[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Selbsteinziehvorrichtung für ein mittels einer
Ausziehführung aus einem Möbelkorpus in eine Ausziehrichtung ausziehbares und entgegen
der Ausziehrichtung in den Möbelkorpus einschiebbares Möbelteil, umfassend einen Basiskörper,
einen Schlitten, der am oder im Basiskörper über einen Mitnahmeweg von einer Grundstellung
in eine Wartestellung verschiebbar gelagert ist, eine den Schlitten in die Grundstellung
beaufschlagende Einziehfeder, die an einem ersten Ende an einem Basiskörper-Angriffspunkt
am Basiskörper angreift und von der das zweite Ende mit dem Schlitten in Wirkverbindung
steht, wobei der Schlitten durch Kopplung mit einer in die Ausziehrichtung verfahrbaren
Mitnehmervorrichtung gegen die von der Einziehfeder ausgeübte Kraft über den Mitnahmeweg
von der Grundstellung in die Wartestellung verschiebbar ist, in welcher die Mitnehmervorrichtung
vom Schlitten abkoppelbar ist und in welcher der Schlitten gegen die Kraft der Einziehfeder
gehalten ist.
[0002] Selbsteinziehvorrichtungen dieser Art sind bekannt, beispielsweise aus der
WO 2008/119091 A1. Meist sind diese in Ausziehführungen integriert. Ein Nachteil bei solchen Selbsteinziehvorrichtungen
besteht darin, dass sich die Dehnung der Einziehfeder über die Einziehstrecke ändert,
was zur Folge hat, dass die am Ende der Einziehstrecke wirkende Kraft, wenn der Schlitten
sich im Bereich seiner Grundstellung befindet, deutlich geringer ist als die in der
Wartestellung des Schlittens auf diesen wirkende Kraft, in welcher die Mitnehmervorrichtung
an den Schlitten ankoppelt bzw. von diesem abkoppelt. Der Bediener empfindet die höchste
Kraft, die er betätigen muss, als relevant für den Bedienungskomfort. Diese höchste
Kraft tritt bei der Wartestellung des Schlittens auf (also kurz bevor beim Ausziehen
die Abkopplung der Mitnehmervorrichtung erfolgt). Andererseits ist für die zuverlässige
Zuhaltung der geschlossenen Schublade die auf den Schlitten in dessen Grundstellung
wirkende Kraft relevant, die bei derartigen Systemen die niedrigste Kraft im Verschiebeweg
des Schlittens ist. Der Bediener wird also genötigt, eine wesentlich höhere Kraft
zum Öffnen der Schublade aufzubringen als zur zuverlässigen Zuhaltung der Schublade
erforderlich ist.
[0003] Eine weitere Selbsteinziehvorrichtung dieser Art geht aus der
PCT/AT 2019/000032 hervor. Die Einziehfeder greift hier an einem Hebel an, der am Basiskörper um eine
erste Schwenkachse verschwenkbar gelagert ist und am Schlitten um eine zweite Schwenkachse
verschwenkbar gelagert ist, wobei der Hebel gegenüber der ersten Schwenkachse verschiebbar
ist oder die erste Schwenkachse gegenüber dem Basiskörper verschiebbar ist. Der Angriffspunkt
der Einziehfeder an diesem Hebel liegt insbesondere im Bereich zwischen der ersten
und der zweiten Schwenkachse. Durch die Verbindung der Einziehfeder mit dem Schlitten
über einen solchen Hebel kann die Übersetzung der Kraftübertragung von der Feder auf
den Schlitten in Abhängigkeit von der Position des Schlittens geändert werden. Es
kann dadurch insbesondere eine Anhebung der Federkraft im Bereich der Grundstellung
des Schlittens bewirkt werden. Ein Nachteil dieser Konstruktion besteht darin, dass
der benötigte Bauraum bezogen auf die Höhe der Schienen der Ausziehführung relativ
groß ist. Dies hat zur Folge, dass die in der Korpusschiene geführten Schienen der
Ausziehführung kürzer ausgebildet werden müssen, wodurch aufgrund der ungünstigeren
Lage der Laufrollen die zulässige Traglast verringert wird.
[0004] Aus der
DE 10 2011 051 907 A1 geht eine Zuziehvorrichtung hervor, bei welcher die Mitnehmervorrichtung nicht mit
einem verschiebbaren Schlitten sondern mit einem um eine Schwenkachse verschwenkbaren
Zuziehhebel zusammenwirkt, welcher von der Einziehfeder beaufschlagt wird. Die Einziehfeder
greift nicht direkt am Zuziehhebel an sondern an einem weiteren verschwenkbar gelagerten
Hebel an, wobei die Verbindung zwischen dem Zuziehhebel und dem weiteren Hebel über
einen verschwenkbar am Zuziehhebel und am weiteren Hebel angebrachten Verbindungsarm
erfolgt. Auf diese Weise kann der Kraftverlauf angepasst werden. Nachteilig sind hierbei
der erforderliche Bauraum sowie die relativ geringe Einziehstrecke.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es eine vorteilhafte Selbsteinziehvorrichtung der eingangs
genannten Art bereitzustellen, bei der bei einer relativ großen Einziehstrecke und
einem relativ kleinen erforderlichen Bauraum ein vorteilhafter Kraftverlauf der auf
die Mitnehmervorrichtung wirkenden Einziehkraft erreicht werden kann. Erfindungsgemäß
gelingt dies durch eine Selbsteinziehvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0006] Bei der Selbsteinziehvorrichtung gemäß der Erfindung ist die Einziehfeder mit dem
Schlitten über einen Arm verbunden, der am Schlitten um eine Schwenkachse verschwenkbar
gelagert ist und an dem die Einziehfeder mit ihrem zweiten Ende im Abstand von der
Schwenkachse an einem Arm-Angriffspunkt angreift. Der Arm ist bezüglich seiner Schwenkstellung
um die Schwenkachse vom Basiskörper geführt, wenn der Schlitten über den Mitnahmeweg
von der Grundstellung in die Wartestellung verschoben wird. Hierbei verändert sich
beim Verschieben des Schlittens über den Mitnahmeweg die Schwenkstellung des Arms
um die Schwenkachse. Dadurch kann die von der Feder auf den Schlitten über den Verlauf
des Mitnahmewegs ausgeübte Kraft beeinflusst werden.
