[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Behandeln von Raumluft gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Filtereinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 14.
[0002] In Gebäuden bzw. Räumen, in denen sich mehrere Personen und/oder wechselnde Personen
aufhalten, besteht eine Infektionsgefahr durch mit zum Beispiel Keimen, Viren, Bakterien
oder dergleichen kontaminierte Raumluft, insbesondere Aerosolen.
[0003] Es ist bekannt, in von verschiedenen Personen benutzten Räumen, beispielsweise Hotelzimmern,
Besprechungs- und Konferenzräumen, Sälen, in denen sich größere Menschenmengen versammeln,
Verwaltungsgebäuden und öffentlichen Gebäuden Temperiereinrichtungen einzusetzen,
die die Luft im jeweiligen Raum (Raumluft) heizen und/oder kühlen sowie gegebenenfalls
auch zum Lüften dienen. Solche Temperiereinrichtungen können auch mit Filtern versehen
sein. Diese Filter dienen zur Vermeidung der Verschmutzung der Termperiereinrichtungen.
Demzufolge trennen solche Filter nur relativ große Teile, insbesondere Schwebstoffe,
von und/oder aus der Raumluft. Diese Filter sind nicht geeignet, die Raumluft ausreichend
von Kontaminationen, insbesondere biologischen Kontaminationen wie Keimen, Viren und/
oder Bakterien, zu befreien.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Behandeln von Raumluft
in Gebäuden bzw. Räumen und eine Filtereinrichtung zu schaffen, die es ermöglichen,
die Raumluft auch von Kontaminationen ganz oder zumindest größtenteils zu befreien,
vorzugsweise unter Einbeziehung vorhandener herkömmlicher Temperiereinrichtungen.
[0005] Eine Vorrichtung zur Lösung dieser Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs 1 auf.
Demnach verfügt die Vorrichtung über eine Temperiereinrichtung und eine dieser zugeordneten
Filtereinrichtung. Die Filtereinrichtung ist ausgebildet, um feine Partikel, Schwebstoffe
und/oder Aerosole aus der Raumluft von bzw. in Gebäuden und/oder Räumen auszufiltern.
Bei den feinen Partikeln bzw. Schwebstoffen handelt es sich um solche, die mit dem
bloßen menschlichen Auge nicht erkennbar sind. Dadurch sind von der Filtereinrichtung
Kontaminationen, insbesondere biologische Kontaminationen wie Keime, Bakterien, Viren
oder dergleichen, ganz oder zumindest teilweise, vorzugsweise größtenteils, aus der
Raumluft entfernbar.
[0006] Die Filtereinrichtung ist als ein eigenständiges Bauteil ausgebildet, das sich so
nachträglich der Temperiereinrichtung zuordnen, vorzugsweise mit dieser verbinden
lässt. Die Temperiereinrichtung kann dadurch mit der Filtereinrichtung nachgerüstet
werden.
[0007] Die Filtereinrichtung ist der Temperiereinrichtung vor- und/oder nachgeordnet. Bevorzugt
ist die Filtereinrichtung der Temperiereinrichtung vorgeordnet. Die Raumluft strömt
dadurch zuerst durch die Filtereinrichtung und dann durch die Temperiereinrichtung.
Das führt dazu, dass feine Partikel und/oder Schwebestoffe bzw. Schwebstoffteilchen
vor der Temperiereinrichtung mindestens größtenteils aus der Raumluft entfernt werden,
so dass die Temperiereinrichtung von den feinen Partikeln und/oder Schwebstoffteilchen,
insbesondere biologisch kontaminierten Keimen, Bakterien, Viren oder dergleichen,
nicht beeinträchtigt wird. Gleiches gilt für Aerosole, die ein Gemisch aus Raumluft
und Schwebstoffteilchen, wie zum Beispiel Keimen, Viren, Bakterien oder dergleichen
darstellen. Die Temperiereinrichtung erwärmt oder kühlt dann nur noch solche Raumluft,
die zumindest größtenteils, vorzugsweise vollständig, vorher von der Filtereinrichtung
von vor allem infektiösen Kontaminationen in der Raumluft befreit worden ist.
[0008] Eine vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeit der Vorrichtung sieht es vor, die wenigstens
eine Filtereinrichtung von einer aktiven in eine inaktive Stellung oder umgekehrt
zu bringen. Das geschieht bevorzugt durch einen entsprechenden Antrieb der Filtereinrichtung
oder mindestens eines Teils desselben, insbesondere des mindestens einen Filterelements,
vorzugsweise wenigstens einem Feinfilter, der Filtereinrichtung. Dadurch ist es möglich,
die der Temperiereinrichtung zugeordnete Filtereinrichtung nur bei Bedarf zu betreiben.
Wenn die Filtereinrichtung inaktiv ist, wird sie nicht von der Raumluft durchströmt.
Es werden dadurch Strömungsgeräusche des Ventilators im Raum vermieden, wenn eine
Ausfilterung von feinen Partikeln bzw. Schwebstoffen nicht erforderlich ist, insbesondere
aufgrund der Belegung des betreffenden Raums oder des Gebäudes eine Beeinträchtigung,
insbesondere Kontamination, der Luft nicht zu erwarten ist.
[0009] Es ist bevorzugt vorgesehen, dass Überführen der Filtereinrichtung von der aktiven
in die inaktive Stellung und umgekehrt gezielt gesteuert vorzunehmen. Das kann im
einfachsten Falle durch einen manuell betätigbaren Schalter, beispielsweise einen
Schlüsselschalter oder einen Schlüsselkartenschalter, erfolgen. Bei den Schaltern
kann es sich auch um solche handeln, die als Lichtschalter dienen. Dann ist die Filtereinrichtung
vorzugsweise so lange aktiviert, wie das Licht im Raum ausgeschaltet ist. Dadurch
kann bei Anwesenheit von mindestens einer Person im Raum die Filtereinrichtung deaktiviert
werden, so dass durch diese keine erhöhten Strömungsgeräusche entstehen. Es ist aber
auch denkbar, die Aktivierung bzw. Deaktivierung der Filtereinrichtung automatisch
vorzunehmen durch Präsenzmelder oder Raumluftsensoren, die die Konzentration feiner
Partikel, insbesondere Schwebstoffpartikel, in der Raumluft messen. Möglich ist es
auch, die Aktivierung und Deaktivierung (und umgekehrt) ferngesteuert, beispielsweise
von der Rezeption in einem Hotel, vorzunehmen. Auch kann ein Zeitrelais vorgesehen
sein. Darüber hinaus sind andere Möglichkeiten der automatischen oder auch manuellen
bedarfsgerechten Aktivierung oder Deaktivierung der Filtereinrichtung möglich.
