[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum lösbaren Befestigen eines
Schafts, insbesondere eines Hinterschafts, am sogenannten Systemkasten einer Schusswaffe.
[0002] Schusswaffen bzw. Handfeuerwaffen, insbesondere Repetierbüchsen oder Repetierflinten
für Jagdzwecke, haben gewöhnlich einen Lauf, einen Schaft in Form eines Hinter- und/oder
Vorderschafts sowie einen darin oder dazwischen festgelegten Systemkasten, auf oder
an dem der Lauf befestigt ist. In bzw. auf dem Systemkasten sind alle für das Auslösen
eines Schusses wesentlichen Elemente untergebracht, insbesondere ein Verschlusssystem,
eine Abzugsbaugruppe sowie - je nach Bauart der Waffe und bei Bedarf - ein Magazin.
[0003] Um eine solche Schusswaffe, die bauartbedingt eine gewisse Länge aufweist, komfortabler
und unauffälliger transportieren zu können, aber auch um unter Schäften verschiedener
Formen und Materialien wählen zu können, hat man verschiedene Lösungen entwickelt,
den Schaft abnehmbar am Systemkasten zu montieren.
[0004] Die Druckschrift
EP 1 574 806 A1 offenbart ein Gewehr mit einem Lauf, einem Schaft und einem zwischen dem Lauf und
dem Schaft angeordneten Systemkasten. Am in Laufrichtung vorderen Ende des Systemkastens
ist ein parallel zur Laufrichtung bewegbarer Riegel zum Feststellen und Lösen der
Verbindung zwischen Schaft und Systemkasten vorgesehen.
[0005] Stark verbreitet ist insbesondere bei Handfeuerwaffen, deren Holz- oder Kunststoffschaft
in Vorder- und Hinterschaft quergeteilt ist, die Befestigung mittels einer Schaftschraube
in Längsrichtung also parallel zum Lauf der Schusswaffe. In der Druckschrift
DE 10 2017 102 005 A1 durchsetzt die Schaftschraube den Hinterschaft in Längsrichtung und lässt sich durch
ein in der Schaftkappe verankertes Betätigungselement drehen.
[0006] In der Druckschrift
EP 1 335 174 A1 wird der Vorderschaft zusammen mit dem Lauf lösbar am Systemkasten fixiert. Zum Herstellen
und Lösen der Verriegelung wird eine den Vorderschaft in Längs- bzw. Laufrichtung
durchsetzende Kolbenstange axial betätigt.
[0007] Nachteilig an den bekannten Lösungen ist insbesondere das Erfordernis einer den Schaft
in Längsrichtung durchsetzenden Bohrung zur Aufnahme der Schaftschraube oder der Kolbenstange.
Gesucht wird daher nach einer soliden mechanische Verbindung zwischen Schaft und Systemkasten,
bei der nur ein direkt an den Systemkasten angrenzender Endabschnitt des Schafts für
die Befestigungsmontage ausgelegt sein muss und der übrige Teil des Schafts davon
unabhängig ist.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt durch die in Anspruch 1 definierte Montagevorrichtung.
Danach weist die Montagevorrichtung ein am Schaft oder Systemkasten befestigtes Verankerungselement
und eine an diesem Verankerungselement beweglich oder fest verankerte Kuppelstange
auf, die sich an dem Systemkasten beziehungsweise Schaft festkoppeln lässt. Anders
als bei den herkömmlichen Befestigungslösungen mit axial, also in Laufrichtung, betätigbarer
Schaftschraube wird die sich axial zwischen Systemkasten und Schaft erstreckende Kuppelstange
durch ein radial, also quer zur Laufrichtung, betätigbares Spannelement arretiert.
So kann die gesamte Montagevorrichtung in einem unmittelbaren Grenzbereich zwischen
Systemkasten und Schaft untergebracht sein. Der übrige Schaftbereich bleibt frei gestaltbar,
was - bei uneingeschränkt hoher Verbindungsstabilität - insbesondere eine Material-
und Kostenersparnis bedeutet aber auch eine vereinfachte Konstruktion des Schafts
mit sich bringt.
