[0001] Die Erfindung betrifft eine Vakuumpumpe, insbesondere Turbomolekularpumpe, mit einem
um eine Rotationsachse drehbaren Rotor.
[0002] Eine derartige Vakuumpumpe ist grundsätzlich bekannt und dient üblicherweise zur
Evakuierung eines mit der Vakuumpumpe verbundenen Rezipienten, wie zum Beispiel der
Kammer einer Beschichtungsanlage oder eines Elektronenmikroskops. Bisweilen werden
Vakuumpumpen der eingangs genannten Art auch in einer Umgebung mit Magnetfeldern betrieben,
insbesondere in einer Umgebung, in welcher ein im Vergleich zum Erdmagnetfeld stärkeres
Magnetfeld vorliegt.
[0003] Das Vorliegen eines solchen externen Magnetfelds kann während des Betriebs der Vakuumpumpe
zu einer kritischen Situation führen. Das Magnetfeld kann in dem drehenden Rotor Wirbelströme
induzieren, wodurch sich der Rotor erwärmt und infolgedessen ausdehnt. Durch die Wärmeausdehnung
des Rotors kann sich der Abstand zwischen dem Rotor und den den Rotor umgebenden feststehenden
Bauteilen der Vakuumpumpe, beispielsweise den Statorelementen bei einer Turbomolekularvakuumpumpe,
verringern, so dass die Gefahr besteht, dass wegen des konstruktionsbedingten geringen
Spaltmaßes zwischen Rotor und Stator ein bestimmungsgemäßer Betrieb der Pumpe nicht
mehr möglich ist. Auch bei anderen Pumpentypen kann die Induzierung von Wirbelströmen
in den drehenden Bestandteilen des Rotors Probleme bereiten.
[0004] Aus diesem Grund ist bislang vorgesehen, für eine Vakuumpumpe eine Betriebsgrenze
für die maximale Stärke des Magnetfelds zu definieren, bis zu welcher die Vakuumpumpe
sicher betreibbar ist. Hierbei kann es erforderlich sein, im Vorfeld vor der Inbetriebnahme
der Vakuumpumpe aufwendige Messungen des Magnetfelds vorzunehmen. Dies kann aber für
Anwendungen unbefriedigend sein, bei welchen keine konstanten Magnetfeldbedingungen
vorliegen, wie es z.B. in der Forschung und Entwicklung und beim Betrieb von Beschichtungsanlagen
der Fall ist.
[0005] Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vakuumpumpe zu schaffen, welche auch
in einer Umgebung mit vergleichsweise hohen und insbesondere zeitlich variierenden
Magnetfeldern sicher betreibbar ist.
[0006] Die Aufgabe wird mit einer Vakuumpumpe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst und
insbesondere dadurch, dass ein Sensor zur Erfassung eines Magnetfelds vorgesehen ist,
welcher mit einer Steuer- und/oder Auswerteeinheit verbunden ist, wobei die Steuer-
und/oder Auswerteeinheit dazu ausgebildet ist, das erfasste Magnetfeld auszuwerten
und auf der Basis der Auswertung in Abhängigkeit von zumindest einer Bedingung eine
Maßnahme zu ergreifen.
[0007] Der Erfindung liegt der allgemeine Gedanke zugrunde, eine Vakuumpumpe mit einem Sensor
auszustatten, welcher ein Magnetfeld, insbesondere ein die Vakuumpumpe umgebendes
externes Magnetfeld, erfasst. Anhand des erfassten Magnetfelds kann die Steuer- und/oder
Auswerteeinheit erkennen, ob das externe Magnetfeld für den Betrieb der Vakuumpumpe
kritisch ist, und in Abhängigkeit von zumindest einer Bedingung eine Maßnahme ergreifen,
welche einen sicheren Betrieb der Vakuumpumpe ermöglicht. Mit anderen Worten kann
die Vakuumpumpe selbst ein sie umgebendes Magnetfeld überwachen und bei einer kritischen
Situation durch Ergreifen einer von einer Bedingung abhängigen Maßnahme sich selbst
in einen sicheren Zustand überführen. Ein sicherer Zustand der Vakuumpumpe ist insbesondere
ein Zustand, in dem die Vakuumpumpe keinen Schaden nimmt.
[0008] Die Maßnahme kann insbesondere darin bestehen, den Betrieb der Pumpe zumindest vorübergehend
zu modifizieren, zum Beispiel einer Induktion von Wirbelströmen entgegenzuwirken und
den Rotor zu verlangsamen oder stillzusetzen. Prinzipiell ist es alternativ auch möglich,
interne oder externe Kühleinrichtungen - sofern vorhanden - zu aktivieren, so dass
nicht in den eigentlichen Betrieb der Pumpe eingegriffen zu werden braucht.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung, den
abhängigen Ansprüchen sowie der Zeichnung zu entnehmen.
[0010] Bevorzugt erfolgt die Erfassung des Magnetfelds durch den Sensor und/oder die Auswertung
des erfassten Magnetfelds durch die Steuer- und/oder Auswerteeinheit kontinuierlich.
[0011] Die Steuer- und/oder Auswerteeinheit kann in die Vakuumpumpe integriert sein, d.h.
die Steuer- und/oder Auswerteeinheit ist vorzugsweise ein Bestandteil der Vakuumpumpe.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Steuer- und/oder Auswerteeinheit
dazu ausgebildet, bei der Auswertung die momentane Drehzahl des Rotors zu berücksichtigen,
da die in dem Rotor induzierten Wirbelströme nicht nur von der Stärke des Magnetfeldes,
sondern auch von der Umfangs- oder Bahngeschwindigkeit der Rotorkomponenten, bei einer
Turbomolekularpumpe also insbesondere der Rotorscheiben, abhängig sind. Die Größe
der Rotorkomponenten, insbesondere deren Durchmesser, einer jeweiligen Vakuumpumpe
ist bekannt und kann folglich bei der Auswertung berücksichtigt werden.
