[0001] Die Erfindung betrifft eine Ventilanordnung zur Ansteuerung eines Hubwerks oder Anbaugeräts
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und ein Verfahren zur Ansteuerung eines
derartigen Hubwerks oder Anbaugeräts.
[0002] Derartige Ventilanordnungen werden beispielsweise zur Steuerung der Arbeitsfunktion
von mobilen Arbeitsgeräten, insbesondere landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen wie Traktoren
mit Krafthebern, Mähdreschern mit einer Mähtischregelung, Feldhäckslern mit einer
Gebissregelung oder Kommunalmaschinen mit Krafthebern verwendet.
[0003] So sind beispielsweise moderne Traktoren mit einem Heckhubwerk und einem Fronthubwerk
ausgeführt, wobei die Druckmittelversorgung häufig nach einer LS-Regelung, d.h. in
Abhängigkeit von dem höchsten Lastdruck der Verbraucher, erfolgt. Das Heck- oder auch
das Fronthubwerk können dabei jeweils doppeltwirkend ausgeführt sein, wobei die beispielsweise
in Richtung "Heben"/"Stützen" bzw. "Absenken"/"Drücken" wirksamen Druckräume eines
Hubzylinders des Hubwerks über ein stetig verstellbares Wegeventil mit einer Druckmittelquelle
bzw. einem Rücklauf verbindbar sind, um die jeweiligen Funktionen (Absenken, Drücken,
Heben, Stützen, Neutralstellung oder Schwimmstellung) zu realisieren.
[0004] Die Ansteuerung des stetig verstellbaren Wegeventils erfolgt dabei über ein elektrisches
Steuergerät der Arbeitsmaschine, wobei die Sollwerte beispielsweise über ein Frontbedienteil
oder ein Heckbedienteil des Arbeitsgerätes eingestellt werden.
[0005] Bei diversen Arbeitsvorgängen, beispielsweise dem Senken mit kaltem Öl oder einem
Lösen von verklemmten Fanghaken, und zum Betrieb diverser Anbaugeräte, beispielsweise
Grubber, Packerwalzen, etc., ist es nötig, den in Richtung "Drücken" wirkenden Druckraum
des Hubzylinders mit einem definierten hydraulischen Volumenstrom und limitiertem
Druck zu beaufschlagen. Dies kann beispielsweise durch geeignete Ansteuerung des stetig
verstellbaren Wegeventils und/oder über separate Druckregelventile (Druckbegrenzungs-
oder Druckreduzierventil) erfolgen.
[0006] In den Druckschriften
DE 10 2004 033 315 A1 und
DE 10 2006 004 423 B4 sind gattungsgemäße Ventilanordnungen gezeigt, bei denen die Begrenzung des Drucks
in dem in Richtung "Drücken"/"Senken" wirksamen Druckraum des Hubzylinders und den
mit diesem verbundenen Druckmittelströmungspfaden über ein Druckbegrenzungsventil
erfolgt.
[0007] Die beiden Druckschriften
DE 10 2017 219 942 A1 und
EP 2 884 118 A1 zeigen jeweils gattungsgemäße Ventilanordnungen, bei denen die Limitierung des Drucks
mittels eines Druckreduzierventils erfolgt. Eine ähnliche Lösung ist in der
US 10321621 B2 offenbart.
[0008] In der Druckschrift
DE 101 38 389 A1 wird eine Ventilanordnung mit einem stetig verstellbaren Wegeventil beschrieben,
das mit einer elektronischen Druckregelung ausgeführt ist.
[0009] Ein zur Ansteuerung derartiger Hubwerke geeignetes stetig verstellbares (doppelt
wirkendes) Wegeventil ist in der
DE 10 2013 207 299 A1 gezeigt, wobei das Wegeventil Zwischenpositionen für passive Bewegungen, d.h. Bewegungen
aufgrund der Schwerkraft oder dergleichen, aufweist.
[0010] Bei der Verwendung von hydromechanischen Ventilen zur Druckregelung, beispielsweise
der oben genannten Druckbegrenzungs- oder Druckreduzierventile werden durch die zusätzlichen
Druckregelventile die Systemkosten erhöht.
[0011] Dieser Nachteil ist bei den weiterhin beschriebenen Lösungen mit einer Einregelung
des Drucks über das Wegeventil, wobei als Feedbackgröße beispielsweise ein Drucksensorwert
herangezogen wird, beseitigt. Ein Nachteil besteht jedoch darin, dass die Performance
der Regelung hochgradig abhängig ist von der Signalverarbeitungskette: Drucksensor
- Verarbeitung im Regelalgorithmus-Ansteuerung der Ventils - Reaktion des Ventils
und ggf. noch Dynamik der Druckversorgung. Hinzukommt, dass ein Ventilschieber des
stetig verstellbaren Wegeventils bei der Regelung eine Neutralstellung durchfahren
muss, was regelungstechnisch störend wirkt.
[0012] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Ventilanordnung und ein
Verfahren zur Ansteuerung eines mobilen Arbeitsgeräts zu schaffen, bei dem die Druckbegrenzung
gegenüber den eingangs beschriebenen Lösungen vereinfacht ist.
[0013] Diese Aufgabe wird im Hinblick auf die Ventilanordnung durch die Merkmalskombination
des Patentanspruches 1 und im Hinblick auf das Verfahren durch die Merkmale des nebengeordneten
Patentanspruches 11 gelöst.
