[0001] Die Erfindung betrifft ein Sicherheitselement mit einem mikrostrukturierten Sicherheitsmerkmal
sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung. Ganz allgemein betrifft die Erfindung Sicherheitselemente,
insbesondere Sicherheitsdokumente, mit einem optisch verifizierbaren Sicherheitsmerkmal.
[0002] Sicherheitsdokumente sind Gegenstände, die Merkmale aufweisen, welche eine Nachahmung,
Verfälschung erschweren und/oder unmöglich machen und eine Überprüfung auf eine Echtheit
und/oder Unversehrtheit ermöglichen. Merkmale, die eine Prüfung der Echtheit und Unversehrtheit
ermöglichen und/oder ein Verfälschen und/oder Nachahmen verhindern, werden als Sicherheitsmerkmale
bezeichnet. Eine körperliche Einheit, die ein Sicherheitsmerkmal verwirklicht, wird
als Sicherheitselement bezeichnet. Im Sinne dieser Definition ist somit ein Sicherheitsdokument
auch ein Sicherheitselement. In der Regel umfassen jedoch Sicherheitsdokumente eine
Vielzahl von Sicherheitsmerkmalen und/oder Sicherheitselementen.
[0003] Optische Sicherheitsmerkmale und -elemente sind solche, die mit optischen Mitteln,
beispielsweise visuell, erfasst und/oder verifiziert werden können. Einfache optische
Sicherheitsmerkmale bestehen beispielsweise in einem Sicherheitsdruck, welcher mittels
einer optischen Erfassungseinrichtung und/oder den Augen einer Person erfasst werden
kann. Kompliziertere Sicherheitsmerkmale und Sicherheitselemente benötigen technische
Hilfsmittel, beispielsweise eine spezielle Beleuchtung in einem bestimmten Wellenlängenbereich
und/oder optische Hilfsmittel wie Linsen, Prismen, Polarisationsfilter oder Ähnliches,
um das Sicherheitselement auf dessen Existenz und/oder Unversehrtheit prüfen zu können.
Allgemein besteht ein Bedarf an neuen und komplexen bzw. schwer herzustellenden Sicherheitsmerkmalen
und Sicherheitselementen, die durch Fälscher schwer nachzuahmen oder nachzubilden
sind. Besonders bevorzugt werden auch Sicherheitsmerkmale, deren Existenz bei einer
optischen Inaugenscheinnahme durch einen menschlichen Nutzer nicht unmittelbar erkannt
werden können.
[0004] Der Erfindung liegt somit die technische Aufgabe zugrunde, ein neuartiges verbessertes
Sicherheitselement zu schaffen, mit welchem ein Sicherheitselement gegenüber Fälschungen
und Verfälschungen geschützt werden kann.
[0005] Die Erfindung wird durch ein Sicherheitselement mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1, ein Verfahren zum Herstellen mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 sowie ein
Verifikationsverfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Grundidee der Erfindung
[0006] Die Erfindung beruht auf der Feststellung, dass mittels polarisiertem Ultrakurzpulslaserlicht
Mikrostrukturierungen in transparentem Material erzeugt werden können, die mit dem
bloßen Auge nicht oder nur kaum wahrnehmbar sind. Wird hingegen der transparente Bereich
mit polarisiertem Licht durchstrahlt und das aus dem Bereich austretende Licht ebenfalls
durch einen als Analysator wirkenden Polarisationsfilter betrachtet, so sind die durch
das polarisierte Ultrakurzpulslaserlicht erzeugten Mikrostrukturierungen gegenüber
der nicht veränderten transparenten Umgebung deutlich wahrnehmbar. Durch das gepulste
polarisierte Ultrakurzpulslaserlicht werden im Volumen des transparenten Materials
Anisotropien geschaffen, welche zu Effekten wie Doppelbrechung oder Ähnlichem führen.
Hierdurch wird beim Durchtritt von polarisiertem Licht dessen Polarisationsrichtung
verändert. Während in den nicht mit Mikrostrukturierungen versehenen Bereichen des
transparenten Materials das polarisierte Licht seine Polarisationsrichtung beibehält,
treten im Bereich der Mikrostrukturierungen, die durch das polarisierte Ultrakurzpulslaserlicht
erzeugt sind, beim Durchtritt Veränderungen der Polarisationsrichtungen auf. Beim
Austritt weist somit Licht, welches sich durch die Mikrostrukturierungen hindurch
ausgebreitet hat, eine abweichende Polarisation gegenüber dem Licht auf, welches nur
durch das nicht strukturierte transparente Material transmittiert wird. Somit sind
die Anteile des Lichts, die durch einen Polarisationsfilter, der vor der optischen
Erfassungseinrichtung angeordnet ist, für die verschiedenen Anteile unterschiedlich,
sodass die Mikrostrukturierungen wahrnehmbar sind.
Definitionen
[0007] Ultrakurzpulslaserlicht ist Licht, dessen Pulsdauern im Subnanosekundenbereich liegen.
Typische Pulsdauern liegen im Bereich zwischen 10 Femtosekunden und 10 Pikosekunden,
bevorzugt im Bereich zwischen 50 und 250 Femtosekunden. Es können jedoch auch kürzere
Pulsdauern verwendet werden.
[0008] Als transparent wird im Sinne der Anmeldung ein Material angesehen, durch welches
hindurch ohne ein Vorhandensein von Mikrostrukturierungen eine Lichtausbreitung gemäß
den Gesetzen der geometrischen Optik stattfindet. Hierbei kann ein transparentes Material
eingefärbt sein, sodass eine Lichtausbreitung der geometrischen Optik nur in einem
Wellenlängenbereich stattfindet.
[0009] Als transluzent wird ein Volumenbereich angesehen, wenn dieser hindurchtretendes
Licht diffus streut.
