[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Arbeitsstelle einer Luftspinnmaschine, mit
einer Spuleinheit und einer Spinneinheit, die in einer Betriebsstellung an einem Maschinengestell
der Arbeitsstelle angeordnet sind, wobei die Spinneinheit einen Tragrahmen aufweist,
auf welchem wenigstens ein Streckwerk und eine Luftspinndüse angeordnet sind. Ferner
betrifft die Erfindung eine Luftspinnmaschine mit wenigstens einer Arbeitsstelle sowie
ein Verfahren zum Warten und/oder Einstellen einer Arbeitsstelle einer Luftspinnmaschine.
[0002] Bekannte Luftspinnmaschinen sind in der Regel stark modular aufgebaut. Sie bestehen
meist aus einer Vielzahl gleichartiger Arbeitsstellen, die wiederum aus einzelnen
Modulen, insbesondere wenigstens einer Spinneinheit und einer Spuleinheit, aufgebaut
sind.
[0003] Beispielsweise schlägt die
EP 1 422 323 B1 eine Textilmaschine mit mehreren Spinnstellen vor, wobei jede Spinnstelle eine Kannenvorlage,
eine Spinn-einheit und eine Aufspuleinheit aufweist. Die Spinneinheit und die Aufspuleinheit
sind hierbei modular aufgebaut und auswechselbar sowie in oder an das Maschinengestell
angehängt. Bei Ausfällen bzw. Pannen der Spinneinheiten ist es möglich, diese einfach
und schnell auszuwechseln. Handelt es sich bei den Ausfällen jedoch um kleinere Wartungs-
und/oder Einstellarbeiten in schwer zugänglichen Bereichen der Spinnstelle, so muss
die jeweils betroffene Spinneinheit vom Maschinengestell abgehängt und entfernt werden.
Aufgrund des Gewichts der Spinneinheiten sind hierfür zumeist zusätzliche Vorrichtungen
notwendig, um die Spinneinheiten vom Maschinengestell entfernen zu können. Das führt
dazu, dass Wartungs- und/oder Einstellarbeiten schwierig handhabbar sind und einen
hohen Arbeitsaufwand bedeuten. Darüber hinaus müssen die Spinneinheiten nach den Wartungs-
und/oder Einstellarbeiten wieder eingehängt und gegebenenfalls entfernte Verbindungen
zur Textilmaschine wiederhergestellt werden.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die aus dem Stand der Technik bekannten
Nachteile zu beseitigen. Aufgabe ist es insbesondere, eine Arbeitsstelle, eine Luftspinnmaschine
sowie ein Verfahren zum Warten und/oder Einstellen einer Arbeitsstelle zu schaffen,
welche die Wartung und/oder Einstellung der Arbeitsstelle vereinfacht sowie die Zugänglichkeit
zu schwer zugängliche Bereiche der Arbeitsstelle erleichtert.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Arbeitsstelle, eine Luftspinnmaschine sowie ein
Verfahren zum Warten und/oder Einstellen einer Arbeitsstelle mit den Merkmalen der
unabhängigen Patentansprüche.
[0006] Vorgeschlagen wird eine Arbeitsstelle einer Luftspinnmaschine, mit einer Spuleinheit
und einer Spinneinheit, die in einer Betriebsstellung an einem Maschinengestell der
Arbeitsstelle angeordnet sind. Die Spinneinheit weist einen Tragrahmen auf, auf welchem
wenigstens ein Streckwerk und eine Luftspinndüse angeordnet sind. Der Tragrahmen ist
hierbei der Rahmen, der die einzelnen Bauteile der Spinneinheit, insbesondere das
Streckwerk und die Luftspinndüse trägt. Das Maschinengestellt ist das stationäre Gestell
der Arbeitsstelle und/oder der Luftspinnmaschine. Als Betriebsstellung ist hierbei
die Stellung der Spuleinheit und der Spinneinheit zu verstehen, welche zum Betreiben
der Arbeitsstelle, insbesondere zum Herstellen eines Garns aus einem Faserverband
und anschließendem Aufwickeln auf eine Spule, vorgesehen ist. Hierfür wird der Faserverband
mittels des Streckwerks verstreckt und anschließend der Luftspinndüse zugeführt. Der
verstreckte Faserverband wird in der Luftspinndüse zu einem Garn gesponnen. Anschließend
kann das Garn mit Hilfe einer Abzugseinrichtung abgezogen werden und in der Spuleinheit
auf die Spule gewickelt werden. Erfindungsgemäß ist die Spinneinheit über den Tragrahmen
bewegbar, vorzugsweise verschwenkbar, am Maschinengestell angeordnet, zum Bewegen,
insbesondere Verschwenken, der Spinneinheit von der Betriebsstellung in eine Wartungsstellung.
