[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur gestuften Verbrennung eines
Brennstoffes und einen Brennkopf zur gestuften Verbrennung eines Brennstoffes.
[0002] Bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe in Feuerungsanlagen entstehen neben anderen
Verbrennungsprodukten auch Stickoxide z.B. NO, NO2 Im Folgenden wird zusammenfassend
nur von NO gesprochen. Diese und andere Schadstoffemissionen können durch konstruktive
Maßnahmen in den Brennern beeinflusst und reduziert werden. Die Reaktionsmechanismen,
die zu derartigen Stickoxiden führen, sind weitgehend bekannt und werden im Allgemeinen
in thermische und prompte NO-Bildung unterschieden, sowie als NO-Bildung infolge der
Oxidation des im Brennstoff chemisch gebundenen Stickstoffs beschrieben.
[0003] Dabei ist bekannt, dass das thermische NO gemäß dem sogenannten Zeldovich- Mechanismus
zum einen von der Verweilzeit der Reaktionspartner in der Verbrennungszone und zum
anderen in hohem Maße von der Verbrennungstemperatur selbst abhängig ist. Die Verbrennungstemperatur
ist mit dem Brennstoff-/ Luftverhältnis λ gekoppelt. Die maximale Verbrennungstemperatur
stellt sich bei einem Brennstoff-/ Luftverhältnis λ=1 ein. Dieses wird auch als stöchiometrisches
Verhältnis bezeichnet. Es ist genau so viel Sauerstoff in der Verbrennungsluft vorhanden,
dass der Brennstoff vollständig verbrennt. Bei einem Brennstoff-/ Luftverhältnis λ
< 1 spricht man von einem fetten Gemisch, es ist zu viel Brennstoff vorhanden. Bei
einem Brennstoff-/ Luftverhältnis λ > 1 spricht man von einem mageren Gemisch, es
gibt einen Luftüberschuss. Bei beiden sinkt die Verbrennungstemperatur wieder ab und
folglich wird auch weniger thermisches NO gebildet.
[0004] Neben dem thermischen NO spielt auch die Bildung des prompten NOx eine nicht unwesentliche
Rolle. Das prompte NO entsteht durch in Flammen intermediär gebildete Kohlenwasserstoff-Radikale
CH, die als Zwischenprodukte bei der Verbrennung kohlenstoffhaltiger, fossiler Brennstoffe
vorliegen. Die CH-Radikale reagieren mit Luftstickstoff zu Blausäure (HCN), welche
in sehr schnellen Bildungsreaktionen weiter zu NO umgesetzt wird. Eine bewährte Methode,
um die Bildung freier CH-Radikale und somit die Bildung des prompten NO zu unterdrücken,
ist die Magerverbrennung oder überstöchiometrische Verbrennung. Mit Magerverbrennung
bezeichnet man die Verbrennung mit einem Luftüberschuss also mit λ > 1.
[0005] Das prompte NO entsteht im Vergleich zum thermischen NO in geringen Mengen, ist jedoch
für die Minderung der NO-Bildung insbesondere bei Ultra-Low-NO-Anwendungen mitentscheidend.
[0006] Weiter ist bekannt, dass sich die Rezirkulation bzw. Rückführung von bei der Verbrennung
entstehenden Abgasen positiv auf die Verringerung der Stickoxidbildung auswirkt. Das
rückgeführte abgekühlte Abgas verringert dabei sowohl die Flammentemperatur selbst
als auch den O2- Partialdruck in der Verbrennungszone. Beide Effekte tragen zur Reduzierung
der NO-Bildung bei. Jedoch führt eine Einmischung zunehmender Abgasmengen tendenziell
zu einer Destabilisierung des kontinuierlichen Verbrennungsvorganges.
[0007] EP 1 754 937 B1 und
EP 2 037 173 B1 zeigen Brennköpfe, mit denen eine NO-Reduzierung erreicht wird. Dabei handelt es
sich primär um einstufige Verbrennungsverfahren, die nur in einem begrenzten Umfang
eine weiterführende NO-Optimierung und Stabilisierung der Flamme zulassen.
DE 195 09 219 A1 zeigt einen Brennkopf zur zweistufigen Verbrennung mit einem überstöchiometrischen
Luft-Gasgemisch in der ersten Stufe und einem unterstöchiometrischen Luft-Gasgemisch
in der zweiten Stufe.
[0008] Bei einem Brennkopf kann in der Regel zwischen sogenannten Mischzonen und sogenannten
Verbrennungszonen unterschieden werden.
[0009] In einer Mischzone werden unterschiedliche Fluide gemischt, die (noch) nicht verbrannt
werden. In einer Mischzone sind üblicherweise die Bedingungen, die für eine Verbrennung
vorliegen müssen, nicht erfüllt. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn die
Strömungsgeschwindigkeit des zündfähigen Gemischs deutlich höher als die Flammengeschwindigkeit
liegt.
[0010] Eine Verbrennungszone ist ein Bereich, in dem die zur Verbrennung erforderlichen
Bedingungen vorliegen. Eine Verbrennungszone ist gegeben, wenn ein zündfähiges Gemisch
(z.B. Brennstoff-Verbrennungsluft-Gemisch, Brennstoff-Verbrennungsluft-Abgas-Gemisch,
Brennstoff-Oxidationsmittel-Gemisch, Brennstoff-Oxidationsmittel-Abgas-Gemisch) vorliegt,
die Strömungsgeschwindigkeit des zündfähigen Gemischs und die Flammengeschwindigkeit
im Wesentlichen gleich sind und eine Temperatur vorliegt, die gleich oder größer der
Zündtemperatur des zündfähigen Gemischs ist. Der allgemeinere Begriff Oxidationsmittel
umfasst den Begriff Verbrennungsluft, schließt aber auch beispielsweise mit zusätzlichem
Sauerstoff angereicherte Umgebungsluft mit ein. In Bereichen, in denen diese Bedingungen
nicht erfüllt sind, kann keine Zündung bzw. Verbrennung erfolgen. Oft gehen Mischzonen
ohne deutliche räumliche Trennung in Verbrennungszonen über.
[0011] Aus diesen und anderen Gründen besteht ein Bedarf an der vorliegenden Erfindung.
Es kann eine Aufgabe der Erfindung sein, auf externe Maßnahmen zur NO-Reduzierung,
beispielsweise auf eine externe Abgasrückführung verzichten zu können. Es kann eine
Aufgabe der Erfindung sein, den Energieeinsatz so gering wie möglich zu halten. Es
kann eine Aufgabe der Erfindung sein, eine energetisch vorteilhafte Verbrennung mit
minimiertem NO-Ausstoß zur Verfügung zu stellen.
[0012] Die Ziele und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden deutlich in der folgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die mit Bezug auf die beigefügten Figuren
erfolgt, in denen:
Fig. 1 stark schematisiert eine Seitenansicht eines Brennkopfs zeigt;
Fig. 2 schematisch perspektivisch Teile eines Brennkopfs von einer Brennstoffzuführungsseite
zeigt;
Fig. 3 schematisch perspektivisch Teile des Brennkopfs von Fig. 2 von einer Flammenseite
zeigt;
Fig. 4 schematisch eine Seitenansicht eines Brennkopfs zeigt;
Fig. 5 schematisch eine Schnittansicht eines vorderen Abschnitts eines Brennkopfs
zeigt; und
Fig. 6 schematisch eine Vorderansicht eines Brennkopfs zeigt.
[0013] Im Folgenden sind unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Gesichtspunkte und Ausführungsformen
beschrieben, worin gleiche oder ähnliche Bezugszeichen im Allgemeinen benutzt werden,
um auf gleiche oder ähnliche Elemente zu verweisen. In der folgenden Beschreibung
sind zahlreiche bestimmte Einzelheiten dargelegt, um ein gründliches Verständnis eines
oder mehrerer Gesichtspunkte der Ausführungsformen zu bieten. Einem Fachmann kann
jedoch offensichtlich sein, dass ein oder mehrere Gesichtspunkte der Ausführungsformen
mit einem geringeren Maß der bestimmten Einzelheiten ausgeführt werden kann. In weiteren
Fällen sind Elemente in schematischer Form gezeigt, um das Beschreiben eines oder
mehrerer Gesichtspunkte der Ausführungsformen zu erleichtern. Die folgende Beschreibung
soll daher nicht als beschränkend aufgefasst werden. Es wird bemerkt, dass die Darstellung
der verschiedenen Elemente in den Figuren nicht notwendigerweise maßstabsgetreu ist.
