[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Lebensmittelverpackung aus einem tiefgezogenen,
gasdicht versiegelten Behälter aus Karton mit einem vom Behältermantel abstehenden,
umlaufenden Randflansch und mit einem mit dem Randflansch versiegelten Deckel.
[0002] Zur Verringerung des Kunststoffanteils ist es bei Lebensmittelverpackungen bekannt,
den Behälter aus einem gasdicht versiegelten Karton mit einem vom Behältermantel abstehenden,
umlaufenden Randflansch zu fertigen, der dann mit einem Deckel aus Kunststoff, beispielsweise
mit einer Kunststofffolie, versiegelt werden kann. Beim übliche Tiefziehen solcher
Behälter aus Karton ergeben sich jedoch Schwierigkeit hinsichtlich einer faltenfreien,
für die Versiegelung mit einem Deckel ausreichend stetig durchgehenden Oberfläche
des Randflansches, insbesondere bei Behältern mit einer größeren Tiefe.
[0003] Zur Vermeidung dieser Schwierigkeiten ist es bei Lebensmittelverpackungen bekannt
(
WO 2004/033324 A1), an wannenförmige bzw. schachtelförmige Kartonbehälter einen Randflansch aus Kunststoff
anzuspritzen, um durch den angespritzten Randflansch einerseits gute Anschlussverhältnisse
für einen dichten Deckelabschluss zu schaffen und anderseits eine Versteifung des
Kartonbehälters zu erreichen. Abgesehen davon, dass durch das Anspritzen eines Randflansches
aus Kunststoff der Herstellungsaufwand erhöht wird, wird durch den angespritzten Randflansch
nicht nur der Kunststoffanteil vergrößert, sondern auch der Behälter aus Karton wegen
des angespritzten Kunststoffteils zum Sondermüll.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Kartonbehälter für eine Lebensmittelverpackung
so auszugestalten, dass er auch bei vergleichsweise größeren Behältertiefen eine einwandfreie
Versiegelung mit einem Deckel erlaubt, ohne den für eine solche Versiegelung notwendigen
Randflansch aus Kunststoff fertigen zu müssen.
[0005] Ausgehend von einer Lebensmittelverpackung der eingangs geschilderten Art löst die
Erfindung die gestellte Aufgabe dadurch, dass der Behälter der Höhe nach in einen
mit dem Boden tiefgezogenen unteren Bodenabschnitt und in einen mit dem Randflansch
tiefgezogenen oberen Flanschabschnitt unterteilt ist und dass der Bodenabschnitt und
der Flanschabschnitt miteinander in einem vom Randflansch beabstandeten Überlappungsbereich
der Mantelteile der Boden- und Flanschabschnitte gasdicht verbunden sind.
[0006] Durch das Teilen des Behälters der Höhe nach in einen Boden- und einen Flanschabschnitt
können aufgrund der für diese Abschnitte vergleichsweise geringen Ziehtiefe insbesondere
für den Flanschabschnitt Ziehbedingungen eingehalten werden, die das Herstellen durchgehend
planer, auch in den Eckbereichen faltenfreier Randflansche ermöglichen, um eine sichere
Versiegelung mit einem Deckel gewährleisten zu können. Nach der gesonderten Fertigung
der Boden- und Flanschabschnitte sind diese Abschnitte gasdicht miteinander zu verbinden,
was keine Schwierigkeiten mit sich bringt, wenn diese Abschnitte einander in einem
angemessenen Bereich ihrer Mantelteile überlappen. Aufgrund des gesonderten Tiefziehens
des Boden- und des Flanschabschnitts werden somit vorteilhafte Voraussetzungen geschaffen,
tiefgezogene Behälter aus Karton zu fertigen, die trotz einer entsprechenden Tiefe
eine zufolge der Randflanschausbildung allen Anforderungen genügende Versiegelung
des Randflansches mit einem Deckel erlauben.
[0007] Die gasdichte Verbindung der beiden voneinander gesondert gefertigten Behälterabschnitte
kann in einfacher Weise dadurch sichergestellt werden, dass der Bodenabschnitt und
der Flanschabschnitt zumindest auf den einander im Überlappungsbereich zugekehrten
Seiten eine gasdichte Versiegelung aufweisen. Mit einer gasdichten Verbindung der
versiegelten Mantelteile wird die Gasdichtheit des Behälters ohne Weiteres erreicht.
Die gasdichte Verbindung kann dabei vorzugsweise über die Versiegelungen selbst vorgenommen
werden. Es ist aber auch möglich, im Überlappungsbereich zwischen den versiegelten
Mantelteilen eine gesonderte, gasdichte Verklebung vorzusehen.
[0008] Der Flanschabschnitt kann den Bodenabschnitt im Überlappungsbereich entweder außen
umfassen oder vom Bodenabschnitt außen umfasst werden. Im ersten Fall ist der Bodenabschnitt,
der wie der Flanschabschnitt üblicherweise auf der Behälterinnenseite versiegelt ist,
auch auf der Außenseite zu versiegeln, während im zweiten Fall der Flanschabschnitt
einer Versiegelung auf der Außenseite bedarf. Da vorteilhaft bereits versiegelte Zuschnitte
zum Tiefziehen der Boden- und der Flanschabschnitte des Behälters eingesetzt werden,
bedeutet dies, dass zumindest einer der beiden Zuschnitte für den Boden- und den Flanschabschnitt
beidseitig versiegelt ist.