[0014] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0015] Die erfindungsgemäße Ventilanordnung bzw. das Erfindungsgemäße Verfahren sind zur
Ansteuerung eines Hubzylinders eines Hubwerks oder Anbaugeräts eines mobilen Arbeitsgeräts,
insbesondere eines landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuges ausgelegt und hat ein proportional/stetig
verstellbares Wegeventil. Dieses hat einen ersten Arbeitsanschluss, der in Druckmittelverbindung
mit einem in einer ersten Betätigungsrichtung (bspw. Heben) wirksamen Druckraum des
Hubzylinders steht. Ein weiterer Arbeitsanschluss steht in Druckmittelverbindung mit
einem zweiten, in einer zweiten Betätigungseinrichtung (bspw. Senken) wirksamen Druckraum
des Hubzylinders. Das Wegeventil hat des Weiteren einen Rücklauf-/Tankanschluss und
einen Druckanschluss, wobei durch Verstellen eines Schiebers des Wegeventils Öffnungsquerschnitte
(Messblenden) zwischen den Anschlüssen auf- bzw. zusteuerbar sind, um die Druckmittelversorgung
zum bzw. vom Hubzylinder zu steuern. Erfindungsgemäß ist der Schieber mit zwei Aktiv-Senken-Steuerkanten
ausgeführt, über die beim Verstellen des Schiebers ein Zulaufquerschnitt in Richtung
zu einem der Druckräume aufsteuerbar ist und gleichzeitig, vorzugsweise gegenläufig,
ein Ablaufquerschnitt im Druckmittelströmungspfad von dem Druckraum in Richtung zum
Rücklaufanschluss (Tank) auf- bzw. zusteuerbar ist. Demgemäß wird beim Verstellen
des Wegeventils in den Aktiv-Senken-Bereich durch den Schieber eine eigene Druckregelstellung
eingenommen, in der sich ein dynamisches Druckgleichgewicht einstellt, das abhängig
ist von den über die Aktiv-Senken-Steuerkanten aufgesteuerten Zulauf- und Ablaufquerschnitten.
Dadurch ergibt sich ohne Hubwerksbewegung und damit einhergehender "Volumenstromstörung"
über die den Ablaufquerschnitt bestimmende Ablaufkante in einer bestimmten Schieberposition
ein definierter Druckabfall, der beim erfindungsgemäßen Konzept "Blockdruck" genannt
wird. Durch Variation der Schieberauslenkung und somit der Verstellung der genannten
Öffnungsquerschnitte kann dann direkt der "Blockdruck" ohne Hubwerksbewegung eingestellt
werden.
[0016] Mit einfachen Worten gesagt, ist bei der Verstellung des Schiebers in den Aktiv-Senken-Bereich
der in Richtung "Drücken"/"Senken" wirksame Druckraum des Zylinders mit einem zulaufenden
Druckmittelvolumenstrom beaufschlagt, wobei gleichzeitig auch ein definierter Ablaufquerschnitt
vorhanden ist, so dass sich ein vorhersehbarer "Blockdruck" einstellt, wobei der Verbrauchervolumenstrom
gleich Null ist. Dabei wird durch eine Vergrößerung des Volumenstroms von dem Druckraum
(Ablaufquerschnitt aufgesteuert) der "Blockdruck" erhöht. Bei Erhöhung des Druckmittelvolumenstroms
zum Verbraucher (Vergrößern des Zulaufquerschnitts) wird entsprechend der "Blockdruck"
verringert.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Wegeventil neben dem
vorbeschriebenen "Aktiv-Senken"-Schieberverstellbereich mit Verstellbereichen "Schwimmstellung"
und/oder "Neutral" und/oder "Passiv-Senken" und/oder "Heben" ausgeführt.
[0018] Dabei kann der Schieberverstellbereich "Aktiv-Senken" benachbart zum Schieberverstellbereich
"Passiv-Senken" ausgeführt sein. Dies ermöglicht es, einen kontinuierlichen, überlappenden
Übergang zwischen beiden Verstellbereichen auszubilden.
[0019] Ein lastdruckunabhängiger Volumenstrom lässt sich durch Ausgestaltung der Ventilanordnung
als LS-Ventilanordnung mit einer dem Wegeventil vorgeschalteten LS-Druckwaage und
einem LS-Druckregler der Pumpe ausbilden.
[0020] Zur weiteren Verbesserung der Betriebssicherheit kann in einem Druckmittelströmungspfad
zwischen einem oder beiden Arbeitsanschlüssen und jeweils damit verbundenen Druckraum/Druckräumen
ein Druckbegrenzungsventil vorgesehen sein.
[0021] Durch dieses Druckbegrenzungsventil (Sekundär-Druckbegrenzungsventil) können durch
Störungen induzierte Überdrucksituationen abgefangen werden, so dass bei einer derartigen
Situation Druckmittel in Richtung Rücklauf geführt werden kann. Dies kann zum Beispiel
dann notwendig sein, wenn das Hubwerk aufgrund einer Bodenkontur nach oben ausweichen
muss.