[0014] In der Beschreibung mit Bezug auf die Zeichnungen verwendete Richtungsterminologie,
wie etwa zum Beispiel "oben", "unten", "Oberseite", "Unterseite", "links", "rechts",
"Vorderseite", "Rückseite", "senkrecht", "waagerecht" usw. ist nicht beschränkend
zu verstehen. Bestandteile von Ausführungsformen können in einer Anzahl unterschiedlicher
Ausrichtungen positioniert werden, die Richtungsterminologie wird lediglich zur Erläuterung
verwendet. Es versteht sich, dass weitere Ausführungsformen verwendet werden können
und bauliche oder logische Veränderungen vorgenommen werden können, ohne von dem Konzept
der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
[0015] Mehrstufige Verbrennungsverfahren sind in der Praxis bereits seit langem bekannt.
Aktuell reichen die bisher bekannten Ansätze jedoch nicht aus, um die stetig steigenden
NO-Anforderungen an den Betrieb von Feuerungsanlagen auch langfristig weiter erfüllen
zu können. Eine intensivere NO-Absenkung ist durch eine gestufte Verbrennung gemäß
der Offenbarung möglich. Mit einer entsprechenden Regelbarkeit kann die NO-Absenkung
auch über einen weiten Lastbereich und/oder für verschiedene Brennstoffe und/oder
für verschiedene Feuerräume gewährleistet werden.
[0016] Es wird ein Verfahren zur gestuften Verbrennung eines Brennstoffes unter Zuführung
von Verbrennungsluft in ein Brennerrohr gemäß Anspruch 1 bereitgestellt. Bei dem Brennstoff
kann es sich um ein Gas oder einen flüssigen Brennstoff handeln. Eine erste Brennstoffmenge
wird zur Ausbildung einer Primärflamme innerhalb des Brennerrohrs zugeführt. Eine
zweite Brennstoffmenge kann stromabwärts zur Ausbildung einer Hauptflammenfront zugeführt
werden. Die Hauptflamme stabilisiert sich stromabwärts des Brennerrohrs und beabstandet
von dem Brennerrohr. Die Brennstoffzuführungen sind so ausgestaltet, dass die Primärflamme
mit einer Stöchiometrie größer 1,5, insbesondere größer 2,0 brennt. Hierdurch kann
eine sehr niedrige Flammentemperatur erreicht werden. Es bildet sich praktisch kein
promptes NO. Die Hauptflamme ist schwach überstöchiometrisch. Die Stöchiometrie kann
zwischen 1,03 ... 1,18 liegen. Die Temperatur der Hauptflamme kann durch feuerraumintern
rezirkulierte Abgase deutlich herabgesetzt sein.
[0017] In einer Ausführungsform kann die erste Brennstoffmenge unabhängig von der zweiten
Brennstoffmenge geregelt werden. Damit kann eine überstöchiometrische Primärflamme
über einen weiten Lastbereich gewährleistet werden.
[0018] In einer Ausführungsform kann die zugeführte erste Brennstoffmenge deutlich geringer
sein als die zweite zugeführte Brennstoffmenge. Die erste Brennstoffmenge kann etwa
zwischen 3 % und 15 % der gesamten Brennstoffmenge, d.h. der Summe aus erster Brennstoffmenge
und zweiter Brennstoffmenge betragen. Vorzugsweise liegt die erste Brennstoffmenge
zwischen 5 % und 10 % der Summe der ersten Brennstoffmenge und der zweiten Brennstoffmenge.
[0019] In einer weiteren Ausführungsform wird ein Teil der Verbrennungsluft verdrallt. Dadurch
wird eine verwirbelte Verbrennungsluft erzeugt. Eine erste Teilmenge der ersten Brennstoffmenge
wird in den Bereich der Luftverwirbelung abgegeben. Damit wird ein verwirbeltes mageres
Luft-/ Brennstoffgemisch erzeugt. Es kann eine sehr gute Durchmischung erreicht werden.
In diesem Bereich ist die Strömungsgeschwindigkeit hoch und das Gemisch mager, so
dass keine Zündbedingungen gegeben sind. Die Strömungsgeschwindigkeit des verwirbelten
mageren Luft-/ Brennstoffgemischs wird im nächsten Schritt herabgesetzt. Eine zweite
Teilmenge der ersten Brennstoffmenge wird dem verlangsamten verwirbelten mageren Luft-/
Brennstoffgemisch zugeführt.
[0020] Es wird ferner ein Brennkopf zur gestuften Verbrennung eines Brennstoffes gemäß Anspruch
7 bereitgestellt. Der bereitgestellte Brennkopf ermöglicht die Durchführung des Verfahrens.
Der Brennkopf ist ausgestaltet, eine erste zugeführte Menge des Brennstoffs in einer
überstöchiometrischen Primärflamme zu verbrennen. Eine zweite zugeführte Menge des
Brennstoffs wird in einer schwach überstöchiometrischen Hauptflamme verbrannt.
[0021] Eine Zuführung der ersten Menge Brennstoff und eine Zuführung der zweiten Menge Brennstoff
kann vorzugsweise voneinander unabhängig geregelt werden und so über einen breiten
Lastbereich eine sehr stickoxidarme Verbrennung gewährleisten.
[0022] Die folgenden Figuren zeigen beispielhaft Ausgestaltungen von erfindungsgemäßen Brennköpfen,
mit denen das erfindungsgemäße Verfahren zur gestuften Verbrennung eines Brennstoffes
durchgeführt werden kann.
[0023] Fig. 1 zeigt in stark schematisierter Form eine Seitenansicht eines Brennkopfs 10.
Der Brennkopf 10 umfasst ein Brennerrohr 12, eine Dralleinrichtung 14, erste Brennstoffdüsen
16a, 16b, zweite Brennstoffdüsen 18, eine erste Brennstoffzuführung 20 und eine zweite
Brennstoffzuführung 22. Pfeile symbolisieren den zuströmenden Brennstoff. Im Betrieb
bildet sich eine überstöchiometrische Primärflamme 24 innerhalb der Dralleinrichtung
14 und eine Hauptflamme oder Hauptflammenfront 26 beabstandet von dem Brennkopf 10,
die beide jeweils durch eine Flamme in der Fig. 1 symbolisch dargestellt sind. Brennkopf
10 dient damit zum gestuften Verbrennen von Brennstoff. Der Brennstoff kann gasförmig
sein. Bei dem Brennstoff kann es sich um Erdgas handeln. Der Brennstoff kann Wasserstoff
umfassen. Neben einem Einsatz als reiner Gasbrenner ist auch ein Zweistoffbrenner
möglich, bei dem neben gasförmigem Brennstoff auch flüssiger Brennstoff verbrannt
werden kann. Es ist auch ein Brenner nur für flüssigen Brennstoff möglich. Die weitere
Beschreibung bezieht sich in der Regel in nicht einschränkender Weise auf eine Ausführungsform
als Gasbrenner.
[0024] Dem Brennerrohr 12 wird in der Darstellung der Fig. 1 von rechts Verbrennungsluft
28 zugeführt. Das in der Darstellung rechte Ende des Brennerrohrs 12 ist damit das
stromaufwärts gelegene Ende. Das Brennerrohr 12 kann im Wesentlichen zylindrisch sein.
Die Verbrennungsluft 28 durchströmt das Brennerrohr 12 und verlässt dieses an dem
in der Darstellung linken offenen Ende des Brennerrohrs 12, dem stromabwärts gelegenen
Ende. Die Hauptflammenfront 26 bildet sich stromabwärts des Brennkopfs 10. Hier befindet
sich der nicht weiter dargestellte Brennraum oder Feuerraum.