[0013] Zusätzlich oder alternativ kann die Bedingung und/oder Maßnahme von der momentanen
Drehzahl des Rotors abhängig sein. Beispielsweise kann in der Steuer- und Auswerteeinheit
für jede Drehzahl des Rotors ein Magnetfeldstärkewert hinterlegt sein, bis zu welchem
eine Erwärmung des Rotors infolge der durch das Magnetfeld induzierten Wirbelströme
noch akzeptabel ist.
[0014] Insbesondere ist die Steuer- und/oder Auswerteeinheit dazu ausgebildet, das erfasste
Magnetfeld hinsichtlich seiner Stärke auszuwerten und die dadurch erhaltene Magnetfeldstärke
mit einem vorgebbaren Grenzwert für die Magnetfeldstärke zu vergleichen, wobei die
Bedingung erfüllt ist, wenn die erhaltene Magnetfeldstärke den Grenzwert überschreitet.
Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, eine Auswertung hinsichtlich einer
oder mehrerer anderer Eigenschaften des Magnetfeldes vorzunehmen, beispielsweise hinsichtlich
seines zeitlichen Verhaltens, um so z.B. unabhängig von der absoluten Stärke des Magnetfeldes
eine Maßnahme zu ergreifen, wenn beispielsweise die zeitlichen Schwankungen größerer
sind als ein vorgegebenes Maß.
[0015] Bei Erfüllung der Bedingung kann eine Maßnahme darin bestehen, ein Warnsignal zu
erzeugen. Das Warnsignal kann an einer Ausgabeeinrichtung ausgegeben werden. Beispielsweise
kann die Ausgabeeinrichtung eine Anzeigeeinheit eines Rechners oder eines mobilen
Endgeräts sein. Alternativ oder zusätzlich kann das Warnsignal in Form eines visuellen
Signals an einem optischen Signalgeber und/oder in Form eines akustischen Signals
an einem akustischen Signalgeber ausgegeben werden.
[0016] Zusätzlich oder alternativ kann die Maßnahme aber auch darin bestehen, die Drehzahl
des Rotors zu reduzieren. Eine Reduzierung der Rotordrehzahl kann bei einer Grenzwertüberschreitung
der Magnetfeldstärke beispielsweise dann angemessen sein, wenn weiterhin eine zufriedenstellende
Pumpleistung der Vakuumpumpe bei reduzierter Rotordrehzahl möglich ist. Da die in
dem drehenden Rotor induzierten Wirbelströme sowohl von der der Antriebselektronik
der Pumpe ohnehin bekannten Drehzahl des Rotors als auch von der Stärke des Magnetfelds
abhängen, kann die Reduzierung der Rotordrehzahl in Abhängigkeit von der aktuellen
Rotordrehzahl und/oder der aktuell erfassten Magnetfeldstärke erfolgen. Insbesondere
kann der Grenzwert in Abhängigkeit von der erfassten Magnetfeldstärke so wählbar oder
stetig anpassbar sein, dass die Vakuumpumpe stets mit einer maximal möglichen Drehzahl
des Rotors betreibbar ist.
[0017] Ferner kann vorgesehen sein, dass während der Beschleunigung des Rotors, insbesondere
nach der Inbetriebnahme der Vakuumpumpe, bei Erreichen des Grenzwertes die Drehzahl
des Rotors vorerst konstant gehalten und erst bei Erfassung einer geringeren Magnetfeldstärke
weiter erhöht oder bei Erfassung einer höheren Magnetfeldstärke wieder reduziert wird.
[0018] Ferner kann eine Maßnahme darin bestehen, die Vakuumpumpe auszuschalten oder zumindest
den Antrieb des Rotors abzuschalten. Diese Maßnahme kann beispielsweise bei der Erfassung
eines besonders starken Magnetfelds erforderlich sein.
[0019] Es kann vorgesehen sein, dass die Steuer- und/oder Auswerteeinheit nicht nur eine
Maßnahme ergreift, sondern in Abhängigkeit von verschiedenen, insbesondere zunehmenden,
Magnetfeldstärken unterschiedliche, insbesondere zunehmend stärker in den Betrieb
der Pumpe eingreifende, Maßnahmen veranlasst. Beispielsweise kann die Erzeugung des
Warnsignals bei Überschreiten eines ersten Grenzwerts veranlasst werden. Bei Überschreiten
eines zweiten Grenzwerts, welcher größer ist als der erste Grenzwert, kann die Steuer-
und/oder Auswerteeinheit dann die Reduzierung der Rotordrehzahl veranlassen. Schließlich
kann die Steuer- und/oder Auswerteeinheit bei Überschreiten eines dritten Grenzwertes,
welcher größer als der zweite Grenzwert ist, veranlassen, den Antrieb des Rotors abzuschalten
oder die Vakuumpumpe gänzlich auszuschalten.
[0020] Vorzugsweise ist die Steuer- und/oder Auswerteeinheit dazu ausgebildet, bei der Auswertung
nur diejenigen Komponenten des erfassten Magnetfelds zu berücksichtigen, welche eine
von der Ausrichtung der Rotationsachse des Rotors abweichende Ausrichtung aufweisen.
Mit anderen Worten berücksichtigt die Steuer- und/oder Auswerteeinheit nur die Komponenten
des Magnetfelds, welche nicht parallel zur Rotationsachse des Rotors ausgerichtet
sind, da die parallel zur Rotationsachse des Rotors ausgerichtete Komponente des Magnetfelds
in dem drehenden Rotor keine Wirbelströme induziert. Insbesondere kann vorgesehen
sein, dass die Steuer- und/oder Auswerteeinheit nur die Komponente des erfassten Magnetfelds
berücksichtigt, welche rechtwinklig zur Rotationsachse des Rotors verläuft.
