Figur ist zumindest ein weiterer Möbelkorpus 6 vorgesehen, welcher in den Möbelkorpus
36 eingesetzt oder mit dem Möbelkorpus 36 verbunden ist, wobei der weitere Möbelkorpus
6 durch die bewegbaren Möbelteile 3a, 3b, 4a, 4b in der ersten Stellung verdeckt und
in der zweiten Stellung zugänglich ist. Die Möbelteile 3a, 3b sind über die Führungsvorrichtung
10 relativ zur Führungsschiene 9 verfahrbar, während die Möbelteile 4a, 4b über eine
gesonderte Führungsvorrichtung 10a entlang derselben Führungsschiene 9 bewegbar sind.
[0029] Fig. 10a zeigt die Schienenanordnung 1 des Führungssystems 2, wobei der Träger 11
durch die beschriebene Verriegelungsvorrichtung 30 mit der Führungsschiene 9 verriegelbar
und ausgehend von der Transferstellung in einer zur Längsachse (L) quer verlaufenden
Richtung (Z) bewegbar ist. An der Seitenwand 8a, welche teilweise den Einschubschacht
7a bilden kann, sind zweite Führungsschienen 13a und 13b zur verschiebbaren Lagerung
der mit dem Träger 11 verbundenen Säule 14 und die Antriebsvorrichtung 12 mit der
um die Drehachse 25a kippbaren Weiche 25 befestigt.
[0030] Fig. 10b zeigt den in Fig. 10a eingekreisten Bereich in einer vergrößerten Ansicht,
wobei der Träger 11 bereits aus der Transferstellung herausbewegt wurde und geringfügig
in Richtung (Z) bewegt wurde. Zur Begrenzung einer Bewegung des Trägers 11 entgegen
der Richtung (Z) ist zumindest ein am Träger 11 angeordnetes Anschlagelement 38 vorgesehen,
welches an einem Gegenanschlag 39 der Führungsschiene 9 anschlagen kann und damit
eine weitere Bewegung des Trägers 11 entgegen der Richtung (Z) verhindert. Zur Führung
der Trägers 11 bzw. der Säule 14 kann zumindest eine Stützrolle 17a vorgesehen sein,
welche an einem an der zweiten Führungsschiene 13a angeordneten oder ausgebildeten
Laufsteg abrollbar ist. Erkennbar ist die an der Säule 14 gelagerte Dämpfvorrichtung
27, welche zur Dämpfung einer Bewegung der Säule 14 innerhalb eines von der Transferstellung
entfernten Endlagenbereiches vorgesehen ist.
[0031] Fig. 11a zeigt den Träger 11 in einer von der Führungsschiene 9 entfernten Stellung,
welche einer Position der in den Einschubschacht 7a vollständig eingeschobenen Möbelteilen
3a, 3b entspricht. Ausgehend von der in Fig. 11a gezeigten Stellung sind die Möbelteile
3a, 3b durch die hier nicht ersichtlichen Ausstoßvorrichtungen 28 entgegen der Richtung
(Z) bewegbar. Fig. 11b zeigt den in Fig. 11a eingekreisten Bereich in einer vergrößerten
Ansicht.
[0032] Fig. 12a zeigt die an der Führungsschiene 9 bewegbar gelagerte Führungsvorrichtung
10 in einer perspektivischen Ansicht. Die Führungsvorrichtung 10 kann mehrere Laufrollen
15a, 15c, 15d, 15e mit vertikalen und mit horizontal verlaufenden Drehachsen aufweisen,
wobei die Laufrollen 15a, 15c, 15d, 15e entlang einem Profilabschnitt 9a der Führungsschiene
9 verfahrbar gelagert sind. Die Führungsvorrichtung 10 umfasst einen Haltearm 40,
wobei ein am Möbelteil 3a zu befestigendes Beschlagteil 41 über eine in Montagelage
vertikal verlaufende Drehachse 44 schwenkbar mit dem Haltearm 40 verbunden ist. Das
Beschlagteil 41 weist mehrere Befestigungsstellen 42a, 42b zur Befestigung am Möbelteil
3a auf.
