[0001] Die Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung mit einer elektronischen Bildanzeige.
Insbesondere betrifft die Erfindung eine Anzeigevorrichtung, bei der die elektronische
Bildanzeige an einem Anzeigeträger angeordnet ist, wobei der Anzeigeträger mit einer
Ständereinrichtung gekoppelt ist, welche zur Auflage auf oder Befestigung an einem
Untergrund ausgebildet ist.
[0002] Der Anzeigeträger stellt eine Halterung für die elektronische Bildanzeige bereit.
Eine mit dem Anzeigeträger gekoppelte Ständereinrichtung sichert den Anzeigeträger
auf dem Untergrund gegen Kippen oder Verschieben. Dazu ist die Ständereinrichtung
mit Auflageflächen oder einer Beinkonstruktion versehen, welche einen sicheren Stand
auf dem Untergrund erlaubt. An der Ständereinrichtung können dabei auch Befestigungspunkte
vorgesehen sein, um eine Fixierung an einem vorbereiteten Untergrund zu erlauben.
[0003] Anzeigevorrichtungen der genannten Art sind in vielen Bereichen einzusetzen, beispielsweise
als Wegweiser, zur Anzeige von Nachrichten und aktuellen Informationen und insbesondere
zu Werbezwecken. Entsprechende Anzeigevorrichtungen werden besonders im Umfeld von
Sportveranstaltungen genutzt, dort sind beispielsweise Anzeigevorrichtungen in Gestalt
von Videobanden bekannt. Die Anzeigevorrichtungen werden dabei im Randbereich, außerhalb
des Spielfeldes oder der Wettbewerbsstrecke angeordnet, wobei aus Sicherheitsgründen
auf die Einhaltung sogenannter Freizonen zu achten ist. Dies ist erforderlich, um
Risiken für Sportler zu mindern, die im Spielgeschehen mit solchen Anzeigevorrichtungen
kollidieren könnten und so einem Verletzungsrisiko ausgesetzt wären. Auch in etlichen
anderen Sportbereichen, z.B. solchen die ohne Spielfeldbegrenzung und stattdessen
mit Streckenverläufen betrieben werden, sind derartige Anzeigevorrichtungen einsetzbar.
So sind z.B. im Biathlon oder Ski-Langlauf Banden zu verschiedenen Anzeigezwecken
entlang der Strecke eingesetzt. Sogenannte V-Aufsteller sorgen für eine Streckenführung,
welche den Sportler davon abhält, falsche Wege im Wettkampf einzuschlagen.
[0004] Um das Verletzungsrisiko bei Kontakt mit solchen Anzeigevorrichtungen zu minimieren,
können diese mit Polsterungen versehen sein. Außerdem werden die Freizonen, also Abstände
vom aktiven Spielgeschehen so bemessen, dass ein Verletzungsrisiko reduziert wird,
wobei auch Art und Aufbau der Anzeigevorrichtung bei der Bemessung der Freizone in
Betracht gezogen werden müssen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anzeigevorrichtung zur Verfügung zu stellen, welche
das Verletzungsrisiko für Sportler reduziert.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Anzeigevorrichtung mit den Merkmalen der unabhängigen
Patentansprüche gelöst.
[0007] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung weist eine erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung
der eingangs genannten Art eine schwenkbare Kopplung des Anzeigeträgers mit der Ständereinrichtung
auf. Über diese schwenkbare Kopplung ist der Anzeigeträger gegenüber der Ständereinrichtung
zwischen einer Faltlage und einer Anzeigelage schwenkbar.
[0008] Die Anzeigelage zeichnet sich dadurch aus, dass der Anzeigeträger mit der Ständereinrichtung
einen solchen Winkel einschließt, dass sich der Anzeigeträger mitsamt der daran befestigten
elektronischen Bildanzeige in einer aufgestellten, gut sichtbaren Position gegenüber
dem Untergrund befindet. Es ist dabei nicht erforderlich, dass die elektronische Bildanzeige
vertikal gegenüber dem Untergrund ausgerichtet ist, jedoch hat die elektronische Anzeige
in einem Winkel zu stehen, der bei Betrachtung auf horizontaler oder erhabenem Blickwinkel
eine gute Sichtbarkeit und Lesbarkeit erlaubt. Regelmäßig wird ein solcher Winkel
der Anzeigevorrichtung gegenüber dem Untergrund zwischen einigen Grad (nahe 0 Grad),
vorzugweise aber zwischen 40 Grad und 90 Grad liegen (wobei die Anzeige nach oben
oder schräg nach oben weist).
[0009] In der Faltlage hingegen schließt der Anzeigeträger mit der Ständereinrichtung einen
spitzeren Winkel ein, der Anzeigeträger ist also der Ständereinrichtung und dem unterliegenden
Untergrund angenähert. Die gesamte Anzeigevorrichtung ist dann gegenüber der Anzeigelage
flacher zusammengefaltet (oder auch zusammengeklappt), was die Bezeichnung Faltlage
erklärt. Der Winkel, den der Anzeigeträger gegenüber der unterliegenden Ständereinrichtung
einnimmt, beträgt in dieser Faltlage weniger als in der Anzeigelage, also z.B. weniger
als 40 Grad.
[0010] Was die Gestaltung und Formgebung sowohl des Anzeigeträgers und der elektronischen
Anzeige als auch der Ständereinrichtung betrifft, sind gestalterisch kaum Grenzen
gesetzt. Der Anzeigeträger kann beispielsweise eine Trägerplatte aufweisen, auf welcher
mehrere Module elektronischer Bildanzeigen platziert sind. Es kann sich auch um einen
Rahmen handeln, in den ein Panel oder mehrere Panels einer elektronischen Bildanzeige
eingesetzt oder eingehängt ist/sind. Insbesondere kann der Anzeigeträger ein langgestrecktes,
flächiges oder durch Verstrebungen und Sprossen gebildetes Element bilden, welches
mit seiner Längserstreckung parallel zum Untergrund angeordnet ist, sich also bei
Anordnung an der Ständereinrichtung und Platzierung auf dem Untergrund länger in der
Breite als in der Höhe erstreckt, entsprechend der gestreckten Form bekannter Bandenwerbungen.
[0011] In den Randbereichen des Anzeigeträgers und der daran angeordneten elektronischen
Bildanzeige können sich Polster oder Dämpfungselemente befinden, um einen Kantenschutz
bereitzustellen, der sowohl die elektronische Bildanzeige schützt, als auch Personen,
die in unbeabsichtigten physischen Kontakt mit der Anzeigevorrichtung geraten. Für
einen solchen Schutz können in Randbereichen des Anzeigeträgers und der elektronischen
Bildanzeige Schaumstoff-Bumper oder Gummi-Bumper, ebenso wie Luftkissen oder Gelpolster
angebracht werden.