[0007] Vorteilhafterweise kann mittels der Führung der Schwenkstellung (= Winkelstellung)
des Arms um die Schwenkachse durch den Basiskörper der Arm beim Verschieben des Schlittens
ausgehend von der Grundstellung über einen Anfangsabschnitt des Mitnahmewegs in diejenige
Drehrichtung verschwenkt werden, in der sich der Abstand des Arm-Angriffspunkts der
Einziehfeder vom Basiskörper-Angriffspunkt der Einziehfeder vergrößert. Es wird dadurch
beim Ausziehen der Ausziehführung ausgehend vom vollständig zusammengeschobenen Zustand
die von der Einziehfeder auf den Schlitten und damit auf das ausziehbare Möbelteil
ausgeübte Kraft zu Beginn des Ausziehens erhöht. Umgekehrt wirkt somit auch diese
erhöhte Kraft über den letzten Abschnitt des Einziehens, wenn das ausziehbare Möbelteil
von der Selbsteinziehvorrichtung eingezogen wird.
[0008] Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass mittels der Führung der Schwenkstellung des
Arms um die Schwenkachse durch den Basiskörper der Arm beim Verschieben des Schlittens
über einen Endabschnitt des Mitnahmeweges vor Erreichen der Wartestellung in diejenige
Drehrichtung verschwenkt wird, in der sich der Abstand des Arm-Angriffspunktes der
Einziehfeder vom Basiskörper-Angriffspunkt der Einziehfeder verkleinert. Die erforderliche
Kraft zum Ausziehen des ausziehbaren Möbelteils wird dadurch im Bereich, über den
der Schlitten über den Endabschnitt des Mitnahmewegs verschoben wird, verringert.
[0009] Die vom Basiskörper bewirkte Führung der Schwenkstellung des Arms um die Schwenkachse
kann bei der Verschiebung des Schlittens über den Mitnahmeweg günstigerweise durch
eine Kulissenführung erfolgen, wobei der Basiskörper eine Kulisse aufweist, in die
ein Führungszapfen des Arms eingreift.
[0010] Vorteilhafterweise weist die Selbsteinziehvorrichtung in bekannter Weise eine Dämpfereinheit
zum Dämpfen der Verschiebung des Schlittens von der Wartestellung in die Grundstellung
auf.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Schlitten ein Kippteil
auf, welches um eine rechtwinkelig zur Ausziehrichtung stehende Kippachse zwischen
einer Eingriffsstellung und einer Freigabestellung verschwenkbar ist. Das Kippteil,
dessen Schwenkstellung bezüglich der Kippachse bei der Verschiebung des Schlittens
über den Mitnahmeweg vom Basiskörper geführt ist, befindet sich in der Grundstellung
des Schlittens in der Eingriffsstellung, in welcher die Mitnehmervorrichtung mit dem
Kippteil gekoppelt ist. In der Wartestellung des Schlittens ist das Kippteil in die
Freigabestellung verkippt, in welcher ein Abkoppeln der Mitnehmervorrichtung vom Kippteil
ermöglicht ist. Vorteilhafterweise erfolgt hierbei über mehr als die Hälfte des Mitnahmewegs
des Schlittens eine Verschwenkung des Kippteils um die Kippachse. Eine (mehr oder
weniger schnelle) Verschwenkung des Kippteils um die Kippachse kann hierbei insbesondere
zumindest im Wesentlichen über die gesamte Erstreckung des Mitnahmewegs erfolgen.
Vorzugweise ist hierbei die Führung der Schwenkstellung des Kippteils um die Kippachse
durch das Basisteil derart, dass bei einer gleichförmigen Bewegung des Schlittens
über den Mitnahmeweg eine ungleichförmige Drehung um die Kippachse erfolgt, also über
einen Teil des Mitnahmewegs schneller als über einen anderen Teil des Mitnahmewegs.
Insbesondere in Verbindung mit einem relativ großen Abstand des Angriffspunkts der
Mitnehmervorrichtung am Kippteil von der Kippachse, welcher vorzugsweise zumindest
10% der Länge des Mitnahmewegs beträgt, kann dadurch die Wirkung des Dämpfers in verschiedenen
Phasen des Einziehens unterschiedlich beeinflusst werden. So kann in einem Endabschnitt
des Einziehens die Wirkung der Dämpfereinheit verringert werden, um ein vollständiges
Einziehen des ausziehbaren Möbelteils zu unterstützen. Zusätzlich oder stattdessen
kann die Wirkung der Dämpfereinheit in einem Anfangsabschnitt des Einziehens verringert
werden, wodurch ein sanfteres Abbremsen des ausziehbaren Möbelteils durch den Dämpfer
erreicht werden kann, wenn das ausziehbare Möbelteil mit Schwung eingeschoben wird.
[0012] Auch in einem mittleren Abschnitt des Einziehens kann durch eine Drehung des Kippteils
um die Kippachse eine Untersetzung der Bewegung des beweglichen Teils der Dämpfereinheit
bewirkt werden. Durch die Untersetzung der Bewegung des beweglichen Teils der Dämpfereinheit
im Vergleich zur Bewegung des Schlittens in einem, mehreren oder allen Abschnitten
des Einziehens kann die Baulänge des Dämpfers verkürzt werden. Um dennoch eine ausreichende
Dämpfungswirkung zu erzielen, kann die Dämpfungseinheit mit einer entsprechend erhöhten
Dämpfungswirkung ausgebildet werden, beispielsweise durch eine höhere Viskosität des
verwendeten Öls.