[0009] Besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele und eine Schusswaffe mit der erfindungsgemäßen
Montagevorrichtung sind in den Unteransprüchen angegeben. Danach hat die Kuppelstange
an ihrem ersten, aus dem Verankerungselement hervorstehenden Endabschnitt eine schräge
oder gekrümmte Kopplungsfläche, die zur Arretierung der Montagevorrichtung von dem
Spannelement gegen ein am Systemkasten beziehungsweise Schaft angebrachtes Gegenstück
gepresst wird. Das Gegenstück weist eine entgegengesetzt zu dieser Kopplungsfläche
geformte Andruckfläche auf. Die Kopplungsfläche kann beispielsweise muldenförmig sein,
und die Andruckfläche kann die Zylindermantelfläche eines im Wesentlichen zylindrischen
Befestigungsstifts sein. In jedem Fall sollte die Kopplungsfläche vorzugsweise so
geformt sein, dass sie zumindest teilweise komplementär zur Andruckfläche des Gegenstücks
ist. Auf diese Weise führt ein radialer Druck auf die Kuppelstange durch das Spannelement
dazu, dass die Kopplungsfläche sich längs der Andruckfläche bewegt und dadurch Schaft
und Systemkasten in axialer Richtung zusammenzieht bis deren zugewandte Seiten flächig
und passgenau gegeneinander gepresst sind. So entsteht eine absolut feste Verbindung
zwischen Schaft und Systemkasten, die bei Bedarf durch Lockerung des Spannelements
jederzeit wieder gelöst werden kann. Am zur Kopplungsfläche radial entgegengesetzten
Ende weist die Kuppelstange vorzugsweise eine gerade Fläche auf, die das Spannelement
beim Festziehen der Montagevorrichtung verrutschsicher mit Druck beaufschlagen kann.
[0010] Die Befestigungslösung der vorliegenden Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch
aus, dass alle Befestigungselemente nur in einem unmittelbar an den Systemkasten angrenzenden
Endabschnitt des Schafts untergebracht sind. Dadurch wirken sich zum Beispiel witterungsbedingte
Längenänderungen eines aus Holz gefertigten Schafts so gut wie gar nicht auf die Zuverlässigkeit
und Festigkeit der Befestigung aus. Zudem ist die axiale Festigkeit des Schafts an
dem Systemkasten von der Stärke der radialen Befestigung des Spannelements weitgehend
entkoppelt, d.h. weder gefährdet ein zu schwaches Anziehen des Spannelements die Verbindungssicherheit
noch können die aneinander anliegende Seitenflächen des Schafts und des Systemkastens
bei zu starkem Anziehen des Spannelements beschädigt werden.
[0011] Um Materialveränderungen oder Fertigungstoleranzen dennoch gut ausgleichen zu können
weist das Verankerungselement vorzugsweise ein in Laufrichtung angeordnetes Schraubelement
und eine an diesem Schraubelement verdrehbar befestigte Spannmutter auf. Die Spannmutter
hat an ihrer Stirnwand ein Durchgangsloch für die Kuppelstange, so dass ein erster
Endabschnitt der Kuppelstange aus dem Verankerungselement hervorsteht und ein zweiter
Endabschnitt der Kuppelstange zwischen der Stirnwand der Spannmutter und dem Schraubelement
angeordnet ist. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der Schaft aus Holz und
daher stärkeren Materialveränderungen ausgesetzt ist als beispielsweise ein Kunststoffschaft.
[0012] Um den Schaft ohne radiale Verschiebung montieren zu können, hat die Stirnwand der
Spannmutter vorzugsweise eine sich konisch oder kugelabschnittsförmig verjüngende
Innenfläche, die komplementär zu einem sich konisch oder kugelabschnittsförmig verengenden
Außendurchmesser am zweiten Endabschnitt der Kuppelstange ausgebildet ist. Dadurch
ist die Kuppelstange innerhalb des Verankerungselements axial verankert, bleibt jedoch
innerhalb eines dem Konuswinkel der konischen Flächen bzw. der Krümmung des Kugelabschnitts
entsprechenden Kegels frei rotierbar. Die Mantelfäche des Kegels wird dabei überstrichen,
wenn die beiden entgegengesetzt geformten Anlageflächen der Stirnwand und des zweiten
Endabschnitts gleitend gegeneinander bewegt werden. Diese freie Bewegbarkeit ist besonders
günstig für das Ankuppeln der Kuppelstange an dem Gegenstück bei noch geöffnetem Spannelement.