[0025] Die Brennstoffmenge aus den ersten Brennstoffdüsen 16a, 16b kann klein sein im Verhältnis
zur Brennstoffmenge, welche aus den zweiten Brennstoffdüsen 18 austritt. Wenn nur
eine kleine Brennstoffmenge stark überstöchiometrisch in der Primärflamme 24 verbrannt
wird, ist eine zweite unterstöchiometrische Verbrennungsstufe nicht notwendig. Daher
kann auch die beabstandete Hauptflamme 26 insgesamt überstöchiometrisch sein. Eine
generelle unterstöchiometrische Verbrennungszone wie bei einer gestuften Verbrennung
mit unterstöchiometrischer und überstöchiometrischer Verbrennungszone und der für
die NO-Minderung notwendigen Verweilzeit der Gase in diesen Zonen wird mit dem erfindungsgemäßen
Brennkopf 10 nicht erzeugt. Das erfindungsgemäße Verfahren sieht eine stark überstöchiometrische
Primärflamme und eine schwach überstöchiometrische Hauptflamme vor.
[0026] Die Dralleinrichtung 14 ist innerhalb des Brennerrohrs 12 angeordnet. Die Dralleinrichtung
14 kann an beiden Enden offen sein. Eine Längsachse des Brennerrohrs 12 und eine Längsachse
der Dralleinrichtung 14 können zueinander parallel sein oder aufeinanderliegen, so
dass die Dralleinrichtung 14 mittig in dem Brennerrohr 12 liegt und von der Innenwand
des Brennerrohrs radial gleichmäßig beabstandet ist. Ein Teil der Verbrennungsluft
28 strömt außerhalb der Dralleinrichtung 14 durch das Brennerrohr 12, ein anderer
Teil der Verbrennungsluft 28 strömt durch die Dralleinrichtung 14.
[0027] Die Dralleinrichtung 14 umfasst einen Drallkörper 30, Drallschaufeln 32 und eine
durchbrochene Trennwand 34. Der Drallkörper 30 kann im Wesentlichen zylinderförmig
sein. Die durchbrochene Trennwand 34 kann im Wesentlichen senkrecht zu der Längsachse
des Drallkörpers 30 verlaufen und einen Innenraum des Drallkörpers 30 in einen ersten
Bereich 36 und einen zweiten Bereich 38 aufteilen. Der erste Bereich 36 kann stromaufwärts
des zweiten Bereichs 38 liegen. Die durchbrochene Trennwand 34 kann einen Druckverlust
bewirken. Sie kann damit lokal die Strömungsgeschwindigkeit stromab der durchbrochenen
Trennwand 34 herabsetzen.
[0028] Die Drallschaufeln 32 können nur im ersten Bereich 36 angeordnet sein. Der zweite
Bereich stromabwärts der Trennwand 34 kann frei von Drallschaufeln 32 sein. Es kann
eine Mehrzahl von Drallschaufeln 32 vorgesehen sein.
[0029] Der Drallkörper 30 kann im ersten Bereich 36 einen größeren Durchmesser aufweisen
als im zweiten Bereich 38. Im Übergang zwischen dem ersten Bereich 36 in den zweiten
Bereich 38 kann ein konischer Abschnitt vorgesehen sein.
[0030] Die ersten Brennstoffdüsen 16a, 16b sind innerhalb des Drallkörpers 30 angeordnet.
Sie sind mit der ersten Brennstoffzuführung 20 verbunden. Die erste Brennstoffzuführung
20 erlaubt eine Regelung der Menge des zu den ersten Brennstoffdüsen 16a, 16b strömenden
Brennstoffs/ Brenngases, wie mit einem Symbol 40 in Fig. 1 dargestellt. Diese Regelung
ist getrennt und unabhängig von einer Regelung 42 in der zweiten Brennstoffzuführung
22.
[0031] Die ersten Brennstoffdüsen 16a, 16b können Primärbrennstoffdüsen, im Weiteren auch
Primärgasdüsen genannt, 16a umfassen, die im zweiten, stromabwärts gelegenen Bereich
38 der Dralleinrichtung 14 liegen. Die ersten Brennstoffdüsen 16a, 16b können weitere
Brennstoffdüsen- nachfolgend als Stützbrennstoffdüsen oder Stützgasdüsen 16b bezeichnetumfassen,
die im ersten, stromaufwärts gelegenen Bereich 36 der Dralleinrichtung 14 liegen.
[0032] Die Stützbrennstoffdüsen 16b können gleichmäßig zwischen den Drallschaufeln 32 verteilt
angeordnet sein. Die Stützbrennstoffdüsen 16b können im Wesentlichen parallel zu einer
Längsachse des Brennerrohrs 12 angeordnet sein. Die Drallschaufeln 32 bewirken eine
starke Verwirbelung der Verbrennungsluft 28. Der den Stützbrennstoffdüsen 16b entströmende
Brennstoff, der auch als Stützgas bezeichnet wird, wird somit hocheffizient mit einem
Teil der Verbrennungsluft 28 für die Primärflamme 24 vorgemischt. Es entsteht ein
verdralltes Brennstoff-/ Verbrennungsluftgemisch. Die Brennstoffzuführung durch die
Stützbrennstoffdüsen 16b kann so ausgestaltet sein, dass ein verwirbeltes mageres
Luft-/ Brennstoffgemisch ausgebildet wird. Die Stützbrennstoffdüsen 16b können eine
erste Teilmenge der ersten Brennstoffmenge abgeben. Die Stützbrennstoffdüsen 16b können
zur Abgabe des Brennstoffs Bohrungen aufweisen. Die Bohrungen können so angeordnet
sein, dass der Brennstoff wenigstens teilweise im Wesentlichen in radialer Richtung
nach innen abgegeben wird, das heißt in einer Richtung im Wesentlichen senkrecht zur
Wand des Drallkörpers 30. Aufgrund der hohen Strömungsgeschwindigkeiten der verdrallten
Verbrennungsluft sowie aufgrund des hohen Luftanteils im Verhältnis zur Brennstoffbeziehungsweise
Gasmenge sind die Zündbedingungen des verdrallten Brennstoff-/ Verbrennungsluftgemischs
im Bereich der Drallschaufeln 32, also im stromaufwärts gelegenen Bereich 36, noch
nicht gegeben.
[0033] Die Trennwand 34 kann ausgestaltet sein, das verdrallte Brennstoff-/Verbrennungsluft-gemisch
abzubremsen. Die Trennwand 34 kann hierzu Öffnungen aufweisen. Die Trennwand kann
hierzu im Wesentlichen gitterartig ausgestaltet sein. Eine Geometrie der Trennwand
34 kann ausgestaltet sein, die Strömungsgeschwindigkeit des verdrallten Brennstoff-/
Verbrennungsluftgemischs herabzusetzen und dabei die Verwirbelung weitgehend ungestört
zu lassen. Die Trennwand 34 setzt die absolute Strömungsgeschwindigkeit der verdrallten
und vorgemischten Primärluft herab und gewährleistet damit die Zündung der Primärflamme
24, die in diesem Bereich zusätzlich mit einem zweiten Anteil der ersten Brennstoffmenge
angereichert wird.
[0034] Die Primärbrennstoffdüsen 16a können gleichmäßig im stromabwärts gelegenen Bereich
38 verteilt sein. Die Primärbrennstoffdüsen 16a liegen damit stromabwärts der Trennwand
34 in einem Bereich geringerer Strömungsgeschwindigkeit. Die Primärbrennstoffdüsen
16a können im Wesentlichen senkrecht zu einer Längsachse des Brennerrohrs 12 angeordnet
sein. Die Primärbrennstoffdüsen 16a können gleichmäßig in einem Strahlenkranz verteilt
sein. Es kann eine Mehrzahl von Primärbrennstoffdüsen 16a vorgesehen sein. Die Primärbrennstoffdüsen
16a geben im stromabwärts gelegenen Bereich 38 den zweiten Teil der ersten Brennstoffmenge,
welcher als Primärgas bezeichnet wird, an das im beschaufelten Teil des Drallkörpers
30 oder in anderen Worten im ersten Bereich 36 gebildete Brennstoff-LuftGemisch ab
und erzeugen somit das zündfähige Gemisch für die Ausbildung der Primärflamme 24.