Als Wartungsstellung ist hierbei die Stellung der Spinn-einheit zu verstehen, welche
zum Warten und/oder Einstellen der Spinneinheit und/oder der Arbeitsstelle vorgesehen
ist. Durch die bewegbare, insbesondere verschwenkbare, Anordnung des Tragrahmens am
Maschinengestell ist in der Wartungsstellung ein Bereich des Tragrahmens fest mit
dem Maschinengestell verbunden, wodurch wenigstens ein Teil des Gewichts der Spinneinheit
vom Maschinengestell getragen werden kann. Dadurch kann bei Bauteilen und/oder Bereichen
der Arbeitsstelle, welche in der Betriebsstellung schwer zugänglich sind, die Zugänglichkeit
beispielsweise für das Bedienpersonal und/oder für Serviceroboter, erleichtert werden.
Bei diesen Bauteilen und/oder Bereichen kann es sich um Bauteile und/oder Bereiche
der Spinneinheit, der Spuleinheit und/oder der Arbeitsstelle handeln, bei welchen
sich die Zugänglichkeit durch eine derartige Bewegung, insbesondere Verschwenkung,
der Spinneinheit vereinfacht.
[0007] Vorteilhaft ist es, wenn die Spinneinheit, insbesondere im Bereich des Tragrahmens,
über ein Scharnier am Maschinengestell gelagert ist. Mithilfe des Scharniers kann
die Spinneinheit von der Betriebsstellung in die Wartungsstellung verschwenkt werden.
Darüber hinaus kann das Scharnier die Gewichtskraft der Spinneinheit an das Maschinengestell
übertragen. Ein derartiges Scharnier stellt somit eine einfache und sichere Lagerung
der Spinneinheit am Maschinengestell dar.
[0008] Vorteile bringt es zudem mit sich, wenn das Maschinengestell und/oder die Spinneinheit,
insbesondere im Bereich des Tragrahmens, ein Arretierungselement aufweist, mit dessen
Hilfe die Spinneinheit in der Betriebsstellung und/oder in der Wartungsstellung arretierbar
ist. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Spinneinheit in der Betriebsstellung
und/oder in der Wartungsstellung bleibt. Zusätzlich dazu kann in der Wartungsstellung
über das Arretierungselement das Gewicht der Spinneinheit auf das Maschinengestell
übertragen werden. Darüber hinaus kann durch die Arretierung in der Wartungsstellung
ein sicheres und/oder ungestörtes Arbeiten von Bedienpersonal und/oder von Servicerobotern
während dem Warten und/oder dem Einstellen der Arbeitsstelle gewährleistet werden.
[0009] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn das Maschinengestell und/oder die Spinneinheit,
insbesondere im Bereich des Tragrahmens, ein Führungselement aufweist, mit dessen
Hilfe die Spinneinheit bei der Bewegung von der Betriebsstellung in die Wartungsstellung
und/oder umgekehrt geführt ist. Ein derartiges Führungselement kann die Stabilität
der Spinneinheit in ihrer Bewegung, insbesondere ihrer Verschwenkung, deutlich erhöhen.
So kann ein Verkippen der Spinneinheit in eine ungewollte Richtung, insbesondere Quer
zu ihrer Verschwenkung, verhindert werden. Das Führungselement kann hierbei beispielsweise
eine Linearführung, ein Radiallager und/oder ein Koppelgetriebe sein. Ebenso kann
es sich beim Führungselement um einen in einer Führungsnut geführten Bolzen handeln.
[0010] Auch ist es von Vorteil, wenn das Maschinengestell und/oder die Spinneinheit, insbesondere
im Bereich des Tragrahmens, einen Stellungssensor aufweist, der ausgebildet ist, die
Stellung der Spinneinheit zu überwachen. Mithilfe des Stellungssensors kann somit
erfasst werden, ob sich die Spinneinheit in der Betriebsstellung, in der Wartungsstellung
und/oder in der Bewegung, insbesondere in der Verschwenkung, zwischen der Betriebsstellung
und der Wartungsstellung befindet. Dadurch kann die Erkennung und/oder die Überwachung
der Stellung der Spinneinheit, insbesondere durch die Arbeitsstelle, den Serviceroboter
und/oder das Personal, vereinfacht werden. Der Stellungssensor kann hierbei beispielsweise
ein optischer Sensor, ein Kontaktsensor, ein Neigungsmesser, ein Beschleunigungssensor
und/oder ein Magnetsensor sein.