[0021] Gemäß einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der
Sensor nur zur Erfassung derjenigen Komponenten des Magnetfelds angeordnet und/oder
ausgebildet ist, welche eine von der Ausrichtung der Rotationsachse des Rotors abweichende
Ausrichtung aufweisen, insbesondere nur derjenigen Komponente des Magnetfeldes, die
rechtwinklig zur Rotationsachse verläuft. Die Erfassung nur einer für die Auswertung
relevanten Komponente des Magnetfeldes kann also beispielsweise bereits durch die
bei der Sensormontage festlegbare Orientierung des Sensors relativ zur Rotationsachse
des Rotors erreicht werden.
[0022] Der Sensor kann gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung auf einer Außenseite der
Vakuumpumpe angebracht oder anbringbar sein. Vorhandene Vakuumpumpen können so besonders
einfach nachgerüstet werden.
[0023] Alternativ kann der Sensor in eine Antriebselektronik der Vakuumpumpe integriert
oder integrierbar sein und/oder auf einer Leiterplatte der Vakuumpumpe angeordnet
oder anordenbar sein. Dabei kann die Leiterplatte auch unter anderem die Steuer- und/oder
Auswerteeinheit tragen.
[0024] Während des Betriebs der Vakuumpumpe können stromdurchflossene Leiter und/oder ein
Antrieb des Rotors und/oder ein zur Lagerung des Rotors verwendetes Magnetlager ein
Magnetfeld erzeugen. Damit die Erfassung des externen Magnetfelds nicht durch derartige
interne Magnetfelder beeinflusst oder verfälscht wird, kann vorgesehen sein, dass
die Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung dazu ausgebildet ist, für einen vorgebbaren
Zeitraum eine Stromzufuhr zur Vakuumpumpe, insbesondere eine Stromzufuhr zu einem
den Rotor in Drehung versetzenden Antrieb, zu unterbrechen und die Maßnahme nur auf
der Basis eines während der Unterbrechung der Stromzufuhr erfassten Magnetfelds zu
ergreifen.
[0025] Vorzugsweise erfolgt die Unterbrechung der Stromzufuhr in vorgebbaren Intervallen,
insbesondere in regelmäßigen Intervallen. Hierdurch kann regelmäßig eine aktuelle,
unverfälschte Erfassung bzw. Auswertung des Magnetfelds vorgenommen werden.
[0026] Beispielsweise wird nach dem Erreichen der jeweiligen Enddrehzahl des Pumpenrotors
alle 10 Minuten der Antrieb des Rotors für eine Sekunde unterbrochen, um in diesem
Zeitraum die Messung durchzuführen, d.h. das Magnetfeld zu erfassen bzw. bei permanenter
Magnetfelderfassung die Auswertung vorzunehmen.
[0027] Der Sensor kann ein Magnetfeldsensor auf der Grundlage eines mikroelektromechanischen
Systems sein, d.h. ein sogenannter MEMS-Magnetfeldsensor. Derartige Magnetfeldsensoren
sind als Massenware kostengünstig verfügbar. Alternativ kann der Sensor in Form eines
Hall-Sensors, eines GMR-Sensors, eines AMR-Sensors oder eines Fluxgate-Magnetfeldsensors
ausgestaltet sein. Ein GMR-Sensor ist ein Magnetfeldsensor auf der Basis des Riesenmagnetowiderstand-Effekts.
Ein AMR-Sensor ist Magnetfeldsensor auf der Basis des anisotropen Magnetowiderstand-Effekts.
[0028] Wie bereits erwähnt, schafft die Erfindung die Möglichkeit, existierende Vakuumpumpen
mit einem Magnetfeldsensor nachzurüsten.
[0029] Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Betreiben einer Vakuumpumpe, insbesondere
einer Vakuumpumpe wie hierin offenbart, bei dem mittels des Sensors ein Magnetfeld,
insbesondere ein externes, nicht von der im Betrieb befindlichen Vakuumpumpe selbst
erzeugtes Magnetfeld, erfasst und mittels einer Steuer- und Auswerteeinheit ausgewertet
wird, wobei automatisch eine Maßnahme ergriffen wird, wenn das Ergebnis der Auswertung
eine vorgebbare oder vorgegebene Bedingung erfüllt.
[0030] Ferner betrifft die Erfindung die Verwendung eines Magnetfeldsensors und einer mit
diesem verbundenen Steuer- und/oder Auswerteeinheit zum Erfassen externer Magnetfelder
während des Betriebs einer Vakuumpumpe, insbesondere einer Vakuumpumpe wie hierin
offenbart, und zum automatischen Eingriff in den Betrieb der Vakuumpumpe in Abhängigkeit
von zumindest einer ermittelten Eigenschaft des erfassten Magnetfeldes.
[0031] Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand vorteilhafter Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Turbomolekularpumpe gemäß dem Stand der Technik,
- Fig. 2
- eine Ansicht der Unterseite der Turbomolekularpumpe von Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Querschnitt der Turbomolekularpumpe längs der in Fig. 2 gezeigten Schnittlinie
A-A,
- Fig. 4
- eine Querschnittsansicht der Turbomolekularpumpe längs der in Fig. 2 gezeigten Schnittlinie
B-B,
- Fig. 5
- eine Querschnittsansicht der Turbomolekularpumpe längs der in Fig. 2 gezeigten Schnittlinie
C-C, und
- Fig. 6
- eine Ansicht entsprechend Fig. 3 einer erfindungsgemäßen Turbomolekularvakuumpumpe
mit unterschiedlichen Anbringungsstellen eines Sensors zur Erfassung eines Magnetfelds.