[0022] Die Funktionalität des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Ventilanordnung
lässt sich weiter verbessern, wenn ein Positionssensor vorgesehen wird, über den die
Position des Hubwerks/Anbaugeräts erfasst wird. Dieser Positionssensor kann beispielsweise
den Hub des Hubzylinders, einen Hubwerkswinkel oder dergleichen erfassen. Prinzipiell
kann mit dem Signal dieses Positionssensors der theoretische Volumenstrom oder alternativ
die Hubwerksgeschwindigkeit berechnet werden, so dass bei Abweichungen von Sollwerten
in die Steuerung eingegriffen werden kann. Hierauf wird noch später eingegangen.
[0023] Eine weitere oder zusätzliche Möglichkeit, um aufgrund von Störungen erforderliche
Eingriffe in die Regelung vorzunehmen, besteht darin, einen Drucksensor einzusetzen,
über den der Druck in dem jeweiligen Druckraum des Hubzylinders bzw. in dem zu diesem
führenden Druckmittelströmungspfad erfasst wird. In Abhängigkeit vom Signal dieses
Drucksensors kann dann über einen Regelalgorithmus mittels einer Steuereinheit die
Schieberposition entsprechend der Regelabweichung korrigiert werden. Auch dieses Konzept
wird bei der konkreten Beschreibung näher erläutert.
[0024] Die Ansteuerung des Wegeventils ist besonders einfach, wenn dieses elektrohydraulisch
ansteuerbar ausgeführt ist.
[0025] Das Abstützen des Hubzylinders in einer vorbestimmten Sollposition ist verbessert,
wenn ein entsperrbares Rückschlagventil dem in Abstützrichtung wirksamen Druckraum
zugeordnet ist. Dieses kann mechanisch oder hydraulisch in Öffnungsstellung gebracht
werden, um das Abströmen des Druckmittels zu ermöglichen. Dabei kann beispielsweise
der Hub des Schiebers über eine Koppelmechanik auf das Rückschlagventil übertragen
werden, um dieses aufzusteuern.
[0026] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand schematischer
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen vereinfachten Hydraulikschaltplan einer Ventilanordnung zur Ansteuerung
eines Hubwerks;
Figur 2 eine Detaildarstellung eines Wegeventils der Ventilanordnung gemäß Figur 1;
Figur 3 eine qualitative Darstellung der sich bei der Verstellung des Wegeventils
gemäß Figur 2 einstellenden Querschnittsverläufe;
Figur 4 einen Teilbereich der Darstellung gemäß Figur 3, wobei der Verlauf eines "Blockdrucks"
dargestellt ist, der sich nach dem erfindungsgemäßen Konzept einstellt;
Figur 5 eine Darstellung gemäß Figur 3, bei der der "Blockdruck" durch eine geeignete
Ansteuerung des Wegeventils vergleichsweise moderat ansteigt und
Figur 6 eine ebenfalls auf Figur 3 basierende Darstellung, in der die Querschnittsverläufe
im Hinblick auf eine Varianz der Rücklaufkennlinien modifiziert sind.
[0027] Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer Hubwerksanordnung eines Traktors erläutert.
Prinzipiell lässt sich die erfindungsgemäße Ventilanordnung jedoch auch bei anderen
doppeltwirkenden Verbrauchern eines mobilen Arbeitsgerätes einsetzen.
[0028] Moderne Traktoren sind, wie eingangs erläutert, mit einem Hubwerk 2 ausgeführt, das
einen doppeltwirkenden Hubzylinder 4 (auch Hubwerkszylinder genannt) aufweist, der
über eine erfindungsgemäße Ventilanordnung 6 angesteuert wird. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel ist der Hubzylinder 4 als Differentialzylinder mit einem bodenseitigen
Druckraum 8 und einem Ringraum 10 ausgeführt, die über die Ventilanordnung 6 mit einer
Verstellpumpe 12 oder einer Druckmittelsenke, im vorliegenden Fall einem Tank T verbindbar
sind. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Hubwerk 2 als Heckhubwerk ausgeführt,
wobei eine Kolbenstange 14 des Hubzylinders 4 einen schwenkbar an einer Hubwelle 16
gelagerten Arm 18 sowie weitere Koppelelemente betätigt, an denen beispielsweise ein
Anbaugerät, wie eine Packerwalze 20, eine Drillmaschine oder ein Pflug angebaut ist.
[0029] Die dargestellte Ventilanordnung 6 zur Ansteuerung des Hubwerks 2 ist als LS-Steuerung
mit einem Messblenden ausbildenden stetig verstellbaren Wegeventil 22 und einer diesen
vorgeschalteten LS-Druckwaage 24 ausgebildet. In an sich bekannter Weise ist durch
eine derartige LS-Steuerung gewährleistet, dass der Druck vor der jeweils aufgesteuerten
Messblende unabhängig vom Pumpendruck nur um eine bestimmte Druckdifferenz über den
individuellen Lastdruck liegt. Die Erfindung setzt jedoch keinesfalls eine derartige
LS-Steuerung voraus.