[0011] Vorteilhaft ist es, wenn das Maschinengestell und/oder die Spinneinheit, insbesondere
im Bereich des Tragrahmens, ein Antriebs- und/oder Dämpfungselement aufweist, mit
dessen Hilfe die Spinneinheit bei der Bewegung von der Betriebsstellung in die Wartungsstellung
und/oder umgekehrt angetrieben und/oder gedämpft ist. So kann wenigstens ein Teil
des Gewichts der Spinneinheit während der Bewegung von der Betriebsstellung in die
Wartungsstellung und/oder umgekehrt abgeleitet werden. Handelt es sich vorteilhafterweise
um ein Antriebselement, so kann die Bewegung auch autonom, insbesondere von der Arbeitsstelle
gesteuert, erfolgen.
[0012] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Spinneinheit einen am Tragrahmen angeordneten
Garnwächter und/oder Qualitätssensor aufweist. Dadurch ist es möglich, den Garnwächter
und/oder den Qualitätssensor in die Wartungsstellung zu bewegen. So kann die Wartung
und/oder die Einstellung des Garnwächters und/oder des Qualitätssensors vereinfacht
werden.
[0013] Vorteile bringt es zudem mit sich, wenn die Arbeitsstelle und/oder die Spinneinheit,
insbesondere im Bereich einer Steuereinheit der Spinneinheit, wenigstens ein Kupplungselement
aufweist. Zum Betreiben der Spinneinheit muss diese insbesondere mit Strom, Druckluft
und/oder Steuersignalen versorgt werden. Das wenigstens eine Kupplungselement kann,
insbesondere in der Betriebsstellung, die Versorgungsleitungen von der Textilmaschine,
insbesondere von am Maschinengestell angeordneten Bereichen der Textilmaschine, verbinden,
und somit die Versorgung der Spinneinheit gewährleisten. Darüber hinaus kann das wenigstens
eine Kupplungselement die zwei miteinander verbundenen Versorgungsleitungen in der
Wartungsstellung voneinander trennen. Dadurch kann zusätzlich sichergestellt werden,
dass während dem Warten und/oder dem Einstellen der Arbeitsstelle die Spinneinheit
nicht unnötig mit Strom, Druckluft und/oder Steuersignalen versorgt wird.
[0014] Vorteilhaft ist es zudem, wenn die Luftspinndüse in der Betriebsstellung in einer
ersten Position angeordnet ist und in der Wartungsstellung eine zweite Position einnimmt.
Die erste Position und die zweite Position der Luftspinndüse sind horizontal und/oder
vertikal beabstandet. Insbesondere ist die Luftspinndüse in der Betriebsstellung und/oder
in der ersten Position horizontal näher am Maschinenrahmen angeordnet, als in der
Wartungsstellung und/oder in der zweiten Position. Insbesondere ist die Luftspinndüse
in der Betriebsstellung und/oder in der ersten Position vertikal näher an der Spuleinheit
angeordnet, als in der Wartungsstellung und/oder in der zweiten Position.
[0015] Ferner wird eine Luftspinnmaschine mit wenigstens einer Arbeitsstelle vorgeschlagen.
Die Arbeitsstelle ist nach der vorangegangenen und/oder nachfolgenden Beschreibung
ausgebildet, wobei die genannten Merkmale einzeln oder in beliebiger Kombination vorhanden
sein können.
[0016] Des Weiteren wird ein Verfahren zum Warten und/oder Einstellen einer Arbeitsstelle
einer Luftspinnmaschine, wobei die Arbeitsstelle eine Spuleinheit und eine Spinneinheit,
die in einer Betriebsstellung an einem Maschinengestell der Arbeitsstelle angeordnet
sind, aufweist und wobei die Spinneinheit einen Tragrahmen aufweist, auf welchem wenigstens
ein Streckwerk und eine Luftspinndüse angeordnet sind. Die Spinneinheit wird über
den Tragrahmen von der Betriebsstellung in eine Wartungsstellung bewegt, insbesondere
verschwenkt.