[0032] In Fig. 1 bis 5 ist eine bekannte Vakuumpumpe 111 in Form einer Turbomolekularpumpe
111 dargestellt, welche mit einem Sensor 225 zur Erfassung eines Magnetfelds versehen
werden kann, was anhand von Fig. 6 näher erläutert wird, wo beispielhaft verschiedene
Stellen gezeigt sind, an welchen der Sensor 225 vorgesehen sein kann. Die nachfolgenden
Ausführungen in Verbindung mit den Fig. 1 bis 5 gelten folglich auch für die erfindungsgemäße
Vakuumpumpe der Fig. 6.
[0033] Die in Fig. 1 gezeigte Turbomolekularpumpe 111 umfasst einen von einem Einlassflansch
113 umgebenen Pumpeneinlass 115, an welchen in an sich bekannter Weise ein nicht dargestellter
Rezipient angeschlossen werden kann. Das Gas aus dem Rezipienten kann über den Pumpeneinlass
115 aus dem Rezipienten gesaugt und durch die Pumpe hindurch zu einem Pumpenauslass
117 gefördert werden, an den eine Vorvakuumpumpe, wie etwa eine Drehschieberpumpe,
angeschlossen sein kann.
[0034] Der Einlassflansch 113 bildet bei der Ausrichtung der Vakuumpumpe gemäß Fig. 1 das
obere Ende des Gehäuses 119 der Vakuumpumpe 111. Das Gehäuse 119 umfasst ein Unterteil
121, an welchem seitlich ein Elektronikgehäuse 123 angeordnet ist. In dem Elektronikgehäuse
123 sind elektrische und/oder elektronische Komponenten der Vakuumpumpe 111 untergebracht,
z.B. zum Betreiben eines in der Vakuumpumpe angeordneten Elektromotors 125 (vgl. auch
Fig. 3). Am Elektronikgehäuse 123 sind mehrere Anschlüsse 127 für Zubehör vorgesehen.
[0035] Außerdem sind eine Datenschnittstelle 129, z.B. gemäß dem RS485-Standard, und ein
Stromversorgungsanschluss 131 am Elektronikgehäuse 123 angeordnet.
[0036] Es existieren auch Turbomolekularpumpen, die kein derartiges angebrachtes Elektronikgehäuse
aufweisen, sondern an eine externe Antriebselektronik angeschlossen werden.
[0037] Am Gehäuse 119 der Turbomolekularpumpe 111 ist ein Fluteinlass 133, insbesondere
in Form eines Flutventils, vorgesehen, über den die Vakuumpumpe 111 geflutet werden
kann. Im Bereich des Unterteils 121 ist ferner noch ein Sperrgasanschluss 135, der
auch als Spülgasanschluss bezeichnet wird, angeordnet, über welchen Spülgas zum Schutz
des Elektromotors 125 (siehe z.B. Fig. 3) vor dem von der Pumpe geförderten Gas in
den Motorraum 137, in welchem der Elektromotor 125 in der Vakuumpumpe 111 untergebracht
ist, eingelassen werden kann. Im Unterteil 121 sind ferner noch zwei Kühlmittelanschlüsse
139 angeordnet, wobei einer der Kühlmittelanschlüsse als Einlass und der andere Kühlmittelanschluss
als Auslass für Kühlmittel vorgesehen ist, das zu Kühlzwecken in die Vakuumpumpe geleitet
werden kann. Andere existierende Turbomolekularvakuumpumpen (nicht dargestellt) werden
ausschließlich mit Luftkühlung betrieben.
[0038] Die untere Seite 141 der Vakuumpumpe kann als Standfläche dienen, sodass die Vakuumpumpe
111 auf der Unterseite 141 stehend betrieben werden kann. Die Vakuumpumpe 111 kann
aber auch über den Einlassflansch 113 an einem Rezipienten befestigt werden und somit
gewissermaßen hängend betrieben werden. Außerdem kann die Vakuumpumpe 111 so gestaltet
sein, dass sie auch in Betrieb genommen werden kann, wenn sie auf andere Weise ausgerichtet
ist als in Fig. 1 gezeigt ist. Es lassen sich auch Ausführungsformen der Vakuumpumpe
realisieren, bei der die Unterseite 141 nicht nach unten, sondern zur Seite gewandt
oder nach oben gerichtet angeordnet werden kann. Grundsätzlich sind dabei beliebige
Winkel möglich.
[0039] Andere existierende Turbomolekularvakuumpumpen (nicht dargestellt), die insbesondere
größer sind als die hier dargestellte Pumpe, können nicht stehend betrieben werden.
[0040] An der Unterseite 141, die in Fig. 2 dargestellt ist, sind noch diverse Schrauben
143 angeordnet, mittels denen hier nicht weiter spezifizierte Bauteile der Vakuumpumpe
aneinander befestigt sind. Beispielsweise ist ein Lagerdeckel 145 an der Unterseite
141 befestigt.
[0041] An der Unterseite 141 sind außerdem Befestigungsbohrungen 147 angeordnet, über welche
die Pumpe 111 beispielsweise an einer Auflagefläche befestigt werden kann. Dies ist
bei anderen existierenden Turbomolekularvakuumpumpen (nicht dargestellt), die insbesondere
größer sind als die hier dargestellte Pumpe, nicht möglich.
[0042] In den Fig. 2 bis 5 ist eine Kühlmittelleitung 148 dargestellt, in welcher das über
die Kühlmittelanschlüsse 139 ein- und ausgeleitete Kühlmittel zirkulieren kann.
[0043] Wie die Schnittdarstellungen der Fig. 3 bis 5 zeigen, umfasst die Vakuumpumpe mehrere
Prozessgaspumpstufen zur Förderung des an dem Pumpeneinlass 115 anstehenden Prozessgases
zu dem Pumpenauslass 117.