[0030] Gemäß dem Hydraulikschaltplan in Figur 1 ist der Druckanschluss, der beispielsweise
als Axialkolbenpumpe ausgeführten Verstellpumpe 12 über einen Zulaufkanal 26 mit einem
Druckanschluss P' der Druckwaage 24 verbunden. Diese ist über eine Feder 28 in eine
Grundposition vorgespannt, in der ein Ausgangsanschluss D der Druckwaage 24 abgesperrt
ist. Der Druck im Zulaufkanal 26 wird über einen Steuerkanal 30 abgegriffen und zu
einer in Öffnungsrichtung, entgegen der Kraft der Feder 18 wirksamen Steuerfläche
der Druckwaage 24 geführt. In Gegenrichtung wirkt, wie erwähnt, die Feder 28 sowie
der Druck in einem LS-Kanal 32. Dieser ist mit dem Druck stromabwärts der jeweils
durch das Wegeventil 22 aufgesteuerten Messblende beaufschlagt. In Abhängigkeit von
dieser Messblendenöffnung stellt sich die Druckwaage 24 in eine Regelposition ein,
in der der Druckabfall über der Messblende konstant gehalten wird und in etwa dem
Druckäquivalent der Kraft der Feder 28 entspricht, so dass ein konstanter Druckmittelvolumenstrom
über die Messblende (Wegeventil 22) gewährleistet ist.
[0031] Der im Zulaufkanal 26 anliegende Förderdruck der Verstellpumpe 4 wird bei einer LS-Steuerung
in Abhängigkeit von dem höchsten, an den Verbrauchern des Traktors anliegenden Lastdruck
eingestellt. Dieser Lastdruck - beim dargestellten Ausführungsbeispiel der Lastdruck
am Hubzylinder 4 - wird an einen LS-Druckregler 34 gemeldet, über den in an sich bekannter
Weise die Einstellung der Verstellpumpe erfolgt. Eine derartige LS-Steuerung, bei
der der Förderstrom der Pumpe in Abhängigkeit vom höchsten Lastdruck eingestellt wird,
ist jedoch, wie oben erwähnt, keine Voraussetzung für das erfindungsgemäße System.
[0032] Ein Ausgangsanschluss D der Druckwaage 24 ist über eine Zulaufleitung 36 mit einem
Druckanschluss P des Wegeventils 22 verbunden. Dieses hat des Weiteren einen Rücklaufanschluss
T, einen LS-Entlastungsanschluss LSE sowie einen weiteren Druckanschluss P', wobei
dieser und der LS-Entlastungsanschluss LSE in Druckmittelverbindung mit der LS-Leitung
32 stehen. Dem LS-Entlastungsanschluss LSE ist ein LS-Ausgangsanschluss LSR zugeordnet,
der seinerseits über eine LS-Rücklaufleitung 43 mit dem Tank T verbunden ist. Wie
im Folgenden noch näher erläutert wird, kann durch Aufsteuern der LS-Rücklaufleitung
eine LS-Druckentlastung durchgeführt werden.
[0033] Das Wegeventil 22 hat des Weiteren einen Ausgangsanschluss P‴, der über einen Kanal
38 mit dem Druckanschluss P' und damit auch mit der LS-Leitung 32 verbunden ist. Ein
Arbeitsanschluss A ist über einen Arbeitsleitung 40 mit dem bodenseitigen Druckraum
8 des Hubzylinders 4 verbunden. Ein weiterer Arbeitsanschluss B ist über eine Arbeitsleitung
42 mit dem von der Kolbenstange 14 durchsetzten Ringraum 10 des Hubzylinders 4 verbunden.
[0034] In der Darstellung gemäß Figur 1 ist ein Schieber 44 des Wegeventils 22 über Zentrierfedern
46, 48 in eine Neutralstellung vorgespannt, die im Folgenden anhand Figur 2 näher
erläutert wird.
[0035] Die Verstellung des Wegeventils 22 erfolgt über eine Pilotventilanordnung 50, die
in der Darstellung gemäß Figur 1 durch zwei elektrohydraulische Vorsteuerelemente
52, 54 gebildet ist. Die Ansteuerung der Pilotventilanordnung 54 erfolgt dabei mittels
einer Steuereinheit 56, die mit einer geeigneten Regelungssoftware ausgeführt ist.
Das zur Ansteuerung der Pilotventilanordnung 50 erforderliche Steueröl wird über eine
Steuerölversorgung 58 bereitgestellt, die über eine Pilotleitung 60 mit den beiden
Vorsteuerelementen 52, 54 verbunden ist. Das für die Betätigung der Pilotventilanordnung
50 erforderliche Steueröl kann über die LS-Rücklaufleitung 43 zum Tank T abgeführt
werden.
[0036] Die Position des Schiebers 44 wird über einen Wegaufnehmer 62 erfasst und zur Steuereinheit
56 gemeldet, so dass die Ansteuerung der Pilotventilanordnung 50 auch in Abhängigkeit
vom Signal des Wegaufnehmers 62 erfolgt.
[0037] Weitere Einzelheiten des Wegeventils 22 werden anhand der vergrößerten Darstellung
in Figur 2 erläutert.
[0038] Wie vorstehend ausgeführt, ist der Schieber 44 des Wegeventils 22 über die beiden
Zentrierfedern 46, 48 in eine Neutralstellung N vorgespannt, in der die Anschlüsse
P, P", P'" und A abgesperrt sind. Der Arbeitsanschluss B ist mit dem Tankanschluss
T verbunden, so dass das Druckmittel von der Arbeitsleitung 42 über einen Tankkanal
64 zum Tank T hin abströmen kann. Des Weiteren sind die LS-Entlastungsanschlüsse LSE
und LSR mit einander verbunden, so dass auch die LS-Leitung zum Tank T hin entlastet
ist.
