TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wechselstation, welche einer robotergestützten
Schleifvorrichtung das automatisierte Wechseln von Schleifmittel (z.B. Schleifscheiben)
ermöglicht.
HINTERGRUND
[0002] Schleifmaschinen wie z.B. Orbitalschleifmaschinen werden vielfach in Industrie und
Handwerk eingesetzt. Orbitalschleifmaschinen sind Schleifmaschinen, bei denen einer
Oszillationsbewegung (Vibration) eine Drehbewegung um eine Rotationsachse überlagert
ist. Sie dienen häufig zur Endbearbeitung von Oberflächen mit hohen Anforderungen
an die Oberflächenqualität. Damit diese Anforderungen realisiert werden können, sollten
Unregelmäßigkeiten während des Schleifvorganges möglichst vermieden werden. Dies geschieht
in der Praxis meist dadurch, dass diese Aufgaben speziell bei der Herstellung von
geringen Stückzahlen durch erfahrene Facharbeiter ausgeführt werden.
[0003] Bei robotergestützten Schleifvorrichtungen wird ein Schleifwerkzeug (z.B. eine Orbitalschleifmaschine)
von einem Manipulator, beispielsweise einem Industrieroboter, geführt. Dabei kann
das Schleifwerkzeug auf unterschiedliche Weise mit dem sogenannten TCP
(Tool Center Point) des Manipulators gekoppelt sein, sodass der Manipulator Position und Orientierung
des Werkzeugs praktisch beliebig einstellen kann. Industrieroboter sind üblicherweise
positionsgeregelt, was eine präzise Bewegung des TCP entlang einer gewünschten Trajektorie
ermöglicht. Um beim robotergestützten Schleifen ein gutes Ergebnis zu erzielen ist
in vielen Anwendungen eine Regelung der Prozesskraft (Schleifkraft) nötig, was mit
herkömmlichen Industrierobotern oft nur schwer mit hinreichender Genauigkeit zu realisieren
ist. Die großen und schweren Armsegmente eines Industrieroboters besitzen eine zu
große Massenträgheit, als das ein Regler
(closed-loop controller) rasch genug auf Schwankungen der Prozesskraft reagieren zu könnte. Um dieses Problem
zu lösen, kann zwischen TCP des Manipulators und dem Schleifwerkzeug ein im Vergleich
zum Industrieroboter kleiner Linearaktor angeordnet sein, der den TCP des Manipulators
mit dem Schleifwerkzeug koppelt. Der Linearaktor regelt lediglich die Prozesskraft
(also die Anpresskraft zwischen Werkzeug und Werkstück) während der Manipulator das
Schleifwerkzeug samt Linearaktor positionsgeregelt entlang einer vorgebbaren Trajektorie
bewegt.
[0004] Schleifmaschinen wie z.B. Orbitalschleifmaschinen arbeiten mit dünnen, flexiblen
und abnehmbaren Schleifscheiben, welche auf einer Trägerscheibe befestigt sind. Die
Schleifscheibe besteht beispielsweise aus mit Schleifkörnern beschichtetem Papier
(oder einem anderen Faserverbundwerkstoff) und kann z.B. mittels Klettverschluss
(Hook and Loop Fastener, Velcro Fastener) an der Trägerscheibe befestigt werden. Auch bei robotergestützten Schleifvorrichtungen
werden verschlissene Schleifscheiben häufig manuell gewechselt. Obwohl einige Konzepte
für robotergestützte Wechselstationen zum Wechseln von Schleifscheiben existieren,
sind bekannte Lösungen vergleichsweise komplex, aufwändig zu realisieren und daher
teuer. Beispielsweise beschreibt die Publikation
EP 2 463 056 A2 eine robotergestützte Schleifmaschine mit einer Vorrichtung zum automatisierten Abziehen
von gebrauchten Schleifmaschinen sowie eine Methode zur automatischen Montage neuer
Schleifscheiben. Der Erfinder hat jedoch einige Defizite dieser und anderer bekannter
Vorrichtungen und Methoden in manchen Anwendungen (z.B. bei Orbitalschleifern) erkannt.
[0005] Eine der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe kann also darin gesehen
werden, verbesserte Vorrichtungen und entsprechende Verfahren zum Abziehen von Schleifscheiben
von einer Schleifmaschine und Montieren von Schleifscheiben auf einer Schleifmaschine
zur Verfügung zu stellen .
ZUSAMMENFASSUNG
[0006] Die oben genannte Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 sowie durch
ein entsprechendes Verfahren und ein entsprechendes System gelöst. Unterschiedliche
Ausführungsformen und Weiterentwicklungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0007] Es wird eine Vorrichtung zum automatischen Bestücken einer Schleifmaschineeiner robotergestützten
Schleifvorrichtung mit einer Schleifscheibe beschrieben. Gemäß einem Ausführungsbeispiel
weist die Vorrichtung eine Auflage zur Aufnahme eines Stapels von Schleifscheiben
und einen Rahmen auf. Der Rahmen ist im Wesentlichen parallel zur Auflage angeordnet,
sodass der Stapel von Schleifscheiben sich zwischen der Auflage und dem Rahmen befindet,
wobei der Rahmenden äußeren Rand der obersten Schleifscheibe des Stapels nur teilweise
überlappt. Die Vorrichtung umfasst des Weiteren eine mechanische Vorspanneinheit,
die so mit dem Rahmen gekoppelt ist, dass eine definierte Kraft vom Rahmen auf den
Stapel von Schleifscheiben ausgeübt wird
[0008] Des Weiteren wird eine Vorrichtung zum automatischen Abziehen einer Schleifscheibe
von einer robotergestützten Schleifvorrichtung mit einer Schleifmaschine beschrieben.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung einen Rahmen, eine mit dem Rahmen
verbundene Trennplatte, und eine mit dem Rahmen verbundene Auflagefläche auf. Die
Trennplatte und die Auflagefläche sind derart mit dem Rahmen gekoppelt, dass eine
Relativbewegung zwischen Trennplatte und Auflagefläche entlang einer ersten Richtung
ermöglicht wird. Die Trennplatte und die Auflagefläche sind dabei derart angeordnet,
dass - wenn die Schleifscheibe an der Auflagefläche anliegt und wenn Trennplatte und
die Schleifscheibe sich aufeinander zu bewegen - eine erste Kante der Trennplatte
über die Schleifscheibe geschoben wird.
[0009] Des Weiteren wird ein Verfahren zum automatischen Entfernen einer Schleifscheibe
von einer robotergestützten Schleifvorrichtung beschrieben. Gemäß einem Ausführungsbeispiel
umfasst das Verfahren das Andrücken der Schleifscheibe gegen eine Auflagefläche, die
im Wesentlichen parallel zu einer Trennplatte angeordnet ist, und das Ausführen einer
Relativbewegung zwischen Trennplatte und Auflagefläche, sodass Trennplatte und Schleifscheibe
sich aufeinander zubewegen, bis die Trennplatte in den Zwischenraum zwischen Schleifscheibe
und einer Trägerscheibe, auf der die Schleifscheibe montiert ist, eindringt. Schließlich
wird die Trägerscheibe von der Auflagefläche abgehoben, wodurch die Schleifscheibe
von der Trägerscheibe abgezogen wird.
[0010] Darüber hinaus wird ein Verfahren zum automatischen Montieren einer Schleifscheibe
an einer robotergestützten Schleifvorrichtung beschrieben. Gemäß einem Ausführungsbeispiel
umfasst das Verfahren das Ausrichten einer Trägerscheibe einer Schleifmaschine mittels
eines Manipulators, sodass eine Unterseite der Trägerscheibe im Wesentlichen parallel
zu einer Oberseite eines Stapels von Schleifscheiben liegt. Das Verfahren umfasst
weiter das Andrücken der Trägerscheibe an den Stapel von Schleifscheiben mittels eines
Aktors, der zwischen Manipulator und Schleifmaschine gekoppelt ist, sodass die oberste
Schleifscheibe des Stapels von Schleifscheiben an der Trägerscheibe haftet. Schließlich
wird die Schleifmaschine samt Schleifscheibe mittels des Manipulators und/oder dem
Aktor angehoben.
[0011] Schließlich wird ein System zum Wechseln von Schleifscheiben einer robotergestützten
Schleifvorrichtung beschrieben. Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist das System folgendes
auf: eine Vorrichtung mit einem Rahmen und einer Trennplatte zum Abziehen einer Schleifscheibe
von einer Schleifmaschine, einen Manipulator, der dazu ausgebildet ist, die Schleifmaschine
relativ zur Trennplatte zu positionieren und zu bewegen. Dabei wird die Relativbewegung
der Schleifmaschine und Trennplatte während des Abziehens der Schleifscheibe ausschließlich
von dem Manipulator bewirkt wird. Die Vorrichtung mit Rahmen und Trennplatte zum Abziehen
einer Schleifscheibe benötigt keinen eigenen Antrieb.
[0012] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist das System ein Magazin zur Aufnahme
eines Stapels von Schleifscheiben, einen Manipulator, der dazu ausgebildet ist, die
Schleifmaschine relativ zum Magazin zu positionieren und zu bewegen, und einen Aktor
(20) auf, der zwischen Schleifmaschine und Manipulator angeordnet ist und dazu ausgebildet
ist, die Schleifmaschine gegen die oberste Schleifscheibe des Stapels von Schleifscheiben
zu drücken. Die Relativbewegung zwischen der Schleifmaschine und Magazin wird dabei
ausschließlich von dem Manipulator oder von dem Manipulator und dem Aktor (20) bewirkt.
KURZE BESCHREBIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von den in den Abbildungen dargestellten Beispielen
näher erläutert. Die Darstellungen sind nicht zwangsläufig maßstabsgetreu und die
Erfindung beschränkt sich nicht nur auf die dargestellten Aspekte. Vielmehr wird Wert
darauf gelegt, die der Erfindung zugrunde liegenden Prinzipien darzustellen. In den
Abbildungen zeigt:
Figur 1 zeigt schematisch ein Beispiel einer robotergestützten Schleifvorrichtung.
Figur 2 zeigt schematisch das Schleifwerkzeug und die Schleifscheibe sowie die Befestigung
der Schleifscheibe auf dem Schleifwerkzeug.
Figur 3 zeigt eine isometrische Darstellung einer Schleifmaschine mit einem Linearaktor
zur Regelung der Prozesskraft.
Figuren 4A-C zeigen ein erstes Beispiel einer Vorrichtung zum automatischen Abziehen
einer Schleifscheibe von dem Schleifwerkzeug aus Fig. 3 sowie die Verwendung der Vorrichtung,
welche keinen eigenen Antrieb benötigt.
Figuren 5A-C zeigen das gleiche Beispiel aus Fig. 4, wobei der Abziehvorgang der Schleifscheibe
genauer dargestellt ist.
Figuren 6A-D zeigen ein zweites Beispiel einer Vorrichtung zum automatischen Abziehen
einer Schleifscheibe von dem Schleifwerkzeug aus Fig. 3 sowie die Verwendung der Vorrichtung,
welche ebenfalls keinen eigenen Antrieb benötigt.
Figuren 7A-D zeigen ein drittes Beispiel einer Vorrichtung zum automatischen Abziehen
einer Schleifscheibe von dem Schleifwerkzeug aus Fig. 3 sowie die Verwendung der Vorrichtung,
wobei diese einen separaten Antrieb aufweist.
Figur 8A-B zeigen die Ausrichtung der Winkelstellung der Schleifscheibe im Falle einer
Orbitalschleifmaschine.
Figur 9 zeigt ein Beispiel einer kamerabasierten Ausrichtung der Winkelstellung der
Schleifscheibe.
Figur 10 zeigt ein Beispiel der Ausrichtung der Winkelstellung der Schleifscheibe
mittels Abstandssensoren.
Figur 11 zeigt ein Beispiel einer Vorrichtung zum automatischen Befestigen einer (unverschlissenen)
Schleifscheibe an dem Schleifwerkzeug aus Fig. 3 sowie die Verwendung der Vorrichtung,
welche ebenfalls keinen eigenen Antrieb benötigt.
Figur 12 zeigt eine Draufsicht auf ein Schleifpapiermagazin, wie es in der Vorrichtung
gemäß Fig. 8 verwendet wird.