[0044] In dem Gehäuse 119 ist ein Rotor 149 angeordnet, der eine um eine Rotationsachse
151 drehbare Rotorwelle 153 aufweist.
[0045] Die Turbomolekularpumpe 111 umfasst mehrere pumpwirksam miteinander in Serie geschaltete
turbomolekulare Pumpstufen mit mehreren an der Rotorwelle 153 befestigten radialen
Rotorscheiben 155 und zwischen den Rotorscheiben 155 angeordneten und in dem Gehäuse
119 festgelegten Statorscheiben 157. Dabei bilden eine Rotorscheibe 155 und eine benachbarte
Statorscheibe 157 jeweils eine turbomolekulare Pumpstufe. Die Statorscheiben 157 sind
durch Abstandsringe 159 in einem gewünschten axialen Abstand zueinander gehalten.
[0046] Die Vakuumpumpe umfasst außerdem in radialer Richtung ineinander angeordnete und
pumpwirksam miteinander in Serie geschaltete Holweck-Pumpstufen. Es existieren andere
Turbomolekularvakuumpumpen (nicht dargestellt), die keine Holweck-Pumpstufen aufweisen.
[0047] Der Rotor der Holweck-Pumpstufen umfasst eine an der Rotorwelle 153 angeordnete Rotornabe
161 und zwei an der Rotornabe 161 befestigte und von dieser getragene zylindermantelförmige
Holweck-Rotorhülsen 163, 165, die koaxial zur Rotationsachse 151 orientiert und in
radialer Richtung ineinander geschachtelt sind. Ferner sind zwei zylindermantelförmige
Holweck-Statorhülsen 167, 169 vorgesehen, die ebenfalls koaxial zu der Rotationsachse
151 orientiert und in radialer Richtung gesehen ineinander geschachtelt sind.
[0048] Die pumpaktiven Oberflächen der Holweck-Pumpstufen sind durch die Mantelflächen,
also durch die radialen Innen- und/oder Außenflächen, der Holweck-Rotorhülsen 163,
165 und der Holweck-Statorhülsen 167, 169 gebildet. Die radiale Innenfläche der äußeren
Holweck-Statorhülse 167 liegt der radialen Außenfläche der äußeren Holweck-Rotorhülse
163 unter Ausbildung eines radialen Holweck-Spalts 171 gegenüber und bildet mit dieser
die der Turbomolekularpumpen nachfolgende erste Holweck-Pumpstufe. Die radiale Innenfläche
der äußeren Holweck-Rotorhülse 163 steht der radialen Außenfläche der inneren Holweck-Statorhülse
169 unter Ausbildung eines radialen Holweck-Spalts 173 gegenüber und bildet mit dieser
eine zweite Holweck-Pumpstufe. Die radiale Innenfläche der inneren Holweck-Statorhülse
169 liegt der radialen Außenfläche der inneren Holweck-Rotorhülse 165 unter Ausbildung
eines radialen Holweck-Spalts 175 gegenüber und bildet mit dieser die dritte Holweck-Pumpstufe.
[0049] Am unteren Ende der Holweck-Rotorhülse 163 kann ein radial verlaufender Kanal vorgesehen
sein, über den der radial außenliegende Holweck-Spalt 171 mit dem mittleren Holweck-Spalt
173 verbunden ist. Außerdem kann am oberen Ende der inneren Holweck-Statorhülse 169
ein radial verlaufender Kanal vorgesehen sein, über den der mittlere Holweck-Spalt
173 mit dem radial innenliegenden Holweck-Spalt 175 verbunden ist. Dadurch werden
die ineinander geschachtelten Holweck-Pumpstufen in Serie miteinander geschaltet.
Am unteren Ende der radial innenliegenden Holweck-Rotorhülse 165 kann ferner ein Verbindungskanal
179 zum Auslass 117 vorgesehen sein.
[0050] Die vorstehend genannten pumpaktiven Oberflächen der Holweck-Statorhülsen 167, 169
weisen jeweils mehrere spiralförmig um die Rotationsachse 151 herum in axialer Richtung
verlaufende Holweck-Nuten auf, während die gegenüberliegenden Mantelflächen der Holweck-Rotorhülsen
163, 165 glatt ausgebildet sind und das Gas zum Betrieb der Vakuumpumpe 111 in den
Holweck-Nuten vorantreiben.
[0051] Zur drehbaren Lagerung der Rotorwelle 153 sind ein Wälzlager 181 im Bereich des Pumpenauslasses
117 und ein Permanentmagnetlager 183 im Bereich des Pumpeneinlasses 115 vorgesehen.
[0052] Im Bereich des Wälzlagers 181 ist an der Rotorwelle 153 eine konische Spritzmutter
185 mit einem zu dem Wälzlager 181 hin zunehmenden Außendurchmesser vorgesehen. Die
Spritzmutter 185 steht mit mindestens einem Abstreifer eines Betriebsmittelspeichers
in gleitendem Kontakt. Bei anderen existierenden Turbomolekularvakuumpumpen (nicht
dargestellt) kann anstelle einer Spritzmutter eine Spritzschraube vorgesehen sein.
Da somit unterschiedliche Ausführungen möglich sind, wird in diesem Zusammenhang auch
der Begriff "Spritzspitze" verwendet. Der Betriebsmittelspeicher umfasst mehrere aufeinander
gestapelte saugfähige Scheiben 187, die mit einem Betriebsmittel für das Wälzlager
181, z.B. mit einem Schmiermittel, getränkt sind.