[0013] Vorteilhafterweise ist die Selbsteinziehvorrichtung gemäß der Erfindung in eine Ausziehführung
integriert, welche eine Korpusschiene, die an einem Möbelkorpus anbringbar ist, und
eine Ausziehschiene aufweist, die an einem ausziehbaren Möbelteil anbringbar ist,
wobei der Basiskörper der Selbsteinziehvorrichtung an einer der Schienen der Ausziehführung
und die Mitnehmervorrichtung an einer anderen der Schienen der Ausziehführung angeordnet
ist.
[0014] Wenn in dieser Schrift von "vorne" und "hinten" die Rede ist, so ist dies auf die
Ausziehrichtung des ausziehbaren Möbelteils bezogen.
[0015] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand der beiliegenden
Zeichnung erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine Schrägsicht einer Ausziehführung mit einer integrierten Selbsteinziehvorrichtung
im vollständig eingeschobenen Zustand der Ausziehschiene;
- Fig. 2
- die Ausziehführung von Fig. 1 in einer Zwischenstellung der Ausziehschiene;
- Fig. 3
- die Ausziehführung von Fig. 1 im vollständig ausgezogenen Zustand der Ausziehschiene;
- Fig. 4
- ein vergrößertes Detail von Fig. 1 im Bereich des hinteren Endes der Ausziehschiene;
- Fig. 5
- ein vergrößertes Detail von Fig. 2 im Bereich des hinteren Endes der Ausziehschiene;
- Fig. 6
- die Ausziehführung im auseinandergenommenen Zustand der Schienen;
- Fig. 7
- eine Vorderansicht der Ausziehführung mit einem Teil eines Möbelkorpus und eines ausziehbaren
Möbelteils;
- Fig. 8
- eine Schrägsicht der Selbsteinziehvorrichtung in der Grundstellung des Schlittens;
- Fig. 9
- eine Darstellung entsprechend Fig. 8, wobei der gehäuseartige Basiskörper der Länge
nach aufgeschnitten und auseinandergezogen dargestellt ist;
- Fig. 10 und 11
- Darstellungen entsprechend Fig. 8 und 9 in der Wartestellung des Schlittens;
- Fig. 12 und 13
- Darstellungen entsprechend Fig. 8 und 9 in der Grundstellung des Schlittens, aber
aus einer anderen Blickrichtung;
- Fig. 14 und 15
- Darstellungen entsprechend Fig. 12 und 13 in der Wartestellung des Schlittens;
- Fig. 16
- eine Vorderansicht der Selbsteinziehvorrichtung;
- Fig. 17
- einen Schnitt entlang der Linie AA von Fig. 16 in der Grundstellung des Schlittens;
- Fig. 18
- einen Schnitt analog Fig. 17 in der Wartestellung des Schlittens;
- Fig. 19
- einen Schnitt entlang der Linie BB von Fig. 16 in der Grundstellung des Schlittens;
- Fig. 20 bis 23
- Schnitte analog Fig. 19 in verschiedenen Stellungen des Schlittens entlang des Mitnahmeweges
zwischen der Grundstellung und der Wartestellung;
- Fig. 24
- einen Schnitt analog Fig. 19 in der Wartestellung des Schlittens;
- Fig. 25
- ein vergrößertes Detail von Fig. 19;
- Fig. 26
- ein vergrößertes Detail von Fig. 20;
- Fig. 27
- eine Explosionsdarstellung der Selbsteinziehvorrichtung.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Fig. 1 bis 27 dargestellt. Die Selbsteinziehvorrichtung
ist in eine Ausziehführung integriert, welche im gezeigten Ausführungsbeispiel eine
Korpusschiene 1, eine Mittelschiene 2 und eine Ausziehschiene 3 umfasst. Die Ausziehführung
ist hier nach Art einer Differentialausziehführung ausgebildet, bei welcher die Mittelschiene
2 beim Ausziehen und Einschieben jeweils den halben Weg der Ausziehschiene 3 zurücklegt.
Es können wie dargestellt alle Laufrollen an der Mittelschiene 2 angeordnet sein.
Die Ausziehführung kann in herkömmlicher Weise ausgebildet sein und die Anordnung
der Laufrollen und deren Funktionsweise muss hier nicht genauer erläutert werden.
[0017] Eine erfindungsgemäße Selbsteinziehvorrichtung kann auch in andere Arten von Ausziehführungen
integriert sein, beispielsweise auch in eine Ausziehführung, welche nur eine Korpusschiene
und eine Ausziehschiene aufweist.
[0018] Das Ausziehen der Ausziehschiene 3 ausgehend vom vollständig eingeschobenen Zustand
erfolgt in eine Ausziehrichtung 4, das Einschieben der Ausziehschiene 3 entgegen der
Ausziehrichtung 4.
[0019] Nur in Fig. 2 sind Teile eines Möbelkorpus 50, an dem die Korpusschiene 1 zu montieren
ist, und eines ausziehbares Möbelteils 51, an dem die Ausziehschiene 3 zu montieren
ist, dargestellt.
[0020] Die Selbsteinziehvorrichtung weist einen Basiskörper 5 auf, der ein Gehäuse bildet,
in welchem ein Schlitten 6 parallel zur Ausziehrichtung 4 zwischen einer Grundstellung
(Fig. 1, 4, 6, 8, 9, 12, 13, 16, 17, 19, 25) und einer Wartestellung (Fig. 2, 3, 5,
10, 11, 14, 15, 18, 24) verschiebbar gelagert ist. Die Verschiebung von der Grundstellung
in die Wartestellung über einen Mitnahmeweg erfolgt durch Kopplung mit einer mit dem
ausziehbaren Möbelteil 51 mitbewegte Mitnehmervorrichtung 16. Diese ist im Ausführungsbeispiel
am hinteren Ende der Ausziehschiene 3 angeordnet, wie dies bevorzugt ist.