[0010] Eine vorteilhafte Weiterbildungsmöglichkeit der Vorrichtung sieht es vor, bei inaktiver
Filtereinrichtung Raumluft oder sonstige Luft durch mindestens einen die Filtereinrichtung
oder wenigstens den Feinfilter derselben umgehenden Lufteinlass der Temperiereinrichtung
direkt zuzuführen. Dann gelangt die Luft durch diesen mindestens einen Lufteinlass
direkt in die Temperiereinrichtung, ohne dass die Luft vorher von der Filtereinrichtung
ganz oder teilweise von den feinen Partikeln, Schwebstoffen und/oder infektiösen Bestandteilen
befreit wird. Ein solcher Betrieb der Vorrichtung bei inaktiver Filtereinrichtung
erfolgt insbesondere dann, wenn feine Partikel, insbesondere infektiöse Bestandteile
wie Keime, Viren, Bakterien oder dergleichen in der Raumluft nicht zu erwarten sind,
wenn sich beispielsweise ein oder mehrere Personen in einem Hotelzimmer befinden,
die es momentan bewohnen. Diese Personen sind dann keinen störenden Strömungsgeräuschen
der Raumluft durch die Vorrichtung ausgesetzt. Bevorzugt kann es vorgesehen sein,
bei aktiver Filtereinrichtung Raumluft zunächst durch die Filtereinrichtung und anschließend
die Temperiereinrichtung strömen zu lassen. Zu diesem Zweck wird die Filtereinrichtung
oder zumindest der Feinfilter derselben mit der Temperiereinrichtung strömungstechnisch
verbunden und/oder gekoppelt. Dabei sind bevorzugt die Filtereinrichtung und die Temperiereinrichtung
gegeneinander abgedichtet. Das geschieht insbesondere derart, dass die die Filtereinrichtung
durchströmende Luft direkt in die Temperiereinrichtung strömt und keine Luft zwischen
beiden Einrichtungen hindurch unter Umgehung der Filtereinrichtung direkt in die Temperiereinrichtung
strömen kann. Dadurch wird sichergestellt, dass bei aktivierter Filtereinrichtung
die Raumluft tatsächlich auch nur durch die Filtereinrichtung strömt und dadurch die
Temperiereinrichtung von der Filtereinrichtung mindestens teilweise von feinen Partikeln,
insbesondere Kontaminationen, befreit ist, bevor sie in die Temperiereinrichtung gelangt,
so dass die Temperiereinrichtung nur von Raumluft durchströmt wird, die nicht oder
nicht mehr nennenswert kontaminiert, insbesondere biologisch kontaminiert, ist.
[0011] Die Vorrichtung kann dadurch weitergebildet sein, dass die wenigstens eine Filtereinrichtung
mindestens ein Filterelement, vorzugsweise Feinfiter, aufweist. Alternativ kann das
Filterelement mindestens einen Grobfilter und mindestens einen in Strömungsrichtung
auf den Grobfilter folgenden Fein- und/oder Schwebstofffilter zum Ausfiltern von mit
bloßem Auge nicht erkennbaren feinen Bestandteilen aus der Raumluft aufweisen. Dadurch
werden die feine Bestandteile ausfilternden Fein- und/oder Schwebstofffilter nicht
mit größeren, nämlich vom menschlichen Auge sichtbaren, Partikeln belastet. Die Standzeit
des mindestens einen Feinfilters bzw. Schwebstofffilters wird dadurch erhöht.
[0012] Die Temperiereinrichtung verfügt über einen Strömungserzeuger, beispielsweise mindestens
einen Ventilator, dessen Drehzahl und/oder Antriebsleistung veränderlich ist. Dadurch
ist es möglich, die Leistung des Strömungserzeugers bei inaktiver Filtereinrichtung
zu reduzieren, wodurch hauptsächlich Strömungsgeräusche, aber auch Laufgeräusche,
des mindestens einen Ventilators verringert und elektrische Energie eingespart wird.
[0013] Eine andere Weiterbildungsmöglichkeit der Vorrichtung sieht es vor, die Antriebsleistung
und/oder Drehzahl des Strömungserzeugers, insbesondere mindestens eines Ventilators,
der Temperiereinrichtung bei aktiver Filtereinrichtung zu vergrößern. Dadurch wird
der größere Strömungswiderstand der zugeschalteten, aktiven Filtereinrichtung kompensiert
durch vorzugsweise eine größere Drehzahl des mindestens einen Ventilators.
[0014] Die Anpassung des Antriebs des Strömungserzeugers an die aktive oder inaktive Stellung
der Filtereinrichtung erfolgt bevorzugt gekoppelt mit der Überführung der Filtereinrichtung
von der inaktiven Stellung in die aktive Stellung und umgekehrt. Dadurch kann zwangsweise
und automatisch die Antriebsleistung, insbesondere Drehzahl, des Strömungserzeugers
der Temperiereinrichtung den Bedürfnissen entsprechend verändert werden, insbesondere
derart, dass bei aktiver Filtereinrichtung der Antrieb des mindestens einen Ventilators
der Temperiereinrichtung an den durch die Filtereinrichtung vergrößerten Strömungswiderstand
anpassbar ist durch entsprechende Vergrößerung der Antriebsleistung und/oder Drehzahl
des Strömungserzeugers.
[0015] Bevorzugt kann die Vorrichtung so weitergebildet sein, dass die wenigstens eine Filtereinrichtung
mindestens einen Filterkasten oder Filterrahmen und mindestens ein in demselben angeordnetes
Filterelement aufweist.
[0016] Bevorzugt weist der Filterkasten separate Lufteinlässe auf, wobei insbesondere in
der inaktiven Stellung der Filtereinrichtung ein Lufteinlass freigebbar ist und in
der aktiven Stellung der Filtereinrichtung dieser Lufteinlass verschiebbar ist. Dadurch
kann in der inaktiven Stellung der Filtereinrichtung Raumluft direkt in die Temperiereinrichtung
gelangen, und zwar unter Umgehung des mindestens einen Filterelements der Filtereinrichtung.
In der aktiven Stellung der Filtereinrichtung befindet sich das mindestens eine Filterelement
in einer solchen Stellung, die den direkten Lufteinlass zur Temperiereinrichtung verschließt,
und zwar vorzugsweise luftdicht abgedichtet verschließt, so dass in der aktiven Stellung
der Filtereinrichtung die Raumluft, vorzugsweise die gesamte Raumluft, zwingend das
mindestens eine Filterelement der Filtereinrichtung passieren muss und erst dann in
die Temperiereinrichtung gelangen kann. Dadurch wird zwangsweise erst die Raumluft
in der Filtereinrichtung von mit dem bloßen Auge nicht erkennbaren feinen Partikeln
und/oder feinen nicht erkennbaren Schwebstoffen mindestens größtenteils befreit, bevor
die so gefilterte Luft bzw. Raumluft in die Temperiereinrichtung gelangt. Von der
Temperiereinrichtung wird dann insbesondere biologisch saubere Luft bzw. Raumluft
erwärmt bzw. abgekühlt. Außerdem wird die Temperiereinrichtung nicht mit insbesondere
infektiösen unsichtbaren Partikeln belastet und davon nicht kontaminiert. Dadurch
gewährleistet die erfindungsgemäße Vorrichtung eine biologisch einwandfreie Temperierung
der Luft und lässt gegebenenfalls auch ein biologisch einwandfreies Ventilieren des
Raums oder Gebäudes zu.
