[0001] Die Erfindung betrifft einen Spenderkopf gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, einen
Desinfektionsmittelspender gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 13, einen Desinfektionsmittelbehälter
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 14, sowie ein Verfahren zum Spenden von Desinfektionsmittel
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 15.
[0002] Infolge der Covid-19-Pandemie besteht in der Bevölkerung ein erhöhter Bedarf an Desinfektionsmittel,
die auch zu einer größeren Nachfrage nach Desinfektionsmittelspendern geführt hat.
[0003] Es ist eine ganze Reihe von Spendern bekannt, die dazu dienen, in einem Desinfektionsmittelbehälter
enthaltenes flüssiges Desinfektionsmittel auf eine Hand eines Benutzers abzugeben.
Die einfacheren manuellen Spender umfassen sehr häufig ein bewegliches Betätigungsorgan,
das vom Benutzer mit der Hand betätigt wird, um eine Abgabe von Desinfektionsmittel
auf eine seiner Hände zu bewirken.
[0004] Dabei kann zwischen ortsfesten, an einer Wand oder auf einem Ständer montierten Spendern
und mobilen Spendern unterschieden werden. Beispiele für mobile Spender sind Pumpspender
oder Sprühzerstäuber, die in die Hand genommen und auf einer ebenen Abstellfläche,
zum Beispiel am Rand eines Waschbeckens, abgestellt werden können.
[0005] Bei den zuletzt genannten Spendern ist das Betätigungsorgan ein oberhalb vom Desinfektionsmittelbehälter
angeordneter Spenderkopf, der in Bezug zum Desinfektionsmittelbehälter auf und ab
beweglich ist und bei der Betätigung des Spenders vom Benutzer mit einer Hand, zumeist
mit der Handfläche, dem Daumen oder einem Finger, niedergedrückt wird.
[0006] Wenn der Spender ein Sprühzerstäuber ist, bei dem der Desinfektionsmittelbehälter
neben dem Desinfektionsmittel noch ein unter Druck stehendes Treibgas enthält, wird
beim Niederdrucken des Spenderkopfs Desinfektionsmittel vom Treibgas aus dem Desinfektionsmittelbehälter
nach oben in einen im Spenderkopf angeordneten Abgabekanal gedrückt, durch den es
zu einer Sprühdüse am Ende des Abgabekanals strömt und dann als Sprühnebel durch die
Sprühdüse austritt. Derartige Spender und Spenderköpfe sind allgemein bekannt, z.B.
aus der
DE 1994681 U1.
[0007] Wenn der Spender ein Pumpspender ist, wird beim Niederdrucken des Spenderkopfs Desinfektionsmittel
von einem Kolben aus dem Desinfektionsmittelbehälter angesaugt, aufwärts zum Spenderkopf
gefördert und dann ebenfalls durch einen Abgabekanal und ggf. eine Sprühdüse des Spenderkopfs
als Sprühstrahl oder Sprühnebel abgegeben. Derartige Spender sind ebenfalls allgemein
bekannt, z.B. aus der
US-A-3 997 086,
EP-B1-0 835 165,
DE-T2-898 12 621 und
EP-B1-1 125 856.
[0008] Derartige mobile Desinfektionsmittelspender haben den Vorteil, dass sie einen geringen
Platzbedarf haben und bei Bedarf leicht ausgetauscht oder umgestellt werden können.
Zum anderen lassen sie sich sehr preiswert herstellen, so dass sie nach Entleeren
des Desinfektionsmittelbehälters zusammen mit diesem entsorgt werden können.
[0009] Allerdings befürchten nicht wenige Menschen, dass die Spenderköpfe öffentlich zugänglicher
Spender von einem vorherigen Benutzer mit Krankheitserregern, zum Beispiel Bakterien
oder Viren, kontaminiert worden sein könnten und dass diese Krankheitserreger beim
Niederdrücken des Spenderkopfs auf die eigene Hand übertragen werden könnten. Wenn
sie aus diesem Grund die Spender nicht benutzen, kann dies jedoch ebenfalls zu einer
Übertragung von Krankheiten führen. Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, einen Spenderkopf, einen Spender und ein Verfahren der eingangs genannten
Art dahingehend zu verbessern, dass eine mögliche Übertragung von Krankheitserregern
über den Spenderkopf verhindert oder zumindest minimiert werden kann, bevorzugt auf
eine einfache und kostengünstige Art und Weise.
[0010] Diese Aufgabe wird bei dem erfindungsgemäßen Spenderkopf und Verfahren dadurch gelöst,
dass bei der und bevorzugt jeder Betätigung des Spenders Desinfektionsmittel durch
mindestens einen vom Abgabekanal abzweigenden Zweigkanal zum Kontaktbereich gelangt
und diesen benetzt.
[0011] Vorzugsweise ist der Kontaktbereich ein ebener oder gewölbter Kontaktbereich für
eine Hand eines Benutzers, die bei der Betätigung des Spenders eine Druckkraft auf
den Spenderkopf ausübt, z.B. um diesen niederzudrücken. Dabei wird durch die Abgabeöffnung
oder Sprühdüse des Spenderkopfs Desinfektionsmittel abgegeben, vorzugsweise auf die
andere Hand des Benutzers. Zugleich wird ein Teil des Desinfektionsmittels abgezweigt
und benetzt den Kontaktbereich, von wo es auch auf die den Spender betätigende Hand
des Benutzers gelangt.
[0012] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, zum einen durch die Benetzung des Kontaktbereichs
des Spenderkopfs mit frischem Desinfektionsmittel bei jeder Betätigung des Spenders
für eine regelmäßige Desinfektion des Kontaktbereichs zu sorgen, so dass Krankheitserreger
dort nicht lange überleben können. Dadurch, dass bei jeder Betätigung des Spenders
außerdem Desinfektionsmittel vom Kontaktbereich auf die den Spender betätigende Hand
des Benutzers gelangt, wird diese Hand oder zumindest der mit dem Kontaktbereich in
Kontakt tretende Teil dieser Hand, z.B. die Handfläche oder der Daumen, bereits während
des Kontakts mit dem Spenderkopf teilweise desinfiziert. Beides trägt dazu bei, dass
bei der Betätigung des Spenders einer möglichen Übertragung von Krankheitserregern
wirksam entgegengewirkt werden kann.