[0053] Im Betrieb der Vakuumpumpe 111 wird das Betriebsmittel durch kapillare Wirkung von
dem Betriebsmittelspeicher über den Abstreifer auf die rotierende Spritzmutter 185
übertragen und in Folge der Zentrifugalkraft entlang der Spritzmutter 185 in Richtung
des größer werdenden Außendurchmessers der Spritzmutter 185 zu dem Wälzlager 181 hin
gefördert, wo es z.B. eine schmierende Funktion erfüllt. Das Wälzlager 181 und der
Betriebsmittelspeicher sind durch einen wannenförmigen Einsatz 189 und den Lagerdeckel
145 in der Vakuumpumpe eingefasst.
[0054] Das Permanentmagnetlager 183 umfasst eine rotorseitige Lagerhälfte 191 und eine statorseitige
Lagerhälfte 193, welche jeweils einen Ringstapel aus mehreren in axialer Richtung
aufeinander gestapelten permanentmagnetischen Ringen 195, 197 umfassen. Die Ringmagnete
195, 197 liegen einander unter Ausbildung eines radialen Lagerspalts 199 gegenüber,
wobei die rotorseitigen Ringmagnete 195 radial außen und die statorseitigen Ringmagnete
197 radial innen angeordnet sind. Das in dem Lagerspalt 199 vorhandene magnetische
Feld ruft magnetische Abstoßungskräfte zwischen den Ringmagneten 195, 197 hervor,
welche eine radiale Lagerung der Rotorwelle 153 bewirken. Die rotorseitigen Ringmagnete
195 sind von einem Trägerabschnitt 201 der Rotorwelle 153 getragen, welcher die Ringmagnete
195 radial außenseitig umgibt. Die statorseitigen Ringmagnete 197 sind von einem statorseitigen
Trägerabschnitt 203 getragen, welcher sich durch die Ringmagnete 197 hindurch erstreckt
und an radialen Streben 205 des Gehäuses 119 aufgehängt ist. Parallel zu der Rotationsachse
151 sind die rotorseitigen Ringmagnete 195 durch ein mit dem Trägerabschnitt 201 gekoppeltes
Deckelelement 207 festgelegt. Die statorseitigen Ringmagnete 197 sind parallel zu
der Rotationsachse 151 in der einen Richtung durch einen mit dem Trägerabschnitt 203
verbundenen Befestigungsring 209 sowie einen mit dem Trägerabschnitt 203 verbundenen
Befestigungsring 211 festgelegt. Zwischen dem Befestigungsring 211 und den Ringmagneten
197 kann außerdem eine Tellerfeder 213 vorgesehen sein.
[0055] Innerhalb des Magnetlagers ist ein Not- bzw. Fanglager 215 vorgesehen, welches im
normalen Betrieb der Vakuumpumpe 111 ohne Berührung leer läuft und erst bei einer
übermäßigen radialen Auslenkung des Rotors 149 relativ zu dem Stator in Eingriff gelangt,
um einen radialen Anschlag für den Rotor 149 zu bilden, damit eine Kollision der rotorseitigen
Strukturen mit den statorseitigen Strukturen verhindert wird. Das Fanglager 215 ist
als ungeschmiertes Wälzlager ausgebildet und bildet mit dem Rotor 149 und/oder dem
Stator einen radialen Spalt, welcher bewirkt, dass das Fanglager 215 im normalen Pumpbetrieb
außer Eingriff ist. Die radiale Auslenkung, bei der das Fanglager 215 in Eingriff
gelangt, ist groß genug bemessen, sodass das Fanglager 215 im normalen Betrieb der
Vakuumpumpe nicht in Eingriff gelangt, und gleichzeitig klein genug, sodass eine Kollision
der rotorseitigen Strukturen mit den statorseitigen Strukturen unter allen Umständen
verhindert wird.
[0056] Die Vakuumpumpe 111 umfasst den Elektromotor 125 zum drehenden Antreiben des Rotors
149. Der Anker des Elektromotors 125 ist durch den Rotor 149 gebildet, dessen Rotorwelle
153 sich durch den Motorstator 217 hindurch erstreckt. Auf den sich durch den Motorstator
217 hindurch erstreckenden Abschnitt der Rotorwelle 153 kann radial außenseitig oder
eingebettet eine Permanentmagnetanordnung angeordnet sein. Zwischen dem Motorstator
217 und dem sich durch den Motorstator 217 hindurch erstreckenden Abschnitt des Rotors
149 ist ein Zwischenraum 219 angeordnet, welcher einen radialen Motorspalt umfasst,
über den sich der Motorstator 217 und die Permanentmagnetanordnung zur Übertragung
des Antriebsmoments magnetisch beeinflussen können.
[0057] Der Motorstator 217 ist in dem Gehäuse innerhalb des für den Elektromotor 125 vorgesehenen
Motorraums 137 festgelegt. Über den Sperrgasanschluss 135 kann ein Sperrgas, das auch
als Spülgas bezeichnet wird, und bei dem es sich beispielsweise um Luft oder um Stickstoff
handeln kann, in den Motorraum 137 gelangen. Über das Sperrgas kann der Elektromotor
125 vor Prozessgas, z.B. vor korrosiv wirkenden Anteilen des Prozessgases, geschützt
werden. Der Motorraum 137 kann auch über den Pumpenauslass 117 evakuiert werden, d.h.
im Motorraum 137 herrscht zumindest annäherungsweise der von der am Pumpenauslass
117 angeschlossenen Vorvakuumpumpe bewirkte Vakuumdruck.
[0058] Zwischen der Rotornabe 161 und einer den Motorraum 137 begrenzenden Wandung 221 kann
außerdem eine sog. und an sich bekannte Labyrinthdichtung 223 vorgesehen sein, insbesondere
um eine bessere Abdichtung des Motorraums 217 gegenüber den radial außerhalb liegenden
Holweck-Pumpstufen zu erreichen.