[0017] Ein statt des Filterkastens vorgesehener Filterrahmen weist wenigstens teilweise,
vorzugsweise größtenteils, offene Seiten auf, die Luftein- und/oder Luftauslässe bilden.
[0018] Eine vorteilhaft weitergebildete Vorrichtung verfügt über einen Träger, insbesondere
eine Filterwanne. Auf dem Träger oder auf bzw. in der Filterwanne ist das mindestens
eine Filterelement angeordnet. Das Filterelement ruht so auf dem Träger bzw. der Filterwanne
und ist von denselben von der inaktiven Stellung in die aktive Stellung der Filtereinrichtung
und umgekehrt überführbar, insbesondere verschiebbar. Dazu sind vorzugsweise der Träger
oder die Filterwanne mit dem jeweiligen Filterelement im Filterkasten oder Filterrahmen
verschieblich, insbesondere verschieblich gelagert.
[0019] Die Vorrichtung kann dadurch weitergebildet sein, dass sie zum Verschieben und Bewegen
des Trägers, insbesondere der Filterwanne, mit dem mindestens einen dieser zugeordneten
Filterelement wenigstens einen Antriebsmechanismus aufweist. Dieser ist ausgebildet,
um den Träger bzw. die Filterwanne mit dem wenigstens einen Filterelement im Filterkasten
oder Filterrahmen in die aktive Stellung gegen bzw. an die Temperiereinrichtung zu
fahren und von der Temperiereinrichtung in die inaktive Stellung wegzubewegen.
[0020] Eine Filtereinrichtung zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe weist die Merkmale
des Anspruchs 14 auf. Diese Filtereinrichtung zeichnet sich durch wenigstens ein Filterelement
zum Entfernen mindestens eines Großteils feiner Partikel und/oder Schwebstoffe aus
der Raumluft aus. Bei den feinen Partikeln bzw. Schwebstoffen handelt es sich um solche,
die aufgrund ihrer geringen Partikelgröße vom menschlichen Auge nicht wahrnehmbar
sind. Eine solche Filtereinrichtung eignet sich besonders zur Nachrüstung bestehender
raumlufttechnischer Anlagen, insbesondere solcher, die die Raumluft heizen oder kühlen,
gegebenenfalls aber auch nur Umwälzen oder sogar zum Lüften des Raums ausgebildet
sind. Dadurch wird die Raumluft vor der Behandlung in der raumlufttechnischen Einrichtung,
insbesondere Temperiereinrichtung, zunächst von gegebenenfalls biologisch kontaminierten
feinen Partikeln und/oder Schwebstoffen befreit.
[0021] Bevorzugte Weiterbildungsmöglichkeit der Filtereinrichtung ergeben sich aus den Ansprüchen
2 bis 13 und der vorangegangen sowie nachfolgenden Beschreibung, die sich auf eine
Vorrichtung mit einer Temperiereinrichtung und der Filtereinrichtung beziehen, für
die ein separater Schutz beansprucht wird.
[0022] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- einen mittigen Vertikalschnitt durch eine Vorrichtung zum Behandeln von Raumluft bei
einer inaktiven Filtereinrichtung,
- Fig. 2
- die Vorrichtung in einer Darstellung gemäß der Fig. 1 in einer aktiven Stellung der
Filtereinrichtung,
- Fig. 3
- die Vorrichtung nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer Darstellung
analog zur Fig. 2,
- Fig. 4
- eine perspektivische Außenansicht eines Gehäuses der Filtereinrichtung,
- Fig. 5
- eine Explosionsdarstellung des Inneren der Filtervorrichtung gemäß der Fig. 4 ohne
ihre Vorderwand, und
- Fig. 6
- ein drittes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung bei aktiver Filtereinrichtung.
[0023] Die in den Figuren gezeigte Vorrichtung dient mindestens zum Heizen oder Kühlen von
Räumen jeglicher Art und Größe in Gebäuden sowie zum bedarfsweisen und/oder beabsichtigten
Ausfiltern kleiner Partikel und/oder Schwebstoffe aus der Luft in Gebäuden, insbesondere
ihren Räumen (Raumluft).
[0024] Bei den auszufilternden feinen Partikeln handelt es sich um solche, die mit dem bloßen
menschlichen Auge nicht erkennbar sind. Das Gleiche gilt für Schwebstoffe. Die Partikeldurchmesser
solcher feinen Partikel oder auch Schwebstoffe liegen im Bereich unterhalb von 20
µm. Deswegen erfolgt die Filterung mit Feinstaubfiltern der Filterklasse M5 bis F9,
Schwebstofffiltern der Filterklasse E10 bis U17 und/oder gegebenenfalls sogar Molekularfiltern.
Solche Filter sind in der Lage, biologisch kontaminierte feine Partikel bzw. Schwebstoffe
und/oder Schwebstoffteilchen wie beispielsweise Keime, Bakterien, Viren oder dergleichen
aus der Raumluft und/oder Aerosole in der Raumluft mindestens größtenteils zu entfernen.
[0025] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann bevorzugt überall dort zum Einsatz kommen,
wo mehrere Personen zusammentreffen, beispielsweise in Besprechungsräumen, Büroräumen,
Versammlungsräumen, öffentlich zugänglichen Räumen oder dergleichen. Darüber hinaus
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Einsatz kommen in Räumen, die von wechselnden
Personen benutzt werden, beispielsweise Hotelzimmern. Die nachfolgende Beschreibung
bezieht sich auf den Einsatz der in den Figuren gezeigten verschiedenen Ausführungsbeispiele
der Vorrichtung in einem Hotelzimmer.
[0026] Die Vorrichtung verfügt über eine Temperiereinrichtung 10 und eine Filtereinrichtung
11. Beide sind als separate, unabhängige Einrichtungen ausgebildet, indem die Temperiereinrichtung
10 auch allein betreibbar ist. Bei der Temperiereinrichtung 10 kann es sich um eine
handelsübliche Einrichtung zum wahlweisen Heizen und/oder Kühlen oder gegebenenfalls
auch zur Luftumwälzung und/oder zum Lüften handeln. In den Ausführungsbeispielen der
Fig. 1 bis 3 sind die Temperiereinrichtung 10 und die Filtereinrichtung 11 bezogen
auf die Strömungsrichtung 12 der Raumluft durch die Vorrichtung aufrecht vor einer
andeutungsweise in den Figuren gezeigten Wand 13 befestigt. Bei der Wand 13 kann es
sich um eine Außenwand oder auch eine Innenwand bzw. Trennwand des Gebäudes handeln.
Alternativ ist es denkbar, die Vorrichtung horizontal ausgerichtet unter einer Decke
anzuordnen. Denkbar wäre auch eine freistehende bzw. geneigte Anordnung.
[0027] Die Erfindung bezieht sich nicht nur auf eine Vorrichtung, die über die Temperiereinrichtung
10 und die Filtereinrichtung 11 verfügt. Die Erfindung soll sich auch auf die Filtereinrichtung
11 allein beziehen, so dass hierfür ein eigenständiger Schutz beansprucht wird.
[0028] Der Temperiereinrichtung 10 ist die Filtereinrichtung 11 direkt zugeordnet. Diese
Zuordnung ist derart getroffen, dass die Filtereinrichtung 11 in Strömungsrichtung
12 gesehen der Temperiereinrichtung 10 vorgeordnet ist, also in den Darstellungen
der Fig. 1 bis 3 sich unterhalb der Temperiereinrichtung 10 befindet. Dann ist auch
die Filtereinrichtung 11 vor der Wand 13 befestigt, und zwar unter der Temperiereinrichtung
10. Vorzugsweise sind dabei die Temperiereinrichtung 10 und die Filtereinrichtung
11 miteinander verbunden. Es ist aber alternativ auch möglich, die Filtereinrichtung
in Strömungsrichtung 12 gesehen der Temperiereinrichtung 10 nachzuordnen, also bezogen
auf die Darstellungen in den Figuren über der Temperiereinrichtung 10 vorzusehen.
[0029] Die Temperiereinrichtung 10 handelsüblicher Bauart braucht durch die Zuordnung, insbesondere
Vorschaltung, der eigenständigen Filtervorrichtung 11 nicht oder zumindest nicht nennenswert
verändert zu werden, um die Vorrichtung mit der separaten eigenständigen Filtereinrichtung
11 zu versehen, die für das menschliche Auge nicht erkennbare feine Partikel und/oder
Schwebstoffe, vor allem solche, die zumindest teilweise biologisch kontaminiert bzw.
infektiös sind, aus der Raumluft ausfiltert und solche feinen Partikel bzw. Schwebstoffe
vor der Temperiereinrichtung 10 aus der Raumluft entfernt.
[0030] Die handelsübliche Temperiereinrichtung 10 verfügt über ein Gehäuse 14, das bei der
in den Fig. 1 bis 3 gezeigten vertikalen Anbringung der Vorrichtung vor der Wand 13
über einen unteren Lufteinlass 15 und einen oberen Luftauslass 16 verfügt. Durch den
Lufteinlass 15 gelangt die zu temperierende Raumluft in die Temperiereinrichtung 10.
Durch den gegenüberliegenden Luftauslass 16 verlässt die temperierte oder gegebenenfalls
nur umgewälzte Raumluft die Temperiereinrichtung 10, um so wieder in den jeweiligen
Raum des Gebäudes einzuströmen.
[0031] Das Gehäuse 14 der Temperiereinrichtung 10 ist durch eine teilweise offene Trennwand
17 in zwei übereinanderliegende Abteile unterteilt. In einem unteren Abteil befindet
sich ein Luftströmungserzeuger, vorzugsweise mindestens ein Ventilator 18, der bei
den gezeigten Ausführungsbeispielen als Radialventilator ausgebildet ist. Im Abteil
über dem Ventilator 18 befindet sich ein Wärmetauscher 19. Dieser wird zum Kühlen
mit einem Kühlmittel, zum Beispiel kaltem Wasser oder einem Kältemittel, versorgt
und zum Heizen mit einem Wärmeträger, beispielsweise heißem Wasser. Die vom mindestens
einen Ventilator 18 durch den Lufteinlass 15 angesaugte Raumluft wird in Strömungsrichtung
12 zum Wärmetauscher 19 sowie durch denselben hindurch transportiert. Dabei wird die
Raumluft erwärmt oder gekühlt. Vom Wärmetauscher 19 gekühlte bzw. erwärmte Raumluft
gelangt dann durch den Luftauslass 16 wieder in das Gebäude und/oder einen Raum des
Gebäudes.
[0032] Die Temperiereinrichtung 10 kann (wie in den Figuren dargestellt) am Lufteinlass
15 einen Grobfilter 20 aufweisen. Der Grobfilter 20 erstreckt sich über den gesamten
Lufteinlass 15, so dass in die Temperiereinrichtung 10 eintretende Raumluft vom Grobfilter
20 vor dem Ventilator 18 von größeren Partikeln, und zwar vor allem mit dem bloßen
Auge erkennbaren Partikeln wie Staub oder gegebenenfalls auch Haare oder kleine Fremdkörper,
durch Filtern befreit wird, so dass diese größeren Partikel nicht durch die Temperiereinrichtung
10 gelangen.
[0033] Die als separates Bauteil ausgestaltete und vorzugsweise unter der Temperiereinrichtung
10 angeordnete Filtereinrichtung 11 verfügt über ein als Filterkasten 21 ausgebildetes
und dienendes Gehäuse, worin sich mindestens ein Filterelement befindet, das vorzugsweise
mindestens einen Feinfilter 22, Feinstfilter oder Mikrofilter aufweist. Beim Feinfilter
22 handelt es sich um einen Feinstaubfilter der Filterklasse M5 bis F9, einen Schwebstofffilter
der Filterklasse E10 bis U17 oder gegebenenfalls einen Molekularfilter. Es können
aber auch mehrere gleich und/oder unterschiedliche Feinfilter kombiniert bzw. geschichtet
sein zur Bildung des Feinfilters 22.
[0034] Anstatt des Filterkastens 21 kann sich der mindestens eine Feinfilter 22 auch in
einem Filterrahmen mit größtenteils offenen Seiten handeln. Dieser Filterrahmen hält
den mindestens einen Feinfilter 22 nur an seinen Kantenbereichen.
[0035] Der mindestens eine Feinfilter 22 ist bei der vertikal vor der Wand 13 angeordneten
Vorrichtung auf- und abbewegbar zur Überführung von einer aktiven Stellung gemäß den
Fig. 2 und 3 in eine inaktive Stellung gemäß der Fig. 1. Befindet sich der mindestens
eine Feinfilter 22 in der inaktiven Stellung, durchströmt die Raumluft nur die Temperiereinrichtung
10 in Strömungsrichtung 12 von unten nach oben. Dabei gelangt die Raumluft direkt
in den Lufteinlass 15 am unteren Ende der Temperiereinrichtung 10. Vom mindestens
einen Ventilator 18 der Temperiereinrichtung 10 wird die Raumluft angesogen, und zwar
durch den Grobfilter 20 hindurch und anschließend am Wärmetauscher 19 entlang und
durch denselben hindurchtransportiert. Nach dem Passieren des Wärmetauschers 19 gelangt
die temperierte Raumluft dann durch den Luftauslass 16 der Temperiereinrichtung 10
zurück in das Gebäude und/oder den Raum. Es wird demzufolge bei inaktiven Filtereinrichtungen
11 die Raumluft nicht von der Filtereinrichtung 11 gefiltert.
[0036] Die Fig. 2 zeigt die Filtereinrichtung 11 in ihrer aktiven Stellung. Während in der
inaktiven Stellung der mindestens eine Feinfilter 22 der Filtereinrichtung 11 von
der Temperiereinrichtung 10 wegbewegt ist, wodurch ein Zwischenraum 32 zwischen der
Temperiereinrichtung 10 und der Filtereinrichtung 11 entsteht, ist in der aktiven
Stellung der Filtereinrichtung 11 dieser Zwischenraum 32 beseitigt, indem sich die
Filtereinrichtung 11 direkt unter dem Lufteinlass 15 am unteren Ende der Temperiereinrichtung
10 befindet und vorzugsweise auch gegenüber der Temperiereinrichtung 10 abgedichtet
ist. Dann muss die Raumluft zwangsweise zuerst durch den mindestens einen Feinfilter
22 strömen, bevor sie in die Temperiereinrichtung 10 gelangt. Dadurch wird die Raumluft
zunächst vom Feinfilter 22 von feinen Partikeln und/oder Schwebstoffen befreit, so
dass nur zumindest größtenteils von feinen Partikeln und/oder Schwebstoffen befreite
Raumluft in die Temperiereinrichtung 10 gelangen kann.
[0037] Die in den Figuren gezeigten Filtereinrichtung 11 verfügt über mindestens einen Feinfilter
22 und wenigstens einen Grobfilter 23. Letzterer ist in Strömungsrichtung 12 gesehen
dem Feinfilter 22 vorgeordnet. Der sich vor dem mindestens einen Feinfilter 22 befindende
Grobfilter 23 filtert zunächst grobe, nämlich vom bloßen Auge erkennbare Teilchen
bzw. Partikel aus der Raumluft aus, bevor diese in den Feinfilter 22 gelangt. Der
mindestens eine Feinfilter 22 wird so nicht durch größere Teilchen in der Raumluft
belastet.
[0038] Die Fig. 4 und 5 zeigen den Aufbau der Filtereinrichtung 11. Demnach weist die Filtereinrichtung
11 sowohl das wenigstens eine Filterelement als auch einen Filterkasten 21, eine Filterwanne
34 und einen Antriebsmechanismus 33 für die Filterwanne 34 auf.
[0039] Der Filterkasten 21 verfügt über eine Vorderwand 24, einen im Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 und 2 geschlossenen Boden 25, eine geschlossene Rückwand 26, zwei gegenüberliegende,
spiegelbildlich angeordnete, aber ansonsten gleiche Seitenwände 27 und einen oberen,
rahmenartigen rechteckigen Anschlussflansch 28, der eine obere Öffnung 29 des Filterkastens
21 umgibt. Statt des Filterkastens 21 kann die Vorrichtung einen Filterrahmen aufweisen,
der Ecken der Filterwanne 34 und/oder des wenigstens einen Filterelements hält und/oder
führt.
[0040] Die in der Figur gezeigte Vorderwand 24 gemäß den Ausführungsbeispielen der Fig.
1 und 2 weist zwei übereinander angeordnete Lufteinlässe 30 und 31 auf. Die beiden
übereinander angeordneten, gleich großen Lufteinlässe 30 und 31 sind von großflächigen
Perforationen der Vorderwand 24 gebildet. In der inaktiven Stellung der Filtereinrichtung
11 gemäß der Fig. 1 ist der obere Lufteinlass 15 vom abgesenkten Feinfilter 22 und
Grobfilter 23 freigelassen, so dass zwischen dem Feinfilter 22 und dem Grobfilter
23 der Zwischenraum 32 entsteht. Dadurch kann in Strömungsrichtung 12 Raumluft durch
den oberen Lufteinlass 30 und den Zwischenraum 32 hindurch direkt unter Umgehung der
Filtereinrichtung 11 in den Lufteinlass 15 am unteren Ende der Temperiereinrichtung
10 gelangen, wenn sich die Filtereinrichtung 11 in der inaktiven Stellung befindet
(Fig. 1).
[0041] Bei sich in der aktiven Stellung befindenden Filtereinrichtung 11 gemäß der Fig.
2 sind der Grobfilter 23 und der mindestens eine Feinfilter 22 der Filtereinrichtung
11 angehoben, so dass sie sich im Zwischenraum 32 und/oder direkt unter dem Lufteinlass
15 befinden. Dann wird vom Feinfilter 22 der obere Lufteinlass 30 in der Vorderwand
24 des Filterkastens 21 verschlossen, während der Feinfilter 22 den unteren Lufteinlass
31 freigibt. Dadurch kann Raumluft in Strömungsrichtung 12 von unten in den Filterkasten
21 gelangen und zuerst den Grobfilter 23 und dann den mindestens einen Feinfilter
22 der Filtereinrichtung 11 durchströmen, bevor die dabei von feinen Partikeln und
Schwebstoffen mindestens größtenteils befreite Raumluft in die über der Filtereinrichtung
11 angeordnete Temperiereinrichtung 10 einströmen kann (Fig. 2).
[0042] Der Filterkasten 21 ist mit seinem Anschlussflansch 28 unter der Temperiereinrichtung
10 befestigt. Dabei kann zwischen dem Anschlussflansch 28 und der Unterseite des Gehäuses
14 der Temperiereinrichtung 10 eine Dichtung angeordnet sein, die verhindert, dass
bei aktiver Filtereinrichtung 11 von derselben nicht gefilterte Raumluft zwischen
der Filtereinrichtung 11 und der Temperiereinrichtung 10 hindurch direkt in die Temperiereinrichtung
10 gelangen kann.
[0043] Die Filterwanne 34 trägt das wenigstens eine Filterelement der Filtereinrichtung
11. Wenn das Filterelement von wenigstens einem Feinfilter 22 und gegebenenfalls dem
diesen vorgeordneten Grobfilter 23 gebildet ist, trägt die Filterwanne 34 den wenigstens
einen Feinfilter 22 und gegebenenfalls den Grobfilter 23.
[0044] Die Filterwanne 34 ist mit dem Filterelement, insbesondere dem Grobfilter 23 und
dem Feinfilter 22, auf- und abbewegbar im Filterkasten 21 gelagert. Zusätzlich ist
die Filterwanne 34 im Filterkasten 21 auf- und abbewegbar geführt durch an gegenüberliegenden
Enden der Filterwanne 34 seitlich vorstehende Führungszapfen 36 sowie beabstandet
darüber angeordnete Zapfen 44, die in längliche aufrechte Führungsschlitze 37 in beiden
Seitenwänden 27 eingreifen.
[0045] Die Fig. 5 zeigt einen Antriebsmechanismus 33 zur Verlagerung des wenigstens einen
Filterelements, vorzugsweise des das Filterelement bildenden mindestens einen Feinfilters
22 und des Grobfilters 23 von der aktiven Stellung in die inaktive Stellung und umgekehrt.
Demnach sind der Grobfilter 23 und der mindestens eine Feinfilter 22 in bzw. auf der
als Träger dienenden Filterwanne 14 angeordnet. Damit Raumluft von unten durch den
Grobfilter 23 und den bzw. die Feinfilter 22 strömen kann, ist ein Boden 35 der Filterwanne
34 luftdurchlässig ausgebildet, vorzugsweise perforiert.
[0046] Der Antriebsmechanismus 33 verfügt über einen unterhalb der Filterwanne 34 angeordneten
Hebeltrieb 38. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Hebeltrieb 38 gebildet aus
einer horizontalen Antriebswelle 39, deren gegenüberliegende Enden sich durch Lagerbohrungen
40 in beiden Seitenwänden 27 hindurch erstrecken. Gegebenenfalls tritt die Antriebswelle
39 nur durch eine Seitenwand 27 hindurch. Dann ist das gegenüberliegende Ende der
Antriebswelle 39 in einem Drehlager an der Innenseite der gegenüberliegenden Seitenwand
27 frei drehbar gelagert. Das sich durch eine Seitenwand 27 erstreckende Ende der
Antriebswelle 39 ist an einen außen an einer der Seitenwände 27 angeordneten Stellmotor
41 angekoppelt, indem der Stellmotor 41 die Antriebswelle 39 gezielt verdrehen kann.
Beim Stellmotor 41 kann es sich um einen Elektromotor, insbesondere einen Servomotor,
handeln. Von diesem ist die Antriebswelle 39 gezielt um ihre Längsmittelachse verdrehbar.
Auf der Antriebswelle 39 sind in der Nähe der Innenseiten der Seitenwände 27 liegende
Stellhebel 42 befestigt, insbesondere unverdrehbar gelagert. Die beiden gleichen Stellhebel
42 weisen an ihren von der Antriebswelle 39 beabstandeten freien Endbereichen jeweils
ein Langloch 43 auf. Durch die Langlöcher 43 der Stellhebel 42 erstrecken sich die
außen an gegenüberliegenden Stirnseiten der Filterwanne 34 fest angeordneten und auch
in die Führungsschlitze 37 eingreifenden Zapfen 44 der Filterwanne 34.
[0047] Wird vom Stellmotor 41 die Antriebswelle 39 des Antriebsmechanismus 33 um ihre Drehachse
verdreht, werden die Stellhebel 42 in parallelen vertikalen Ebenen verschwenkt. Dabei
kommt es zu einem Anheben bzw. Absenken der Filterwanne 34 mit dem darauf angeordneten
Grobfilter 23 und dem sich darüber befindenden mindestens einen Feinfilter 22. Die
Fig. 1 zeigt den Antriebsmechanismus 33 in einer Stellung, bei der die Stellhebel
42 etwa horizontal ausgerichtet sind. Dabei ist die Filterwanne 34 mit dem mindestens
einen Feinfilter 22 und dem Grobfilter 23 abgesenkt in die inaktive Stellung der Filtereinrichtung
11. Wird die Antriebswelle 39 des Antriebsmechanismus 33 vom Stellmotor 41 so verdreht,
dass die Stellhebel 42 sich gleichermaßen synchron aufrichten, wird die Filterwanne
34 mit dem sich darauf befindenden Grobfilter 23 und mindestens einem Feinfilter 22
angehoben in die in der Fig. 2 gezeigten Zwischenraum 32 ausfüllenden aktiven Stellung
der Filtereinrichtung 11, in der die Raumluft zunächst die Filtereinrichtung 11 und
erst dann die Temperiereinrichtung 10 passiert.
[0048] Es ist denkbar, an der Stelle des zuvor beschriebenen Antriebsmechanismus 33 die
Filtereinrichtung 11 durch andere Antriebsmechanismen bzw. Stellantrieben von der
aktiven in die inaktive Stellung (und umgekehrt) zu überführen, beispielsweise durch
Linearantriebe, wie Spindeln, Exzentertriebe, Druckmittelzylinder oder dergleichen.
[0049] Die Fig. 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Vorrichtung, bei der in der
Vorderwand 24 des Filterkastens 21 nur ein oberer Lufteinlass 30 vorhanden ist. Dieser
Lufteinlass 30 wird in der aktiven Stellung der Filtereinrichtung 11 bei angehobener
Filterwanne 34 mit dem Grobfilter 23 und dem mindestens einen Feinfilter 22 vom Feinfilter
22 verschlossen. Raumluft strömt dann zur Unterseite der Filterwanne 34 oder einem
sonstigen Träger, zum Beispiel Platte oder Rahmen, durch einen vom perforierten oder
vollständig offenen Boden 25 des Filterkastens 21 gebildeten unteren Lufteinlass 45
der Filtereinrichtung 11. Bei inaktiver Filtereinrichtung 11 mit abgesenktem Grobfilter
23 und mindestens einem Feinfilter 22 geben diese wieder den seitlichen Lufteinlass
30 in der Vorderwand 24 des Filterkastens 21 frei, so dass hierdurch Raumluft unter
Umgehung der Filtereinrichtung 11 direkt in die Temperiereinrichtung 10 gelangen kann
(vgl. Fig. 1).
[0050] Beim dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung gemäß der Fig. 6 ist die Vorrichtung
horizontal ausgerichtet in einem Zwischenraum 46 zwischen einer Decke 47 und einer
Zwischendecke 48 untergebracht. Dabei ist die Vorrichtung unter der Decke 47 horizontalgerichtet
befestigt. Bei dieser Anordnung der Vorrichtung ist die Filtereinrichtung 11 neben
der Temperiereinrichtung 10 angeordnet, und zwar so, dass die Filtereinrichtung 11
in Strömungsrichtung 12 gesehen sich vor der Temperiereinrichtung 10 befindet. Die
im Zwischenraum 46 angeordnete Vorrichtung in der Fig. 6 entspricht derjenigen der
Fig. 1 und 2. Es könnte aber auch die Vorrichtung der Fig. 3 wie in der Fig. 6 gezeigt
unter der Decke 47 des Raums angeordnet sein.
[0051] Damit bei der Anordnung gemäß der Fig. 6 die Raumluft zielgerichtet zur Vorrichtung
gelangt, ist zwischen dem Filterkasten 21 und einer Öffnung 49 in der Zwischendecke
48 ein Luftführungsschacht 50 vorgesehen. Dieser erstreckt sich zum Lufteinlass 30
des Filterkastens 21 und einer (vergleichbar mit dem Lufteinlass 31 der Filtereinrichtung
11 der Fig. 1 und 2) danebenliegenden Öffnung 51, wodurch Raumluft in der aktiven
Stellung der Filtereinrichtung 11 zum Grobfilter 23 und mindestens einem Feinfilter
22 derselben strömen kann. Die Öffnung 49 der Zwischendecke 48 ist bevorzugt mit einem
Gitter oder Lamellen verschließbar. Dieser Verschluss ist vorzugsweise lösbar, so
dass die Öffnung 49 in der Zwischendecke 48 gegebenenfalls als Revisionsöffnung dienen
kann.
[0052] Der Luftauslass 16 der Temperiereinrichtung 10 ist mit einem in der Fig. 6 nicht
gezeigten Luftführungskanal oder einem Lüftungsrohr verbunden, das in einer weiteren,
ebenfalls nicht gezeigten Öffnung in der Zwischendecke 48 mündet. Auch diese Öffnung
kann durch ein Lüftungsgitter oder eine sonstige luftdurchlässige Abdeckung verschließbar
sein.
[0053] Die Vorrichtung wird bedarfsgerecht gesteuert. Bevorzugt werden an die inaktive und
die aktive Stellung der Filtereinrichtung 11 die Leistung, vorzugsweise Drehzahl,
des mindestens einen Ventilators 18 der Temperiereinrichtung 10 bedarfsgerecht angepasst.
Die Leistung und/oder Drehzahl des mindestens einen Ventilators 18 der Temperiereinrichtung
10 werden dazu gekoppelt an einen jeweiligen Wechsel der Stellung der Filtereinrichtung
11 verändert.
[0054] Wird die Filtereinrichtung 11 von der inaktiven Stellung in die aktive Stellung überführt,
wird gleichzeitig die Leistung und/oder Drehzahl des mindestens einen Ventilators
18 der Temperiereinrichtung 10 hieran angepasst. Bevorzugt wird in der aktiven Stellung
der Filtereinrichtung 11 mindestens die Drehzahl des wenigstens einen Ventilators
18 der Temperiereinrichtung 10 erhöht. Das kann so weit erfolgen, dass die Strömungsgeschwindigkeit
der Raumluft durch die Temperiereinrichtung 10 bei aktiver Filtereinrichtung 11 nicht
nennenswert geringer, vorzugsweise etwa gleich hoch ist wie die Strömungsgeschwindigkeit
der Raumluft durch die Temperiereinrichtung 10 bei inaktiver Filtereinrichtung 11.
Die Erhöhung der Leistung bzw. Drehzahl des mindestens einen Ventilators 18 der Temperiereinrichtung
10 bei aktiver Filtereinrichtung 11 wird wieder rückgängig gemacht, wenn die Filtereinrichtung
11 in ihre inaktive Stellung überführt wird. In der inaktiven Stellung der Filtereinrichtung
11 erzeugt der dann mit geringerer Drehzahl laufende Ventilator 18 eine geringere
Schallemission.
[0055] Die Veränderung der Stellung der Filtereinrichtung 11 und die vorzugsweise damit
kombinierte gleichzeitige oder gegebenenfalls zeitverzögerte Anpassung der Leistung
und/oder Drehzahl des mindestens einen Ventilators 18 der Temperiereinrichtung 10
an die veränderte Stellung der Filtereinrichtung 11 kann auf verschiedene Weise erfolgen.
[0056] Mechanisch kann das Umschalten von der aktiven in die inaktive Stellung der Filtereinrichtung
11 (und umgekehrt) durch einen manuell zu betätigenden Schalter, einen Schlüsselschalter,
einen Schlüsselkartenschalter oder Ähnliches erfolgen.
[0057] Eine automatische Umschaltung kann vorgenommen werden durch zum Beispiel Bewegungs-
oder Anwesenheitssensoren, aber auch Sensoren, die die Güte der Raumluft, bevorzugt
des CO
2-Gehalts der Raumluft, ermitteln. Weitere Möglichkeiten der automatischen Aktivierung
bzw. Deaktivierung der Filtereinrichtung 11 bestehen darin, dass eine Zeitschaltuhr
verwendet wird oder insbesondere bei der vorstehend erwähnten Verwendung der Vorrichtung
in einem Hotelzimmer von der Hotelrezeption aus die Betriebsart der Vorrichtung vorgegeben
wird, beispielsweise derart, dass beim Verlassen des Hotelzimmers die Filtereinrichtung
11 aktiviert wird, vorzugsweise über eine programmierbare Zeitdauer hinweg. Nach dem
Einchecken wird die Filtereinrichtung 11 der Vorrichtung in dem für den betreffenden
Gast vorgesehenen Zimmer ausgeschaltet, indem die Filtereinrichtung 11 deaktiviert
wird und gleichzeitig sich die Drehzahl des mindestens einen Ventilators 18 der Temperiereinrichtung
10 verringert.
[0058] Die Filtereinrichtung 11 kann auch mit einer Differenzdruckmess- und -überwachungseinrichtung
versehen werden. Dadurch lässt sich der Verschmutzungsgrad des Filters detektieren
und/oder anzeigen.
[0059] Durch die vorstehend beschriebenen Schaltungen bzw. Steuerungen der Vorrichtung wird
die Filtereinrichtung 11 nur betrieben, wenn es erforderlich ist, sich nämlich der
betreffende Gast nicht in seinem Zimmer befindet. Dann nimmt der Gast die durch den
Betrieb der Filtereinrichtung 11 und den mindestens einen schneller laufenden Ventilator
18 der Temperiereinrichtung 10 erhöhten Strömungsgeräusche nicht wahr. Die Luft im
Zimmer wird somit ohne Störung des Gasts von biologischen Beeinträchtigungen mittels
der Filtereinrichtung 11 gereinigt, indem diese in Phasen der Abwesenheit des Gasts
die Raumluft so weit reinigt, dass sie nicht mehr infektiös ist, indem die Filtereinrichtung
11 die Raumluft von möglicherweise infektiösen Bestandteilen befreit, nämlich die
Raumluft und/oder Aerosole in derselben von vom menschlichen Auge nicht wahrnehmbaren
feinen Partikeln und/oder Schwebstoffen mindestens größtenteils trennt.