Diese freie Bewegbarkeit kann aber auch entfallen und die Kuppelstange auch radial
fest in dem Verankerungselement verankert sein. Insbesondere dann, wenn während der
Montage auf andere Weise eine radiale Verschiebbarkeit zwischen Schaft und Systemkasten
gegeben ist.
[0013] Die Bewegungsfreiheit der Kuppelstange wird vorzugsweise dadurch weiter eingeschränkt,
dass eine erste Verdrehsicherung zwischen dem Schraubelement des Verankerungselements
und der Kuppelstange vorgesehen wird, die dafür sorgt, dass die Kuppelstange nur noch
um eine Achse quer zur Laufrichtung schwenkbar ist. Die Verdrehsicherung wird vorzugsweise
dadurch erreicht, dass an einer Stirnwand des Schraubelements ein radialer Schlitz
vorgesehen ist, in den ein am zweiten Endabschnitt der Kuppelstange angeformter scheibenförmiger
Vorsprung eingreift. Dadurch wird dafür gesorgt, dass die Kuppelstange immer in einer
bestimmten Drehposition gegenüber dem Schraubelement orientiert ist, nämlich in der
Drehposition, in der die Kopplungsfläche an dem ersten Endabschnitt dem Gegenstück
zugewandt ist.
[0014] Eine zweite Verdrehsicherung kann ferner dafür sorgen, dass das Schraubelement immer
in der zum scheibenförmigen Vorsprung passenden Drehposition positioniert bleibt.
Das gelingt vorzugsweise dadurch, dass zwischen dem Schraubelement und der im Schaft
beziehungsweise Systemkasten befestigten Buchse ein Gummiring vorgesehen ist.
[0015] Besonders praktikabel und einfach ist die erfindungsgemäße Lösung dann, wenn das
Spannenelement eine in Radialrichtung betätigbare Madenschraube ist. Diese lässt sich
durch einen entsprechenden, vorzugsweise in der Schusswaffe unterbringbaren Schraubschlüssel
betätigen, so dass die Montagevorrichtung vom Benutzer selbst und vor Ort arretiert
und gelöst werden kann. So kann insbesondere der Hinterschaft aber vorzugsweise auch
der Vorderschaft mittels eines einzigen Werkzeugs kurzfristig ausgetauscht werden.
Es sind aber auch andere Spannelemente möglich, insbesondere ein als Bajonettverschluss
ausgebildetes Spannelement.
[0016] Allgemein wird in der vorliegenden Erfindungsbeschreibung die Laufrichtung der Schusswaffe
als Axialrichtung bezeichnet und die quer dazu stehenden Richtungen als Radialrichtungen.
Außerdem werden die radialen Richtungsangaben "oben", "unten", "links" und "rechts"
bezogen auf einen Schützen verstanden, der in Laufrichtung blickt und die Schusswaffe
in ihrer normalen Gebrauchsposition hält.
[0017] Im Folgenden soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Bezug auf die
Zeichnungen näher erläutert werden. Darin zeigt:
Figur 1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Schusswaffe mit der Montagevorrichtung
in offener Stellung,
Figur 2 den Querschnitt gemäß Figur 1 mit der Montagevorrichtung in geschlossener
Stellung,
Figur 3 eine perspektivische Ansicht der Montagevorrichtung in offener Stellung,
Figur 4 eine perspektivische Ansicht der Montagevorrichtung in geschlossener Stellung
und
Figur 5 perspektivische Ansichten der in Gebrauch einander zugewandten Stirnwände
der Kuppelstange und des Schraubelements.