[0033] Fig. 12b zeigt die an der Führungsschiene 9 bewegbar gelagerte Führungsvorrichtung
10 in einem Querschnitt. Die Führungsschiene 9 weist im Querschnitt mehrere Hohlräume
43 auf, welche durch Profilstege voneinander getrennt sind. Die Laufrollen 15a, 15c,
15d, 15e sind entlang der Führungsschiene 9 verfahrbar, wobei das am Möbelteil 3a
zu befestigende Beschlagteil 41 über die vertikal verlaufende Drehachse 44 schwenkbar
mit dem Haltearm 40 verbunden ist.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Schienenanordnung
- 2
- Führungssystem
- 3a, 3b
- Möbelteile
- 4a, 4b
- Möbelteile
- 5a, 5b
- vertikale Drehachsen
- 6
- Möbelkorpus
- 7a, 7b
- Einschubschächte
- 8a, 8b
- Seitenwände
- 9
- Führungsschiene
- 9a
- Profilabschnitt Führungsschiene
- 10
- Führungsvorrichtung
- 11
- Träger
- 11a
- Profilabschnitt Träger
- 12
- Antriebsvorrichtung
- 13a, 13b
- zweite Führungsschienen
- 14
- Säule
- 15a, 15b, 15c, 15d, 15e
- Laufrollen
- 16a, 16b
- Führungskanäle
- 17a, 17b
- Stützrollen
- 18
- Beschlagteil
- 19
- Drehachse Mitnehmer
- 20
- Mitnehmer
- 21
- Kraftspeicher
- 22
- Druckrolle
- 23
- Steuerkurve
- 23a
- Einzugsabschnitt Steuerkurve
- 23b
- Spannabschnitt Steuerkurve
- 23c
- Endbereich Steuerkurve
- 24
- Lagerteil
- 25
- Weiche
- 25a
- Drehachse Weiche
- 25c
- Stellkontur Weiche
- 26
- stationärer Anschlag
- 27
- Dämpfvorrichtung
- 28
- Ausstoßvorrichtungen
- 29
- Gehäuse
- 30
- Verriegelungsvorrichtung
- 31
- Drehachse Koppelhebel
- 32
- Distanzrolle
- 33
- Schiebestück
- 33a
- Vorsprung Schiebestück
- 34
- Ausnehmung Führungsschiene
- 35
- Koppelhebel
- 35a
- Gegenanschlag Koppelhebel
- 35c
- Rastelement Koppelhebel
- 36
- Möbelkorpus
- 37
- Möbel
- 38
- Anschlagelement Träger
- 39
- Gegenanschlag Führungsschiene
- 40
- Haltearm Führungsvorrichtung
- 41
- Beschlagteil Führungsvorrichtung
- 42a, 42b
- Befestigungsstellen Führungsvorrichtung
- 43
- Hohlräume Führungsschiene
- 44
- Drehachse Beschlagteil
- 45
- Kreuzungsbereich
1. Führungssystem (2) zur Führung eines bewegbar gelagerten ersten Möbelteiles (3a),
insbesondere einem ersten Türflügel einer Falttür, welches mit zumindest einem zweiten
Möbelteil (3b), insbesondere einem zweiten Türflügel einer Falttür, gelenkig verbunden
ist, umfassend:
- eine erste Führungsschiene (9a) zur Führung der Möbelteile (3a, 3b),
- eine zweite Führungsschiene (13a) zur Führung der Möbelteile (3a, 3b), wobei die
zweite Führungsschiene (13a) in Montagelage relativ zur ersten Führungsschiene (9a)
quer verläuft,
- eine mit einem der Möbelteile (3a, 3b) verbindbare und relativ zur ersten und zweiten
Führungsschiene (9a, 13a) bewegbare Führungsvorrichtung (10), welche in einem - in
Montagelage in einer Draufsicht auf die erste und zweite Führungsschiene (9a, 13a)
gesehenen - Kreuzungsbereich (45) zwischen der ersten und zweiten Führungsschiene
(9a, 13a) hin und her transferierbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Führungssystem (2) eine Antriebsvorrichtung (12) mit einem von zumindest einem
Kraftspeicher (21) beaufschlagten und mit der Führungsvorrichtung (10) lösbar koppelbaren
Mitnehmer (20) aufweist, wobei der Mitnehmer (20) in einer Parkposition verriegelt
ist und wobei der Mitnehmer (20) durch einen Eintritt der Führungsvorrichtung (10)
in den Kreuzungsbereich (45) entriegelbar ist, sodass der Mitnehmer (20) zusammen
mit der damit gekoppelten Führungsvorrichtung (10) durch die Kraft des zumindest einen
Kraftspeichers (21) zumindest abschnittsweise entlang der zweiten Führungsschiene
(13a) einziehbar ist.
2. Führungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Mitnehmer (20) zumindest eine Druckrolle (22) drehbar gelagert ist, welche durch
die Kraft des zumindest einen Kraftspeichers (21) gegen eine Steuerkurve (23) drückbar
ist, wobei die Druckrolle (22) bei einer Bewegung der Führungsvorrichtung (10) entlang
der zweiten Führungsschiene (13a) in oder entlang der Steuerkurve (23) verfahrbar
gelagert ist.
3. Führungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerkurve (23) einen Einzugsabschnitt (23a), durch welchen der Mitnehmer (20)
durch die Kraft des zumindest einen Kraftspeichers (21) entlang der zweiten Führungsschiene
(13a) in einer Einzugsrichtung einziehbar ist, und einen an den Einzugsabschnitt (23a)
anschließenden Spannabschnitt (23b) aufweist, durch welchen der zumindest eine Kraftspeicher
(21 bei einer fortgesetzten Bewegung des Mitnehmers (20) in Einzugsrichtung aufladbar
ist.
4. Führungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Weiche (25) mit einer daran angeordneten oder ausgebildeten Stellkontur (25c)
vorgesehen ist, wobei die Druckrolle (22) bei einer Bewegung des Mitnehmers (20) entgegen
der Einzugsrichtung entlang der Stellkontur (25c) der Weiche (25) verfahrbar und damit
der Einzugsabschnitt (23a) der Steuerkurve (23) umfahrbar ist.
5. Führungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungssystem (2) eine in Montagelage vertikal verlaufende Säule (14) aufweist,
welche zusammen mit der Führungsvorrichtung (10) entlang der zweiten Führungsschiene
(13a) bewegbar gelagert ist, wobei der Mitnehmer (20) an der Säule (14) um eine Drehachse
(19) schwenkbar gelagert ist.
6. Führungssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an der Säule (14) zumindest ein Beschlagteil (18) zur beweglichen Lagerung eines
Möbelteiles (3a, 3b) angeordnet ist.
7. Führungssystem nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Säule (14) mit einem Träger (11) verbunden ist, welcher in Montagelage in eine
Transferstellung bewegbar ist, in welcher der Träger (11) in Längsrichtung (L) an
die erste Führungsschiene (9a) anschließt, sodass die Führungsvorrichtung (10) zwischen
der ersten Führungsschiene (9a) und dem Träger (11) hin und her transferierbar ist.
8. Führungssystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (11) mit der ersten Führungsschiene (9a) durch eine Verriegelungsvorrichtung
(30) verriegelbar ist und dass die Verriegelungsvorrichtung (30) durch ein Einfahren
der Führungsvorrichtung (10) in oder auf den Träger (11) entriegelbar ist.
9. Führungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsvorrichtung (10) als Schlitten mit zumindest einer Laufrolle (15a, 15b,
15c, 15d, 15e) ausgebildet ist, welche zumindest entlang der ersten Führungsschiene
(9a) verfahrbar gelagert ist.
10. Führungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Führungsschiene (9a) und die zweite Führungsschiene (13a) in Montagelage
in Höhenrichtung voneinander beabstandet sind.
11. Anordnung mit einem ersten Möbelteil (3a) und mit einem zweiten Möbelteil (3b), welche
über eine Drehachse (5a) gelenkig miteinander verbunden sind, und mit einem Führungssystem
(2) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zur Führung der Möbelteile (3a, 3b).
12. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die die Möbelteile (3a, 3b) eine erste Stellung, in welcher die Möbelteile (3a, 3b)
zueinander aufgespreizt sind, und eine zweite Stellung, in welcher die Möbelteile
(3a, 3b) zusammengefaltet sind, einnehmen können, wobei die erste Führungsschiene
(9a) zur Führung der Möbelteile (3a, 3b) in der ersten Stellung und die zweite Führungsschiene
(13a) zur Führung der Möbelteile (3a, 3b) in der zweiten Stellung vorgesehen ist,
wobei die Möbelteile (3a, 3b) bei einem Übergang von der ersten Führungsschiene (9a)
auf die zweite Führungsschiene (13a) durch die Kraft des zumindest einen Kraftspeichers
(21) zumindest abschnittsweise entlang der zweiten Führungsschiene (13a) einziehbar
sind.
13. Möbel mit einem Führungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10 oder mit einer Anordnung
nach Anspruch 11 oder 12.
14. Möbel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Möbel (37) einen im Betrieb feststehenden Möbelkorpus (36) und wenigstens zwei
relativ zum Möbelkorpus (36) bewegbar gelagerte Möbelteile (3a, 3b), insbesondere
Türflügel einer Falttür, aufweist, welche in Montagelage über eine vertikal verlaufende
Drehachse (5a) miteinander gelenkig verbunden sind, wobei die wenigstens zwei Möbelteile
(3a, 3b) durch das Führungssystem (2) zwischen einer ersten Stellung, in welcher die
Möbelteile (3a, 3b) im Wesentlichen koplanar zueinander ausgerichtet sind, und einer
zweiten Stellung, in welcher die Möbelteile (3a, 3b) im Wesentlichen parallel zueinander
ausgerichtet sind, bewegbar sind.
15. Möbel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Möbel (37) zumindest einen seitlichen Einschubschacht (7a) aufweist, in welchem
die Möbelteile (3a, 3b) in der zweiten Stellung aufnehmbar sind.
16. Möbel nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein weiterer Möbelkorpus (6) vorgesehen ist, welcher in den Möbelkorpus
(36) eingesetzt oder mit dem Möbelkorpus (36) verbunden ist, wobei der weitere Möbelkorpus
(36) durch die bewegbaren Möbelteile (3a, 3b) in der ersten Stellung verdeckt und
in der zweiten Stellung zugänglich ist.