Bezugszeichenliste:
10 |
Temperiereinrichtung |
42 |
Stell hebel |
11 |
Filtereinrichtung |
43 |
Langloch |
12 |
Strömungsrichtung |
44 |
Zapfen |
13 |
Wand |
45 |
Lufteinlass |
14 |
Gehäuse |
46 |
Zwischenraum |
15 |
Lufteinlass |
47 |
Decke |
16 |
Luftauslass |
48 |
Zwischendecke |
17 |
Trennwand |
49 |
Öffnung |
18 |
Ventilator |
50 |
Luftführungsschacht |
19 |
Wärmetauscher |
51 |
Öffnung |
20 |
Grobfilter |
|
|
21 |
Filterkasten |
|
|
22 |
Feinfilter |
|
|
23 |
Grobfilter |
|
|
24 |
Vorderwand |
|
|
25 |
Boden |
|
|
26 |
Rückwand |
|
|
27 |
Seitenwand |
|
|
28 |
Anschl ussflansch |
|
|
29 |
Öffnung |
|
|
30 |
Lufteinlass |
|
|
31 |
Lufteinlass |
|
|
32 |
Zwischenraum |
|
|
33 |
Antriebsmechanism us |
|
|
34 |
Filterwanne |
|
|
35 |
Boden |
|
|
36 |
Führungszapfen |
|
|
37 |
Führungsschlitz |
|
|
38 |
Hebeltrieb |
|
|
39 |
Antriebswelle |
|
|
40 |
Lagerbohrung |
|
|
41 |
Stellmotor |
|
|
1. Vorrichtung zum Behandeln von Luft mit einer mindestens zum Heizen und Kühlen der
Raumluft dienenden Temperiereinrichtung (10), dadurch gekennzeichnet, dass der Temperiereinrichtung (10) wenigstens eine Filtereinrichtung (11) zum Abtrennen
feiner Partikel und/oder Schwebstoffe aus der Raumluft zugeordnet ist und die Filtereinrichtung
(11) von einer aktiven in eine inaktive Stellung und umgekehrt bringbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Filtereinrichtung (11) der Temperiereinrichtung (10), vorzugsweise
einem Lufteinlass (15) derselben, vorgeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Filtereinrichtung (11) mittels eines Antriebs von der aktiven
in die inaktive Stellung und umgekehrt bringbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Überführen der Filtereinrichtung (11) von ihrer aktiven in die inaktive Stellung
und umgekehrt mittels eines Schalters, eines Präsenzmelders, eines Raumluftsensors,
eines Zeitschalters- und/oder einer Kopplung an eine Raumbeleuchtung erfolgt.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei inaktiver Filtereinrichtung (11) Raumluft durch einen die Filtereinrichtung (11)
umgehenden Lufteinlass (15, 30) direkt in die Temperiereinrichtung (10) einsaugbar
ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei aktiver Filtereinrichtung (11) Raumluft durch die Filtereinrichtung (11) und
anschließend die Temperiereinrichtung (10) strömt, vorzugsweise die Filtereinrichtung
(11) gegenüber der Temperiereinrichtung (10) derart abgedichtet ist, dass nur die
Filtereinrichtung (11) durchströmende Raumluft in die Temperiereinrichtung (10) gelangt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Filtereinrichtung (11) Filter verschiedener Filtergüten bzw.
Filterklassen aufweist, vorzugsweise mindestens einen Grobfilter (23) und mindestens
einen in Strömungsrichtung (12) auf den Grobfilter (23) folgenden Fein-, Schwebstoffund/oder
Molekularfilter.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperiereinrichtung (10) einen Strömungserzeuger, insbesondere mindestens einen
Ventilator (18), aufweist, dessen Antriebsleistung und/oder Drehzahl veränderlich
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsleistung und/oder Drehzahl des Strömungserzeugers, insbesondere mindestens
eines Ventilators (18), der Temperiereinrichtung (10) bei aktiver Filtereinrichtung
(11) vergrößerbar ist, vorzugsweise zusammen mit der Überführung der Filtereinrichtung
(11) von ihrer inaktiven Stellung in die aktive Stellung und umgekehrt die Antriebsleistung
und/oder die Drehzahl des Strömungserzeugers, insbesondere mindestens eines Ventilators
(18), beim Umschalten der Filtereinrichtung (11) von der aktiven in die inaktive Stellung
reudzierbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Filtereinrichtung (11) mindestens einen verschieblichen Träger, vorzugsweise
eine Filterwanne (34), und mindestens in und/oder auf derselben angeordnetes Filterelement
aufweist und/oder die Filtereinrichtung (11) einen Filterkasten (21) oder Filterrahmen
aufweist, der mehrere Lufteinlässe (30, 31, 45) aufweist, wobei mindestens ein Lufteinlass
(30) in der inaktiven Stellung der Filtereinrichtung (11) zum direkten Eintritt von
Raumluft in die Temperiereinrichtung (10) dient, während in der aktiven Stellung der
Filtereinrichtung (11) dieser Lufteinlass (30) verschließbar ist, vorzugsweise durch
das mindestens eine in der inaktiven Stellung der Filtereinrichtung (11) gegen die
Temperiereinrichtung (10) gefahrene Filterelement der Filtereinrichtung (11), und
dann durch den anderen Lufteinlass (31, 45) feinzufilternde Raumluft in das wenigstens
eine Filterelement gelangt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Filtereinrichtung (11) von ihrer aktiven Stellung in ihre inaktive Stellung und
umgekehrt bringbar sind, indem der Träger, vorzugsweise die Filterwanne (34), mit
dem darauf oder darin angeordneten mindestens einen Filterelement im Filterkasten
(21) oder im Filterrahmen verschieblich sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass dem Träger, insbesondere der Filterwanne (34), wenigstens ein Antriebsmechanismus
(33) zugeordnet ist und/oder der wenigstens eine Antriebsmechanismus (33) ausgebildet
ist, um den Träger bzw. die Filterwanne (34) mit dem mindestens einen Filterelement,
vorzugsweise Feinfilter (22) und/oder Grobfilter (23), im Filterkasten (21) oder Filterrahmen
zu verschieben und dadurch die Filtereinrichtung (11) von der aktiven in die inaktive
Stellung und umgekehrt zu bringen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass vom wenigstens einen Antriebsmechanismus (33) der Träger bzw. die Filterwanne (34)
mit dem mindestens einem dieser zugeordneten Filterelement, vorzugsweise Feinfilter
(22) und/oder Grobfilter (23), in die inaktive Stellung der Filtereinrichtung (11)
bringbar sind, indem sie vom Lufteinlass (15) der Temperiereinrichtung (10) wegbewegbar
sind und/oder zur Bildung eines Zwischenraums (32) zwischen dem mindestens einen Filterelement,
vorzugsweise Feinfilter (22) und/oder Grobfilter (23), sowie dem Lufteinlass (15)
der Temperiereinrichtung (10).
14. Filtereinrichtung (11) für eine raumlufttechnische Einrichtung, vorzugsweise eine
Temperiereinrichtung (10) zum mindestens Heizen und Kühlen von Raumluft, gekennzeichnet durch wenigstens ein Filterelement zum Trennen feiner Partikel und/oder Schwebstoffe aus
der Raumluft.
15. Filtereinrichtung (11) nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch eine Ausbildung gemäß den Kennzeichen eines oder mehrerer der Ansprüche 2 bis 13.