Die Primärbrennstoffdüsen 16a können zur Abgabe des Brennstoffs Bohrungen aufweisen.
Die Bohrungen können seitlich an den Primärbrennstoffdüsen 16a angeordnet sein. Die
seitlichen Bohrungen können so angeordnet sein, dass der Brennstoff im Wesentlichen
in tangentialer Richtung abgegeben wird.
[0035] Das Verhältnis der Öffnungsfläche der Gesamtheit der Bohrungen in den Primärbrennstoffdüsen
16a zu der Öffnungsfläche der Gesamtheit der Bohrungen in den Stützbrennstoffdüsen
16b kann unter Berücksichtigung der Zuleitungen zu den Primärbrennstoffdüsen 16a und
den Stützbrennstoffdüsen 16b ein Verhältnis von Primärgas zu Stützgas bestimmen. Das
Verhältnis kann abhängig von der Gesamtgeometrie und der Brennstoffqualität bzw. der
Brennstoffzusammensetzung gewählt sein. Das Verhältnis kann bei etwa 1:1 liegen. Etwa
die Hälfte des durch die erste Brennstoffzuführung 20 strömenden Brennstoffs kann
über die Primärbrennstoffdüsen 16a im Bereich 38 abgegeben werden, und etwa die Hälfte
des durch die erste Brennstoffzuführung 20 strömenden Brennstoffs kann über die Stützbrennstoffdüsen
16b im Bereich 36 abgegeben werden.
[0036] Die separate Regelbarkeit von Primär- und Stützgas durch die Regeleinrichtung 40
im Verhältnis zur Regelbarkeit der durch die zweite Brennstoffzuführung 22 strömenden
zweiten und hauptsächlichen Brennstoffmenge sowie die Auslegung von Drallkörper 30,
Primär- und Stützbrennstoffdüsen 16a, 16b sowie Trennwand 34 können eine Primärflamme
24 mit einer Stöchiometrie λ>>1 über einen weiten Lastbereich erzeugen. In einer Ausführungsform
liegt die Stöchiometrie der Primärflamme 24 bei λ> 1,5. In einer anderen Ausführungsform
liegt die Stöchiometrie der Primärflamme 24 bei λ>2.
[0037] Aufgrund der dadurch sehr niedrigen Verbrennungstemperaturen entsteht innerhalb der
Primärflamme 24 nachweislich nahezu kein thermisches und kein promptes NO.
[0038] Derart niedrige Verbrennungstemperaturen erzeugen jedoch auch stets Flammeninstabilitäten,
die zwingend abgefangen werden müssen. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist exponentiell
von der Temperatur in der Flammenzone und von der Turbulenz in derselbigen abhängig.
Die Reaktionsgeschwindigkeit wird durch unvollkommene Durchmischung von Brennstoff
und Oxidator gemindert. Flammeninstabilität tritt auf, wenn die Strömungsgeschwindigkeit
in axialer Richtung größer ist, als die turbulente Flammengeschwindigkeit.
[0039] Für eine stabile Primärflamme 24 sind die vorherige Zufuhr des Stützgases über die
Stützbrennstoffdüsen 16b in die verdrallte Verbrennungsluft und damit die Anreicherung
und Vormischung der Primärluft mit Brennstoff, die Art und Position der Einbringung
des Primärgases, das Verhältnis aus Stütz- und Primärgas sowie die Geometrie und Position
der Trennwand 34 im unbeschaufelten Teil 38 des Drallkörpers 30 in der dargestellten
Ausführungsform von Bedeutung. Andere Mittel können vorgesehen sein, um eine stabile
Primärflamme mit einer Stöchiometrie größer 1, insbesondere größer 1,5 oder auch größer
2 zu erzielen.
[0040] Weiterhin ist der zylindrische, unbeschaufelte Teil des Drallkörpers 30, der Bereich
38 in Fig. 1, so ausgestaltet, dass sich die Primärflamme 24 in einem definierten
Bereich ausbildet, der von der restlichen Verbrennungsluft 28, die außerhalb des Drallkörpers
30 durch das Brennerrohr 12 strömt, geschützt ist.
[0041] Die zweiten Brennstoffdüsen 18, auch als Hauptgasdüsen bezeichnet, liegen außerhalb
und stromabwärts der Dralleinrichtung 14. Die zweiten Brennstoffdüsen 18 sind mit
der zweiten Brennstoffzuführung 22 verbunden. Die zweite Brennstoffzuführung 22 erlaubt
eine Regelung der Menge des zu den zweiten Brennstoffdüsen 18 strömenden Brennstoffs/
Brenngases. Die zweite Brennstoffmenge umfasst dabei den Großteil der Gesamtbrennstoffmenge
und wird daher auch als Hauptbrennstoffmenge oder Hauptgas bezeichnet. Die Regelbarkeit
des Hauptgases ist mit dem Symbol 42 in Fig. 1 dargestellt.
[0042] Die zweiten Brennstoffdüsen 18 liegen innerhalb des Brennerrohrs 12. Die zweiten
Brennstoffdüsen 18 können am stromabwärts liegenden Ende des Brennerrohrs 12 liegen
und mit diesem abschließen. Die zweiten Brennstoffdüsen 18 können gleichmäßig über
den Innenumfang des Brennerrohrs 12 verteilt liegen. In Fig. 1 nicht dargestellt ist
eine ringförmige Deltascheibe, die einen Abstand zwischen Brennerrohr 12 und zweiten
Brennstoffdüsen 18 am stromabwärts liegenden Ende des Brennerrohrs ausfüllen kann.
Die Deltascheibe ist mit Bezug auf Fig. 4-6 näher erläutert.
[0043] Die zweiten Brennstoffdüsen 18 können ausgestaltet sein, eine hohe Brennstoffaustrittsgeschwindigkeit
zu gewährleisten. Der dadurch entstehende Impuls transportiert den Brennstoff möglichst
weit in den Brennraum und bildet eine vom Brennkopf 10 beabstandete Verbrennungszone
aus. Das Hauptgas kann im Wesentlichen in Strömungsrichtung, also parallel der Längsachse
des Brennerrohrs 12 abgegeben werden. Die zweiten Brennstoffdüsen 18 können hierfür
eine Öffnung an einer Stirnseite aufweisen. Eine Blende kann die Öffnung an der Stirnseite
bestimmen. Die Ausgestaltung der zweiten Brennstoffdüsen 18 führt zu einer Ausbildung
der Hauptflamme oder Hauptflammenfront 26, die vom stromabwärts gelegenen Ende des
Brennkopfs 10 beabstandet ist und stabil im nicht näher dargestellten Brennraum ausgebildet
ist. Die Hauptflamme 26 kann aufgrund der Anordnung der zweiten Brennstoffdüsen mit
koaxialer Ausströmrichtung bezogen auf die Brennerrohrachse eine schlank und gestreckt
ausgebildete Flammenform aufweisen. Eine interne Abgasrezirkulation, die weiter unten
näher erläutert wird, kann Abgase in die heißen Zonen der Hauptflamme 26 und damit
in die Bereiche größter NO-Produktion injizieren. Hiermit wird die NO-Produktion in
der Hauptflamme reduziert.
[0044] Die Brennstoffzuführungen können so ausgestaltet und angeordnet sein, dass eine Zündenergie
für die beabstandete Hauptflamme 26 aus der Primärflamme und rezirkulierten Abgasen
zur Verfügung gestellt wird, um das Gemisch aus Hauptbrennstoff, Verbrennungsluft
oder allgemein Oxidationsmittel und rezirkuliertem Abgas zu zünden und einen kontinuierlichen,
stabilen Fortschritt der Oxidationsreaktionen sicherzustellen.
[0045] Beide Gasanschlüsse, das heißt Brennstoffzuführung 20 für Primär- und Stützgas für
die Primärflamme 24 und Brennstoffzuführung 22 für das Hauptgas für die Hauptflamme
26 werden in der gezeigten Ausführungsform durch Gasregeleinrichtungen 40 und 42 separat
geregelt. Dadurch können die Gasmenge in der Primärflamme 24 und in der Hauptflamme
26 separat voneinander eingestellt und somit die Stöchiometrie in der jeweiligen Verbrennungszone
individuell geregelt werden. Das erlaubt die Einstellung einer stabilen und überstöchiometrischen
primären Verbrennungszone und damit die Ausbildung einer nahezu NO-freien Primärflamme
24 über einen weiten Lastbereich sowie die Anpassung an verschiedene Feuerräume.