[0021] Am Schlitten 6 ist ein Kippteil 9 um eine Kippachse 10 (die auch als Schwenk- oder
Drehachse bezeichnet werden könnte) verschwenkbar (=verdrehbar) gelagert. In der Grundstellung
des Schlittens 6 nimmt das Kippteil 9 bezüglich seiner Verschwenkung um die Kippachse
10 eine Eingriffsstellung ein, in der das Kippteil 9 mit der Mitnehmervorrichtung
16 gekoppelt ist, in der Wartestellung des Schlittens 6 eine Freigabestellung, in
der die Mitnehmervorrichtung 16 vom Kippteil 9 abkoppeln kann.
[0022] Die Kippachse 10 kann beispielsweise mittels Achszapfen 11 des Schlittens 6 ausgebildet
werden, welche in Achsausnehmungen des Kippteils 9 eingreifen.
[0023] Die Kippachse 10 steht rechtwinkelig zur Ausziehrichtung 4 und liegt vorzugsweise
horizontal.
[0024] Eine als Schraubenfeder ausgebildete Einziehfeder 13 greift an einem ersten Ende
an einem Basiskörper-Angriffspunkt 14 am Basiskörper 5 an. Der Basiskörper-Angriffspunkt
14 kann beispielsweise von einem Zapfen gebildet werden, in welchen ein hakenförmiges
Ende der Einziehfeder eingehängt ist. Das zweite Ende der Einziehfeder 13 steht mit
dem Schlitten in Wirkverbindung. Das zweite Ende der Einziehfeder ist hierbei nicht
direkt am Schlitten angebracht sondern ist mit dem Schlitten 6 über einen Arm 7 verbunden,
der am Schlitten 6 um eine Schwenkachse 8 verschwenkbar gelagert ist. Die Schwenkachse
8 steht rechtwinkelig zur Ausziehrichtung 4 und liegt vorzugsweise horizontal. Das
zweite Ende der Einziehfeder 13 greift hierbei im Abstand von der Schwenkachse 8 an
einem Arm-Angriffspunkt 15 des Arms 7 an, beispielsweise indem ein hakenförmiges Ende
der Einziehfeder 13 einen Steg umgreift, der zwei Teile des Arms 7 miteinander verbindet.
[0025] Weitere Details der Ausbildung und Funktionsweise des Arms 7 werden weiter unten
erläutert.
[0026] Zur Dämpfung der Verschiebung des Schlittens 6 von der Wartestellung in die Grundstellung
dient eine Dämpfereinheit 12. Diese weist als Dämpfer eine z.B. hydraulisch wirkende
Kolben-Zylinder-Einheit auf. Der Zylinder ist unverschiebbar mit dem Basiskörper 5
verbunden. Die Kolbenstange ist mit dem Schlitten 6 verbunden. Lediglich die Bewegung
des Schlittens 6 entgegen der Ausziehrichtung ist durch die Kolben-Zylinder-Einheit
gedämpft, während die Bewegung des Schlittens 6 in die entgegengesetzte Richtung ungedämpft
ist. Solche in eine Bewegungsrichtung einen Freilauf aufweisende hydraulisch oder
pneumatisch wirkende Dämpfer sind bekannt.
[0027] Auch eine kinematisch umgekehrte Anordnung der Kolben-Zylinder-Einheit ist denkbar
und möglich, also dass die Kolbenstange gegenüber dem Basiskörper 5 unbeweglich ist
und der Zylinder verschiebbar ist und mit dem Schlitten 6 verbunden ist.
[0028] Die mit dem Kippteil 9 zusammenwirkende Mitnehmervorrichtung 16, die im Bereich des
hinteren Endes der Ausziehschiene 3 ausgebildet ist, weist im Ausführungsbeispiel
einen Schlitz auf, welcher in einem Steg 17 angeordnet ist, der einen Vertikalsteg
18 der Ausziehschiene mit einem Horizontalsteg 19 der Ausziehschiene verbindet. Der
Horizontalsteg 19 bildet eine Laufbahn für Laufrollen der Mittelschiene. Der den Vertikalsteg
18 mit dem Horizontalsteg 19 verbindende Steg 17 ist im Bereich vor dem Schlitz 16a
schrägstehend ausgebildet. Im Bereich hinter dem Schlitz 16a weist dieser Steg 17
einen erhöhten Stegabschnitt auf. Der vordere Rand 16b des Schlitzes 16a liegt also
tiefer (näher bei der Kippachse 10) als der hintere Rand 16c. In der Grundstellung
des Schlittens 6, welche dieser in der vollständig eingeschobenen Stellung der Ausziehschiene
3 einnimmt, ragt ein Vorsprung 9a des Kippteils 9 in den Schlitz 16a. Beim Ausziehen
der Ausziehschiene 3 ausgehend vom vollständig eingeschobenen Zustand nimmt die Mitnehmervorrichtung
16 somit das Kippteil 9 und damit den Schlitten 6 in die Ausziehrichtung 4 zunächst
mit.
[0029] Das Kippteil 9 ist bezüglich seiner Schwenkstellung um die Kippachse 10 vom Basiskörper
5 geführt. Hierzu weist der Basiskörper eine erste Kippteil-Führungskulisse 20 und
eine zweite Kippteil-Führungskulisse 21 auf, in welche ein erster und zweiter Führungszapfen
9b, 9c des Kippteils 9 eingreifen. Grundsätzlich könnte auch nur eine einzelne Kippteil-Führungskulisse
vorgesehen sein, in welche ein Führungszapfen des Kippteils 9 eingreift. Durch die
Ausbildung mit ersten und zweiten Kippteil-Führungskulissen 20, 21, in welche jeweils
ein Führungszapfen 9b, 9c eingreift, kann die auf die Kippachse 10 wirkende Kraft
vermindert werden oder sogar im Wesentlichen völlig ausgeschaltet werden. Es wäre
damit auch denkbar und möglich, dass die Achszapfen 11, die in die Achsausnehmungen
des Kippteils 9 eingreifen, entfallen, sodass die Verschwenkung um eine gedachte Kippachse
erfolgt.