[0012] Die elektronische Bildanzeige selbst kann an dem Anzeigeträger verklebt, verschraubt,
geklipst oder sonst wie befestigt sein. Zum Schutz der elektronischen Bildanzeige
gegenüber mechanischen Einwirkungen können außerdem mechanische Schutzelemente zum
Einsatz kommen. Bei dem Einsatz von LED-Dioden oder sonstigen empfindlichen Displaytechnologien
können z.B. vorgesetzte transparente Schutzeinrichtungen aus transparentem Kunststoff
oder Vergussmassen eingesetzt werden, ebenso wie sogenannte Shader, also Kunststoffraster,
in welche die Anzeigeelemente der elektronischen Anzeigevorrichtung eingebettet werden.
Auch Projektionseinrichtungen können als elektronische Anzeigevorrichtung genutzt
werden. Im Anzeigeträger können auch flexible Elemente als Polster oder Träger eingearbeitet
sein, welche die elektronischen Bildanzeigemodule gegen Stoß- oder Schlageinwirkungen
abfedern.
[0013] Die Ständereinrichtung, welche zur Auflage auf dem Untergrund oder zur Befestigung
am Untergrund ausgebildet ist, kann ebenfalls eine flächige Konstruktion aufweisen
oder mehrere Auflagebeine oder Auflagestege, an denen der Anzeigeträger schwenkbar
befestigt ist. Die schwenkbare Verbindung kann durch Lager oder Scharniere erstellt
sein oder durch beliebige andere Kopplungsmittel, welche eine wiederholte Schwenkbewegung
des Anzeigeträgers gegenüber der Ständereinrichtung erlauben.
[0014] Gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung sind Haltemittel vorgesehen, die mit Wirkung
zwischen Anzeigeträger und Ständereinrichtung angeordnet sind, und den Anzeigeträger
in der Anzeigelage halten. Die Haltemittel sind dabei solche Haltemittel, deren Haltewirkung
durch Ansteuerung aufhebbar ist. Die Haltekraft der Haltemittel, welche die Stabilisierung
des Anzeigeträgers gegenüber der Ständereinrichtung entgegen einer Schwenkbewegung
bewirkt, soll also durch Ansteuerung reduzierbar oder aufhebbar sein. Hierbei kommen
beliebige aufhebbare mechanische Sperren, ebenso wie hydraulische oder pneumatische
Sperren in Frage. Befindet sich der Anzeigeträger in der Anzeigelage bewirken die
Haltemittel, dass er in dieser stabil verbleibt und die Anzeigevorrichtung so ihre
Anzeigewirkung entfalten kann.
[0015] Die Kombination der bisher genannten Merkmale stellt eine Anzeigevorrichtung bereit,
bei der ein Anzeigeträger schwenkbar gegenüber einer Ständereinrichtung ist, wobei
er entgegen dieser Schwenkbewegung in einer Anzeigelage durch entsprechend ansteuerbare
Haltemittel gehalten wird. Um den Anzeigeträger bedarfsweise aus der Anzeigelage freizugeben,
also die Wirkung der Haltemittel hinsichtlich ihrer Fixierung des Anzeigeträgers in
der Anzeigelage aufzuheben, ist eine Steuereinrichtung mit den Haltemitteln gekoppelt.
Mit der Steuereinrichtung wiederum ist eine Erfassungsvorrichtung koppelbar, welche
eine Annäherung einer Person an die Anzeigevorrichtung erfasst und die Haltewirkung
der Haltemittel in Abhängigkeit von der erfassten Annäherung aufhebt. Die Erfassungsvorrichtung
kann Bestandteil der Anzeigevorrichtung selbst sein, es kann sich bei der Erfassungsvorrichtung
jedoch auch um eine externe Erfassungsvorrichtung handeln, welche Steuersignale generiert,
die an die Steuereinrichtung drahtlos oder drahtgebunden übermittelt werden.
[0016] Die Erfassungsvorrichtung sorgt dafür, dass eine Annäherung einer Person an die Anzeigevorrichtung
erkannt wird. So wird eine Annäherung eines Sportlers im Bereich des Spielfeldes,
an dem die Anzeigevorrichtung platziert ist, erfasst, die Steuereinrichtung erhält
entsprechende Annäherungsdaten oder Steuerdaten und die Verletzungsgefahr für den
Sportler wird reduziert, indem die Haltemittel gelöst werden, so dass der Anzeigeträger
in Richtung seiner Faltlage schwenkbar wird. Die Anzeigevorrichtung wird dadurch nachgiebig
für einen Aufprall des Sportlers. In einem solchen Zustand stellt die Anzeigevorrichtung
kein wesentliches Verletzungsrisiko für den Sportler mehr dar, da er bei körperlicher
Einwirkung auf die Anzeigevorrichtung nicht gegen eine versteifte Anzeigevorrichtung
prallt, sondern gegen eine Anzeigevorrichtung, welche dem Körper des Sportlers nachgibt.
[0017] Die Steuereinrichtung bewirkt dabei eine Aufhebung der Haltewirkung nicht zwingend
in jedem Fall, in dem irgendeine Annäherung einer Person an die Anzeigevorrichtung
detektiert wird. Die Steuereinrichtung kann vielmehr, je nach erfasster Art der Annäherung,
eine Freigabe der Haltemittel nur für Fälle der Annäherung vorsehen, die vorgegebene
Kriterien erfüllen. Nähert sich beispielsweise eine Person mit einer Bewegungsbahn,
die nicht auf die Anzeigevorrichtung zuläuft oder sehr schräg auf diese zuläuft, kann
auf die Aufhebung der Haltwirkung gänzlich verzichtet werden, da kein wesentliches
Verletzungsrisiko besteht.
[0018] Um eine solche Funktion zu realisieren wird auf die Erkennung unterschiedlicher Kriterien
hinsichtlich der Annäherungen von Personen zurückgegriffen. Die Verfügbarkeit von
Messwerten zur Annäherung und damit eine Prüfbarkeit von Kriterien der Art der Annäherung
hängt dabei maßgeblich von der verwendeten Erfassungsvorrichtung ab. Eine Erfassungsvorrichtung
im Sinne der Erfindung, welche eine Annäherung einer Person an die Anzeigevorrichtung
erfasst, kann beliebige Arten von Überwachungssystemen aufweisen, sofern diese eine
Positionsveränderung von Körpern im Raum in Richtung der Anzeigevorrichtung erfassen
können. Bekannte Annäherungssensoren sind kapazitive Sensoren oder Ultraschall-Sensoren,
welche einen Körper bei Annäherung an einen entsprechenden Sensor erfassen. Auch Radarsensoren
können eingesetzt werden. Alternativ können optische Überwachungssysteme, insbesondere
Lichtschranken, Infrarotsensoren oder Laserschranken eingesetzt werden, welche in
Abstand zur Anzeigevorrichtung platziert werden und die Erfassung eines sich annähernden
Sportlers an die Anzeigevorrichtung erlauben. Durch die Platzierung mehrerer solcher
Lichtschranken und Laser ist es auch möglich, Rückschlüsse auf das Tempo der Annäherung
zu schließen. Schließlich können auch Detektionssysteme eingesetzt werden, die beispielsweise
ein detektierbares Element zur Platzierung am Körper oder der Kleidung des Sportlers
vorsehen. So können beispielsweise RFID-Sensoren an der Sportkleidung mit einer entsprechenden
Detektionsvorrichtung an der Anzeigevorrichtung die Annäherung des Sportlers erfassen.