Figur 13 ist ein Flow-Chart zur Darstellung eines Beispiels des hier beschriebenen
Verfahrens zum automatischen Wechseln von Schleifscheiben.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
[0014] Bevor verschiedene Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung im Detail erläutert
werden, wird zunächst ein Beispiel einer robotergestützten Schleifvorrichtung beschrieben.
Diese umfasst einen Manipulator 1, beispielsweise einen Industrieroboter und eine
Schleifmaschine 10 mit rotierendem Schleifwerkzeug (z.B. eine Orbitalschleifmaschine),
wobei dieses mit dem sogenannten
Tool-Center-Point (TCP) des Manipulators 1 über einen Linearaktor 20 gekoppelt ist. Im Falle eines
Industrieroboters mit sechs Freiheitsgraden kann der Manipulator aus vier Segmenten
2a, 2b, 2c und 2d aufgebaut sein, die jeweils über Gelenke 3a, 3b und 3c verbunden
sind. Das erste Segment ist dabei meist starr mit einem Fundament 41 verbunden (was
jedoch nicht zwangsläufig der Fall sein muss). Das Gelenk 3c verbindet die Segmente
2d und 2d. Das Gelenk 3c kann 2-achsig sein und eine Drehung des Segments 2c um eine
horizontale Drehachse (Elevationswinkel) und eine vertikale Drehachse (Azimutwinkel)
ermöglichen. Das Gelenk 3b verbindet die Segmente 2b und 2c und ermöglicht eine Schwenkbewegung
des Segments 2b relativ zur Lage des Segments 2c. Das Gelenk 3a verbindet die Segmente
2a und 2b. Das Gelenk 3a kann 2-achsig sein und daher (ähnlich wie das Gelenk 3c)
eine Schwenkbewegung in zwei Richtungen ermöglichen. Der TCP hat eine feste Relativposition
zum Segment 2a, wobei dieses üblicherweise noch ein Drehgelenk (nicht dargestellt)
umfasst, dass eine Drehbewegung um eine Längsachse des Segments 2a ermöglicht (in
Fig. 1 als strichpunktierte Line eingezeichnet, entspricht der Drehachse des Schleifwerkzeugs).
Jeder Achse eines Gelenks ist ein Aktor zugeordnet, der eine Drehbewegung um die jeweilige
Gelenksachse bewirken kann. Die Aktoren in den Gelenken werden von einer Robotersteuerung
4 gemäß einem Roboterprogramm angesteuert.
[0015] Der Manipulator 1 ist üblicherweise positionsgeregelt, d.h. die Robotersteuerung
kann die Pose (Ort und Orientierung) des TCP festlegen und diesen entlang einer vordefinierten
Trajektorie bewegen. In Fig. 1 ist die Längsachse des Segments 2a, auf der der TCP
liegt mit A bezeichnet. Wenn der Aktor 20 an einem Endanschlag anliegt, ist mit der
Pose des TCP auch die Pose des Schleifwerkzeugs definiert. Wie eingangs bereits erwähnt,
dient der Aktor 20 dazu, während des Schleifprozesses die Kontaktkraft (Prozesskraft)
zwischen Werkzeug (Schleifmaschine 10) und Werkstück 40 auf einen gewünschten Wert
einzustellen. Eine direkte Kraftregelung durch den Manipulator 1 ist für Schleifanwendungen
in der Regel zu ungenau, da durch die hohe Massenträgheit der Segmente 2a-c des Manipulators
1 eine schnelle Kompensation von Kraftspitzen (z.B. beim Aufsetzen des Schleifwerkzeugs
auf das Werkstück 40) mit herkömmlichen Manipulatoren praktisch nicht möglich ist.
Aus diesem Grund ist die Robotersteuerung dazu ausgebildet, die Pose des TCP des Manipulators
zu regeln, während die Kraftregelung ausschließlich vom Aktor 20 bewerkstelligt wird.
[0016] Wie bereits erwähnt kann während des Schleifprozesses die Kontaktkraft F
K zwischen Werkzeug (Schleifmaschine 10) und Werkstück 40 mit Hilfe des (Linear-) Aktors
20 und einer Kraftregelung (die beispielsweise in der Steuerung 4 implementiert sein
kann) so eingestellt werden, dass die Kontaktkraft (in Richtung der Längsachse A)
zwischen Schleifwerkzeug und Werkstück 40 einem vorgebbaren Sollwert entspricht. Die
Kontaktkraft ist dabei eine Reaktion auf die Aktorkraft, mit der der Linearaktor 20
auf die Werkstückoberfläche drückt. Bei fehlendem Kontakt zwischen Werkstück 40 und
Werkzeug fährt der Aktor 20 aufgrund der fehlenden Kontaktkraft am Werkstück 40 gegen
einen Endanschlag. Die Positionsregelung des Manipulators 1 (die ebenfalls in der
Steuerung 4 implementiert sein kann) kann vollkommen unabhängig von der Kraftregelung
des Aktors 20 arbeiten. Der Aktor 20 ist nicht verantwortlich für die Positionierung
der Schleifmaschine 10, sondern lediglich für das Einstellen und Aufrechterhalten
der erwünschten Kontaktkraft während des Schleifprozesses und zur Erkennung von Kontakt
zwischen Werkzeug und Werkstück. Der Aktor kann ein pneumatischer Aktor sein, z.B.
ein doppeltwirkender Pneumatikzylinder. Jedoch sind auch andere pneumatische Aktoren
anwendbar wie z.B. Balgzylinder und Luftmuskel. Als Alternative kommen auch elektrische
Direktantriebe (getriebelos) in Betracht. Es sei angemerkt, dass die Wirkrichtung
des Aktors 20 nicht notwendigerweise mit der Längsachse A des Segments 2a des Manipulators
zusammenfallen muss.
[0017] Im Falle eines pneumatischen Aktors kann die Kraftregelung in an sich bekannter Weise
mit Hilfe eines Regelventils, eines Reglers (implementiert in der Steuerung 4) und
eines Druckluftspeichers realisiert werden. Die konkrete Implementierung ist jedoch
für die weitere Erläuterung nicht wichtig und wird daher auch nicht detaillierter
beschrieben.
[0018] Die Schleifmaschine 10 weist eine Schleifscheibe 11 auf, die auf einer Trägerscheibe
12
(backing pad) montiert ist. Die Oberfläche der Trägerscheibe 12 oder die rückseitige Oberfläche
der Schleifscheibe 11 oder beide Oberflächen sind derart beschaffen, dass die Schleifscheibe
11 auf der Trägerscheibe 12 bei Kontakt ohne weiteres haftet. Beispielsweise wird
ein Klettverschluss
(hook and loop fastener) verwendet, sodass die Schleifscheibe 11 auf der Trägerscheibe haften bleibt. Eine
lösbare Rastverbindung oder ähnliches wäre ebenso denkbar. Fig. 2a zeigt die Schleifmaschine
10 mit montierter Schleifscheibe 11. Die Schleifmaschine 10 ist im vorliegenden Beispiel
eine Orbitalschleifmaschine, bei der die Trägerscheibe 12 samt Schleifscheibe 11 über
ein Exzenterlager angetrieben wird, sodass die Drehachse A eine Exzentrizität e aufweist,
die dem Abstand zwischen den Achsen A und A' entspricht. Im Betrieb wird die Trägerscheibe
von einem Elektromotor der Schleifmaschine 10 angetrieben und die Schleifscheibe 11
rotiert mit der Trägerscheibe 12. Im Falle einer Orbitalschleifmaschine führt die
Trägerscheibe 12 eine komplexere Bewegung aus, nämlich eine Rotation um zwei parallel
liegende Drehachsen mit definiertem Achsversatz. Die Schleifscheibe 11 besteht beispielsweise
aus mit Schleifkörnern beschichtetem Papier (oder einem anderen Faserverbundwerkstoff),
ist flexibel (biegbar) und kann von der Trägerscheibe abgezogen werden. Fig. 2b zeigt
die Schleifmaschine 10 mit abgezogener Schleifscheibe 11. Die Schleifscheibe 11 (und
auch die Trägerscheibe 12) kann Löcher H aufweisen, durch die ein Absaugen von Schleifstaub
möglich ist. Ein Beispiel einer gelochten Schleifscheibe ist z.B. in Fig. 2c dargestellt.
Sowohl die Löcher H als auch die Exzentrizität e der Schleifscheibe können bei der
Montage von neuen Schleifscheiben Probleme machen, da sowohl die Winkelstellung der
Trägerscheibe 12 (und damit auch die Position der Löcher H) in Bezug auf die Drehachse
A' als auch die Winkelstellung der Drehachse A' in Bezug auf die Längsachse A (Symmetrieachse)
a priori undefiniert sind. Des Weiteren kann es auch passieren, dass die Montage einer
neuen Schleifscheibe fehlschlägt, ohne dass die Robotersteuerung den Fehler bemerkt,
was zur Folge hat, dass der Roboter versucht, ohne Schleifscheibe 11 das Werkstück
zu schleifen und dabei die Trägerscheibe 12 zerstört.
[0019] In Fig. 3 ist ein weiteres Beispiel einer an einem Aktor 20 montierten Schleifmaschine
10 dargestellt. Der Aktor 20 weist einen ersten Flansch 21 auf, der starr mit dem
Manipulator 1 (z.B. Segment 2a in Fig. 1) verbunden sein kann. Der TCP des Manipulators
kann z.B. in der Mitte des Flanschs 21 liegen. an dem Flansch 21 gegenüberliegenden
Ende des Aktors 20 ist ein zweiter Flansch (in Fig. 3 verdeckt), an dem die Schleifmaschine
10 montiert ist. In Fig. 3 ist z.B. auch der Anschluss 15 für einen Schlauch, über
den die Schleifstaubabsaugung erfolgt, dargestellt. In den weiteren Abbildungen. Trotz
Automatisierung des Schleifprozesses mit robotergestützten Schleifvorrichtungen erfolgt
das Wechseln der Schleifscheibe häufig noch manuell, indem von einer Bedienperson
die Schleifscheibe 11 am Rand mit Daumen und Zeigefinger gegriffen und danach von
der Trägerscheibe abgezogen wird. Existierende automatische Lösungen zum automatischen
Wechseln von Schleifscheiben sind relativ kompliziert, wobei die Komplexität beispielsweise
dadurch entsteht, dass die Schleifscheibe 11 vor dem Abziehen von einer mechanischen
Vorrichtung gegriffen werden muss. In den Fig. 4, 5 und 6 sind verschiedene Ausführungsbeispiele
von Vorrichtungen dargestellt, mit deren Hilfe Schleifscheiben automatisch von einer
Schleifmaschine abgezogen werden können. In Fig. 7 ist eine Vorrichtung dargestellt,
mit deren Hilfe Schleifscheiben automatisch mit der Trägerscheibe einer Schleifmaschine
einer robotergestützten Schleifvorrichtung verbunden werden können.
[0020] Die Abbildungen in Fig. 4A bis 4D zeigen die Vorrichtung aus Fig. 3 (Schleifmaschine
10 samt Aktor 20) und ein Beispiel einer Ablösevorrichtung 2 zum Ablösen der Schleifscheibe
11 von der Schleifmaschine 10 in unterschiedlichen Situationen während des Entfernens
der Schleifscheibe 11. Gemäß dem in Fig. 4 dargestellten Beispiel umfasst die Vorrichtung
zum Abziehen einer Schleifscheibe von einer Schleifmaschine mit rotierender Schleifscheibe
einen Rahmen 31, eine mit dem Rahmen 31 verbundene Trennplatte 32 sowie eine mit dem
Rahmen 31 verbundene Auflagefläche. Trennplatte 32 und die Auflagefläche sind mit
dem Rahmen 31 derart gekoppelt, dass eine Relativbewegung zwischen Trennplatte 32
und Auflagefläche 33 entlang einer ersten Richtung (siehe Fig. 4A, Richtung x) ermöglicht
wird. In dem vorliegenden Beispiel ist die Auflagefläche eine Rollenbahn 33. An dem
Rahmen können Stifte 39 befestigt sein, deren Zweck später unter Bezugnahme auf Fig.
8 erläutert wird.
