(19)
(11) EP 3 926 293 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.12.2021  Patentblatt  2021/51

(21) Anmeldenummer: 21176270.3

(22) Anmeldetag:  27.05.2021
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F42B 10/46(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
F42B 10/46
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 19.06.2020 DE 102020116228

(71) Anmelder: Rheinmetall Waffe Munition GmbH
29345 Unterlüß (DE)

(72) Erfinder:
  • DAU, Ole
    21391 Reppenstedt (DE)
  • WEISE, Stephan
    29345 Unterlüß (DE)

(74) Vertreter: Dietrich, Barbara 
Thul Patentanwaltsgesellschaft mbH Rheinmetall Platz 1
40476 Düsseldorf
40476 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) GESCHOSS UND MUNITION


    (57) Vorgeschlagen wird ein Geschoss (10), mit einem Geschossteil (4) und einer auf das Geschossteil (4) aufsetzbaren Ogive (1), wobei die Ogive (1) mittels einer Gewinde-Durchgangs-Verschraubung mit dem Geschossteil (4) verbindbar ist. Die Ogive (1) weist einen zylindrischen Ansatz (5) auf, welcher in einem definierbaren Bereich (6) ein Gewinde (7) umfasst. Das Gewinde (7) kann als Feingewinde oder Gewindeprofil ausgeführt sein. Ein Schraubring (3) ist auf den zylindrischen Ansatz (5) aufschraubbar. Zwischen der Ogive (1) und dem Geschossteil (4) ist ein formschlüssiges Element (2, 9) einbindbar. In einer Ausführung erfolgt die Einbindung derart, dass sich das formschlüssige Element (2, 9) zwischen einer Stirnseite (11) der Ogive (1) und einer Stirnseite (12) des Geschossteils (4) befindet. Als formschlüssiges Element (2, 9) ist auch ein Ring (2), insbesondere ein Friktionsring (9) vorgesehen. Die beiden Stirnseiten (11, 12) können aber auch selbst das formschlüssige Element bzw. ein Profil auf der Oberfläche umfassen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung beschäftigt sich mit einer konstruktiven Gestaltung von mehrteiliger Munition, wie z.B. Artilleriemunition. Die Erfindung betrifft insbesondere ein Geschoss, mit einer Geschosshülle und einer auf die Geschosshülle aufsetzbaren Ogive, wobei die Ogive und die Geschosshülle kraft- und/oder formschlüssig miteinander verbunden sind.

    [0002] Weiterhin betrifft die Erfindung eine Munition, insbesondere eine Artilleriemunition, umfassend ein solches Geschoss.

    [0003] Artilleriemuniton wird üblicherweise aus mobilen Waffensystemen verschossen. Diese Waffensysteme sind in unterschiedlichen Kalibern dimensioniert und können aufgrund ihres Gewichts nur noch mit Hilfe von Fahrzeugen bewegt werden.

    [0004] Eine Artilleriemunition besteht im Wesentlichen aus einem Gefechtskopf und einem Zünder. Der Gefechtskopf kann variabel ausgelegt sein, um unterschiedliche Aufgaben erfüllen zu können. Ein derartiger Gefechtskopf kann ein Sprenggefechtskopf, Leuchtgefechtskopf oder ein Nebelgefechtskopf sein, um als Spreng-, Leucht- oder Nebelmunition zu fungieren. Artilleriemunition wird durch eine mehrstufig einstellbare Treibladung angetrieben. Dazu sind unterschiedliche Formen der Treibladung bekannt, die variabel auf die jeweilige geforderte Flugbahn/Flugweite einstellbar sind. Der Gefechtskopf kann einteilig wie auch mehrteilig ausgeführt sein.