Ein solches System erlaubt auch eine gewisse Selektivität, da beispielsweise die Annäherung
von sonstigen Objekten (Vögeln, Ordnern, Bällen etc.) nicht zu Fehlauslösungen führt.
[0019] Eine besondere hervorzuhebende Möglichkeit der Annäherungserfassung besteht in der
Nutzung von Kamerasystemen, insbesondere Kamerasystemen, die eine räumliche Erfassung
erlauben. Einerseits sind zu diesem Zweck 3D-Kameras bekannt, die beispielsweise als
Time-of-Flight-Kameras Verwendung bei der Überwachung des Verkehrs in Kraftfahrzeugen
zur Erfassung von Annäherungen bieten. Ein solches System kann an oder neben der Anzeigevorrichtung
platziert werden und erfasst kontinuierlich die Annäherung von Personen an die Anzeigevorrichtung,
ebenso wie deren Geschwindigkeit.
[0020] Weiterhin können auch triangulierende Kamerasysteme eingesetzt werden, wie sie bei
Sportveranstaltungen bereits ohnehin zum Einsatz kommen. Ein diesbezüglich bekanntes
System ist das System mit dem Markennamen Hawk-Eye des Unternehmens Hawk-Eye Innovations
Ltd., welches durch eine Mehrzahl von Kameras, nachgeschaltete Bilderkennung und Triangulation
anhand bekannterer Kamerapositionen die Bewegung von Objekten im Spielfeldbereich
mit großer Präzision überwacht. Wird ein solches System mit den Positionsdaten einer
Anzeigevorrichtung gespeist, kann bei Annäherung einer Person an die Anzeigevorrichtung
die entsprechende Steuervorrichtung drahtlos oder drahtgebunden mit einem Steuersignal
versorgt werden, so dass diese eine entsprechende Ansteuerung der Haltemittel vornimmt,
um die betreffende Anzeigevorrichtung als Verletzungsrisiko zu entschärfen.
[0021] Unabhängig von der Art der Erfassung, kann eine tatsächliche Bewegung des Anzeigeträgers
aus der Anzeigelage in die Faltlage zunächst durch die Krafteinwirkung eines Aufpralls
selbst erfolgen. Es kann jedoch auch eine aktive Faltbewegung oder Klappbewegung in
Richtung der Faltlage bewirkt werden oder eine Kombination dieser Vorgänge, also eine
Faltbewegung aufgrund einer externen Einwirkung und aufgrund der Ausbildung oder Steuerung
der Anzeigevorrichtung selbst.
[0022] Vorzugsweise weist die Anzeigevorrichtung außerdem Rückstellmittel mit Wirkung zwischen
Anzeigeträger und Ständereinrichtung auf, welche den Anzeigeträger aus Richtung der
Faltlage in die Anzeigelage bewegen. Die Rückstellmittel haben die Aufgabe, einen
in Richtung der Faltlage bewegten Anzeigeträger zurück in die Anzeigelage zu bewegen,
in welcher er dann durch die ansteuerbaren Haltemittel gehalten wird. Auch diese Rückstellmittel
können durch mechanische, motorisch angetriebene, hydraulische und pneumatische Mittel
oder deren Kombination gebildet werden. Wenn im Rahmen dieser Anmeldung von motorischen
Antrieben die Rede ist, sind damit insbesondere Antriebe umfasst, welche eine elektronische
Ansteuerung erlauben. Damit umfasst sind auch Antriebe, welche Getriebe oder sonstige
Mittel zur Kraftübertragung und/oder Kraftumlenkung aufweisen. Zum Beispiel können
Biegewellen am Antrieb als Mittel der Kraftumlenkung und Krafteinleitung dienen. Ebenso
sind Getriebe, Kegelgetriebe, Kettentriebe oder sonstige Kraftübersetzungen oder Kraftumlenkungsmittel
mit dem Begriff umfasst, so zum Beispiel auch Antriebsstränge, wie sie aus dem Bereich
Transportmittel, z.B. Fahrrädern bekannt sind (Gurt- oder Kettenantriebe oder auch
Kraftübertragungen mit sonstigen Fahrrad-Antriebssträngen wie z.B. "ceramicspeed"-Übertragungsstränge).
[0023] Nachdem ein Vorgang der Bewegung in die Faltlage stattgefunden hat, also nachdem
die Haltemittel freigegeben wurden und ggf. auch eine Einwirkung des Sportlers auf
die Anzeigevorrichtung erfolgt ist, kann durch die Rückstellmittel bewirkt werden,
dass der Anzeigeträger sich erneut aufrichtet und in die Anzeigelage geschwenkt wird
und die Haltemittel wieder aktiviert werden, um den Anzeigeträger in dieser Anzeigelage
zu halten. Die Rückstellung kann bei Verwendung ansteuerbarer Rückstellmittel elektronisch
gesteuert werden - z.B. bei Verwendung von motorischen, aktiv pneumatisch oder aktiv
hydraulischen Rückstellmitteln, es kann sich jedoch auch um eine rein mechanische
Rückstellung handeln, beispielweise wenn Federelemente oder sonstige passive mechanische
Rückstellelemente zum Einsatz kommen.
[0024] Bei angesteuerter Rückstellung kann der Rückstellvorgang von Sensordaten abhängig
gemacht werden, z.B. wenn erfasst wird, dass sich keine Person mehr im Bereich der
Anzeigevorrichtung befindet. Alternativ kann auch nach einer vorgegebenen Zeitspanne
oder auf ein Steuersignal hin die Rückstellung erfolgen. Nach Rückstellung bewirkt
die Steuereinrichtung, dass die Haltemittel wieder aktiviert werden, wodurch eine
Stabilisierung des Anzeigeträgers in der Anzeigelage herbeigeführt wird.
[0025] Neben den Vorzügen der Reduzierung des Verletzungsrisikos bietet die erfindungsgemäße
Anzeigevorrichtung zahlreiche Vorzüge. Sie kann in einfacher Weise und modular im
Bereich von Sportstätten montiert werden, ist mobil und auf vielfältige Weise ansteuerbar.