[0018] Die Figuren 1 und 2 zeigen jeweils eine Schusswaffe 10 im Längsschnitt entlang des
nicht näher dargestellten Laufs der Schusswaffe 10. Ein sogenannter Systemkasten 30
enthält alle zum Auslösen des Schusses notwendigen technischen Bestandteile und ist
in dem hier gezeigten Teilbereich durch die erfindungsgemäße Montagevorrichtung 40
an den Hinterschaft 20 angeschlossen. Am entgegengesetzt dazu angeordneten Vorderende
des Systemkastens 30 ist ferner ein (hier nicht dargestellter) Vorderschaft angebracht,
der durch eine ebenso gestaltete Montagevorrichtung befestigt sein kann.
[0019] Der Systemkasten 30 und der Hinterschaft 20 weisen an ihrem Verbindungsbereich 25
jeweils komplementär zueinander geformte Flächen auf, die bei geschlossener Montagevorrichtung
40 flächig und/oder formschlüssig aneinander gepresst sind. Das besondere an der erfindungsgemäßen
Montagevorrichtung 40 ist, dass es gelingt, den Hinterschaft 20 in Axialrichtung gegen
den Systemkasten 30 zu verspannen, ohne dass das zugehörige Spannelement 48 in Axialrichtung
bewegt werden muss. Vielmehr wird das Spannelement 48 nur in Radialrichtung von oben
betätigt, so dass weder am Hinterschaft 20 noch am Systemkasten 30 ein diesen in Längsrichtung
durchsetzendes Verbindungselement vorgesehen werden muss.
[0020] Zentrales Element dafür ist die Kuppelstange 47 die mit ihrem ersten Endabschnitt
473 axial aus dem Hinterschaft 20 hervorsteht und in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
mit ihrem zweiten Endabschnitt 471 durch die Verankerungsvorrichtung 41 radial bewegbar
im Hinterschaft 20 verankert ist. Im Ausführungsbeispiel ist das Verankerungselement
41 im Hinterschaft 20 angeordnet und koppelt an ein entsprechendes Gegenstück 49 am
Systemkasten 30 an. Ebenso ließe sich das Gegenstück 49 aber auch im Hinterschaft
20 anordnen und das Verankerungselement 41 entsprechend im Systemkasten 30.
[0021] Der Hinterschaft 20 weist an seiner dem Systemkasten 30 zugewandten Grenzfläche eine
Axialbohrung 21 auf, in die eine Buchse 42 fest verschraubt und vorzugsweise auch
verklebt ist. Die Buchse 42 hat ein Innengewinde, in das das Schraubelement 43 mit
einem ersten Gewindeteil 43A bis zum Anschlag fest eingeschraubt wird. Das zweite
Gewindeteil 43B steht aus der Buchse 42 hervor. Die Gewindeteile 43A, 43B haben unterschiedliche
Durchmesser und im Ubergangsbereich kann am ersten Gewindeteil 43A ein (nur in der
Figur 4 schematisch gezeigter) Gummiring 44 angeordnet werden. Der Gummiring 44 kommt
dann zwischen dem zweiten Gewindeteil 43B und der Buchse 42 zu liegen und führt wegen
seiner Flexibilität und Reibung dazu, dass die Verdrehposition des Schraubelements
43 in einer bestimmten Stellung fixiert bleiben kann. Anders als im gezeigten Ausführungsbeispiel
kann die Buchse 42 auch entfallen und die Axialbohrung 21 selbst ein der Buchse 42
entsprechendes Innengewinde aufweisen.
[0022] In der Axialbohrung 21 des Hinterschafts 20 ist ferner eine Spannmutter 46 untergebracht,
die auf dem zweiten Gewindeteil 43B des Schraubelements 43 aufgeschraubt ist. Die
Spannmutter 46 liegt im gezeigten Ausführungsbeispiel vollständig innerhalb der Axialbohrung
21 des Hinterschafts 20 und zwischen ihrem Hinterende 468 (siehe Figuren 3 und 4)
und der Buchse 42 besteht ein gewisser Freiraum 22. Dadurch bleibt die Spannmutter
46 axial nachstellbar, so dass beispielsweise ein Nachjustieren des Verankerungselements
41 jederzeit möglich ist, etwa bei einem Holzschwund des Hinterschafts 20. Bildet
der Verbindungsbereich 25 nicht wie im dargestellten Beispiel eine gerade Ebene, sondern
nimmt einen gekrümmten Verlauf ein bzw. bildet im Inneren eine Aushöhlung, so kann
die Spannmutter 46 auch problemlos aus der Axialbohrung 21 hervorstehen.