    [0005] Für reichweitengesteigerte Cargo-Geschosse mit einer geforderten hohen Nutzlast, wie beispielsweise Nebel- oder Leuchtkörper, werden Geschosshüllen mit schlanken Geschosskonturen im Ogivenbereich und großem Innenvolumen verwendet. Das bedingt eine geringe Wandstärke der Geschosshülle. Diese Geschosshüllen sind in der Regel mehrteilig aufgebaut, um aufwändige Schmiedeprozesse zu vermeiden und um die Innenbearbeitung der Geschosskontur zu vereinfachen. Aus der WO 2018/166866 A1 ist ein optimierbares Artilleriegeschosssystem bekannt, das nutzlastoptimiert oder reichweitenoptimiert werden kann. Hierbei wird ein Munitionsbaukasten vorgeschlagen, welcher eine einheitliche Geschosshülle aufweist, in die gleiche als auch unterschiedliche Nutzlasten in Länge und Art eingebracht sein können. Die Geschosshülle kann mehrteilig sein.

    [0006] Besondere Aufmerksamkeit gilt der Verbindung der Ogive, die frontseitig am mittleren Geschossteil angesetzt ist.

    [0007] Die DE 10 2009 022 495 A1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines großkalibrigen Sprenggeschosses sowie ein Sprenggeschoss, hergestellt nach diesem Verfahren. Ein vorderer Geschosshüllenabschnitt und ein heckseitiger Geschosshüllenabschnitt sind im Bereich des ogivalen Vorderteils über eine Schraubverbindung miteinander verbindbar.

    [0008] Ein Geschoss, das in der DE 10 2016 008 391 B4 offenbart wird, weist Verbindungsbereiche auf, in denen zwei Abschnitte des Geschosses, ein vorderer Abschnitt und ein hinterer Abschnitt, miteinander verbunden werden. Die Verbindungsbereiche sind zumindest teilweise oder vollständig aufgeschraubt bzw. verschraubt.

    [0009] Bedingt durch die schlanke Ogivenkontur und der Forderung nach hoher Nutzlast steht nur ein geringer Bauraum für die Verbindung der Geschosshüllenkomponenten zur Verfügung. Diese Verbindung wird üblicherweise mit einem Gewinde realisiert, insbesondere mit einem Feingewinde.

    [0010] Die DE 10 2007 016 488 B3 beschäftigt sich mit einem Mundloch-Kopfring, der mit einem geschlossenen ersten Innengewindeabschnitt und mit einem zünderseitigen zweiten Innengewindeabschnitt ausgebildet ist. Der zweite Innengewindeabschnitt besitzt einen kleineren Gewindedurchmesser als der erste Gewindeabschnitt. Der Übergang zwischen dem ersten und dem zweiten Innengewindeabschnitt ist ohne Hinterschneidung und ist als konische Verjüngung ausgebildet. Dadurch ergibt sich eine Verstärkung des Mundloch-Kopfringes. Ein in den Mundloch-Kopfring eingeschraubtes Zündergehäuseunterteil ist mit einem Formschlusselement ausgebildet, das als um das Zündergehäuseunterteil umlaufender Bund ausgebildet ist. Die Ringstirnfläche des Bundes des Formschlusselements ist mit zueinander konzentrischen, ringförmig umlaufenden Erhebungen ausgebildet, die jeweils ein Spitzenprofil besitzen. Dieses Formschlusselement dient dazu, beim Auftreffen auf ein Ziel ein unerwünschtes Aufweiten des Mundlochs und somit ein Hineinschieben des Zündergehäuseunterteils in das Artilleriegeschoss zu verhindern.

    [0011] Durch Forderungen nach nutzlastoptimierten Geschossen mit hoher Reichweite wird während der Produktion ein hoher Aufwand bezüglich der Festigkeit an das Rohmaterial gestellt. Das Anzugsdrehmoment der zu fügenden Bauteile, d.h. der Ogive zur Geschosshülle, ist ein weiterer Anspruch an die Herstellung. Verklebungen der Bauteile zur Vermeidung von durchrutschenden Bauteilen während der Drallbeschleunigung sind notwendig. Die Flugbahn von Artilleriegeschossen wird üblicherweise drallstabilisiert. Ein hohes Drehmoment muss gegenläufig zum Drall aufgebracht werden. Da der Drall von z.B. Artilleriemunition in der Regel rechtsläufig ausgelegt ist, sind die vor einem Führungsband des Geschosses montierten Anbauteile, hier die Ogive, mit einem Rechtsgewinde zu versehen und werden mit einem hohen Drehmoment montiert, um eine Verspannung zu erreichen. Dieses hohe Drehmoment muss über Vorrichtungen erzeugt werden. Die Montagevorrichtungen müssen daher sehr robust zur Erbringung des Drehmoments ausgelegt sein. Das aufzubringende Drehmoment ist dabei abhängig von den Trägheitsmomenten der Bauteile und der maximalen Drallbeschleunigung. Da das Drehmoment während der Drallbeschleunigung sehr oft höher liegt, als das in der Realität aufzubringende Drehmoment während der Montage, müssen die Gewindeverbindungen sehr präzise gefertigt sein und weitere Maßnahmen zur weiteren Drallübertragung getroffen werden.