[0017] Vorteilhaft ist es, wenn die Arbeitsstelle der Luftspinnmaschine nach der vorangegangenen
und/oder nachfolgenden Beschreibung ausgebildet, wobei die genannten Merkmale einzeln
oder in beliebiger Kombination vorhanden sein können.
[0018] Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Seitenansicht einer Arbeitsstelle einer Luftspinnmaschine mit einer
Spinneinheit in einer Betriebsstellung, und
- Figur 2
- eine schematische Seitenansicht einer Arbeitsstelle einer Luftspinnmaschine mit einer
Spinneinheit in einer Wartungsstellung.
[0019] Bei der nachfolgenden Beschreibung der Figuren werden für in den verschiedenen Figuren
jeweils identische und/oder zumindest vergleichbare Merkmale gleiche Bezugszeichen
verwendet. Die einzelnen Merkmale, deren Ausgestaltung und/oder Wirkweise werden meist
nur bei ihrer ersten Erwähnung ausführlich erläutert. Werden einzelne Merkmale nicht
nochmals detailliert erläutert, so entspricht deren Ausgestaltung und/oder Wirkweise
der Ausgestaltung und Wirkweise der bereits beschriebenen gleichwirkenden oder gleichnamigen
Merkmale.
[0020] Figur 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Arbeitsstelle 1 einer Luftspinnmaschine
mit einer Spinneinheit 2 in einer Betriebsstellung. Die Spinneinheit 2 ist in der
Betriebsstellung über einen Tragrahmen 3 an einem Maschinengestell 4 der Arbeitsstelle
1 angeordnet. In der Betriebsstellung wird ein Faserverband 5, welcher einem Streckwerk
6 zugeführt wird, mit Hilfe einer Luftspinndüse 7 zu einem Garn 8 gesponnen. Das Garn
8 wird anschließend mittels einer Abzugseinrichtung 9 abgezogen und in der Spuleinheit
10 auf eine Spule 11 aufgewickelt.
[0021] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Abzugseinrichtung 9 am Tragrahmen 3 der
Spinneinheit 2 angeordnet. Zudem weist die Arbeitsstelle 1 einen Garnwächter 12 und
einen Qualitätssensor 13 auf. Hierbei kann beispielsweise der Garnwächter 12 die Existenz
des Garns 8 und/oder der Qualitätssensor 13 die Qualität, insbesondere die Dicke,
die Gleichmäßigkeit und/oder die Haarigkeit, des Garns 8 aufnehmen und/oder bestimmen.
Der Qualitätssensor 13 ist hierbei zwischen der Luftspinndüse 7 und der Abzugseinrichtung
9 und somit am Tragrahmen 3 der Spinneinheit 2 angeordnet. Der Garnwächter 12 ist
zwischen der Abzugseinrichtung 9 und der Spule 11 angeordnet. Ebenso ist es vorstellbar,
dass der Garnwächter 12 zusätzlich oder alternativ zum Qualitätssensor 13 am Tragrahmen
3 angeordnet ist.
[0022] Zum Steuern der Spinneinheit 2 weist diese eine Steuereinheit 14 auf. Diese Steuereinheit
14 ragt im gezeigten Ausführungsbeispiel durch eine Aussparung 15 des Maschinengestells
4. Im Bereich dieser Steuereinheit 14 ist ein Kupplungselement 16 angeordnet, welches
Versorgungsleitungen von der Arbeitsstelle 1 mit der Spinneinheit 2 verbindet. Die
Versorgungsleitungen können hierbei beispielsweise Strom, Druckluft und/oder Steuersignale
übertragen.
[0023] Die Spinneinheit 2 ist im Bereich des Tragrahmens 3 über ein Scharnier 17 am Maschinengestell
4 schwenkbar gelagert. Ein erstes Arretierungselement 18 stellt hierbei sicher, dass
die Spinneinheit 2 in der Betriebsstellung arretiert ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist das erste Arretierungselement 18 fest, unmittelbar und/oder über ein Lager am
Maschinengestell 4 angeordnet. Der Tragrahmen 3 der Spinneinheit 2 ist in der Betriebsstellung
derart mit dem ersten Arretierungselement 18 verbunden, dass ein Hinterschnitt des
ersten Arretierungselements 18 am Tragrahmen 3 eingeschnappt und/oder eingerastet
ist. Durch den Hinterschnitt ist die Spinneinheit 2 in der Betriebsstellung gehalten.