[0021] Die Rollenbahn 33 besteht aus mehreren parallel angeordneten Achsen 35, an denen
jeweils eine oder mehrere Rollen 34 so gelagert sind, dass sie sich um die jeweiligen
Achsen drehen können (siehe Fig. 4B und 4C). Die Länge der Achsen 35 entspricht ungefähr
der Breite der Rollenbahn 33. Die beiden Enden jeder Achse sind mit dem Rahmen mechanisch
verbunden, im vorliegenden Beispiel sind die Achsen 35 über ein Klemmbauteil (Klemmstück
36) an dem Rahmen 31 festgeklemmt (z.B. mittels Schrauben). Die einzelnen Rollen 34
können an den Achsen über ein Wälzlager oder ein Gleitlager gelagert sein. Der Rahmen
31 und damit auch die Rollenbahn 33 sind so breit, dass eine mit einem Manipulator
1 (siehe Fig. 1) verbundene Schleifmaschine 10 so gegen die Auflagefläche (definiert
durch die Rollenbahn 33) gedrückt werden kann, dass die auf der Schleifmaschine montierte
Schleifscheibe 11 an der Auflagefläche anliegt. Die flache Schleifscheibe 11 liegt
dabei annähernd parallel zu den Achsen 35. Das Andrücken der Schleifmaschine gegen
die durch die Rollenbahn 33 definierte Auflagefläche erfolgt z.B. durch den Aktor
20, der auch eine Regelung der Kontaktkraft zwischen Rollenbahn 30 und Schleifscheibe
11 ermöglicht. Anders als während des Schleifprozesses ist eine exakte Regelung der
Kontaktkraft jedoch nicht zwingend notwendig.
[0022] Die Rollen 34 der Rollenbahn 33 ermöglichen ein Verschieben der Schleifmaschine 10
und damit der Schleifscheibe 11 entlang der Richtung x (hin zur Trennplatte 32). Die
Verschiebebewegung der Schleifscheibe entlang der Rollenbahn 33 wird durch den Manipulator
1 vorgegeben. die Rollen 34 oder die Trennplatte 32 benötigen keinen separaten Antrieb.
Während die Schleifscheibe 11 in x-Richtung auf die Trennplatte 32 zubewegt wird,
drehen sich die Rollen 34 aufgrund der Rollreibung zwischen Rollen 34 und Schleifscheibe
11. Durch die Rollbewegung der Rollen 34 wird ein Materialabrieb von der Rollenbahn
33 weitgehend vermieden.
[0023] Fig. 4B zeigt den Beginn des Schleifscheibenabziehvorgangs. Wie erwähnt, bewegt der
Manipulator 1 die Schleifmaschine entlang der Rollenbahn 33 auf die Trennplatte 32
zu. Die Trennplatte 32 ist relativ zur Rollenbahn 33 derart angeordnet, dass - wenn
die Schleifmaschine 10 mit der Schleifscheibe 11 gegen die Rollenbahn 33 gedrückt
wird - eine Kante der Trennplatte 32 zwischen Schleifscheibe 11 und Trägerscheibe
12 eindringt und die Haftung zwischen den beiden Teilen (Schleifscheibe 11 und Trägerscheibe
12) löst. Im Falle eines Klettverschlusses zwischen Schleifscheibe 11 und Trägerscheibe
12, wird dieser durch die Trennplatte 32 sukzessive gelöst, während die Trennplatte
32 zwischen Schleifscheibe 11 und Trägerscheibe 12 geschoben wird. In der Detailansicht
A der Fig. 4B ist eine Situation dargestellt, in der die Trennplatte 32 sich unmittelbar
vor dem Eindringen in den Zwischenraum zwischen Schleifscheibe 11 und Trägerscheibe
12 befindet, während die Schleifmaschine 10 über die Rollenbahn 33 auf die Trennplatte
32 zubewegt wird. In Fig. 4C ist eine Situation dargestellt, in der die Trennplatte
32 entlang der Bewegungsrichtung der Schleifmaschine 10 (Richtung x) beinah vollständig
den Zwischenraum zwischen Schleifscheibe 11 und Trägerscheibe 12 durchdringt. Eine
Haftverbindung zwischen Schleifscheibe 11 und Trägerscheibe 12 besteht nur mehr lokal
in Randbereichen der Schleifscheibe.
[0024] Wenn die Trennplatte 32 soweit in den Zwischenraum zwischen Schleifscheibe 11 und
Trägerscheibe 12 eingedrungen ist, dass ein Großteil der Haftverbindung zwischen Schleifscheibe
11 und Trägerscheibe 12 gelöst wurde, kann die Schleifmaschine 10 von Trennplatte
32 abgehoben werden (entlang der Richtung y, siehe Fig. 4D), wodurch die Schleifscheibe
11 vollständig von der Trägerscheibe 12 abgezogen wird und (schwerkraftbedingt) von
der Trägerscheibe 12 abfällt. Der Vorgang des Abziehens der Schleifscheibe ist damit
beendet und die Schleifmaschine 10 ist bereit, eine neue Schleifscheibe 11 aufzunehmen.
Die Bewegung des Abhebens der Schleifmaschine 10 in y-Richtung kann entweder durch
den Aktor 20 oder durch den Manipulator 1 (oder beides) bewirkt werden.
[0025] Fig. 4E zeigt in einer vereinfachten Schnittdarstellung eine Situation ähnlich wie
in Fig. 4B, in der die Trennplatte 32 gerade ein kurzes Stück in den Bereich zwischen
Trägerscheibe 12 und Schleifscheibe 11 eingedrungen ist. Des Weiteren ist ein Farbsensor
62 dargestellt, der so angeordnet ist, dass er auf die Unterseite der Trennplatte
32 gerichtet ist. D.h. der Sensor 62 "sieht" entweder die Unterseite der Trennplatte
32 oder die zwischen Sensor 62 und Trennplatte 32 durchgeschobene Schleifscheibe 11.
Der Farbsensor 62 kann dazu ausgebildet sein, eine bestimmte einstellbare Farbe zu
erkennen (Farbdetektor). Beispielsweise kann der Farbsensor 62 auf die Farbe der Trennplatte
32 kalibriert sein (Soll-Farbe ist die Farbe der Trennplatte 32). Ein beispielsweise
binäres Sensorsignal zeigt an, ob sich vor dem Sensor (d.h. im Detektionsbereich/Sichtfeld
des Sensors) ein Gegenstand mit der Soll-Farbe befindet.
[0026] Wenn nun die Trennplatte 32 beim Ablösevorgang wie gewünscht zwischen Trägerscheibe
12 und Schleifscheibe 11 eindringt, dann "sieht" der Farbsensor 62 zuerst die (z.B.
metallische) Farbe der Trennplatte 32 und dann (wenn die Trennplatte 32 weit genug
eingedrungen ist) die Farbe der Schleifscheibe (und nicht mehr die Farbe der Trennplatte
32). Der Farbsensor 62 signalisiert der Steuerung (z.B. Robotersteuerung oder vorgelagerte
Steuereinheit) dass die Trennplatte 32 nicht mehr sichtbar ist, was darauf hindeutet,
dass der Ablösevorgang ordnungsgemäß eingeleitet wurde. Bleibt die Farbe der Trennplatte
32 sichtbar, deutet das darauf hin, dass die Trennplatte 32 nicht ordnungsgemäß zwischen
Trägerscheibe 12 und Schleifscheibe 11 eingefädelt hat, wie es in dem Detail X dargestellt
ist. Die Robotersteuerung kann diese (unerwünschte) Situation mit Hilfe des Farbsensors
62 erkennen und beispielsweise einen zweiten Versuch starten, die Schleifscheibe 11
von der Trägerscheibe 12 zu lösen. Alternativ (oder wenn auch der zweite Versuch fehlschlägt)
kann die Robotersteuerung den Manipulator samt Schleifmaschine automatisch in einer
Wartungsposition bewegen. Statt des Farbsensors 62 können auch Sensoren verwendet
werden, die auf einer Farbdetektion basieren. Beispielsweise kann statt eines Farbsensors
auch ein Näherungssensor/Näherungsschalter eingesetzt werden. Dabei kommen z.B. optische
Näherungssensoren, Ultraschall-Näherungssensoren sowie induktive oder kapazitive Näherungssensoren
bzw. Näherungsschalter in Betracht.
[0027] Figuren 5A-C zeigen das gleiche Beispiel aus Fig. 4, wobei der Vorgang des Ablösens
der Schleifscheibe 11 von der Trägerscheibe 12 der Schleifmaschine 10 genauer dargestellt
ist. Die linken Abbildungen in Fig. 5A-C sind isometrische Darstellungen und die rechten
Abbildungen zeigen die jeweils passende Draufsicht. Der Übersichtlichkeit sind in
Fig. 5 nur die Vorrichtung zum Abziehen der Schleifscheibe 10 und die Schleifscheibe
11 dargestellt. Die Schleifmaschine 10 und der Aktor 20 wurden der Übersichtlichkeit
wegen weggelassen. Die Fig. 5A, 5B und 5C zeigen den Vorgang des Ablösens der Schleifscheibe
11 in drei zeitlich aufeinanderfolgenden Zeitpunkten. Die der Schleifscheibe zugewandte
Kantenfolge der Trennplatte 32 umfasst die drei Kanten K0, K1 und K2 (siehe Fig. 5A),
wobei die Kante K0 im Wesentlichen parallel zu den Achsen 35 der Rollenbahn 33 liegt
(also normal zur Vorschubrichtung x der Schleifscheibe). Die Länge d
0 der Kante K0 (siehe Fig. 5A, linke Zeichnung) ist dabei wesentlich kleiner als der
Durchmesser d
1 der Schleifscheibe 11 (z.B. 2·d
0<d
1). Entlang der x-Richtung wird die Breite b(x) der Trennplatte 32 stetig größer (wobei
b(0)=d
0) bis hin zu einer maximalen Breite, die von der Breite des Rahmens 31 abhängt. Die
Breite b(x) definiert den Abstand der seitlichen Kanten K1 und K2 der Trennplatte
32, die in Fig. 5A (rechte Zeichnung) gestrichelt markiert sind. Die Kanten K0, K1
und K2 können gerade sein (in diesem Fall wäre der rechte Teil der Trennplatte trapezförmig).
In dem dargestellten Beispiel ist nur die vordere Kante K0 gerade (an den Ecken leicht
abgerundet) und die Kanten K1 und K2 verlaufen bogenförmig.
[0028] Die Situation in Fig. 5A entspricht im Wesentlichen der Situation in Fig. 4B. Das
heißt, die Trennplatte 32 (konkret die vorderste Kante K0 der Trennplatte) befindet
sich unmittelbar vor dem Eindringen in den Zwischenraum zwischen Schleifscheibe 11
und Trägerscheibe 12, während die Schleifmaschine 10 über die Rollenbahn 33 auf die
Trennplatte 32 zubewegt wird. Dabei wird die Schleifscheibe 11 zunächst nur in einem
sehr schmalen Bereich (Breite b(0)=d
0) abgelöst, der bei fortschreitendem Eindringen der Trennplatte 32 in den Zwischenraum
zwischen Schleifscheibe 11 und Trägerscheibe 12 breiter (Breite b(x)) wird. Die Kanten
K1 und K2 können so geformt werden, dass bei konstanter Vorschubgeschwindigkeit der
Schleifscheibe 11 in x-Richtung die Schleifscheibe auf einer konstanten Fläche pro
Zeiteinheit gelöst wird, was die Belastung des Klettverschlusses konstant niedrig
halten kann. Die Trennplatte 32 (und deren Kanten K0, K1, K2) ist so geformt. dass
- wenn die Kante K0 den Zwischenraum zwischen Schleifscheibe 11 und Trägerscheibe
12 komplett durchlaufen hat - die Schleifscheibe 11 immer noch an vergleichsweise
kleinen Flächen A1 und A2 am Rand der Schleifscheibe 11 an der Trägerscheibe 12 haftet.
Diese Situation ist in Fig. 5B dargestellt. In Fig. 5C hat sich die die Schleifscheibe
11 im Vergleich zur Fig. 5B noch weiter in x-Richtung bewegt und die Flächen A1, A2,
an denen die Schleifscheibe 11 noch haftet sind schon verhältnismäßig klein. In dieser
Situation hat die Schleifscheibe die Rollenbahn 33 schon vollständig verlassen. Wenn
die Schleifscheibe 11 - ausgehend von der in Fig. 5C dargestellten Situation - noch
weiter in x-Richtung bewegt wird, geht die Summe der Flächen A1+A2 gegen Null und
die Schleifscheibe wird vollständig abgelöst und kann unten aus der Vorrichtung herausfallen.
