[0001] Die Erfindung betrifft ein Wertdokument mit einem eine Vorderseite und eine Rückseite
aufweisenden Papiersubstrat, wobei die Vorderseite des Papiersubstrats mit einem Foliensicherheitselement
versehen ist, der Foliensicherheitselementbereich bei der Betrachtung der Rückseite
des Papiersubstrats im Auflicht in Form eines Hell-Dunkel-Effekts erkennbar ist und
der Foliensicherheitselementbereich bei der Betrachtung der Rückseite des Papiersubstrats
im Durchlicht lediglich in einem einheitlichen Grauton erkennbar ist, sodass der Betrachter
beim Wechsel von der Betrachtung der Rückseite des Papiersubstrats von Auflicht-Betrachtung
zu Durchlicht-Betrachtung ein Verschwinden eines hell vor einem dunklen Hintergrund
wahrnehmbaren Prägestrukturmotivs wahrnimmt.
[0002] Bei einem Wertdokument im Sinne der Erfindung kann es sich z.B. um Banknoten oder
Ausweisdokumente handeln, aber auch um Aktien, Urkunden, Briefmarken, Schecks, Eintrittskarten,
Fahrkarten, Flugscheine, Ausweise, Visasticker oder Ähnliches sowie Etiketten, Siegel,
Verpackungen oder andere Elemente. Die vereinfachende Benennung "Wertdokument" schließt
deshalb im Folgenden stets Dokumente der genannten Art ein. Der Begriff Wertdokument
schließt auch Sicherheitspapier zur Herstellung von Banknoten ein.
[0003] Wertdokumente werden zur Absicherung in der Regel mit Sicherheitselementen ausgestattet,
die eine Überprüfung der Echtheit des Wertdokuments gestatten und die zugleich als
Schutz vor unerlaubter Reproduktion des Wertdokuments dienen. Als Sicherheitselemente
kommen z.B. Foliensicherheitselemente in Betracht, die ein Foliensubstrat bzw.
[0004] Kunststoffsubstrat aufweisen und mittels einer Klebschicht auf dem Wertdokumentsubstrat
appliziert werden.
[0005] Zur Steigerung der Fälschungssicherheit ist bekannt, solche Foliensicherheitselemente
mit durchgehenden Öffnungen bzw. Durchbrechungsbereichen in den Wertdokumenten zu
kombinieren.
[0006] Die
WO 95/10420 A1 beschreibt ein Wertdokument, bei dem der Träger mit einer fensterartigen Durchbrechung
versehen wird, die mit einer wenigstens bereichsweise transparenten Abdeckfolie verschlossen
ist, wobei die Abdeckfolie insbesondere im Bereich der fensterartigen Durchbrechung
mit zusätzlichen Sicherheitsmerkmalen, beispielsweise Diffraktionsstrukturen, versehen
sein kann.
[0007] Die
WO 2005/025891 A2 beschreibt einen Datenträger mit einem Foliensicherheitselement, wobei sowohl das
Foliensicherheitselement, als auch der Datenträger einen Durchbrechungsbereich aufweisen;
die Durchbrechungsbereiche überlappen sich vorzugsweise zumindest teilweise und besonders
bevorzugt sind sie deckungsgleich. In einer weiteren Variante wird der Durchbrechungsbereich
im Datenträger von der der Foliensicherheitselement tragenden Datenträgerseite abgewandten
Seite mit einer weiteren Folie abgedeckt.
[0008] Die
WO 2010/000432 A1 beschreibt ein Wertdokument mit einer Öffnung, die einseitig mit einer lichtdurchlässigen
Folie verschlossen wird. Zur Erhöhung der Fälschungssicherheit werden sowohl die Oberseite,
als auch die Unterseite des Wertdokuments mit einer lichtdurchlässigen Beschichtung
bedeckt, die bevorzugt vollflächig ausgeführt ist.
[0009] Vorzugsweise werden die Beschichtungen jeweils unabhängig voneinander extrudiert
oder laminiert.
[0010] Die
WO 2011/015622 A1 beschreibt ein Wertdokument mit einer Öffnung, die einseitig mit einer zumindest
teilweise transluzenten oder transparenten Folie verschlossen ist, wobei sich auf
der der Folie gegenüberliegenden Seite des Wertdokuments im Bereich der Öffnung und
im Wesentlichen im Bereich der Folienfläche eine Beschichtung befindet, wobei die
Beschichtung innerhalb der Öffnung nicht vorhanden bzw. im Wesentlichen nicht vorhanden
ist.
[0011] Die
WO 2014/108329 A1 beschreibt ein Verfahren zum Herstellen einer endlosen Papierbahn für die Herstellung
von Sicherheits- und Wertdokumenten. Die Papierbahn wird zunächst mit einer durchgehenden
Öffnung versehen. Anschließend erfolgt das registergenaue Aufbringen einer Folie mit
auf die Papierbahn aufzubringenden Sicherheitsmerkmalen.
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein mit einem Foliensicherheitselement
versehenes Wertdokument bereitzustellen, wobei das Wertdokument hinsichtlich der Überprüfbarkeit
auf dessen Echtheit hin und im Hinblick auf den Schutz vor unerlaubter Reproduktion
des Wertdokuments verbessert ist.
[0013] Diese Aufgabe wird durch die im Hauptanspruch definierte Merkmalskombination gelöst.
