[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kettenwirkmaschine mit mehreren Barren, die
jeweils eine Längsrichtung aufweisen, und einer auf die Barren quer zur Längsrichtung
wirkenden Antriebsanordnung, die mindestens einen Antriebsmotor aufweist.
[0002] In einer Kettenwirkmaschine arbeiten Wirkwerkzeuge zusammen, um Maschen einer Wirkware
zu bilden. Zu den Wirkwerkzeugen gehören Wirknadeln, die auch als Arbeitsnadeln bezeichnet
werden, und Legenadeln. Die Wirknadeln müssen daher in einem Maschinenbildungszyklus
eine ansteigende und eine abfallende Bewegung durchführen. Die Legenadeln müssen Fäden
einer Kette um die Wirknadeln herumführen. Dementsprechend werden sie in einem Maschenbildungszyklus
parallel zur Längsrichtung in eine Richtung, dann quer zur Längsrichtung, parallel
zur Längsrichtung in die entgegengesetzte Richtung und quer zur Längsrichtung wieder
zurückbewegt. Die Bewegung der Legenadeln parallel zur Längsrichtung wird auch als
"Versatzbewegung" bezeichnet.
[0003] Damit gleichartige Wirkwerkzeuge gleichartige Bewegungen ausführen können, sind sie
an Barren befestigt. Die Barren werden üblicherweise von einer Hauptwelle angetrieben.
Die Hauptwelle weist mehrere Pleuelabschnitte auf, an denen Pleuelstangen angreifen,
die über Hebelgestänge auf die Barren wirken.
[0004] Es ist allerdings relativ schwierig, eine Hauptwelle, die im Betrieb wechselnden
Belastungen ausgesetzt ist, so auszugestalten, dass ein schwingungsfreier Betrieb
erzielt wird. Dementsprechend bilden Schwingungen im Betrieb der Kettenwirkmaschine
ein Problem, das beispielsweise die Arbeitsgeschwindigkeit der Kettenwirkmaschine
beschränken kann.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Schwingungsprobleme kleinzuhalten.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer Kettenwirkmaschine der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, dass die Antriebsanordnung mindestens einen durch den Antriebsmotor in Längsrichtung
bewegbaren Antriebsstößel aufweist, der über ein Richtungsänderungsgetriebe auf mindestens
eine Barre wirkt.
[0007] Man verzichtet also für diese Barre auf eine rotierende Hauptwelle und erzeugt die
Bewegung der Barre durch eine translatorische Bewegung des Antriebsstößels. Diese
Bewegung erfolgt parallel zu der betreffenden Barre. Das Richtungsänderungsgetriebe
setzt nun diese Bewegung parallel zur Barre in eine Bewegung etwa senkrecht zur Barre
um. Diese Bewegung wiederum kann über eine Hebelanordnung, die durchaus einer herkömmlichen
Hebelanordnung entsprechen kann, auf die Barre übertragen werden. Bei dieser Konstruktion
entstehen zwar auch Schwingungsbelastungen durch wechselnde Kräfte. Der Antriebsstößel
muss hin und her bewegt werden. Diese Kräfte wirken aber in Längsrichtung der Barren
und damit auch in der Richtung, in der die Kettenwirkmaschine ihre größte Erstreckung
hat. In diese Richtung ist die Kettenwirkmaschine also wesentlich steifer als quer
zur Längsrichtung. Auch dies ist eine Maßnahme, um Schwingungsprobleme kleinzuhalten.
[0008] Vorzugsweise weist das Richtungsänderungsgetriebe eine Keilflächenanordnung auf.
Eine Keilflächenanordnung weist mindestens eine Keilfläche auf, die zur Längsrichtung
der Barre geneigt ist. Wenn die Keilflächenanordnung parallel zur Längsrichtung bewegt
wird, dann verlagert sie ein an der Keilflächenanordnung anliegendes Element quer
zur Längsrichtung.