Der Weg nach unten ist nicht mehr von der Rollenbahn 33 blockiert, da ein Endgültiges
Ablösen der Schleifscheibe 11 von der Trägerscheibe 12 erst erfolgt, nachdem die Schleifscheibe
11 die Rollenbahn 12 verlassen hat. Auf diese Weise wird ein Verklemmen oder "Steckenbleiben"
der Schleifscheibe 11 zwischen Rollenbahn und Trennplatte 32 verhindert. Alternativ,
kann ausgehend von der in Fig. 5C dargestellten Situation auch die Schleifmaschine
angehoben werden. In diesem Fall wird die Schleifscheibe 11 auch von der Trägerscheibe
12 vollständig gelöst (vgl. auch Fig. 4D).
[0029] In dem Beispiel aus Fig. 4 und 5 wird die Auflagefläche für die zu entfernende Schleifscheibe
11 durch die Rollenbahn 33 gebildet. Statt einer Rollenbahn 33 kann alternativ auch
ein entlang einer Linearführung verschiebbarer Schlitten verwendet werden. Ein Beispiel
dieser Variante ist in Fig. 6 dargestellt. Die Abbildungen in Fig. 6A bis 6E zeigen
die Vorrichtung aus Fig. 3 (Schleifmaschine 10 samt Aktor 20) und eine Vorrichtung
zum Abziehen der Schleifscheibe 11 von der Schleifmaschine 10 in unterschiedlichen
Situationen während des Entfernens der Schleifscheibe 11. Gemäß dem in Fig. 6 dargestellten
Beispiel umfasst die Vorrichtung zum Abziehen einer Schleifscheibe von einer Schleifmaschine
mit rotierender Schleifscheibe - ähnlich wie das vorherige Beispiel aus Fig. 4 - einen
Rahmen 31, eine mit dem Rahmen 31 verbundene Trennplatte 32 sowie eine mit dem Rahmen
31 verbundene Auflagefläche, die in vorliegenden Fall durch einen Schlitten 33b gebildet
wird, der entlang einer Linearführung verschiebbar gelagert ist. Die Linearführung
wird z.B. durch eine am Rahmen 31 montierte Scheibe 33a gebildet, auf der der Schlitten
33b entlang einer Richtung (siehe Fig. 6A und 6B, x-Richtung) gleiten kann.
[0030] Der Rahmen 31 und der Schlitten 33b sind so breit, dass eine mit einem Manipulator
1 (siehe Fig. 1) verbundene Schleifmaschine 10 so gegen die Auflagefläche (definiert
durch den Schlitten 33b) gedrückt werden kann, dass die auf der Schleifmaschine montierte
Schleifscheibe 11 an der Auflagefläche anliegt. Die flache Schleifscheibe 11 liegt
dabei annähernd parallel zu der Bewegungsrichtung (x-Richtung) des Schlittens 33b.
Das Andrücken der Schleifmaschine gegen den Schlitten 33b erfolgt z.B. durch den Aktor
20, der auch eine Regelung der Kontaktkraft zwischen Rollenbahn 30 und Schleifscheibe
11 ermöglicht. Wie bereits erwähnt, ist (anders als beim Schleifen) eine exakte Regelung
der Kontaktkraft nicht zwingend notwendig. Der Anpressdruck zwischen Schleifscheibe
11 und Schlitten 33b sollte jedoch so groß sein, dass die resultierende Haftreibung
eine Relativbewegung zwischen Schleifscheibe 11 und Schlitten 33b verhindert.
[0031] Der an der Schiene 33a gelagerte Schlitten 33b ermöglicht ein Verschieben der Schleifmaschine
10 und damit der Schleifscheibe 11 entlang der Richtung x (hin zur Trennplatte 32),
ohne dass eine Relativbewegung zwischen Schlitten 33b und Schleifscheibe 11 ausgeführt
wird. Ein Materialabrieb vom Schlitten wird dadurch weitgehend verhindert. Die Verschiebebewegung
der Schleifscheibe 11 (und des Schlittens 33b) entlang der Schiene 33a wird durch
den Manipulator 1 vorgegeben. Der Schlitten 33b oder die Trennplatte 32 benötigen
keinen separaten Antrieb.
[0032] Fig. 6B zeigt den Beginn des Schleifscheibenabziehvorgangs. Wie erwähnt, bewegt der
Manipulator 1 die Schleifmaschine angedrückt an den Schlitten 33b auf die Trennplatte
32 zu. Die Trennplatte 32 ist relativ zum Schlitten 33b derart angeordnet, dass -
wenn die Schleifmaschine 10 mit der Schleifscheibe 11 gegen die Auflagefläche (am
Schlitten 33b) gedrückt wird - eine Kante der Trennplatte 32 zwischen Schleifscheibe
11 und Trägerscheibe 12 eindringt, die Haftung zwischen den beiden Teilen (Schleifscheibe
11 und Trägerscheibe 12) löst und die Schleifscheibe 11 zwischen Trennplatte 32 und
Schlitten 33b einklemmt. Diese Situation ist in Fig. 6C dargestellt. Im Falle eines
Klettverschlusses zwischen Schleifscheibe 11 und Trägerscheibe 12, wird dieser durch
die Trennplatte 32 sukzessive gelöst, während die Trennplatte 32 zwischen Schleifscheibe
11 und Trägerscheibe 12 geschoben wird (siehe Fig. 6C).
[0033] Sobald die Schleifscheibe 11 zwischen Trennplatte 32 und Schlitten 33b eingeklemmt
ist, kann die Schleifmaschine 10 (inkl. der Trägerscheibe 12) vom Schlitten abgehoben
werden (in y-Richtung, normal zur Auflagefläche), wodurch die eingeklemmte Schleifscheibe
vollständig von der Trägerscheibe 12 abgezogen wird. Diese Situation ist in Fig. 6D
dargestellt. Der Vorgang des Abziehens der Schleifscheibe ist damit beendet und die
Schleifmaschine 10 ist bereit, eine neue Schleifscheibe 11 aufzunehmen. Die Bewegung
des Abhebens der Schleifmaschine 10 in y-Richtung kann (wie im Beispiel aus Fig. 4)
entweder durch den Aktor 20 oder durch den Manipulator 1 (oder beides) bewirkt werden.
[0034] Um die Klemmung der Schleifscheibe 11 zwischen Trennplatte 32 und Schlitten 33b wieder
zu lösen, muss der Schlitten 33b wieder zurück in die Ausgangsposition (von der Trennplatte
32 weg) geschoben werden. Dies kann entweder automatisch erfolgen, wenn z.B. der Schlitten
33b über eine Feder mit dem Rahmen 31 gekoppelt ist, die beim Verschieben des Schlittens
in x-Richtung gespannt wird und nach dem Abheben der Schleifmaschine 10 von der Auflagefläche
den Schlitten 33b in die Ausgangsposition zurückdrängt. Alternativ kann der Manipulator
1 auch so programmiert werden, dass er mit der Schleifmaschine 10 oder einem Armsegment
gegen den Schlitten 33b so drückt, dass er eine Kraft F (siehe Fig. 6E) auf den Schlitten
33b gegen die x-Richtung ausübt. Ein kurzer Anstoß kann genügen, um den Schlitten
33b in seine Ausgangsposition (in Fig. 6A dargestellt) zurückzubewegen und die Schleifscheibe
11 aus der Klemmung zu lösen. Die Schleifscheibe fällt dann schwerkraftbedingt von
der Vorrichtung ab. Diese Situation ist in Fig. 6E dargestellt.
[0035] Wie bereits erwähnt, benötigen die Vorrichtungen zum Abziehen von Schleifscheiben
gemäß den Fig. 4, 5 und 6 keinen eigenen Antrieb. Die notwendige Relativbewegung zwischen
Schleifmaschine 10 und Trennplatte 32 wird im Wesentlichen durch den Manipulator 1
vorgegeben, der die Schleifmaschine 10 trägt. Die Kontaktkraft zwischen Auflagefläche
und Schleifmaschine 10 wird in erster Linie durch den Aktor 20 bewirkt. Die in Fig.
7 dargestellte Variante funktioniert im Wesentlichen gleich wie das Ausführungsbeispiel
aus Fig. 6, wobei in diesem Fall die Schleifmaschine 10 mit der Schleifscheibe11 auf
eine ruhende Auflagefläche gedrückt wird, während die Trennplatte 32 sich auf die
Schleifscheibe 11 zubewegt. Für diesen Zweck ist die Trennplatte 32 mittels einer
Linearführung relativ zu einem Trägerrahmen 31 verschiebbar gelagert, wobei die Verschiebebewegung
von einem separaten Linearantrieb 34 bewirkt wird, der mechanisch zwischen die (verschiebbar
gelagerte) Trennplatte 32 und den Trägerrahmen 31 gekoppelt ist. Die Lagerung der
Trennplatte 32 am Trägerrahmen 31 erfolgt z.B. über Schienen 31a, welche links und
rechts der Trennplatte 32 angeordnet sind.
[0036] Fig. 7A zeigt die Vorrichtung, nachdem die Schleifmaschine 10 mit seiner Schleifscheibe
auf die Auflagefläche 33' aufgesetzt wurde. Die Trennplatte 32 befindet sich in einer
von der Schleifmaschine entfernten Anfangsposition. Der Antrieb 34 der Trennplatte
32 wird aktiviert und die Trennplatte 32 bewegt sich auf die Schleifscheibe 11 zu.
Fig. 7B zeigt eine Situation, in der die Trennplatte 32 gerade dabei ist, in den Zwischenraum
zwischen Schleifscheibe 11 und Trägerscheibe 12 der Schleifmaschine einzudringen und
die Schleifscheibe 11 zwischen Trennplatte 12 und Auflagefläche 33' einzuklemmen,
während die Verbindung zwischen Schleifscheibe 11 und Trägerscheibe 12 gelöst wird.
Fig. 7C zeigt eine Situation, in der die Trennplatte 32 die Schleifscheibe 11 gegen
die Auflagefläche 33' klemmt. In dieser Situation kann die Schleifmaschine 10 (inkl.
der Trägerscheibe 12) von der Auflagefläche 33' abgehoben werden (in y-Richtung, normal
zur Auflagefläche), wodurch die eingeklemmte Schleifscheibe 11 vollständig von der
Trägerscheibe 12 abgezogen wird. Diese Situation ist in Fig. 7D dargestellt. Der Vorgang
des Abziehens der Schleifscheibe ist damit beendet und die Schleifmaschine 10 ist
bereit, eine neue Schleifscheibe 11 aufzunehmen. Die Bewegung des Abhebens der Schleifmaschine
10 in y-Richtung kann (wie im Beispiel aus Fig. 4) entweder durch den Aktor 20 oder
durch den Manipulator 1 (oder beides) bewirkt werden. Die Trennplatte 32 kann mit
Hilfe des Linearantriebs in seine Ausgangsposition zurück bewegt werden.
[0037] Im Falle einer Orbitalschleifmaschine dreht sich die Schleifscheibe 11 nicht um eine
zentrale Drehachse, sondern führt eine komplexere Bewegung aus, die durch zwei Drehachsen
D1, D2 beschrieben werden kann (siehe Fig. 8A). In den hier beschriebenen Beispielen
entspricht die Drehachse D2 der Längsachse A (siehe Fig. 1 und 2), auf der auch der
TCP liegt (was nicht zwangsläufig der Fall sein muss), und die Drehachse D1 der in
Fig. 2a dargestellten exzentrischen Drehachse A'. Dabei dreht sich die Schleifscheibe
11 um eine Drehachse D1, welche sich entlang einer Bahn um eine zweite Drehachse D2
bewegt. Der Abstand zwischen den Drehachsen D1 und D2 wird als Exzentrizität bezeichnet.