    [0012] Bisherige Lösungen sahen für diese Problematiken u.a. höchstfeste Stähle vor, um die hohen Drehmomente bei gleichzeitig fragilen Geschosshüllenquerschnitten aufbringen zu können. Das Stahl-Rohmaterial muss hohe Anforderungen bezüglich Zugfestigkeit, Kerbschlagfestigkeit und Reinheit erfüllen. Das ist zwar durch das Einschränken der Legierungsbestandteile von erwünschten und unerwünschten Elementen erreichbar, aber selber sehr aufwändig.

    [0013] Die Klebestellen müssen zudem sauber sein und sind zu diesem Zweck zu säubern, was weiterhin einen hohen Reinigungsaufwand mit sich bringt. Die Verklebung muss zudem homogen sein, insbesondere bei einem Zweikomponenten-Epoxid-Kleber. Die Schnittstelle der Bauteile, d.h. deren Stirnseiten, müssen durch geeignete Maßnahmen im Reibwert erhöht werden, sodass ein Lösen der Gewindeverbindung zusätzlich gehemmt werden kann, selbst wenn die Reibbeschichtungen bei der Montage durch die Relativbewegungen zueinander teilweise wieder abgetragen bzw. geglättet werden. Reibmomenterhöhende Maßnahmen an den Stirnflächen der zu verbindenden Bauteile waren daher vorzunehmen. Diese Anforderung wurde beispielsweise durch Sandstrahlen oder Reibbeschichtungen umgesetzt. Ein weiterer Nachteil entstand durch die notwendigen, sehr kleinen Fertigungstoleranzen der Gewinde. Abhängig vom Geschosstyp und der Abschussbelastung können zusätzlich formschlüssige Verstiftungen oder Verzahnungen notwendig sein.

    [0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten Nachteile zu beheben.

    [0015] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Verbindung zwischen Geschosshülle und Ogive zu schaffen. Die Verbindung sollte zudem erlauben, den technologischen Aufwand zur Herstellung einer Verbindung zwischen Ogive und Geschosshülle zu reduzieren.

    [0016] Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 ein Geschoss betreffend. Vorteilhafte Ausgestaltungen können den Unteransprüchen entnommen werden.

    [0017] Erfindungsgemäß wird ein Geschoss mit einer Geschosshülle und einer auf die Geschosshülle aufsetzbaren Ogive bereitgestellt.

    [0018] Ferner wird erfindungsgemäß ein Verfahren zur Montage des Geschosses bereitgestellt.

    [0019] Ferner wird erfindungsgemäß eine Munition bereitgestellt, die ein solches Geschoss oder ein Geschoss gemäß nachfolgend beschriebener Weiterbildung umfasst.

    [0020] Das Geschoss kann ein Leucht-, Nebel-, Rauch-, Knall-, Blitz-, Signal-, Übungs- oder Sprenggeschoss sein.

    [0021] Die Munition kann eine Artilleriemunition sein.

    [0022] Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, eine Art Gewinde-Durchgangs-Verschraubung (ähnlich einer Durchgangsverschraubung) zwischen der Ogive und dem (mittleren, hinteren) Geschossteil oder anderen Geschosshüllenkomponenten einzubinden. Über diese Verschraubung können beide Bauteile (Ogive, Geschossteil) miteinander verbunden werden. Diese Verbindung zwischen der Ogive und dem mittleren Geschossteil oder anderen Geschosshüllenkomponenten weist in der bevorzugten Ausführung einen von der Ogive ausgehenden langen zylindrischen Ansatz auf. Dieser innenliegende Ansatz ragt nach der Montage weit in die Geschosshülle hinein. Ein damit einhergehender Vorteil liegt in der Zentrierungsmöglichkeit der Ogive zur Geschosshülle. Der Ansatz der Ogive stützt sich bevorzugt in der Geschosshülle ab.