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Zusammenfassung der Erfindung
[0014]
1. (Hauptaspekt der Erfindung) Wertdokument, umfassend ein Papiersubstrat mit einer
Vorderseite und einer Rückseite, wobei
- die Vorderseite des Papiersubstrats in einem als Foliensicherheitselementbereich bezeichneten
Bereich mit einem eine Vorderseite und eine Rückseite aufweisenden Foliensicherheitselement
versehen ist, wobei die Vorderseite des Foliensicherheitselements ein auf einer reflektierenden
Prägestruktur beruhendes, beim Verkippen des Foliensicherheitselements einen optisch
variablen Effekt entfaltendes, als Prägestrukturmotiv bezeichnetes Motiv aufweist;
- der Foliensicherheitselementbereich bei der Betrachtung der Rückseite des Papiersubstrats
im Auflicht in Form eines Hell-Dunkel-Effekts erkennbar ist, wobei das Prägestrukturmotiv
hell vor einem dunklen Hintergrund, insbesondere in multitonaler Form bzw. in Form
eines Graustufenbildes, wahrnehmbar ist;
- der Foliensicherheitselementbereich bei der Betrachtung der Rückseite des Papiersubstrats
im Durchlicht lediglich in einem einheitlichen Grauton erkennbar ist, sodass der Betrachter
beim Wechsel von der Betrachtung der Rückseite des Papiersubstrats von Auflicht-Betrachtung
zu Durchlicht-Betrachtung ein Verschwinden des hell vor einem dunklen Hintergrund
wahrnehmbaren Prägestrukturmotivs wahrnimmt.
2. (Bevorzugte Ausgestaltung) Wertdokument nach Klausel 1, wobei die Schichtdicke
des Papiersubstrats im Foliensicherheitselementbereich verglichen mit der Schichtdicke
des Papiersubstrats außerhalb des Foliensicherheitselementbereichs geringer ist, das
Papiersubstrat im Foliensicherheitselementbereich also verdünnt ist.
3. (Bevorzugte Ausgestaltung) Wertdokument nach Klausel 1, wobei das Wertdokument
auf einem Papier/Kunststoff/Papier-Verbundsubstrat basiert und das Verbundsubstrat
die Schichtenfolge erstes Papiersubstrat, Kunststoff, zweites Papiersubstrat aufweist,
wobei das Foliensicherheitselement zwischen dem Kunststoff und dem zweiten Papiersubstrat
angeordnet ist und das in der Klausel 1 definierte Papiersubstrat das erste Papiersubstrat
im Verbundsubstrat bildet.
4. (Bevorzugte Ausgestaltung) Wertdokument nach Klausel 1, wobei das Wertdokument
auf einem Folie/Papier/Folie-Verbundsubstrat basiert und das Foliensicherheitselement
zwischen einer der beiden Folien und dem Papier angeordnet ist, wobei das in der Klausel
1 definierte Papiersubstrat das Papier im Verbundsubstrat bildet.
5. (Bevorzugte Ausgestaltung) Wertdokument nach einer der Klauseln 1 bis 4, wobei
die reflektierende Prägestruktur des Foliensicherheitselements im Bereich des Prägestrukturmotivs
in Form einer reflektierenden Mikrostruktur mit einem Mosaik aus einer Vielzahl reflektierender
Mosaikelemente gebildet ist, wobei die Mosaikelemente durch die Parameter Größe, Umrissform,
Reliefform, Reflexionsvermögen und räumliche Ausrichtung charakterisiert sind und
ein vorbestimmtes Motiv bilden, indem verschiedene Gruppen von Mosaikelementen mit
unterschiedlichen charakteristischen Parametern einfallendes Licht in unterschiedliche
Raumbereiche reflektieren.
6. (Bevorzugte Ausgestaltung) Wertdokument nach einer der Klauseln 1 bis 5, wobei
das Prägestrukturmotiv des Foliensicherheitselements in Form von Zeichen, in Form
eines Bildes oder in Form einer Codierung gebildet ist.
7. (Bevorzugte Ausgestaltung) Wertdokument nach einer der Klauseln 1 bis 6, wobei
das Papiersubstrat ein Wasserzeichenpapier mit einem außerhalb des Foliensicherheitselementbereichs
angeordneten, bei der Betrachtung des Wertdokuments im Auflicht nicht erkennbaren
und bei der Betrachtung des Wertdokuments im Durchlicht erkennbaren Wasserzeichenmotiv
ist.
8. (Bevorzugte Ausgestaltung) Wertdokument nach Klausel 7, wobei das Wasserzeichenmotiv
in Form von Zeichen, in Form eines Bildes oder in Form einer Codierung gebildet ist
und vorzugsweise mit dem Prägestrukturmotiv des Foliensicherheitselements identisch
ist oder mit dem Prägestrukturmotiv des Foliensicherheitselements im Sinnzusammenhang
oder in einem ergänzenden Bezug steht.
9. (Bevorzugte Ausgestaltung) Wertdokument nach einer der Klauseln 1 bis 8, wobei
das Foliensicherheitselement ein Patch, ein Sicherheitsstreifen oder ein Sicherheitsfaden
ist.
10. (Bevorzugte Ausgestaltung) Wertdokument nach einer der Klauseln 1 bis 9, wobei
die reflektierende Prägestruktur des Foliensicherheitselements durch eine oberhalb
einer Prägelackschicht angeordnete Metallisierung, insbesondere durch einen farbkippenden
mehrschichtigen Aufbau oder durch einen mehrschichtigen Aufbau mit Farbwechsel beim
Wechsel von Auflicht-Betrachtung zu Durchlicht-Betrachtung, gebildet ist.
11. (Bevorzugte Ausgestaltung) Wertdokument nach einer der Klauseln 1 bis 10, wobei
das Foliensicherheitselement eine Mehrzahl an Prägestrukturmotiven aufweist.
12. (Bevorzugte Ausgestaltung) Wertdokument nach Klausel 11 mit Rückbezug auf Klausel
3, wobei das zweite Papiersubstrat eine Aussparung im Bereich eines Prägestrukturmotivs
aufweist.
13. (Bevorzugte Ausgestaltung) Wertdokument nach einer der Klauseln 1 bis 12, wobei
das Wertdokument eine Banknote ist.
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
[0015] Eine Betrachtung im Auflicht ist im Sinne dieser Erfindung eine Beleuchtung des Wertdokuments
von einer Seite und eine Betrachtung des Wertdokuments von derselben Seite. Eine Betrachtung
im Auflicht liegt somit beispielsweise dann vor, wenn die Vorderseite des Wertdokuments
beleuchtet und auch betrachtet wird.
[0016] Eine Betrachtung im Durchlicht ist im Sinne dieser Erfindung eine Beleuchtung eines
Wertdokuments von einer Seite und eine Betrachtung des Wertdokuments von einer anderen
Seite, insbesondere der gegenüberliegenden Seite. Eine Betrachtung im Durchlicht liegt
somit beispielsweise dann vor, wenn die Rückseite des Wertdokuments beleuchtet und
die Vorderseite des Wertdokuments betrachtet wird. Das Licht scheint somit durch das
Wertdokument hindurch.
[0017] Bei dem in der vorliegenden Beschreibung genannten Wertdokument kann es sich z.B.
um eine Banknote, insbesondere eine Papierbanknote, eine Polymerbanknote oder eine
Folienverbundbanknote, um eine Aktie, eine Anleihe, eine Urkunde, einen Gutschein,
einen Scheck, eine hochwertige Eintrittskarte, aber auch um eine Berechtigungskarte,
einen Personalausweis oder eine Passpersonalisierungsseite handeln.
[0018] Bei dem in der vorliegenden Beschreibung genannten Foliensicherheitselement kann
es sich z.B. um einen Patch bzw. ein Etikett, um einen (Endlos-)Streifen oder um einen
(Endlos-)Faden handeln.
[0019] Das Wertdokumentsubstrat ist insbesondere ein Papiersubstrat oder ein Papier-ähnliches
Substrat. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform basiert das Wertdokumentsubstrat
auf einem Folienverbundsubstrat mit einem mehrschichtigen Folie/Papier/Folie-Aufbau.
Wertdokumentsubstrate mit einer Papier-Mittellage, deren Vorderseite und Rückseite
jeweils von einer Folie abgedeckt ist, sind aus der
WO 2004/028825 A2 bekannt. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Wertdokumentsubstrat
einen mehrschichtigen Papier/Kunststoff/Papier-Aufbau auf. Aus der
WO 2006/066431 A1 ist ein Mehrschichtsubstrat bekannt, das wenigstens eine erste Papierlage, wenigstens
eine zweite Papierlage, sowie wenigstens eine zwischen den Papierlagen angeordnete
und mit den Papierlagen verbundene Kunststoffschicht aus wenigstens einem thermoplastischen
polymeren Material umfasst.
[0020] Im Stand der Technik sind Wasserzeichen in Papier unter anderem als ein Sicherheitsmerkmal
bei Banknoten und Briefmarken sowie in Personaldokumenten üblich. Wasserzeichen, die
hierin auch als "echte" Wasserzeichen bezeichnet werden, sind in Papier durch unterschiedliche
Papierstärken eingebrachte, mittels Lichtdurchlass erkennbare Bildmarken. Die vorliegende
Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass insbesondere im Falle eines auf seiner Vorderseite
mit einem speziellen Foliensicherheitselement versehenen dünnen Papiersubstrats ein
bei Betrachtung der Rückseite des Papiersubstrats im Auflicht erkennbares Wasserzeichen
simuliert werden kann, das im Gegensatz zu einem echten Wasserzeichen im Durchlicht
nicht stärker zur Geltung kommt, sondern überraschenderweise verschwindet. Das spezielle
Foliensicherheitselement weist auf seiner Vorderseite ein auf einer reflektierenden
Prägestruktur beruhendes, beim Verkippen des Foliensicherheitselements einen optisch
variablen Effekt entfaltendes Prägestrukturmotiv auf, wobei bei der Betrachtung der
Rückseite des Papiersubstrats im Auflicht ein Hell-Dunkel-Effekt erkennbar ist, bei
dem das Prägestrukturmotiv z.B. infolge unterschiedlich reflektierender Mosaikelemente
hell vor einem dunklen Hintergrund, insbesondere in multitonaler Form bzw. in Form
eines Graustufenbildes, wahrnehmbar ist.
[0021] Zur Erzielung eines bei Betrachtung der Rückseite des Papiersubstrats im Auflicht
besonders wirkungsvollen, durch das Papier hindurchschimmernden Motivs in multitonaler
Form bzw. in Form eines Graustufenbildes ist es von Vorteil, die Schichtdicke des
Papiersubstrats im Foliensicherheitselementbereich verglichen mit der Schichtdicke
des Papiersubstrats außerhalb des Foliensicherheitselementbereichs geringer auszugestalten,
das Papiersubstrat im Foliensicherheitselementbereich also verdünnt bereitzustellen.
Alternativ kann das Wertdokument gemäß einer bevorzugten Variante so bereitgestellt
werden, dass es auf einem Papier/ Kunststoffschicht/ Papier-Verbundsubstrat mit jeweils
dünnem Papier basiert und das Verbundsubstrat die Schichtenfolge erstes Papiersubstrat,
Kunststoffschicht, zweites Papiersubstrat aufweist, wobei das Foliensicherheitselement
z.B. zwischen der Kunststoffschicht und dem zweiten Papiersubstrat angeordnet ist.
Alternativ kann das Wertdokument gemäß einer weiteren bevorzugten Variante so bereitgestellt
werden, dass das Wertdokument auf einem Folie/Papier/Folie-Verbundsubstrat basiert
und das Foliensicherheitselement zwischen einer der beiden Folien und dem Papier angeordnet
ist.
[0022] Es wird bevorzugt, dass die reflektierende Prägestruktur des Foliensicherheitselements
im Bereich des Prägestrukturmotivs in Form einer reflektierenden Mikrostruktur mit
einem Mosaik aus einer Vielzahl reflektierender Mosaikelemente gebildet ist, wobei
die Mosaikelemente durch die Parameter Größe, Umrissform, Reliefform, Reflexionsvermögen
und räumliche Ausrichtung charakterisiert sind und ein vorbestimmtes Motiv bilden,
indem verschiedene Gruppen von Mosaikelementen mit unterschiedlichen charakteristischen
Parametern einfallendes Licht in unterschiedliche Raumbereiche reflektieren. Besonders
wirkungsvoll ist das durch das Papier hindurchschimmernde, simulierte Wasserzeichen
im Falle einer eine Mikrospiegelanordnung bildenden Reliefstruktur, die hierin auch
als mikro optische Reliefstruktur bezeichnet wird. Die Herstellung einer mikrooptischen
Reliefstruktur ist im Stand der Technik bekannt (siehe z.B. die
WO 2014/060089 A2). Die Abmessungen der Strukturelemente der Mikrospiegelanordnung liegen vorzugsweise
in einem Bereich, der größer als 1µm und weniger als 40µm ist, wobei ein Bereich größer
als 1µm und weniger als 30µm insbesondere bevorzugt ist. Die Abmessungen der Strukturelemente
der Mikrospiegelanordnung weisen beispielsweise eine Höhe bis zu 15µm und eine laterale
Ausdehnung bis zu 30µm auf. Dabei sind sowohl die Höhe, als auch die laterale Ausdehnung
der Strukturelemente der Mikrospiegelanordnung vorzugsweise größer als 1µm.
[0023] Weitere bevorzugte mikrooptische Reliefstrukturen sind z.B. aus der
WO 2007/079857 A1 bekannt.
[0024] Die Prägestruktur ist insbesondere in einen Prägelack, z.B. einem UV-Lack oder einem
thermoplastischen Lack, eingeprägt.
[0025] Die reflektierende Prägestruktur des Foliensicherheitselements wird vorzugsweise
durch eine oberhalb einer Prägelackschicht angeordnete Metallisierung, z.B. durch
eine A1- oder eine Ag-Schicht, gebildet.
[0026] Weitere bevorzugte reflektierende Prägestrukturen enthalten z.B. einen interferenzfähigen,
mehrschichtigen Aufbau mit
- einer reflektierenden Schicht (insbesondere einer metallischen, reflektierenden Schicht),
z.B. eine Al-Schicht;
- einer semitransparenten Schicht, z.B. eine Cr-Schicht; und
- einer zwischen der reflektierenden Schicht und der semitransparenten Schicht angeordneten
dielektrischen Schicht, z.B. eine SiO2-Schicht,
wobei sich die Farbe des mehrschichtigen Aufbaus mit der Änderung des Betrachtungswinkels
ändert.
Es ist möglich, ein bei Betrachtung der Vorderseite im Auflicht erkennbares erstes
Erscheinungsbild des interferenzfähigen, mehrschichtigen Aufbaus und ein bei Betrachtung
der Vorderseite im Durchlicht erkennbares zweites Erscheinungsbild des interferenzfähigen,
mehrschichtigen Aufbaus zu erzeugen, z.B. durch Aussparungen in der reflektierenden
Schicht und/oder der semitransparenten Schicht. Ein solches Foliensicherheitselement
mit unterschiedlichem Auflicht-/Durchlicht-Erscheinungsbild ist aus der
WO 2009/149831 A2 bekannt. Beispielsweise kann die semitransparente Schicht eine Vielzahl rasterartig
angeordneter Aussparungen aufweisen, die in ihrer Gesamtheit ein Zeichen, ein Bild
oder ein Muster ergeben. Das auf diese Weise erzeugte Muster ist im Auflicht sichtbar
und verschwindet im Durchlicht. Alternativ und/oder zusätzlich kann ein unterschiedliches
Auflicht-/Durchlicht-Erscheinungsbild des mehrschichtigen Aufbaus dadurch bewerkstelligt
werden, dass man den Aufbau mit einer Reliefstruktur kombiniert, insbesondere einer
diffraktiven Reliefstruktur, einer mikrooptischen Reliefstruktur oder einer Sublambda-Struktur.
[0027] Weitere bevorzugte reflektierende Prägestrukturen enthalten z.B. einen mehrschichtigen
Aufbau mit zwei semitransparenten Schichten und einer zwischen den zwei semitransparenten
Schichten angeordneten dielektrischen Schicht, wobei der mehrschichtige Aufbau bei
der Betrachtung im Auflicht einerseits und bei der Betrachtung im Durchlicht andererseits
unterschiedliche Farbtöne aufweist, insbesondere bei der Betrachtung im Auflicht goldfarben
erscheint und bei der Betrachtung im Durchlicht einen blauen Farbton zeigt. Die beiden
unterschiedlichen Farbtöne sind insbesondere Komplementärfarben. Ein solcher mehrschichtiger
Aufbau beruht insbesondere auf zwei semitransparenten Spiegelschichten und einer zwischen
den zwei semitransparenten Spiegelschichten angeordneten dielektrischen Schicht. Ein
solcher mehrschichtiger Aufbau, der bei der Betrachtung im Auflicht goldfarben erscheint
und bei der Betrachtung im Durchlicht einen blauen Farbton zeigt, ist z.B. aus der
WO 2011/082761 A1 bekannt. Als semitransparente Spiegelschicht eignet sich insbesondere ein Metall,
das von der Gruppe bestehend aus Al, Ag, Ni, Cr, Cu, Au und einer Legierung eines
oder mehrerer der vorstehend genannten Elemente gewählt ist, wobei Al oder Ag als
semitransparente Spiegelschicht bevorzugt werden und Al insbesondere bevorzugt wird.
Geeignete mehrschichtige Aufbauten mit zwei semitransparenten Spiegelschichten und
einer zwischen den zwei semitransparenten Spiegelschichten angeordneten dielektrischen
Schicht haben vorzugsweise die folgende gegenständliche Beschaffenheit:
- die beiden semitransparenten Spiegelschichten werden bevorzugt von Al oder Ag gewählt;
die dielektrische Schicht ist insbesondere eine SiO2-Schicht;
- im Falle, dass jede der beiden semitransparenten Spiegelschichten auf Al beruht, liegt
die jeweilige bevorzugte Schichtdicke in einem Bereich von 5 nm bis 20 nm, insbesondere
bevorzugt in einem Bereich von 10 nm bis 14 nm; die dielektrische SiO2-Schicht hat vorzugsweise eine Schichtdicke in einem Bereich von 50 nm bis 450 nm,
weiter bevorzugt in einem Bereich von 80 nm bis 260 nm, wobei die Bereiche von 80nm
bis 100nm und von 220nm bis 240nm speziell für die Bereitstellung eines Gold/Blau-Farbwechsels
besonders bevorzugt werden;
- im Falle, dass jede der beiden semitransparenten Spiegelschichten auf Ag beruht, liegt
die jeweilige bevorzugte Schichtdicke in einem Bereich von 15 nm bis 25 nm; die dielektrische
SiO2-Schicht hat vorzugsweise eine Schichtdicke in einem Bereich von 50 nm bis 450 nm,
weiter bevorzugt in einem Bereich von 80 nm bis 260 nm, wobei die Bereiche von 80nm
bis 100nm und von 220nm bis 240nm speziell für die Bereitstellung eines Gold/Blau-Farbwechsels
besonders bevorzugt werden.
Die genannten mehrschichtigen Schichtaufbauten ermöglichen nicht nur die Erzeugung
einer semitransparenten Funktionsschicht, die bei Betrachtung im Auflicht goldfarben
erscheint und bei der Betrachtung im Durchlicht einen blauen Farbton zeigt, sondern
es können je nach Wahl der Schichtdicke insbesondere der dielektrischen Schicht weitere
Farbwechsel erzeugt werden, z.B.
- im Auflicht Magenta, im Durchlicht Blau-Grün;
- im Auflicht Türkis, im Durchlicht Orange-Gelb;
- im Auflicht Gold, im Durchlicht Blau-Violett;
- im Auflicht Silber, im Durchlicht Violett.
[0028] Weitere bevorzugte reflektierende Prägestrukturen enthalten z.B. eine Flüssigkristallschicht,
die bei der Betrachtung im Auflicht eine andere Farbe wie bei der Betrachtung im Durchlicht
zeigt. Alternativ und/oder zusätzlich kann ein unterschiedliches Auflicht-/Durchlicht-Erscheinungsbild
dadurch bewerkstelligt werden, dass man die Flüssigkristallschicht mit einer Reliefstruktur
kombiniert, insbesondere einer diffraktiven Reliefstruktur, einer mikrooptischen Reliefstruktur
oder einer Sublambda-Struktur.
[0029] Weitere bevorzugte reflektierende Prägestrukturen enthalten z.B. eine Druckschicht
mit einer Effektpigment-Zusammensetzung, die bei der Betrachtung im Auflicht eine
andere Farbe wie bei der Betrachtung im Durchlicht zeigt, insbesondere einen Gold/Blau-Farbwechsel,
einen Gold/Violett-Farbwechsel, einen Grün-Gold/Magenta-Farbwechsel, einen Violett/Grün-Farbwechsel
oder einen Silber/Opak-Farbwechsel zeigt. Solche Druckfarben werden z.B. in der
WO 2011/064162 A2 beschrieben. Alternativ und/oder zusätzlich kann ein unterschiedliches Auflicht-/Durchlicht-Erscheinungsbild
dadurch bewerkstelligt werden, dass man die Druckschicht mit einer Reliefstruktur
kombiniert, insbesondere einer diffraktiven Reliefstruktur, einer mikrooptischen Reliefstruktur
oder einer Sublambda-Struktur.
[0030] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird das Prägestrukturmotiv des Foliensicherheitselements
in Form von Zeichen, in Form eines Bildes oder in Form einer Codierung gebildet.
[0031] Es wird bevorzugt, dass das Papiersubstrat ein Wasserzeichenpapier mit einem außerhalb
des Foliensicherheitselementbereichs angeordneten, bei der Betrachtung des Wertdokuments
im Auflicht nicht erkennbaren und bei der Betrachtung des Wertdokuments im Durchlicht
erkennbaren Wasserzeichenmotiv ist. Insbesondere kann das Wasserzeichenmotiv in Form
von Zeichen, in Form eines Bildes oder in Form einer Codierung gebildet sein und vorzugsweise
mit dem Prägestrukturmotiv des Foliensicherheitselements identisch sein oder mit dem
Prägestrukturmotiv des Foliensicherheitselements im Sinnzusammenhang oder in einem
ergänzenden Bezug stehen.
[0032] Das Foliensicherheitselement ist vorzugsweise ein Patch, ein Sicherheitsstreifen
oder ein Sicherheitsfaden.
[0033] Es wird bevorzugt, dass das Foliensicherheitselement eine Mehrzahl an Prägestrukturmotiven
aufweist. Im besonderen Fall, dass das Wertdokument auf einem Papier/Folie/Papier-Verbundsubstrat
basiert und das Verbundsubstrat die Schichtenfolge erstes Papiersubstrat, Folie, zweites
Papiersubstrat aufweist, wobei das Foliensicherheitselement zwischen der Folie und
dem zweiten Papiersubstrat angeordnet ist, weist das zweite Papiersubstrat vorzugsweise
eine Aussparung im Bereich eines Prägestrukturmotivs auf.
[0034] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist das erfindungsgemäße Wertdokument eine
Banknote.
[0035] Weitere Ausführungsbeispiele sowie Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand
der schematisch stark vereinfachten Figuren erläutert, bei deren Darstellung auf eine
maßstabs- und proportionsgetreue Wiedergabe verzichtet wurde, um die Anschaulichkeit
zu erhöhen.
[0036] Es zeigen:
- Figuren 1 bis 6
- ein erfindungsgemäßes Wertdokument gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel; und
- Figuren 7 bis 12
- ein erfindungsgemäßes Wertdokument gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
Erstes Ausführungsbeispiel
[0037] Anhand der Figuren 1 bis 6 wird ein erfindungsgemäßes Wertdokument 1, im vorliegenden
Fall eine Banknote, gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
[0038] Die Figur 1 zeigt die Vorderseite der Banknote 1 bei der Betrachtung im Auflicht.
Die Banknote 1 basiert auf einem Papiersubstrat 2, das auf seiner Vorderseite mit
einem streifenförmigen Foliensicherheitselement 3 versehen ist. Das Foliensicherheitselement
3 hat im vorliegenden Beispiel eine Breite von 1,4 cm und eine Länge von 7,5 cm. Das
Foliensicherheitselement 3 umfasst eine Trägerfolie, im vorliegenden Fall eine Polyethylenterephthalat(PET)-Folie,
einen mit einer Reliefstruktur versehenen UV-härtenden Prägelack und einen interferenzfähigen,
mehrschichtigen, opaken Aufbau, der eine reflektierende Schicht (z.B. Al), eine semitransparente
Schicht (z.B. Cr) und eine zwischen der reflektierenden Schicht und der semitransparenten
Schicht angeordnete dielektrische Schicht (z.B. SiO
2) aufweist, sodass sich die Farbe des mehrschichtigen Aufbaus mit der Änderung des
Betrachtungswinkels ändert. Im oberen Bereich des Foliensicherheitselements 3 befindet
sich ein Prägestrukturmotiv in Form der Denomination "20", das beim Verkippen des
Foliensicherheitselements 3 einen optisch variablen Effekt entfaltet. Das Prägestrukturmotiv
basiert auf einer mikrooptischen Reliefstruktur, die im Stand der Technik bekannt
ist (siehe z.B. die
WO 2014/060089 A2).
[0039] Der Aufbau des Foliensicherheitselements 3 im Querschnitt entlang der gestrichelten
Linie A-A' wird weiter unten anhand der Figur 6 beschrieben.
[0040] Die Figur 2 zeigt die Banknote 1 in Querschnittansicht.
[0041] Die Figur 3 zeigt die Vorderseite der Banknote 1 bei der Betrachtung im Durchlicht.
Im Durchlicht für den Betrachter erkennbar ist das Wasserzeichenmotiv 4 in Form der
Denomination "20", das bei der Betrachtung der Banknote 1 im Auflicht (siehe Figur
1) nicht erkennbar war. Das Wasserzeichenmotiv 4 ist ein "echtes" Wasserzeichen, das
papiermacherisch durch partiell verdünnte Bereiche im Papier erzeugt wird.
[0042] Die Figur 4 zeigt die Rückseite der Banknote 1 bei der Betrachtung im Auflicht. Der
Betrachter nimmt das Papier 2 im Bereich des Foliensicherheitselements 3 in Form eines
dunklen Hintergrundes wahr, wobei die im oberen Bereich des Foliensicherheitselements
3 in Form eines Prägestrukturmotivs gebildete Denomination "20" etwas heller in multitonaler
Form vor dem dunklen Hintergrund des Foliensicherheitselements gewissermaßen als ein
simuliertes Wasserzeichen visuell erfassbar ist.
[0043] Die Figur 5 zeigt die Rückseite der Banknote 1 bei der Betrachtung im Durchlicht.
Der Betrachter nimmt das Papier 2 im Bereich des Foliensicherheitselements 3 in einem
einheitlichen Grauton wahr. Zusätzlich ist das Wasserzeichenmotiv 4 in Form der Denomination
"20" sichtbar, das bei der Betrachtung der Banknote 1 im Auflicht (siehe Figur 4)
nicht erkennbar war.
[0044] Beim wiederholten Wechsel zwischen der Betrachtung der Rückseite der Banknote 1 im
Durchlicht (siehe Figur 5) einerseits und der Betrachtung der Rückseite der Banknote
1 im Auflicht (siehe Figur 4) andererseits nimmt der Betrachter zwei separate Effekte
wahr, die miteinander in ergänzendem Bezug stehen, nämlich
- das Erscheinen des "echten" Wasserzeichens 4 (siehe Figur 5) gefolgt von einem Verschwinden
des "echten" Wasserzeichens 4 (siehe Figur 4); und
- das Nicht-Vorhandensein des simulierten Wasserzeichens in dem Bereich des Papiers
2, der mit dem Foliensicherheitselement 3 versehen ist (siehe Figur 5), gefolgt von
einem Erscheinen des simulierten Wasserzeichens (siehe Figur 4).
[0045] Die Figur 6 zeigt den Aufbau des in der Figur 1 gezeigten Foliensicherheitselements
3 im Querschnitt entlang der gestrichelten Linie A-A'. Das Foliensicherheitselement
3 umfasst eine Trägerfolie 5, im Beispiel eine Polyethylenterephthalat(PET)-Folie.
Die Trägerfolie 5 ist mit einem UV-härtenden Prägelack 6 versehen. Zur Erzeugung des
einen optisch variablen Effekt entfaltenden Prägestrukturmotivs in Form der Denomination
"20" weist der Prägelack 6 in einem bestimmten Bereich eine mikrooptische Reliefstruktur
auf, die im Stand der Technik bekannt ist (siehe z.B. die
WO 2014/060089 A2). Der Prägelack 6 ist an seiner Oberseite mit einem farbkippenden Mehrschichtaufbau
7 versehen, der die reflektierende Al-Schicht, die dielektrische Schicht SiO
2 und die absorbierende bzw. semitransparente Cr-Schicht aufweist.
Zweites Ausführungsbeispiel
[0046] Anhand der Figuren 7 bis 12 wird ein erfindungsgemäßes Wertdokument 8, im vorliegenden
Fall eine Banknote, gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
[0047] Die Figur 7 zeigt die Vorderseite der Banknote 8 bei der Betrachtung im Auflicht.
Die Banknote 8 basiert auf einem mehrlagigen Papier/Kunststoff/Papier-Verbundsubstrat
9 mit der Schichtenfolge erstes Papiersubstrat (91) - Kunststoffschicht (92) - zweites
Papiersubstrat (93) (siehe Figur 8). Ein Foliensicherheitselement 10 ist zwischen
der Kunststoffschicht (92) und dem zweiten Papiersubstrat (93) angeordnet. Das Foliensicherheitselement
10 umfasst eine Trägerfolie, im vorliegenden Fall eine Polyethylenterephthalat(PET)-Folie,
einen mit einer Reliefstruktur versehenen UV-härtenden Prägelack und einen interferenzfähigen,
mehrschichtigen, opaken Aufbau, der eine reflektierende Schicht (z.B. Al), eine semitransparente
Schicht (z.B. Cr) und eine zwischen der reflektierenden Schicht und der semitransparenten
Schicht angeordnete dielektrische Schicht (z.B. SiO
2) aufweist, sodass sich die Farbe des mehrschichtigen Aufbaus mit der Änderung des
Betrachtungswinkels ändert. Das Foliensicherheitselement 10 weist zwei Prägestrukturmotive
auf, die jeweils in Form der Denomination "20" gebildet sind und die beim Verkippen
des Foliensicherheitselements 10 einen optisch variablen Effekt entfalten. Für den
Betrachter ist lediglich das untere Prägestrukturmotiv sichtbar, weil das dem Betrachter
zugewandte zweite Papiersubstrat (93) des Verbundsubstrats 9 eine quadratische Aussparung
aufweist. Das obere, gestrichelt dargestellte Prägestrukturmotiv ist für den Betrachter
nahezu unsichtbar, weil es vom zweiten Papiersubstrat (93) des Verbundsubstrats 9
überdeckt wird. Die Prägestrukturmotive des Foliensicherheitselements 10 basieren
jeweils auf einer mikrooptischen Reliefstruktur, die im Stand der Technik bekannt
ist (siehe z.B. die
WO 2014/060089 A2).
[0048] Der Aufbau des Foliensicherheitselements 10 im Querschnitt entlang der gestrichelten
Linie B-B' wird weiter unten anhand der Figur 12 beschrieben.
[0049] Die Figur 8 veranschaulicht den Aufbau der in der Figur 7 gezeigten Banknote 8 in
Querschnittansicht entlang der gestrichelten Linie C-C'. Das Verbundsubstrat 9 der
Banknote 8 umfasst ein dünnes erstes Papiersubstrat 91, eine Kunststoffschicht 92
und ein dünnes zweites Papiersubstrat 93. Das Foliensicherheitselement 10 ist zwischen
der Kunststoffschicht 92 und dem zweiten dünnen Papiersubstrat 93 eingebettet. Darüber
hinaus weist das dünne zweite Papiersubstrat 93 in einem bestimmten Bereich eine z.B.
durch Stanzen oder durch Laserschneiden erhältliche quadratische Aussparung auf. Die
Aussparung bildet einen sogenannten Fenster-Bereich, in dem das in das Verbundsubstrat
9 eingebettete Foliensicherheitselement 10 für den Betrachter bei der Betrachtung
der Vorderseite der Banknote 8 erkennbar ist.
[0050] Die Figur 9 zeigt die Vorderseite der Banknote 8 bei der Betrachtung im Durchlicht.
Im Durchlicht für den Betrachter erkennbar ist das Wasserzeichenmotiv 11 in Form der
Denomination "20", das bei der Betrachtung der Banknote 8 im Auflicht (siehe Figur
7) nicht erkennbar war. Das Wasserzeichenmotiv 11 ist ein "echtes" Wasserzeichen,
das papiermacherisch durch partiell verdünnte Bereiche in den Papierschichten 91,
93 des Verbundsubstrats 9 erzeugt wird.
[0051] Die Figur 10 zeigt die Rückseite der Banknote 8 bei der Betrachtung im Auflicht.
Der Betrachter nimmt das Verbundsubstrat 9 im Bereich des Foliensicherheitselements
10 in Form eines dunklen Hintergrundes wahr, wobei die beiden im Foliensicherheitselement
10 jeweils in Form eines Prägestrukturmotivs gebildeten Denominationen "20" etwas
heller in multitonaler Form vor dem dunklen Hintergrund des Foliensicherheitselements
10 gewissermaßen als ein simuliertes Wasserzeichen visuell erfassbar sind.
[0052] Die Figur 11 zeigt die Rückseite der Banknote 8 bei der Betrachtung im Durchlicht.
Der Betrachter nimmt das Verbundsubstrat 9 im Bereich des Foliensicherheitselements
10 in einem einheitlichen Grauton wahr. Zusätzlich ist das Wasserzeichenmotiv 11 in
Form der Denomination "20" sichtbar, das bei der Betrachtung der Banknote 8 im Auflicht
(siehe Figur 10) nicht erkennbar war.
[0053] Beim wiederholten Wechsel zwischen der Betrachtung der Rückseite der Banknote 8 im
Durchlicht (siehe Figur 11) einerseits und der Betrachtung der Rückseite der Banknote
8 im Auflicht (siehe Figur 10) andererseits nimmt der Betrachter zwei separate Effekte
wahr, die miteinander in ergänzendem Bezug stehen, nämlich
- das Erscheinen des "echten" Wasserzeichens 11 (siehe Figur 11) gefolgt von einem Verschwinden
des "echten" Wasserzeichens 11 (siehe Figur 10); und
- das Nicht-Vorhandensein der simulierten Wasserzeichen in dem Bereich des Verbundsubstrats
9, der das Foliensicherheitselement 10 aufweist (siehe Figur 11), gefolgt von einem
Erscheinen der simulierten Wasserzeichen (siehe Figur 10).
[0054] Die Figur 12 zeigt den Aufbau des in der Figur 7 gezeigten Foliensicherheitselements
10 im Querschnitt entlang der gestrichelten Linie B-B'. Das Foliensicherheitselement
10 umfasst eine Trägerfolie 12, im Beispiel eine Polyethylenteraphthalat(PET)-Folie.
Die Trägerfolie 12 ist mit einem UV-härtenden Prägelack 13 versehen. Zur Erzeugung
der beiden jeweils einen optisch variablen Effekt entfaltenden Prägestrukturmotive
in Form der Denomination "20" weist der Prägelack 13 in zwei bestimmten Bereichen
eine mikro optische Reliefstruktur auf, die im Stand der Technik bekannt ist (siehe
z.B. die
WO 2014/060089 A2). Der Prägelack 13 ist an seiner Oberseite mit einem farbkippenden Mehrschichtaufbau
14 versehen, der die reflektierende Al-Schicht, die dielektrische Schicht SiO
2 und die absorbierende bzw. semitransparente Cr-Schicht aufweist.
[0055] Die in den Foliensicherheitselementen (3, 10) der vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispiele
vorhandene Trägerfolie (5, 12) ist nicht obligatorisch, sondern optional und ist mit
Bezug auf ihre abstützende mechanische Fähigkeit vorteilhaft, insbesondere im Fall,
dass das Wertdokumentsubstrat eine durch das Foliensicherheitselement überdeckte Aussparung
aufweist. Ein alternatives Foliensicherheitselement könnte dadurch bereitgestellt
werden, dass eine Release-fähige (temporäre) Trägerfolie eingesetzt wird, die vor
oder nach dem Aufbringen des Foliensicherheitselements auf das Wertdokumentsubstrat
entfernt wird. Auf diese Weise können auf das Wertdokumente angeordnete Foliensicherheitselemente
mit geringer Schichtdicke erzeugt werden.
1. Wertdokument, umfassend ein Papiersubstrat mit einer Vorderseite und einer Rückseite,
wobei
- die Vorderseite des Papiersubstrats in einem als Foliensicherheitselementbereich
bezeichneten Bereich mit einem eine Vorderseite und eine Rückseite aufweisenden Foliensicherheitselement
versehen ist, wobei die Vorderseite des Foliensicherheitselements ein auf einer reflektierenden
Prägestruktur beruhendes, beim Verkippen des Foliensicherheitselements einen optisch
variablen Effekt entfaltendes, als Prägestrukturmotiv bezeichnetes Motiv aufweist;
- der Foliensicherheitselementbereich bei der Betrachtung der Rückseite des Papiersubstrats
im Auflicht in Form eines Hell-Dunkel-Effekts erkennbar ist, wobei das Prägestrukturmotiv
hell vor einem dunklen Hintergrund, insbesondere in multitonaler Form bzw. in Form
eines Graustufenbildes, wahrnehmbar ist;
- der Foliensicherheitselementbereich bei der Betrachtung der Rückseite des Papiersubstrats
im Durchlicht lediglich in einem einheitlichen Grauton erkennbar ist, sodass der Betrachter
beim Wechsel von der Betrachtung der Rückseite des Papiersubstrats von Auflicht-Betrachtung
zu Durchlicht-Betrachtung ein Verschwinden des hell vor einem dunklen Hintergrund
wahrnehmbaren Prägestrukturmotivs wahrnimmt.
2. Wertdokument nach Anspruch 1, wobei die Schichtdicke des Papiersubstrats im Foliensicherheitselementbereich
verglichen mit der Schichtdicke des Papiersubstrats außerhalb des Foliensicherheitselementbereichs
geringer ist, das Papiersubstrat im Foliensicherheitselementbereich also verdünnt
ist.
3. Wertdokument nach Anspruch 1, wobei das Wertdokument auf einem Papier/Kunststoff/Papier-Verbundsubstrat
basiert und das Verbundsubstrat die Schichtenfolge erstes Papiersubstrat, Kunststoff,
zweites Papiersubstrat aufweist, wobei das Foliensicherheitselement zwischen dem Kunststoff
und dem zweiten Papiersubstrat angeordnet ist und das in der Klausel 1 definierte
Papiersubstrat das erste Papiersubstrat im Verbundsubstrat bildet.
4. Wertdokument nach Anspruch 1, wobei das Wertdokument auf einem Folie/Papier/Folie-Verbundsubstrat
basiert und das Foliensicherheitselement zwischen einer der beiden Folien und dem
Papier angeordnet ist, wobei das in der Klausel 1 definierte Papiersubstrat das Papier
im Verbundsubstrat bildet.
5. Wertdokument nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die reflektierende Prägestruktur
des Foliensicherheitselements im Bereich des Prägestrukturmotivs in Form einer reflektierenden
Mikrostruktur mit einem Mosaik aus einer Vielzahl reflektierender Mosaikelemente gebildet
ist, wobei die Mosaikelemente durch die Parameter Größe, Umrissform, Reliefform, Reflexionsvermögen
und räumliche Ausrichtung charakterisiert sind und ein vorbestimmtes Motiv bilden,
indem verschiedene Gruppen von Mosaikelementen mit unterschiedlichen charakteristischen
Parametern einfallendes Licht in unterschiedliche Raumbereiche reflektieren.
6. Wertdokument nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Prägestrukturmotiv des Foliensicherheitselements
in Form von Zeichen, in Form eines Bildes oder in Form einer Codierung gebildet ist.
7. Wertdokument nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Papiersubstrat ein Wasserzeichenpapier
mit einem außerhalb des Foliensicherheitselementbereichs angeordneten, bei der Betrachtung
des Wertdokuments im Auflicht nicht erkennbaren und bei der Betrachtung des Wertdokuments
im Durchlicht erkennbaren Wasserzeichenmotiv ist.
8. Wertdokument nach Anspruch 7, wobei das Wasserzeichenmotiv in Form von Zeichen, in
Form eines Bildes oder in Form einer Codierung gebildet ist und vorzugsweise mit dem
Prägestrukturmotiv des Foliensicherheitselements identisch ist oder mit dem Prägestrukturmotiv
des Foliensicherheitselements im Sinnzusammenhang oder in einem ergänzenden Bezug
steht.
9. Wertdokument nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Foliensicherheitselement
ein Patch, ein Sicherheitsstreifen oder ein Sicherheitsfaden ist.
10. Wertdokument nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die reflektierende Prägestruktur
des Foliensicherheitselements durch eine oberhalb einer Prägelackschicht angeordnete
Metallisierung, insbesondere durch einen farbkippenden mehrschichtigen Aufbau oder
durch einen mehrschichtigen Aufbau mit Farbwechsel beim Wechsel von Auflicht-Betrachtung
zu Durchlicht-Betrachtung, gebildet ist.
11. Wertdokument nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Foliensicherheitselement
eine Mehrzahl an Prägestrukturmotiven aufweist.
12. Wertdokument nach Anspruch 11 mit Rückbezug auf Anspruch 3, wobei das zweite Papiersubstrat
eine Aussparung im Bereich eines Prägestrukturmotivs aufweist.
13. Wertdokument nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei das Wertdokument eine Banknote
ist.