Wenn die Drehbewegung der Schleifscheibe 11 stoppt ist die Winkellage der Drehachse
D1 auf ihrer Bahn um die Drehachse D2 praktisch zufällig. Insbesondere wenn die Schleifscheibe
11 und die Trägerscheibe 12 - wie in Fig. 2c dargestellt - gelocht ist (um eine Absaugung
des Schleifstaubs zu ermöglichen, die Löcher sind jedoch in Fig. 8 nicht dargestellt)
kann es wichtig sein, dass sich die Drehachsen D1 und D2 der Trägerscheibe 12 vor
dem Aufbringen einer neuen Schleifscheibe in einer definierten Relativposition zueinander
befinden und die Winkelposition der Schleifscheibe in Bezug auf die Drehachse D1 klar
definiert ist. Im Falle von runden Trägerscheiben 12 kann, wie in Fig. 8 dargestellt,
die Trägerscheibe einer Schleifmaschine von dem Manipulator 1 (in z-Richtung) gegen
einen Anschlag mit zwei beabstandeten, z.B. zylinderförmigen, Stiften 39 gedrückt
werden, welche z.B. an dem Trägerrahmen 31 befestigt sein können (siehe auch Fig.
4A). Durch dieses Andrücken werden die Drehachsen D1 und D2 entlang einer Symmetrieachse
S zwischen den Stiften 39 ausgerichtet und in eine definierte Referenzposition gebracht.
Diese Situation ist in Fig. 8B dargestellt. Wenn die Schleifmaschine 10 einen Motor
aufweist, bei dem die Winkelstellung der Motorwelle einstellbar ist (z.B. ein Synchronmotor
mit Drehgeber,
rotary encoder), kann die gewünschte Referenzposition auch durch eine entsprechende Ansteuerung des
(Elektro-) Motors der Schleifmaschine eingestellt werden. Statt der Stifte können
auch nichtzylindrische Objekte verwendet werden. Der Anschlag hat im Wesentlichen
zwei Stifte (oder abstrakt Kanten, die parallel zur Drehachse D1 laufen), und die
Trägerscheibe 12 wird umfangsseitig gegen die Kanten gedrückt.
[0038] Zusätzlich oder alternativ zu der mechanischen Ausrichtung der Drehachsen gemäß Fig.
8 kann auch eine kamerabasierte Ausrichtung vorgesehen werden, die in Fig. 9 skizziert
ist. Selbst wenn die Drehachsen D1 und D2 wie in Fig. 8B gezeigt entlang einer definierten
Geraden ausgerichtet sind, ist die Winkelstellung der Trägerscheibe 12 in Bezug auf
die Drehachse D1 nicht zwangsläufig bekannt. Diese kann dann z.B. mittels einer Kamera
ermittelt werden. Eine kamerabasierte Ausrichtung der Schleifmaschine 10 (und damit
der Trägerscheibe 12) kommt auch bei komplexeren Schleifscheibengeometrien (z.B. dreieckig)
in Betracht. Dazu wird die Schleifmaschine 10 so ausgerichtet, dass die Trägerscheibe
12 (also die Ebene, in der die Schleifscheibe angeordnet wird) normal zur optischen
Achse O der Kamera 6 steht. Da die Lage der optischen Achse a-priori bekannt ist,
dann der Manipulator 1 die Schleifmaschine problemlos so positionieren. Sofern die
Trägerscheibe 12 ein Lochmuster aufweist, kann dieses mittels einfachen Bildverarbeitungsalgorithmen
detektiert werden. Der Bildverarbeitungsalgorithmus kann die Winkelposition der Trägerscheibe
z.B. basierend auf einer auf einem Kamerabild erkennbaren Geometrie des Lochmusters
detektieren, oder auch basierend auf der Farbe (und/oder der Helligkeit) der Löcher
(Ein Loch H wird auf dem Kamerabild eine andere Farbe aufweisen als die übrige Trägerscheibe
12). Aus dem detektieren Lochmuster kann dann leicht ein Korrekturwinkel ϕ berechnet
werden, um den der Manipulator 1 die Schleifmaschine 10 drehen muss (Drehachse ist
die optische Achse O), um eine gewünschte, definierte Winkelposition der Trägerscheibe
zu erreichen. Die Bildverarbeitungseinheit 9 kann in der Robotersteuerung 8 (siehe
Fig. 1) integriert oder als separaten Hardware-Einheit ausgebildet sein. Beispielsweise
wird der errechnete Korrekturwinkel ϕ von der Bildverarbeitungseinheit 9 an die Robotersteuerung
8 übergeben. Nachdem die Trägerscheibe 12 der Schleifmaschine eine definierte Winkelstellung
hat, kann eine neue Schleifscheibe an der Trägerscheibe befestigt werden. Eine hierfür
geeignete Vorrichtung ist in Fig. 11 und 12 dargestellt.
[0039] Fig. 10 zeigt die Anordnung der Schleifmaschine 10 (inkl. Trägerscheibe 12) an einem
Näherungssensor 61
(proximity sensor). Dargestellt ist - wie in Fig. 9 - der Einfachheit nur die Trägerscheibe 12, die jedoch
an der Schleifmaschine 10 montiert ist. Mit Hilfe des Manipulators (vgl. Fig. 1) kann
die Schleifmaschine 10 samt Trägerscheibe 12 so relativ zu einem Näherungssensor 61
positioniert werden, dass der Näherungsschalter genau auf eine Stelle der Trägerscheibe
12 gerichtet ist, an der sich ein Loch H befinden soll. Befindet sich tatsächlich
ein Loch H an der gewünschten Position, so wird dieser Soll-Zustand (gewünschte Winkelstellung
der Trägerscheibe 12) von dem Näherungssensor detektiert. Befindet sich kein Loch
an der gewünschten Stelle, so kann die Trägerscheibe 12 so lange gedreht werden, bis
der Näherungssensor 61 eine Loch H detektiert. Die Trägerscheibe 12 kann z.B. gedreht
werden, indem der Manipulator die ganze Schleifmaschine 10 samt Trägerscheibe 12 um
die Achse A dreht (z.B. um einen Winkel ϕ wie in Fig. 10 dargestellt).
[0040] Der Näherungssensor 61 kann beispielsweise ein optischer Sensor sein, der dazu geeignet
ist, den Abstand zu der Trägerscheibe 12 zu bestimmen. Wenn der "Näherungssensor 61"
eine Loch H "sieht" ist der gemessene Abstand größer als in einer Situation, in der
sich kein Loch im Detektionsbereich des Sensors befindet. Der Näherungssensor 61 kann
auch einen Digitalausgang aufweisen, der ein Logiksignal ausgibt. Dieses Logiksignal
zeigt an, ob ein Loch detektiert wird oder nicht. Ein derartiger Näherungssensor wird
auch als Näherungsschalter
(proximity switch) bezeichnet. In einem Beispiel ist der Näherungsschalter 61 nicht empfindlich auf
den Abstand zur Trägerscheibe 12, sondern auf die Farbe. Das heißt, der Sensor 61
ist empfindlich auf eine (bestimmte und einstellbare Farbe). Sobald ein Loch H im
Detektionsbereich (Sichtfeld) des Sensors 61 ist, "sieht" der Sensor eine andere Farbe
und kann die Detektion des Lochs H signalisieren (z.B. über ein Logiksignal). Der
Näherungssensor 61 kann auch andere als optische Detektionsprinzipien verwenden. Beispielsweise
können auch Ultraschall-Näherungssensoren verwendet werden. Wenn die Trägerplatte
Eisen oder andere Metalle enthält können auch induktive oder kapazitive Näherungssensoren
verwendet werden.
[0041] In Fig. 11 sind nebeneinander zwei Vorrichtungen 5 und 5' zum automatischen Bestücken
einer Schleifmaschine 10 mit einer Schleifscheibe 11 dargestellt, wobei die Schleifmaschine
10 (samt Aktor 20, siehe Fig. 1 und 3) mit Hilfe eines Manipulators 1 bewegt wird.
Die Vorrichtungen 5 und 5' sind praktisch identisch, wobei die Vorrichtung 5 (links)
ein volles Magazin mit Schleifscheiben 11 aufweist und die Vorrichtung 5' (rechts)
ein beinahe leeres Magazin mit Schleifscheiben 11. Die Vorrichtung 5 bzw. 5' umfasst
eine Auflage 53, auf der ein Stapel aus Schleifscheiben 11 angeordnet werden kann.
Die Auflage 53 ist z.B. an einem Träger 60 befestigt und kann starr mit diesem verbunden
sein. Zur seitlichen Stabilisierung des Stapels sind seitlich um den Stapel herum
(in Umfangsrichtung der Schleifscheiben 11) mehrere Führungsstangen 51 angeordnet.
Die Führungsstangen 51 verlaufen im Wesentlichen normal zur Oberfläche der Auflage
53 (auf der die Schleifscheiben liegen) und sind an der Oberseite des Stapels über
einen Ring 50 verbunden (z.B. mittels Schrauben 53).
[0042] Die Führungsstangen 51 sind z.B. zylindrisch und an der Auflage 53 entlang ihrer
Längsachse verschiebbar gelagert. Unabhängig von der Höhe des Schleifscheibenstapels
liegt der Ring 53 (zumindest teilweise) auf der obersten Schleifscheibe des Stapels
auf und die Führungsstangen 51 stehen - anhängig von der Höhe des Schleifscheibenstapels
- unterhalb der Auflage 53 von dieser ab. Am unteren Ende der Führungsstangen 51 sind
diese über eine Scheibe 56 verbunden, um die Lage der Führungsstangen 51 relativ zueinander
zu stabilisieren. An der Scheibe 56 kann auch ein Gewicht 55 befestigt sein, um die
Führungsstangen 51 mit einer definierten Kraft F
B (d.h. der Gewichtskraft des Gewichts 55) vorzuspannen. Die Kraft F
B könnte alternativ jedoch auch von einer Feder oder einem Linearaktor bewirkt werden,
die/der zwischen der Scheibe 56 und der Auflage 53 wirkt. Über die Führungsstangen
51 wird die Kraft auf den oberen Ring 50 übertragen, sodass dieser mit im Wesentlichen
gleicher Kraft F
B auf den Schleifscheibenstapel drückt und die Schleifscheiben 11 festhält. Je nach
der konkreten Ausgestaltung der Vorrichtung 5 bzw. 5' kann das Gewicht 56 auch weggelassen
werden, wenn das Eigengewicht der Führungsstangen 51 und der Scheibe 56 groß genug
ist.
[0043] Fig. 12 zeigt ein Schleifscheibenmagazin 5 von oben, sodass der Ring 50 und der Schleifscheibenstapel
in der Draufsicht zu sehen ist. Die Schleifscheiben 11 haben einen Außendurchmesser
von 2·R
2 und der Ring 50 einen etwas größeren Innendurchmesser 2·R
1 (R
1<R
2). Des Weiteren weist der Ring 50 einen oder mehrere (im vorliegenden Beispiel vier)
Vorsprünge 50a auf, deren Abstand vom Mittelpunkt der Schleifscheiben etwas kleiner
als R2 ist, weshalb die Vorsprünge den äußeren Rand der Schleifscheiben 11 geringfügig
überragen und die Schleifscheiben (mit der Kraft F
B) gegen die Auflage 53 drücken und die Schleifscheiben 11 festhalten. In Fig. 12 sind
auch die Schrauben gezeigt, mit denen die Führungsstangen 51 an dem Ring 50 fixiert
werden können. Die Schleifscheiben 11 sind in dem Stapel mit der Rückseite nach oben
angeordnet. Wie bereits erwähnt weist die Rückseite eine Haftschicht (z.B. einen Teil
eines Klettverschlusses) auf.
[0044] Im rechten Teil der Fig. 11 ist das fast leere Schleifscheibenmagazin 5' in einer
Situation dargestellt, in der gerade eine neue Schleifscheibe 11 von der robotergestützten
Schleifvorrichtung (Manipulator 1, Aktor 20 und Schleifmaschine 10) "abgeholt" wird.
Dazu wird von dem Manipulator die Schleifmaschine 10 so über der Vorrichtung 5 bzw.