[0030] Beim Ausziehen der Ausziehschiene 3 ausgehend vom vollständig eingeschobenen Zustand
wird das Kippteil 9 und somit der Schlitten 6 also zunächst durch Eingriff des Vorsprungs
9a des Kippteils 9 in den Schlitz 16a der Mitnehmervorrichtung 16 mitgenommen. Das
Mitnehmen des Schlittens 6 erfolgt über den Mitnahmeweg bis der Schlitten 6 die Wartestellung
erreicht. Hierbei verschwenkt sich das Kippteil 9 von der Eingriffsstellung in die
Freigabestellung. In dieser kann der Vorsprung 9a des Kippteils 9 aus dem Schlitz
16a herausfahren. Der Schlitten 6 ist durch das Zusammenwirken der Führungszapfen
9b, 9c mit den Endabschnitten der Kippteil-Führungskulissen 20, 21 gegen ein durch
die Wirkung der Einziehfeder 13 bewirktes Zurückfahren entgegen der Ausziehrichtung
4 blockiert. Auch andere Arten der Halterungen des Schlittens 6 in der Wartestellung
gegen die von der Einziehfeder 13 ausgeübte Kraft sind denkbar und möglich. So könnte
das Kippteil 9 eine andere Rückhaltefläche aufweisen, die in der Wartestellung des
Schlittens 6 und Kippstellung des Kippteils 9 mit einer Anlagefläche des Basiskörpers
5 zusammenwirkt. Denkbar und möglich wäre beispielsweise auch eine Halterung des Schlittens
6 in der Wartestellung durch Magnetkraft.
[0031] Wenn die Ausziehschiene 3 ausgehend vom vollständig ausgezogenen Zustand eingeschoben
wird, so erfolgt in einer Zwischenstellung der Ausziehschiene 3 ein Ankoppeln der
Mitnehmervorrichtung 16 an das Kippteil 9. Eine Anlauffläche 9d des Kippteils 9 läuft
hierzu an dem hinteren Rand 16c des Schlitzes 16a an, wodurch eine Verschwenkung des
Kippteils 9 von der Freigabestellung in Richtung der Eingriffsstellung erfolgt. Die
Führungszapfen 9b, 9c des Kippteils 9 gelangen dadurch aus den Endabschnitten der
Kippteil-Führungskulissen 20, 21, wodurch die Halterung des Schlittens 6 gegen ein
Zurückziehen durch die Einziehfeder 13 in Richtung seiner Grundstellung aufgehoben
wird. Der Schlitten 6 wird in der Folge gegen die von der Dämpfereinheit 12 bewirkte
Dämpfungskraft von der Einziehfeder 13 über die Einziehstrecke s (siehe Fig. 24) bis
in seine Grundstellung zurückgezogen. Durch die Drehung des Kippteils 9 um die Kippachse
10 kann die Lage des Angriffspunkts der Mitnehmervorrichtung 16 am Kippteil 9 gegenüber
dem Schlitten 6 bezogen auf die Ausziehrichtung 4 verschoben werden. Durch eine solche
Verschiebung des Angriffspunkts in Richtung zum hinteren Ende des Schlittens 6 kann
erreicht werden, dass die Mitnehmervorrichtung 16 einen größeren Weg als der Schlitten
6 zurücklegt. Es kann somit eine Untersetzung der Bewegung der Mitnehmervorrichtung
16 bzw. des ausziehbaren Möbelteils 51 auf die Bewegung des Schlittens 6 erreicht
werden.
[0032] Um diesen Effekt der Untersetzung mit einer entsprechenden Größe ausbilden zu können,
ist der Abstand zwischen der Kippachse 10 und dem Angriffspunkt der Mitnehmervorrichtung
16 am Kippteil 9 entsprechend groß ausgebildet. Günstigerweise beträgt dieser Abstand
zumindest 15%, vorzugsweise zumindest 20%, der Ausziehstrecke s.
[0033] Wenn man eine gleichförmige Bewegung des Schlittens 6 über den Mitnahmeweg von der
Grundstellung in die Wartestellung betrachtet, so erfolgt die Drehung des Kippteils
9 in einem an die Grundstellung des Schlittens anschließenden Anfangsabschnitt des
Mitnahmewegs des Schlittens 6 vorzugsweise schneller als in einem daran anschließenden
mittleren Abschnitt des Mitnahmewegs des Schlittens 6. Es kann dadurch erreicht werden,
dass die Wirkung der Dämpfereinheit 12 in diesem letzten Abschnitt des Einziehens
verringert wird. Das Einziehen des ausziehbaren Möbelteils 51 durch die Einziehfeder
13 wird dadurch in diesem Abschnitt des Einziehens erleichtert.
[0034] In einem Endabschnitt des Mitnahmewegs des Schlittens vor Erreichen der Wartestellung
des Schlittens erfolgt die Drehung des Kippteils 9 um die Kippachse 10 vorzugsweise
schneller als in einem vorausgehenden mittleren Abschnitt des Mitnahmewegs des Schlittens.
Dadurch kann erreicht werden, dass die Wirkung der Dämpfereinheit 12 in diesem Abschnitt
der Bewegung der Ausziehschiene verringert wird, d.h. es kann erreicht werden, dass
die von der Dämpfereinheit bewirkte Dämpfung nicht sofort mit voller Wirkung sondern
allmählich einsetzt.