[0039] Bei einer Verstellung des Ventilschiebers 44 nach links (Ansicht nach Figur 2) in
den Bereich "Heben" wird eine die beiden Anschlüsse P und P'" verbindende Messblende
65 aufgesteuert, so dass Druckmittel vom Druckanschluss P über den Anschluss P'" und
den Kanal 38 zum Druckanschluss P" strömen kann und dann von dort über den Arbeitsanschluss
A und die Arbeitsleitung 40 in den bodenseitigen Druckraum 8 des Hubzylinders 4 gefördert
wird. Dessen Ringraum 10 ist über die Arbeitsleitung 42, den Arbeitsanschluss B, den
Tankanschluss T und den Tankkanal 64 mit dem Tank T verbunden, so dass das Druckmittel
aus dem sich verkleinernden Ringraum 10 abströmen kann. Der Kolben des Hubzylinders
4 fährt aus und das Arbeitsgerät wird entsprechend angehoben oder zumindest abgestützt.
[0040] Bei einer Verstellung des Ventilschiebers 44 aus seiner in Figur 2 dargestellten
Grundposition nach rechts wird dieser in einen "Senken
passiv-(S
passiv)-Bereich" verstellt, in dem die Anschlüsse P, P'" und P" abgesperrt sind. Die beiden
Arbeitsanschlüsse A, B sind beide mit dem Tankanschluss T verbunden. Auch die LS-Druckentlastung
ist zur LS-Rücklaufleitung 43 hin geöffnet, so dass das Anbaugerät, im vorliegenden
Fall die Packerwalze 20 aufgrund des Eigengewichtes den Hubzylinder 4 in Einfahrrichtung
beaufschlagt ist, so dass entsprechend das Druckmittel aus dem sich verkleinernden
Druckraum 8 zum Tank T hin verdrängt wird. Aus diesem kann Druckmittel in den sich
vergrößernden Ringraum 10 nachströmen.
[0041] Bei einer weiteren Verstellung des Schiebers 44 wird der "Senken
aktiv-(S
aktiv)-Bereich" erreicht, in dem, ähnlich wie im Heben-Bereich, die beiden Anschlüsse P
und P‴ mit einander verbunden sind, so dass Druckmittel von der Zulaufleitung 36 über
die Messblende 65 in den Kanal 38 geführt wird. In dem S
aktiv-Bereich ist durch eine Steuerkante des Schiebers 44 ein Zulaufquerschnitt 66 zwischen
den Anschlüssen P" und B aufgesteuert. Gleichzeitig oder zumindest überlappend ist
über eine weitere Steuerkante ein Ablaufquerschnitt 68 geöffnet, durch den der Arbeitsanschluss
B und somit der in Richtung "Senken/Drücken" wirksame Ringraum 10 mit dem Tank T verbunden
ist. Die Verstellung der Querschnitte 66, 68 erfolgt vorzugsweise gegenläufig.
[0042] Wie eingangs erläutert, ergibt sich dabei ohne Hubwerksbewegung über diesen Ablaufquerschnitt
68 in einer bestimmten Schieberauslenkung ein definierter Druckabfall, wobei durch
Variation der Schieberauslenkung, d.h. durch Auf- oder Zusteuern des Zulaufquerschnitts
66 bzw. der Ablaufquerschnitts 68 dieser definierte Druckabfall ("Blockdruck") variiert
werden kann. Der Zulaufquerschnitt 66 und der Ablaufquerschnitt 68 ändern sich dabei
vorzugsweise gegenläufig, so dass entsprechend bei einer Erhöhung des Volumenstroms
vom Verbraucher der "Blockdruck" erhöht wird, während bei einer Verringerung des Volumenstroms
zum Verbraucher der "Blockdruck" verringert wird. Je nach Schieberauslenkung stellt
sich somit ein dynamisches Druckgleichgewicht ein, wodurch eine feine Druckeinstellung
am Hubzylinder 4 in Richtung "Senken" möglich ist.
[0043] Bei einem weiteren Verstellen des Schiebers 44 nach rechts (Ansicht nach Figur 2)
wird eine Schwimmstellung ("Float") eingestellt, in der die beiden Arbeitsanschlüsse
A, B beide mit dem Tank T verbunden ist. Des Weiteren ist die LS-Druckentlastung wirksam.
[0044] In dieser Schwimmstellung ist das Hubwerk 2 nicht mit einer Kraft beaufschlagt, so
dass das Arbeitsgerät lediglich aufgrund seines Eigengewichtes auf dem Boden aufliegt.
[0045] Um ein unerwünschtes Absinken des Hubzylinders 4 zu verhindern, ist bei dem in Figur
1 dargestellten Ausführungsbeispiel in der Arbeitsleitung 40 ein entsperrbares Rückschlagventil
70 vorgesehen, das in seiner Schließstellung ein Abströmen von Druckmittel aus dem
Druckraum 8 verhindert. Das Rückschlagventil 70 kann beim Verstellen des Schiebers
44 in die Bereiche "Float" und "Senken
aktiv/passiv" mechanisch, elektrisch oder hydraulisch geöffnet werden. Dies kann beispielsweise
dadurch erfolgen, dass der Schieber 44 mechanisch mit dem Rückschlagventil 70 gekoppelt
ist, so dass dieses bei einer Verstellung des Schiebers 44 in die vorgenannten Bereiche
aufgesteuert wird. Selbstverständlich ist auch eine hydraulische oder elektromechanische
Betätigung möglich.