Als elektronische Anzeigevorrichtung können beliebige Anzeigevorrichtungen, insbesondere
aber LED-Panels zum Einsatz kommen. Mehrere der Anzeigevorrichtungen können hinsichtlich
ihrer angezeigten Inhalte gekoppelt werden. Insbesondere können die elektronischen
Bildanzeigen selbstständige Empfangsteile enthalten, die externe Daten auf dem Display
darstellen. Alternativ kann in jeder Anzeigevorrichtung eine zentrale Zuspielvorrichtung
oder Empfangseinrichtung für Signaldaten vorhanden sein.
[0026] Eine elektrische Versorgung der entsprechenden Anzeigevorrichtungen, sofern erforderlich,
kann über zentrale Netzteile, jeder Anzeige separat zugeordnete Netzteile oder auch
Stromspeicher oder Generatoren erfolgen.
[0027] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind Faltmittel vorgesehen, die
zwischen Anzeigeträger und Ständereinrichtung angeordnet sind und den Anzeigeträger
zur Bewegung in Richtung der Faltlage antreiben oder vorspannen.
[0028] In dieser Ausführungsform wird die Faltbewegung oder Ausweichbewegung des Anzeigeträgers
durch die Faltmittel aktiv unterstützt. Sobald also die Steuereinrichtung die Wirkung
der Haltemittel in Reaktion auf eine Annäherung aufhebt, die Arretierung des Anzeigeträgers
in der Anzeigelage also aufgibt, wirken die Faltmittel und ziehen oder schwenken den
Anzeigeträger in Richtung der Faltlage. Auf diese Weise wird eine aktive Ausweichbewegung
des Anzeigeträgers bewirkt, was bei einer Kollision mit einem Sportler das Verletzungsrisiko
weiter reduziert, da eine Kollision mit dem Sportler vermindert oder vollständig vermieden
werden kann, weil sich der Anzeigeträger aus der Bewegungsbahn des Sportlers bewegt.
Die Faltmittel können motorisch angetriebene Aktuatoren aufweisen, welche die Schwenkbewegung
bewirken, es kann sich jedoch auch um Spannelemente, beispielsweise Spiralfedern oder
Torsionsfedern handeln. In einem solchen Fall ist der Anzeigeträger in der Anzeigelage
in Richtung der Faltlage vorgespannt, wird aber durch die Haltemittel an einer Bewegung
gehindert. Sobald die Haltemittel gelöst werden, klappt oder faltet der Anzeigeträger
in die Faltlage. Danach können die Rückstellmittel die Faltmittel wieder spannen,
indem sie den Anzeigeträger wieder in die Anzeigelage schwenken, wo die Haltemittel
wieder durch die Steuereinrichtung aktiviert werden.
[0029] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen die Faltmittel einen ansteuerbaren
Faltantrieb auf, welcher mit der Steuereinrichtung gekoppelt ist. Die Steuereinrichtung
steuert den Faltantrieb nach Ansteuerung zur Aufhebung der Haltewirkung der Haltemittel
an (oder gleichzeitig mit dieser) um den Anzeigeträger aus der Anzeigelage in Richtung
der Faltlage zu bewegen.
[0030] Eine Ansteuerung des Faltantriebs stellt eine aktive Bewegung des Anzeigeträgers
in die Faltlage sicher. Diese aktive Bewegung kann durch eine Vorspannung oder die
Schwerkraft unterstützt werden. Die Ansteuerung des Faltantriebs kann außerdem in
Abhängigkeit von der erfassten Annäherung angepasst werden. In Abhängigkeit von Geschwindigkeit
und/oder Richtung der Annäherung kann eine dosierte Ansteuerung erfolgen, um das Verletzungsrisiko
zu verringern und andererseits eine Materialschonung der Anzeigevorrichtung zu ermöglichen.
[0031] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Erfassungsvorrichtung
an der Anzeigevorrichtung selbst angeordnet.
[0032] Wie vorstehend erwähnt, kommen als Erfassungsvorrichtungen zahlreiche unterschiedliche
Einrichtungen in Frage. Bei Anordnung der Erfassungsvorrichtung an der Anzeigevorrichtung
selbst entsteht ein hochgradig modulares und kompaktes System, da mitsamt der Anzeigevorrichtung
auch immer die Erfassungsvorrichtung transportiert werden kann und diese in einem
festen räumlichen Bezug zur Anzeigevorrichtung steht. Als Systeme zur Annäherungserfassung
kommen dabei insbesondere Kamerasysteme, Ultraschallsensoren, Radarsensoren oder auch
kapazitive Sensoren in Frage.
[0033] Es ist besonders bevorzugt, wenn die Haltemittel lösbare mechanische Rastmittel aufweisen,
welche den Anzeigeträger gegenüber der Ständereinrichtung in der Anzeigelage verrasten.
[0034] Die Nutzung von rastbaren Haltemitteln hat den Vorteil, dass zur Aufrechterhaltung
der Haltewirkung keine kontinuierliche Ansteuerung oder Aufrechterhaltung eines Stromkreises
oder einer Energieversorgung erforderlich ist. Lediglich zur Aufhebung der Haltewirkung
werden die Rastmittel angesteuert und eine mechanische Sperrwirkung wird durch Lösung
der Verrastung, beispielsweise durch elektromagnetische Aktuatoren, aufgehoben.
[0035] In einer bevorzugten Gestaltung der Erfindung weisen die Rückstellmittel außerdem
eine Feder auf, welche den Anzeigeträger aus Richtung der Faltlage in die Anzeigelage
drängt.
[0036] In dieser Gestaltung wird die Rückstellbewegung des Anzeigeträgers in die Anzeigelage
durch die Federwirkung unterstützt oder gänzlich bewirkt. In ihrer einfachsten Form
kann eine Anzeigevorrichtung dann so aussehen, dass bei Erfassung einer Annäherung
die Haltemittel gelöst werden, der Anzeigeträger jedoch bis zu einem Kontakt mit dem
Sportler durch die Federwirkung der Rückstellmittel in dieser Stellung gehalten verbleibt.
Kommt es zu einer Kollision mit einer Person, so weicht der Anzeigeträger mitsamt
seiner Anzeige aus, wobei die Feder der Rückstellmittel die Aufprallkraft aufnimmt
und nach Aufhebung des Aufpralls die Anzeigeträger zurück in die Anzeigelage führt,
in welcher die Haltemittel dann wieder aktiviert werden.
[0037] In einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung sind die Rückstellmittel
mit einem motorischem Rückstellantrieb ausgebildet, welcher den Anzeigeträger aus
der Faltlage in die Anzeigelage bewegt. Solche Rückstellmittel können beispielsweise
im Bereich der Schwenkachse zwischen dem Anzeigeträger und der Ständereinrichtung
platziert sein. Alternativ können jedoch auch pneumatische oder hydraulische Systeme
vorgesehen sein, die mit motorisch betriebenen Pumpen eine Rückstellbewegung forcieren.
[0038] Es ist besonders bevorzugt, wenn die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, die
Haltemittel in Abhängigkeit von einer erfassten Annäherungsgeschwindigkeit einer Person
an die Anzeigevorrichtung zur Freigabe des Anzeigeträgers anzusteuern.