[0046] Fig. 2 zeigt schematisch in einer perspektivischen Ansicht Teile eines Brennkopfs
10a von einer Brennstoffzuführungsseite. Brennkopf 10a kann die gleichen Merkmale
aufweisen, wie für den in Fig. 1 dargestellten Brennkopf 10 geschildert. Brennkopf
10a kann eine Implementierung des Brennkopfs 10 darstellen. Es werden daher gleiche
Bezugszeichen wie in Fig. 1 verwendet. Die Beschreibung der Fig. 2 beschränkt sich
im Wesentlichen auf Details, die aus der Darstellung der Fig. 1 nicht hervorgehen.
In der Fig. 2 ist das Brennerrohr 12 nicht dargestellt.
[0047] Die zweite Brennstoffzuführung 22 des Brennkopfs 10a ist als Rohr ausgeführt, das
einen Anschlussflansch 44 zum Anschluss an eine Brennstoffversorgung aufweist. Von
der zweiten Brennstoffzuführung 22 gehen kleinere Rohre 46 oder Hauptgaslanzen 46
ab. Die Hauptgaslanzen 46 leiten den Brennstoff aus der zweiten Brennstoffzuführung
22 zu den zweiten Brennstoffdüsen 18 und schließen mit diesen ab. Der Brennkopf 10a
weist in der dargestellten Ausführungsform sechs zweite Brennstoffdüsen 18 auf. Die
Hauptgaslanzen 46 verlaufen außerhalb des Drallkörpers 30.
[0048] Die zweite Brennstoffzuführung 22 geht über in ein Brennstoffrohr 48, das den Drallkörper
30 mittig parallel zu der Längsachse des Drallkörpers 30 durchlaufen kann. Das Brennstoffrohr
48 ist vorzugsweise als ein zentrales Brennstoffrohr ausgeführt. Das Brennstoffrohr
48 führt im ersten stromaufwärts gelegenen Bereich das Hauptgas. Stromabwärts der
Abzweigung der Hauptgaslanzen 46 dichtet ein Gastrennblech 50 die zweite Brennstoffzuführung
22 von dem nachfolgenden Brennstoffrohr 48 ab. Das Gastrennblech 50 ist in der zweiten
Brennstoffzuführung 22/ dem Brennstoffrohr 48 angeordnet und liegt im Wesentlichen
senkrecht zu einer Längsachse der zweiten Brennstoffzuführung 22/ des Brennstoffrohrs
48.
[0049] Stromabwärts des Gastrennblechs 50 mündet die erste Brennstoffzuführung 20 in das
Brennstoffrohr 48. Stromabwärts des Gastrennblechs 50 dient das Brennstoffrohr 48
also der Führung der ersten Brennstoffmenge. Stromabwärts des Gastrennblechs 50 gehen
kleinere Rohre 52, die sogenannten Stützgaslanzen ab. Die Stützgaslanzen 52 leiten
den Brennstoff aus der ersten Brennstoffzuführung 20 zu den Stützgasdüsen 16b. Der
Brennkopf 10a weist in der dargestellten Ausführungsform drei Stützgasdüsen 16b auf.
Die Stützgasdüsen 16b liegen innerhalb des Drallkörpers 30. Neben der Stützgasdüse
16b sind die Drallschaufeln 32 zu erkennen.
[0050] Fig. 2 ist auch eine beispielhafte Form des Drallkörpers 30 zu entnehmen. In dem
ersten Bereich 38 mit den Drallschaufeln 32 und den Stützgasdüsen 16b ist der Drallkörper
30 zylindrisch mit einem ersten Durchmesser ausgestaltet. In dem zweiten Bereich 38
ohne Drallschaufeln ist der Drallkörper 30 zylindrisch mit einem zweiten Durchmesser
ausgestaltet. Der erste Durchmesser ist in einer Ausführungsform größer als der zweite
Durchmesser. Beide Bereiche 36, 38 können dann durch einen konischen Bereich miteinander
verbunden sein.
[0051] Drallkörper 30 ist über ein Drallkörperinnenrohr 54 auf dem Brennstoffrohr 48 verschiebbar
montiert, was beispielsweise eine Anpassung an verschiedene Feuerraumgeometrien und
Prozessparameter erlaubt. Durch das axiale Verschieben des
Drallkörpers 30 auf dem Brennstoffrohr 48 kann der Verhältnis der Luftmengen, welche
durch den Drallkörper 30 strömt und welche aus dem Spalt austritt, der durch den äußeren
Durchmesser des Drallkörpers im Bereich 38 und dem inneren Durchmesser der Deltascheibe
66 gebildet wird, in Grenzen beeinflusst werden.
[0052] Auch wenn in Fig. 2 das Brennerrohr 12 nicht gezeigt ist, ist zu verstehen, dass
die Verbrennungsluft 28 in der Darstellung der Fig. 2 von rechts vorn nach hinten
links strömt und zwar sowohl durch den Drallkörper 30 als auch außerhalb des Drallkörpers
30. Die Hauptgaslanzen 46 befinden sich im Luftstrom.
[0053] Fig. 3 zeigt schematisch in einer perspektivischen Ansicht den Brennkopf 10a von
einer Flammenseite aus. Bereits mit Bezug auf Figuren 1 und 2 geschilderte Teile werden
nicht erneut ausführlich beschrieben. Alle bisher beschriebenen Merkmale gelten auch
für den Brennkopf 10a wie in Fig. 3 dargestellt. In Fig. 3 ist der konische Teil des
Drallkörpers 30 nicht dargestellt und Teile des Drallkörpers 30, die den stromabwärts
gelegenen Bereich 38 umschließen, sind weggeschnitten, um die Darstellung innerhalb
des Drallkörpes 30 liegender Teile zu erlauben. Wie in Fig. 2 ist das Brennerrohr
12 nicht gezeigt.
[0054] Zum Starten des Verbrennungsvorgangs kann eine direkte, elektrische Zündung 56 vorgesehen
sein, die nur anfänglich zum (z.B. erstmaligen) Zünden verwendet wird. Hat sich eine
Flamme gebildet und stabilisiert, erfolgt die weitere Zündung des Brennstoff-Luftgemisches
durch Rückwirkung aus der Flamme. In einer Ausführungsform ist die Zündeinrichtung
56 an einer der Stützgasdüsen 16b befestigt.
[0055] Das Brennstoffrohr 48 endet in der dargestellten Ausführungsform stromabwärts in
einem zylinderförmigen Brennstoffverteiler 58. Der Brennstoffverteiler 58 kann auch
als Primärgasverteiler 58 bezeichnet werden, da an dieser Stelle das Brennstoffrohr
48 nur noch das Primärgas führt. An dem Primärgasverteiler 58 sind in der Ausführungsform
vier Primärgasdüsen 16a strahlenförmig an einer Mantelfläche des Primärgasverteilers
58 angeordnet. Die Primärgasdüsen 16a sind in gleichmäßigen Abständen angeordnet und
weisen von dem Brennstoffrohr 48 bzw. von dem Primärgasverteiler 58 weg hin zu dem
nicht dargestellten Brennerrohr 12.
[0056] Die Primärgasdüsen 16a können Bohrungen 60 aufweisen. Jede Primärgasdüse 16a kann
mehrere Bohrungen 60 aufweisen. Dargestellt sind zwei Bohrungen 60. Es können aber
auch mehr oder weniger Bohrungen sein. Die Bohrungen 60 sind so an den Primärgasdüsen
16a angeordnet, dass das Primärgas im Wesentlichen in eine tangentiale Richtung ausströmt.
Die Orientierung der Bohrungen 60 kann so mit der Anordnung und Ausgestaltung der
Drallschaufeln 32 abgestimmt sein, dass das Primärgas mit der Strömung des in dem
ersten Bereich 36 verdrallten Brennstoff-/ Verbrennungsluftgemischs abgegeben wird.