[0046] Anstelle des Rückschlagventils 70 können entsprechende Rückschlagventile auch in
das Wegeventil 22 integriert werden. Diese dienen insbesondere dazu, ein Absinken
des Anbaugeräts/Krafthebers aufgrund einer Leckage zu vermeiden.
[0047] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung kann gemäß Figur 1 optional ein Drucksensor
72 vorgesehen werden, über den der Druck im Ringraum 10 bzw. in der Arbeitsleitung
42 erfasst und an die Steuereinheit 56 gemeldet wird. Bei einer Abweichung des Signals
des Drucksensors 72 von Sollwerten, beispielsweise bedingt durch eine ungenaue Auslenkung
des Schiebers 44 oder sonstige Störungen, kann dann über den Regelalgorithmus der
Steuereinheit 56 die Schieberposition entsprechend der Regelabweichung korrigiert
werden. Um einen zu hohen Druck aufgrund von Druckmittelvolumenströmen effizient abzubauen,
kann bei dieser Regelung der Bereich "Senken
passiv" miteinbezogen werden, um nur noch eine Steuerkantenöffnung in Richtung "Tank/Rücklauf"
ohne zulaufendes Druckmittel zu nutzen. Dies wird zum Beispiel dann notwendig, wenn
das Anbaugerät wegen einer ansteigenden Bodenkontur bei gleichbleibendem Druck/Bodeneintauchtiefe
ausweichen muss.
[0048] Um durch Störungen induzierte Überdrucksituationen abzufangen, kann erfindungsgemäß
ein Sekundär-Druckbegrenzungsventil 74, 76 vorgesehen werden, über das der Druck in
der Arbeitsleitung 42 bzw. der Arbeitsleitung 40 begrenzt ist, so dass das Druckmittel
bei Überschreiten des am Druckbegrenzungsventil 74, 76 eingestellten Drucks Druckmittel
in Richtung zum Tank T ablässt. Dies kann beispielsweise dann notwendig sein, wenn
das Hubwerk 2 aufgrund einer Bodenkontur ausweichen muss, so dass dann das Druckbegrenzungsventil
74 in der Arbeitsleitung 42 öffnet.
[0049] Eine weitere Option besteht darin, die Auslenkung des Hubzylinders 4 durch einen
Positionssensor 78 zu erfassen. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 ist dieser
als Winkelsensor ausgeführt, mit dem der Anstellwinkel des Arms 18 erfasst wird. Dadurch
ist es beispielsweise möglich, den theoretischen Volumenstrom auf der "Drücken-Seite"
(alternativ die Zylindergeschwindigkeit/Hubwerksgeschwindigkeit, die über große Bereiche
annähernd proportional sind) zu berechnen. In Kenntnis dieses theoretischen Volumenstroms
können beispielsweise folgende Verbesserungen des Systems bewirkt werden.
[0050] So kann beim Senken bis zu einem theoretischen Volumenstrom aktiv mit Pumpenvolumenstrom
nachgefüllt werden, ohne einen Druckaufbau zu bewirken. Sinnvoller Weise wird aufgrund
von Toleranzen dieser theoretische Volumenstrom nicht komplett ausgenutzt.
[0051] Der damit einhergehende Vorteil ist eine bessere Füllung des Hubzylinders 4, so dass
der Übergang zur Druckregelung kontinuierlich ausgeführt ist. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, dass beim Senken der Schieber 44 weiter ausgelenkt werden kann, ohne
Druck aufzubauen. Damit kann eventuell die einfachwirkende Senkengeschwindigkeit maximiert
werden, da dann die den Ablaufquerschnitt 68 bestimmende Steuerkante vollständig geöffnet
ist.
[0052] Eine weitere Verbesserung besteht darin, dass beim Ausweichen durch eine Bodenkontur
abhängig von dem theoretischen Druckmittelvolumenstrom und dem Solldruck der Tankablauf
auf der "Drücken-Seite" gesteuert geöffnet werden kann. Der Vorteil dabei ist, dass
beim Ausweichen auch ohne "closed-loop-Druckregelung" der Druck nur moderat ansteigt
bzw. bei einem System mit Druckregelung der Regler durch die Vorsteuerung unterstützt
wird.
[0053] Des Weiteren ist es möglich, beim Senken in der "Drücken-Druckregelung" den Volumenstrom
durch Zurückregeln des "Drücken-Drucks" zu begrenzen. In dem Fall, in dem der "Drücken-Druck"
bereits 0 bar ist und das Hubwerk 2 immer noch zu schnell ist, kann die Schieberposition
weiter verändert werden, um das "Tragen" der Ablaufkante zum Tank T hin zusätzlich
zu schließen. Dies entspricht dann einer Umschaltung in den "Senken-Bereich" ohne
Druckregelung.
[0054] Bei einem "Senken" ohne Druckregelung kann automatisch in die "Drücken-Druckregelung"
umgeschaltet werden, wenn der Volumenstrom eine Mindestgeschwindigkeit unterschreitet.
[0055] Zur weiteren Verdeutlichung sind in der Figur 3 qualitativ Querschnittsverläufe dargestellt,
die sich bei der vorbeschriebenen Verstellung des Schiebers 44 einstellen. Die Bereiche
"Heben", "Neutral" und "Freigang/Float", insbesondere deren genauer Beginn und die
Steigungen, sind in dieser Abbildung nur beispielhaft dargestellt.