[0035] Wie bereits erwähnt, ist die Einziehfeder 13 mit dem Schlitten 6 über einen Arm 7
verbunden. Dieser ist um die Schwenkachse 8 verschwenkbar (=drehbar) am Schlitten
6 gelagert. Hierzu weist im Ausführungsbeispiel der Schlitten 6 Achszapfen 22 auf,
die in Achsausnehmungen des Arms 7 eingreifen. Andere Arten der verschwenkbaren Lagerung
des Arms 7 am Schlitten 6 sind denkbar und möglich.
[0036] Der Arm 7 ist bei der über den Mitnahmeweg von der Grundstellung in die Wartestellung
erfolgenden Verschiebung des Schlittens vom Basiskörper 5 bezüglich einer Schwenkstellung
(=Winkelstellung) um die Schwenkachse 8 geführt. Im Ausführungsbeispiel weist der
Basiskörper 5 hierzu eine Armführungs-Kulisse 23 auf, in die ein Führungszapfen 24
des Arms 7 eingreift.
[0037] Durch diese Führung der Schwenkstellung des Arms 7 durch den Basiskörper 5 erfolgt
über einen Anfangsabschnitt des Mitnahmewegs des Schlittens, wenn dieser ausgehend
von der Grundstellung in Richtung der Wartestellung verschoben wird, eine Verschwenkung
(=Drehung) des Arms 7 in diejenige Drehrichtung, in der sich der Abstand des Arm-Angriffspunkts
15 der Einziehfeder 13 vom Basiskörper-Angriffspunkt 14 der Einziehfeder 13 vergrößert.
Dadurch ist also die Dehnung der Einziehfeder 13 größer als die Strecke, die der Schlitten
6 zurücklegt. Das bedeutet, dass die Kraft, mit der die Einziehfeder 13 den Schlitten
6 beim Einziehen der Ausziehschiene 3 über einen letzten Abschnitt des Einziehens
ausübt, verstärkt wird.
[0038] Da im Ausführungsbeispiel die Bewegung des Schlittens 6 in einem Endabschnitt des
Einziehens durch die schnellere Drehung des Kippteils 9 in diesem Abschnitt des Einziehens
gegenüber der Mitnehmervorrichtung 16 stärker untersetzt wird, ist diese Verstärkung
der Kraft der Einziehfeder 13 in diesem Abschnitt des Einziehens besonders vorteilhaft,
damit das ausziehbare Möbelteil sicher eingezogen wird.
[0039] Durch die Führung der Schwenkstellung des Arms 7 durch den Basiskörper 5 beim Verschieben
des Schlittens 6 wird der Arm 7 über einen Endabschnitt des Mitnahmewegs vor Erreichen
der Wartestellung des Schlittens 6 in diejenige Drehrichtung verschwenkt, in der sich
der Abstand des Arm-Angriffspunkts 15 der Einziehfeder 13 vom Basiskörper-Angriffspunkt
14 der Einziehfeder 13 verkleinert. Damit ist also in diesem Endabschnitt des Mitnahmewegs
die Dehnung der Einziehfeder 13 geringer als die Strecke, über welche der Schlitten
6 verschoben wird. Dies bedeutet, dass die Kraft, welche der Benutzer zum Ausziehen
der Ausziehschiene 3 aufbringen muss, über diesen Endabschnitt des Mitnahmewegs verringert
wird.
[0040] Im Ausführungsbeispiel ist dieser Effekt noch durch die stärkere Untersetzung der
Bewegung des Schlittens 6 im Endabschnitt des Mitnahmewegs gegenüber der Bewegung
der Mitnehmervorrichtung 16, welche aufgrund des schnelleren Drehens des Kippteils
9 um die Kippachse 10 bewirkt wird, verstärkt.
[0041] Um eine entsprechende Größe des durch die Drehung des Arms 7 bewirkten Effekts zu
erzielen, beträgt der Abstand des Arm-Angriffspunkts 15 der Einziehfeder 13 von der
Schwenkachse 8 vorzugsweise zumindest 10% der Einziehstrecke s.
[0042] In den Fig. 19 bis 24 sind verschiedene Phasen der Verschiebung des Schlittens von
der Grundstellung in die Wartestellung über den Mitnahmeweg und der damit einhergehenden
Verschwenkung des Arms 7 und des Kippteils 9 dargestellt. Die Schwenkstellungen des
Arms 7 und des Kippteils 9 sind durch gestrichelte Linien angedeutet. Ebenso ist die
Erstreckung der Einziehfeder 13 durch eine gestrichelte Linie angedeutet.
[0043] Ausgehend von der Grundstellung (Fig. 19) erfolgt ein allererster Abschnitt der Verschiebung
des Schlittens bis zur in Fig. 20 dargestellten Stellung. Über diesen Abschnitt, der
beispielsweise im Bereich von 1mm bis 3mm liegen kann, erfolgt im Wesentlichen keine
Verschwenkung des Kippteils 9. Die erste und zweite Kippteil-Führungskulissen 20,
21 verlaufen hierzu in diesem Abschnitt nahezu horizontal (Winkel al in Fig. 26).
Die Bewegung des Schlittens gegenüber dem Mitnehmer ist somit im Wesentlichen nicht
untersetzt. Gleichzeitig erfolgt in diesem Abschnitt eine deutliche Verschwenkung
des Arms 7. Der Anfangsabschnitt der Arm-Führungskulisse 23 verläuft hierzu in einem
relativ großen Winkel β1 gegenüber der Horizontalen (β1 beträgt vorzugsweise mehr
als 30°, besonders bevorzugt mehr als 40°).
[0044] Beim weiteren Verschieben des Schlittens erfolgt eine stärkere Verschwenkung des
Kippteils 9. Die Kippteil-Führungskulisse 20 geht hierzu in einen Bereich über, der
einen gegenüber α1 größeren Winkel a2 mit der Horizontalen einschließt. Wenn die Stellung
entsprechend Fig. 21 erreicht ist, verringert sich die Verschwenkung des Kippteils
9 allmählich wieder und auch die Verschwenkung des Arms 7 verringert sich im Weiteren.