5' positioniert, dass sich die (unbestückte) Trägerscheibe 12 der Schleifmaschine
10 annähernd parallel zu dem Ring 50 befindet. Der Manipulator 1 kann dabei die Vorrichtung
5, 5' von oben kommend anfahren, bis die Schleifmaschine 10 den Ring 50 und damit
auch die oberste Schleifscheibe 11 kontaktiert. Ein Kontakt kann z.B. dadurch erkannt
werden, dass sich der Aktor 20 von seinem Endanschlag (maximale Auslenkung des Aktors)
hin zu kleineren Auslenkungen bewegt. Hierzu kann der Aktor 20 z.B. einen Wegsensor
aufweisen, der dazu ausgebildet ist, die Auslenkung des Aktors 20 zu messen. Die Messwerte
können z.B. der Robotersteuerung 4 (siehe Fig. 1) zugeführt werden. Sobald Kontakt
zwischen der Trägerscheibe und dem Ring 50 besteht, kann der Manipulator 1 stoppen
und der Aktor 20 mit definierter Kraft gegen den Ring 50 und die Rückseite der obersten
Schleifscheibe des Magazins drücken, sodass die Schleifscheibe 11 an der Trägerscheibe
haften bleibt. Danach kann der Manipulator die Schleifmaschine 10 wieder abheben.
Wenn die Haftung zwischen Schleifscheibe 11 und Trägerscheibe 12 der Schleifmaschine
10 größer ist als die Haltekraft F
B, mit der der Ring 50 die Schleifscheibe festhält, kann die Schleifscheibe 11 mit
der Schleifmaschine 10 vom Stapel abgehoben werden und der darauffolgende Schleifvorgang
kann mit einer neuen Schleifscheibe 11 beginnen. Sobald die Schleifscheibe verschlissen
ist, kann ein neuer Wechselvorgang begonnen werden und die Schleifscheibe z.B. mit
der Vorrichtung gemäß Fig. 4 wieder abgezogen werden.
[0045] Bei nicht-kreisrunden Schleifscheibengeometrien kann statt dem Ring 50 auch ein Rahmen
mit einer anderen Geometrie verwendet werden, die an die Geometrie der Schleifscheiben
angepasst ist. Gemäß einem allgemeinen Ausführungsbeispiel wird ein Rahmen (z.B. der
Ring 50) von oben mit einer definierten Kraft F
B auf einen Stapel von Schleifscheiben 11 gedrückt, um diesen festzuhalten. Die innere
Kontur des Rahmens (siehe Fig. 12, Radius R
1) ist geringfügig größer als die äußere Kontur der Schleifscheiben 11 (siehe Fig.
12, Radius R2), wobei von der inneren Kontur des Rahmens Vorsprünge (siehe Fig. 12,
Vorsprünge 50a) nach innen die äußere Kontur der Schleifscheiben 11 überragen. Die
Vorsprünge 50a und die Schleifscheiben überlappen sich somit an einer vergleichsweise
kleinen Fläche (verglichen mit der Gesamtfläche der Schleifscheibe 11) und die an
der Trägerscheibe 12 haftende Schleifscheibe 11 kann leicht vom Stapel abgehoben werden.
[0046] Nach dem Bestücken der Schleifmaschine 10 mit einer neuen Schleifscheibe kann ein
weiterer Farbsensor 63 (oder alternativ auch die Kamera 6, vgl. Fig. 9) dazu verwendet
werden, automatisch zu prüfen (z.B. nach dem Bestücken der Schleifmaschine mit einer
Schleifscheibe oder vor dem Beginn eines Schleifvorganges), ob die Schleifmaschine
korrekt mit einer Schleifscheibe bestückt wurde. Dieser Prüfvorgang ist im rechten
Teil der Fig. 12 dargestellt. Üblicherweise weist die Trägerscheibe 12 eine andere
Farbe auf als unverbrauchte Schleifscheiben. Folglich kann der Farbsensor 63 (oder
eine als Farbsensor betriebene Kamera) dazu verwendet werden, eine mit einer Schleifscheibe
11 bestückte Trägerplatte 12 von einer unbestückten Trägerplatte 12 anhand der Farbe
zu unterscheiden. Dazu bewegt der Manipulator die Schleifmaschine 10 von einer Aufnahmeposition
am Magazin (vgl. Fig. 11A oder 11B) hin zu einer Prüfposition in der Nähe des Farbesensors
63, so dass dieser die Vorderseite der Schleifscheibe 11 oder (bei fehlender Schleifscheibe
11) die Trägerscheibe "sehen" kann. Der Farbsensor 63 (Farbdetektor) kann z.B. so
eingestellt sein, dass er die Farbe der Trägerplatte 12 erkennt. Sobald die Trägerplatte
12 anhand ihrer Farbe erkannt wird, kann an die Robotersteuerung 8 ein Fehlersignal
("Fehler: Maschine nicht bestückt) gesendet werden. Die Robotersteuerung kann dann
einen neuen Bestückungsvorgang starten, um die Schleifmaschine 10 mit einer Schleifscheibe
11 zu bestücken. Damit kann vermieden werden, dass, wenn ein Bestückungsvorgang (siehe
weiter unten, Fig. 11 und 12) aus welchen Gründen auch immer fehlschlägt, der Roboter
beginnt einen Schleifvorgang ohne Schleifscheibe zu beginnen, was zur Zerstörung der
Trägerplatte 12 (oder des Werkstücks) führen würde. Alternativ kann der Farbsensor
63 auch auf die Farbe der (neuen) Schleifscheiben kalibriert werden.
[0047] Fig. 13 illustriert anhand eines Flow-Charts exemplarisch ein Beispiel des zuvor
schon unter Bezugnahme auf Fig. 4-12 erläuterten Verfahrens zum automatischen Wechseln
von Schleifscheiben. Nicht alle der dargestellten Schritte sind in allen Implementierungen
des Verfahrens zwingend notwendig. Ist ein Schleifvorgang zu Ende oder eine Schleifscheibe
verschlissen, bewegt der Manipulator 1 (Schritt S1) die Schleifmaschine hin zur Ablösevorrichtung
2 und drückt (mit Hilfe des Aktors 20) die Schleifscheibe gegen die Auflagefläche
(z.B., siehe z.B. Fig. 4A-D, Rollenbahn 33, Fig. 6A-D, Schlitten 33b, und Fig. 7A-D,
Auflagefläche 33'). Nachdem die Schleifscheibe auf die Auflagefläche aufgesetzt wurde,
werden Trennplatte 32 und Schleifmaschine 10 aufeinander zubewegt (Schritt S2), bis
die Trennplatte 32 zwischen Trägerscheibe 12 der Schleifmaschine 10 und der Schleifscheibe
11 einfädelt (siehe z.B. Fig. 5A, 6B, 7B). Dieses Bewegung kann durch den Manipulator
1 bewirkt werden (vgl. Fig. 4) oder von einem separaten Antrieb der Ablösevorrichtung
(vgl. Fig. 7). Mit einem Farbsensor kann überprüft werden (Schritt S3), ob die Trennplatte
32 korrekt zwischen Trägerscheibe 12 und Schleifscheibe 11 eingefädelt hat (siehe
z.B. Fig. 4E). Auch andere Sensoren (z.B. Näherungssensoren) können stattdessen verwendet
werden. Wenn die Prüfung negativ ausfällt, kann der Vorgang von vorne starten (z.B.
bei Schritt S1) oder abgebrochen werden. Wenn die Prüfung positiv ausfällt wird die
Schleifscheibe 11 von der Trägerplatte wie oben beschrieben abgelöst.
[0048] Orbitalschleifmaschinen und ähnliche Schleifmaschinen haben eine exzentrische Drehachse.
Des Weiteren können die Schleifscheiben Löcher H aufweisen (siehe Fig. 2, 9 und 10),
die zur Absaugung von Schleifstaub dienen. Diese Löcher setzen sich in der Trägerscheibe
12 fort, weshalb die Winkelposition der Trägerscheibe 12 (relativ zur Schleifscheibe)
beim Anbringen einer neuen Schleifscheibe wohldefiniert sein sollte. Dabei wird zunächst
die exzentrische Drehachse (siehe z.B. Fig. 8, exzentrische Drehachse D1) in eine
Referenzposition bewegt (Schritt S4). Das kann entweder - wie in Fig. 8 dargestellt
- durch Andrücken der Trägerplatte 12 gegen einen Anschlag (Stifte 39) bewirkt werden,
oder durch entsprechendes Ansteuern des Motors der Schleifmaschine, sofern dieser
einen Winkelencoder aufweist. Wenn die exzentrische Drehachse in einer definierten
Referenzposition ist, kann die Schleifmaschine 10 (als Ganzes) vom Manipulator 1 noch
um die Längsachse (siehe z.B. Fig. 2, Längsachse A, Fig. 8, Drehachse D2) so lange
gedreht werden, bis die Löcher H in der gewünschten Winkelposition (Soll-Position)
zu liegen kommen (Schritt S5). Das Erreichen der Soll-Position kann z.B. mit einem
Näherungssensor (z.B. Näherungsschalter oder Farbsensor) oder mittels einer Kamera
detektiert werden (siehe z.B. Fig. 9 und 10). Dieser Schritt ist für Schleifscheiben
ohne Löcher selbstverständlich optional.
[0049] Mit der exzentrischen Drehachse in der Referenzposition und ggf. den Löchern in einer
Sollposition, wird die Schleifmaschine 10 hin zum Magazin mit den neuen Schleifscheiben
bewegt und (Schritt S6) die Trägerplatte 12 z.B. mit Hilfe von Manipulator 1 und Aktor
20 gegen die Oberseite des Magazins gedrückt (siehe Fig. 11). Aufgrund der Anpresskraft
zwischen Trägerscheibe 12 und Schleifscheibe 11 verhakt sich der Klettverschluss zwischen
Trägerscheibe 12 und die Schleifscheibe 11 und die Schleifscheibe 11 haftet an der
Schleifmaschine 10. Da die Vorsprünge 50a die Schleifscheib nur auf einer vergleichsweise
kleinen Fläche überlappt, kann durch Anheben der Schleifmaschine die Schleifscheibe
11 unter nur geringer Deformation aus dem Magazin gezogen werden. Optional kann der
Manipulator 1 die Schleifmaschine 10 in einer Prüfposition bewegen, in der mit Hilfe
eines Sensors (z.B. Farbsensor, siehe Fig. 12) getestet werden kann, ob tatsächlich
eine neue Schleifscheibe an der Schleifmaschine befestigt wurde (Schritt S7). Falls
nein, kann der Manipulator die Schleifmaschine wieder zum Magazin bewegen (zurück
zu Schritt S6) oder den Vorgang abbrechen. Falls die Schleifscheibe ordnungsgemäß
montiert ist, kann der Manipulator einen neuen Schleifvorgang beginnen oder einen
zuvor unterbrochenen Schleifvorgang fortsetzen (Schritt S8).
[0050] In der Folge werden unterschiedliche Aspekte der hier beschriebenen Ausführungsbeispiele
zusammengefasst. Es sei angemerkt, dass dies keine vollständige Aufzählung ist. Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum automatischen Abziehen
einer Schleifscheibe von einer robotergestützten Schleifvorrichtung mit einer Schleifmaschine
(vgl. Fig. 3, 4, 5, 6 und 7). Demnach weist die Vorrichtung (Ablösevorrichtung 2 zum
Ablösen einer Schleifscheibe von der Trägerscheibe) einen Rahmen 31, eine mit dem
Rahmen 31 verbundene Trennplatte 32 (in den Figuren auch als "Trennblech" bezeichnet)
und eine mit dem Rahmen 31 verbundene Auflagefläche auf. Die Trennplatte 32 und die
Auflagefläche sind derart mit dem Rahmen 31 so gekoppelt, dass eine Relativbewegung
zwischen Trennplatte 32 und Auflagefläche entlang einer ersten Richtung (in oder gegen
die x-Richtung) ermöglicht wird. Die Trennplatte 32 und die Auflagefläche sind dabei
derart angeordnet, dass - wenn die Schleifscheibe an der Auflagefläche anliegt und
wenn Trennplatte 32 und die Schleifscheibe 11 sich aufeinander zu bewegen - eine erste
Kante K0 der Trennplatte 32 über die Schleifscheibe geschoben wird (vgl. z.B. Fig.
5A, 6B oder 7B).
[0051] Die Trennplatte 32 kann starr mit dem Rahmen 31 verbunden sein (vgl. Fig. 4, 5, und
6). Die Auflagefläche kann durch eine Rollenbahn 33 gebildet werden (siehe Fig. 4
und 5). Die Rollenbahn 33 kann mehrere Rollen 34 aufweisen, die an dem Rahmen 31 gelagert
sind. In diesem Fall findet die Bewegung der Auflagefläche (die durch die Rollen sozusagen
definiert wird) dadurch statt, dass die Rollen 34 der Rollenbahn 33 um ihre jeweiligen
Achsen 35 drehen, die an dem Rahmen 31 gelagert sind.