[0039] Um unnötige Faltbewegungen zu vermeiden und damit die Wirkung der Anzeigevorrichtung
zu schmälern, kann vorgesehen sein, dass nur bei Überschreiten einer gewissen Annäherungsgeschwindigkeit
überhaupt die Haltewirkung des Anzeigeträgers aufgehoben wird. Dies stellt sicher,
dass die Werbewirkung und Anzeigewirkung der Anzeigevorrichtung nur in solchen Situationen
aufgehoben wird, in denen tatsächlich ein Verletzungsrisiko einer Person besteht.
Beispielsweise kann bei der Erfassung der Annäherung eines Sportlers ermittelt werden,
ob sich dieser mit hoher Geschwindigkeit oder mit geringer Geschwindigkeit der Anzeigevorrichtung
nähert (wobei eine hohe Geschwindigkeit z.B. mehr als 10 km/h beträgt). Bei einer
Annäherung mit hoher Geschwindigkeit wird durch die Steuereinrichtung eine Aufhebung
der Haltewirkung veranlasst.
[0040] In einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung ist außerdem
vorgesehen, dass die Steuereinrichtung eine Empfangseinrichtung aufweist, über welche
Steuersignale von einer externen Erfassungsvorrichtung empfangbar sind und wobei die
Steuereinrichtung die Wirkung der Haltemittel in Abhängigkeit von den Steuersignalen
aufhebt. In einer solchen Gestaltung kann, wie oben bereits angedeutet, ein zentrales
optisches Überwachungssystem genutzt werden, welches Steuersignale an eine oder mehrere
erfindungsgemäße Anzeigevorrichtungen weiterleitet. Eine aufwendige optische Erfassung
und Auswertung kann dann zentralisiert erfolgen und die Steuereinrichtung in den Anzeigevorrichtungen
selbst können verhältnismäßig einfach aufgebaut sein, nämlich indem ein Steuersignal
empfangen und umgesetzt wird, ohne durch die komplexe Auswertung belastet zu sein.
[0041] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist die Anzeigevorrichtung abgewandelte
technische Merkmale auf. Gemäß diesem weiteren Aspekt der Erfindung ist eine Anzeigevorrichtung
der eingangs genannten Art dadurch gekennzeichnet, dass der Anzeigeträger einseitig
schwenkbar mit der Ständereinrichtung gekoppelt ist und, wie bei dem ersten Aspekt
der Erfindung beschrieben, gegenüber der Ständereinrichtung zwischen einer Faltlage
und einer Anzeigelage schwenkbar ist.
[0042] Außerdem sind Rückstellmittel mit Wirkung zwischen Anzeigeträger und Ständereinrichtung
angeordnet, welche den Anzeigeträger aus der Faltlage in die Anzeigelage drängen.
[0043] In ihrer Grundform kommt die Anzeigevorrichtung gemäß diesem Aspekt der Erfindung
also ohne Haltemittel und ohne Steuereinrichtung mit zugeordneter Erfassungsvorrichtung
aus. Stattdessen werden Rückstellmittel eingesetzt, welche jederzeit eine Spannwirkung
des Anzeigeträgers in Richtung der Anzeigelage bewirken.
[0044] Diese Rückstellmittel bewirken auch, dass der Anzeigeträger, wenn er sich (z.B. durch
Einwirkung einer Kollision eines Sportlers mit der Anzeigevorrichtung) aus der Anzeigelage
in Richtung der Faltlage bewegt hat, wieder in die Anzeigelage zurückgestellt wird.
Die Rückstellwirkung wird also durch dieselben Elemente bereitgestellt, die den Anzeigeträger
auch in der Anzeigeposition halten. Es kann sich bei den Rückstellmitteln um elastische
Rückstellmittel oder sonstige ansteuerbare Rückstellmittel handeln. Beispielweise
kommen hydraulische Systeme, mechanische Federsysteme oder auch pneumatische Systeme
in Frage.
[0045] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung gemäß dem weiteren Aspekt ist ein
elastisch verformbares erstes Verformungselement vorgesehen, welches zwischen Anzeigeträger
und Ständereinrichtung angeordnet ist und den Anzeigeträger aus Richtung der Faltlage
in die Anzeigelage drängt oder vorspannt.
[0046] Bei einem solchen Rückstellmittel kann es sich beispielsweise um eine Feder oder
ein Schaumstoffmittel, ebenso wie ein Luftkissen oder Gelkissen handeln. Die Verformbarkeit
ermöglicht es, dass bei Krafteinwirkung durch Kollision mit einer Person der Anzeigeträger
aus seiner Anzeigelage in Richtung der Faltlage bewegt wird. Bei Entlastung bewegt
sich der Anzeigeträger durch Rückstellung oder Expansion bzw. Entspannung der Rückstellmittel
wieder zurück in die Anzeigelage.
[0047] Eine solche Konstruktion der Anzeigevorrichtung ist besonders einfach, kommt ohne
elektrische Anschlüsse für die Stellmittel aus und ist hochgradig transportabel und
rasch installierbar.
[0048] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung
ist als Rückstellmittel wenigstens ein druckbeaufschlagtes Dämpfungselement vorgesehen,
welches zwischen Anzeigeträger und Ständereinrichtung angeordnet ist und den Anzeigeträger
aus Richtung der Faltlage in die Anzeigelage drängt. Ein solches druckbeaufschlagtes
Dämpfungselement kann beispielsweise durch eine oder mehrere Gasdruckfedern bereitgestellt
werden, welche eine federnde Halterung des Anzeigeelementes in der Anzeigelage bereitstellen.
[0049] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist das druckbeaufschlagte Dämpfungselement
mit einem Entlastungsventil versehen, welches bei Überschreiten eines vorgegebenen
Drucks im Dämpfungselement anspricht und die Rückstellwirkung reduziert oder aufhebt.
Ein solches Überdruckelement kann beispielsweise bei einer pneumatischen Gestaltung
der Rückstellmittel besonders vorteilhaft sein. Wirkt die Kraft einer Kollision eines
Sportlers auf die Anzeigevorrichtung und insbesondere den Anzeigeträger ein, erhöht
sich der Druck im Dämpfungselement, dass Ventil öffnet sich und eine Entlastung ermöglicht
eine Ausweichbewegung des Anzeigeträgers. Dabei sollte das Entlastungsventil so empfindlich
eingestellt werden, dass es zwar nicht bei üblichen Umgebungsbelastungen (beispielsweise
Windlasten oder Regenlasten) anspricht, bei Kollision mit einem Sportler hingegen
rasch anspricht.