[0010] Unter polarisiertem Licht wird Licht verstanden, bei dem die elektrischen Feldvektoren,
die senkrecht zur Ausbreitungsrichtung orientiert sind, nicht isotrop in alle Raumrichtungen
gleich verteilt weisen. Das polarisierte Licht kann sowohl linear polarisiert als
auch zirkular polarisiert als auch elliptisch polarisiert sein.
[0011] Bei unpolarisiertem Licht sind die elektrischen Feldvektoren, die senkrecht zur Ausbreitungsrichtung
des Lichts orientiert sind, zu allen Zeitpunkten isotrop im Raum orientiert.
[0012] Ein Polarisationsfilter ist ein optisches Element, welches die Transmission bzw.
Remission bestimmter Polarisationsrichtungen bevorzugt.
[0013] Als Schichtelement wird eine Struktur bezeichnet, welche flächig ausgedehnt ist,
wobei eine Ausdehnung quer zu der Flächenerstreckung wesentlich kleiner, in der Regel
um eine oder mehrere Größenordnungen kleiner ist. Ein Schichtelement kann beispielsweise
ein Einlageelement in einer Aussparung einer anderen dünnen Materialschicht sein.
[0014] Eine Erfassung und/oder Betrachtung eines Gegenstands von derselben Seite, von der
aus der Gegenstand beleuchtet wird, wird als Auflichtbetrachtung oder Betrachtung/Erfassung
im Auflicht bezeichnet. Ein solches Betrachten/Erfassen wird auch als ein Betrachten/Erfassen
in Aufsicht bezeichnet.
[0015] Eine Erfassung und/oder Betrachtung eines Gegenstands von einer Seite, die der Seite
des Gegenstands gegenüberliegt, von der aus der Gegenstand beleuchtet wird, wird als
Durchlichtbetrachtung oder Betrachtung/Erfassung im Durchlicht bezeichnet. Eine Durchlichtbetrachtung
liegt somit vor, wenn sich der Gegenstand auf der Sichtachse vom Betrachter / der
optischen Erfassungsvorrichtung, z.B. Kamera, zu der Beleuchtungseinrichtung befindet.
Hierbei wird durch den Gegenstand geleitetes und/oder transmittiertes Licht beobachtet.
Ein solches Betrachten/Erfassen wird auch als ein Betrachten/Erfassen in Durchsicht
bezeichnet.
[0016] Eine Mikrostrukturierung ist eine durch Lasereinwirkung herbeigeführte lokalisierte
Veränderung im Material. Die Mikrostrukturierung kann in einer Ausführungsform als
Anisotropie des Materials ausgebildet sein.
[0017] Kennzeichnungselemente sind Elemente einer Kennzeichnung. Eine Kennzeichnung verleiht
einem Gegenstand ein Kennzeichen, d.h. eine Information beispielsweise in Form einer
Grafik, eines Musters, eines Schriftzugs aus alphanumerischen Zeichen etc.
[0018] Ein mikrostrukturiertes Kennzeichnungselement ist ein mittels einer Mikrostrukturierung
ausgebildetes Kennzeichnungselement.
Bevorzugte Ausführungsformen
[0019] Insbesondere wird ein Sicherheitselement mit einem mikrostrukturierten Sicherheitsmerkmal
geschaffen, welches einen Sicherheitselementkörper umfasst, wobei der Sicherheitselementkörper
einen sich zu einer Außenseite des Sicherheitselementkörpers erstreckenden transparenten
Volumenbereich umfasst, wobei in dem Volumenbereich im Inneren mittels polarisiertem
Ultrakurzpulslaserlicht mikrostrukturierte Kennzeichnungselemente ausgebildet sind.
Man erhält hierüber ein Sicherheitselement mit einem schwer nachzuahmenden Sicherheitsmerkmal,
welches auf den ersten Blick für einen Nutzer in der Regel nicht zu erkennen ist.
Dennoch lässt es sich auf einfache Weise zuverlässig verifizieren. Die Erfindung schafft
darüber hinaus ein Herstellungsverfahren für ein Sicherheitselement mit einem mikrostrukturierten
Sicherheitsmerkmal, umfassend die Schritte: Ausbilden eines Sicherheitselementkörpers
mit einem zu einer Außenseite des Sicherheitselementkörpers transparenten Volumenbereich,
wobei im Innern des transparenten Volumenbereichs mittels polarisiertem Ultrakurzpulslaserlicht
mikrostrukturierte Kennzeichnungselemente ausgebildet werden.
[0020] Ein auf diese Weise hergestelltes Sicherheitselement kann mit einem Verifikationsverfahren
geprüft werden, welches die Schritte umfasst:
Erfassen einer Abbildung des transparenten Volumenbereichs, in dem mikrostrukturierte
Kennzeichnungselemente ein Sicherheitsmerkmal ausbilden oder ausbilden sollen, während
dieser transparente Volumenbereich mit unpolarisiertem Licht beleuchtet wird oder
durchleuchtet wird;
Erfassen einer weiteren Abbildung des transparenten Volumenbereichs, während dieser
transparente Volumenbereich mit polarisiertem Licht beleuchtet oder durchleuchtet
wird und das aus dem transparenten Volumenbereich austretende Licht durch einen als
Analysator wirkenden Polarisationsfilter erfasst wird;
Vergleichen der einen Abbildung mit der weiteren Abbildung und Ableiten einer Verifikationsentscheidung
abhängig von einem Vergleichsergebnis, wobei das Sicherheitsdokument als echt verifiziert
wird, wenn in der weiteren Abbildung eine Information erfasst ist, die in der einen
Abbildung nicht oder nahezu nicht erfassbar ist.