[0052] In einem Ausführungsbeispiel sind die Trennplatte 32 und die Rollenbahn 33 so gestaltet
sind, dass - wenn Trennplatte 32 und die Schleifscheibe 33 sich aufeinander zu bewegen
- die Trennplatte 32 die Schleifscheibe 33 noch nicht vollständig überdeckt, wenn
die Schleifscheibe 11 die Rollenbahn 33 verlassen hat (siehe Fig. 5B und 5C). Die
erwähnte erste Kante K0 der Trennplatte 32 ist kürzer als die maximale Außenabmessung
(bei runden Schleifscheiben deren Durchmesser d
1) der Schleifscheibe 11 (vgl. Fig. 5A). Die die Breite b(x) der Trennplatte 32 quer
zur x-Richtung kann variieren (siehe Fig. 5B, bogenförmige Kontur der Trennplatte
32 entlang der Kanten K1 und K2, oder Fig. 6B, gerade Kontur der Trennplatte 32 entlang
der annähernd spitz zulaufenden Kanten).
[0053] In einem Ausführungsbeispiel wird die Auflagefläche durch einen Schlitten 33b gebildet,
der entlang der x-Richtung relativ zum Rahmen (31) verschiebbar gelagert ist (vgl.
Fig. 6A, Schiene 33a, Schlitten 33b). In diesem Fall übernimmt der verschiebbare Schlitten
33b die Funktion der oben erwähnten Rollenbahn 33. Die Trennplatte 32 kann dabei starr
mit dem Rahmen 31 verbunden sein.
[0054] In den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 4-6 benötigt die Vorrichtung keinen eigenen
Antrieb. Die notwendige Bewegung wird von dem Manipulator 1, der die Schleifmaschine
führt, bewirkt (siehe auch Fig. 1). Alternativ kann die Auflagefläche starr mit dem
Rahmen 31 verbunden sein (vgl. Fig. 7, Auflagefläche 33'). In diesem Fall benötigt
die Vorrichtung einen separaten Antrieb 34 zwischen Trennplatte 32 und Rahmen 31.
Der Antrieb 34 ist dazu ausgebildet, die Trennplatte 32 relativ zur Auflagefläche
33' zu verschieben.
[0055] Ein weiteres Ausführungsbeispiel bezieht sich auf eine Vorrichtung zum automatischen
Bestücken einer Schleifmaschine 10 einer robotergestützten Schleifvorrichtung mit
einer Schleifscheibe 11 (vgl. Fig. 11). Demnach weist die Vorrichtung eine Auflage
53 zur Aufnahme eines Stapels von Schleifscheiben 11 und einen Rahmen (z.B. Ring 50)
auf. Der Rahmen 50 ist im Wesentlichen parallel zur Auflage 53 angeordnet, sodass
der Stapel von Schleifscheiben 11 sich zwischen der Auflage 53 und dem Rahmen 50 befindet,
wobei der Rahmen 50 den äußeren Rand der obersten Schleifscheibe des Stapels nur teilweise
überlappt (z.B. mit den Vorsprüngen 50a, siehe Fig. 12). Die Vorrichtung umfasst des
Weiteren eine mechanische Vorspanneinheit, die so mit dem Rahmen 50 gekoppelt ist,
dass eine definierte Kraft F
B vom Rahmen auf den Stapel von Schleifscheiben 11 ausgeübt wird.
[0056] Die mechanische Vorspanneinheit kann eine oder mehrere Führungsstangen 51 aufweisen,
die mit dem Rahmen 50 gekoppelt sind und seitlich neben dem Stapel von Schleifscheiben
verlaufen und/oder durch den Stapel von Schleifscheiben hindurch verlaufen. Beispielsweise
wenn die Schleifscheiben Löcher aufweisen (siehe z.B. Fig. 2c) können die Führungsstangen
51 durch diese Löcher hindurch geführt sein.
[0057] Die Vorspanneinheit kann ein Gewicht 55 aufweisen, welches so mit dem Rahmen 50 gekoppelt
ist, dass die Gewichtskraft F
B des Gewichts 55 auf den Rahmen 50 wirkt. Die Führungsstangen 51 können durch Öffnungen
in der Auflage 53 hindurchgeführt sein. In diesem Fall kann das Gewicht 55 unterhalb
der Auflagefläche 53 mit den Führungsstangen 51 (und damit indirekt mit dem Rahmen
50) verbunden sein.
[0058] In einem Ausführungsbeispiel ist der Stapels von Schleifscheiben annähernd zylinderförmig,
und der Rahmen 50 hat annähernd die Form eines Kreisrings, dessen Innendurchmesser
größer ist als der Außendurchmesser einer Schleifscheibe (siehe Fig. 12). Der Kreisring
kann dabei an seinem Innenumfang einen oder mehrere Vorsprünge 50a aufweisen, welche
den Stapel von Schleifscheiben 11zumindest teilweise überlappen.
[0059] Falls die Winkelposition der Schleifmaschine eine Rolle spielt (z.B. falls die Schleifscheiben
im Magazin an bestimmten Stellen Löcher aufweisen) muss die Schleifmaschine 10 in
korrekter Winkelposition auf das Magazin von Schleifscheiben gedrückt werden. In diesem
Fall kann die Vorrichtung eine Kamera 6 und eine Bildverarbeitungseinheit 9 aufweisen,
welche dazu ausgebildet ist, eine Winkelabweichung der Schleifmaschine 10 von einer
Soll-Winkelstellung zu ermitteln. Eine eventuell vorhandene Winkelabweichung kann
von dem Manipulator kompensiert werden.
[0060] Schließlich wird ein System zum Wechseln von Schleifscheiben einer robotergestützten
Schleifvorrichtung beschrieben. Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist das System folgendes
auf: eine Vorrichtung mit einem Rahmen 31 und einer Trennplatte 32 zum Abziehen einer
Schleifscheibe 11 von einer Schleifmaschine (siehe Fig. 4, 5 und 6), einen Manipulator
1, der dazu ausgebildet ist, die Schleifmaschine 10 relativ zur Trennplatte 32 zu
positionieren und zu bewegen (siehe Fig. 1). Dabei wird die Relativbewegung der Schleifmaschine
10 und Trennplatte 32 während des Abziehens der Schleifscheibe ausschließlich von
dem Manipulator 1 bewirkt (siehe z.B. Fig. 4). Die Vorrichtung mit Rahmen 31 und Trennplatte
32 zum Abziehen einer Schleifscheibe benötigt daher keinen eigenen Antrieb. Gemäß
einem weiteren Ausführungsbeispiel weist das System zusätzlich oder alternativ ein
Magazin zur Aufnahme eines Stapels von Schleifscheiben, einen Manipulator 1, der dazu
ausgebildet ist, die Schleifmaschine 10 relativ zum Magazin zu positionieren und zu
bewegen, und einen Aktor 20 auf, der zwischen Schleifmaschine 10 und Manipulator 1
angeordnet ist und dazu ausgebildet ist, die Schleifmaschine 10 gegen die oberste
Schleifscheibe des Stapels von Schleifscheiben 11 zu drücken (siehe Fig. 11, rechte
Abbildung). Die Relativbewegung zwischen der Schleifmaschine und Magazin wird dabei
ausschließlich von dem Manipulator 1 (allein) oder von dem Manipulator 1 und dem Aktor
20 bewirkt.
[0061] Die hier beschriebenen Vorrichtungen und Systeme ermöglichen das automatische Wechseln
von Schleifscheiben einer robotergestützten Schleifvorrichtung. Ein Ausführungsbeispiel
eines Verfahrens betrifft das automatische Entfernen (Abziehen bzw. Ablösen) einer
Schleifscheibe 11 von einer robotergestützten Schleifvorrichtung. Demnach umfasst
das Verfahren das Andrücken der Schleifscheibe gegen eine Auflagefläche (siehe z.B.
Fig. 4A, 6A und 7A), die im Wesentlichen parallel zu einer Trennplatte 32 angeordnet
ist, und das Ausführen einer Relativbewegung zwischen Trennplatte 32 und Auflagefläche
(33, 33', 33b), sodass Trennplatte 32 und Schleifscheibe 11 sich aufeinander zubewegen,
bis die Trennplatte 32 in den Zwischenraum zwischen Schleifscheibe 11 und einer Trägerscheibe
12, auf der die Schleifscheibe montiert ist, eindringt (siehe Fig. 4B-C, 6B-C sowie
7B-C). Schließlich wird die Trägerscheibe 21 von der Auflagefläche abgehoben, wodurch
die Schleifscheibe 11 von der Trägerscheibe 32 abgezogen wird. Ein weiteres Verfahren
betrifft das automatische Montieren einer Schleifscheibe 11 an einer robotergestützten
Schleifvorrichtung. Demnach umfasst das Verfahren das Ausrichten einer Trägerscheibe
12 einer Schleifmaschine 10 mittels eines Manipulators 1, sodass eine Unterseite der
Trägerscheibe 12 im Wesentlichen parallel zu einer Oberseite eines Stapels von Schleifscheiben
11 liegt (vgl. Fig. 1 und 11). Das Verfahren umfasst weiter das Andrücken der Trägerscheibe
12 an den Stapel von Schleifscheiben mittels eines Aktors 20, der zwischen Manipulator
1 und Schleifmaschine 10 gekoppelt ist, sodass die oberste Schleifscheibe des Stapels
von Schleifscheiben an der Trägerscheibe 12 haftet. Schließlich wird die Schleifmaschine
10 samt Schleifscheibe 11 mittels des Manipulators 1 und/oder dem Aktor 20 angehoben
(siehe Fig. 11, rechte Abbildung).
[0062] Im Folgenden werden die hier beschriebenen Ausführungsbeispiele zusammengefasst.
Es handelt sich dabei nicht um eine vollständige Auflistung technischer Merkmale,
sondern nur um eine exemplarische Zusammenfassung.
Beispiel 1: Eine Vorrichtung zum automatischen Befestigen einer Schleifscheibe auf
einer Trägerscheibe einer Schleifmaschine (10); die Vorrichtung weist auf:
eine Auflage (53) zur Aufnahme eines Stapels von Schleifscheiben;
einen Rahmen (50), der im Wesentlichen parallel zur Auflage (53) angeordnet ist, sodass
der Stapel von Schleifscheiben sich zwischen der Auflage (53) und dem Rahmen (50)
befindet, wobei der Rahmen (50) den äußeren Rand der obersten Schleifscheibe des Stapels
nur teilweise überlappt;
eine mechanische Vorspanneinheit (51, 56, 55), die so mit dem Rahmen (50) gekoppelt
ist, dass eine definierte Kraft (FB) vom Rahmen (50) auf den Stapel von Schleifscheiben ausgeübt wird.
Beispiel 2: Die Vorrichtung gemäß Beispiel 1, wobei die mechanische Vorspanneinheit
eine Linearführung (51) aufweist, die mit dem Rahmen (50) derart gekoppelt ist, dass
der Abstand zwischen Auflage (53) und Rahmen (50) variabel ist.
Beispiel 3: Die Vorrichtung gemäß Beispiel 1 oder 2, wobei die mechanische Vorspanneinheit
eine oder mehrere Führungsstangen (51) aufweist, die mit dem Rahmen (50) gekoppelt
sind und seitlich neben dem Stapel von Schleifscheiben verlaufen und/oder durch den
Stapel von Schleifscheiben hindurch verlaufen.
Beispiel 4: Die Vorrichtung gemäß Beispiel 3, wobei die Führungsstangen (51) durch
Öffnungen in der Auflage (53) hindurchgeführt sind.
Beispiel 5: Die Vorrichtung gemäß einem der Beispiele 1 bis 4, bei der die Vorspanneinheit
ein Gewicht (55) aufweist, welches so mit dem Rahmen (50) gekoppelt ist, dass die
Gewichtskraft (FB) des Gewichts (55) auf den Rahmen (50) wirkt.