[0013] Da bei den meisten handelsüblichen Pumpspendern oder Sprühzerstäubern mit einem neben
dem Desinfektionsmittel im Desinfektionsmittelbehälter enthaltenen unter Druck stehenden
Treibgas der Abgabekanal allgemein quer zur Bewegungsachse des Spenderkopfs bei der
Betätigung des Spenders ausgerichtet ist, während der Kontaktbereich gewöhnlich direkt
oberhalb vom Desinfektionsmittelbehälter an der Oberseite des Spenderkopfs angeordnet
ist, sieht eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung vor, dass sich der Zweigkanal
oder bei mehreren Zweigkanälen mindestens einer der Zweigkanäle in Verlängerung eines
Bewegungspfades des Spenderkopfs bis nach oben zum Kontaktbereich erstreckt und an
diesem mündet. Dadurch strömt das aus dem Desinfektionsmittelbehälter in den Spenderkopf
eintretende Desinfektionsmittel allgemein geradlinig durch den mindestens einen Zweigkanal,
während die Strömung durch den Abgabekanal in seitlicher Richtung abknickt. Dadurch
gelangt selbst dann, wenn der mindestens eine Zweigkanal einen sehr kleinen Strömungsquerschnitt
besitzt, Desinfektionsmittel durch den Zweigkanal zum Kontaktbereich.
[0014] Zudem reicht es aus, wenn ein relativ kleiner Teil des bei der Betätigung des Spenders
abgegebenen Desinfektionsmittels zum Kontaktbereich gelangt, während der größte Teil
vorteilhaft durch die Abgabeöffnung oder Sprühdüse am Ende des Abgabekanals abgegeben
wird. Auch aus diesem Grund ist es von Vorteil, wenn der mindestens eine Zweigkanal
einen wesentlich kleineren Strömungsquerschnitt als der Abgabekanal aufweist, bevorzugt
nur ein Zehntel oder weniger.
[0015] Je nach Form und Größe des Kontaktbereichs wird es zumeist ausreichen, einen einzigen
Zweigkanal vorzusehen, der zum Beispiel in oder nahe der Mitte eines allgemein runden
Kontaktbereichs mündet. In diesem Fall besitzt der Zweigkanal vorzugsweise einen Strömungsquerschnitt
von weniger als 0,5 mm
2, besser von weniger als 0,3 mm
2. Der Zweigkanal kann vorteilhaft bereits beim Spritzgießen des Spenderkopfs als Durchtrittsöffnung
in diesen eingeformt werden. Alternativ kann der Zweigkanal nachträglich hergestellt
werden, z.B. durch Bohren oder Laserbohren. Weiter kann der Zweigkanal Teil einer
in den Spenderkopf eingeformten und im Kontaktbereich mündenden Sprühdüse sein.
[0016] Dort, wo der Spenderkopf und damit auch der Kontaktbereich eine eher langgestreckte
Form besitzt und sich oberhalb des Abgabekanals erstreckt, wie zum Beispiel bei Pumpspendern
ohne Sprühdüse, wie sie unter anderem auch zur Abgabe von Flüssigseife verwendet werden,
kann es hingegen von Vorteil sein, wenn entlang der Länge des Abgabekanals mehrere
Zweigkanäle von diesem abzweigen. In diesem Fall sind die nach oben zum Kontaktbereich
verlaufenden Zweigkanäle zweckmäßig parallel zu einander ausgerichtet, um eine Entformung
des Spenderkopfs beim Spritzgießen zu erleichtern. In diesem Fall besitzen die Zweigkanäle
kleinere Strömungsquerschnitte, vorteilhaft von weniger als 0,3 mm
2, besser von weniger als 0,2 mm
2.
[0017] Grundsätzlich reicht es aus, das Desinfektionsmittel bis zur Mündung des Zweigkanals
zu fördern und an der Mündung oder um die Mündung herum direkt auf den Kontaktbereich
austreten zu lassen, der zum Beispiel von der Oberseite des durch Spritzgießen aus
einem Kunststoff gefertigten Spenderkopfs gebildet wird. Wenn jedoch der Benutzer
mit seiner Hand die erforderliche Druckkraft zum Niederdrücken des Spenderkopfs um
die Mündung des Zweigkanals ungleichmäßig stark aufbringt, besteht die Möglichkeit,
dass sich das Desinfektionsmittel auf dem Kontaktbereich nicht gleichmäßig verteilt,
so dass nicht der gesamte Kontaktbereich vom Desinfektionsmittel benetzt wird. Außerdem
besteht die Möglichkeit, dass das Desinfektionsmittel ungewollt als Strahl aus der
Mündung des Zweigkanals austritt, wenn die Hand des Benutzers die Mündung beim Niederdrücken
des Spenderkopfs nicht bedeckt.
[0018] Beides kann vermieden werden, wenn gemäß einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung der Spenderkopf im Kontaktbereich ein offenporiges und/oder saugfähiges
Material umfasst. Ein solches auf dem Spenderkopf vorgesehenes Material, das die Mündung
des Zweigkanals bedeckt und aus der Mündung austretendes Desinfektionsmittel um die
Mündung herum verteilt, sorgt für eine gleichmäßige Benetzung des Kontaktbereichs
mit dem Desinfektionsmittel. Vorteilhaft handelt es sich bei dem offenporigen und/oder
saugfähigen Material um ein textiles Erzeugnis, weil saugfähige textile Erzeugnisse
preiswert und in großer Vielfalt auf dem Markt verfügbar sind. Zweckmäßig handelt
es sich bei dem textilen Erzeugnis um Filz, zum Beispiel um einen Polyesterfilz, oder
um einen Vliesstoff, zum Beispiel einen Vliesstoff aus Polyester, Viskose oder einer
Viskose/Polyester-Mischung, wie er zur Herstellung von Spültüchern, Küchentüchern
oder Wischtüchern im Handel erhältlich ist. Diese Materialien lassen sich leicht stanzen,
ohne danach am äußeren Umfang auszufransen. Die Materialstärke des textilen Erzeugnisses
beträgt bevorzugt weniger als 3 mm, weil dickere Filze oder Vliesstoffe eine größere
Menge flüssiges Desinfektionsmittel speichern, das aus dem Filz oder Vliesstoff herausgedrückt
und vom Spenderkopf abtropfen kann, wenn bei der Betätigung des Spenderkopfs ein Druck
auf den Filz oder Vliesstoff ausgeübt wird.