[0056] Der in Figur 3 obere Querschnittsverlauf zeigt den Öffnungsquerschnitt in den vorbeschriebenen
Stellbereichen des Schiebers 44 zwischen dem Druckraum 8 ("Tragen") und dem Rücklauf
(T). Dementsprechend wird dieser Querschnitt in den beiden "Senken-Bereichen" aufgesteuert
und ist dann im Freigang ("Float") geöffnet.
[0057] Der Öffnungsquerschnitt von der Pumpe 12 in Richtung zum Druckraum 8 ("Tragen") ist
lediglich in dem Bereich "Heben" aufgesteuert und verringert sich mit zunehmender
Verstellung des Schiebers 44 in Richtung "Neutral".
[0058] Gemäß dem erfindungsgemäßen Konzept wird zum Ende des Verstellbereiches "Senken
passiv" ein definierter Ablaufquerschnitt 68 vom Ringraum 10 ("Drücken") zum Rücklauf (T)
aufgesteuert. Dieser Querschnitt wird dann beim Übergang vom Bereich "Senken
aktiv" in den Bereich Freigang ("Float") wieder geschlossen.
[0059] In dem Verstellbereich "Senken
aktiv" wird dann entsprechend den vorstehenden Ausführungen ein Zulaufquerschnitt aufgesteuert,
der die Druckmittelverbindung zwischen der Pumpe 12 und dem Ringraum 10 ermöglicht
und der dann im Bereich Freigang ("Float") wieder geschlossen wird.
[0060] In diesem Bereich sind dann beide Druckräume 8 ("Tragen") und 10 ("Drücken") mit
dem Tank T verbunden, so dass Druckmittel umströmen kann.
[0061] Wie in der Detaildarstellung inFigur 4 gezeigt, stellt sich ohne eine Bewegung des
Hubwerks 2 (Verbrauchervolumenstrom 0) in dem Bereich "Senken
aktiv" ein vorhersehbarer Druck ein, der in dieser Anmeldung "Blockdruck" genannt ist.
Wie vorstehend erwähnt, wird durch eine Erhöhung des Druckmittelvolumenstroms vom
Verbraucher (Hubzylinder 4) zum Tank T der "Blockdruck" erhöht, während eine Verringerung
des Druckmittelvolumenstroms zum Verbraucher den "Blockdruck" verringert.
[0062] Durch geeignete Einstellung des Ablaufquerschnitts zum Tank T hin kann mit steigender
Auslenkung und damit steigender Pumpenmenge die Steigung des "Blockdrucks" beeinflusst
werden. Dies ist recht anschaulich in Figur 5 dargestellt, aus der hervorgeht, dass
mit steigender Zulaufmenge und gleichzeitiger Vergrößerung des Ablaufquerschnitts
68 zum Tank T hin das Ansteigen des "Blockdrucks" gegenüber dem Anstieg gemäß Figur
4 abgeflacht werden kann, so dass der "Blockdruck" lediglich moderat ansteigt.
[0063] Wie in Figur 6 angedeutet, kann im Bereich "Senken
aktiv" der Querschnittsverlauf bei dem Aufsteuern der Druckmittelverbindung vom Druckraum
8 ("Tragen") zum Rücklauf (T) sowie der Verlauf des Öffnungsquerschnitts vom Ringraum
10 ("Drücken") zum Rücklauf (T) auch variiert werden. So kann, wie in Figur 6 gestrichelt
angedeutet, der volle in Richtung "Senken" wirksame Ablaufquerschnitt 68, d.h. der
die Druckmittelverbindung vom Druckraum 8 zum Tank T bestimmende Querschnitt, bereits
auf ein Maximum eingestellt sein, bevor der in Figur 6 gestrichelt angedeutete Druckregelbereich
erreicht wird. Wie in Figur 6 bei den mit dem Begriff "Varianz" gekennzeichneten Öffnungs-Querschnittsverläufen
angedeutet, können diese Bereiche auch einander mehr oder weniger überlappen.
[0064] Offenbart sind eine Ventilanordnung und ein Verfahren zur Ansteuerung eines Hubwerks
oder Anbaugeräts eines mobilen Arbeitsgeräts, wobei ein doppelt wirkender Hubzylinder
über ein Wegeventil angesteuert wird. Dieses ist mit zwei Steuerkanten ausgebildet,
die gleichzeitig einen Zulaufquerschnitt und einen Ablaufquerschnitt ändern, so dass
beispielsweise eine Druckeinstellung am Hubzylinder in Richtung "Senken" möglich ist.