[0059] Bei der erfindungsgemäßen Turbomolekularvakuumpumpe gemäß Fig. 6 ist der Magnetfeldsensor
225 mit einer Steuer- und/oder Auswerteeinheit 227 verbunden, welche in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel im Elektronikgehäuse 123 untergebracht ist. Gemäß einer möglichen
Ausgestaltung ist der Sensor 225 zusammen mit der Steuer- und/oder Auswerteeinheit
227 auf einer Leiterplatte 229 in dem Elektronikgehäuse 123 angeordnet. Wenn diese
Leiterplatte 229 nicht ohnehin ein Bestandteil der Antriebselektronik der Vakuumpumpe
ist, dann kann alternativ der Sensor 225 auch in diese Antriebselektronik integriert
sein. Bei Anbringung an einer Leiterplatte (Platine) kann der Sensor 225 auch auf
einer Leiterplatte vorgesehen sein, die nicht im Elektronikgehäuse 123, sondern innerhalb
der Pumpe angeordnet ist. Gemäß einer anderen möglichen Ausgestaltung kann der Sensor
225 auf einer Außenseite der Vakuumpumpe 111, wie in Fig. 6 schematisch gezeigt, angebracht
und mittels nicht dargestellter Leitungen mit der Steuer- und/oder Auswerteeinheit
227 verbunden sein. Der Sensor 225 und die Steuer- und/oder Auswerteeinheit 227 können
auch gemeinsam eine Baugruppe bilden, die als eine Einheit an einer grundsätzlich
beliebigen Stelle der Vakuumpumpe angebracht sein kann.
[0060] Die Steuer- und/oder Auswerteeinheit 227 ist dazu ausgebildet, das von dem Sensor
225 erfasste Magnetfeld auszuwerten. Insbesondere dient die Steuer- und/oder Auswerteeinheit
227 dazu, die Stärke des erfassten Magnetfelds zu bestimmen. Die Steuer- und/oder
Auswerteeinheit 227 dient außerdem dazu, auf der Basis der Auswertung in Abhängigkeit
von zumindest einer Bedingung eine Maßnahme zu ergreifen.
[0061] Beispielsweise kann eine jeweilige Bedingung erfüllt sein, wenn die Stärke des erfassten
Magnetfelds einen vorgebbaren Grenzwert überschreitet. Die Steuer- und/oder Auswerteeinheit
227 kann dann als zu ergreifende Maßnahme zum Beispiel ein Warnsignal erzeugen. Es
ist aber auch möglich, dass die Steuer- und/oder Auswerteeinheit 227 die Drehzahl
des Rotors 149 reduziert. In anderen Fällen kann die Steuer- und/oder Auswerteeinheit
227 auch ein Ausschalten der Vakuumpumpe 111 veranlassen.
[0062] Generell können die zu ergreifende Maßnahme und die Bedingung, die erfüllt sein muss,
damit die Maßnahme ergriffen wird, von vielen Faktoren abhängig sein, beispielsweise
von Eigenschaften der Vakuumpumpe wie z.B. der Nenndrehzahl und der Umfangs- oder
Bahngeschwindigkeit der Rotorscheiben.
[0063] Vorzugsweise berücksichtigt die Steuer- und/oder Auswerteeinheit 227 und/oder erfasst
der Sensor 225 nur die Komponente des Magnetfelds, welche rechtwinklig zur Rotationsachse
151 des Rotors 149 verläuft, da diese Komponente für die Induzierung von Wirbelströmen
in dem drehenden Rotor 149 verantwortlich ist und axiale, also parallel zur Rotationsachse
verlaufende Komponenten des Magnetfeldes für den Betrieb der Vakuumpumpe unbedenklich
sind. In Abhängigkeit von seiner konkreten Ausgestaltung kann der Sensor 225 zum Beispiel
so angeordnet sein, dass axiale Magnetfelder nicht erfasst werden.
[0064] Der Sensor 225 ist vorzugsweise als kostengünstiger MEMS-Magnetfeldsensor ausgestaltet,
kann aber auch in Form eines Hall-Sensors, eines GMR-Sensors, eines AMR-Sensors oder
eines Fluxgate-Magnetfeldsensors vorgesehen sein.
Bezugszeichenliste
[0065]
- 111
- Turbomolekularpumpe
- 113
- Einlassflansch
- 115
- Pumpeneinlass
- 117
- Pumpenauslass
- 119
- Gehäuse
- 121
- Unterteil
- 123
- Elektronikgehäuse
- 125
- Elektromotor
- 127
- Zubehöranschluss
- 129
- Datenschnittstelle
- 131
- Stromversorgungsanschluss
- 133
- Fluteinlass
- 135
- Sperrgasanschluss
- 137
- Motorraum
- 139
- Kühlmittelanschluss
- 141
- Unterseite
- 143
- Schraube
- 145
- Lagerdeckel
- 147
- Befestigungsbohrung
- 148
- Kühlmittelleitung
- 149
- Rotor
- 151
- Rotationsachse
- 153
- Rotorwelle
- 155
- Rotorscheibe
- 157
- Statorscheibe
- 159
- Abstandsring
- 161
- Rotornabe
- 163
- Holweck-Rotorhülse
- 165
- Holweck-Rotorhülse
- 167
- Holweck-Statorhülse
- 169
- Holweck-Statorhülse
- 171
- Holweck-Spalt
- 173
- Holweck-Spalt
- 175
- Holweck-Spalt
- 179
- Verbindungskanal
- 181
- Wälzlager
- 183
- Permanentmagnetlager
- 185
- Spritzmutter
- 187
- Scheibe
- 189
- Einsatz
- 191
- rotorseitige Lagerhälfte
- 193
- statorseitige Lagerhälfte
- 195
- Ringmagnet
- 197
- Ringmagnet
- 199
- Lagerspalt
- 201
- Trägerabschnitt
- 203
- Trägerabschnitt
- 205
- radiale Strebe
- 207
- Deckelelement
- 209
- Stützring
- 211
- Befestigungsring
- 213
- Tellerfeder
- 215
- Not- bzw. Fanglager
- 217
- Motorstator
- 219
- Zwischenraum
- 221
- Wandung
- 223
- Labyrinthdichtung
- 225
- Sensor
- 227
- Steuer- und/oder Auswerteeinheit
- 229
- Leiterplatte
1. Vakuumpumpe (111), insbesondere Turbomolekularpumpe (111), mit einem um eine Rotationsachse
(151) drehbaren Rotor (149), wobei ein Sensor (225) zur Erfassung eines Magnetfelds
vorgesehen ist, welcher mit einer Steuer- und/oder Auswerteeinheit (227) verbunden
ist, wobei die Steuer- und/oder Auswerteeinheit (227) dazu ausgebildet ist, das erfasste
Magnetfeld auszuwerten und auf der Basis der Auswertung in Abhängigkeit von zumindest
einer Bedingung eine Maßnahme zu ergreifen.