[0019] Weil Desinfektionsmittel mit hohem Alkohol- oder Isopropanolgehalt auch als Lösemittel
wirken, wodurch sich Schmutz von den Händen der Benutzer lösen und auf oder in dem
textilen Erzeugnis ablagern kann, ist das textile Erzeugnis je nach Verwendungszweck
des Spenders unterschiedlich eingefärbt. In medizinischen Umgebungen ist das Erzeugnis
vorzugsweise hell, so dass Verschmutzungen sofort sichtbar werden und der Spenderkopf
in diesem Fall ausgetauscht werden kann. In stark verunreinigten Umgebungen ist das
textile Erzeugnis besser dunkel, damit Verunreinigungen nicht sichtbar sind.
[0020] Als Alternative zu einem textilen Erzeugnis kann jedoch auch ein offenporiger Schaumstoff
verwendet werden, der zweckmäßig in einer dünnen Lage auf dem Kontaktbereich vorgesehen
wird und vorzugsweise um die Mündung des Zweigkanals herum auf den Spenderkopf aufgeschäumt
ist.
[0021] Eine Integration einer Vielzahl von Zweigkanälen und eines offenporigen und/oder
saugfähigen Materials in einem einzigen Element ist möglich, wenn der Spenderkopf
im Kontaktbereich mindestens teilweise aus einem Sintermaterial besteht, dessen Zwischenräume
eine Vielzahl von Zweigkanälen mit kleinen Strömungsquerschnitten bilden, die das
Desinfektionsmittel im Kontaktbereich gleichmäßig verteilen, einen Austritt eines
Desinfektionsmittelstrahls verhindern und zudem die Menge des Desinfektionsmittels
begrenzen, das zum Kontaktbereich gelangt. Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn
die Abgabeöffnung mit einer Sprühdüse bestückt ist, wodurch sich im Inneren der Abgabekanals
ein höherer Druck aufbaut und ohne Gegenmaßnahmen zu viel Desinfektionsmittel zum
Kontaktbereich gelangt.
Ein nach oben gerichteter Desinfektionsmittelstrahl kann auch dadurch vermieden werden,
dass der Zweigkanal durch eine Sprühdüse verläuft, aus der das Desinfektionsmittel
als Sprühnebel austritt. In diesem Fall trifft der Sprühnebel auf eine Hand oder einen
Finger des Benutzers, der den Spenderkopf niederdrückt, und verteilt sich zwischen
der Oberseite des Spenderkopf und der Hand oder dem Finger ebenfalls nahezu gleichmäßig
über den Kontaktbereich.
[0022] Insbesondere dort, wo der Spender nach dem Aufbrauchen des Desinfektionsmittels im
Behälter zusammen mit dem Behälter entsorgt wird, wie z.B. bei handelsüblichen Spraydosen
oder Pumpspendern für Kosmetika, erfolgt die Anbringung des offenporigen und/oder
saugfähigen Materials auf dem Spenderkopf vorzugsweise bei der Herstellung des Spenders,
zweckmäßig indem das Material fest mit dem Spenderkopf verbunden wird. Zum Beispiel
kann das Material dazu während des Spritzgießens des Spenderkopfs im Kontaktbereich
an diesem angeformt oder im Falle eines Sintermaterials in den Spenderkopf eingeformt
werden.
[0023] Vorzugsweise wird das offenporige und/oder saugfähige Material nach dem Spritzgießen
des Spenderkopfs mittels eines Heißschmelzklebers um die Mündung des Zweigkanals herum
im Kontaktbereich unlösbar am Spenderkopf festgeklebt. Da Spenderköpfe in der Regel
austauschbar sind, wird in diesem Fall zweckmäßig der Spenderkopf ausgetauscht, wenn
der Kontaktbereich verunreinigt ist. Um sicherzustellen, dass der Heißschmelzkleber
die Mündung des Zweigkanals nicht verschließt, wird das offenporige und/oder saugfähige
Material vorteilhaft in einer an die Mündung des Zweigkanals unmittelbar angrenzenden
ringförmigen Zone nicht am Spenderkopf festgeklebt.
[0024] Dort, wo der Desinfektionsmittelbehälter nach dem Entleeren wieder mit Desinfektionsmittel
befüllt und auch der Spender erneut auf den Desinfektionsmittelbehälter montiert wird,
kann es jedoch auch vorteilhaft sein, das offenporige und/oder saugfähige Material
lösbar mit dem Spenderkopf zu verbinden, so dass es z.B. bei Verschmutzung austauschbar
ist, indem zum Beispiel ein zuvor durch Spritzgießen hergestelltes und mit dem Material
versehenes Zubehörteil auf den Spenderkopf aufgerastet wird. Alternativ dazu kann
der Spenderkopf im Kontaktbereich mit einem Zuschnitt eines Hakenteils eines Klettmaterials
oder Klettbands versehen sein, an dem ein Zuschnitt eines klettfähigen Materials abnehmbar
befestigt ist. Das klettfähige Material kann ein Schlaufenteil des Klettmaterials
oder Klettbands oder alternativ ein klettfähiges Filz- oder Vliesmaterial sein. Dadurch
kann das Zubehörteil bzw. der Zuschnitt aus dem klettfähigen Material bei Bedarf abgenommen
und durch ein neues Zubehörteil bzw. einen neuen Zuschnitt ersetzt werden, zum Beispiel
wenn das offenporige und/oder saugfähige Material verschmutzt ist.
[0025] Wie dies bei herkömmlichen Spendern bereits bekannt ist, wird der Spenderkopf zweckmäßig
lösbar mit einem beweglichen hohlen Kolben des Spenders verbunden, indem der Spenderkopf
mittels einer vor der Einmündung des Abgabekanals angeordneten Buchse auf ein nach
oben über den Spender überstehendes hohles Röhrchen aufgesteckt und/oder aufgerastet
wird, das zusammen mit dem Spenderkopf niedergedrückt wird, um das Desinfektionsmittel
durch das Röhrchen in den Abgabekanal des Spenderkopfs zuzuführen.
[0026] Pumpspender weisen vorteilhaft einen Schraubdeckel mit einem Schraubgewinde auf,
so dass sie sich auf ein komplementäres Schraubgewinde am Hals des Desinfektionsmittelbehälters
aufschrauben lassen. In diesem Fall kann eine an der Unterseite des Spenderkopfs vorgesehene,
die Buchse umgebende, zur Bewegungsachse des Spenderkopfs konzentrische und nach unten
über den Spenderkopf überstehende hohlzylindrische Schürze bei niedergedrücktem Spenderkopf
den Schraubdeckel des Spenders an dessen äußerem Umfang überlappen, wodurch der Kontaktbereich
relativ groß gemacht werden kann.