Das Primärgas strömt aus den seitlichen Bohrungen in eine tangentiale Richtung aus,
die von der Drallrichtung vorgegeben ist. Zusätzlich oder alternativ können die Primärgasdüsen
16a eine axiale Bohrung aufweisen, aus der ebenfalls Primärgas strömt.
[0057] Die zweiten Brennstoffdüsen 18 oder auch Hauptgasdüsen, sind kreisförmig um das stromabwärts
liegende Ende des Drallkörpers 30 angeordnet. Sie weisen Bohrungen 62 an ihren Stirnseiten
auf. Die Bohrungen 62 sind ausgestaltet eine hohe Brennstoffaustrittsgeschwindigkeit
des Hauptgases zu gewährleisten, so dass sich die Hauptflammenfront 26 beabstandet
von dem Brennkopf ausbildet.
[0058] Fig. 4 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines Brennkopfs 10b. Brennkopf 10b kann
dem Brennkopf 10 und/oder dem Brennkopf 10a entsprechen. Bereits mit Bezug auf Figuren
1 bis 3 geschilderte Teile werden nicht erneut ausführlich beschrieben. In der Seitensicht
sind einzelne Teile weggeschnitten, um Einzelheiten besser darzustellen. Der zum Betrachter
hinweisende Teil des Drallkörpers 30 ist weggeschnitten, damit der innere Aufbau erkenntlich
ist. Der Bereich der Einmündung der ersten Brennstoffzuführung 20 in das Brennstoffrohr
48 ist aufgeschnitten.
[0059] In der Seitenansichtsdarstellung der Fig. 4 sind Bohrungen 64 an den Primärgasdüsen
16a sichtbar. Die Bohrungen 64 sind ausgestaltet, den Brennstoff im Wesentlichen in
radialer Richtung nach innen abzugeben. Die Primärgasdüsen können zusätzlich oder
alternativ auch axiale Bohrungen aufweisen.
[0060] In Fig. 4 ist auch das Brennerrohr 12 dargestellt. Das Brennerrohr 12 kann an seinem
stromabwärts gelegenen Ende durch eine ringförmige Deltascheibe 66 abgeschlossen sein,
die sich von dem Brennerrohr 12 radial nach innen erstreckt. Die Deltascheibe 66 weist
in der dargestellten Ausführungsform eine Mehrzahl von radial nach innen weisenden
Leiteinrichtungen 68 auf. Die Öffnungen der zweiten Brennstoffdüsen 18 können bündig
mit der Deltascheibe 66 abschließen. Die Ausgestaltung der Deltascheibe 66, die mit
Bezug auf Fig. 6 ausführlicher beschrieben wird, dient einer internen Abgasrezirkulation
in der Hauptflamme 26. Die Rezirkulation kann dabei durch den Teil der Verbrennungsluft
28 bewirkt werden, der an der Dralleinrichtung 14 vorbeiströmt und direkt auf den
Ring der ringförmigen Deltascheibe 66 trifft. An den Leiteinrichtungen 68 bilden sich
dadurch abstromseitig, das heißt an den in den Brennraum weisenden Seiten der Leiteinrichtungen
68, Unterdruckzonen und Wirbelgebiete aus. Die dadurch rückgeführten Abgase werden
dabei in die heißen Zonen der Hauptflamme 26 injiziert. In diesen Zonen wird durch
das rezirkulierte Abgas die Temperatur verringert und der O2-Partialdruck reduziert.
Beide Effekte tragen zur Verringerung der NO-Bildung, bzw. NO-Bildung bei.
[0061] Die Brennstoffmenge aus den Primärgasdüsen 16a und den Stützgasdüsen 16b ist klein
im Verhältnis zur Brennstoffmenge, welche aus den zweiten Brennstoffdüsen 18 austritt.
Sie beträgt vorzugweise 3% bis 15 %, besonders bevorzugt 5% bis 10% der Gesamtbrennstoffmenge.
[0062] Der für die vollständige Verbrennung der Brennstoffteilmengen aus den Primärgasdüsen
16a, den Stützgasdüsen 16b und aus den Brennstoffdüsen 18 notwendige Luftüberschuss
kann in Ausführungsformen zwischen 1,075 und 1,2 liegen. Die Verbrennungszonen der
Primärflamme und der beabstandeten Hauptflamme sind jeweils überstöchiometrisch. Lokal
kann es aufgrund des axial in den Feuerraum eintretenden Brennstoffstroms aus den
zweiten Brennstoffdüsen 18 zur Bildung unterstöchiometrischer Zonen kommen, bevor
sich Brenngas und Luft sowie rezirkuliertes Abgas ausreichend durchmischt haben.
[0063] Die Minderung der NO-Werte ergibt sich durch die extrem NO-arme Verbrennung in der
teilvorgemischten sehr mageren Primärflamme in Kombination mit der beabstandeten Hauptflamme,
welche durch die intensive Einmischung intern rezirkulierter Abgase sowie die Absenkung
des O2-Partialdruckes im Gemisch keine für die NO-Bildung schädlichen hohen Temperaturen
ausbilden kann. Vorteilhaft ist die Bildung einer schlanken, aber dennoch nicht zu
langen Flamme, welche die bei der Verbrennung des Brennstoffes freigesetzte Wärme
aus Umwandlung der chemischen Enthalpie an die gekühlten Umfassungswände des Feuerraumes
effizient durch Strahlung und Konvektion auskoppelt.
[0064] Fig. 5 zeigt schematisch eine Schnittansicht eines vorderen Abschnitts des Brennkopfs
10b. Bereits mit Bezug auf Figuren 1 bis 4 geschilderte Teile werden nicht erneut
ausführlich beschrieben.
[0065] Sichtbar ist das Drallkörperinnenrohr 54, das über dem Brennstoffrohr 48 geführt
ist. Damit ist der Drallkörper längsverschiebbar und kann mit einer Schraube 70 in
seiner Position fixiert werden. Die Verschiebbarkeit erlaubt eine bessere Anpassung
an verschiedene Brennräume, in denen sich die Hauptflammenfront 26 ausbildet.
[0066] Die durchbrochene Trennwand 34 ist im Bereich 38 angeordnet. Die durchbrochene Trennwand
34 ist so positioniert und ausgestaltet, dass in der beschriebenen Ausführungsform
die Primärflamme 24 sicher im Bereich 38 des Drallkörpers 30 stabilisiert oder gehalten
wird.
[0067] Fig. 6 zeigt schematisch eine Vorderansicht des Brennkopfs 10b von der Flammenseite
aus oder in anderen Worten von dem Brennraum aus. Mittig angeordnet liegt der Brennstoffverteiler
58, von dem sich die Primärgasdüsen 16a mit ihren Bohrungen 60 wegerstrecken. Dahinter
liegt die durchbrochene Trennwand 34. Die Durchbrüche sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
durch zwei konzentrische Lochreihen realisiert, wobei die Löcher kreisrund sind. Es
ist zu verstehen, dass die Durchbrüche auch eine andere Form aufweisen können. Auch
kann das Verhältnis der Öffnungsflächen zur Gesamtfläche anders sein als dargestellt.
Die durchbrochene Trennwand 34 dient zum Herabsetzen der Strömungsgeschwindigkeit
des verdrallten Luft-/ Brennstoffgemischs aus dem Bereich 36 des Drallkörpers 30.
Die Trennwand 34 ist durch die Wandung des Drallkörpers 30 begrenzt. Durch die Durchbrüche
hindurch sind die dahinterliegenden Stützgasdüsen 16b zu erkennen.