2. Vakuumpumpe (111) nach Anspruch 1,
wobei die Steuer- und/oder Auswerteeinheit (227) dazu ausgebildet ist, bei der Auswertung
die momentane Drehzahl des Rotors (149) zu berücksichtigen, und/oder wobei die Bedingung
und/oder Maßnahme von der momentanen Drehzahl des Rotors (149) abhängig ist.
3. Vakuumpumpe (111) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Steuer- und/oder Auswerteeinheit (227) dazu ausgebildet ist, das erfasste
Magnetfeld hinsichtlich seiner Stärke auszuwerten und die dadurch erhaltene Magnetfeldstärke
mit einem vorgebbaren Grenzwert für die Magnetfeldstärke zu vergleichen, wobei die
Bedingung erfüllt ist, wenn die erhaltene Magnetfeldstärke den Grenzwert überschreitet.
4. Vakuumpumpe (111) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Steuer-
und/oder Auswerteeinheit (227) dazu ausgebildet ist, bei der Auswertung nur diejenigen
Komponenten des erfassten Magnetfelds zu berücksichtigen, welche eine von der Ausrichtung
der Rotationsachse (151) des Rotors (149) abweichende Ausrichtung aufweisen.
5. Vakuumpumpe (111) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Sensor
(225) nur zur Erfassung derjenigen Komponenten des Magnetfelds angeordnet und/oder
ausgebildet ist, welche eine von der Ausrichtung der Rotationsachse (151) des Rotors
(149) abweichende Ausrichtung aufweisen, insbesondere nur derjenigen Komponente des
Magnetfeldes, die rechtwinklig zur Rotationsachse (151) verläuft.
6. Vakuumpumpe (111) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Maßnahme
darin besteht, ein Warnsignal zu erzeugen.
7. Vakuumpumpe (111) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Maßnahme
darin besteht, eine Drehzahl des Rotors (149) zu reduzieren.
8. Vakuumpumpe (111) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Maßnahme
darin besteht, die Vakuumpumpe (111) auszuschalten.
9. Vakuumpumpe (111) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Sensor
(225, 225a, 225b) auf einer Außenseite der Vakuumpumpe (111) angebracht oder anbringbar
ist.
10. Vakuumpumpe (111) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Sensor (225)
in eine Antriebselektronik der Vakuumpumpe integriert oder integrierbar ist und/oder
auf einer Leiterplatte (229) der Vakuumpumpe (111) angeordnet oder anordenbar ist,
insbesondere auf einer Leiterplatte (229), welche die Steuer- und/oder Auswerteeinheit
(227) trägt.
11. Vakuumpumpe (111) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Steuer-
und/oder Auswerteeinrichtung (227) dazu ausgebildet ist, für einen vorgebbaren Zeitraum
eine Stromzufuhr zur Vakuumpumpe (111), insbesondere eine Stromzufuhr zu einem den
Rotor (149) in Drehung versetzen Antrieb, zu unterbrechen und die Maßnahme nur auf
der Basis eines während der Unterbrechung der Stromzufuhr erfassten Magnetfelds zu
ergreifen.
12. Vakuumpumpe (111) nach Anspruch 11,
wobei die Unterbrechung der Stromzufuhr in vorgebbaren Intervallen, insbesondere in
regelmäßigen Intervallen, erfolgt.
13. Vakuumpumpe (111) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Sensor
(225) ein MEMS-Magnetfeldsensor, ein Hall-Sensor, ein GMR-Sensor, ein AMR-Sensor oder
ein Fluxgate-Magnetfeldsensor ist.
14. Verfahren zum Betreiben einer Vakuumpumpe (111) nach zumindest einem der vorstehenden
Ansprüche, bei dem mittels des Sensors (225) ein Magnetfeld, insbesondere ein externes,
nicht von der im Betrieb befindlichen Vakuumpumpe (111) selbst erzeugtes Magnetfeld,
erfasst und mittels der Steuer- und Auswerteeinheit ausgewertet wird, wobei automatisch
eine Maßnahme ergriffen wird, wenn das Ergebnis der Auswertung eine vorgegebene Bedingung
erfüllt.
15. Verwendung eines Magnetfeldsensors und einer mit diesem verbundenen Steuer- und/oder
Auswerteeinheit zum Erfassen externer Magnetfelder während des Betriebs einer Vakuumpumpe,
insbesondere einer Turbomolekularvakuumpumpe, und zum automatischen Eingriff in den
Betrieb der Vakuumpumpe in Abhängigkeit von zumindest einer ermittelten Eigenschaft
des erfassten Magnetfeldes.-.-.-.