[0027] Als Spender wird im Rahmen dieser Erfindung zumeist nur der Spendemechanismus selbst
bezeichnet, manchmal jedoch auch die Einheit aus Desinfektionsmittelbehälter und Spendemechanismus.
[0028] Die Erfindung eignet sich nicht nur für mobile Spender, sondern auch für Spender,
die auf einem Ständer oder an einer Wand montiert sind. In diesem Fall ist die Bewegung
des Spenderkopfs beim Niederdrücken je nach Montageort eine vertikale oder horizontale
Bewegung.
[0029] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von einigen in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine teilweise geschnittene schematische Ansicht eines Desinfektionsmittelbehälters
mit einem Spender und einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Spenderkopfs;
Fig. 1a zeigt eine Oberseitenansicht des Spenderkopfs aus Fig. 1;
Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Schnittansicht einer zweiten Ausführungsform des Spenderkopfs;
Fig. 3 zeigt eine vergrößerte Schnittansicht einer dritten Ausführungsform des Spenderkopfs;
Fig. 4 zeigt eine teilweise geschnittene schematische Ansicht eines Desinfektionsmittelbehälters
mit dem Spender und einer vierten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Spenderkopfs;
Fig. 5 zeigt eine teilweise geschnittene schematische Ansicht des Spenders und einer
fünften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Spenderkopfs;
Fig. 6 zeigt eine Draufsicht von oben auf den Spenderkopf aus Fig. 5;
Fig. 7 zeigt eine Unterseitenansicht des Spenderkopfs aus Fig. 5;
Fig. 8 zeigt eine teilweise geschnittene Ansicht einer sechsten Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Spenderkopfs;
Fig. 9 zeigt eine teilweise geschnittene Ansicht einer siebenten Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Spenderkopfs;
Fig. 10 zeigt eine teilweise geschnittene Ansicht einer achten Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Spenderkopfs;
Fig. 11 zeigt eine teilweise geschnittene Ansicht einer neunten Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Spenderkopfs;
Fig. 12 zeigt eine teilweise geschnittene Ansicht einer zehnten Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Spenderkopfs.
[0030] Die in der Zeichnung dargestellten Spenderköpfe 10 sind jeweils Teil eines Spenders
12 mit einem Schraubdeckel 14, der sich auf ein Außengewinde am Hals einer Desinfektionsmittelflasche
16 aufschrauben lässt und dann zum Teil ins Innere der Flasche 16 ragt.
[0031] Die Desinfektionsmittelflasche 16 enthält ein dünnflüssiges Desinfektionsmittel,
wie z.B. ein handelsübliches flüssiges Desinfektionsmittel auf Ethanol-Basis mit einem
Ethanol-Gehalt von 75 % bis 99 % sowie ggf. einem oder mehreren weiteren, in geringerer
Menge enthaltenden Bestandteilen, wie Isopropanol, Wasserstoffperoxid, Glycerin und
Wasser. Die Flasche 16 kann jedoch auch ein anderes dünnflüssiges oder niedrigviskoses
Desinfektionsmittel enthalten. Die Flasche 16 ist unten durch einen als Stellfläche
dienenden Boden (nicht dargestellt) verschlossen.
[0032] Die gefüllte Desinfektionsmittelflasche 16 mit dem Spender 12 und dem Spenderkopf
10 kann mit dem Boden auf einer verhältnismäßig kleinen Abstellfläche abgestellt werden.
Ein Benutzer kann dann mit einer Hand den Spenderkopf 10 in Bezug zur Flasche 16,
dem Schraubdeckel 14 und der Abstellfläche niederdrücken, um zur Handdesinfektion
eine dosierte Menge des Desinfektionsmittels auf seine andere Hand abzugeben.
[0033] Ähnliche Spender sind in vielerlei Formen und Ausgestaltungen im Handel erhältlich
und können sehr preiswert hergestellt werden. Bei allen derartigen Spendern ist der
Spenderkopf 10 an der Oberseite mit einem Kontaktbereich 18 versehen, mit dem bei
der Betätigung des Spenders 12 die Hand des Benutzers in Kontakt tritt bzw. auf den
beim Niederdrücken des Spenderkopfs 10 vom Benutzer mit der Hand ein Druck ausgeübt
wird.
[0034] Der Desinfektionsmittelbehälter 16 kann neben dem flüssigen Desinfektionsmittel noch
ein unter Druck stehendes Treibgas enthalten. In diesem Fall ist der Spender 12 unlösbar
mit dem Desinfektionsmittelbehälter 16 verbunden, der als Spraydose ausgebildet ist
(in den Zeichnungen nicht dargestellt). Bei diesen Spendern 12 steht in vielen Fällen
ein dünnes, zusammen mit dem Spenderkopf 10 auf und ab bewegliches Röhrchen 20 nach
oben über die Spraydose über. Bei der Betätigung wird solange Desinfektionsmittel
aus der Spraydose abgegeben, wie der Spenderkopf 10 niedergedrückt wird. Die Spender
12 sind in der Regel als Sprühzerstäuber ausgebildet. Eine Sprühdüse 22 im Spenderkopf
10 sorgt dafür, dass Desinfektionsmittel nach dem Hindurchtritt durch einen Abgabekanal
24 des Spenderkopfs 10 als Sprühnebel abgegeben und damit die Menge des abgegebenen
Desinfektionsmittels begrenzt wird. Derartige Spender 12 und Spenderköpfe 10 sind
zum Beispiel aus der eingangs genannten
DE 1994681 U1 bekannt, deren Offenbarung im Hinblick auf die Konstruktion und Funktionsweise des
Spenders 12 durch Bezugnahme in die vorliegende Patentanmeldung aufgenommen wird.