[0068] In gleichmäßigen Abständen auf einem Kreis um die Mittelachse des Drallkörpers 30
liegend sind die zweiten Brennstoffdüsen 18 mit ihren Bohrungen 62 angeordnet. Darum
herum ist die ringförmige Deltascheibe 66, die das Brennerrohr 12 abschließt. Von
dem Innenumfang der Deltascheibe 66 erstrecken sich die Leiteinrichtungen 68 in radialer
Richtung nach innen. In der dargestellten Ausführungsform sind drei Leiteinrichtungen
68 vorgesehen. Die drei Leiteinrichtungen 68 sind gleichmäßig auf den Innenumfang
verteilt. Der Brennkopf 10b kann auch mehr oder weniger Leiteinrichtungen 68 aufweisen,
die dann ebenfalls gleichmäßig auf den Innenumfang verteilt sein können. Die Leiteinrichtungen
68 sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel von dreieckförmiger Gestalt und weisen
mit einer Spitze in radialer Richtung nach innen. Die Dreiecke weisen mit einer Spitze
von der ringförmigen Deltascheibe 66 weg. Wie aus Fig. 5 ersichtlich, liegen die Leiteinrichtungen
68 nicht in der Zeichenebene der Fig. 6, sondern weisen vom Drallkörper 30 weg. Sie
sind abgewinkelt.
[0069] Die Leiteinrichtungen 68 mit der Deltascheibe 66 sind so ausgebildet, dass sie die
Ausbildung einer Unterdruckzone bewirken, welche Abgase aus dem Brennraum ansaugen.
Deltascheibe 66 und Leiteinrichtungen 68 führen somit zu einer internen Abgasrezirkulation.
Die Formgebung in der Art eines gewinkelten, vom Drallkörper wegweisenden Dreiecks
führt zu "stehenden Wirbeln" an den Leiteinrichtungen 68, die zur Stabilisierung der
Hauptflammenfront 26 beitragen. Folglich werden die rückgeführten Abgase in die heißen
Zonen der Hauptflamme und damit in die Bereiche größter NO-Produktion injiziert.
[0070] Die Geometrie der Leiteinrichtungen 68 wurde dahingehend optimiert, dass eine möglichst
hohe interne Abgasmenge in die Hauptflamme 26 eingezogen wird. Dabei sind sowohl Anzahl
als auch Geometrie der Leiteinrichtungen 68 sowohl für die Wirkung der NO-Absenkung
als auch für die Stabilität der Hauptflamme zu berücksichtigen.
[0071] Die ringförmige Deltascheibe 66 kann an ihrem Innenumfang zwischen den Leiteinrichtungen
68 eine Vielzahl von Ausbuchtungen 72 aufweisen. Die Ausbuchtungen 72 bilden eine
verzahnte Geometrie. In Fig. 6 sind halbkreisförmige Ausbuchtungen dargestellt, aber
die Verzahnung kann mit anderen Geometrien ausgebildet sein. Die Verzahnung 72 ist
ausgestaltet, um eine größere Oberfläche zu erzeugen. Die größere Oberfläche führt
zu einer größeren Kontaktfläche zwischen Abgas, Verbrennungsluft und Hauptbrennstoff,
wodurch eine intensivere und gleichmäßigere Mischung des Brennstoff-Luft-Abgas-Gemischs
erzeugt wird. Dadurch kann sich in der Hauptflamme 26 eine gleichmäßigere Verteilung
mit Abgas angereicherter und somit stöchiometrisch günstigerer Verbrennungszonen ausbilden.
Die Erfinder haben herausgefunden, dass hierdurch die Bildung des thermischen NO insgesamt
weiter reduziert wird.
[0072] Wie bereits erwähnt, sind die zweiten Brennstoffdüsen 18 so ausgeformt, dass möglichst
hohe Austrittsgeschwindigkeiten erreicht werden. Hierfür kann eine Blende vor der
axialen Öffnung der Brennstoffdüse vorgesehen sein. Durch den hohen Impuls des ausströmenden
Gases kann die Intensität der Mischung aus intern rezirkuliertem Abgas und Brennstoff
weiter vorangetrieben werden. Eine weitere Optimierung erfolgt durch die Position
der zweiten Brennstoffdüsen 18 in Abstimmung mit der Geometrie der Leiteinrichtungen
68. Die zweiten Brennstoffdüsen 18 liegen gleichmäßig verteilt zwischen den Leiteinrichtungen
68.
[0073] Im Betrieb wird die vorteilhafte, stickstoffarme Verbrennung erreicht, indem zunächst
dem Brennerrohr 12 mit einem stromabwärts gelegenen offenen Ende Verbrennungsluft
28 zugeführt wird. Ein Teil der Verbrennungsluft 28 wird in der in dem Brennerrohr
12 angeordneten Dralleinrichtung 14 verdrallt. Eine erste Brennstoffmenge wird direkt
in den Drallkörper 30 zugeführt und dort mit der verdrallten Verbrennungsluft 28 vermischt.
Eine Primärflamme wird in dem verdrallten Brennstoff-/Verbrennungsluftgemischs innerhalb
des Drallkörpers gebildet. Eine zweite Brennstoffmenge wird stromabwärts der Dralleinrichtung
14 zugeführt. Eine Hauptflammenfront wird ausgebildet, die sich stromabwärts des Brennerrohrs
und beabstandet von dem Brennerrohr stabilisiert. Dabei erfolgt ein Regeln der ersten
Brennstoffmenge unabhängig von der zweiten Brennstoffmenge.
[0074] Die separate Brennstoffregelung erlaubt es, in einem großen Lastbereich eine sehr
geringe NO-Emission zu erreichen. Bei niedrigerer Last kann ein anderes Verhältnis
von erster Brennstoffmenge zu zweiter Brennstoffmenge optimal sein als bei hoher Last.
Bei fest eingestelltem Verhältnis der beiden Brennstoffmengen zueinander, kann ein
niedriger NO Ausstoß nicht über den gesamten Lastbereich des Brenners gewährleistet
sein. Bei dem erfindungsgemäßen Brennkopf kann beispielsweise bei niedriger Last prozentual
zum Hauptgasweniger Primärgas/ Stützgas zugeführt werden, als bei hoher Last. Bei
einer nicht getrennten Regelbarkeit sinkt strömungstechnisch bedingt bei niedrigerer
Last die erste Brennstoffmenge im Verhältnis geringer ab als die Luftmenge die durch
den Drallkörper strömt, sodass die NO-Emissionen bei niedrigerer Last auch bei einer
überstöchiometrischen Primärflamme zunehmen können.
[0075] Wenngleich spezifische Ausführungsformen dargestellt und beschrieben worden sind,
versteht der Durchschnittsfachmann, dass eine Vielzahl alternativer und/ oder äquivalenter
Implementierungen für die gezeigten und beschriebenen spezifischen Ausführungsform
substituiert werden können, ohne von der grundlegenden Idee der vorliegenden Erfindung
abzuweichen. Die vorliegende Anmeldung soll alle Adaptionen oder Variationen der hierin
erörterten spezifischen Ausführungsformen abdecken.
1. Verfahren zur gestuften Verbrennung eines Brennstoffes unter Zuführung von Verbrennungsluft
(28) in ein Brennerrohr (12), umfassend:
- Zuführen einer ersten Brennstoffmenge zur Ausbildung einer stark überstöchiometrischen
Primärflamme (24) innerhalb des Brennerrohrs (12), vorzugsweise mit einer Stöchiometrie
größer 1,5, insbesondere größer 2,0;
- Zuführen einer zweiten Brennstoffmenge stromabwärts zur Ausbildung einer schwach
überstöchiometrischen Hauptflamme (26), vorzugsweise mit einer Stöchiometrie zwischen
1,03 und 1,18, in einem Feuerraum, wobei eine Temperatur der Hauptflamme (26) durch
feuerraumintern rezirkulierte Abgase herabgesetzt ist, und wobei sich die Hauptflamme
(26) stromabwärts des Brennerrohrs (12) und beabstandet von dem Brennerrohr (12) stabilisiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, ferner umfassend:
- Regeln der ersten Brennstoffmenge unabhängig von der zweiten Brennstoffmenge, wobei
die Regelung so erfolgt, dass die erste Brennstoffmenge etwa zwischen 3 % und 15 %,
vorzugsweise zwischen 5 % und 10 % der Summe der ersten Brennstoffmenge und der zweiten
Brennstoffmenge beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, ferner umfassend:
- Verdrallen eines Teils der Verbrennungsluft (28) zur Erzeugung einer verwirbelten
Verbrennungsluft;
- Zuführen einer ersten Teilmenge der ersten Brennstoffmenge in den Bereich der verwirbelten
Verbrennungsluft zur Ausbildung eines verwirbelten mageren Luft-/ Brennstoffgemischs;
- Herabsetzen einer Strömungsgeschwindigkeit des verwirbelten mageren Luft-/ Brennstoffgemischs;
und
- Zuführen einer zweiten Teilmenge der ersten Brennstoffmenge in das verlangsamte
verwirbelte magere Luft-/ Brennstoffgemisch.