Beispiel 6: Die Vorrichtung gemäß einem der Beispiele 1 bis 5,
wobei der Stapel von Schleifscheiben annähernd zylinderförmig ist und der Rahmen (50)
annähernd die Form eines Kreisrings hat, dessen Innendurchmesser größer ist als der
Außendurchmesser einer Schleifscheibe (11), und
wobei der Kreisring an seinem Innenumfang einen oder mehrere Vorsprünge (50a) aufweist,
welche den Stapel von Schleifscheiben zumindest teilweise überlappen.
Beispiel 7: Die Vorrichtung gemäß einem der Beispiele 1 bis 6,
wobei der Rahmen (50) mindestens einen Vorsprung (50a) aufweist, welcher auf der obersten
Schleifscheibe des Stapels aufliegt.
Beispiel 8: Die Vorrichtung gemäß einem der Beispiele 1 bis 7, die weiter aufweist:
einen Anschlag (39), der dazu ausgebildet ist, eine exzentrische Drehachse (D1, A')
der Trägerscheibe in einer definierte Referenzposition relativ zu einer Längsachse
(D2, A) der Schleifmaschine (10) zu bewegen, wenn die Trägerscheibe (12) gegen den
Anschlag (39) gedrückt wird.
Beispiel 9: Die Vorrichtung gemäß Beispiel 8,
wobei der Anschlag (39) zwei voneinander beanstandete Stifte oder Kanten aufweist,
gegen die die Trägerscheibe (12) mit ihren Umfang gedrückt wird.
Beispiel 10: Die Vorrichtung gemäß einem der Beispiele 1 bis 9, die weiter aufweist:
mindestens einen Sensor (61), der dazu ausgebildet ist, zu detektieren, ob die Winkelstellung
der Trägerscheibe (12) der Schleifmaschine (10) eine Soll-Winkelstellung entspricht.
Beispiel 11: Die Vorrichtung gemäß Beispiel 10,
wobei der Sensor (61) ein Näherungssensor, ein Farbsensor oder eine Kamera ist, und
wobei der Sensor (61) dazu ausgebildet ist, zu detektieren, on sich ein Loch (H) ein
der Trägerscheibe (12) an einer Referenzposition befindet.
Beispiel 12: Die Vorrichtung gemäß einem der Beispiele 1 bis 11, die weiter aufweist:
eine Kamera und eine Bildverarbeitungseinheit (9), welche dazu ausgebildet ist, eine
Winkelabweichung der Schleifmaschine (10) von einer Soll-Winkelstellung zu ermitteln.
Beispiel 13: Die Vorrichtung gemäß einem der Beispiele 1 bis 13, die weiter aufweist:
einen Farbsensor, der dazu ausgebildet ist, anhand einer detektierten Farbe zu detektieren,
ob an der Trägerscheibe (12) eine Schleifscheibe (13) haftet.
Beispiel 14: Ein Verfahren zum automatischen Montieren einer Schleifscheibe auf eine
robotergestützte Schleifvorrichtung; das Verfahren weist auf:
Ausrichten einer Trägerscheibe (12) einer Schleifmaschine (10) mittels eines Manipulators
(1) an einem Magazin mit einem Stapel von Schleifscheiben (11), sodass eine Unterseite
der Trägerscheibe (12) im Wesentlichen parallel zu einer Oberseite des Stapels von
Schleifscheiben (11) liegt, wobei im Magazin der Stapel von Schleifscheiben zwischen
einer Auflagefläche (53) und einem Rahmen (50) angeordnet ist, und der Rahmen (50)
den äußeren Rand der obersten Schleifscheibe des Stapels nur teilweise überlappt;;
Andrücken der Trägerscheibe (12) an den Stapel von Schleifscheiben mittels eines Aktors
(20), der zwischen Manipulator (1) und Schleifmaschine (10) gekoppelt ist, sodass
die oberste Schleifscheibe des Stapels von Schleifscheiben an der Trägerscheibe (12)
haftet;
Abheben der Schleifmaschine (10) samt Schleifscheibe (11) von dem Stapel von Schleifscheiben
mittels des Manipulators (1) und/oder dem Aktor (20), wobei die obersten Schleifscheibe
des Stapels durch den Rahmen (50) aus dem Magazin herausgezogen wird.
Beispiel 15: Das Verfahren gemäß Beispiel 14, das weiter aufweist:
Drehen einer exzentrischen Drehachse (D1, A') der Schleifmaschine in eine definierte
Referenzposition relativ zu einer Längsachse (D2, A) der Schleifmaschine (10).
Beispiel 16: Das Verfahren gemäß Beispiel 15, wobei das Drehen der exzentrischen Drehachse
(D1, A') der Schleifmaschine in eine definierte Referenzposition dadurch erreicht
wird, dass die Trägerscheibe (12) umfangseitig mittels des Manipulators (1) an einen
Anschlag (39) angedrückt wird.
Beispiel 17: Das Verfahren gemäß einem der Beispiele 14 bis 16, das weiter aufweist:
Detektieren, ob die Winkelstellung der Trägerscheibe einer Soll-Winkelstellung entspricht.
Beispiel 18: Das Verfahren gemäß Beispiel 17, wobei das Detektieren folgendes umfasst:
Positionieren der Schleifmaschine (10) mittels des Manipulators (1) derart, dass ein
Sensor (61, 6) auf die Trägerscheibe (12) der Schleifmaschine (10) gerichtet ist,
Drehen der Schleifmaschine (10) mittels des Manipulators (1) bis der Sensor (61, 6)
die Soll-Winkelstellung detektiert.
Beispiel 19: Das Verfahren gemäß Beispiel 18, wobei der Sensor (61) ein Näherungssensor
oder ein Farbsensor ist.
Beispiel 20: Das Verfahren gemäß einem der Beispiele 14 bis 16, das weiter aufweist:
Ermitteln einer Winkelabweichung der Schleifmaschine (10) von einer Soll-Winkelstellung
mittels Bildverarbeitung;
Korrigieren der Winkelabweichung mit Hilfe des Manipulators (1).
Beispiel 21: Das Verfahren gemäß einem der Beispiele 14 bis 20, das nach dem Abheben
der Schleifmaschine (10) aufweist:
Prüfen mittels eines Sensors (63), ob an der Trägerscheibe (12) tatsächlich eine Schleifscheibe
(11) haftet.
Beispiel 22: Das Verfahren gemäß Beispiel 21, wobei der Sensor (63) ein Farbsensor
ist, der die Farbe der Trägerscheibe (12) oder der Schleifscheibe (11) detektiert.
Beispiel 23: Eine Vorrichtung zum automatischen Ablösen einer Schleifscheibe von einer
robotergestützten Schleifvorrichtung mit einer Schleifmaschine (10); die Vorrichtung
weist auf:
einen Rahmen (31);
eine mit dem Rahmen (31) verbundene Trennplatte (32);
eine mit dem Rahmen (31) verbundene Auflagefläche (33, 33', 33b);
wobei die Trennplatte (32) und die Auflagefläche (33, 33', 33b) derart mit dem Rahmen
(31) gekoppelt sind, dass eine Relativbewegung zwischen Trennplatte (32) und Auflagefläche
(33, 33', 33b) entlang einer ersten Richtung (x) ermöglicht wird, und
wobei Trennplatte (32) und die Auflagefläche (33, 33', 33b) derart angeordnet sind,
dass - wenn die Schleifscheibe (1) an der Auflagefläche (33, 33', 33b) anliegt und
wenn Trennplatte (32) und die Schleifscheibe (11) sich aufeinander zu bewegen - zumindest
eine erste Kante (K0) der Trennplatte (32) über die Schleifscheibe (11) geschoben
wird.
Beispiel 24: Die Vorrichtung gemäß Beispiel 23 einem der Beispiele,
wobei die Trennplatte (32) starr mit dem Rahmen (31) verbunden ist, und
wobei die Auflagefläche durch einen Schlitten (33b) gebildet wird, der entlang der
ersten Richtung (x) relativ zum Rahmen (31) verschiebbar gelagert ist.
Beispiel 25: Die Vorrichtung gemäß Beispiel 23,
wobei die Auflagefläche (33') starr mit dem Rahmen (31) verbunden ist, und
wobei ein Antrieb (34) zwischen Trennplatte (32) und Rahmen (31) gekoppelt ist und
der Antrieb (34) dazu ausgebildet ist, die Trennplatte (32) relativ zur Auflagefläche
(33') zu verschieben.
Beispiel 26: Die Vorrichtung gemäß einem der Beispiele 23 bis 25, die weiter aufweist:
einen Sensor (62), der auf die Trennplatte (32) gerichtet und so angeordnet ist, dass
wenn die Trennplatte (32) über die Schleifscheibe (11) geschoben wird, die Schleifscheibe
(11) zwischen Sensor (62) und Trennplatte (32) liegt.
Beispiel 27: Die Vorrichtung gemäß Beispiel 26, wobei der Sensor ein Näherungssensor
oder ein Farbsensor ist.
Beispiel 28: Ein Verfahren zum automatischen Ablösen einer Schleifscheibe von einer
robotergestützten Schleifvorrichtung; das Verfahren weist auf:
Andrücken der Schleifscheibe (11) gegen eine Auflagefläche (33, 33b, 33'), die im
Wesentlichen parallel zu einer Trennplatte (32) angeordnet ist;
Ausführen einer Relativbewegung zwischen Trennplatte (32) und Auflagefläche (33, 33b,
33'), sodass sich Trennplatte (32) und Schleifscheibe (11) aufeinander zubewegen und
die Trennplatte (32) in den Zwischenraum zwischen der Schleifscheibe (11) und einer
Trägerscheibe (12), auf der die Schleifscheibe (11) montiert ist, eindringt;
Prüfen mittels eines auf die Trennplatte (32) gerichteten Sensors (62), ob die Trennplatte
(32) tatsächlich in den Zwischenraum zwischen der Schleifscheibe (11) und der Trägerscheibe
(12) eingedrungen ist, und, falls ja,
Abheben der Trägerscheibe (12) von der Auflagefläche (33, 33'), wodurch die Schleifscheibe
(11) von der Trägerscheibe (12) abgezogen wird.
Beispiel 29: Das Verfahren gemäß Beispiel 28, wobei der Sensors (62) ein Farbsensor
ist, der dazu ausgebildet ist, die Farbe der Trennplatte (32) zu detektieren, und
wobei - falls die Farbe der Trennplatte detektiert wird, obwohl die Trennplatte (32)
in den Zwischenraum zwischen der Schleifscheibe (11) und der Trägerscheibe (12) hätte
eindringen sollen - die Relativbewegung zumindest teilweise rückwärts ausgeführt wird,
um die Trennplatte wieder aus dem Zwischenraum zu entfernen.
Beispiel 30: Das Verfahren gemäß Beispiel 28 oder 29, bei dem das Andrücken der Schleifscheibe
(11) von einem Aktor (20) bewirkt wird, der zwischen eine Schleifmaschine (10), auf
der die Schleifscheibe (11) angeordnet ist, und einen Manipulator (1) gekoppelt ist.
Beispiel 31: Ein System zum Wechseln von Schleifscheiben einer robotergestützten Schleifvorrichtung;
das System weist auf:
eine Schleifmaschine (10) mit einer zu wechselnden Schleifscheibe (11);
eine auf einem Manipulator (1), der dazu ausgebildet ist, die Schleifmaschine (10)
zu positionieren;
ein zwischen Schleifmaschine (10) und Manipulator angeordneter Linearaktor (20);
eine Vorrichtung zum automatischen Ablösen der Schleifscheibe gemäß einem der Beispiele
23 bis 30; und
eine Vorrichtung zum automatischen Befestigen einer Schleifscheibe auf einer Trägerscheibe
der Schleifmaschine (10) gemäß einem der Beispiele 1 bis 13.
Beispiel 32: System zum Wechseln von Schleifscheiben einer robotergestützten Schleifvorrichtung,
das aufweist:
eine Vorrichtung zum automatischen Befestigen einer Schleifscheibe auf einer Trägerscheibe
einer Schleifmaschine (10) gemäß einem der Beispiele 1 bis 13;
einen Manipulator (1), der dazu ausgebildet ist, die Schleifmaschine (10) relativ
zu dem Stapel von Schleifscheiben zu positionieren und zu bewegen;
wobei die Relativbewegung der Schleifmaschine (10) und dem Stapel von Schleifscheiben
ausschließlich von dem Manipulator (1) oder von dem Manipulator (1) und dem Aktor
(20) bewirkt wird.