[0021] Polarisiertes Licht für die Verifikation kann in der Regel auf einfache Weise mittels
eines hinterleuchteten Bildschirms beispielsweise eines sogenannten Smartphones, d.h.
einem Mobiltelefon mit einer als Touchscreen ausgebildeten freiprogrammierbaren Anzeigefläche,
erzeugt werden. Das aus diesen Anzeigen austretende Licht weist in der Regel eine
bevorzugte Polarisationsrichtung auf. Häufig ist das Licht elliptisch polarisiert.
Als Analysator kann ein als Folie ausgebildeter Polarisationsfilter verwendet werden,
der in der Regel aus plastisch gedehnten Folien hergestellt ist. Um eine Zirkularpolarisation
zu erreichen, wird in der Regel ein linearer Polarisationsfilter mit einer Verzögerungsschicht
oder einem Verzögerungsplättchen gekoppelt, wobei die Verzögerungsschicht bzw. das
Verzögerungsplättchen eine optische Weglänge von einem Viertel der Wellenlänge des
zu polarisierenden Lichts aufweist.
[0022] Bei einer bevorzugten Ausführungsform bewirken die mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente
eine Doppelbrechung.
[0023] Besonders bevorzugt werden die mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente so angeordnet,
dass diese eine individualisierende Information speichern. Beim Verifizieren wird
somit diese individualisierende Information sichtbar und kann beispielsweise mit derselben
oder einer anderen Information auf dem Sicherheitselement, welches vorzugsweise als
Sicherheitsdokument ausgebildet ist, verglichen und abgeglichen werden, die mittels
anderer Kennzeichnungselemente, beispielsweise einem Druck, in Form eines Hologramms
oder in Form von elektronischen Daten in demselben Sicherheitselement oder Sicherheitsdokument
gespeichert sind. Alternativ kann die individualisierende Information mit Daten aus
einer Datenbank abgeglichen werden, wobei ein zugehöriger Datensatz vorzugsweise anhand
einer Kennzeichnung auf dem Sicherheitselement oder Sicherheitsdokument oder anhand
von Informationen, die über die mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente selbst
angegeben sind, in der Datenbank aufgefunden werden kann. Hierdurch wird es möglich,
nicht nur die Existenz des Sicherheitsmerkmals an sich zur Verifikation heranzuziehen,
sondern auch individualisierende Daten mit dem Sicherheitsmerkmal abzusichern. Es
können somit individualisierende Daten empfangen werden und das Laserlicht so relativ
zu dem transparenten Volumen geführt werden, dass die mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente
eine individualisierende Information speichern.
[0024] Besonders bevorzugt werden Ausführungsformen, bei denen die mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente
verschiedene Typen von Kennzeichnungselementen umfassen, wobei jedem der verschiedenen
Typen von Kennzeichnungselementen jeweils eine Polarisationsrichtung der bei der Erzeugung
verwendeten Ultrakurzpulslaserstrahlung zugeordnet ist.
[0025] Im fertigen Sicherheitsdokument zeigen sich die verschiedenen Typen von Kennzeichnungselementen
beispielsweise dadurch, dass bei Einstrahlung von linear polarisiertem weißem Licht
und einem Analysator, der eine hiervon abweichende Polarisationsrichtung aufweist,
sodass durch das transparente Volumen hindurchtretendes Licht durch den Analysator
deutlich abgeschwächt wird, die mit mikrostrukturierten Kennzeichnungselementen versehene
Bereiche des transparenten Volumenbereichs unterschiedliche Helligkeitskontraste und/oder
unterschiedliche Farben aufweisen. Dies bedeutet, dass die unterschiedlichen Typen
von mikrostrukturierten Kennzeichnungselementen gleich polarisiertes Licht unterschiedlicher
Wellenlängen bezüglich der Polarisationsrichtung unterschiedlich beeinflussen, sodass
diese optimal wieder aus dem als Analysator wirkenden Polarisationsfilter austreten
können.
[0026] Bei einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente
in unterschiedlichen Materialebenen in dem transparenten Volumenbereich angeordnet
sind. Hierdurch wird es auch möglich, dass sich mikrostrukturierte Kennzeichnungselemente
bezüglich der Durchtrittsrichtung des Lichts beim Verifizieren überlagern, sodass
das Licht durch in unterschiedlichen Ebenen liegenden mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente
tritt. Auch hierdurch kann die Farbigkeit bzw. ein Helligkeitskontrast der gespeicherten
Information für eine bestimmte Konstellation von Polarisationsrichtung und Analysatorrichtung
verändert werden.
[0027] Als im Volumen transparentes Material, welches besonders geeignet für das Ausbilden
von mikrostrukturierten Kennzeichnungselementen ist, hat sich Quarzglas herausgestellt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind somit die mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente
in einer transparenten Schicht oder einem transparenten Schichtelement ausgebildet,
die jeweils aus Quarzglas sind.
[0028] Um Kennzeichnungselemente in unterschiedlichen Materialebenen auszubilden, ist es
möglich, transparente Schichten oder transparente Schichtelemente übereinander im
Sicherheitselementkörper anzuordnen.
[0029] Bei einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der transparente Volumenbereich sich
durch den gesamten Sicherheitselementkörper von der einen Außenseite zu einer gegenüberliegenden
Außenseite erstreckt. Bei einer solchen Ausführungsform kann die Verifikation auf
einfache Weise im Durchlicht ausgeführt werden. Dies bedeutet, dass von der einen
Außenseite polarisiertes Licht eingestrahlt wird und von der gegenüberliegenden Außenseite
durch einen als Analysator wirkenden Polarisationsfilter das aus dem transparenten
Volumenbereich austretende Licht erfasst wird. Hier ist eine einfache Verifikation
möglich, indem beispielsweise das Sicherheitselement oder Sicherheitsdokument mit
dem im Volumen transparenten Volumenbereich auf ein lichtabgebendes Display eines
Mobiltelefons gelegt wird und auf der von dem Mobiltelefon abgewandten Seite des Sicherheitsdokuments
die Verifikation, d.h. das Erfassen der Abbildungen durch einen Polarisationsfilter,
erfolgt. Das Erfassen der Abbildung kann mit einer Kamera, beispielsweise eines weiteren
Mobiltelefons, erfolgen.