[0050] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist außerdem eine Druckaufbaueinrichtung mit dem
Dämpfungselement gekoppelt, um einen vorgegebenen Rückstelldruck im Dämpfungselement
aufzubauen. Durch den Wiederaufbau eines vorgegebenen Drucks kann die Aufrichtung
des Anzeigeträgers aus der Faltlage in die Anzeigelage bewirkt werden. Eine entsprechende
Druckaufbaueinrichtung kann beispielsweise auch als zentraler Kompressor mit vorreduziertem
Druck mit mehreren Anzeigevorrichtungen gleichzeitig gekoppelt sein. Die Druckaufbaueinrichtung
ist dabei auf einen Speisedruck reduziert, der unterhalb der Ansprechschwelle des
Entlastungsventils liegt, sofern ein solches vorhanden ist.
[0051] Die Erfindung wird nun anhand der beiliegenden Zeichnung erläutert.
Figur 1a zeigte eine Anzeigevorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung in einer
ersten Ausführungsform in einer Frontansicht;
Figur 1b zeigt die Anzeigevorrichtung aus Figur 1a in einer Schrägansicht von vorne;
Figur 2 zeigt die Anzeigevorrichtung aus den Figuren 1a und 1b in einer Schrägansicht
von hinten mit Detailvergrößerung;
Figur 3a zeigt die Anzeigevorrichtung gemäß der ersten Ausführungsform in einer Seitenansicht
mit Detailvergrößerung, wobei sich der Anzeigeträger in einer Anzeigelage befindet;
Figur 3b zeigt die Anordnung aus Figur 3a, wobei sich der Anzeigeträger in einer Faltlage
befindet;
Figur 4a zeigt eine Anzeigevorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform in einer
Schrägansicht von vorne;
Figur 4b zeigt die Anzeigevorrichtung aus Figur 4a in einer Schrägansicht von hinten;
Figur 4c zeigt die Anzeigevorrichtung aus Figur 4a in einer Schrägansicht von hinten
mit Detailvergrösserung;
Figur 4d zeigt die Anzeigevorrichtung aus Figur 4a in einer Frontansicht;
Figur 4e zeigt die Anzeigevorrichtung aus Figur 4a in einer Seitenansicht;
Figur 5a zeigt eine Anzeigevorrichtung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel in
einer Schrägansicht von vorne;
Figur 5b zeigt die Anzeigevorrichtung aus Figur 5a in einer ersten Schrägansicht von
hinten;
Figur 5c zeigt die Anzeigevorrichtung aus Figur 5a in einer zweiten Schrägansicht
von hinten;
Figur 5d zeigt die Anzeigevorrichtung aus Figur 5c mit entnommenem Rückstellelement.
[0052] In den Figuren 1a und 1b ist eine Anzeigevorrichtung 1 gezeigt. Die Anzeigevorrichtung
weist einen Anzeigeträger 2 auf, der einen Trägerrahmen und eine Montagefläche für
eine Mehrzahl von elektronischen Anzeigepanels 3 bereitstellt. Unterhalb des Anzeigeträgers
2 ist eine Ständereinrichtung 4 angeordnet. Diese ist zur Auflage auf dem Untergrund
in diesem Beispiel mit einer Wannenkonstruktion mit umlaufenden Rand ausgebildet und
mit dem Anzeigeträger 2 schwenkbar gekoppelt. An dem Anzeigeträger 2 ist eine Erfassungsvorrichtung
5 in Gestalt einer 3D-Kamera angeordnet. Der Anzeigeträger 2 weist eine umlaufende
Gummi-Polsterung auf, um sowohl die befestigten Anzeigepanels 3 als auch mit dem Anzeigeträger
2 in Kontakt kommende Personen zu schützen.
[0053] Figur 2 zeigt eine rückseitige Ansicht der Anzeigevorrichtung 1. In dieser Darstellung
ist die Schwenkverbindung zwischen Anzeigeträger 2 und Ständereinrichtung 4 erkennbar.
An der Ständereinrichtung 4 sind Drehlager 6 angeordnet. Mit diesen Drehlagern ist
eine Welle 7 gekoppelt, die wiederum drehfest mit entsprechenden Befestigungspunkten
an dem Anzeigeträger 2 verbunden ist. Mehrere Riemen 8 sind mit Antrieben 9 gekoppelt,
die an der Ständereinrichtung 4 angeordnet sind. Die Riemen 8 treiben mit der Welle
7 gekoppelte Zahnräder 11 an, um den Anzeigeträger 2 gegen die Ständereinrichtung
4 zu verschwenken. Eine Steuereinrichtung 10 ist an der Ständereinrichtung 4 sowohl
mit den Antrieben 9 als auch der Erfassungsvorrichtung 5 gekoppelt. Ein verriegelbare
Antriebssperre im Bereich der Antriebe 9 wirkt als ansteuerbares Haltmittel 14, welches
den Anzeigeträger in der Anzeigelage verriegelt. Die Sperre kann auf ein Getriebe,
den Riemen oder auch auf den Motor selbst wirken - es ist auch möglich, dass der unbestromte
Motor selbst die Sperrwirkung entfaltet. Auch bei stromlosen Antrieben 9 wird auf
diese Weise der Anzeigeträger in der Anzeigelage gehalten. Die Sperre ist als Haltemittel
14 dabei vorzugsweise so ausgebildet, dass sie bei Erreichen der Anzeigelage einrastet
und durch Bestromen, veranlasst durch die Steuereinrichtung 10, lösbar ist.
[0054] Die Kombination aus Antrieben 9, Riemen 8 und Zahnrädern 11 stellen Rückstellmittel
dar, welche den Anzeigeträger in die Anzeigelage überführen können. Mehrere Spiralfedern
15 sind zur Vorspannung des Anzeigeträgers in Richtung der Ständereinrichtung 4 zwischen
diesen gekoppelt. Wird die Wirkung der Haltemittel 14 aufgehoben, unterstützen dies
Spiralfedern 15 die Bewegung des Anzeigeträgers in die eingeklappte Lage.
[0055] In den Figuren 1a, 1b, 2 ist der Anzeigeträger in der Anzeigelage dargestellt. Der
Anzeigeträger 2 ist gegenüber der Ständereinrichtung 4 weitgehend aufgerichtet, so
dass bei der Betrachtung von der Frontseite (siehe Figur 1a) oder von schräg oben
die Anzeigeelemente 3 zur Übertragung der entsprechend angezeigten Informationen oder
Werbebotschaften gut sichtbar sind. In Figur 3a ist eine Seitenansicht gezeigt, wobei
der Anzeigeträger 2 sich in der Anzeigelage befindet und diese Endlage des Anzeigeträgers
durch einen unteren Anschlag 4a der Ständereinrichtung begrenzt wird. Der Winkel zwischen
Anzeigeträger 2 und Ständereinrichtung 4 ist so gewählt, dass die Displayelemente
3 gut sichtbar sind.