[0023] Die Spannmutter 46 hat an ihrer dem Systemkasten 30 zugewandten Seite eine Stirnwand
460 mit einem Durchgangsloch 461 für die Kuppelstange 47. Die Kuppelstange 47 ragt
mit ihrem ersten Endabschnitt 473 durch das Durchgangsloch 461, wird aber an ihrem
zweiten Endabschnitt 471 von der Spannmutter 46 zurückgehalten. Dabei ist die Innenfläche
462 der Stirnwand 460 so geformt, dass sie sich nach vorne in Radialrichtung verjüngt.
Die Verjüngung kann insbesondere konisch sein oder die Form einer Kugelabschnittsfläche
haben. Der zweite Endabschnitt 471 der Kuppelstange 47 weist eine Fläche 472 mit einem
sich nach vorne zu dieser Verjüngung komplementär verengenden Außendurchmesser auf.
Dadurch bleibt die Kuppelstange 47 innerhalb des Verankerungselements 41 axial verankert,
kann aber radial frei bewegt werden und zwar innerhalb eines kegelförmigen Bereichs,
der durch die Konuswinkel der einander entsprechenden konischen Flächen an der Innenfläche
462 der Stirnwand 460 und der Außenfläche 472 des Endabschnitts 471 bzw. die zugehörigen
Winkel der Kugelabschnittsflächen vorgegeben ist.
[0024] Wie am besten in der Figur 5 zu sehen ist, wird diese freie radiale Bewegbarkeit
nun zusätzlich dadurch eingeschränkt, dass am zweiten Endabschnitt 471 der Kuppelstange
47 an deren Stirnwand 470 ein Vorsprung 476 angeformt ist. Der Vorsprung 476 ist im
gezeigten Ausführungsbeispiel scheibenförmig. Er greift in einen entsprechend geformten
Schlitz 436 an der Stirnwand 460 des Schraubelements 43 ein. Das Ineinandergreifen
von Vorsprung 472 und Schlitz 436 reduziert die Bewegbarkeit der Kuppelstange 47 auf
eine Bewegung nach oben und unten wie sie durch die und unterschiedlichen Positionen
der Kuppelstange 47 in den Figuren 1 und 2 veranschaulicht ist.
[0025] Eine in einem Sackloch 431 in der Mitte des Schlitzes 436 eingesteckte Spiralfeder
45 (siehe Figur 1) sorgt im gezeigten Ausführungsbeispiel noch dafür, dass die Kuppelstange
47 gegen das Schraubelement 43 vorgespannt ist. So werden die beiden zueinander komplementären
Flächen 462, 472 an der Spannmutter 46 und der Kuppelstange 47 durch die Federkraft
gegeneinander gedrückt und bleiben ständig in Gleitkontakt, was die Montage erheblich
erleichtert. Die Feder 45 kann aber auch durch ein andersartiges Vorspannelement ersetzt
werden oder ganz entfallen.
[0026] In der Figur 1 ist die Kuppelstange 47 maximal nach oben ausgelenkt, und das Spannelement
in Form der Madenschraube 48 ist in seiner obersten Schraubposition. So kann die Kuppelstange
47 so weit in den Systemkasten 30 geschoben werden, dass ein nasenförmiger Teil 477
des ersten Endabschnitts 473 hinter dem zylinderförmigen Querstift 49 zu liegen kommt.
Wird nun die Madenschraube 48 in der Gewindebohrung 31 nach unten in die Position
geschraubt, die in Figur 2 dargestellt ist, so drückt sie von oben gegen die Fläche
475 der der Kuppelstange 47 und lässt die Kopplungsfläche 474 entlang der Zylindermantelfläche
des Querstifts 49 gleiten. Aufgrund der Krümmung dieser Flächen wird der Schaft 20
dadurch an den Systemkasten 30 herangezogen, bis deren Grenzflächen 25 fest und flächig
aneinander gedrückt sind. So entsteht eine absolut feste Verankerung des Schafts 20
am Systemkasten 30, die durch Aufdrehen der Madenschraube 48 bei Bedarf jederzeit
wieder gelöst werden kann.
[0027] Statt der Muldenform im gezeigten Ausführungsbeispiel kann die Kopplungsfläche 474
beispielsweise auch nur als eine gerade Schrägfläche oder als eine einfach gekrümmte
Fläche ausgebildet sein. Wichtig ist allein, dass die Kopplungsfläche 474 sich in
ihrer radialen Abmessung hin zu dem Gegenstück 49 ändert und so ein flächiges Anliegen
an einer entgegengesetzt geformten Andruckfläche des Gegenstücks 49 ermöglicht.
[0028] Zusammenfassend betrifft die vorliegende Erfindung eine Montagevorrichtung 40 mit
einem am Schaft 20 einer Schusswaffe 10 fest montierten Verankerungselement 41, von
dem eine darin beweglich oder fest verankerte Kuppelstange 47 hervorsteht. Die Kuppelstange
47 hintergreift mit ihrem ersten Endabschnitt 473 ein am Systemkasten 30 befestigtes
Gegenstück. Der Schaft 20 lässt sich in Axialrichtung flächig gegen den Systemkasten
30 festspannen, indem das Spannelement 48 in Radialrichtung von oben betätigt wird,
ohne dass am Schaft 20 ein diesen in Längsrichtung durchsetzendes Verbindungselement
vorgesehen werden muss.
Bezugszeichenliste
10 |
Schusswaffe |
20 |
Hinterschaft |
21 |
Axialbohrung |
22 |
Freiraum |
25 |
Verbindungsbereich |
30 |
Systemkasten |
31 |
Gewindebohrung |
40 |
Montagevorrichtung |
41 |
Verankerungselement |
42 |
Buchse |
43 |
Schraubelement |
43A |
erster Gewindeteil |
43B |
zweiter Gewindeteil |
430 |
Stirnwand |
431 |
Sackloch |
436 |
Schlitz |
44 |
Gummiring (zweite Verdrehsicherung) |
45 |
Feder |
46 |
Spannmutter |
460 |
Stirnwand |
461 |
Durchgangsloch |
462 |
konische Innenfläche |
468 |
Hinterende |
47 |
Kuppelstange |
470 |
Stirnwand |
471 |
zweiter Endabschnitt |
472 |
konische Außenwand |
473 |
erster Endabschnitt |
474 |
Kopplungsfläche |
475 |
gerade Fläche |
476 |
Vorsprung (erste Verdrehsicherung) |
477 |
nasenförmiger Teil |
48 |
Madenschraube (Spannelement) |
49 |
Querstift (Gegenstück) |
1. Montagevorrichtung (40) zur lösbaren Befestigung eines Schafts (20) an einem Systemkasten
(30) einer Schusswaffe (10), mit
einem an dem Schaft (20) oder dem Systemkasten (30) fest montierbaren Verankerungselement
(41),
einer an dem Verankerungselement (41) beweglich oder fest verankerten Kuppelstange
(47), die dazu ausgebildet ist, bei montiertem Verankerungselement (41) mit ihrem
ersten Endabschnitt (473) von dem Verankerungselement (41) hervorzustehen, und
einem Spannelement (48) zur Arretierung der Kuppelstange (47) an dem Systemkasten
(30) bzw. Schaft (20),
dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement (48) zur Arretierung der Kuppelstange (47) quer zur Laufrichtung
der Schusswaffe (10) bewegbar ist.
2. Montagevorrichtung (40) nach Anspruch 1, wobei die Kuppelstange (47) an ihrem ersten
Endabschnitt (473) eine schräge oder gekrümmte Kopplungsfläche (474) aufweist.
3. Montagevorrichtung (40) nach Anspruch 2, ferner mit einem Gegenstück (49) am Systemkasten
(30) bzw. Schaft (20), wobei das Gegenstück (49) eine entgegengesetzt zur Kopplungsfläche
(474) geformte Andruckfläche aufweist.