[0035] Sofern bei der Betätigung des Spenders 12 eine dosierte Menge Desinfektionsmittel
abgegeben werden soll, ist der Spender 12 gewöhnlich als Pumpspender ausgebildet,
wie in den Zeichnungen dargestellt. In diesem Fall wird beim Niederdrucken des Spenderkopfs
10 die dosierte Menge des Desinfektionsmittels von einem Kolben (nicht sichtbar) aus
der Flasche 16 angesaugt und dann aufwärts durch ein nach oben über den Spender 12
überstehendes Röhrchen 20 zum Spenderkopf 10 und durch einen Abgabekanal 24 im Spenderkopf
10 gefördert, bevor sie entweder als Tropfen durch eine Abgabeöffnung 26 oder als
Sprühstrahl oder Sprühnebel durch eine Sprühdüse 22 abgegeben wird. Derartige Spender
12 sind zum Beispiel aus der eingangs genannten
US-A-3 997 086,
EP-B1-0 835 165,
DE-T2-898 12 621 und
EP-B1-1 125 856 B1 bekannt, deren Offenbarung im Hinblick auf die Konstruktion und Funktionsweise
des Spenders 12 durch Bezugnahme in die vorliegende Patentanmeldung aufgenommen wird.
Obwohl derartige Spender 12 überwiegend als Spender für Flüssigseife eingesetzt werden,
können sie auch als Spender für ein flüssiges oder fließfähiges Desinfektionsmittel
verwendet werden.
[0036] Bei beiden Arten von Spendern 12 sind die Spenderköpfe 10 oberhalb vom Desinfektionsmittelbehälter
16 und vom Spender 12 angeordnet und zusammen mit dem Röhrchen 20 sowie dem Kolben
in Bezug zum Behälter 16, dem Schraubdeckel 14 sowie einem von oben in den Behälter
16 ragenden und durch den Schraubdeckel 14 mit diesem verbundenen Teil 28 des Spenders
12 auf und ab beweglich. Durch die Spenderköpfe 10 verläuft auch hier ein Abgabekanal
24, durch den beim Betätigen des Spenders 12, d.h. beim Niederdrücken des Spenderkopfs
10, Desinfektionsmittel zu einer Sprühdüse 22 oder Abgabeöffnung 24 des Spenderkopfs
10 am freien Ende des Abgabekanals 24 gefördert wird, wo es dann austritt.
[0037] Bei den zuletzt genannten Spendern 12 lässt sich der Spenderkopf 10 häufig in Bezug
zu dem in den Behälter 16 ragenden Teil drehen, und zwar zwischen einer Verschlussstellung,
in der sich der Spender 12 nicht betätigen lässt und der Behälter 16 flüssigkeitsdicht
verschlossen ist, und einer Betätigungsstellung, in der sich der Spenderkopf 10 niederdrücken
lässt (nicht dargestellt).
[0038] Während der Covid-19-Pandemie hat sich jedoch gezeigt, dass nicht wenige Benutzer
öffentlich oder für andere Benutzer zugängliche derartige Spender 12 nicht zur Handdesinfektion
benutzen, weil sie befürchten, dass der Spenderkopf 10 im Kontaktbereich 18 gegebenenfalls
von einem der vorherigen Benutzer mit Krankheitserregern, wie zum Beispiel Corona-Viren,
kontaminiert worden sein könnte und dass diese letzteren beim Niederdrücken des Spenderkopfs
10 eventuell auf die eigene Hand übertragen werden könnten.
[0039] Mit den in der Zeichnung dargestellten Spenderköpfen 10 soll auf eine einfache und
kostengünstige Art und Weise eine eventuelle Übertragung von Krankheitserregern über
den Spenderkopf 10 bzw. dessen Kontaktbereich 18 auf nachfolgende Benutzer des Spenders
12 verhindert oder zumindest minimiert werden.
[0040] Dazu umfassen die Spenderköpfe 10 jeweils einen oder mehrere Zweigkanäle 30, durch
die während der Betätigung des Spenders 12, d.h. beim Niederdrücken des Spenderkopfs
10, ein Teil des aus der Flasche 16 nach oben geförderten Desinfektionsmittels zum
Kontaktbereich 18 des Spenderkopfs 10 gelangt und diesen benetzt. Die Zweigkanäle
30 zweigen jeweils zwischen dem aus dem Spender 12 überstehenden dünnen Röhrchen 20
und der Sprühdüse 22 oder Abgabeöffnung 26 vom Abgabekanal 24 ab und münden jeweils
am Kontaktbereich 18.
[0041] Die in der Zeichnung dargestellten, durch Spritzgießen aus Kunststoff hergestellten
Spenderköpfe 10 besitzen jeweils an ihrer Unterseite unterhalb des Kontaktbereichs
18 eine zum Aufstecken auf das Röhrchen 20 dienende zylindrische Aufstecköffnung 32,
deren Längsachse 34 mit einer Längsmittelachse 36 der Desinfektionsmittelflasche 16
und des Spenders 12 fluchtet. An die Aufstecköffnung 32 schließt sich in Strömungsrichtung
des Desinfektionsmittels ein erster zylindrischer Abschnitt 38 des Abgabekanals 24
an, der bei der Fertigung des Spenderkopfs 10 wie die Aufstecköffnung 32 von unten
her in den Spenderkopf 10 eingeformt wird und dessen Längsmittelachse mit der Längsmittelachse
34 fluchtet. An den ersten Abschnitt 38 schließt sich ein allgemein radial oder quer
zur Längsmittelachse 34 verlaufender zweiter Abschnitt 40 an, der bei der Fertigung
des Spenderkopfs 10 in den Figuren 1 bis 8 von der Seite her eingeformt wird.
[0042] Bei dem allgemein zylindrisch geformten Spenderkopf 10 in den Figuren 1 bis 3 erstreckt
sich der zweite Abschnitt 40 bis zur Sprühdüse 22, die von der Seite her in das freie
Ende des zweiten Abschnitts 40 des Abgabekanals 24 eingesetzt ist und eine Sprühöffnung
42 mit einem Durchmesser von 0,5 bis 1 mm begrenzt, durch die ein Sprühstrahl oder
Sprühnebel abgegeben wird.
[0043] Bei dem allgemein länglichen Spenderkopf 10 in den Figuren 4 bis 8 erstreckt sich
der zweite Abschnitt 40 bis zur Abgabeöffnung 26 am freien Ende des Abgabekanals 24,
durch die das Desinfektionsmittel schräg nach unten austritt. In diesem Fall ist der
zweite Abschnitt 40 in Richtung der Ausgabeöffnung 26 leicht nach unten geneigt oder
leicht nach unten gebogen.
[0044] Der Spenderkopf 10 in Fig. 1 ist abgesehen von der Sprühdüse 22 einteilig ausgebildet.