[0056] In Figur 3b ist gezeigt, dass der Anzeigeträger 2 in eine Faltlage überführt ist,
in welcher er weitgehend in eine parallele Lage gegenüber der Ständereinrichtung 4
verschwenkt ist. In dieser Lage ist das Verletzungsrisiko für einen Sportler durch
Anprall an die Anzeigevorrichtung stark reduziert.
[0057] Bei Einsatz der Anzeigevorrichtung befindet sich der Anzeigeträger 2 die meiste Zeit
in der Anzeigeposition, so wie in den Figuren 1a, 1b, 2 und 3a dargestellt. In dieser
Position zeigen die Panels 3 Informationen oder Werbebotschaften. Dazu sind die Panels
mit entsprechenden Display-Steuereinheiten gekoppelt oder weisen diese integriert
auf. Da diese Einspielung von Informationen an elektronische Bildanzeigen bekannt
ist und nicht Gegenstand der Erfindung, wird auf diesbezügliche weitere Beschreibung
verzichtet.
[0058] Die Erfassungsvorrichtung 5 liefert Bildinformationen oder auch 3D-Bildinformationen
des Bereiches vor der Anzeigevorrichtung 1. Dazu ist die Erfassungsvorrichtung in
Richtung der Anzeigewirkung, also der Abstrahlrichtung der Panels 3 gerichtet, was
im Sportbereich regelmäßig das Spielfeld ist. Wird eine Annäherung einer Person durch
die Erfassungsvorrichtung 5 erkannt, wertet die Steuereinrichtung 10 aus, ob es sich
um eine Annäherung handelt, welche ein potenzielles Verletzungsrisiko für die sich
annähernde Person mit sich bringt. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Annäherung
mit signifikanter Geschwindigkeit erfolgt.
[0059] Falls dies der Fall ist, steuert die Steuereinrichtung 10 die Antriebe 9 und die
verriegelbaren Haltemittel 14 an. Die Antriebe 9 werden entriegelt und die Drehung
der Welle 7 erfolgt unter Antrieb über die Riemen 8. Unterstützt von der Kraft der
Spiralfedern 15 wird eine rasche Schwenkbewegung des Anzeigeträgers 2 mitsamt der
daran befestigten Panels in die Faltlage bewirkt, wie in Figur 3b gezeigt. Damit ist
der Anzeigeträger 2 in eine Position bewegt, in der das Verletzungsrisiko durch die
Anzeigevorrichtung deutlich reduziert ist. Alternativ kann die Steuereinrichtung 10
bewirken, dass eine Kupplung (nicht dargestellt) gelöst wird, so dass eine Entkopplung
des Antriebs von dem Anzeigeträger erfolgt und dieser durch die Schwerkraft und Wirkung
der Spiralfedern 15 in die Faltlage klappt.
[0060] Nach einer vorgegebenen Zeitdauer oder auf ein Steuersignal von außen hin, steuert
die Steuereinrichtung 10 die Antriebe 9 an, um die Rückstellung des Anzeigeträgers
2 aus der Faltlage (siehe Figur 3b) zurück in die Anzeigelage (siehe Figur 3a) zu
bewirken. Dazu werden die Riemen in Gegenrichtung angetrieben und die Spiralfedern
15 werden durch die Bewegung gespannt.
[0061] In einer Abwandlung dieses Ausführungsbeispiels kann es vorgesehen sein, dass die
Antriebe lediglich für die Rückstellwirkung verantwortlich sind, während ein Einklappen
des Anzeigeträgers 2 in die Faltlage durch eine physische Einwirkung erfolgt. Es kann
dazu beispielsweise vorgesehen sein, dass die Schwenkverbindung so ausgebildet ist,
dass eine Drehmomentsperre den Anzeigeträger als Haltemittel in der Anzeigeposition
hält, bei Überschreiten eines voreingestellten Drehmoments, also beim Aufprall jedoch
die Bewegungen in Richtung Faltlage freigibt und anschließend die Rückstellung über
die Riemen 8 erfolgt. Es kann sich dabei um eine mechanische Drehmomentsperre handeln.
Alternativ kann auch eine magnetisch aufhebbare Kupplung vorgesehen sein, die im Falle
der Detektion einer Annäherung und damit einer bevorstehenden Kollision durch die
Steuereinrichtung aufgehoben wird, so dass der Anzeigeträger durch Schwerkrafteinwirkung
oder unterstützt durch die Wirkung der angetriebenen Riemen 8 in die Faltlage übergeht.
[0062] Eine zweite Ausführungsform der Erfindung ist in den Figuren 4a und 4b gezeigt. Ein
Anzeigeträger 20 ist wiederum mit einer Mehrzahl elektronischer Anzeigepanels 3 versehen.
Der Anzeigeträger 20 ist einseitig schwenkbar mit der Ständereinrichtung 21 gekoppelt,
wobei in diesem Ausführungsbeispiel Schwenkscharniere 22 zwischen Anzeigeträger 20
und Ständereinrichtung 21 vorgesehen sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist kein
ansteuerbarer Antrieb erforderlich, stattdessen wirken Torsionsfedern 27 als Rückstellmittel.
Diese Torsionsfedern 27 drängen den Anzeigeträger 20 in seine aufrechte Anzeigelage.
Begrenzt wird die Ausstellung in Richtung der Anzeigelage insbesondere durch Spannseile
26, welche den maximalen Schwenkwinkel bestimmen. Gasdruckdämpfer 25 wirken außerdem
als Dämpfungselemente, welche die Beschleunigung, insbesondere bei der Rückstellbewegung
durch die Torsionsfedern 27 begrenzen.
[0063] In der Anzeigelage sind die Spannseile 26 gespannt, der Anzeigeträger 20 ist jedoch
gegenüber Bewegungen in die Faltlage, also auf die Ständereinrichtung 21 hin, durch
die Torsionsfedern 27 abgestützt. Bei physischer Einwirkung auf den Anzeigeträger
20, beispielsweise durch Kollision eines Sportlers mit dem Anzeigeträger 20, federn
die Torsionsfedern 27 ein und erlauben eine Bewegung des Anzeigeträgers 20 in die
Faltlage. Nach überstandener Kollision und damit verbundener Entlastung des Anzeigeträgers
20 von dem Gewicht des Sportlers oder einer sonstigen Belastung, federn die Torsionsfedern
27 wieder aus und bringen die Anzeigeträger 20 zurück in die Anzeigeposition, wobei
diese Bewegung durch die Gasdruckdämpfer 25 reguliert wird.