[0009] Da es vor allem auf die fehlerfreie Ausbildung des Randflansches ankommt, ist die
Höhe des Mantelteils des Flanschabschnitts entsprechend zu begrenzen. Um vorteilhafte
Tiefziehbedingungen für beide Behälterabschnitte zu schaffen sollte bei einer entsprechenden
Begrenzung der Höhe des Mantelteils des Flanschabschnitts der Flanschabschnitt zumindest
um ein Viertel der Höhe des Mantelteils des Bodenabschnitts über den Bodenabschnitt
vorstehen.
[0010] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Lebensmittelverpackung in einer zum Teil aufgerissenen Seitenansicht
und
- Fig. 2
- eine abgewandelte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lebensmittelverpackung ebenfalls
in einer zum Teil aufgerissenen Seitenansicht.
[0011] Eine erfindungsgemäße Lebensmittelverpackung weist einen Behälter aus Karton auf,
der der Höhe nach in einen Bodenabschnitt 1 und in einen Flanschabschnitt 2 unterteilt
ist. Der Bodenabschnitt 1 umfasst den Behälterboden 3 sowie einen vom Behälterboden
aufragenden, unteren Mantelteil 4, während der Flanschteil 2 einen von einem oberen
Mantelteil 5 nach außen abstehenden Randflansch 6 bildet. Der Bodenabschnitt 1 und
der Flanschabschnitt 2 werden je für sich aus einem Kartonzuschnitt in bekannter Weise
tiefgezogen.
[0012] Gemäß Fig. 1 greift der obere Mantelteil 5 des Flanschabschnitts 2 in den unteren
Mantelteil 4 des Bodenabschnitts 1 ein, um diese beiden Abschnitte 1, 2 im Überlappungsbereich
der Mantelteile 4 und 5 miteinander gasdicht zu verbinden. Zu diesem Zweck ist der
Bodenabschnitt 1 auf seiner Innenseite mit einer gasdichten Versiegelung 7 versehen,
die mithilfe einer äußeren Versiegelung 8 eine gasdichte Verbindung der beiden Mantelteile
4, 5 im Überlappungsbereich erlaubt. Der Flanschabschnitt 2 ist auch auf der Innenseite
mit einer Versiegelung 9 versehen, um eine durchgehende Versiegelung des Behälters
auf seiner Innenseite sicherzustellen. Außerdem hilft die Innenversiegelung 9 des
Flanschabschnitts 2, den Randflansch 6 gasdicht mit einem strichpunktiert angedeuteten
Deckel 10 zu versiegeln.
[0013] Um vorteilhafte Konstruktionsverhältnisse sicherzustellen, ist die Höhe 11 des oberen
Mantelteils 5 so zu begrenzen, dass ein den Anforderungen genügender Randflansch 6
durch ein Tiefziehen eines entsprechenden Kartonzuschnitts hergestellt werden kann.
Trotz dieser begrenzten Höhe 11 soll der obere Mantelteil 5 den unteren Mantelteil
4 zumindest um ein Maß 12 überragen, das einem Viertel der Höhe 13 des unteren Mantelteils
4 entspricht.
[0014] Die Ausführungsvariante nach Fig. 2 unterscheidet sich von der gemäß Fig. 1 lediglich
dadurch, dass der untere Mantelteil 4 des Bodenabschnitts 1 vom oberen Mantelteil
5 des Flanschabschnitts 2 außen umfasst wird. Dies bedeutet, dass zur gasdichten Verbindung
der beiden Mantelteile 4, 5 der Bodenabschnitt auch auf der Außenseite mit einer Versiegelung
14 versehen wird, um im Überlappungsbereich die beiden Mantelteile 4, 5 über die beidseitigen
Versiegelungen gasdicht miteinander verbinden zu können.
1. Lebensmittelverpackung aus einem tiefgezogenen, gasdicht versiegelten Behälter aus
Karton mit einem vom Behältermantel abstehenden, umlaufenden Randflansch (6) und mit
einem mit dem Randflansch (6) versiegelten Deckel (10), dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter der Höhe nach in einen mit dem Boden (3) tiefgezogenen unteren Bodenabschnitt
(1) und in einen mit dem Randflansch (6) tiefgezogenen oberen Flanschabschnitt (2)
unterteilt ist und dass der Bodenabschnitt (1) und der Flanschabschnitt (2) miteinander
in einem vom Randflansch (6) beabstandeten Überlappungsbereich der Mantelteile (4,
5) der Boden- und Flanschabschnitte (1, 2) gasdicht verbunden sind.
2. Lebensmittelverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bodenabschnitt (1) und der Flanschabschnitt (2) zumindest auf den einander im
Überlappungsbereich zugekehrten Seiten eine gasdichte Versiegelung (7, 8; 9,14) aufweisen.
3. Lebensmittelverpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Flanschabschnitt (2) zumindest um ein Viertel der Höhe (13) des Mantelteils (4)
des Bodenabschnitts (1) über den Bodenabschnitt (1) vorsteht.
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