Die Arm-Führungskulisse 23 geht hierzu allmählich in einen Bereich über, in welchem
der Winkel β2 gegenüber der Horizontalen kleiner als β1 ist.
[0045] Über den weiteren Verlauf des Mitnahmewegs erfolgt eine langsame weitere Verschwenkung
des Kippteils 9, vgl. Fig. 22 und 23, sodass in diesem mittleren Abschnitt des Mitnahmewegs
die Bewegung des Schlittens 6 gegenüber der Mitnehmervorrichtung 16 leicht untersetzt
ist. Dies trägt zur Verkürzung der Dämpfereinheit 12 bei. Die Arm-Führungskulisse
23 verläuft nunmehr abwärts, d.h. der Arm 7 wird in eine Richtung verschwenkt, in
welcher sich der Arm-Angriffspunkt 15 an den Basiskörper-Angriffspunkt 14 annähert.
[0046] In einem letzten Abschnitt des Mitnahmewegs wird die Verschwenkung des Kippteils
9 wieder beschleunigt, vgl. Fig. 24 gegenüber Fig. 23. Auch die Verschwenkung des
Arms 7 in eine Richtung der Annäherung des Arm-Angriffspunkts 15 an den Basiskörper-Angriffspunkt
14 wird verstärkt. Die Wirkung der Einziehfeder 13 wird über diesen letzten Abschnitt
des Mitnahmewegs dadurch verringert.
[0047] In Fig. 19 bis 24 sind auch die Verbindung der Schwenkachse 8 mit dem Führungszapfen
24 und die Verbindung der Schwenkachse 8 mit dem Arm-Angriffspunkt 15 der Einziehfeder
13 durch gestrichelte Linien dargestellt. Der Winkel zwischen diesen beiden gestrichelten
Linien liegt vorzugsweise im Bereich von 45° bis 135°, besonders bevorzugt im Bereich
von 60° bis 120°.
[0048] Unterschiedliche Modifikationen des gezeigten Ausführungsbeispiels der Erfindung
sind denkbar und möglich, ohne den Bereich der Erfindung, wie er in den Ansprüchen
definiert ist, zu verlassen. So kann ein Basiskörper, an dem oder in dem ein Schlitten
verschiebbar gelagert ist, auch eine andere Form aufweisen. Beispielsweise wäre es
auch denkbar und möglich, dass der Schlitten 6 ohne separates Kippteil 9 ausgebildet
wird. Es könnte dann der Schlitten 6 als Ganzes bei seiner Verschiebung von der Grundstellung
in die Wartestellung verkippt werden, d.h. die Verschiebung von der Grundstellung
in die Wartestellung würde entlang einer (insbesondere nur am Ende) gekrümmten Bahn
erfolgen.
[0049] Die Mitnehmervorrichtung 16 könnte auch in anderer Weise ausgebildet sein, beispielweise
könnte das Kippteil 9 eine Vertiefung aufweisen, in welche ein die Mitnahmevorrichtung
ausbildender Zapfen oder Vorsprung eingreift. Insbesondere könnte dieser Vorsprung
an der Ausziehschiene 3 angeordnet sein.
Legende Zu den Hinweisziffern
1 |
Korpusschiene |
21 |
zweite Kippteil-Führungskulisse |
2 |
Mittelschiene |
3 |
Ausziehschiene |
22 |
Achszapfen |
4 |
Ausziehrichtung |
23 |
Arm-Führungskulisse |
5 |
Basiskörper |
24 |
Führungs zapfen |
6 |
Schlitten |
50 |
Möbelkorpus |
7 |
Arm |
51 |
ausziehbares Möbelteil |
8 |
Schwenkachse |
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|
9 |
Kippteil |
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9a |
Vorsprung |
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9b |
Führungs zapfen |
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9c |
Führungs zapfen |
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9d |
Anlauffläche |
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10 |
Kippachse |
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11 |
Achszapfen |
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12 |
Dämpfereinheit |
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13 |
Einziehfeder |
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14 |
Basiskörper-Angriffspunkt |
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15 |
Arm-Angriffspunkt |
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16 |
Mitnehmervorrichtung |
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16a |
Schlitten |
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16b |
vorderer Rand |
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16c |
hinterer Rand |
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17 |
Steg |
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18 |
Vertikalsteg |
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19 |
Horizontalsteg |
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20 |
erste Kippteil-Führungskulisse |
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|
1. Selbsteinziehvorrichtung für ein mittels einer Ausziehführung aus einem Möbelkorpus
(50) in eine Ausziehrichtung (4) ausziehbares und entgegen der Ausziehrichtung (4)
in den Möbelkorpus (50) einschiebbares Möbelteil (51), umfassend
- einen Basiskörper (5),
- einen Schlitten (6), der am oder im Basiskörper (5) über einen Mitnahmeweg von einer
Grundstellung in eine Wartestellung verschiebbar gelagert ist,
- eine den Schlitten (6) in die Grundstellung beaufschlagende Einziehfeder (13), die
an einem ersten Ende an einem Basiskörper-Angriffspunkt am Basiskörper (5) angreift
und von der das zweite Ende mit dem Schlitten (6) in Wirkverbindung steht, wobei der
Schlitten (6) durch Kopplung mit einer in die Ausziehrichtung (4) verfahrbaren Mitnehmervorrichtung
(16) gegen die von der Einziehfeder (13) ausgeübte Kraft über den Mitnahmeweg von
der Grundstellung in die Wartestellung verschiebbar ist, in welcher die Mitnehmervorrichtung
(16) vom Schlitten (6) abkoppelbar ist und in welcher der Schlitten (6) gegen die
Kraft der Einziehfeder (13) gehalten ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einziehfeder (13) mit dem Schlitten (6) über einen Arm (7) verbunden ist, der
am Schlitten (6) um eine Schwenkachse (8) verschwenkbar gelagert ist und an dem die
Einziehfeder (13) mit ihrem zweiten Ende im Abstand von der Schwenkachse (8) an einem
Arm-Angriffspunkt angreift, wobei der Arm (7) bei der Verschiebung des Schlittens
(6) über den Mitnahmeweg von der Grundstellung in die Wartestellung vom Basiskörper
(5) bezüglich seiner Schwenkstellung um die Schwenkachse (8) geführt ist und sich
die Schwenkstellung des Arms (7) um die Schwenkachse (8) beim Verschieben des Schlittens
(6) über den Mitnahmeweg von der Grundstellung in die Wartestellung verändert.
2. Selbsteinziehvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Führung der Schwenkstellung des Arms (7) durch den Basiskörper (5) der
Arm (7) beim Verschieben des Schlittens (6) ausgehend von der Grundstellung über einen
Anfangsabschnitt des Mitnahmewegs in diejenige Drehrichtung verschwenkt wird, in der
sich der Abstand des Arm-Angriffspunktes (15) der Einziehfeder (13) vom Basiskörper-Angriffspunkt
(14) der Einziehfeder (13) vergrößert.
3. Selbsteinziehvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Führung der Schwenkstellung des Arms (7) durch den Basiskörper (5) der
Arm (7) beim Verschieben des Schlittens (6) über einen Endabschnitt des Mitnahmewegs
vor Erreichen der Wartestellung in diejenige Drehrichtung verschwenkt wird, in der
sich der Abstand des Arm-Angriffspunktes (15)der Einziefeder (13) vom Basiskörper-Angriffspunkt
(14) der Einziehfeder (13) verkleinert.
4. Selbsteinziehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Basiskörper (5) zur Führung der Schwenkstellung des Arms (7) um die Schwenkachse
(8) eine Arm-Führungskulisse (23) aufweist, in die ein Führungszapfen (24) des Arms
(7) eingreift.
5. Selbsteinziehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (8) rechtwinkelig zur Ausziehrichtung (4) steht.
6. Selbsteinziehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Selbsteinziehvorrichtung eine Dämpfereinheit (12) zum Dämpfen der Verschiebung
des Schlittens (6) von der Wartestellung in die Grundstellung aufweist.
7. Selbsteinziehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (6) ein um eine rechtwinkelig zur Ausziehrichtung stehende Kippachse
(10) zwischen einer Eingriffsstellung und einer Freigabestellung verschwenkbar gelagertes
Kippteil (9) aufweist, wobei das Kippteil (9) bei der Verschiebung des Schlittens
(6) über den Mitnahmeweg von der Grundstellung und in die Wartestellung vom Basiskörper
(5) bezüglich seiner Schwenkstellung um die Kippachse (10) geführt ist und das Kippteil
(9) sich in der Grundstellung des Schlittens (6) in der Eingriffsstellung befindet,
in welcher die Mitnehmervorrichtung (16) mit dem Kippteil (9) gekoppelt ist, und in
der Wartestellung des Schlittens (6) in die Freigabestellung verkippt ist, in welcher
ein Abkoppeln der Mitnehmervorrichtung (16) vom Kippteil (9) ermöglicht ist.
8. Selbsteinziehvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kippteil (9) in der Freigabestellung vom Basiskörper (5) gegen eine Verschiebung
entgegen der Ausziehrichtung (4) gehalten ist.
9. Selbsteinziehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand des Angriffspunkts der Mitnehmervorrichtung (16) am Kippteil (9) von
der Kippachse (10) zumindest 10% der Länge des Mitnahmewegs beträgt.
10. Selbsteinziehvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest über mehr als die Hälfte des Mitnahmewegs des Schlittens (6) eine Verschwenkung
des Kippteils (9) um die Kippachse (10) erfolgt.
11. Selbsteinziehvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschwenkung des Kippteils (9) in einem an die Grundstellung des Schlittens
(6) anschließenden Anfangsabschnitt des Mitnahmewegs des Schlittens (6) schneller
als in einem daran anschließenden mittleren Abschnitt des Mitnahmewegs des Schlittens
(6) erfolgt.
12. Selbsteinziehvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschwenkung des Kippteils (9) über einen Endabschnitt des Mitnahmewegs des
Schlittens (6) vor Erreichen der Wartestellung des Schlittens (6) schneller als in
einem vorausgehenden mittleren Abschnitt des Mitnahmewegs des Schlittens (6) erfolgt.
13. Selbsteinziehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Basiskörper (5) zur Führung der Schwenkstellung des Kippteils (9) um die Kippachse
(10) eine Kippteil-Führungskulisse (20, 21) aufweist, in die ein Führungszapfen (9b,
9c) des Kippteils (9) eingreift.
14. Selbsteinziehvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Basiskörper (5) zur Führung der Schwenkstellung des Kippteils (9) um die Kippachse
(10) eine erste Kippteil-Führungskulisse (20), in die ein erster Führungszapfen (9b)
des Kippteils (9) eingreift, und eine zweite Kippteil-Führungskulisse (21) aufweist,
in die ein zweiter Führungszapfen (9c) des Kippteils (9) eingreift.
15. Ausziehführung umfassend mindestens zwei gegeneinander verschiebbare Schienen, von
denen eine Korpusschiene (1) an einem Möbelkorpus (50) und von denen eine Ausziehschiene
(3) an einem ausziehbaren Möbelteil (51) anbringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausziehführung eine Selbsteinziehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14
aufweist, wobei der Basiskörper (5) an einer der Schienen (1, 3) der Ausziehführung
und die Mitnehmervorrichtung (16) an einer anderen der Schienen (1, 3) der Ausziehführung
angeordnet ist.