Der kreisförmige Kontaktbereich 18 an der Oberseite des Spenderkopfs 10 besteht dort
aus dem Kunststoffmaterial des Spenderkopfs 10. Der Spenderkopf 10 weist dort mehrere
parallele Zweigkanäle 30 auf, die jeweils eine obere Begrenzungswand 44 des ersten
Abschnitts 38 bis zum Kontaktbereich 18 durchsetzen. Die Zweigkanäle 30 besitzen sehr
kleine Durchmesser von 0,1 bis 0,2 mm, so dass die Summe ihrer Strömungsquerschnitte
viel kleiner als der Strömungsquerschnitt der Sprühdüse 22 ist und vergleichsweise
erheblich weniger Desinfektionsmittel durch die Zweigkanäle 30 austreten kann. Die
Zweigkanäle 30 können in einem Kreis angeordnet sein, wie in Fig. 1a dargestellt,
münden direkt an der Oberseite des Spenderkopfs 10 im Kontaktbereich 18 und werden
bei der Fertigung des Spenderkopfs 10 zweckmäßig von unten her eingeformt.
[0045] Die Spenderköpfe 10 in den Figuren 2 und 3 sowie 8 bis 12 bestehen aus mehreren Teilen
und besitzen einen Kontaktbereich 18 aus einem offenporigen saugfähigen textilen Vliesmaterial
46. Diese Spenderköpfe 10 besitzen jeweils nur einen einzigen Zweigkanal 30, der in
Verlängerung der Längsmittelachse 34 die obere Begrenzungswand 44 des etwas engeren
und kürzeren ersten Abschnitts 38 durchsetzt und dessen Durchmesser etwas kleiner
als der Durchmesser der Sprühöffnung 42 der Sprühdüse 22 ist. Das Vliesmaterial 46
bedeckt die Mündung des Zweigkanals 30 an der Oberseite der Begrenzungswand 44 bzw.
des Spenderkopfs 10 und sorgt dafür, dass das Desinfektionsmittel gleichmäßig über
den gesamten Kontaktbereich 18 verteilt sowie ein Austritt des Desinfektionsmittels
als Flüssigkeitsstrahl nach oben verhindert wird.
[0046] Bei dem Spenderkopf 10 in Fig. 2 sind der Abgabekanal 24 und der Zweigkanal 30 in
einem Körper 50 des Spenderkopfs 10 ausgespart, auf dem das Vliesmaterial 46 von einer
Manschette 52 gehalten wird, die den Körper 50 umgibt. Die Manschette 52 kann nachträglich
am Körper 50 angeformt oder festgeklebt werden. Der untere Teil der Manschette 52
bildet einen an der Unterseite des Spenderkopfs 12 nach unten über diesen überstehenden
und zur Längsmittelachse 34 konzentrischen Hohlzylinder 54, der sich beim Niederdrücken
des Spenderkopfs 10 in einer nach oben offenen Ringnut (nicht sichtbar) des Schraubdeckels
14 auf und ab bewegt.
[0047] Bei dem Spenderkopf 10 in Fig. 3 sind der Abgabekanal 24 und der Zweigkanal 30 in
einem Körper 50 des Spenderkopfs 10 ausgespart, über den der Hohlzylinder 54 an der
Unterseite des Spenderkopfs 10 als Einheit übersteht. Das Vliesmaterial 46 weist hier
eine Unterlage 56 aus einem thermoplastischen Kunststoff auf, die an das Vliesmaterial
46angeformt wird, bevor die Einheit aus Unterlage 56 und Vliesmaterial 46 in eine
Spritzgießform eingelegt und durch Anformen einstückig mit dem Körper 50 des Spenderkopfs
10 verbunden wird.
[0048] Um sicherzustellen, dass die Hand des Benutzers nur mit dem Vliesmaterial 46 in Kontakt
tritt, ist dessen äußerer Rand 58 etwas nach unten und außen gebogen, so dass die
Manschette 52 (Fig. 2) bzw. der Körper 50 (Fig. 3) im Überlappungsbereich über dem
äußeren Rand 58 des Vliesmaterials 46 nicht nach oben über das letztere übersteht
oder sogar etwas tiefer als das Vliesmaterial 46 gelegen ist.
[0049] Die Spenderköpfe 10 in den Figuren 4 bis 7 bestehen jeweils aus einem einzigen Teil,
so dass auch hier der Kontaktbereich 18 an der Oberseite des Spenderkopfs 10 aus dem
Kunststoffmaterial des Spenderkopfs 10 selbst besteht.
[0050] Der Spenderkopf 10 in Fig. 4 weist einen einzigen Zweigkanal 30 auf, der die obere
Begrenzungswand 44 des Abschnitts 38 in Verlängerung der Längsmittelachse 34 durchsetzt.
Die beiden Spenderköpfe 10 in den Figuren 5 bis 8 weisen jeweils vier Zweigkanäle
30 auf, die entlang des Abgabekanals 24 in Abständen nach oben abzweigen und jeweils
an der Kontaktfläche 18 münden. Einer der vier Zweigkanäle 30 verläuft in Verlängerung
der Längsmittelachse 34 durch die obere Wand 44 des ersten Abschnitts 38. Die drei
anderen Zweigkanäle 30 sind parallel zueinander ausgerichtet und durchsetzen die obere
Wand 44 des zweiten Abschnitts 40, wobei sie in Strömungsrichtung schräg nach oben
zum Kontaktbereich 18 verlaufen und direkt an diesem münden. Auch hier besitzen die
Zweigkanäle 30 sehr kleine Durchmesser von 0,1 bis 0,2 mm, so dass nur wenig Desinfektionsmittel
hindurchtreten kann.
[0051] Bei einem im Querschnitt kreisförmigen Spenderkopf 10 kann an der Oberseite des Spenderkopfs
10 eine die Sprührichtung anzeigende Markierung 64, z.B. ein Pfeil, eingeprägt oder
aufgedruckt sein, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist. Bei den Spenderköpfen 10 in
Fig. 2 und 3 kann die Markierung 64 über dem Rand 58 des Vliesmaterials 46 in die
Manschette 52 bzw. den Körper 50 eingeprägt oder alternativ oben auf das Vliesmaterial
46 aufgedruckt sein. Alternativ kann die Sprühdüse 22 in einen seitlich über den Spenderkopf
10 überstehenden Vorsprung (nicht dargestellt) eingesetzt werden, der dann die Richtung
des Sprühstrahls anzeigt.