[0064] Die Figuren 5a, 5b und 5c zeigen unterschiedliche Ansichten einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung. In dieser Gestaltung ist wiederum eine Schwenkverbindung zwischen einem
Anzeigeträger 30 und einer Ständereinrichtung 31 vorgesehen. Als Rückstellelement
wird in diesem Beispiel ein Schaumstoffkörper 35 eingesetzt, welcher formschlüssig
in entsprechende Aussparungen der Ständereinrichtung eingesetzt ist und verrutschsicher
platziert ist. Durch seine keilförmige Außengestaltung gibt der Schaumstoffkörper
35 einen Neigungswinkel vor, in welchen er den Anzeigeträger 30 gegenüber der Ständereinrichtung
31 drängt. Wird der Schaumstoffkörper 35 von der Ständereinrichtung 31 getrennt, kann
die gefaltete Einrichtung in einfacher Weise transportiert werden. Durch seine elastische
Nachgiebigkeit stellt der Schaumstoffkörper ein federndes und entlastendes Element
dar, welches ebenfalls die Verletzungsgefahr erheblich reduziert. Schließlich ist
es auch möglich, durch Austausch von Schaumstoffkörpern mit unterschiedlicher Federeigenschaft
die Einrichtung auf verschiedene Rückstellkräfte einzustellen, was ebenfalls durch
Kombination mehrerer Schaumstoffmodule, die in Reihe eingeordnet werden, erreichbar
ist. Auf diese Weise kann einerseits der Neigungswinkel der Anzeigeeinrichtung beeinflusst
werden und andererseits die Rückstellkraft, mit welcher der Anzeigeträger in seiner
Anzeigelage gedrängt wird.
1. Anzeigevorrichtung (1) mit wenigstens einer elektronischen Bildanzeige (3), wobei
die elektronische Bildanzeige (3) an einem Anzeigeträger (2) angeordnet ist,
wobei der Anzeigeträger (2) mit einer Ständereinrichtung (4) gekoppelt ist, die zur
Auflage auf oder Befestigung an einem Untergrund ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anzeigeträger (2) einseitig schwenkbar mit der Ständereinrichtung (4) gekoppelt
ist, wobei der Anzeigeträger (2) gegenüber der Ständereinrichtung (4) zwischen einer
Faltlage und einer Anzeigelage schwenkbar ist,
wobei ansteuerbare Haltemittel (14, 8) mit Wirkung zwischen Anzeigeträger (2) und
Ständereinrichtung (4) angeordnet sind, welche den Anzeigeträger (2) in der Anzeigelage
halten,
wobei eine Steuereinrichtung (10) mit den Haltemitteln (14, 8) gekoppelt ist, um die
Haltewirkung der Haltemittel zeitweise aufzuheben,
wobei die Steuereinrichtung (10) mit einer Erfassungsvorrichtung (5) koppelbar ist,
welche eine Annäherung einer Person an die Anzeigevorrichtung (1) erfasst und wobei
die Steuereinrichtung (10) die Haltewirkung der Haltemittel (14, 8) in Abhängigkeit
von der erfassten Annäherung aufhebt.
2. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1, wobei Rückstellmittel (9) mit Wirkung zwischen
Anzeigeträger und Ständereinrichtung angeordnet sind, welche den Anzeigeträger aus
Richtung der Faltlage in die Anzeigelage bewegen.
3. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei Faltmittel (15) zwischen dem Anzeigeträger
und der Ständereinrichtung angeordnet sind, welche den Anzeigeträger zur Bewegung
in Richtung der Faltlage antreiben oder vorspannen.
4. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 3, wobei die Faltmittel einen ansteuerbaren Faltantrieb
aufweisen, welcher mit der Steuereinrichtung gekoppelt ist, wobei die Steuereinrichtung
den Faltantrieb nach Ansteuerung der Aufhebung der Haltewirkung der Haltemittel ansteuert,
um den Anzeigeträger aus der Anzeigelage in Richtung der Faltlage zu bewegen.
5. Anzeigevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Erfassungsvorrichtung
an der Anzeigevorrichtung angeordnet ist.
6. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 5, wobei die Erfassungsvorrichtung einen optischen
Sensor aufweist, welcher die Annäherung einer Person an die Anzeigevorrichtung erfasst.
7. Anzeigevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Haltemittel lösbare
mechanische Rastmittel aufweisen, welche den Anzeigeträger gegenüber der Ständereinrichtung
in der Anzeigelage verrasten.
8. Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, wobei die Rückstellmittel wenigstens
eine Feder aufweisen, welche den Anzeigeträger aus Richtung der Faltlage in die Anzeigelage
drängt.
9. Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, wobei die Rückstellmittel einen
motorischen Rückstellantrieb aufweisen, welcher den Anzeigeträger aus der Faltlage
in die Anzeigelage bewegt.
10. Anzeigevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Steuereinrichtung
ausgebildet ist, die Haltemittel in Abhängigkeit von einer erfassten Annäherungsgeschwindigkeit
einer Person an die Anzeigevorrichtung zur Freigabe des Anzeigeträgers anzusteuern.
11. Anzeigevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Steuereinrichtung
eine Empfangseinrichtung aufweist, über welche Steuersignale von einer externen Erfassungsvorrichtung
empfangbar sind, wobei die Steuereinrichtung die Haltewirkung der Haltemittel in Abhängigkeit
von den Steuersignalen aufhebt.
12. Anzeigevorrichtung (19; 29) mit wenigstens einer elektronischen Bildanzeige (3), wobei
die elektronische Bildanzeige an einem Anzeigeträger (20; 30) angeordnet ist,
wobei der Anzeigeträger (20; 30) mit einer Ständereinrichtung (21; 31) gekoppelt ist,
die zur Auflage auf oder Befestigung an einem Untergrund ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anzeigeträger (20; 30) einseitig schwenkbar mit der Ständereinrichtung (21; 31)
gekoppelt ist, wobei der Anzeigeträger (20; 30) gegenüber der Ständereinrichtung (21;
31) zwischen einer Faltlage und einer Anzeigelage schwenkbar ist,
wobei Rückstellmittel (27; 35) mit Wirkung zwischen Anzeigeträger (20; 30) und Ständereinrichtung
(21; 31) angeordnet sind, welche den Anzeigeträger aus der Faltlage in die Anzeigelage
drängen.
13. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 12, wobei die Rückstellmittel (27; 35) wenigstens
ein elastisch verformbares erstes Verformungselement aufweisen, welches zwischen Anzeigeträger
und Ständereinrichtung angeordnet ist und den Anzeigeträger aus Richtung der Faltlage
in die Anzeigelage drängt.
14. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 12, wobei die Rückstellmittel wenigstens ein druckbeaufschlagtes
Dämpfungselement aufweisen, welches zwischen Anzeigeträger und Ständereinrichtung
angeordnet ist und den Anzeigeträger aus Richtung der Faltlage in die Anzeigelage
drängt.
15. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 14, wobei das Dämpfungselement ein Entlastungsventil
aufweist, welches bei Überschreiten eines vorgegebenen Drucks im Dämpfungselement
anspricht und die Rückstellwirkung reduziert oder aufhebt.
16. Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 14 oder 15, wobei eine Druckaufbaueinrichtung
mit dem Dämpfungselement gekoppelt ist, um einen vorgegebenen Rückstelldruck im Dämpfungselement
aufzubauen.