    [0023] Der zylindrische Ansatz besitzt in einem definierten Bereich ein Gewinde, welches es erlaubt, die Ogive von innen (bzw. hinten) mit einem Gewindering gegen die Geschosshülle zu verschrauben. Dadurch kann erreicht werden, dass Kerbwirkungen nur in einem kurzen Bereich des Gewindes auftreten. Der Querschnitt des zylindrischen Bereichs kann hierdurch reduziert werden.

    [0024] Bei dem Gewinde handelt es sich vorzugsweise um ein Feingewinde. Die Verschraubung erzeugt über ein möglichst feines Gewinde eine große Druckspannung auf den Stirnseiten der zu fügenden Bauteile. Alternativ kann auch ein mehrgängiges Gewindeprofil verwendet werden, welches in der EP 21174688.8 näher beschreiben wird, auf die hiermit voll Bezug genommen wird.

    [0025] Als Schraubring kann auch ein Gewindering mit einem Linksgewinde, gegebenenfalls mit einer Gleitscheibe oder Kugellager zwischen dem Schraubring und der Anlegefläche der Geschosshülle, verwendet werden. Beim Abschuss zieht sich das Gewinde aufgrund der Massenträgheit des Schraubrings fester.

    [0026] Die Gewinde-Durchgangs-Verschraubung umfasst somit wenigstens einen bevorzugt zylindrischen Ansatz mit einem bereichsweise eingebrachten, z.B. gedrehten, gefrästen, geräumten oder geschnittenen Gewinde und einem Schraubring.

    [0027] Durch die nicht mehr auftretende Verdrehung der Ogive zur Geschosshülle während der Montage ist es möglich, die stirnseitigen Berührungsflächen zwischen der Ogive und Geschosshülle mit diversen formschlüssigen Elementen auszustatten. Als formschlüssiges Element ist ein Friktionsring (engl. friction ring) mit scharfkantiger Verzahnung an den Stirnseiten zur Ogive und der Geschosshülle denkbar. Alternativ kann auch ein Friktionsring mit handelsüblichen Reibbeschichtungen etc. vorgesehen werden. Auch eine stirnseitige Profilierung der Ogive und der Geschosshülle ist nicht ausgeschlossen. Hierbei kann auf einen Friktionsring verzichtet werden.

    [0028] Diese Friktionsringe bzw. formschlüssigen Elemente verhindern bei einer ausreichenden Kraftbeaufschlagung ein Verdrehen der Bauteile (Ogive, Geschosshülle) zueinander. Mit dieser Maßnahme wird erreicht, dass erhöhte Drallbeschleunigungen auch bei zukünftigen Waffensystemen zuverlässig aufgenommen werden können. Das Geschoss bleibt bei erhöhten Treibladungen auch in Zukunft abschussfest.

    [0029] Durch Umleitung des Kraftflusses in den zylindrischen Ansatz der Ogive kann nunmehr eine Reduzierung der Bauteil-Vorspannung erreicht werden. Spannungsabhängige Verformungen sind durch stirnseitige Ringe mit formschlüssigen Wirkmechanismen verhinderbar. Auch ein Gewindeversagen lässt sich aufgrund der exakt definierbaren Schnittstellen-Abmaße verhindern. Ein Überdrehen von Gewindeflanken kann vermieden werden. Eine Überlastung der Schnittstelle zwischen der Ogive und der Geschosshülle und ein daraus resultierendes Verdrehen der Bauteile zueinander beansprucht das Gewinde nicht durch Torsionsspannungen. Es erfolgt eine Belastung auf Zug.

    [0030] Als Sicherung der Gewindeverbindung kann eine (einfache) Schraubensicherung verwendet werden, z.B. Loctite 243.

    [0031] Auf einen qualitativen Materialeinsatz in Punkto Reinheit und Legierungsbestandteile kann weitgehend verzichtet werden. Die Verwendung handelsüblicher Stähle ist möglich. Die Aufwände für die Reinigung und Verklebung können reduziert werden. Der logistische Aufwand kann dabei minimiert werden. Insgesamt wird der Materialeinsatz reduziert. Der Arbeitsaufwand wird gesenkt bei einfacher Montage.