[0030] Bei einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass an einer von der Außenseite
abgewandten Seite des transparenten Volumenbereichs ein Reflektor angeordnet ist.
Wird hier Licht durch einen Polarisationsfilter eingestrahlt, so wird dieses an dem
Reflektor reflektiert. Das durch die mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente tretende
Licht wird abweichend von dem Licht, welches durch den nicht modifizierten transparenten
Volumenbereich tritt, hinsichtlich der Polarisationsrichtung verändert, sodass dieses
nicht erneut durch den Polarisationsfilter in gleicher Weise austreten kann, wie es
das durch den transparenten Volumenbereich hindurchtretende Licht kann. Somit sind
auch in diesem Fall die mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente mit einem Kontrast
bzw. einer abweichenden Farbe gegenüber dem übrigen Bereich des transparenten Volumenbereichs
erkennbar.
[0031] Bei Ausführungsformen, insbesondere bei denen ein Sicherheitselementkörper in ein
Passbuch eingefügt wird, können auf einer oder beiden Seiten Polarisationsfilter vorgesehen
sein, die als Passbuchseiten oder Bereiche von Passbuchseiten ausgebildet sind, sodass
diese auf einer oder beiden Seiten für die Verifikation dem transparenten Volumenbereich
überlagert werden können. Vorzugsweise sind die Polarisationsrichtungen, wenn zwei
Polarisationsfilter vorgesehen sind, hinsichtlich ihrer Polarisationsrichtungen unterschiedlich
orientiert.
[0032] Um unterschiedliche mikrostrukturierte Kennzeichnungselemente herzustellen, wird
zum einen die Polarisationsrichtung verändert. Andererseits kann die Pulsdauer als
auch die Pulsenergie variiert werden. Diese beträgt in der Regel zwischen 1 Mikrojoule
bis etwa 50 Mikrojoule. Die verwendeten Wellenlängenbereiche können beispielsweise
sowohl im infraroten Wellenlängenbereich von 800 Nanometer bis 10,6 Mikrometer oder
auch im sichtbaren Wellenlängenbereich etwa im Bereich von 400 bis 780 Nanometer oder
auch im ultravioletten Bereich von 250 bis 380 Nanometer liegen.
[0033] Eine noch höhere Sicherheit bei der Verifikation erreicht man bei einer Ausführungsform,
bei der vorgesehen ist, dass die Polarisationsrichtung des als Analysator wirkenden
Polarisationsfilters relativ zu der Polarisationsrichtung des zum Be- oder Durchleuchten
verwendeten polarisierten Lichts verändert wird und noch eine zusätzliche Abbildung
erfasst wird und die weitere und die zusätzliche Abbildung verglichen werden und das
Sicherheitsdokument nur als echt verifiziert wird, wenn sowohl in der weiteren Abbildung
als auch in der zusätzlichen Abbildung jeweils ein und dieselbe Information erfasst
ist, die sich jedoch hinsichtlich eines Kontrasts oder einer Farbigkeit unterscheiden.
Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf eine Zeichnung näher erläutert.
Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Draufsicht auf ein Sicherheitsdokument mit einem mikrostrukturierten
Sicherheitsmerkmal;
- Fig. 2
- eine schematische Schnittansicht des Sicherheitsdokuments nach Fig. 1;
- Fig. 3
- eine schematische Ansicht eines Sicherheitsdokuments auf einem Bildschirm eines Mobiltelefons
in einer ersten Orientierung;
- Fig. 4
- eine schematische Ansicht des Sicherheitsdokuments auf dem Mobiltelefon in einer anderen
Orientierung;
- Fig. 5
- eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zum Erzeugen von Mikrostrukturierungen;
- Fig. 6
- eine schematische Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform eines Sicherheitsdokuments;
- Fig. 7
- eine schematische Ansicht eines Sicherheitsdokuments ähnlich zu dem nach Fig. 3 in
einer ersten Orientierung auf einem Mobiltelefonbildschirm;
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung des Sicherheitsdokuments nach Fig. 7 in einer anderen
Orientierung auf dem Bildschirm des Mobiltelefons; und
- Fig. 9
- eine schematische Schnittansicht noch einer weiteren Ausführungsform eines Sicherheitsdokuments
mit mikrostrukturierten Kennzeichnungselementen.
[0034] In der Figurenbeschreibung sind gleiche technische Merkmale in den Figuren mit denselben
Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0035] In Fig. 1 ist schematisch die Draufsicht auf ein Sicherheitselement 1 dargestellt.
Dieses ist in Fig. 1 als vollständiges Sicherheitsdokument 2 ausgebildet. Das Sicherheitsdokument
2 umfasst einen Sicherheitselementkörper 50. Der Sicherheitselementkörper 50 weist
einen Fensterbereich 20 auf, in dem das Sicherheitsdokument 2 von einer Oberseite
5 bis zu einer Unterseite 6 im Volumen transparent ist. Dies bedeutet, dass Licht
durch den Fensterbereich von der Oberseite 5 zur Unterseite 6 durch den Sicherheitselementkörper
50 hindurchtreten kann. Der Fensterbereich 20 ist von einem opaken Bereich 10 umgeben,
auf dem beispielsweise gedruckte Kennzeichnungen 12 oder andere Sicherheitsmerkmale
ausgebildet sein können.
[0036] In dem Fensterbereich 20, der durch den transparenten Volumenbereich 25 gebildet
ist, ist ein Text 30 aus mikrostrukturierten Kennzeichnungselementen gebildet, die
im Innern des transparenten Volumenbereichs ausgebildet sind. Bei einem Durchtritt
von unpolarisiertem Licht sind die mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente und
somit auch der Text 30 nicht oder nahezu nicht wahrnehmbar. Daher ist der Text, der
durch den Buchstaben "A" angedeutet ist, nur durch die gepunktete Umrandung dargestellt.
Bei einer Betrachtung des Sicherheitselements 1 ohne Hilfsmittel erscheint der Fensterbereich
20 somit vollständig transparent. Anstelle eines Textes 30 kann auch eine beliebige
andere Kennzeichnung, beispielsweise ein Muster oder eine Abbildung durch die mikrostrukturierten
Kennzeichnungselemente gebildet werden.
[0037] In Fig. 2 ist eine schematische Schnittansicht des als Sicherheitsdokument 2 ausgebildeten
Sicherheitselements 1 dargestellt. Das Sicherheitselement 1 umfasst einen Sicherheitselementkörper
50, der aus mehreren Schichten 40 gebildet ist. In der dargestellten Ausführungsform
weist der Sicherheitselementkörper eine obere Schicht 41, eine Kernschicht 42 und
einen untere Schicht 43 auf. Die obere Schicht 41 und die untere Schicht 43 sind im
Volumen transparent. Die Kernschicht 42 ist in dieser Ausführungsform opak. In anderen
Ausführungsformen könnte sie jedoch auch transparent sein. Die Kernschicht 42 umfasst
eine Aussparung 45, in die ein transparentes Schichtelement 46 eingefügt ist. Somit
ergibt sich ein transparenter Volumenbereich 25, der sich von der Oberseite 5 bis
zur Unterseite 6 erstreckt und den Fensterbereich 20 bildet.
[0038] Die Schichten 40 und das Schichtelement 46 können aus verschiedenen Materialien sein.
Bevorzugt werden Kunststoff- und Glasmaterialien, insbesondere Polycarbonat, Polyethylen,
Polyurethan, Polystyrol, PMMA, ABS oder auch faserverstärkte Schichten auf Kohlefaser-
oder Glasfaserbasis verwendet werden. Das Schichtelement 46 ist beispielsweise aus
einem Quarzglas gefertigt. Die Schichten 40 und das Schichtelement 46 werden beispielsweise
in einem Laminationsprozess miteinander zu dem Sicherheitselementkörper 50 verbunden.
Es versteht sich für den Fachmann, dass das Sicherheitsdokument oder allgemein ein
Sicherheitselement mehr als drei oder auch nur eine Schicht aufweisen kann. Voraussetzung
ist lediglich, dass ein volumentransparenter Fensterbereich existiert, der zumindest
an die Oberseite oder an die Unterseite des Dokumentkörpers/Sicherheitselementkörpers
angrenzt. In diesem transparenten Volumenbereich sind die mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente
ausgebildet. Bei der dargestellten Ausführungsform wird davon ausgegangen, dass die
mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente 60 einen ersten Typ von mikrostrukturierten
Kennzeichnungselementen 61, dargestellt über Quadrate, und einen weiteren Typ von
mikrostrukturierten Kennzeichnungselementen 62, dargestellt über Kreise, umfassen.
Die mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente sind mit unterschiedlich polarisiertem
Licht an dem Schichtelement 46 mittels ultrakurzer Laserpulse erzeugt worden. Dies
wird weiter unten im Zusammenhang mit Fig. 5 näher erläutert. Diese mikrostrukturierten
Kennzeichnungselemente 60 sind so angeordnet, dass sie gemeinsam den Text 30, der
in dem als transparenter Volumenbereich 25 ausgebildeten Fensterbereich 20 gespeichert
ist, darstellen. Die mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente können in derselben
Ebene oder in unterschiedlichen Ebenen ausgebildet sein und auch teilweise senkrecht
zur Außenseite des Sicherheitselementkörpers einander überlagern. In der dargestellten
Ausführungsform sind die mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente 60 alle in derselben
Ebene ausgebildet.
[0039] Um den Text 30, der durch die mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente in dem Fensterbereich
20 gespeichert ist, wahrnehmen zu können und somit das hierüber gebildete Sicherheitsmerkmal
verifizieren zu können, wird das Sicherheitselement 1 in Form des Sicherheitsdokuments
2 auf der Anzeigefläche 111 einer Anzeigevorrichtung 110 eines Smartphones 100 angeordnet,
wie dies beispielsweise in Fig. 3 schematisch dargestellt ist. Über dem Sicherheitselement
1 ist ein Polarisationsfilter 120 angeordnet. Die Anzeigevorrichtung 110 des Smartphones
100 emittiert Licht, welches eine Polarisation aufweist. Das austretende Licht ist
in der Regel entweder linear oder elliptisch polarisiert. Der Polarisationsfilter
120 ist vorzugsweise so ausgewählt, dass dieser ebenfalls linear polarisiertes oder
gleichartig elliptisch polarisiertes Licht bei einer Orientierung, so wie sie in Fig.
3 dargestellt ist, transmittiert. Dies bedeutet, dass aus der Anzeigefläche 111 austretendes
Licht durch den Polarisationsfilter ungehindert durchtreten kann. Somit erscheint
der nicht markierte Bereich 26 des transparenten Volumenbereichs 25 in der Ansicht
der Fig. 3 hell. Der Text 30, der durch die mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente
60 gebildet ist, ist hingegen dunkel oder farbig. Da vorzugsweise unterschiedliche
Typen von mikrostrukturierten Kennzeichnungselementen in Form von Anisotropien verwendet
sind, weist der Text 30 unterschiedliche Farben auf. Alternativ können unterschiedliche
Kontraste gegenüber dem nicht markierten Bereich 26 durch die unterschiedlichen Typen
von mikrostrukturierten Kennzeichnungselementen entstehen.
[0040] Während bei einer Betrachtung des Sicherheitsdokuments im Umgebungslicht, wie in
Fig. 1 dargestellt, der durch die mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente gebildete
Text nicht erkennbar ist, ist dieser Text 30 bei der Verifikation vor dem Smartphone
100 im Zusammenspiel mit dem Polarisationsfilter 120, wie in Fig. 3 dargestellt, wahrnehmbar.
Somit kann dieser Vergleich dieser unterschiedlich erfassten Abbildungen des Sicherheitselements
und das Auftreten des Textes 30 zur Verifikation herangezogen werden. Darüber hinaus
kann der darin gespeicherte Inhalt, beispielsweise der Inhalt des Textes 30, mit Informationen
auf dem Sicherheitselement 1/Sicherheitsdokument 2 oder mit Daten einer Datenbank,
die mit dem Sicherheitselement 1/Sicherheitsdokument 2 verknüpft sind, verglichen
werden, um ein höheres Maß an Verifikationssicherheit zu erhalten.
[0041] In Fig. 4 ist die Situation dargestellt, bei der der Polarisationsfilter 120 um 90°
gedreht ist. Das aus der Anzeigefläche 111 der Anzeigevorrichtung 110 des Smartphones
100 austretende Licht, welches den nicht markierten Bereich 26 des transparenten Volumenbereichs
26 passiert, wird durch den Polarisationsfilter geblockt. Der nicht markierte Bereich
erscheint somit dunkel. Die mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente 60 des Textes
30 sorgen jedoch dafür, dass Anteile des Lichts hinsichtlich ihrer Polarisationsrichtung
so verändert werden, dass diese den Polarisationsfilter 120 passieren können, sodass
der Text aufgrund der Verwendung der unterschiedlichen Typen von mikrostrukturierten
Kennzeichnungselementen 61, 62 bunt oder in unterschiedlichen Helligkeitsstufen vor
dem dunklen Hintergrund des nicht markierten Bereichs 26 wahrnehmbar ist.
[0042] In Fig. 5 ist schematisch eine Vorrichtung 190 dargestellt, mit der die mikrostrukturierten
Kennzeichnungselemente mittels ultrakurzer Laserpulse in einen transparenten Volumenbereich
eines Sicherheitselements 1 eingebracht werden können. Die Vorrichtung 190 umfasst
eine Lichtquelle 200, die als Kurzpulslaser ausgebildet ist. Das Laserlicht 201 passiert
zunächst eine Polarisationseinrichtung 210, welche die Polarisationsrichtung des gepulsten
Laserlichts vorzugsweise gesteuert durch eine Steuereinrichtung 240 verändern kann.
Das hinsichtlich seiner Polarisationsrichtung veränderte Laserlicht 202 tritt in eine
Fokussiereinrichtung 220, welche vorzugsweise eine numerische Apertur größer 0,4 aufweist.
Aus der Fokussiereinrichtung tritt fokussiertes gepulstes Laserlicht 203 aus, welches
ins Innere beispielsweise eines Schichtenelements 46 fokussiert ist. Hierdurch wird
aufgrund nichtlinearer Effekte ein mikrostrukturiertes Kennzeichnungselement ausgebildet.
Das Schichtelement 46 ist auf einer lateralen Translationseinrichtung 230 angeordnet,
die das Schichtelement 46 relativ zu der Fokussieroptik 220 lateral versetzen kann,
sodass ein Text oder Muster, bestehend aus mikrostrukturierten Kennzeichnungselementen,
in dem Schichtelement 46 erzeugt werden kann. Bei einer alternativen Ausführungsform
kann auch zusätzlich die Fokussieroptik 220 hinsichtlich der Fokuslänge oder der Fokusposition
so verändert werden, dass die mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente in unterschiedlichen
Ebenen bezüglich einer Oberseite 46a des Schichtenelements positionierbar sind. Hierfür
kann ein Tiefenaktor 260 verwendet werden, der beispielsweise die Fokussieroptik 220
relativ zum Schichtelement 46 verfährt. Die Steuereinrichtung, die sowohl die Lichtquelle
als auch die Polarisationseinrichtung sowie die Translationseinrichtung und gegebenenfalls
die Steuerung der Fokussiereinrichtung und Positionierung steuert, empfängt vorzugsweise
individualisierte fremde Daten 250, die das Muster festlegen, in dem die mikrostrukturierten
Kennzeichnungselemente lateral und in der Tiefe in dem transparenten Volumenbereich
25 des Schichtelements 46 gespeichert werden. Über eine Änderung der Polarisationsrichtung
kann beispielsweise eine Farbigkeit oder ein Kontrast relativ zu anderen Kennzeichnungselementen
bei der Verifikation festgelegt werden. Beispielsweise lassen sich in einem Schichtelement
aus Quarzglas mikrostrukturierte Kennzeichnungselemente mit Licht der Wellenlänge
1.030 Nanometer mit Pulsen von 8 Mikrojoule einer Pulsbreite von etwa 280 Femtosekunden
bei einer Repetitionsrate von 200 Kilohertz über eine Fokussieroptik mit einem Wasserimmersions-Mikroskop-Objektiv
mit einer numerischen Apertur von 1,2 beispielsweise in einer Tiefe von etwa 100 bis
150 Mikrometer erzeugen. Sowohl ein Verhältnis der langsamen und schnellen optischen
Achse als auch deren Ausrichtung können gezielt festgelegt werden, um unterschiedlichen
Typen von Kennzeichnungselementen zu schaffen. Unterschiedliche Typen von mikrostrukturierten
Kennzeichnungselementen können somit über eine Variation der Pulsenergie, der Fokussierung
und auch der Polarisationsrichtung erreicht werden. Beispielhaft ist die Erzeugung
von
Zhang, J., Gecevičius, M., Beresna, M. and Kazansky, P.G. (2013) 5D data storage
by ultrafast laser nanostructuring in glass. Conference on Lasers and Electro-Optics
(CLEO) '13, United States. 09 - 14 May 2013, beschrieben (Abrufbar unter: https://eprints.soton.ac.uk/id/eprint/364916).
[0043] In Fig. 6 ist eine weitere schematische Schnittansicht eines weiteren Sicherheitselements
1' schematisch dargestellt. Dieses ist ebenfalls als Sicherheitsdokument 2 ausgebildet.
Das Sicherheitselement nach Fig. 2 und Fig. 6 unterscheiden sich dadurch, dass auf
der Oberseite 5 eine zusätzliche Polarisationsschicht 47 in den Sicherheitselementkörper
50 integriert ist. Bei dieser Ausführungsform ist somit der zur Verifikation benötigte
Polarisationsfilter als Analysator direkt in den Sicherheitselementkörper 50 mit integriert.
[0044] In Fig. 7 und Fig. 8 ist die Verifikation im Zusammenspiel mit einer Anzeigevorrichtung
110 eines Smartphones 100 dargestellt. Sind eine Längskante 3 und eine Längsseite
113 der Anzeigefläche 111 parallel zueinander orientiert, dargestellt in Fig.7, so
sind die Polarisationsrichtung des austretenden Lichts und der Polarisationsschicht
in dem Sicherheitselementkörper gleich orientiert. Im nicht gekennzeichneten Bereich
26 des transparenten Volumenbereichs 25 kann das Licht somit ungehindert durch das
Sicherheitselement 1 hindurchtreten. Wird hingegen das Sicherheitsdokument um 90°
verdreht, sodass die Längskante 3 und die Längsseite 113 senkrecht zueinanderstehen,
dargestellt in Fig.8, so kann das Licht nicht durch den nicht gekennzeichneten Bereich
hindurchtreten. Dieser erscheint daher dunkel. Hingegen wird das Licht durch die mikrostrukturierten
Kennzeichnungselemente hinsichtlich seiner Polarisationsrichtung verändert, sodass
zumindest für einzelne Wellenlängen das Licht aus der Polarisationsschicht 47 austreten
kann. Somit erscheint der Text 30 bei der in Fig.8 dargestellten Anordnung hell, wohingegen
er bei Verifikation, wie sie in Fig. 7 gezeigt ist, dunkel erscheint.
[0045] In Fig. 9 ist noch eine weitere Ausführungsform eines Sicherheitselements dargestellt.
Bei dieser Ausführungsform ist zwischen der Kernschicht 42 und der unteren Schicht
43 eine aufgedampfte metallische Schicht 49 als Reflektor 48 eingearbeitet. Der transparente
Volumenbereich erstreckt sich bei dieser Ausführungsform somit nur von der Oberseite
5 des Sicherheitselementkörpers 50 bis zu dem Reflektor 48 in Form einer Metallschicht
49. Wird ein solches Sicherheitsdokument von der Oberseite mit nicht polarisiertem
Licht betrachtet, so ist der mit den mikrostrukturierten Kennzeichnungselementen 60
ausgebildete Text 30 oder ein beliebiges andersartiges Muster oder Kennzeichen nicht
zu erkennen. Wird hingegen ein Polarisationsfilter vor der Oberseite 5 angeordnet,
so wird hierdurch das eintretende Licht polarisiert. Im nicht gekennzeichneten Bereich
26 tritt das Licht durch das transparente Volumen 25 hindurch und wird an dem Reflektor
reflektiert, der die Polarisation des reflektierten Lichts in der Regel nicht nennenswert
verändert, sodass das reflektierte Licht durch den Polarisationsfilter erneut austreten
kann. Das durch die mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente hindurchtretende Licht
wird jedoch hinsichtlich seiner Polarisationsrichtung geändert, reflektiert und erneut
verändert, wobei die Veränderungen jedoch dazu führen, dass das Licht nicht ungehindert
durch den Polarisationsfilter austreten kann. Somit wird der durch die mikrostrukturierten
Kennzeichnungselemente 60 gespeicherte Inhalt in Form eines Textes 30, eines Musters
oder Ähnliches wahrnehmbar.
[0046] Bei den dargestellten Ausführungsformen wurde jeweils davon ausgegangen, dass die
mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente in einem Schichtenelement ausgebildet sind,
welches in einer Aussparung einer Kernschicht eingefügt ist. Andere Ausführungsformen
können vorsehen, dass die Kennzeichnungen in einem Sicherheitselementkörper unmittelbar
mittels der Kurzpulslaserstrahlung eingeschrieben werden. Ebenso können die Kennzeichnungen
in eine Schicht eingebracht werden, die sich über die gesamte Fläche des Sicherheitselementkörpers
erstrecken.
[0047] Es versteht sich für den Fachmann, dass hier lediglich beispielhafte Ausführungsformen
beschrieben sind und die Merkmale der unterschiedlichen Ausführungsformen in Kombination
verwendet werden können, um weitere Ausführungsformen zu bilden.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1, 1'
- Sicherheitselement
- 2
- Sicherheitsdokument
- 3
- Längskante
- 5
- Oberseite
- 6
- Unterseite
- 10
- opaker Bereich
- 12
- gedruckte Kennzeichnungen
- 20
- Fensterbereich
- 25
- transparenter Volumenbereich
- 26
- nicht markierter Bereich
- 30
- Text aus mikrostrukturierten Kennzeichnungselementen
- 40
- Schichten
- 41
- obere Schicht
- 42
- Kernschicht
- 43
- untere Schicht
- 45
- Aussparung
- 46
- Schichtelement
- 46 a
- Oberseite des Schichtelements
- 47
- Polarisationsschicht
- 48
- Reflektor
- 49
- Metallschicht
- 50
- Sicherheitselementkörper
- 60
- mikrostrukturierte Kennzeichnungselemente
- 61
- ein Typ von mikrostrukturierten Kennzeichnungselementen
- 62
- weiterer Typ von mikrostrukturierten Kennzeichnungselementen
- 100
- Smartphone
- 110
- Anzeigevorrichtung
- 111
- Anzeigefläche
- 113
- Längsseite
- 120
- Polarisationsfilter
- 190
- Vorrichtung
- 200
- Lichtquelle
- 201
- Laserlicht
- 202
- in der Polarisation verändertes Laserlicht
- 203
- fokussiertes gepulstes Laserlicht
- 210
- Polarisationseinrichtung (Polarisator)
- 220
- Fokussieroptik
- 230
- Translationseinrichtung
- 240
- Steuereinrichtung
- 250
- Individualisierungsinformation
- 260
- Tiefenaktor
1. Sicherheitselement (1) mit mikrostrukturiertem Sicherheitsmerkmal umfassend einen
Sicherheitselementkörper (50), wobei der Sicherheitselementkörper (50) einen sich
zu einer Außenseite (5, 6) des Sicherheitselementkörpers (50) erstreckenden transparenten
Volumenbereich (25) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
in dem Volumenbereich (25) im Innern mittels polarisiertem Ultrakurzpulslaserlicht
mikrostrukturierte Kennzeichnungselemente (60, 61 ,62) ausgebildet sind.
2. Sicherheitselement (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente (60, 61 ,62) eine Doppelbrechung bewirken.
3. Sicherheitselement (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente (60) verschiedene Typen von Kennzeichnungselementen
(61 ,62) umfassen, wobei jedem der verschiedenen Typen von Kennzeichnungselementen
(61 ,62) jeweils eine Polarisationsrichtung der bei der Erzeugung verwendeten Ultrakurzpulslaserstrahlung
zugeordnet ist.
4. Sicherheitselement (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einer von der einen Außenseite (5, 6) abgewandten Seite des transparenten Volumenbereichs
(25) ein Reflektor (48) angeordnet ist.
5. Sicherheitselement (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente (60, 61 ,62) in einer transparenten
Schicht oder einem transparenten Schichtelement (46) ausgebildet sind, die jeweils
aus Quarzglas sind.
6. Sicherheitselement (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitselement (1) einen Polarisationsfilter (47) umfasst, der an der Außenseite
des Sicherheitselementkörpers (50) dem transparenten Volumenbereich (25) überlagert
ist oder überlagerbar ist, so dass zum Verifizieren des mittels der mikrostrukturierten
Kennzeichnungselemente (60, 61, 62) gebildeten Sicherheitsmerkmals verwendetes Licht
den Polarisationsfilter (47) passiert.
7. Verfahren zum Herstellen eines Sicherheitselements (1) nach einem der vorangehenden
Ansprüche umfassend
Ausbilden eines Sicherheitselementkörpers mit einem zu einer Außenseite des Sicherheitselementkörpers
transparenten Volumenbereichs,
dadurch gekennzeichnet, dass im Innern des transparenten Volumenbereichs mittels polarisiertem Ultrakurzpulslaserlicht
mikrostrukturierte Kennzeichnungselemente (60, 61 ,62) ausgebildet werden.
8. Verfahren zum Herstellen eines Sicherheitselements (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausbilden der mikrostrukturierten Kennzeichnungselemente (60, 61 ,62) in einer
transparenten Schicht oder einem transparenten Schichtelement erfolgt, bevor diese
in den Sicherheitselementkörper (50) integriert werden.
9. Verfahren zum Verifizieren eines Sicherheitselements (1) umfassend Erfassen einer
Abbildung des transparenten Volumenbereichs (25) des Sicherheitselements (1), in dem
mikrostrukturierte Kennzeichnungselemente (60, 61, 62) ein Sicherheitsmerkmal ausbilden
oder ausbilden sollen, während dieser transparente Volumenbereich (25) mit unpolarisiertem
Licht beleuchtet oder durchleuchtet wird,
Erfassen einer weiteren Abbildung des transparenten Volumenbereichs (25), während
dieser transparente Volumenbereich (25) mit polarisiertem Licht beleuchtet oder durchleuchtet
wird und das aus dem transparenten Volumenbereich (25) austretende Licht durch einen
als Analysator wirkenden Polarisationsfilter (120, 47) erfasst wird,
Vergleichen der einen Abbildung und der weiteren Abbildung und Ableiten einer Verifikationsentscheidung
abhängig von einem Vergleichsergebnis, wobei das Sicherheitselement (1) als echt verifiziert
wird, wenn in der weiteren Abbildung eine Information erfasst ist, die in der einen
Abbildung nicht oder nahezu nicht erfassbar ist.
10. Verfahren zum Verifizieren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Polarisationsrichtung des zum Be- oder Durchleuchten verwendeten polarisierten
Lichts relativ zu der Polarisationsrichtung des als Analysator wirkenden Polarisationsfilters
(120) verändert wird und noch eine zusätzliche Abbildung erfasst wird und die weitere
und die zusätzliche Abbildung verglichen werden und das Sicherheitselement (1) nur
als echt verifiziert wird, wenn sowohl in der weiteren als auch in der zusätzlichen
Abbildung jeweils ein und dieselbe Information erfassbar ist, diese sich jedoch hinsichtlich
eines Kontrasts oder einer Farbigkeit in den Abbildungen unterscheidet.