[0052] Die Oberseite des Spenderkopfs in Fig. 8 ist mindestens im Kontaktbereich 18 mit
einem nachträglich angebrachten Überzug 62 aus einem offenporigen saugfähigen Material
46 versehen, das die Mündungen aller Zweigkanäle 30 bedeckt und zum Beispiel nach
dem Spritzgießen des Spenderkopfs 10 mittels einer dünnen Schicht eines Heißschmelzklebers
um die Mündungen der Zweigkanäle 30 herum auf die Oberseite des Spenderkopfs 10 aufgeklebt
wird.
[0053] Der Spenderkopf 10 in Fig. 9 besitzt einen zylindrischen Körper 50 mit einer zur
Längsachse 34 der Aufstecköffnung 32 senkrechten und konzentrischen ebenen kreisförmigen
Oberseite 66 und einer zylindrischen Umfangsfläche 68, sowie ein nach einer Seite
über die Umfangsfläche 68 überstehendes dünnes Röhrchen 70, an dessen Ende die Abgabeöffnung
26 angeordnet ist. Zwischen dem durch das Röhrchen 70 verlaufenden Abgabekanal 24
und der Oberseite 66 verläuft ein einziger Zweigkanal 30, der mit der Längsmittelachse
34 fluchtet und in oder nahe der Mitte der Oberseite 66 mündet. Auf der Oberseite
66 ist ein ebener kreisförmiger Zuschnitt 72 aus dem offenporigen saugfähigen Vliesmaterial
46 befestigt, dessen Oberseite den Kontaktbereich 18 bildet. In diesem Fall handelt
es sich um ein Vlies aus 85 % Viskose und 15 % Polyester, das eine Dicke von etwa
1 mm und ein Flächengewicht von etwa 150 g/m
2 besitzt. Der Zuschnitt 72 bedeckt die kreisförmige Oberseite 66 des Spenderkopfs
10 vollständig, wobei sein äußerer Umfangsrand mit der zylindrischen Umfangsfläche
68 fluchtet. Der Zuschnitt 72 ist mittels eines Heißschmelzklebers 74 auf die Oberseite
66 des aus Polypropylen bestehenden Körpers 50 aufgeklebt. Der Kleber 74 umgibt die
Mündung des Zweigkanals 30 in einem Abstand zwischen etwa 5 und 10 mm ringförmig,
so dass der Zuschnitt 72 um die Mündung des Zweigkanals 30 herum nicht festgeklebt
ist und beim Aufkleben kein Kleber 74 in den Zweigkanal 30 eindringen kann.
[0054] Bei den Spenderköpfen in den Figuren 8 und 9 kann auf die Oberseite des Überzugs
62 bzw. des Zuschnitts 72 eine Markierung aufgedruckt sein (nicht dargestellt), die
in bekannter Weise anzeigt, in welche Richtung der Spenderkopf 10 gedreht werden muss,
um ihn in die Betätigungsstellung bzw. in die Verschlussstellung zu bringen.
[0055] Bei dem Spenderkopf in Fig. 10 wird der Kontaktbereich 18 von der glatten Oberfläche
des durch Spritzgießen aus Kunststoff, beispielsweise Polypropylen, geformten Körpers
50 des Spenderkopfs 10 gebildet. Der einzige Zweigkanal 30 verläuft dort durch eine
Sprühdüse 76, die konzentrisch zur Achse 34 in die obere Begrenzungswand 44 des ersten
Abschnitts 38 des Abgabekanals 24 eingesetzt ist und einen nach oben gerichteten Sprühnebel
erzeugt. Die Sprühdüse 76 besteht aus einem becherförmigen Außenteil 78 und einem
lose in das Außenteil 78 eingesetzten Innenteil 80 mit einer allgemein zylindrischen
Umfangsfläche. Das Außenteil 78 ist an seinem geschlossenen Stirnende 82 mit einer
Sprühöffnung 84 versehen. Das Innenteil 80 liegt von innen her mit einer ebenen Stirnfläche
gegen die Innenseite des Stirnendes 82 an. Wenn beim Niederdrücken des Spenderkopfs
10 im Abgabekanal 24 ein Druck aufgebaut wird, strömt flüssiges Desinfektionsmittel
zwischen dem Innenteil 80 und dem Außenteil 78 hindurch zur Sprühöffnung 84. Beim
Austritt aus der Sprühöffnung 84 prallt der Sprühnebel von unten auf das auf den Kontaktbereich
18 einwirkende Körperglied des Benutzers, z.B. dessen Daumen oder Handfläche, und
wird dadurch im Kontaktbereich 18 verteilt, ohne dass dort ein offenporiges und/oder
saugfähiges Material 46 erforderlich ist.
[0056] An Stelle der Sprühdüse 76 kann auch ein Einsatz aus einem Sintermaterial (nicht
dargestellt) in die obere Begrenzungswand 44 des ersten Abschnitts 38 des Abgabekanals
24 eingesetzt werden. Das offenporige Sintermaterial weist einen größeren Querschnitt
als die Sprühdüse 76 auf, begrenzt eine Vielzahl von Zweigkanälen mit kleinen Strömungsquerschnitten
und bildet mit seiner Oberseite einen Teil des Kontaktbereichs 18.
[0057] Die Spenderköpfe 10 in Fig. 11 und 12 sind für einen Pumpspender 12 mit einer metallischen
Umhüllung 86 bestimmt, welche die sichtbaren Oberflächen des Schraubdeckels 14 und
des Spenderkopfs 10 bildet. Der Spenderkopf 10 umfasst einen aus Kunststoff, z.B.
Polypropylen, bestehenden zylindrischen Körper 50, eine Hülse 88 aus Metall, z.B.
aus nichtrostendem Stahl, die den Umfang des Körpers 50 bedeckt und etwas nach oben
über diesen übersteht, sowie ein dünnes metallisches Röhrchen 70 mit einer Abgabeöffnung
26 am freien Ende, das sich durch eine Bohrung 90 in der Hülse 88 und durch den Körper
50 bis zum Abschnitt 38 des Abgabekanals 24 erstreckt. Der Zweigkanal 30 erstreckt
sich entlang der Achse 34 geradlinig nach oben durch den Körper 50 hindurch.