    [0032] Vorgeschlagen wird ein Geschoss mit einem Geschossteil und einer auf das Geschossteil aufsetzbaren Ogive. Die Ogive ist mittels einer Gewinde-Durchgangs-Verschraubung mit dem Geschossteil verbindbar. Die Gewinde-Durchgangs-Verschraubung umfasst wenigstens einen (bevorzugt) zylindrischen Ansatz mit einem bereichsweise eingebrachten, z.B. gedrehten, gefrästen, geräumten oder geschnittenen Gewinde und einem Schraubring. In der bevorzugten Ausführung weist die Ogive den zylindrischen Ansatz auf. Der Ansatz umfasst in einem definierbaren Bereich das Gewinde. Das Gewinde kann als Feingewinde oder als mehrgängiges Gewindeprofil ausgeführt sein. Ein Schraubring ist auf den zylindrischen Ansatz aufschraubbar. Zwischen der Ogive und dem Geschossteil ist ein formschlüssiges Element einbindbar. In einer Ausführung erfolgt die Einbindung derart, dass sich das formschlüssige Element zwischen einer Stirnseite der Ogive und einer Stirnseite des Geschossteils befinden kann. Als formschlüssiges Element kann auch ein Ring, insbesondere ein Friktionsring vorgesehen werden. Die beiden Stirnseiten können das formschlüssige Element oder ein Profil auf ihren stirnseitigen Oberflächen, zumindest aber auf einer der beiden Oberflächen, umfassen.

    [0033] Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt:
    Fig. 1
    eine skizzenartige Darstellung einer vollständigen erfindungsgemäßen Geschosshülle,
    Fig. 2
    eine skizzenartige Schnittdarstellung im Schnitt B-B aus Fig. 1,
    Fig. 3
    eine vergrößerte, skizzenartige Darstellung X aus Fig. 2.


    [0034] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Geschosses 10 einer nicht näher dargestellten Munition 100, insbesondere einer Artilleriemunition. Das Geschoss 10 kann ein Leucht-, Nebel-, Rauch-, Knall-, Blitz-, Signal-, Übungs- oder Sprenggeschoss sein. Das Geschoss 10 weist eine Ogive 1 sowie ein mittleres bzw. hinteres Geschossteil 4, z.B. eine Geschosshülle, auf. Mit 2 ist ein formschlüssiges Element gekennzeichnet.

    [0035] Fig. 2 zeigt eine Schnittdarstellung im Schnitt B-B aus Fig. 1 in einer vergrößerten Ansicht.

    [0036] Die Ogive 1 ist in Form bzw. in einer Art Gewinde-Durchgangs-Verschraubung im Geschossteil bzw. in der Geschosshülle 4 eingebunden.

    [0037] Die Ogive 1 weist dazu bevorzugt einen langen zylindrischen Ansatz 5 auf. Eine durch den Ansatz 5 sich bildende Stirnseite 11 der Ogive 1 stützt sich an einer Stirnseite 12 der Geschosshülle bzw. des Geschossteils 4 ab. Der zylindrische, bevorzugt innenliegende, Ansatz 5 ragt nach bzw. bei der Montage weit in das Geschossteil 4 hinein.

    [0038] Der zylindrische Ansatz 5 kann in einem vorzugsweise definierten Bereich 6 ein Gewinde 7, bevorzugt Feingewinde, besitzen. Die Ogive 1 ist von innen bzw. hinten 8 mittels eines[Dau1] Gewinde- oder Schraubrings 3 gegen das Geschossteil 4 verschraubbar. Dazu kann der Gewindering 3 auf den zylindrischen Ansatz 5 mit Hilfe eines nicht näher dargestellten Schraubwerkzeugs aufgeschraubt werden. Die Ogive 1 wird beim Drehen des Gewinderings 3 mit ihrer Stirnseite 11 gegen die Stirnseite 12 des Geschossteils 4 gezogen und gegen diese gedrückt. Die Ogive 1 wird durch diese Gewinde-Durchgangs-Verschraubung in ihre Position im Geschoss 10 fest gehalten, selbst aber nicht verdreht.