Bezugszeichenliste:
[0065]
- 2
- Hubwerk
- 4
- Hubzylinder 4
- 6
- Ventilanordnung
- 8
- Druckraum
- 10
- Ringraum
- 12
- Verstellpumpe
- 14
- Kolbenstange
- 16
- Hubwelle
- 18
- Arm
- 20
- Packerwalze
- 22
- Wegeventil
- 24
- Druckwaage
- 26
- Zulaufkanal
- 28
- Feder
- 30
- Steuerkanal
- 32
- LS-Leitung
- 34
- LS-Druckregler
- 36
- Zulaufleitung
- 38
- Kanal
- 40
- Arbeitsleitung
- 42
- Arbeitsleitung
- 43
- LS-Rücklaufleitung
- 44
- Schieber
- 46
- Zentrierfeder
- 48
- Zentrierfeder
- 50
- Pilotventilanordnung
- 52
- Vorsteuerelement
- 54
- Vorsteuerelement
- 56
- Steuereinheit
- 58
- Steuerölversorgung
- 60
- Pilotleitung
- 62
- Wegaufnehmer
- 64
- Tankkanal
- 65
- Messblende
- 66
- Zulaufquerschnitt
- 68
- Ablaufquerschnitt
- 70
- Rückschlagventil
- 72
- Drucksensor
- 74
- Druckbegrenzungsventil
- 76
- Druckbegrenzungsventil
- 78
- Positionssensor
1. Ventilanordnung zur Ansteuerung eines Hubwerks oder eines Anbaugeräts eines mobilen
Arbeitsgeräts, insbesondere eines landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugs, mit einem stetig
verstellbaren Wegeventil (22), das einen Arbeitsanschluss (A) hat, der in Druckmittelverbindung
mit einem in einer ersten Betätigungsrichtung ("Heben") wirksamen Druckraum (8) des
Hubzylinders (4) steht und das einen weiteren Arbeitsanschluss (B) hat, der in Druckmittelverbindung
mit einem zweiten, in einer zweiten Betätigungsrichtung ("Senken") wirksamen Druckraum
(10) des Hubzylinders (4) steht, wobei das Wegeventil (22) einen Tankanschluss (T)
und einen Druckanschluss (P) hat, wobei durch Verstellen eines Schiebers (44) des
Wegeventils (22) Öffnungsquerschnitte zwischen den Anschlüssen auf- bzw. zusteuerbar
sind, dadurch gekennzeichnet dass der Schieber (44) zwei Aktiv-Senken-Steuerkanten hat, über die beim Verstellen des
Schiebers (44) in einen Aktiv-Senken-Bereich (Senkenaktiv) ein Zulaufquerschnitt (66) in Richtung zu einem der Druckräume (8, 10) und gleichzeitig
ein Ablaufquerschnitt (68) von dem Druckraum (8, 10) in Richtung zu dem Tankanschluss
(T), vorzugsweise gegenläufig, auf- oder zusteuerbar ist.
2. Ventilanordnung nach Patentanspruch 1, wobei das Wegeventil (22) einen Schieberverstellbereich
"Schwimmstellung" und/oder "Neutral" und/oder "Passiv-Senken" (Senkenpassiv) und/oder "Heben" hat.
3. Ventilanordnung nach Patentanspruch 2, wobei der Schieberverstellbereich "Aktiv-Senken"
(Senkenaktiv) benachbart zum Schieberverstellbereich "Passiv-Senken" (Senkenpassiv) ist.
4. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei in einem Zulauf
zum Wegeventil (22) eine LS-Druckwaage (24) vorgesehen ist.
5. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, mit einem Druckbegrenzungsventil
(74, 76) in einem Druckmittelströmungspfad zwischen einem Arbeitsanschluss (A, B)
und dem damit verbundenen Druckraum (8, 10).
6. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, mit einem Positionssensor
(78) zur Erfassung einer Position des Hubwerks/Anbaugeräts.
7. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, mit einem Drucksensor
(72) im Druckmittelströmungspfad zu einem der Druckräume (8, 10).
8. Ventilanordnung nach Patentanspruch 6 oder 7, mit einer Steuereinheit (56), die ausgelegt
ist, vorzugsweise nach Art einer "closed-loop-Regelung", in Abhängigkeit vom Drucksignal
des Drucksensors (72) und/oder in Abhängigkeit vom Signal des Positionssensors (76)
die Schieberposition zu verstellen/korrigieren.
9. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei das Wegeventil
(22) elektrohydraulisch angesteuert ist.
10. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, mit zumindest einem
im Druckmittelströmungspfad zum ersten Druckraum (8) angeordneten oder ins Wegeventil
(22) integrierten entsperrbaren Rückschlagventil (70).
11. Verfahren zur Ansteuerung eines Hubwerks oder eines Anbaugeräts eines mobilen Arbeitsgeräts,
insbesondere eines landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugs, mit einem stetig verstellbaren
Wegeventil (22), das einen Arbeitsanschluss (A) hat, der in Druckmittelverbindung
mit einem in einer ersten Betätigungsrichtung ("Heben") wirksamen Druckraum (8) steht,
und das einen weiteren Arbeitsanschluss (B), der in Druckmittelverbindung mit einem
zweiten, in einer zweiten Betätigungsrichtung ("Senken") wirksamen Druckraum (10)
steht, wobei das Wegeventil (22) des Weiteren einen Tankanschluss (T) und einen Druckanschluss
(P) hat, wobei durch Verstellen eines Schiebers (44) des Wegeventils (22) Öffnungsquerschnitte
zwischen den Anschlüssen auf- bzw. zusteuerbar sind, mit den Schritten:
- Verstellen des Schiebers (44) in einen Aktiv-Senken-Verstellbereich (Senkenaktiv), in dem
- über eine erste "Aktiv-Senken-Steuerkante" ein Zulaufquerschnitt (66) zu einem in
Richtung "Senken" wirksamen Druckraum (10) aufgesteuert und gleichzeitig oder überlappend
über eine zweite "Aktiv-Senken-Steuerkante" ein Ablaufquerschnitt (68) vom Druckraum
(8) zum Tank (T) auf- oder zugesteuert wird, so dass sich ein dynamisches Druckgleichgewicht
einstellt.