4. Verfahren gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Zuführen wenigstens
eines Teils der ersten Teilmenge der ersten Brennstoffmenge in radialer Richtung nach
innen erfolgt.
5. Verfahren gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Zuführen wenigstens
eines Teils der zweiten Teilmenge der ersten Brennstoffmenge in tangentialer Richtung
mit der Strömung des verdrallten Brennstoff-/ Verbrennungsluftgemischs erfolgt.
6. Verfahren gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, ferner umfassend:
- Ausbilden von Wirbeln, insbesondere stehenden Wirbeln im Bereich der Zuführung der
zweiten Brennstoffmenge, so dass Abgase in die heißen Zonen der Hauptflammenfront
(26) rückgeführt werden.
7. Brennkopf (10) zur gestuften Verbrennung eines Brennstoffes, wobei der Brennkopf (10)
ausgestaltet ist, eine erste zugeführte Menge des Brennstoffs in einer überstöchiometrischen
Primärflamme (24) innerhalb eines Brennerrohrs (12) zu verbrennen, und eine zweite
zugeführte Menge des Brennstoffs in einer schwach überstöchiometrischen Hauptflamme
(26), vorzugsweise mit einer Stöchiometrie zwischen 1,03 und 1,18 in einem Feuerraum
beabstandet von dem Brennerrohr (12) zu verbrennen, wobei die Brennstoffzuführungen
so ausgestaltet sind, dass die Primärflamme (24) mit einer Stöchiometrie größer 1,5,
insbesondere größer 2,0 brennt, wobei der Brennkopf (10) ferner ausgestaltet ist,
eine Temperatur der Hauptflamme (26) durch feuerraumintern rezirkulierte Abgase herabzusetzen,
und die Hauptflamme (26) stromabwärts des Brennerrohrs (12) und beabstandet von dem
Brennerrohr (12) zu stabilisieren.
8. Brennkopf (10) gemäß Anspruch 7, wobei eine Zuführung der ersten Menge Brennstoff
und eine Zuführung der zweiten Menge Brennstoff voneinander unabhängig regelbar sind,
wobei die Regelung so erfolgt, dass die erste Brennstoffmenge etwa zwischen 3 % und
15 %, vorzugsweise zwischen 5 % und 10 % der Summe der ersten Brennstoffmenge und
der zweiten Brennstoffmenge beträgt.
9. Brennkopf (10) nach Anspruch 8, wobei der Brennkopf ausgestaltet ist, einen ersten
Teil der ersten Menge des Brennstoffs einem stark verwirbelten Teil der Verbrennungsluft
zur Bildung eines Brennstoff-/ Verbrennungsluftgemischs zuzuführen und einen zweiten
Teil der ersten Menge des Brennstoffs dem abgebremsten Brennstoff-/ Verbrennungsluftgemisch
zuzuführen.
10. Brennkopf (10) zur gestuften Verbrennung eines Brennstoffes, aufweisend:
ein Brennerrohr (12), ausgebildet um von Verbrennungsluft (28) durchströmt zu werden,
wobei das Brennerrohr (12) ein stromabwärts gelegenes offenes Ende aufweist;
eine Dralleinrichtung (14), die innerhalb des Brennerrohrs (12) angeordnet ist, um
von einem Teil der Verbrennungsluft (28) durchströmt zu werden, mit einem Drallkörper
(30), der einen ersten und einen zweiten Bereich umschließt, wobei der erste Bereich
(36) stromaufwärts von dem zweiten Bereich (38) liegt, und nur in dem ersten Bereich
Drallschaufeln (32) angeordnet sind;
erste Brennstoffdüsen (16a, 16b), die innerhalb des Drallkörpers (30) angeordnet sind,
um Brennstoff zur Ausbildung einer Primärflamme (24) innerhalb des Drallkörpers (30)
zuzuführen;
zweite Brennstoffdüsen (18), die stromabwärts der Dralleinrichtung (14) angeordnet
sind, um Brennstoff zur Bildung einer freien Hauptflammenfront (26) zuzuführen, wobei
sich die Hauptflammenfront (26) stromabwärts des Brennkopfs (10) und von diesem beabstandet
stabilisiert;
eine erste Brennstoffzuführung (20), die mit den ersten Brennstoffdüsen (16a, 16b)
verbunden ist; und
eine zweite Brennstoffzuführung (22), die mit den zweiten Brennstoffdüsen (18) verbunden
ist, wobei der Drallkörper (30) und die ersten Brennstoffdüsen (16a, 16b) ausgestaltet
sind, die Primärflamme (24) mit einer Stöchiometrie größer 1,5, insbesondere größer
2,0 zu erhalten.
11. Brennkopf nach Anspruch 10, wobei sich die Brennstoffmengen des durch die erste Brennstoffzuführung
(20) beziehungsweise durch die zweite Brennstoffzuführung (22) zugeführten Brennstoffes
voneinander unabhängig regeln lassen.
12. Brennkopf gemäß Anspruch 10 oder 11, wobei die Dralleinrichtung (14) eine durchbrochene
Trennwand (34) zwischen dem ersten Bereich (36) und dem zweiten Bereich (38) aufweist.
13. Brennkopf gemäß einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei die ersten Brennstoffdüsen (16a,
16b) Primärbrennstoffdüsen (16a) umfassen, die im zweiten Bereich (38) des Drallkörpers
(30) angeordnet sind, und Stützbrennstoffdüsen (16b) umfassen, die im ersten Bereich
des Drallkörpers (30) angeordnet sind.
14. Brennkopf gemäß Anspruch 13, wobei die Stützbrennstoffdüsen (16b) gleichmäßig zwischen
den Drallschaufeln (32) verteilt und ausgestaltet sind, Brennstoff in radialer Richtung
nach innen abzugeben, um ein verdralltes Brennstoff-/ Verbrennungsluftgemisch zu bilden.
15. Brennkopf gemäß Anspruch 13 oder 14, wobei die Primärbrennstoffdüsen (16a) gleichmäßig
in einem Strahlenkranz verteilt und ausgebildet sind, Brennstoff in tangentialer Richtung
mit der Strömung des verdrallten Brennstoff-/ Verbrennungsluftgemischs abzugeben.
16. Brennkopf nach einem der Ansprüche 10-15, wobei wenigstens ein Teil des Brennstoffaustritts
aus den ersten Brennstoffdüsen (16a) über seitliche Bohrungen (60) in den ersten Brennstoffdüsen
erfolgt.
17. Brennkopf gemäß einem der Ansprüche 10-16, wobei die erste Brennstoffzuführung (20)
über ein Brennstoffrohr (48) in dem Drallkörper (30) mit den Primärbrennstoffdüsen
(16a) und den Stützbrennstoffdüsen (16b) verbunden ist, wobei das Brennstoffrohr (48)
mit einem Brennstoffverteiler (58) abschließt, an dem die Primärbrennstoffdüsen (16a)
befestigt sind.
18. Brennkopf nach Anspruch 17, wobei der Drallkörper (30) auf dem Brennstoffrohr (48)
in Längsrichtung verschiebbar angeordnet ist.
19. Brennkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner aufweisend:
eine ringförmige Deltascheibe (66), die sich von dem stromabwärts gelegenen Ende des
Brennerrohrs (12) radial nach innen erstreckt und eine Mehrzahl von radial nach innen
weisenden Leiteinrichtungen (68) aufweist.
20. Brennkopf nach Anspruch 19, wobei die ringförmige Deltascheibe (66) an ihrem Innenumfang
zwischen den Leiteinrichtungen (68) eine Vielzahl von Ausbuchtungen (72) aufweist.