Wird das erste Arretierungselement 18 vom Tragrahmen 3 gelöst, so kann die Spinneinheit
2 in eine Wartungsstellung geschwenkt werden. Hierfür kann der Hinterschnitt des ersten
Arretierungselements 18 durch das Lager und/oder durch plastische und/oder elastische
Verformung vom Maschinengestell 4 gelöst werden.
[0024] In Figur 2 ist eine schematische Seitenansicht einer Arbeitsstelle 1 einer Luftspinnmaschine
mit einer Spinneinheit 2 in einer solchen Wartungsstellung dargestellt. Die Arbeitsstelle
1 der Figur 2 ist hierbei ähnlich der Arbeitsstelle 1 der Figur 1 gestaltet und unterscheidet
sich im Wesentlichen durch die Stellung der Spinneinheit 2. Die Spinneinheit 2 ist
hierbei über das Scharnier 17 am Maschinengestell 4 gelagert. Durch die Verschwenkung
der Spinneinheit 2 in die Wartungsstellung, wie in Figur 2 dargestellt, kann die Arbeitsstelle
1 und/oder die Spinneinheit 2 einfacher gewartet und/oder eingestellt werden. So wird
die Zugänglichkeit beispielsweise für die in der Wartungsstellung mit der Spinneinheit
2 mitverschwenkten Bauteile vereinfacht. Hierbei handelt es sich im gezeigten Ausführungsbeispiel
insbesondere um das Streckwerk 6, die Luftspinndüse 7, der Qualitätssensor 13, die
Steuereinheit 14 sowie das Kupplungselement 16. Ebenso ist es hierbei Vorstellbar,
dass zusätzlich oder alternativ zum Qualitätssensor 13 der Garnwächter 12 mitverschwenkt
wird. Da die Steuereinheit 14 der Spinneinheit 2 durch das Maschinengestell 4 ragt,
ist die Aussparung 15 derart auszuführen, dass beim Verschwenken von der Betriebsstellung
in die Wartungsstellung und umgekehrt problemlos, insbesondere kontaktlos zwischen
Maschinengestell 4 und Steuereinheit 14, erfolgen kann. Zusätzlich dazu kann durch
die Verschwenkung der Spinneinheit 2 und/oder durch die Aussparung 15 die Wartung
und/oder Einstellung an der Arbeitsstelle 1, insbesondere an der Spuleinheit 10 und/oder
innerhalb des Maschinengestells 4, erleichtert werden.
[0025] Zur Arretierung in der Wartungsstellung weist der Tragrahmen 3 ein zweites Arretierungselement
19 auf. Durch das zweite Arretierungselement 19 wird die Spinneinheit 2 zum Maschinengestell
4 in der Wartungsstellung arretiert. Darüber hinaus weist der Tragrahmen 3 ein Führungselement
20 auf, welches die Spinneinheit 2 in der Bewegung von der Betriebsstellung in die
Wartungsstellung und umgekehrt führt. Beim Führungselement kann es sich beispielsweise
wie hier dargestellt um einen in einer Führungsnut geführten Bolzen handeln. Das zweite
Arretierungselement 19 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel im Führungselement
20 integriert und lediglich schematisch dargestellt. So kann es sich beim zweiten
Arretierungselement 19 beispielsweise um ein Schnappelement handeln, welches den Bolzen
des Führungselements 20 blockiert, wenn sich die Spinneinheit 2 in der Wartungsstellung
befindet.
[0026] Die Spinneinheit 2 weist zur Überwachung der Stellung einen Stellungssensor 21 auf.
Der Stellungssensor 21 überwacht hierbei, ob sich die Spinneinheit 2 wie hier dargestellt
in der Wartungsstellung oder wie in Figur 1 dargestellt in der Betriebsstellung befindet.
Auch die Überwachung in der Bewegung zwischen diesen beiden Stellungen ist denkbar.
[0027] Darüber hinaus weist die Spinneinheit 2 ein Antriebselement 22 auf, mit dessen Hilfe
die Spinneinheit 2 bei der Bewegung von der Betriebsstellung in die Wartungsstellung
und/oder umgekehrt angetrieben ist. Das Antriebselement 22 stützt sich hierbei am
Maschinengestell 4 ab. Hierbei kann es sich beispielsweise um einen Linearantrieb
handeln. Ebenso ist es vorstellbar, dass die Spinneinheit 2 zusätzlich oder alternativ
zu dem Antriebselement 22 ein Dämpfungselement 23 zum Dämpfen ihrer Bewegung aufweist.