    [0039] Die stirnseitigen Berührungsflächen 11, 12 zwischen der Ogive 1 und dem Geschossteil 4 können mit diversen formschlüssigen Elementen 2 ausgestattet sein. Als formschlüssiges Element 2 kann in einer einfachen Ausführung ein Ring 9 vorgesehen werden. Dieser Ring 9 kann ein Friktionsring sein. Der Friktionsring 9 kann mit einer scharfkantigen Verzahnung ausgestattet sein, die an die Stirnseiten 11, 12 zur Ogive 1 und dem Geschossteil 4 angreifen. Alternativ kann auch ein Friktionsring mit handelsüblichen Reibbeschichtungen etc. vorgesehen werden.

    BEZUGSZEICHENLISTE



    [0040] 
    1
    Ogive
    2
    formschlüssiges Element
    3
    Schraubring, Gewindering
    4
    Geschosshülle, mittleres bzw. hinteres Geschossteil
    5
    Absatz (bevorzugt zylindrisch), Ogive
    6
    Bereich
    7
    Gewinde
    8
    Hinten
    9
    Ring, Friktionsring
    10
    Geschoss
    11
    Stirnseite Ogive
    12
    Stirnseite Geschosshülle
    100
    Munition, Artilleriemunition



    Ansprüche

    1. Geschoss (10), mit einem Geschossteil (4) und einer auf das Geschossteil (4) aufsetzbaren Ogive (1), dadurch gekennzeichnet, dass eine Verbindung zwischen der Ogive (1) und dem Geschossteil (4) einen von der Ogive (1) ausgehenden zylindrischen Ansatz (5) aufweist, welcher in einem definierbaren Bereich (6) ein Gewinde (7) aufweist, und dass ein Schraubring (3) auf den zylindrischen Ansatz (5) aufschraubbar ist, derart, dass die Ogive (1) mit dem Schraubring (3) gegen das Geschossteil (4) verschraubbar ist.
     
    2. Geschoss (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewinde (7) ein Feingewinde oder ein mehrgängiges Gewindeprofil ist.
     
    3. Geschoss (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schraubring (3) mit einem Linksgewinde versehen sein kann.
     
    4. Geschoss (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Ogive (1) und dem Geschossteil (4) ein formschlüssiges Element (2, 9) eingebunden ist.
     
    5. Geschoss (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das formschlüssige Element (2, 9) sich zwischen einer Stirnseite (11) der Ogive (1) und einer Stirnseite (12) des Geschossteils (4) befindet.
     
    6. Geschoss (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der beiden Stirnflächen (11, 12) oberflächenseitig ein Profil umfasst.
     
    7. Geschoss (10) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das formschlüssige Element (2, 9) ein Ring ist.
     
    8. Geschoss (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Ring (9) ein Friktionsring ist.
     
    9. Geschoss (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Friktionsring (9) mit einer scharfkantigen Verzahnung oder einer Reibbeschichtung versehen ist.
     
    10. Geschoss (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Geschoss ein Leucht-, Nebel-, Rauch-, Knall-, Blitz-, Signal-, Übungs- oder Sprenggeschoss ist.
     
    11. Verfahren zur Montage eines Geschosses (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch folgende Schritte:

    • Einsetzen der Ogive (1) in den Geschossteil (4), wobei der zylindrische Ansatz (5) der Ogive (1) in den Geschossteil (4) hineinragt,

    • Aufsetzen und Festziehen des Schraubrings (3) auf den zylindrischen Ansatz (5) durch den Geschossteil (4) von hinten (8), derart dass

    • beim Drehen des Schraubrings (3) die Ogive (1) mit ihrer Stirnseite (11) gegen die Stirnseite (12) des Geschossteils (4) gezogen wird.


     
    12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Ring (2, 9) vor dem Festziehen des Schraubrings (3) zwischen die Ogive (1) und dem Geschossteil (4) einbringbar ist.
     
    13. Munition (100) umfassend ein Geschoss (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 12.
     
    14. Munition (100) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Munition (100) eine Artilleriemunition ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht









    Recherchenbericht




    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente