[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrzeug für Personenbeförderung nach dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Danach ist ein Fahrzeug für Personenbeförderung bekannt, mit wenigstens einer in
einer Öffnung einer Seitenwand des Fahrzeugs angeordneten Fensterscheibe, die mittels
einer mit einem umlaufenden Rand der Fensterscheibe zusammen wirkenden Klemmvorrichtung
an einem die Fensterscheibe umgebenden Fensterrahmen befestigt ist. Typischerweise
umfasst die Klemmvorrichtung ein, bezogen auf das Fahrzeug, äußeres und ein inneres
Gummiprofil, zwischen denen die Fensterscheibe randseitig eingeklemmt ist.
[0003] Bei solchen Fensterscheiben ist es erforderlich sicherzustellen, dass eine nach einer
Kraftbeaufschlagung von außen beschädigte Fensterscheibe nicht aus dem Fahrzeug herausgedrückt
werden kann. Bei geklemmten Fensterscheiben, insbesondere wenn sie eher klein bemessen
sind, besteht das Problem, dass die Fensterscheibe aus der Klemmvorrichtung gedrückt
wird, wenn das Glas der Fensterscheibe bricht. Insbesondere bei Verbundglasscheiben,
die häufig für Fensterscheiben von Fahrzeugen eingesetzt werden, kommt hinzu, dass
die bei solchen Verbundglasscheiben vorgesehene Folie die Einzelscheiben der Verbundglasscheibe
zusammenhält, so dass die Fensterscheibe sich soweit ausbeult, dass sie aus der Klemmvorrichtung
herausgezogen wird.
[0004] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeug der eingangs
genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass auch bei geklemmten Fensterscheiben
ein Herausdrücken einer geschädigten Fensterscheibe wirksam vermindert wird, sowie
eine bei einem solchen Fahrzeug einsetzbare Fensterscheibe anzugeben.
[0005] Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Fahrzeugs gelöst durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
[0006] Danach zeichnet sich ein Fahrzeug der oben angegebenen Art dadurch aus, dass dessen
Fensterscheibe mit ihrem umlaufenden Rand mittels einer Verklebung auf einen starren
Rahmen aufgebracht ist.
[0007] Da der vorgesehene Rahmen im Klemmbereich der Fensterscheibe angeordnet ist, ist
er über die Klemmvorrichtung kraftübertragend mit einem Rohbau des Fahrzeugs verbunden.
Damit wird eine erforderliche Energie, die benötigt wird, um die Fensterscheibe von
dem Fahrzeug zu trennen, wesentlich erhöht. Damit wird die Gefahr, dass die Fensterscheibe
bei einer Kraftbeaufschlagung von außen vom Fahrzeug gelöst wird, wirksam vermindert.
[0008] Bei der Fensterscheibe kann es sich bevorzugt um eine Verbundsicherheitsglasscheibe
(VSG) handeln, die typischerweise aus zwei äußeren Glasscheiben aufgebaut ist, welche
beispielsweise über eine Folie aus Polyvinylbutyral-(PVB-)Folie untereinander verbunden
sind.
[0009] Der im Randbereich der Fensterscheibe vorgesehene Rahmen kann, bezogen auf das Fahrzeug,
auf einer Innenseite der Fensterscheibe vorgesehen sein. Eine grundsätzlich auch mögliche
Anordnung des Rahmens auf der Außenseite der Fensterscheibe hätte den Nachteil, dass
er dann aus der Fahrzeugkontur aufbaut oder das Fenster nach innen verschoben werden
muss.
[0010] Zudem kann der Rahmen, bezogen auf das Fahrzeug, vorzugsweise von innen durch ein
zu der Klemmvorrichtung gehörendes Klemmprofil abgedeckt sein, welches an dem Fensterrahmen
befestigt ist. In dieser Weise ergeben sich optisch keinerlei Unterschiede zwischen
einer geklemmten Fensterscheibe mit oder ohne Rahmen.
[0011] Der Rahmen, der vorzugsweise aus Metall besteht, kann bevorzugt aus zusammengefügten
Flachprofilen hergestellt sein. Dadurch ergibt sich eine Kostengünstige Herstellung
des Rahmens. Dabei können die Flachprofile des Rahmens entweder untereinander verschweißt
sein oder sie sind ineinandergesteckt und ergeben über die Verklebung mit der Fensterscheibe
eine bauliche Einheit. Denkbar ist aber auch, dass der Rahmen als Stanzteil vorliegt
und durchgehend ausgebildet ist.
[0012] Für eine kraftübertragende Anbindung des Fensterrahmens an den Rohbau des Fahrzeugs
ist vorteilhafterweise eine weitere Verklebung vorgesehen.
[0013] Hinsichtlich der Fensterscheibe wird die oben angegebene Aufgabe durch eine Fensterscheibe
gelöst, die eine Scheibe aus Verbundsicherheitsglas aufweist und mit ihrem umlaufenden
Rand mittels einer Verklebung auf einen starren Rahmen aufgebracht ist.
[0014] Der Rahmen, auf den die Fensterscheibe aufgeklebt wird, muss nicht zwingend durchgehend
sein. Vielmehr ist es möglich, dass in den Ecken Lücken verbleiben. Über die Länge
einer jeweiligen Seite muss der Rahmen jedoch geschlossen sein. Ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen noch näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht einer Fensterscheibe für ein Fahrzeug,
- Figur 2
- eine Querschnittsansicht der Fensterscheibe von Figur 1 und
- Figur 3
- eine Querschnittsansicht eines Seitenwandabschnitts eines Fahrzeugs, der ein Übergangsbereich
zwischen Fahrzeugrohbau und Fensterscheibe umfasst.
[0015] Figur 1 zeigt eine Fensterscheibe zum Einbau in eine Fensteröffnung in einer Seitenwand
eines Schienenfahrzeugs als Beispiel für ein Fahrzeug für Personenbeförderung. Die
Fensterscheibe 1 ist mit ihrem umlaufenden Rand 2 auf einen starren Rahmen 3 aus metallischen
Flachprofilen 4 aufgebracht. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Metallprofile
4 vorgesehen, die baugleich und an Verbindungsstellen 5 aneinander gefügt sind. Die
Verbindungsstellen 5 können als Schweißverbindungen oder auch als Steckverbindungen
ausgeführt sein.
[0016] Die Art der Verbindung des Rahmens 3 mit der Fensterscheibe 1, bei der es sich um
eine Verbundsicherheitsglasscheibe handelt, ergibt sich aus Figur 2. Es ist ersichtlich,
dass der Rand 2 der Fensterscheibe 1 mittels einer Verklebung 6 mit dem Rahmen 3 verbunden
ist. Wie ebenfalls aus Figur 2 ersichtlich ist, umfasst die Fensterscheibe 1 eine
äußere Glasscheibe 7 und eine innere Glasscheibe 8, die über eine PVB-Folie 9 miteinander
verbunden sind, die insbesondere einem Zersplittern der Fensterscheibe 1 entgegenwirkt.
[0017] Figur 3 veranschaulicht die Einbausituation der Fensterscheibe 1 in einem Rohbau
10 des Schienenfahrzeugs. Über eine weitere Verklebung 11 ist ein Fensterrahmen 12
in die Fensteröffnung in der Seitenwand des Rohbaus 10 eingesetzt. Die Fensterscheibe
1 ist wiederum mittels einer Klemmvorrichtung 13 am Fensterrahmen 12 befestigt, und
zwar mittels eines äußeren Gummiprofils 14 und eines vorgespannten und als Klemmprofil
wirkenden inneren Gummiprofils 15. Das innere Gummiprofil 15 steht dabei in Eingriff
mit dem Fensterrahmen 12. Es ist ersichtlich, dass der Rahmen 3 von dem inneren Gummiprofil
15 abgedeckt ist und an ihm anliegt. Zudem schließt das innere Gummiprofil 15 an eine
Seitenwandverkleidung 16 eines Fahrgastinnenraums des Fahrzeugs an.
[0018] Im Ergebnis ist die Fensterscheibe 1 mit Hilfe des Rahmens 3 über das innere Gummiprofil
15 und den Fensterrahmen 12 fest mit dem Rohbau 10 des Fahrzeugs verbunden, was einem
Herausbrechen der Fensterscheibe 1 bei deren Beaufschlagung mit einer Krafteinwirkung,
insbesondere von außen, wirksam entgegenwirkt.
1. Fahrzeug für Personenbeförderung, mit wenigstens einer in einer Öffnung einer Seitenwand
des Fahrzeugs angeordneten Fensterscheibe (1), die mittels einer mit einem umlaufenden
Rand (2) der Fensterscheibe (1) zusammen wirkenden Klemmvorrichtung (13) an einem
die Fensterscheibe (1) umgebenden Fensterrahmen (12) befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fensterscheibe (1) mit ihrem umlaufenden Rand (2) mittels einer Verklebung (6)
auf einen starren Rahmen (3) aufgebracht ist.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fensterscheibe (1) eine Verbundsicherheitsglasscheibe ist.
3. Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rahmen (3), bezogen auf das Fahrzeug, auf einer Innenseite der Fensterscheibe
(1) vorgesehen ist.
4. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rahmen (3), bezogen auf das Fahrzeug, von Innen durch ein zu der Klemmvorrichtung
(13) gehörendes Klemmprofil (15) abgedeckt ist, welches an dem Fensterrahmen (3) befestigt
ist.
5. Fahrzeug nach eine der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rahmen (3) aus zusammengefügten Flachprofilen (4) hergestellt ist.
6. Fahrzeug nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Flachprofile (4) des Rahmens (3) untereinander verschweißt sind.
7. Fahrzeug nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Flachprofile (4) ineinandergesteckt sind und über die Verklebung (6) mit der Fensterscheibe
(1) eine bauliche Einheit ergeben.
8. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Fensterrahmen (3) über eine weitere Verklebung (11) mit einem Rohbau des Fahrzeugs
verbunden ist.
9. Fensterscheibe (1), die eine Scheibe aus Verbundsicherheitsglas aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fensterscheibe (1) mit ihrem umlaufenden Rand (2) mittels einer Verklebung (6)
auf einen starren Rahmen (3) aufgebracht ist.