[0028] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine
Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
dargestellt und beschrieben sind.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Arbeitsstelle
- 2
- Spinneinheit
- 3
- Tragrahmen
- 4
- Maschinengestell
- 5
- Faserverband
- 6
- Streckwerk
- 7
- Luftspinndüse
- 8
- Garn
- 9
- Abzugseinrichtung
- 10
- Spuleinheit
- 11
- Spule
- 12
- Garnwächter
- 13
- Qualitätssensor
- 14
- Steuereinheit
- 15
- Aussparung
- 16
- Kupplungselement
- 17
- Scharnier
- 18
- erstes Arretierungselement
- 19
- zweites Arretierungselement
- 20
- Führungselement
- 21
- Stellungssensor
- 22
- Antriebselement
- 23
- Dämpfungselement
1. Arbeitsstelle (1) einer Luftspinnmaschine,
mit einer Spuleinheit (10) und einer Spinneinheit (2),
die in einer Betriebsstellung an einem Maschinengestell (4) der Arbeitsstelle (1)
angeordnet sind,
wobei die Spinneinheit (2) einen Tragrahmen (3) aufweist, auf welchem wenigstens ein
Streckwerk (6) und eine Luftspinndüse (7) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Spinneinheit (2) über den Tragrahmen (3) bewegbar, vorzugsweise verschwenkbar,
am Maschinengestell (4) angeordnet ist,
zum Bewegen, insbesondere Verschwenken, der Spinneinheit (2) von der Betriebsstellung
in eine Wartungsstellung.
2. Arbeitsstelle (1) nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Spinneinheit (2), insbesondere im Bereich des Tragrahmens (3), über ein Scharnier
(17) am Maschinengestell (4) gelagert ist.
3. Arbeitsstelle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Maschinengestell (4) und/oder die Spinneinheit (2), insbesondere im Bereich des
Tragrahmens (3), ein Arretierungselement (18, 19) aufweist, mit dessen Hilfe die Spinneinheit
(2) in der Betriebsstellung und/oder in der Wartungsstellung arretierbar ist.
4. Arbeitsstelle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Maschinengestell (4) und/oder die Spinneinheit (2), insbesondere im Bereich des
Tragrahmens (3), ein Führungselement (20) aufweist, mit dessen Hilfe die Spinneinheit
(2) bei der Bewegung von der Betriebsstellung in die Wartungsstellung und/oder umgekehrt
geführt ist.
5. Arbeitsstelle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Maschinengestell (4) und/oder die Spinneinheit (2), insbesondere im Bereich des
Tragrahmens (3), einen Stellungssensor (21) aufweist, der ausgebildet ist, die Stellung
der Spinneinheit (2) zu überwachen.
6. Arbeitsstelle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Maschinengestell (4) und/oder die Spinneinheit (2), insbesondere im Bereich des
Tragrahmens (3), ein Antriebselement (22) und/oder ein Dämpfungselement (23) aufweist,
mit dessen Hilfe die Spinneinheit (2) bei der Bewegung von der Betriebsstellung in
die Wartungsstellung und/oder umgekehrt angetrieben und/oder gedämpft ist.
7. Arbeitsstelle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spinneinheit (2) einen am Tragrahmen (3) angeordneten Garnwächter (12) und/oder
Qualitätssensor (13) aufweist.
8. Arbeitsstelle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsstelle (1) und/oder die Spinneinheit (2), insbesondere im Bereich einer
Steuereinheit (14) der Spinneinheit (2), wenigstens ein Kupplungselement (16) aufweist.
9. Luftspinnmaschine mit wenigstens einer Arbeitsstelle (1),
dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsstelle (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche ausgebildet ist.
10. Verfahren zum Warten und/oder Einstellen einer Arbeitsstelle (1) einer Luftspinnmaschine,
wobei die Arbeitsstelle (1) eine Spuleinheit (10) und eine Spinneinheit (2), die in
einer Betriebsstellung an einem Maschinengestell (4) der Arbeitsstelle (1) angeordnet
sind, aufweist und
wobei die Spinneinheit (2) einen Tragrahmen (3) aufweist, auf welchem wenigstens ein
Streckwerk (6) und eine Luftspinndüse (7) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spinneinheit (2) über den Tragrahmen (3) von der Betriebsstellung in eine Wartungsstellung
bewegt, insbesondere verschwenkt, wird.
11. Verfahren nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsstelle (1) der Luftspinnmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen
Ansprüche ausgebildet ist.