[0009] Vorzugsweise weist die Keilflächenanordnung eine auf dem Antriebsstößel lösbar festgelegte
Keilfläche auf. Die Keilfläche kann also parallel zur Längsrichtung auf dem Antriebsstößel
verschoben werden, bis sie ihre vorbestimmte Position erreicht hat. In dieser Position
kann die Keilfläche dann auf dem Antriebsstößel festgelegt werden, beispielsweise
durch eine Klemme. Damit lassen sich auf einfache Weise durch eine Verschiebung der
Keilfläche auf den Antriebsstößel in gewissen Grenzen auch Änderungen des Betriebsverhaltens
der Kettenwirkmaschine erreichen. Beispielsweise können Bewegungen von einzelnen Barren
früher oder später ausgelöst werden.
[0010] Vorzugsweise ist die Keilfläche an einem im Querschnitt runden Keilflächenträger
ausgebildet. Der Keilflächenträger kann beispielsweise einen kreisrunden Querschnitt
haben.
[0011] Vorzugsweise weist das Richtungsänderungsgetriebe eine Kugelumlaufführung auf. Die
Kugelumlaufführung hält eine Reibung klein, die zwischen der Keilfläche und einem
von der Keilfläche angetriebenen Element auftritt.
[0012] Bevorzugterweise ist die Barre über einen Hubstößel mit dem Richtungsänderungsgetriebe
verbunden und der Antriebsstößel durchsetzt den Hubstößel oder der Hubstößel durchsetzt
den Antriebsstößel. Der Hubstößel wirkt auf ein Hebelgestänge, das seinerseits wiederum
die Bewegung der Barre verursacht. Der Begriff "Hubstößel" wird hier aus Gründen der
Anschaulichkeit gewählt. Der Hubstößel wird in vielen Fällen eine Bewegung etwa parallel
zur Schwerkraftrichtung ausführen. Dies ist aber nicht zwingend. Wenn der Hubstößel
den Antriebsstößel durchsetzt oder der Antriebsstößel den Hubstößel, dann kann man
einen durchgehenden Hubstößel und einen durchgehenden Antriebsstößel verwenden und
trotzdem eine relativ gleichmäßige Kraftverteilung auf diese beiden Elemente erreichen.
[0013] Vorzugsweise weist die Antriebsanordnung eine quer zur Längsrichtung wirkende Federanordnung
auf. Die Federanordnung kann hier als "Energiespeicher" verwendet werden. Die Federanordnung
wird bei einer Bewegung der Barre aus einer Neutralstellung heraus gespannt und entspannt
sich wieder, wenn sich die Barre in die Neutralstellung zurückbewegt. Für eine Bewegung
der Barre aus der Neutralstellung heraus in die andere Richtung kann das Gleiche gelten.
Im Idealfall ist die Federanordnung auf die Bewegung der Barre und der entsprechenden
Antriebsanordnung so abgestimmt, dass sie bei einer Nennarbeitsgeschwindigkeit in
Resonanz gerät. In diesem Fall muss die Antriebsanordnung nur geringfügige Antriebskräfte
aufbringen, nämlich Kräfte, die zum Ausgleich der Verluste durch Reibung und dergleichen
notwendig sind. Wenn die Barre aus ihrer Ruhelage, die auch als Neutralstellung bezeichnet
werden kann, beispielsweise nach oben ausgelenkt wird, muss Hubarbeit verrichtet werden
und die Federanordnung wird gespannt. Die Barre besitzt nun Lageenergie und Spannenergie.
Wenn die Barre an ihrem oberen Umkehrpunkt angekommen ist, ändert sie ihre Bewegungsrichtung
und bewegt sich zurück. Dabei wandelt sich die Lageenergie und Spannenergie in kinetische
Energie um, die beim Durchgang durch die Neutralstellung ihren größten Wert annimmt.
Diese kinetische Energie wandelt sich bei weiterer Bewegung wieder in Spannenergie
um, bis der untere Umkehrpunkt erreicht ist. Wenn sich die Barre dann wieder nach
oben bewegt, wandelt sich die Spannenergie wieder in kinetische Energie um. Dieser
Kreislauf setzt sich periodisch fort. Eine anfangs eingebrachte Energie bleibt weitgehend
erhalten. Man muss lediglich Reibungsverluste, die in Lagern und beim Wirkvorgang
entstehen, ausgleichen, um die Barre dauerhaft in Bewegung zu halten.
[0014] Vorzugsweise weist die Federanordnung eine veränderbare Steifigkeit auf. Man kann
dann die Steifigkeit der Federanordnung an verschiedene Betriebszustände anpassen.
Beispielsweise kann man beim Anfahren der Kettenwirkmaschine die Federanordnung mit
einer relativ geringen Steifigkeit betreiben, so dass die Antriebsanordnung nicht
noch zusätzlich eine hohe Federkraft überwinden muss. Mit zunehmender Arbeitsgeschwindigkeit
der Kettenwirkmaschine kann dann die Steifigkeit der Federanordnung vergrößert werden.
[0015] Hierbei ist bevorzugt, dass die Federanordnung mindestens eine Gasfeder aufweist.
Eine Gasfeder, die beispielsweise mit Druckluft oder einem anderen Gas betrieben werden
kann, lässt sich die Steifigkeit der Federanordnung auf einfache Weise einstellen.
[0016] Vorzugsweise weist die Antriebsanordnung mehrere Antriebsmotoren auf, die jeweils
auf verschiedene Barren wirken. Man kann also für jede Barre einen eigenen Antriebsmotor
verwenden. Dies hat den zusätzlichen Vorteil, dass die Bewegungen der Barren nicht
mehr alle durch eine Hauptwelle miteinander gekoppelt sind. Vielmehr kann jede Barre
sozusagen einzeln angesteuert werden, so dass auch die Zusammenarbeit der Wirkwerkzeuge
verändert werden kann. Beispielsweise kann man den Abschlag verändern, indem man die
Abschlagplatine früher oder später in den Maschenbildungsvorgang eingreifen lässt.
Damit ergeben sich neue Möglichkeiten für die Gestaltung von Wirkwaren.
[0017] Vorzugsweise weist die Antriebsanordnung mindestens zwei Antriebsstößel auf, die
gegensinnig angetrieben sind. Die Antriebsstößel weisen dann Keilflächenanordnungen
mit entgegengesetzten Neigungen auf. Wenn zwei Antriebsstößel gegensinnig zueinander
angetrieben sind, dann erzeugen sie auch gegensinnig gerichtete Reaktionskräfte, die
auf das Maschinenbett der Kettenwirkmaschine wirken. Diese entgegengesetzt gerichteten
Reaktionskräfte können sich dann zumindest teilweise ausgleichen, so dass die Summe
der auf das Maschinenbett wirkenden Kräfte klein gehalten werden kann und entsprechend
eine Schwingungsanregung ebenfalls klein gehalten werden kann.
[0018] Vorzugsweise sind Antriebsmotoren der Antriebsstößel an in Längsrichtung gegenüberliegenden
Enden der Kettenwirkmaschine angeordnet. Damit nutzt man den zur Verfügung stehenden
Bauraum gut aus.
[0019] Vorzugsweise ist mindestens ein Antriebsmotor als Linearantrieb ausgebildet. Ein
Linearantrieb kann beispielsweise einen Rotationsmotor aufweisen, der über eine Schraubspindel
auf eine Mutter wirkt, die ihrerseits den Antriebsstößel antreibt. Mit einem derartigen
Linearantrieb lassen sich auf einfache Weise Bewegungen des Antriebsstößels sehr genau
steuern.
[0020] Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass mindestens ein Antriebsmotor
als Rotationsantrieb ausgebildet ist. Der Rotationsantrieb kann beispielsweise über
einen Topfexzenter, eine Kurvenscheibe oder ein Pleuel angetrieben sein.
[0021] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen in Verbindung
mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Kettenwirkmaschine in Vorderansicht,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht eines Maschinenbetts einer Kettenwirkmaschine,
- Fig. 3
- eine erste Ausführungsform eines Richtungsänderungsgetriebes,
- Fig. 4
- eine zweite Ausführungsform eines Richtungsänderungsgetriebes und
- Fig. 5
- eine Ausgestaltung mit zwei Antriebsstößeln.
[0022] Fig. 1 zeigt in stark schematisierter Form eine Kettenwirkmaschine 1 mit einem Maschinenbett
2. Die Kettenwirkmaschine 1 weist mehrere nicht näher dargestellte Barren auf, von
denen jede Barre Wirkwerkzeuge trägt. Die Barren sind an Hebeln 9, 10 aufgehängt,
die von einer Antriebsanordnung angetrieben werden, die im Maschinenbett 2 angeordnet
ist.
[0023] Die Barren weisen eine Längsrichtung auf. Die Längsrichtung entspricht der Breitenrichtung
der in Fig. 1 dargestellten Kettenwirkmaschine 1, also der Erstreckung von links nach
rechts bezogen auf die Darstellung der Fig. 1.
[0024] Fig. 2 zeigt in einer etwas vergrößerten Darstellung das Maschinenbett 2 mit mehreren
Antriebsstößeln 3-6. Jeder Antriebsstößel 3-6 steht mit einem Antriebsmotor 7, 8 in
Verbindung. Bei der Darstellung der Fig. 1 sind die Antriebsmotoren 7, 8 an einem
Ende der Kettenwirkmaschine 1 angeordnet. Man kann die Antriebsmotoren 7, 8 jedoch
auch an beiden Enden der Kettenwirkmaschine 1 anordnen.
[0025] Die Antriebsmotoren 7, 8 treiben die Antriebsstößel 3-6 translatorisch an, also parallel
zur Breitenrichtung der Kettenwirkmaschine 1 oder in Längsrichtung der Barren.
[0026] Im Betrieb der Kettenwirkmaschine 1 müssen die Hebel 9, 10 der Kettenwirkmaschine
1 verschwenkt werden. Zu diesem Zweck sind die jeweils eine Barre tragenden Hebel
9, 10 über jeweils mehrere Hubstößel mit der der jeweiligen Barre zugeordneten Antriebsstößeln
verbunden. Dies soll anhand von Fig. 3 näher erläutert werden. Hier ist ein Hubstößel
11 dargestellt, der einen Hebel 9 mit dem Antriebsstößel 3 verbindet. Der Antriebsstößel
3 dient hier zum Erzeugen einer Bewegung einer Grundlegebarre, der Antriebsstößel
4 dient zum Erzeugen einer Bewegung einer Schieberbarre, der Antriebsstößel 5 dient
zum Erzeugen einer Bewegung einer Stechkammbarre und der Antriebsstößel 6 dient zum
Erzeugen einer Bewegung einer Nadelbarre.
[0027] Der Antriebsstößel 3 wird durch den Antriebsmotor 7 in Richtung des Doppelpfeils
12 hin und her bewegt. Der Hubstößel 11 muss hingegen in Richtung eines Doppelpfeils
13 senkrecht zu der erstgenannten Richtung (Doppelpfeil 12) bewegt werden. Hierzu
weist die Antriebsanordnung ein Richtungsänderungsgetriebe 14 auf, das im vorliegenden
Fall als "Keilgetriebe" ausgebildet ist und eine Keilflächenanordnung mit einer Keilfläche
15 aufweist. Die Keilflächenanordnung weist einen Keilflächenträger 16 auf, der beispielsweise
eine zylinderförmige Außenkontur aufweist. Der Antriebsstößel 3 ist durch eine Bohrung
17 des Keilflächenträgers 16 geführt und durch Klemmen 18, 19 auf dem Antriebsstößel
3 fixiert. Die Klemmen 18, 19 können gelöst werden. Dies hat mehrere Vorteile. Zum
einen ist es relativ einfach, den Antriebsstößel 3 mit dem Keilflächenträger 16 zu
versehen. Zum anderen kann der Keilflächenträger 16 relativ genau auf dem Antriebsstößel
3 positioniert werden. Diese Positionierung kann, wenn gewünscht, verändert werden,
um das Betriebsverhalten der Kettenwirkmaschine 1 zu ändern.
[0028] Der Hubstößel 11 ist mit einer Führung 20 versehen, durch die der Keilflächenträger
16 hindurchgeführt ist. Zwischen der Führung 20 und dem Keilflächenträger 16 ist eine
Kugelumlaufführung 21 vorgesehen, so dass der Keilflächenträger 16 und die Führung
20 reibungsarm zusammenwirken können.
[0029] Wenn der Antriebsstößel 3 nach rechts bewegt wird (bezogen auf die Darstellung der
Fig. 3), dann wird der Hubstößel 11 über die Keilfläche 15 nach oben bewegt. In entsprechender
Weise wird der Hubstößel 11 nach unten bewegt, wenn der Antriebsstößel 3 nach links
bewegt wird.
[0030] Schematisch dargestellt ist, dass der Hubstößel 11 mit einer Federanordnung 22 versehen
ist. Die Federanordnung 22 kann, wie dargestellt, auf beiden Seiten der Führung 20
angeordnet sein. Die Federanordnung 22 dient als Energiespeicher. Der obere Teil der
Federanordnung 22 wird komprimiert, wenn sich der Hubstößel 11 nach oben bewegt und
entspannt sich, wenn der Hubstößel 11 nach unten bewegt wird. Der untere Teil der
Federanordnung 22 wird komprimiert, wenn sich der Hubstößel 11 nach unten bewegt und
entspannt sich, wenn der Hubstößel 11 nach oben bewegt wird. Die Richtungsangaben
beziehen sich auf die Darstellung der Fig. 3. In einer Neutralstellung des Hubstößels
11, der mit einer Neutralstellung der vom Hubstößel 11 angetriebenen Barre übereinstimmt,
übt die Federanordnung 22 keine Kräfte auf den Hubstößel 11 aus. Man kann vorsehen,
dass bei einer Bewegung des Hubstößels aus der Neutralstellung heraus in eine Richtung
jeweils nur eine Hälfte der Federanordnung 22 wirksam wird. Man kann aber auch vorsehen,
dass die Federanordnung 22 insgesamt wirksam wird.
[0031] Wenn eine Barre aus ihrer Neutralstellung angehoben wird, wird die Federanordnung
22 gespannt und speichert sozusagen Spannenergie. Das spannen kann dadurch erfolgen,
dass eine Druckfeder komprimiert wird. Es ist auch möglich, dass eine Zugfeder gespannt
wird. Wenn die Barre dann ihren oberen Umkehrpunkt erreicht hat, ist die Spannenergie
maximal. Wenn die Barre danach wieder nach unten bewegt wird, wird die Spannenergie,
also eine potentielle Energie, in kinetische Energie umgewandelt. Beim Durchgang durch
die Neutralstellung ist die Spannenergie minimal und die kinetische Energie maximal.
Bei weiterer Bewegung der Barre wird die Federanordnung 22 in entgegengesetzte Richtung
gespannt und speichert dadurch wieder Spannenergie. Diese Spannenergie wird wiederum
verwendet, um die Barre nach oben zu bewegen. Dieser Kreislauf setzt sich periodisch
fort. Die anfangs zugeführte Energie bleibt erhalten, so das man nur Verluste ausgleichen
muss, die bei schrittweise in Lagern durch Reibung und beim Wirkvorgang entstehen,
ausgleichen muss, um die Barre dauerhaft in der periodischen Bewegung zu halten.
[0032] Im Idealfall ist die Federanordnung 22 so dimensioniert, dass sie bei einer vorbestimmten
Arbeitsgeschwindigkeit der Kettenwirkmaschine 1 in Resonanz gerät. In diesem Fall
muss die Antriebsanordnung mit dem Antriebsstößel 3 und dem Antriebsmotor 7 sowie
dem Richtungsänderungsgetriebe 14 nur relativ geringe Kräfte aufbringen, nämlich die
Kräfte, die zur Überwindung von Verlusten notwendig sind, die durch Reibung und dergleichen
verursacht werden.
[0033] Die Federanordnung 22 ist hier schematisch als Schraubenfeder dargestellt. Man kann
nun vorzugsweise vorsehen, dass die Federanordnung 22eine veränderbare Steifigkeit
aufweist. Damit kann man berücksichtigen, dass der Antriebsmotor 7 beim Hochfahren
der Kettenwirkmaschine, also beim Steigern der Arbeitsgeschwindigkeit, nicht noch
zusätzlich die Kraft einer sehr steifen Federanordnung 22 überwinden muss. Man kann
also bei niedrigen Drehzahlen die Steifigkeit der Federanordnung 22 kleiner machen
als bei höheren Drehzahlen.