4. Montagevorrichtung (40) nach Anspruch 3, wobei das Spannelement (48) dazu ausgelegt
ist, bei seiner Betätigung quer zur Laufrichtung die Kopplungsfläche (474) der Kuppelstange
(47) gegen die Andruckfläche des Gegenstücks (49) zu pressen und durch den radialen
Druck des Spannelements (48) auf die Kuppelstange (47) die Kopplungsfläche (474) auf
der Andruckfläche gleiten zu lassen, und dadurch Schaft (20) und Systemkasten (30)
in axialer Richtung zusammenzuziehen, bis deren zugewandte Seiten flächig und passgenau
gegeneinander gepresst sind.
5. Montagevorrichtung (40) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei
die Kopplungsfläche (474) muldenförmig ist,
das Gegenstück ein im Wesentlichen zylindrischer Befestigungsstift (49) ist, und
die Kopplungsfläche (474) so geformt ist, dass sie sich an die Zylindermantelfläche
des Befestigungsstifts (49) anschmiegt.
6. Montagevorrichtung (40) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, wobei die Kuppelstange (47)
an ihrem ersten Endabschnitt (473) auf der der Kopplungsfläche (474) quer zur Laufrichtung
entgegengesetzten Seite eine Fläche (475) zum Andrücken des Spannelements (48) aufweist.
7. Montagevorrichtung (40) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
das Verankerungselement (41) ein an dem Schaft (20) oder dem Systemkasten (30) in
Laufrichtung angeordnetes Schraubelement (43) und eine an dem Schraubelement (43)
verdrehbar befestigte Spannmutter (46) aufweist, und
die Spannmutter (46) an ihrer Stirnwand (460) ein Durchgangsloch (461) für die Kuppelstange
(47) aufweist, so dass ein zweiter Endabschnitt (471) der Kuppelstange (47) zwischen
der Stirnwand (460) der Spannmutter (46) und dem Schraubelement (43) angeordnet ist.
8. Montagevorrichtung (40) nach Anspruch 7, wobei
die Stirnwand (460) der Spannmutter (46) an ihrer Innenseite eine sich verjüngende,
insbesondere konische oder kugelabschnittsförmige, Innenfläche (462) aufweist, und
die Kuppelstange (47) an ihrem zweiten Endabschnitt (471) eine Außenwand (472) mit
sich entgegengesetzt zu dieser Innenfläche (462) verengendem Durchmesser aufweist.
9. Montagevorrichtung (40) nach Anspruch 7 oder 8, wobei der zweite Endabschnitt (471)
der Kuppelstange (47) an deren Stirnwand (470) eine erste Verdrehsicherung gegenüber
dem Schraubelement (43) aufweist, insbesondere einen axialen Vorsprung (476), der
in einen Schlitz (436) an einer Stirnwand (430) des Schraubelements (43) eingreift
und ein Schwenken der Kuppelstange (47) um eine quer zur Laufrichtung verlaufende
Schwenkachse ermöglicht, jedoch keine Rotation der Kuppelstange (47) gegenüber dem
Schraubelement (43) zulässt.
10. Montagevorrichtung (40) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei zwischen dem Schraubelement
(43) und einer im Schaft (20) oder Systemkasten (30) befestigten Buchse (42) eine
zweite Verdrehsicherung vorgesehen ist, insbesondere ein Gummiring (44), der dafür
sorgt, dass der Schlitz (436) bei in der Buchse (42) festgezogenem Schraubelement
(43) immer in einer bestimmten Drehposition stehen kann, die auf den Vorsprung (476)
der Kuppelstange (47) ausgerichtet ist.
11. Montagevorrichtung (40) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Spannelement
(48) eine Schraube, insbesondere eine Madenschraube ist, die in einer im Systemkasten
(30) quer zur Laufrichtung verlaufenden Gewindebohrung (31) betätigbar ist.
12. Schusswaffe (10) mit einem Systemkasten (30), einem Schaft (20) und der Montagevorrichtung
(40) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche zur lösbaren Befestigung des Schafts (20)
an dem Systemkasten (30).