[0058] Bei dem Spenderkopf 10 in Fig. 11 ist auf der Oberseite des Körpers 50 ein kreisförmiger
Zuschnitt 92 befestigt, der aus dem Hakenteil von handelsüblichem Klettband oder Klettmaterial
besteht und in Verlängerung des Zweigkanals 30 mit einer Durchgangsöffnung 94 versehen
ist. Der Durchmesser des Zuschnitts 72 ist geringfügig kleiner als der Innendurchmesser
der Hülse 88 und ist so in die Hülse 88 eingesetzt, dass die freien Enden der Haken
etwas nach oben über die vom oberen Rand der Hülse 88 aufgespannte Ebene überstehen.
Auf dem Zuschnitt 72 ist das offenporige und/oder saugfähige Material 46 lösbar befestigt,
das hier aus einem kreisförmigen Zuschnitt 96 aus einem klettfähigen synthetischen
Filzmaterial mit einer Dicke von 1 bis 3 mm besteht. Der Durchmesser ist etwas größer
als der Durchmesser des Zuschnitts 72, so dass das Filzmaterial den oberen Rand der
Hülse 88 bedeckt. Der Zuschnitt 96 kann bei einer Verschmutzung abgenommen und durch
einen neuen, unbenutzten Zuschnitt 96 ersetzt werden.
[0059] Bei dem Spenderkopf 10 in Fig. 12 wird das offenporige saugfähige Material 46 in
Form eines kreisförmigen Zuschnitts 72 aus einem Vliesmaterial von einem lösbaren
Schraubring 98 festgehalten, so dass es bei Bedarf ausgetauscht werden kann. Der Schraubring
98 umfasst eine Gewindehülse 100 mit einem Innengewinde 102, das zu einem Außengewinde
104 am äußeren Umfang und am oberen Ende der Hülse 88 komplementär ist, sowie eine
Ringschulter 106, die den Umfangsrand des Zuschnitts 72 von oben gegen eine umlaufende
Stufe 108 am oberen Stirnende der Hülse 88 drückt. Das obere Stirnende der Hülse 88
ist in der Mitte höher als am äußeren Umfang, so dass ein mittlerer Teil des Zuschnitts
72 mit der Kontaktfläche 18 nach oben über die Oberseite des Schraubrings 98 übersteht.
1. Spenderkopf (10) für einen Desinfektionsmittelspender (12), mit einem Kontaktbereich
(18) zum Aufbringen einer Druckkraft bei einer Betätigung des Spenders (12), und mit
einem durch den Spenderkopf (10) verlaufenden Abgabekanal (24) zur Abgabe von Desinfektionsmittel
durch eine Abgabeöffnung (26) oder Sprühdüse (22) des Spenderkopfs (10), gekennzeichnet durch mindestens einen vom Abgabekanal (24) abzweigenden Zweigkanal (30), durch den bei
der Betätigung des Spenders (12) Desinfektionsmittel zum Kontaktbereich (18) gelangt
und diesen benetzt.
2. Spenderkopf (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktbereich (18) ein ebener oder gewölbter Kontaktbereich für eine Hand eines
Benutzers ist und dass bei der Betätigung des Spenders (12) Desinfektionsmittel über
den Kontaktbereich (18) auf die Hand des Benutzers gelangt.
3. Spenderkopf (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zweigkanal (30) oder mindestens einer der Zweigkanäle (30) in Verlängerung eines
Bewegungspfades des Spenderkopfs (10) bei der Betätigung des Spenders (12) abzweigt
bzw. ausgerichtet ist.
4. Spenderkopf (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Zweigkanal (30) einen kleineren Strömungsquerschnitt als der
Abgabekanal (24) aufweist.
5. Spenderkopf (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Zweigkanal (30) am Kontaktbereich (18) mündet.
6. Spenderkopf (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktbereich (18) mindestens teilweise aus einem offenporigen und/oder saugfähigen
Material (46) besteht.
7. Spenderkopf (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das offenporige und/oder saugfähige Material (46) eine Mündung des mindestens einen
Zweigkanals (30) bedeckt und aus der Mündung des Zweigkanals (30) austretendes Desinfektionsmittel
um die Mündung herum verteilt.
8. Spenderkopf nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das offenporige und/oder saugfähige Material (46) ein textiles Erzeugnis (62, 96)
oder ein Schaumstoff ist.
9. Spenderkopf nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das offenporige und/oder saugfähige Material (46) fest oder lösbar mit dem Spenderkopf
(10) verbunden ist.
10. Spenderkopf nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das offenporige und/oder saugfähige Material (46) mittels eines Heißschmelzklebers
um die Mündung des mindestens einen Zweigkanals (30) herum am Spenderkopf (12) festgeklebt
ist.
11. Spenderkopf nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das offenporige und/oder saugfähige Material (96) ein austauschbares klettfähiges
Material ist.
12. Spenderkopf nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Zweigkanal (30) durch eine Sprühdüse (76) oder durch ein Sintermaterial
verläuft.
13. Desinfektionsmittelspender (12) mit einem Spenderkopf (10) nach einem der vorangehenden
Ansprüche.
14. Desinfektionsmittelbehälter (16), enthaltend ein flüssiges oder fließfähiges Desinfektionsmittel,
gekennzeichnet durch einen Desinfektionsmittelspender (12) nach Anspruch 13, dessen Spenderkopf (10) sich
zur Abgabe von Desinfektionsmittel aus dem Desinfektionsmittelbehälter (16) niederdrücken
lässt, um Desinfektionsmittel durch die Abgabeöffnung (26) oder Sprühdüse (22) des
Spenderkopfs (10) abzugeben und aus dem Abgabekanal (24) abgezweigtes Desinfektionsmittel
zur Benetzung des Kontaktbereichs (18) zum Kontaktbereich (18) zu fördern.
15. Verfahren zum Spenden von Desinfektionsmittel aus einem Desinfektionsmittelbehälter
(16), wobei durch eine von einem Benutzer auf einen Kontaktbereich (18) eines Spenderkopfs
(10) ausgeübte Druckkraft Desinfektionsmittel durch eine Abgabeöffnung (26) oder Sprühdüse
(22) eines Abgabekanals (24) abgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil des Desinfektionsmittels aus dem Abgabekanal (24) abgezweigt und zum Kontaktbereich
(18) geleitet wird, um diesen mit Desinfektionsmittel zu benetzen.