[0034] Hierzu ist bevorzugt, dass man die Federanordnung 22 mit einer Gasfeder ausbildet.
[0035] Fig. 4 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform, bei der gleiche Elemente mit den
gleichen Bezugszeichen versehen sind. Bei der Ausgestaltung nach Fig. 4 durchsetzt
der Antriebsstößel 3 nicht mehr den Keilflächenträger 16, sondern der Keilflächenträger
16 ist oberhalb des Antriebsstößels 3 angeordnet. Der Hubstößel 11 weist eine Durchbrechung
23 auf, durch die der Antriebsstößel 3 hindurchgeführt ist. Der Keilflächenträger
18 ist wiederum mit Klemmen 18, 19 an dem Antriebsstößel 3 befestigt.
[0036] Der Antriebsmotor 7 ist in diesem Fall an der anderen Seite des Antriebsstößels 3
angeordnet, um darzustellen, dass die Antriebsmotoren 7, 8 an beiden Enden der Kettenwirkmaschine
1 vorgesehen sein können.
[0037] In Fig. 4 ist der Keilflächenträger 6 oberhalb des Antriebsstößels 3 angeordnet.
Er kann jedoch auch unterhalb des Antriebsstößels 3 angeordnet sein.
[0038] Fig. 5 zeigt nun einen Ausschnitt der Kettenwirkmaschine 1 mit zwei Antriebsstößeln
4, 5. Der Antriebsstößel 4 ist mit einer Keilfläche 15' versehen, die von links oben
nach rechts unten geneigt ist, während der Antriebsstößel 5 mit einer Keilfläche 15"
versehen ist, die von links unten nach rechts oben geneigt ist.
[0039] Jeder Antriebsstößel 4, 5 wirkt auf einen Hubstößel 11. Diese beiden Hubstößel 11
sind allerdings hintereinander angeordnet, so dass man nur einen Hubstößel 11 erkennen
kann. Wenn die beiden Hubstößel 11 gleichartig bewegt werden sollen, also beispielsweise
beide nach oben, wird der Antriebsstößel 4 in Richtung eines Pfeiles 24 von links
nach rechts bewegt und der Antriebsstößel 5 wird in Richtung eines Pfeils 25 von rechts
nach links bewegt.
[0040] Die beiden Antriebsstößel 4, 5 werden also gegensinnig angetrieben, so dass sich
die durch den Antrieb der Antriebsstößel 4, 5 auf das Maschinenbett 2 ergebenden Reaktionskräfte
zumindest teilweise ausgleichen können.
[0041] Die Antriebsmotoren 7, 8 können als Linearantriebe ausgebildet sein. Bei einem Linearantrieb
kann man beispielsweise einen Rotationsmotor verwenden, der eine Spindel antreibt,
auf der eine drehfest gehaltene Mutter angeordnet ist, die wiederum mit dem jeweiligen
Antriebsstößel 3-6 verbunden ist.
[0042] Man kann den oder die Antriebsmotoren 7, 8 auch als Rotationsantriebe ausbilden.
In diesem Fall kann wiederum ein Rotationsmotor vorgesehen sein, der über einen Exzenter
oder eine andere Kurvenscheibe oder über einen Pleuel im jeweiligen Antriebsstößel
3 wirkt.
[0043] In jedem Fall werden die Antriebsstößel 3-6 translatorisch bewegt und zwar parallel
zur Längsrichtung der Barren, also in Breitenrichtung der Kettenwirkmaschine. In dieser
Richtung hat die Kettenwirkmaschine 1 ihre größte Steifigkeit.
1. Kettenwirkmaschine (1) mit mehreren Barren, die jeweils eine Längsrichtung aufweisen,
und einer auf die Barren quer zur Längsrichtung wirkenden Antriebsanordnung, die mindestens
einen Antriebsmotor (7, 8) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsanordnung mindestens einen durch den Antriebsmotor (7, 8) in Längsrichtung
bewegbaren Antriebsstößel (3-6) aufweist, der über ein Richtungsänderungsgetriebe
(14) auf mindestens eine Barre wirkt.
2. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Richtungsänderungsgetriebe (14) eine Keilflächenanordnung aufweist.
3. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Keilflächenanordnung eine auf dem Antriebsstößel (3-6) lösbar festgelegte Keilfläche
(15) aufweist.
4. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Keilfläche (15) an einem im Querschnitt runden Keilflächenträger (16) ausgebildet
ist
5. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Richtungsänderungsgetriebe (14) eine Kugelumlaufführung (21) aufweist.
6. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Barre über einen Hubstößel (11) mit dem Richtungsänderungsgetriebe (14) verbunden
ist und der Antriebsstößel (3-6) den Hubstößel (11) oder der Hubstößel (11) den Antriebsstößel
(3-6) durchsetzt.
7. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsanordnung eine quer zur Längsrichtung wirkende Federanordnung (22) aufweist.
8. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Federanordnung (22) eine veränderbare Steifigkeit aufweist.
9. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Federanordnung (22) mindestens eine Gasfeder aufweist.
10. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsanordnung mehrere Antriebsmotoren (7, 8) aufweist, die jeweils auf verschiedene
Barren wirken.
11. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsanordnung mindestens zwei Antriebsstößel (4, 5) aufweist, die gegensinnig
angetrieben sind.
12. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass Antriebsmotoren (7, 8) der Antriebsstößel (3-6) an in Längsrichtung gegenüberliegenden
Enden der Kettenwirkmaschine (1) angeordnet sind.
13. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Antriebsmotor (7, 8) als Linearantrieb ausgebildet ist.
14. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Antriebsmotor (7, 8) als Rotationsantrieb ausgebildet ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Kettenwirkmaschine (1) mit mehreren Barren, die jeweils eine Längsrichtung aufweisen,
und einer auf die Barren quer zur Längsrichtung wirkenden Antriebsanordnung, die mindestens
einen Antriebsmotor (7, 8) aufweist, wobei die Antriebsanordnung mindestens einen
durch den Antriebsmotor (7, 8) in Längsrichtung bewegbaren Antriebsstößel (3-6) aufweist,
der über ein Richtungsänderungsgetriebe (14) auf mindestens eine Barre wirkt, dadurch gekennzeichnet, dass das Richtungsänderungsgetriebe (14) eine Keilflächenanordnung aufweist.
2. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Keilflächenanordnung eine auf dem Antriebsstößel (3-6) lösbar festgelegte Keilfläche
(15) aufweist.
3. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Keilfläche (15) an einem im Querschnitt quer zur Längsrichtung runden Keilflächenträger
(16) ausgebildet ist
4. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Richtungsänderungsgetriebe (14) eine Kugelumlaufführung (21) aufweist.
5. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Barre über einen Hubstößel (11) mit dem Richtungsänderungsgetriebe (14) verbunden
ist und der Antriebsstößel (3-6) den Hubstößel (11) oder der Hubstößel (11) den Antriebsstößel
(3-6) durchsetzt.
6. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis56, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsanordnung eine quer zur Längsrichtung wirkende Federanordnung (22) aufweist.
7. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Federanordnung (22) eine veränderbare Steifigkeit aufweist.
8. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Federanordnung (22) mindestens eine Gasfeder aufweist.
9. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsanordnung mehrere Antriebsmotoren (7, 8) aufweist, die über Antriebsstößel
(3-6) jeweils auf verschiedene Barren wirken.
10. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsanordnung mindestens zwei Richtungsänderungsgetriebe (14) mit jeweils
einem Antriebsstößel (4, 5) aufweist, wobei die Antriebsstößel (4, 5) gegensinnig
angetrieben sind.
11. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass Antriebsmotoren (7, 8) der Antriebsstößel (3-6) an in Längsrichtung gegenüberliegenden
Enden der Kettenwirkmaschine (1) angeordnet sind.
12. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Antriebsmotor (7, 8) als Linearantrieb ausgebildet ist.
13. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Antriebsmotor (7, 8) als Rotationsantrieb ausgebildet ist.