[0001] Die Erfindung betrifft ein Leiteranschlusskontaktelement mit einem Blechteil, das
zwei einander gegenüberliegende Seitenwände, einen die Seitenwände verbindenden Bodenabschnitt
und einen dem Bodenabschnitt gegenüberliegenden und die Seitenwände verbindenden Deckelabschnitt
aufweist, die einen Leitereinführungskanal begrenzen Die Seitenwände haben von dem
Bodenabschnitt und dem Deckelabschnitt freigestellte Federzungen, die eine Klemmstelle
zum Anklemmen eines elektrischen Leiters bilden.
[0002] DE 10 2013 111 649 A1 zeigt eine aus einem Blechteil einstückig hergestellte kastenförmige Leiteranschlussklemme,
bei der an zwei einander gegenüberliegenden Seitenwänden Federzungen aufeinander zu
gerichtet ausgestellt sind. An den Deckelabschnitt schließt sich ein in den Zwischenraum
zwischen die Federzungen hineinragender Leiterführungsabschnitt an. Der Bodenabschnitt
ist an seinem dem Leitereinführungskanal gegenüberliegenden Ende nach oben gefaltet,
um einen Endanschlag für einen anzuklemmenden elektrischen Leiter zu bilden.
[0003] US 3,363,224 zeigt ein Leiteranschlusskontaktelement, das ebenfalls einstückig aus einem Blechteil
ausgeformt ist. Dabei sind von einem Bodenabschnitt Seitenwandabschnitte abgebogen,
die jeweils aufeinander zu weisende Federzungen tragen. Die Seitenwandabschnitte sind
im oberen Bereich zur Bildung eines Deckelabschnitts aufeinander zu gebogen und stoßen
mit ihren Stirnkanten aneinander an. Auf diese Weise wird ein geschlossener kastenförmiger
Leiterführungskanal gebildet, in den die Federzungen von der Seite hineinragen.
[0004] Eine ähnliche Ausführungsform ist in der
US 4,299,436 A offenbart. Die Seitenwände überlappen die Federzungen, um einen Überlastanschlag
zu bilden.
[0005] DE 197 35 835 B4 zeigt eine elektrische Klemme für den Klemmanschluss mindestens eines elektrischen
Leiters mit einem aus einem flachen Metallmaterial ausgestanzten und in Art eines
Tunnels mit einem Tunneleingang sowie zwei Tunnelseitenwänden geformten Kontaktrahmen.
Ein elektrischer Leiter wird über den Tunneleingang in Richtung der Tunnellängsachse
eingesteckt. Zur Bildung eines Leiterklemmanschlusses sind im Tunneleingang aus dem
Flachmaterial der Tunnelseitenwände jeweils eine Blattfeder in Art einer Zunge freigestanzt
und aus der Ebene des Flachmaterials derart herausgebogen, dass das freie Ende der
Blattfeder eine gegen den elektrischen Leiter gerichtete Klemmkante bildet. Die Tunneldecke
weist oberhalb der Blattfedern eine Deckenöffnung auf, durch die ein Drücker von oben
zwischen die Blattfedern eingedrückt werden kann.
[0006] Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein überaus kompaktes
und zuverlässiges Leiteranschlusskontaktelement zu schaffen.
[0007] Die Aufgabe wird mit dem Leiteranschlusskontaktelement mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0008] Es wird vorgeschlagen, dass der Deckelabschnitt des Leiteranschlusskontaktelementes
eine von den Seitenwänden freigestellte Materialzunge hat. Diese Materialzunge erstreckt
sich oberhalb der Ebene, die durch die dem Deckelabschnitt zugewandten Stirnkanten
der Federzungen aufgespannt wird, mindestens bis zu der Klemmstelle hin. Die von der
Unterseite der Materialzunge, die zu den oberen Stirnkanten der Federzungen hin weist,
aufgespannte Ebene liegt zumindest im Ruhezustand somit oberhalb der Federzungen und
taucht nicht zwischen die Federzungen selbst. Dies schließt nicht aus, dass ein Betätigungsabschnitt
an der Materialzunge mindestens teilweise zwischen vorgestellte Betätigungsabschnitte
an den Federzungen gelangt. Damit wird die gesamte Breite der Federzungen ohne Beeinträchtigung
durch die Materialzunge für das Anklemmen des elektrischen Leiters bereitgestellt.
Der elektrische Leiter wird durch die Materialzunge im oberen Bereich mindestens bis
zur Klemmstelle hin geführt. Damit wird durch den Bodenabschnitt, die Federzungen
und die sich an den Deckelabschnitt anschließende Materialzunge über den frontseitigen
Abschnitt des Leitereinführungskanals hinaus eine weitgehend geschlossene Leiterführung
bei überaus kompaktem Aufbau ohne weitere Beeinträchtigung der Materialzunge bereitgestellt.
Die freigestellte Materialzunge hat im Unterschied zur einfachen Fortführung des Deckelabschnitts
den Vorteil, dass sie ein freies Ende hat und damit beweglich ist. Damit kann der
Spalt zwischen den Federzungen und der Materialzunge reduziert werden.
[0009] Zudem bietet die freigestellte Materialzunge die optionale Möglichkeit der Betätigung
der Federzungen zum Öffnen der Klemmstelle. Wenn auf die Materialzunge eine in Richtung
Bodenabschnitt wirkende Kraft ausgeübt wird, dann kann die Materialzunge bei geeigneter
Ausgestaltung mit den Federzungen zusammenwirken, um diese auseinander zu drängen.
[0010] Hierzu ist es besonders vorteilhaft, wenn die Materialzunge einen mit den Federzungen
zur Öffnung der Klemmstelle zusammenwirkend ausgerichteten Betätigungsabschnitt hat.
Damit ist an der Materialzunge ein besonderer Betätigungsabschnitt vorgesehen, der
konstruktiv an die Federzungen so angepasst ist, dass bei Krafteinwirkung auf die
Materialzunge in Richtung Bodenabschnitt der Betätigungsabschnitt in Eingriff mit
den Federzungen gelangt und diese auseinander drängt.
[0011] Der Deckelabschnitt kann aus zwei übereinander angeordneten Lagen des Blechteils
gebildet sein. Die dem Bodenabschnitt am nächsten liegende untere Lage kann dabei
eine schräg zum Bodenabschnitt zulaufende Leiterführungswand bilden und vor der durch
die Federzungen gebildeten Klemmstelle enden.
[0012] Mit Hilfe dieser zwei Lagen kann somit einerseits eine Leiterführung mit Hilfe der
Leiterführungswand und andererseits eine Betätigungsmöglichkeit mit Hilfe der Materialzunge
bereitgestellt werden.
[0013] Die Materialzunge kann dabei an der vom Bodenabschnitt entfernt liegenden oberen
Lage ausgebildet sein. Mit Hilfe dieser zweilagigen Ausgestaltung des Deckelabschnitts
wird zudem eine sehr stabile und dennoch kompakte Ausführungsform des Leiteranschlusskontaktelementes
erreicht.
[0014] Zur Bildung des Betätigungsabschnitts kann an dem freien Endbereich der Materialzunge,
die dem Leitereinführungskanal gegenüberliegt, ein seitlich von der Materialzunge
hervorragender Materiallappen vorgesehen sein. Mit Hilfe eines solchen seitlich von
der Materialzunge hervorragenden Materiallappens kann die zur Betätigung der Federzungen
erforderliche Breite des Materiallappens im Bereich des Betätigungsabschnitts vergrößert
werden.
[0015] Für eine symmetrische Betätigung können dabei zwei an den einander gegenüberliegenden
Seiten der Materialzunge in voneinander weg weisende Richtungen erstreckende Materiallappen
zur Bildung des Betätigungsabschnitts vorgesehen sein.
[0016] Diese Materiallappen müssen sich dabei nicht auf einer Ebene erstrecken, sondern
können gebogen sein. Sie können dabei z.B. von dem Bodenabschnitt weg nach oben und
dabei schräg nach außen gebogen sein. Damit wandert der Angriffspunkt des Materiallappens
an den Federzungen bei der Bewegung der Materialzunge in Richtung Bodenabschnitt vom
innenliegenden Bereich der Materiallappen zum freien Ende hin. Dies ermöglicht eine
optimale Kinematik zur Betätigung der Federzungen.
[0017] Die Federzungen können Betätigungszungen haben, die von der an den Deckelabschnitt
angrenzenden Stirnkanten abragen. Diese Betätigungszungen sind dabei aus der Ebene
des angrenzenden Federzungenabschnitts herausgebogen und unterhalb des Betätigungsabschnitts
der Materialzunge positioniert. Mit Hilfe dieser Betätigungszungen wird an den Federzungen
eine optimierte Betätigungsmöglichkeit durch die Materialzunge erreicht, deren Betätigungsabschnitt
an den Betätigungszungen entlang gleiten kann und durch die herausgebogene Ausgestaltung
die Federzungen immer weiter auseinander treibt, je weiter die Materialzunge zwischen
die Federzungen gebracht wird.
[0018] Die Materialzunge kann seitlich abragende Anschlaglaschen haben, die sich zu den
Federzungen hin erstreckend umgebogen sind. Mit diesen Anschlaglaschen wird ein Überlastendanschlag
bereitgestellt. Die Bewegung der Materialzunge in Richtung Bodenabschnitt ist nur
so weit möglich, bis die seitlich abragenden Anschlaglaschen auf die Stirnkanten der
Federzungen aufstoßen.
[0019] Die Materialzunge kann sich zum freien Ende hin verjüngen. Damit wird ermöglicht,
dass die Materialzunge zumindest bei bereits angeklemmtem elektrischen Leiter zwischen
die Federzungen gelangen und diese zum Öffnen der Klemmstelle auseinander treiben
kann.
[0020] Der dem Leitereinführungskanal gegenüberliegende Abschnitt des Blechteils kann von
dem Bodenabschnitt umgefaltete Seitenwandabschnitte und einen sich quer zu diesen
Seitenwandabschnitten erstreckenden Endanlageabschnitt haben. Auf diese Weise wird
eine durch den Bodenabschnitt, die Seitenwandabschnitte sowie den Endanlageabschnitt
begrenzte Leiterauffangtasche gebildet.
[0021] Der Endanlageabschnitt kann dabei aus aufeinander zu gebogenen Bereichen der Seitenwandabschnitte
gebildet werden. So kann diese Leiterauffangtasche gekrümmte Wandbereiche haben. Dies
ermöglicht eine materialsparende und kompakte Ausführungsform.
[0022] Weiterhin kann der Bodenabschnitt einen freigestellten Lötkontaktanschluss haben.
Dieses in einer Art Lötanschlussfahne z.B. für eine Oberflächenlötmontage (SMD) ausgebildetes
freie Ende des Bodenabschnitts kann damit auf einer Leiterplatte verlötet werden.
Dieser Lötabschnitt befindet sich vorzugsweise im Bereich des Endanschlagabschnitts
und ist von diesem unter Belassung eines Freiraums freigestellt. Bei der Verlötung
des Leiteranschlusskontaktelementes kann dabei der Zwischenraum zwischen dem Bodenabschnitt
und den Seitenwandabschnitten und dem Endanlageabschnitt gleich mit durch Lötmaterial
verschlossen werden.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit den beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1 -
- perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines Leiteranschlusskontaktelementes;
- Figur 2 -
- perspektivische Rückseitenansicht des Leiteranschlusskontaktelementes aus Figur 1;
- Figur 3 -
- Seitenansicht des Leiteranschlusskontaktelementes aus Figur 2;
- Figur 4 -
- Seiten-Schnittansicht des Leiteranschlusskontaktelementes aus Figur 3;
- Figur 5 -
- perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform eines Leiteranschlusskontaktelementes;
- Figur 6 -
- perspektivische Ansicht des Leiteranschlusskontaktelementes aus Figur 5 von der anderen
Seite;
- Figur 7 -
- Seitenansicht des Leiteranschlusskontaktelementes aus Figur 6;
- Figur 8 -
- Seiten-Schnittansicht des Leiteranschlusskontaktelementes aus Figur 7.
[0024] Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines Leiteranschlusskontaktelementes
1. Dieses ist einstückig aus einem einzigen Blechteil ausgeformt. Dieses Blechteil
ist in Teilbereichen ausgestanzt oder ausgeschnitten und umgeformt. Es hat zwei einander
gegenüberliegende Seitenwände 2a, 2b und einen die Seitenwände 2a, 2b verbindenden
Bodenabschnitt 3. Gegenüberliegend zu dem Bodenabschnitt 3 ist ein Deckelabschnitt
4 vorhanden, der sich ebenfalls quer zu den Seitenwänden 2a, 2b erstreckt und diese
im Sinne eines geschlossenen Übergangs verbindet.
[0025] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Deckelabschnitt 4 zweilagig mit einer
von der linken Seitenwand 2a abgehenden unteren Lage 5 und einer von der rechten Seitenwand
2b abgebogenen oberen Lage 6 ausgebildet. Die untere Lage 5 liegt im Vergleich zur
oberen Lage 6 dem Bodenabschnitt 3 am nächsten.
[0026] Durch die voneinander beabstandeten Seitenwände 2a und 2b sowie die sich quer hierzu
erstreckenden und voneinander beabstandeten Boden- und Deckelabschnitte 3, 4 wird
ein Leitereinführungskanal 7 geschaffen, der zum Einführen eines elektrischen Leiters
vorgesehen ist.
[0027] Von den Seitenwänden 2a, 2b gehen jeweils in Leitereinsteckrichtung L, d.h. in Erstreckungsrichtung
des Bodenabschnitts 3 Federzungen 8 ab. Diese Federzungen 8 sind aufeinander zu weisend
schräg zur Mittelachse des Leiteranschlusskontaktelementes 1 hin ausgestellt und bilden
mit einem noch weiter schräg nach innen ausgestellten freien Klemmende 9 eine Klemmstelle
zum Anklemmen eines eingesteckten elektrischen Leiters an die einander gegenüberliegenden
Federzungen 8.
[0028] Die untere Lage 5 bildet mit einem sich entlang der Federzungen 8 erstreckenden Abschnitt
eine schräg zum Bodenabschnitt 3 zulaufende Leiterführungswand 10 liegt oberhalb der
durch die dem Deckelabschnitt 4 zugewandten Stirnkanten 11 der Federzungen 8 aufgespannten
Ebene und taucht somit nicht zwischen die einander gegenüberliegenden Federzungen
8. Es ist damit keine Überlappung der Leiterführungswand 10 mit den Federzungen 8
vorhanden. Damit können die Federzungen 8 ungehindert aufeinander zu ausfedern.
[0029] An der oberen Lage 6 des Deckelabschnitts 4 ist eine von den Seitenwänden 2a, 2b
freigestellte Materialzunge 12 vorhanden. Diese Materialzunge 12 erstreckt sich auch
in Leitereinsteckrichtung L in die Richtung der Federzungen 8. Auch diese Materialzunge
12 liegt oberhalb der durch die dem Deckelabschnitt 4 zugewandten Stirnkanten 11 der
Federzungen 8 aufgespannten Ebene.
[0030] An den Klemmenden 9 der Federzungen 8 sind jeweils Betätigungszungen 13 in Richtung
der Ebene des Deckelabschnitts 4 nach oben und voneinander weg nach außen weisend
vorgesehen. Die Materialzunge 12 hat an ihrem freibeweglichen Ende einen Betätigungsabschnitt
14. Dieser Betätigungsabschnitt 14 weist zwei Materialzungen 15a, 15b auf, die sich
von den einander gegenüberliegenden Seiten der Materialzunge 12 nach außen und nach
oben vom Bodenabschnitt 3 weg erstrecken. Sie bilden eine gekrümmte Ebene, die in
Kontakt mit den Betätigungszungen 13 der Federzungen 8 tritt. Wenn nun auf die Materialzunge
12 eine in Richtung Bodenabschnitt 3 wirkende Betätigungskraft ausgeübt wird, dann
wird der Betätigungsabschnitt 14 zwischen die Betätigungszungen 13 geführt. Damit
werden die einander gegenüberliegenden Federzungen 8 voneinander weg bewegt.
[0031] Dem Betätigungsabschnitt 14 ist in Leitereinsteckrichtung L gesehen vorgelagert ein
Überlastanschlag an der Materialzunge 12 vorgesehen, der aus von der Materialzunge
12 seitlich abragenden Führungslaschen 16 gebildet wird. Diese Führungslaschen 16
sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus der Ebene der Materialzunge 12 in
dem die einander gegenüberliegenden Führungslaschen 16 verbindenden Abschnitt heraus
nach unten in Richtung Bodenabschnitt 3 leicht abgebogen. Dies ist allerdings nur
optional. Mit Hilfe dieser Führungslaschen 16 wird die Auslenkung der Materialzunge
12 in Richtung Bodenabschnitt 3 so weit begrenzt, bis die Führungslaschen 16 auf den
Stirnkanten 11 der Federzungen 8 aufliegen.
[0032] Dem Leitereinführungskanal 7 gegenüberliegende Abschnitt des Blechteils bzw. des
Leiteranschlusskontaktelementes 1 hat eine Leiterauffangtasche 17. Diese ist aus zwei
einander gegenüberliegenden Seitenwandabschnitten 18a, 18b und einem sich quer zu
diesen Seitenwandabschnitten 18a, 18b erstreckenden Endanschlagabschnitt 19 gebildet.
Die Seitenwandabschnitte 18a, 18b sind von dem Bodenabschnitt 3 heraus nach oben in
Richtung der Ebene des Deckelabschnitts 4 umgebogen. An die Seitenwandabschnitte 18a,
18b schließen sich dann jeweils aufeinander zu weisende Wandabschnitte an, die unter
optionaler Belassung eines Schlitzes 20 den Endanschlagabschnitt 19 bilden.
[0033] Erkennbar ist weiterhin, dass unterhalb des Endanschlagabschnitts 19 ein Lötkontaktanschluss
21 zur Oberflächenlötmontage an dem freien Ende des Bodenabschnitts 3 ausgebildet
ist. Dieser ist mit Hilfe der nach oben abgebogenen Seitenwandabschnitte 18a, 18b
und des Endanschlagabschnitts 19 freigestellt und zugänglich.
[0034] Dies wird anhand der Figur 2 deutlicher, die eine perspektivische Rückseitenansicht
des Leiteranschlusskontaktelementes 1 aus Figur 1 zeigt. Erkennbar ist hier, dass
der Lötkontaktanschluss 21 aus dem sich verjüngenden freien Ende des Bodenabschnitts
3 gebildet ist. Die von den Seitenwandabschnitten 18a, 18b aufeinander zu weisend
umgebogenen Wände zur Bildung des Endanschlagabschnitts 19 sind dabei gekrümmt und
unter Belassung eines Freiraums von dem Lötkontaktanschluss 21 freigestellt. Damit
ist der Lötanschlusskontakt 21 gut zugänglich und ermöglicht eine einfache Handhabung
und Verlötung des Leiteranschlusskontaktelementes 1 auf einer Leiterplatte. Bei dem
Verlöten kann der Freiraum zwischen dem Lötkontaktanschluss 21 und dem Endanschlagabschnitt
19 gegebenenfalls auch mit Lötmaterial wieder verschlossen werden.
[0035] Weiterhin kann der Bodenabschnitt 3 im Bereich der Leitereinführung 7 mit den Seitenwänden
2a, 2b ebenfalls als Lötanschlussfläche genutzt werden, da dieser Abschnitt ebenfalls
plan auf einer Leiterplatte zur Anlage kommt.
[0036] Deutlich wird weiterhin, dass die freibeweglichen Enden der Federzungen 8, die den
Seitenwänden 2a, 2b gegenüberliegen, aufeinander zu gerichtete, abgewinkelte bzw.
abgebogene Klemmabschnitte 9 mit den vom Bodenabschnitt 3 nach oben und schräg nach
außen weisenden Betätigungszungen 13 haben. Der Betätigungsabschnitt 14 liegt auf
diesen Betätigungszungen 13 auf und ist ersichtlich gekrümmt.
[0037] Figur 3 lässt eine Seitenansicht des Leiteranschlusskontaktelementes 1 aus Figur
2 erkennen. Hieraus wird deutlich, dass der Deckelabschnitt 4 eine von den Seitenwänden
2a, 2b freigestellte Materialzunge 12 hat, die oberhalb von der Ebene angeordnet ist,
die durch die Stirnkanten 11 der einander gegenüberliegenden Federzungen 8 aufgespannten
Ebene liegt. Die Betätigungszungen 13 sind von dieser Betrachtung der Stirnkanten
11 losgelöst und haben damit nichts zu tun. Sie werden als separate Elemente 13 an
den Federzungen 8 angesehen.
[0038] Deutlich wird auch, dass die von der unteren Lage 5 in Richtung Bodenabschnitt 3
von der Ebene des Deckelabschnitts 4 schräg nach unten abragende Leiterführungswand
10 oberhalb dieser durch die Stirnkanten 11 der Federzungen 8 aufgespannten Ebene
endet. Durch diese schräg liegende Leiterführungswand und die gegenüberliegende, schräg
nach oben zur Ebene des Deckelabschnitts 4 laufenden Bereich des Bodenabschnitts 3
und die schräg aufeinander zulaufenden Federzungen 8 wird ein trichterförmig zulaufender
Leiterführungsbereich angrenzend an den eingangsseitigen Abschnitt des Leitereinführungskanals
7 geschaffen.
[0039] Dies wird noch deutlicher durch Figur 4, die eine Seiten-Schnittansicht des Leiteranschlusskontaktelementes
1 aus Figur 3 zeigt. Dort ist erkennbar, dass sich auch der Bodenabschnitt 3 ausgehend
von dem eingangsseitigen Abschnitt des Leitereinführungskanals 7 leicht schräg zur
Ebene des Deckelabschnitts 4 hin erstreckt. Deutlich wird dabei auch, dass die von
der unteren Lage 5 des Deckelabschnitts 4 abragende Leiterführungswand 10 oberhalb
der Stirnkante 11 der Federzungen 8 endet und damit die Federzungen 8 nicht überlappt.
[0040] Deutlich wird auch der zweilagige Aufbau des Deckelabschnitts 4 mit der dem Bodenabschnitt
3 am nächsten liegenden unteren Lage 5 und der darüber liegenden, vom Bodenabschnitt
3 entfernt liegenden oberen Lage 6. Die Materialzunge 12 erstreckt sich dabei vom
Bodenabschnitt 3 gesehen oberhalb der Leiterführungswand 10, sodass die Leiterführungswand
10 näher zum Bodenabschnitt 3 liegt, als die Materialzunge 12.
[0041] Durch diesen zweilagigen Aufbau des Deckelabschnitts 4 lassen sich zwei unterschiedliche
Funktionen sehr kompakt in einem stabilen Leiteranschlusskontaktelement 1 vereinen.
Diese Funktionen sind einerseits die Betätigungsfunktion mit Hilfe der Materialzunge
12 und andererseits die Leiterführungsfunktion mit Hilfe der Leiterführungswand 10.
[0042] Figur 5 lässt eine zweite Ausführungsform des Leiteranschlusskontaktelementes 1 erkennen.
Dieses ist wesentlich einfacher als die erste Ausführungsform ausgeführt. Wiederum
ist das Leiteranschlusskontaktelement 1 aus einem einzigen Blechteil durch Ausstanzen
bzw. Ausschneiden von Bereichen und Umformen z.B. durch Umfalten gebildet. Ein eingangsseitiger
Abschnitt eines Leitereinführungskanals 7 ist wiederum durch von dem Bodenabschnitt
3 abragenden Seitenwänden 2a, 2b, einen sich zwischen den Seitenwänden 2a, 2b erstreckenden
und vom Bodenabschnitt 3 beabstandeten Deckelabschnitt 4 begrenzt. Wiederum wird unter
einer Verbindung der Seitenwände 2a, 2b zumindest eine Überbrückung des Raums zwischen
den Seitenwänden 2a, 2b verstanden. Auf eine formschlüssige, kraftschlüssige oder
stoffschlüssige Verbindung kommt es hierbei nicht an.
[0043] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel liegt der Deckelabschnitt 4 auf der endseitigen
Stirnkante 22 der rechten Seitenwand 2b einfach auf.
[0044] Auch bei diesem Ausführungsbeispiel hat der Deckelabschnitt 4 eine von den Seitenwänden
zumindest im Bereich der Federzungen 8 der Seitenwände 2a, 2b freigestellte Materialzunge
23. Diese liegt wiederum oberhalb der durch die dem Deckelabschnitt 4 zugewandten
Stirnkanten 11 der Federzungen 8 aufgespannten Ebene. D.h., dass die Unterseite der
Materialzunge 23 eine Ebene aufspannt, die oberhalb der Federzungen 8 liegt. Die Materialzunge
23 taucht damit nicht in den Zwischenraum der Federzungen 8 ein.
[0045] Dies wird aus Figur 6 deutlicher, die eine perspektivische Rückseitenansicht des
Leiteranschlusskontaktelementes 1 aus Figur 5 zeigt. Dort wird deutlich, dass zwischen
der Materialzunge 23 und der Federzunge 8 ein Schlitz 24 vorhanden ist.
[0046] Aus dieser Darstellung wird auch deutlich, dass die Materialzunge 23 zum freibeweglichen
Ende hin konisch zulaufend ist.
[0047] Auch bei diesem Ausführungsbeispiel sind die freibeweglichen Enden der Federzungen
8 nochmals weiter aufeinander zu gebogen, um Klemmkontaktenden 9 zur Bildung einer
Klemmstelle zum Anklemmen eines elektrischen Leiters zu schaffen.
[0048] Wenn nun ein elektrischer Leiter angeklemmt ist, dann werden die Federzungen 8 weiter
auseinander gedrängt. In diesem Zustand kann dann das konisch zulaufende Ende der
Materialzunge 23 unter Umständen zwischen die Federzungen 8 bewegt werden, wenn eine
Betätigungskraft in Richtung Bodenabschnitt 3 ausgeübt wird. Damit kann die Klemmstelle
weiter geöffnet werden, um das Entnehmen eines angeklemmten elektrischen Leiters zu
ermöglichen. Dies ist allerdings nur optional.
[0049] Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Materialzunge 23 im Wesentlichen zur Leiterführung
hin zur Klemmstelle vorgesehen. Hierzu erstreckt sich die Materialzunge 23 mindestens
bis zur Klemmstelle hin, die durch die aufeinander zu gebogenen Klemmenden 9 der Federzungen
8 gebildet wird.
[0050] Wiederum ist an dem Ende des Leiteranschlusskontaktelementes 1, das dem eingangsseitigen
Leitereinführungskanal 7 gegenüberliegt, eine Leiterauffangtasche 17 ausgebildet.
Hierzu sind von dem Bodenabschnitt 3 Seitenwandabschnitte 18a, 18b in Richtung der
Ebene des Deckelabschnitts 4 nach oben umgefaltet (umgebogen). Von dem linken Seitenwandabschnitt
18a ist ein weiterer Wandabschnitt sich quer zu den Seitenwandabschnitten 18a, 18b
erstreckend umgebogen, um einen Endanschlagabschnitt 19 zu bilden. Dieser endet mit
seiner Stirnkante vor dem rechten Seitenwandabschnitt 18b.
[0051] Durch diese hochgebogenen Seitenwandabschnitte 18a, 18b und den Endanschlagabschnitt
19 wird ein Lötkontaktanschluss 21 am freien Endbereich des Bodenabschnitts 3 freigelegt.
Das Leiteranschlusskontaktelement 1 kann auf diese Weise an dem Lötkontaktanschluss
mit einer Leiterplatte verlötet werden.
[0052] Figur 7 lässt eine Seitenansicht des Leiteranschlusskontaktelementes 1 aus Figur
6 erkennen. Hier wird nochmals deutlich, dass die Materialzunge 23 über ihre gesamte
Länge in dem dargestellten Ruhezustand oberhalb der Federzungen 8 positioniert ist
und sich damit nicht mit den Federzungen 8 überlappt. Deutlich wird auch, dass die
Materialzunge 23 leicht in Richtung des Bodenabschnitts 3 hin abgebogen ist. Damit
wird ein trichterförmiger Abschnitt zur Führung eines in den Leitereinführungskanal
7 eingeführten elektrischen Leiters hin zur Klemmstelle erreicht.
[0053] Erkennbar ist auch, dass die Materialzunge 23 mit ihrem freibeweglichen Ende im Bereich
der durch die Klemmenden 9 gebildeten Klemmstelle endet.
[0054] Figur 8 lässt eine Seiten-Schnittansicht des Leiteranschlusskontaktelementes 1 aus
Figur 7 erkennen. Hier wird nochmals deutlich, dass die Materialzunge 23 oberhalb
der Federzungen 8 über seine gesamte Länge liegt. Ein von rechts in Leitereinsteckrichtung
L in den Leitereinführungskanal 7 zur durch die Klemmenden 9 gebildeten Klemmstelle
hin geführter Leiter wird in der Leiterauffangtasche 17 mit seinem Ende aufgenommen.
Der Einsteckweg eines solchen elektrischen Leiters wird durch den Endanschlagabschnitt
19 begrenzt, der von dem Seitenwandabschnitt 18b quer zum gegenüberliegenden Seitenwandabschnitt
18a und damit quer zur Leitereinsteckrichtung L abgebogen ist. Deutlich wird, dass
dieser Endanschlagabschnitt 19 von dem Lötkontaktanschluss 21 beabstandet ist, der
an dem Endbereich des Bodenabschnitts 3 gegenüberliegend zum eingangsseitigen Leitereinführungskanal
7 vorgesehen ist.
[0055] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Bodenabschnitt 3 plan. Er kann aber
auch in Richtung Deckelabschnitt 4 über einen Teilbereich schräggestellt werden, um
einen Leitereinführungstrichter zu bilden. In diesem Zusammenhang wird auf die erste
Ausführungsform verwiesen.
[0056] Insofern kann auch die in der ersten Ausführungsform vorgeschlagene Kontur des Bodenabschnitts
3 auf das zweite Ausführungsbeispiel übertragen werden.
[0057] Deutlich wird in dieser Ansicht ebenfalls, dass der plane Bodenabschnitt 3 auch über
seine gesamte Längserstreckung als Lötanschlussfläche genutzt werden kann, wodurch
insbesondere die mechanische Befestigung verbessert werden kann.
1. Leiteranschlusskontaktelement (1) mit einem Blechteil, das zwei einander gegenüberliegende
Seitenwände (2a, 2b), einen die Seitenwände (2a, 2b) verbindenden Bodenabschnitt (3)
und einen dem Bodenabschnitt (3) gegenüberliegenden und die Seitenwände (2a, 2b) verbindenden
Deckelabschnitt (4) aufweist, die einen Leitereinführungskanal (7) begrenzen, wobei
die Seitenwände (2a, 2b) von dem Bodenabschnitt (3) und dem Deckelabschnitt (4) freigestellte
Federzungen (8) haben, die eine Klemmstelle zum Anklemmen eines elektrischen Leiters
bilden,
dadurch gekennzeichnet, dass der Deckelabschnitt (4) eine von den Seitenwänden (2a, 2b) freigestellte Materialzunge
(12, 23) hat, und dass sich die Materialzunge (12, 23) oberhalb der durch die dem
Deckelabschnitt (4) zugewandten Stirnkanten (11) der Federzungen (8) aufgespannten
Ebene mindestens bis zu der Klemmstelle hin erstreckt.
2. Leiteranschlusskontaktelement (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialzunge (12) einen mit den Federzungen (8) zur Öffnung der Klemmstelle
zusammenwirkend ausgerichteten Betätigungsabschnitt (14) hat.
3. Leiteranschlusskontaktelement (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckelabschnitt (4) aus zwei übereinander angeordneten Lagen (5, 6) des Blechteils
gebildet ist, wobei die dem Bodenabschnitt (3) am nächsten liegende untere Lage (5)
eine schräg zum Bodenabschnitt (3) zulaufende Leiterführungswand (10) bildet und vor
der durch die Federzungen (8) gebildeten Klemmstelle endet.
4. Leiteranschlusskontaktelement (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialzunge (12) an der vom Bodenabschnitt (3) entfernt liegenden oberen Lage
(6) ausgebildet ist.
5. Leiteranschlusskontaktelement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung des Betätigungsabschnitts (14) an dem freibeweglichen Endbereich der
Materialzunge (12), die dem Leitereinführungskanal (7) gegenüberliegt, ein seitlich
von der Materialzunge (12) hervor ragender Materiallappen (15a, 15b) vorgesehen ist.
6. Leiteranschlusskontaktelement (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwei an den einander gegenüberliegenden Seiten der Materialzunge (12) sich in voneinander
weg weisende Richtungen erstreckende Materiallappen (15a, 15b) zur Bildung des Betätigungsabschnitts
(14) vorgesehen sind.
7. Leiteranschlusskontaktelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Federzungen (8) Betätigungszungen (13) haben, die von den an den Deckelabschnitt
(4) angrenzenden Stirnkanten (11) abragen, wobei die Betätigungszungen (13) aus der
Ebene des angrenzenden Federzungenabschnitts herausgebogen und unterhalb des Betätigungsabschnitts
(14) der Materialzunge (12) positioniert sind.
8. Leiteranschlusskontaktelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialzunge (12) seitlich abragende Anschlaglaschen (16) hat.
9. Leiteranschlusskontaktelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Materialzunge (12, 23) zum freien Ende hin verjüngt.
10. Leiteranschlusskontaktelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der dem Leitereinführungskanal (7) gegenüberliegende Abschnitt des Blechteils von
dem Bodenabschnitt (3) umgefaltete Seitenwandabschnitte (18a, 18b) und einen sich
quer zu diesen Seitenwandabschnitten (18a, 18b) erstreckenden Endanschlagabschnitt
(19) hat.
11. Leiteranschlusskontaktelement (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwandabschnitte (18a, 18b) zur Bildung des Endanschlagabschnitts (19) aufeinander
zu weisend umgebogen sind.
12. Leiteranschlusskontaktelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein freies Ende des Bodenabschnitts (3) zur Bildung eines Lötkontaktanschlusses (21)
freigestellt ist.
13. Leiteranschlusskontaktelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Unterseite der Materialzunge (12, 23), die zu den oberen Stirnkanten
(11) der Federzungen (8) hin weist, aufgespannte Ebene zumindest im Ruhezustand oberhalb
der Federzungen (8) liegt und nicht zwischen die Federzungen (8) selbst taucht.
14. Leiteranschlusskontaktelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialzunge (23) leicht in Richtung des Bodenabschnitts (3) hin abgebogen ist,
sodass ein durchgehend trichterförmiger Abschnitt zur Führung eines in den Leitereinführungskanal
(7) eingeführten elektrischen Leiters bis hin zur Klemmstelle gebildet ist.
15. Leiteranschlusskontaktelement (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialzunge (23) zum freibeweglichen Ende hin konisch zulaufend ist.